(19)
(11) EP 0 187 183 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.07.1986  Patentblatt  1986/29

(21) Anmeldenummer: 85100909.2

(22) Anmeldetag:  29.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A45C 5/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.01.1985 EP 85100025

(71) Anmelder: Scholtyssek, Bernhard
D-8750 Aschaffenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Scholtyssek, Bernhard
    D-8750 Aschaffenburg (DE)

(74) Vertreter: Jaeger, Klaus, Dr. 
Jaeger, Böck & Köster, Patentanwälte, Postfach 16 20
D-82121 Gauting
D-82121 Gauting (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rollkoffer


    (57) Es wird ein Rollkoffer (10) beschrieben, der in einen Träger für weiteres Gepäck, insbesondere für Koffer, verwandelbar ist. In einer Flügelversion ist dieser Rollkoffer mit wenigstens einer Trageplattform (32,34) pro Kofferseitenfläche (12,14) versehen, die von einer Bereitschaftsstellung an der Kofferseitenfläche in eine bodennahe Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, in welcher sie mittels einer Rolleinrichtung (29-31) am Boden abgestützt ist. In einer Stapelversion des verwandelbaren Rollkoffers ist es vorgesehen, eine der beiden großen Seitenflächen des Rollkoffers mit einer Rollanordnung (129-132) zu versehen und die gegenüberliegende Kofferseitenfläche als Ladefläche für weitere Gepäckstücke einzusetzen, die über eine spezielle Befestigungseinrichtung (200) am Rollkoffer gesichert sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rollkoffer entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Derartige Rollkoffer sind in variantenreichen Abwandlungen in großer Stückzahl im Einsatz, wobei die Kofferrollen dem Reisenden das mühsame Tragen des Koffers abnehmen sollen. Zusätzlich zu einem konventionellen Koffertragegriff besitzen diese Rollkoffer einen Handgriff zum Ziehen oder Schieben, der üblicherweise von einer Versteck- in die Gebrauchsstellung bringbar ist.

    [0003] Die Rollen, auf denen ein derartiger Koffer läuft, sind entweder in einem zumindest teilweise im Rollkoffer versenkbaren Fahrgestell oder direkt am Koffer selbst, und zwar im Kofferbodenbereich angebracht.

    [0004] Im allgemeinen unterscheidet man zwischen selbsttragenden Rollkoffern, die auf vier im Bereich der Kofferunterseite in den Kofferecken angelenkten Rädern laufen,und Rollkoffern mit zwei im Bereich einer Stirnseite an der Kofferunterseite angeordneten Rollen. Bei dieser letztgenannten, zweirädrigen Version des Rollkoffers ist an der rollenfreien Kofferstirnseite ein stabiler Handgriff vorgesehen, mit welchem der Rollkoffer in leicht angehobener Stellung hinterhergezogen wird. Dieser zweirädrige Rollkoffer ist verhältnismäßig leicht rangierbar, erfordert jedoch eine nicht zu vernachlässigende Hubarbeit, die beim selbsttragenden Rollkoffer entfällt.

    [0005] Während die vorgenannten Rollkoffer als Einzelstück einen Reisenden entscheidend entlasten können, gestaltet sich der Transport von zwei derartigen Rollkoffern durch einen Reisenden bereits ausgesprochen problematisch, da beim Rangieren der Koffer einiges an Geschick und Aufmerksamkeit verlangt wird. Vollständig überfordert ist der Einzelreisende mit dem Transport von mehr als zwei Rollkoffern, ganz zu schweigen von den normalerweise ebenfalls mitgeführten kleineren Gepäckstücken. Bei größerem Gepäckanfall ist der Reisende demnach gezwungen, sich im Bahnhof- oder Flughafenbereich nach einem Gepäckträger oder einem Gepäcktransportwagen umzusehen, was jedoch zumindest in den Hauptreisezeiten mit entsprechend großen Wartezeiten verbunden ist.

    [0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen eingangs genannten Rollkoffer zu schaffen, der das Mitführen weiterer Gepäckstücke erleichtert.

    [0007] Diese Aufgabe wird in Übereinstimmung mit dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

    [0008] Durch die Umwandlung des Rollkoffers in einen Träger für weiteres Gepäck ist das Transportproblem für den Reisenden auf elegante und effiziente Weise gelöst.

    [0009] Der erfindungsgemäß umwandelbare Rollkoffer sieht in der Flügelversion wenigstens eine Trageplattform vor, die zumindest an einer der beiden Kofferseitenflächen vorgesehen und zwischen einer Bereitschaftsstellung an der Kofferseitenfläche und einer bodennahen Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, wobei die Trageplattform mit einer Rolleinrichtung ausgerüstet ist, um die Trageplattform in Gebrauchsstellung am Boden abzustützen.

    [0010] Dieser Flügelkoffer eignet sich zum Transport einer variablen Anzahl weiterer Gepäckstücke, insbesondere zum Transport von vier weiteren Koffern in der Größenordnung des Flügelkoffers, die paarweise auf der linken und rechten Trageplattform abgestellt sind. Zu diesem Zweck sind die Trageplattformen über die volle Kofferlänge und die volle Kofferhöhe ausgebildet, wobei die Rolleinrichtung an jeder Trageplattform vorzugsweise aus zwei am freien Randbereich der Trageplattform angebrachten schwenkbaren Rollen besteht.

    [0011] In einer weiteren Ausführungsform für weniger Zusatzgepäck ist es vorgesehen, die jeweilige Trageplattform zwar im wesentlichen über die volle Kofferlänge, jedoch nur über einen Teil der Kofferhöhe, vor allem über einem Drittel der Kofferhöhe sich erstreckend auszubilden. In dieser Version ist der Flügelkoffer zur Aufnahme eines weiteren großen Koffers pro Trageplattform geeignet. Da die Trageplattformen bei dieser Ausführungsform eine geringere Last aufnehmen, ist es auch ausreichend, eine einzige Rolle zur Abstützung jeder Trageplattform zu verwenden.

    [0012] Mit Hilfe des an einer der Stirnseiten angeordneten Handgriffs ist der Flügelkoffer bei in Gebrauchsstellung verschwenkten Trageplattformen in Richtung der Kofferschmalseite, also in Längsrichtung, fahrbar. Soll die volle Ladekapazität des Flügelkoffers ausgenützt werden, also beispielsweise eine größere Anzahl von Koffern auf den Trageplattformen mit geführt werden, empfiehlt sich die Querfahrt des Flügelkoffers, also ein Schieben des Flügelkoffers in Richtung der Kofferbreitseite.

    [0013] Der Flügelkoffer kann in verschiedener Weise mit zusätzlichen Koffern beladen werden. So können diese weiteren Koffer stehend oder liegend auf die Trageplattform plaziert werden, wobei die Ladefläche der Trageplattformen mit einem rutschfesten Belag ausgerüstet ist . Das auf der Trageplattform abgestellte zusätzliche Gepäck kann zusätzlich durch eine randseitig an der Plattform angebrachte Leiste gesichert werden.

    [0014] Dadurch, daß die Trageplattformen in Bereitschaftsstellung in die jeweilige Seitenfläche und die Rolleinrichtung bzw. die Rollen in Aussparungen der Trageplattform versenkt sind, weist der Flügelkoffer an sich das Aussehen eines konventionellen Rollkoffers auf.

    [0015] Im Bereich der Außenkante ist jede Trageplattform mit einer Griffmulde versehen, um das Aufschwenken der Trageplattform in die Gebrauchsstellung, sowie das Zurückklappen der Trageplattform in die Bereitschaftsstellung zu erleichtern.

    [0016] Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Flügelversion des Rollkoffers zeichnet sich dadurch aus, daß die an der Außenkante der Trageplattform angeordnete Rutschsicherungsleiste schwenkbar an der Trageplattform befestigt ist und zusätzlich die Schwenklager für die Plattformrollen aufnimmt. Bei in die Bereitsohaftsstellung geklappter Trageplattform ist diese Leiste zusammen mit den Tragerollen in entsprechende Ausnehmungen auf der Außenfläche der Trageplattform versenkt und die Griffmulde zum Ausschwenken der Trageplattform ist an der Außenseite der versenkten Leiste ausgebildet. Diese spezielle Ausführung erlaubt es, die Trageplattform zusammen mit den Rollen in einem Griff aufzuklappen.

    [0017] Bei der Stapelversion des erfindungsgemäß in einen Träger für weiteres Gepäck umwandelbaren Rollkoffer ist es vorgesehen, zumindest an einer der beiden Seitenflächen des Rollkoffers, vor allem am Kofferboden, eine Anordnung von zumindest drei, vorzugsweise jedoch vier Rollen vorzusehen, auf welche dieser Stapelkoffer abgesetzt wird. Der Kofferdeckel dient bei dieser Rollkofferversion als Tragefläche für weitere Gepäckstücke, die mit Hilfe einer speziellen Befestigungsvorrichtung auf dem Kofferdeckel arretiert werden.

    [0018] Als Befestigungseinrichtung für die weiteren Gepäckstücke ist ein elastischer Gurt vorgesehen, der bei Einzelgebrauch des Stapel-Rollkoffers um die beiden Kofferschalen spannbar ist, und damit dessen konventionelle Verschlußeinrichtung unterstützt. Zur Arretierung weiterer Gepäckstücke auf dem Kofferdeckel wird die Gurtschnalle gelöst, das eine Schnallenende am Tragegriff des Koffers eingehängt, über den aufgeladenen Gepäckstapel hinweggespannt und auf der anderen Kofferschmalseite eingehängt.

    [0019] Ein sicheres Rangieren des Stapel-Rollkoffers wird dadurch gewährleistet, daß die am Handziehgriff angeordneten Rollen lenkbar und die in Fahrtrichtung hinten gelegenen Rollen starr am Kofferboden gelagert sind.

    [0020] Auch bei dieser Version des Rollkoffers sind die Rollen der Rollenanordnung in der entsprechenden Kofferseitenfläche versenkbar angeordnet.

    [0021] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert werden; in der Zeichnung zeigt:

    Fig. 1 die Flügelversion des erfindungsgemäßen Rollkoffers mit zwei schmalen Trageplattformen in Teilansicht,

    Fig. 2 eine Einzelansicht einer der Trageplattformen aus Fig. 1,

    Fig. 3 die Trageplattform von Fig. 2 mit Klapprand,

    Fig. 4 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Rollkoffers in Flügelversion mit zwei sich über die gesamte Kofferhöhe ersteckenden Trageplattformen, die mit weiteren Gepäckstücken beladen sind,

    Fig. 5 die Stapelversion des erfindungsgemäßen Rollkoffers in schematischer Seitenansicht und

    Fig. 6 eine Vorderansicht des mit zusätzlichen Gepäckstücken beladenen Rollkoffers aus Fig. 5.



    [0022] Der in Fig. 1 dargestellte zweischalige Rollkoffer 10 umfasst zwei große Seitenflächen 12 und 14 sowie eine Oberseite 20, eine Unterseite 22 und zwei Stirnseiten, von denen nur die eine Stirnseite 16 dargestellt ist. Die beiden Schalen des Koffers sind in bekannter Weise über ein Scharnier 23 an der Unterseite 22 miteinander verbunden, während an der Oberseite 20 des Rollkoffers 10 eine Verschlußleiste 52 vorgesehen ist. Auf der Oberseite 20 ist im Bereich der Verschlußleiste 52 ein Tragegriff 51 angebracht, mit welcher der Rollkoffer 10 wie ein herkömmlicher, nicht rollbarer Koffer,tragbar ist.

    [0023] Auf der Unterseite des Rollkoffers 10 ist im Bereich der Stirnseiten jeweils ein paar teilweise versenkte Koffertragerollen vorgesehen, wobei in Fig. 1 lediglich die zur Stirnseite 16 gehörenden Tragerollen 24 und 25 dargestellt sind.

    [0024] Zum rollenden Transport des Koffers 10 ist im oberen Bereich der Stirnseite 16 ein ausziehbarer Gurtgriff 50 vorgesehen. Dieser Gurtgriff 50 ist über einen Gurt 49 an einen nicht dargestellten Aufrollmechanismus im Kofferinneren angebunden.

    [0025] Im unteren Drittel der beiden Kofferseitenflächen 12 und 14 ist jeweils eine Trageplattform 32, 34 über ein Schnappscharnier 40 bzw. 41 an die Kofferunterseite 22 angeschlagen. Die Trageplattform 32 an der rechten Kofferseitenfläche 12 ist in Bereitschaftsstellung und die Trageplattform 34 auf der linken Kofferseitenfläche 12 ist in der bodennahen Gebrauchsstellung dargestellt, in welcher diese Plattform mittels zweier am Außenrand der Plattform angebrachten Rollen am Stellboden abgestützt ist. In Fig. 1 ist jeweils nur eine Rolle 30 bzw. 29 dargestellt, wobei die nicht'.dargestellten Rollen am gegenüberliegenden Ende der Trageplattformen 32 und 34 angebracht sind. An der rechten, in Bereitschaftsstellung befindlichen Trageplattform 32 ist die Rolle 29 in ihre Versteckstellüng in eine Aussparung 28 der Trageplattform 32 eingeklappt. Sämtliche Rollen an den Trageplattformen 32 und 34 sind in dieser Art einklappbar ausgebildet.

    [0026] Die beiden Trageplattformen 32 und 34 erstrecken sich über die volle Kofferlänge, während die Plattformbreite so gewählt ist, daß jeweils ein weiterer Koffer auf diesen Trageplattformen abgestellt werden kann. Um ein Herunterrutschen der Koffer von den Trageplattformen 32, 34 zu verhindern, ist die Ladefläche 42 der Plattformen mit einem rutschfesten Belag versehen. Zur Sicherung der zusätzlichen Kofer kann am Außenrand jeder Trageplattform 32, 34 eine umlaufende Leiste oder zumindest ein Leistenabschnitt 44, 46 vorgesehen sein, der sich in Kofferlängsrichtung erstreckt und einstückig mit der der Anschlagkante 48 der jeweiligen Plattform gegenüberliegenden Außenkante ausgebildet ist.

    [0027] An den Kofferseitenflächen 12 und 14 sind Aussparungen 60, 61, 62 und 63 ausgebildet, um die Trageplattformen 32 und 34 in Bereitschaftsstellung vollständig aufzunehmen, wobei die Unterseite 36, 37 jeder Trageplattform der Kofferkontur angepasst ist, so daß dieser Rollkoffer 10 insgesamt ein für Schalenkoffer übliches Erscheinungsbild abgibt.

    [0028] In ähnlicher Perspektive wie in Fig. 1 ist in Fig. 2 eine Trageplattform 32 für die rechte Seite des Rollkoffers 10 nach Fig. 1 dargestellt, Im Gegensatz zu den Trageplattformen nach Fig. 1 weist die in Fig. 2 in Bereitschaftsstellung geschwenkte Trageplattform 32 eine Klappleiste 66 auf, die in entsprechend modifizierte Aussparungen 44 und 60 des Rollkoffers 10 versenkbar ist. Die Rollen sind bei diesem Ausführungsbeispiel der Trageplattform 32 direkt an die Klappleiste 46 angebracht; gezeigt ist in Fig. 2 lediglich eine einzige Rolle 31.

    [0029] Die Klappleiste 66 ist mittels Schnappgelenken 55 an den stirnseitigen Enden der Trageplattform 32 befestigt und zusammen mit den Rollen in einer Ausnehmung 54 der Trageplattform 32 versenkt. Zum Ausklappen der Trageplattform 32 aus der Bereitschaftsstellung in die bodennahe Betriebsstellung ist in der Klappleiste 66 eine Griffmulde 53 ausgebildet. Der Vorteil dieser Plattform mit Klappleiste besteht darin, daß die versenkte Trageplattform zusammen mit den versenkten Rollen in einem Handgriff von einer Stellung in die andere bringbar ist.

    [0030] Fig. 3 zeigt die Trageplattform 32 von Fig. 2 in der Gebrauchsstellung mit ausgeschwenkter Rolle 31 und über die Ladefläche 43 vorstehendem Klapprand 66.

    [0031] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform des Flügelkoffers dargestellt, die zur Aufnahme einer größeren Zahl von Koffern geeignet ist. Hierzu sind die Trageplattformen 32 und 34 über die volle Kofferlänge und Kofferbreite ausgebildet und damit zur Aufnahme von insgesamt vier weiteren Koffern 301-304 geeignet, welche im wesentlichen dieselbe Dimension aufweisen wie der als Flügelkoffer ausgebildete Rollkoffer 10.

    [0032] Zum Transport ist der in Fig. 4 dargestellte Flügelkoffer 10 ebenso wie der in Fig. 1 gezeigte Flügelkoffer mit schmaleren Trageplattformen 32, 34 mit Hilfe eines Springgurtes 49, 50 in Richtung der Kofferschmalseite ziehbar. Dieservoll mit weiteren Gepäckstücken 301-304 beladene Flügelkoffer 10 wird jedoch vorzugsweise in Richtung der Kofferbreitseite geschoben oder mit Hilfe eines nicht dargestellten Zuggriffes, der am äußeren Randbereich einer der Trageplattformen 32, 34 vorgesehen ist, gezogen. Für die zuletzt genannte Querfahrt des Flügelkoffers 10 sind die Rollen 24,25 an der Kofferunterseite ebenso wie die Rollen 29, 30 an den beiden Trageplattformen 32, 34 lenkbar auszulegen. Ein günstiges Lenkverhalten dieses Flügelkoffers 10 bei Längsfahrt, also bei Fahrt in Richtung der Kofferschmalseite läßt sich dadurch erreichen , daß die an der Kofferunterseite 22 in Fahrtrichtung hinten gelegenen Rollen starr, und die in Fahrtrichtung vorne gelegenen Rollen 24,25 lenkbar ausgelegt sind, während die Rollen 29, 30 der Trageplattformen in einem begrenzten Bereich schwenkbar sind.

    [0033] In den Fig. 5 und 6 ist ein Rollkoffer 110 dargestellt, dessen eine Seitenfläche 112, beispielsweise der Kofferboden mit vier Rollen 129-132 versehen ist,und dessen andere Kofferseitenfläche, nämlich der Kofferdeckel 113 als Ladefläche für weitere Gepäckstücke vorgesehen ist.

    [0034] Dieser Stapel-Rollkoffer 110 ist ebenso wie der in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Rollkoffer 10 in der Flügelversion zum Einzelgebrauch als herkömmlicher, selbsttragender Rollkoffer geeignet. Fig. 5 zeigt den Stapel-Rollkoffer 110 in diesem zum Einzelgebrauch geeigneten Zustand dargestellt. Der Rollkoffer 110 weist an der Kofferunterseite 122 zwei Räderpaare 124, 125 auf, und kann mit Hilfe eines Gurtgriffes 150 gezogen werden, der über einen an einen Aufrollmechanismus im Kofferinneren angebundenen Gurt 149 an der Kofferstirnseite 116 angebracht ist. Alternativ dazu kann dieser Rollkoffer 110 mittels eines Tragegriffs 159 transportiert werden, der an der Kofferoberseite 120 befestigt ist.

    [0035] Auf der Kofferseitenfläche 112Jdem Kofferboden, sind randseitig vier Räder 129-132 angebracht, die bei dem in Fig. 5 gezeigten Rollkoffer 110 in Aussparungen 229-233 eingeklappt sind.

    [0036] Um die beiden Schalen des Rollkoffers 110 aus Fig. 5 ist ein mit einer Gurtschnalle 202, 203 versehener Gurt 200 aus elastischem Material gespannt. Dieser Rollkoffer 110 ist in einen Träger für weitere Gepäckstücke verwandelbar, indem die Rollen 129-132 vom Kofferboden 112 herausgeklappt und der Rollkoffer 110 auf diese Rollen abgesetzt wird , so daß auf den Kofferdeckel 113 weitere Gepäckstücke stapelbar sind. Der Verwandlungsvorgang läßt sich dadurch vereinfachen, daß die Rollen 129-132 paarweise auf einer nicht dargestellen Leiste montiert sind, die mit einer Griffmulde versehen ist und das Ausklappen der Radpaare in einem einzigen Handgriff ermöglicht. Wie in Fig. 6 dargestellt dient der Gurt 200 zur Befestigung der weiteren Gepäckstücke 301-304. Hierzu wird der Gurt 200 mit dem einen Schnallenende 202 beispielsweise am Koffertragegriff 151 eingehängt, über die Gepäckstücke 301-304 hinweggespannt und an der anderen Kofferschmalseite 122 eingehängt. Der als Ladefläche dienende Kofferdeckel ist vorteilhafterweise rutschfest ausgestaltet.

    [0037] Der in Fig. 6 dargestellte Kofferstapel ist mit Hilfe des Gurtes 149 und des Gurtgriffs 150 ziehbar, wobei die in Fahrtrichtung hinten liegenden Rollen 131, 132 starr, die in Fahrtrichtung vorn, bzw. griffseitig angeordneten Rollen 129,130 lenkbar ausgebildet sind, um eine einwandfreie Rangierbarkeit des Kofferstapels zu gewährleisten.


    Ansprüche

    1. Rollkoffer, insbesondere zweischaligerRollkoffer, bestehend aus zwei großen Seitenflächen, einer Ober- und einer Unterseite sowie zwei Stirnseiten, wenigstens zwei im Bereich der Kofferunterseite angeordnete Tragerollen und einem Handgriff an einer der beiden Stirnseiten zum Ziehen oder Schieben des Rollkoffers,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Einrichtung (32,34,29,30;129-132,200) zur Verwandlung des Rollkoffers (10,110) in einen Träger für weiteres Gepäck, vor allem Koffer (301-304),vorgesehen ist.
     
    2. Rollkoffer nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Einrichtung zur Verwandlung des Rollkoffers (10) wenigstens eine Trageplattform (32,34) umfasst, die zumindest an einer der beiden Kofferseitenflächen (12,14) vorgesehen und zwischen einer Bereitschaftsstellung an der Kofferseitenfläche (12,14) und einer bodennahen Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, und daß an dieser Trageplattform (32,34) eine Rolleinrichtung (29-31) vorgesehen ist, welche die Trageplattform (32,34) in Gebrauchsstellung am Boden abstützt.
     
    3. Rollkoffer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß die über ein Schnappscharnier (40,41) im Bereich der Kofferunterseite (22) angeschlagene Trageplattform(32,34) in der Bereitschaftsstellung in die jeweilige Kofferseitenfläche (12,14) versenkt ist.
     
    4. Rollkoffer nach Anspruch 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rolleinrichtung aus wenigstens einer lenkbaren Rolle besteht, die in einer Aussparung (28) der Trageplattform (32,34) versenkbar ist.
     
    5. Rollkoffer nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trageplattform (32,34) sich im wesentlichen über die volle Kofferlänge und nur über einen Teil der Kofferhöhe, vor allem über ein Drittel der Kofferhöhe erstreckt.
     
    6. Rollkoffer nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rolleinrichtung mit in Gebrauchsstellung verschwenkter Trageplattform (32,34) sowohl zur Längsfahrt in Richtung der Kofferschmalseite wie auch zur Querfahrt in Richtung der Kofferbreitseite ausgelegt ist.
     
    7. Rollkoffer nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Einrichtung zur Verwandlung des Rollkoffers (110) aus einer Rollenanordnung (129-132) besteht, die zumindest an einer der beiden Seitenflächen des Rollkoffers (110), vor allem am Kofferboden (112) vorgesehen ist, daß dieser Rollkoffer (110) auf den mit der Rollenanordnung (129-132) ausgerüsteten Kofferboden (112)gesetzt,schieb- oder ziehbar ist, und daß eine Befestigungseinrichtung (200,202,203) vorgesehen ist, mit welcher auf dem Kofferdeckel (113) weitere Gepäckstücke, vor allem Koffer (301-304) befestigbar sind.
     
    8. Rollkoffer nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Befestigungseinrichtung für weitere Gepäckstücke aus einem elastischen Gurt (200) besteht, der bei Einzelgebrauch des Rollkoffers (110) um die beiden Kofferschalen gespannt ist, und dessen Enden durch Koppelorgane (202,203) miteinander verbindbar sind, und daß dieser Gurt (200) zur Halterung weiterer Gepäckstücke mit den voneinander gelösten Koppelorganen (202,203), diese Gepäckstücke umspannend, am Rollkoffer (110) einhängbar sind.
     
    9. Rollkoffer nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rollenanordnung (129-132) in der Kofferseitenfläche (112) versenkbar angeordnet ist.
     
    10. Rollkoffer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeweils die in Fahrtrichtung vorneliegenden Kofferrollen (24,25) sowie die Rollen (129,130) der Rollenanordnung (129-132) lenkbar und die in Fahrtrichtung hinten liegenden Rollen (131,132) starr ausgelegt sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht