[0001] Die Erfindung geht aus von einem Industrieofen mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Hauptanspruches.
[0002] Bei derartigen Industrieöfen dient der unterhalb des Arbeitstrums des Förderbandes
angeordnete Herd als Gleitbahn oder Führungsfläche für das Förderband, um den für
einen ordnungsgemäßen Betrieb notwendigen horizontalen Verlauf des entsprechenden
Förderbandsabschnitts zu erreichen. Bei der Bewegung des Förderbandes tritt dabei
zwangsläufig zwischen der Rückseite des Förderbands und der Oberseite des Herdes eine
Gleitreibung auf, weshalb an der Ablaufseite des Förderbandes unter Umständen beachtliche
Zugkräfte erforderlich sind, um das Förderband über den Herd zu schleppen. Die Antriebskräfte
sind dementsprechend hoch und das Förderband ist über nahezu seine gesamte Länge einer
enormen Zugbelastung ausgesetzt, da das Förderband zum Zwecke des Antriebs aus der
Ofenkammer herausgeführt wird und sich die Antriebseinrichtung auch außerhalb der
Ofenkammer befindet.
[0003] Da die für solche Industrieöfen verwendeten Förderbänder aus einer Vielzahl von Drahtspiralen
bestehen, die jeweils quer zur Förderbandlängsrichtung angeordnet sind und von denen
je zwei benachbarte, mittels eines gemeinsamen, durch sie hindurch verlaufenden Rundstange
miteinander verbunden sind, tritt im Laufe der Betriebszeit des Förderbandes eine
starke Streckung auf. Mit Hilfe automatisch wirkender Längenausglpiclispinrichtungen
soll diese Streckung aufge-Streckungsmaß erfolgen kann. Danach muß der Industrieofen
stillgesetzt und das Förderband gekürzt werden. Naturgemäß ist aber das Maß der Streckung
von den in dem Förderband wirkenden Zugkräften abhängig und wird umso größer, je größer
die Kräfte sind, die benötigt werden, um das Förderband über den Herd zu ziehen.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Industrieofen zur
Wärmebehandlung durchlaufender Werkstücke zu schaffen, bei dem das Förderband mit
einer geringeren Zugkraft beaufschlagt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Industrieofen mit den Merkmalen des
Hauptanspruches gelöst.
[0006] Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß das Förderband bei seiner Bewegung nicht
gleichzeitig über die gesamte Herdfläche gezogen wird. Vielmehr bewegt sich ein Teil
des Herdes synchron mit dem Förderband, womit zwischen Förderband und Herd nur an
den ortsfesten Herdteilen Gleitreibung auftritt. Dementsprechend kleiner ist die Reibungskraft,
weil auch eine der Fläche entsprechend kleinere Masse,gebildet aus Förderband und
zu behandelnden Werkstücken, über den Herd befördert werden. Im zweiten sich daran
anschließenden Intervall bleibt das Förderband stehen und der bewegliche Herdabschnitt
bewegt sich in die Ausgangsstellung zurück, wodurch ebenfalls entsprechend geringere
Reibungskräfte auftreten, weil wiederum die Reibung erzeugende Fläche bzw. die relativ
zum Herd bewegte Masse kleiner ist, als wenn der Herd ungeteilt wäre und die gesamte
Masse über den Herd gezogen werden würde. Unter der Annahme, daß der Herd auf zwei
hinsichtlich seiner Gleitfläche gleich große Teile aufgeteilt wird, halbiert sich
durch diese Maßnahmen die Fläche, an der zwischen Förderband und Herd Gleitreibung
auftritt bzw. es halbiert sich die jeweils relativ zum Herd bewegte Masse. Dementsprechend
halbiert sich auch die erforderliche Zugkraft, wenn einmal von den übrigen auf das
Förderband einwirkenden Verzögerungskräften, beispielsweise an den Umlenkstellen,
abgesehen wird.
[0007] Sehr günstige Verhältnisse hinsichtlich der Verringerung der Antriebskraft für das
Förderband einerseits und dem mechanischen Aufwand zum Antrieb des beweglichen Herdabschnittes
ergeben sich, wenn der Herd in lediglich zwei Abschnitte aufgeteilt ist, von denen
sich der ortsfeste zur Gänze innerhalb der Ofenkammer befindet. Da üblicherweise sich
auch ein Teil des Herdes außerhalb der Ofenkammer erstreckt, um dort das Förderband
zu unterstützen, so daß die Werkstücke aufgegeben werden können, ist es besonders
vorteilhaft, wenn der verschiebliche Abschnitt des Herdes durch die Beschickungsöffnung
aus der Ofenkammer herausreicht. Es brauchen dann keine Teile der Antriebsmittel unter
komplizierten Abdichtungsmaßnahmen in die Ofenkammer eingeführt zu werden bzw. es
werden keine hochwarmfesten Teile seitens der Antriebsmittel erforderlich.
[0008] Eine sehr reibungsarme und obendrein sehr einfache Lagerung für den beweglichen Herdabschnitt
wird erreicht, wenn der Abschnitt mit mehreren horizontal verlaufenden Abwälzflächen
auf mehreren Rollen aufliegt, von denen jede auf einer ortsfesten horizontalen Abwälzfläche
liegt, derart, daß sich die Rollen bei der Hin- und Herbewegung der beweglichen Abschnitte
des Herdes frei auf den Abwälzflächen abwälzen und mit dem beweglichen Abschnitt des
Herdes hin- und herbewegen. Diese Anordnung ist praktisch wartungsfrei und es werden
insbesondere auch keine Drehlagerungen . erforderlich, die nur dann, wenn sie entsprechend
aufwendig ausgeführt sind, die hohen Prozeßtemperaturen hinreichend lange aushalten.
[0009] Ein einfacher und robuster Antrieb für die beweglichen Abschnitte des Herdes besteht
in einem mit einer Ausgangswelle eines Getriebemotors gekuppelten Exzenter-oder Kurbelgetriebe.
Das pausierte Fortschalten des Förderbandes wird hingegen am einfachsten mittels eines
Klinkenschaltwerkes erreicht, dessen Ausgangsgetriebeelement mit einer Antriebstrommel
des Förderbandes gekuppelt ist. Hierbei kann der Antriebstrommel vorteilhafterweise
ein Gesperr zugeordnet sein, um ein Rückdrehen der Antriebstrommel entgegen der Laufrichtung
zu verhindern, wenn die beweglichen Herdabschnitte in die Ausgangslage zurückbewegt
werden.
[0010] Eine gute zwangsläufige Synchronisation zwischen den beiden Antriebsmitteln ergibt
sich, wenn das Klinkenschaltwerk als Eingangsgetriebeelement einen Exzenter oder eine
Kurbel aufweist, die gemeinsam mit dem Exzenter oder der Kurbel der zweiten Antriebsmittel
für den Herd auf der Ausgangswelle des Getriebemotors sitzt. Wenn zusätzlich das Klinkenschaltwerk
eine Einstelleinrichtung für die Hubweite aufweist, kann ohne weiteres im späteren
Betrieb der Hub des Förderbandes an den Hub des beweglichen Abschnitts des Herdes
angepaßt werden.
[0011] Günstige kinematische Verhältnisse, die ein Einsparen zusätzlicher Spannvorrichtungen
für das Förderband ermöglichen, ergeben sich, wenn die Antriebsmittel für das Förderband
an dem Leertrum angreifen, und zwar unterhalb und in der Nähe des einlaufseitigen
Endes des beweglichen Teils des Herds. Es wird dann nämlich das Band mittels der Antriebseinrichtung
im Bereich zwischen dem einlaufseitigen Ende des beweglichen Herdteils und dem auslaufseitigen
Ende des ortsfesten Herdteiles ständig gespannt gehalten, während es zwischen dem
ausgangsseitigen Ende der Antriebsmittel und dem einlaufseitigen Ende des beweglichen
Herdabschnittes ohne weiteres frei und lose durchhängen kann.
[0012] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Industrieofen gemäß der Erfindung in einem Längsschnitt,
Fig. 2 den beweglichen Herdabschnitt des Industrieofens nach Fig. 1 in einer vergrößerten
Darstellung unter Veranschaulichung seiner Lagerung,
Fig. 3 den beweglichen Herdabschnitt nach Fig. 2 in einer schematisierten perspektivischen
Darstellung,
Fig. 4 die Antriebsmittel für den beweglichen Herdabschnitt und für das Förderband
in einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 5 einen Schnitt durch die Antriebseinrichtung des Förderbands des Industrieofens
nach Fig. 1 entlang der Linie V-V,
Fig. 6 einen Ausschnitt des Antriebsgetriebemotors für die Antriebsmittel sowie die
auf der Ausgangswelle sitzenden Exzenter, teilweise geschnitten und
Fig. 7 das Förderband des Industrieofens nach Fig. 1 in einer perspektivischen Ausschnittsdarstellung.
[0013] In Fig. 1 ist ein Industrieofen 1 veranschaulicht, der zum kontinuierlichen Warmbehandeln
von Werkstücken, beispielsweise zum Aufkohlen, Nitrieren, Karbonieren od.dgl. von
metallischen Werkstücken dient. Der Industrieofen 1 enthält eine längliche wärmeisolierend
ausgekleidete Ofenkammer 2, durch die von Seitenwand zu Seitenwand Heizrohre 3 führen,
in denen Brenner zum Aufheizen der Ofenatmosphäre stecken. Die Ofenkammer 2 enthält
an einer Stirnseite 4 eine Beschickungsöffnung 5, an die sich nach außen eine gerade
verlaufende Vorkammer 6 anschließt, die rohrförmig ausgebildet und ebenfalls wärmeisoliert
ist. Der im Querschnitt etwa rechteckige Innenraum 7 der Vorkammer 6 fluchtet mit
der Beschickungsöffnung 5 und endet an einer der Beschickungsöffnung 5 gegenüberliegenden
Einfüllöffnung 8.
[0014] An dem der Stirnwand 4 gegenüberliegenden Ende der Ofenkammer 2 befindet sich in
deren Boden 9 ein Fallschacht 11, durch den die durch die Ofenkammer 2 gewanderten
Werkstücke den Industrieofen 1 verlassen.
[0015] Zum Transport der Werkstücke von der Einfüllöffnung 8 durch die Vorkammer 6 und die
Ofenkammer 2 bis hin zum Fallschacht 11 enthält der Industrieofen 1 ein endloses hitzebeständiges
Förderband 12, das mittels einer der Vorkammer 6 vorgelagerten Antriebseinrichtung
13 in Bewegung zu setzen ist. Das oben aus der Antriebseinrichtung 13 austretende
Trum des Förderbandes 12 bildet das Arbeitstrum 14, das durcn die Einfüllöffnung 8
in den Innenraum 7 der Vorkammer 6 eintritt, dort über eine Wärmeübertragungseinrichtung
15 läuft und schließlich durch die Beschikkungsöffnung 5 in den Innenraum der Ofenkammer
2 einläuft.
[0016] Auf seinem gesamten Weg von der Antriebseinrichtung 13 bis hin zu dem Fallschacht
11 ist das Arbeitstrum 14 des Förderbandes von einem horizontal verlaufenden Herd
16 unterstützt. Dieser Herd 16 ist zweigeteilt und besteht aus einem ortsfesten, innerhalb
der Ofenkammer 2 befindlichen Abschnitt 17 sowie einen parallel zur Laufrichtung des
Arbeitstrums 14 längsverschieblich gelagerten beweglichen Herdabschnitt 18. Die Übergangsstelle
zwischen dem beweglichen Herdabschnitt 18 und dem ortsfesten Herdabschnitt 17 befindet
sich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel in der Nähe eines der Beschickungsöffnung
5 benachbarten Auflagerbalkens 19 für den ortsfesten Herdabschnitt 17.
[0017] An dem dem Fallschacht 11 benachbarten Ende des Herdes 16 ist im Inneren der Ofenkammer
2 eine Umlenkreinrichtung 21 für das Förderband 12 angeordnet, die von einer im Inneren
der Ofenkammer 2 frei drehbaren zylindrischen Rolle gebildet ist; die Breite der Rolle
entspricht der Breite des jeweils verwendeten Förderbandes 12. Auf diese Weise wird
das Förderband 12 oberhalb der im Inneren der Ofenkammer 2 liegenden Öffnung des Fallschachtes
11 um etwa 180° zurück in Richtung auf die Beschickungsöffnung 5 umgelenkt; von dem
Arbeitstrum 14 herangeschaffte Gegenstände fallen hier in den Fallschacht 11 und verlassen
so die Ofenkammer 2. Der ab der Umlenkeinrichtung 21 unterhalb des Arbeitstrums 14
zurücklaufende und als Leertrum bezeichnete Abschnitt des Förderbandes 12 läuft durch
das Innere der Ofenkammer 2 zurück zu der Beschickungsöffnung 5. Um ein Durchhängen
des Leertrums 22 zwischen der Umlenkrolle 21 und der Beschickungsöffnunn 5 zu verhindern,
ist eine aasdurchlässige Gleitführungseinrichtunr 23 vorgesehen, die das Leertrum
22 auf seinem ganzen Weg bis zu der Beschickungsöffnung 5 unterstützt. Diese Gleitführungseinrichtung
23 kann beispielsweise aus zwei parallel und im Abstand zueinander verlaufenden Schienen
aufgebaut sein. In jedem Falle läuft die Gleitführungseinrichtung 23 in der Nähe der
Beschickungsöffnung 5 nach oben in Richtung auf die Unterseite des Arbeitstrums 12,
so daß die Beschickungsöffnung 5 lediglich eine geringe Höhe aufzuweisen braucht,
wenn sowohl der vor- als auch der zurücklaufende Teil des Förderbandes 12 hindurchläuft.
Die horizontal verlaufende Unterstützung des Leertrums 22 soll verhindern, daß der
nachfolgend beschriebene taktweise Antrieb für das Förderband 12 bei jedem Bewegungstakt
überwiegend nur das Leertrum 22 spannt, ohne das Arbeitstrum 14 nennenswert zu bewegen.
Ohne die Unterstützungseinrichtung 23 bestünde nämlich sonst die Möglichkeit, daß
zu Beginn eines jeden Bewegungstaktes die Antriebseinrichtunq 13 lediglich den Durchgang
des Leertrums 22 vermindert, wenn dieses nicht unterstützt ist. Da zu Beginn eines
jeden Bewegungstaktes nämlich zunächst die ruhende Reibung zwischen dem Arbeitstrum
14 und dem feststehenden Herdabschnitt 17 überwunden werden muß, ist hierfür eine
höhere Kraft erforderlich als bei der später auftretenden Gleitreibung, so daß bei
einer Veränderung des Durchhangs des Leertrums 22 ein unerwünschter zusätzlicher stoßweiser
Betrieb des Förderbandes 12 zustandekommen würde.
[0018] Von der Beschickungsöffnung 5 herkommend durchläuft das Leertrum 22 die in der Vorkammer
6 befindliche Wärmeübertragungseinrichtung 15, ehe es an der Einfüllöffnung 8 aus
dem Innenraum 7 der Vorkammer 6 aus- und in die Antriebseinrichtung 13 eintritt. Auf
seinem gesamten Rückweg bis zu der Antriebseinrichtung 13 läuft das Förderband 12
unterhalb des Herdes 16.
[0019] Die Wärmeübertragungseinrichtung 15 dient dazu, die von dem Leertrum 22 mitgebrachte
Wärme auf das in die Ofenkammer 2 einlaufende Arbeitstrum 14 zu übertragen, un so
einerseits Bnergie zu sparen und andererseits das Leertrum 22 hinreichend weit abzukühlen,
damit seitens der Antriebseinrichtung 13 keine warmfesten Teile erforderlich sind.
Im einfachsten Falle besteht die Wärmeübertragungsvorrichtung 15 aus einer Vielzahl
zylindrischer Rollen, die quer zur Laufrichtung des Förderbandes 12 drehbar sind und
an deren Außenumfangsfläche die Rückseite sowohl des Leertrums 22 als auch des Arbeitstrums
14 anliegt.
[0020] Das in dem Industrieofen 1 verwendete Förderband 12 hat den in Fi
g. 7 schematisch gezeigten Aufbau, und zwar besteht seine Auflagefläche aus einer Vielzahl
von zueinander parallel und rechtwinklig zur Bandlängsrichtung angeordneten Drahtspiralen
24a, 24b und 24c. Jeweils zwei benachbarte Drahtspiralen, beispielsweise die Drahtspiralen
24a und 24b, sind parallel zu ihrer Längsrichtung von einer gemeinsamen Rundstange
25b durchsetzt, die die beiden Drahtspiralen 24a und 24b miteinander verbinden. Weitere
Rundstangen 25a, 25c und 25d dienen der Verbindunq weiterer einander benachbarter
Drahtspiralen, beispielsweise die Rundstange 25c zum Verbinden der Drahtspiralen 24b
und 24c.
[0021] Auf jeweils zwei einander benachbarten Rundstangen 25a ... 25d stecken,der Stirnseite
jeder der Drahtspiralen 24a bis 24c benachbart, jeweils rechtwinklig zu den Rundstangen
25a bis 25d sich erstreckende Platten 26, 26a bis 26c, die in der gezeigten Weise
sich schuppenartig überlappen. Diese Platten 26a bis 26c sind, wie gezeigt, unsymmetrisch
auf die Rundstangen 25a bis 25d aufgesetzt, derart, daß sie nach oben wesentlich weiter
über die flachgedrückten Drahtspiralen 24a bis 24c überstehen als, bezogen auf die
Darstellung von Fig. 7 nach unten, womit eine in Biegerichtung des Förderbandes 12
ebenfalls biegbare Führungsleiste für auf das Förderband 12 aufgegebenes Schüttgut
erhalten wird.
[0022] Außerhalb der Platten 26a bis 26c sind alle Rundstangen 25a bis 25d gleichsinnig
in Richtung auf die benachbarte Rundstange umgebogen, die sie, wie gestrichelt angedeutet,
mit einem Haken 27a bis 27b umqreifen. Das auf diese Weise erhaltene Förderband 12
besteht aus warmfestem metallischem Material und ist außerordentlich gasdurchlässig.
Allerdings ist dieses Förderband 12 empfindlich gegen übermäßige Zugspannungen und
neigt dazu, sich,insbesondere auch unter dem Einfluß der Ofenatmosphäre, im Laufe
der Zeit zu längen.
[0023] Die in dem Förderband 12 auftretende Längskraft ist nun in erster Linie davon abhängig,
welche Kraft benötigt wird, um das Förderband 12 über den Herd 16 zu ziehen, der gleichsam
eine Gleitführung für das Arbeitstrum 14 darstellt. Unter der Voraussetzung einer
konstanten Beschickung des Arbeitstrums 14 mit zu behandelnden Werkstücken, gemessen
längs der Gesamterstreckung des Arbeitstrums 14, ist die zwischen dem Förderband 12
und dem Herd 16 auftretende Reibungskraft der Länge des Herdes 16 etwa proportional.
Es ist deshalb, wie oben bereits ausgeführt, der Herd 16 in den ortsfesten Abschnitt
17 und den bewegbaren Herdabschnitt 18 aufgeteilt, wie dies nachfolgend unter Hinzunahme
der Fig. 2 und 3 im einzelnen erläutert ist.
[0024] Der ortsfeste -Herdabschnitt 17 besteht aus zwei im Abstand parallel zueinander verlaufenden
Winkelschienen 29 und 31, deren nach oben gekehrte Fläche innerhalb der Ofenkammer
2 die horizontal verlaufende Gleitbahn für das Förderband 12 bildet. Die Winkelschienen
29 und 31 sind starr auf mehreren parallel zueinander verlaufenden Querbalken 19,
32, 33 und 34 befestigt, die aus einem Vierkantrohr bestehen und mit ihren Enden in
entsprechenden Ausnehmungen in der Ausmauerung der Ofenkammer 2 lose aufliegen. Im
Bereich des Querbalkens 19 befindet sich der Übergang zwischen dem ortsfesten Herdabschnitt
17 und dem beweglichen Herdabschnitt 18, der von einer ebenen länglichen Platte 38
gebildet ist, die sich, beginnend in der Nähe des Balkens 19, bis zu der Antriebseinrichtung
13 erstreckt und damit aus der Ofenkammer 2 durch die Beschickungsöffnung 5 heraus
und durch die Vorkammer 6 bis zu der Antriebseinrichtung 13 erstreckt. Im Bereich
der Antriebseinrichtung 13, d.h. an dem einlaufseitigen Ende des beweglichen Herdabschnitts
18, ist die Platte 38 bei 39 halbzylindrisch einwärts gebogen, so daß an dieser Stelle
eine zylinderförmig gekrümmte Einlauframpe 41 entsteht, die das Einlaufen des Förderbandes
12 erleichtert.
[0025] An jeder der Längskanten der länqlichen Platte 38 sind rechtwinkelig nach oben stehende
Führungs- oder Verstärkungsleisten 42 und 43 angebracht, die vornehmlich ein Durchbiegen
der Platte 38 unter der Last des beschickten Förderbandes 12 verhindern sollen.
[0026] An ihrem der Einlauframpe 41 gegenüberliegenden Ende 44, d.h. am auslaufseitigen
Ende des Herdes 18, ist die Platte 38 stumpf abgeschnitten, wobei sich das Ende 44
knapp oberhalb der durch die Schiene 29 und 31 gebildeten Gleitbahn befindet; das
Förderband.12 läuft an dieser Stelle mit einer geringen Stufe von der planen Oberseite
der Platte 38 auf die Führungsfläche des ortsfesten Herdabschnittes 17.
[0027] Die Unterstützuna der Platte 38 erfolgt mittels parallel und im Abstand zueinander
angeordneter Rollen 35, 36 und 37, die sich rechtwinklig zu der Transoortrichtuna
des Förderbandes 12 erstrecken und deren Länge der Breite der Platte 38 entspricht.
Die Rollen 35, 36 und 37 liegen ihrerseits mit ihrer Außenumfangsfläche auf ortsfesten
horizontalen Abwälzflächen 45, 46 und 47 auf und ermöglichen den Rollen 35, 36 und
37 eine Wälzbewegung beim Hin- und Herbewegen der Platte 38 bzw. des beweglichen Herdabschnitts
18. Die Abwälzflächen 45, 46 und 47 bestehen im einfachsten Falle aus ortsfest gehalterten
C- oder U-förmigen Längsprofilen mit einer ebenen Basis. Im einzelnen erstreckt sich
die Abwälzfläche 47 parallel neben dem Balken 19 und ergibt eine Unterstützung der
Platte 38 unmittelbar an deren auslaufseitigem Ende 44. Die Rolle 36 unterstützt die
Platte 38 etwa in deren Mitte, wozu die Abwälzfläche 46 in der Vorkammer 6 etwa in
der Nähe der Beschickungsöffnung 5 angeordnet ist, während sich die Abwälzfläche 45
außerhalb der Vorkammer 6 vor deren Einfüllöffnung 8 befindet. Der zwischen der Rolle
35 und der Einlauframpe 41 befindliche Abschnitt der Platte 38 ist freitragend.
[0028] Um im Bereich der Vorkammer 6 die gewünschte Wärmekopplung zwischen dem Arbeitstrum
14 und dem Leertrum 22 zu erhalten, weist die Platte 38 in diesem Bereich eine rechteckige
öffnung 48 auf, durch die die Rollen der Wärmeübertragungseinrichtung 15 mit ihrem
Umfang hindurchragen.
[0029] Zum Antrieb des Förderbandes 12 enthält die Antriebseinrichtung 13,in einem ortsfesten
Gestell 50 drehbar gelagert,eine zylindrische Antriebstrommel 51, die drehfest auf
einer Antriebswelle 52 sitzt. Die Antriebswelle 52 ist um eine rechtwinklig zur Transportrichtung
des Förderbandes 12 verlaufende Achse in in dem Gestell angeordneten Lagerböcken 53
und 54 drehbar gelagert. Das Leetrum 22 läuft mit seiner Vorderseite um die Außenumfangsfläche
der Antriebstrommel 51, wie in den Fig. 1 und 4 ersichtlich, herum, und zwar mit einem
Umschlingsungswinkel von ca. 120°; in Fig. 4 ist der Verlauf des Förderbandes 12 durch
die strichpunktierte Linie angedeutet.
[0030] Dieser Umschlingungswinkel von ca. 120° reicht in Verbindung mit einer entsprechend
sonderbehandelten Außenumfangsfläche der Antriebstrommel 51 aus, um von der Antriebstrommel
51 die notwendige Antriebskraft auf das Förderband 12 zu übertragen. Die Sonderbehandlung
kann beispielsweise darin bestehen, die Außenumfangsfläche mit Chromnickelstahl flammzuspritzen,
was eine rauhe und sehr abriebfeste Oberfläche ergibt.
[0031] Der Umschlingungswinkel von ca. 120
0 wird mittels einer zu der Antriebstrommel 51 achsparallel angeordneten Andruckrolle
55 eingestellt. Die Andruckrolle 55 ist drehbar auf einer Achse 56 gelagert, die endseitig
rechtwinklig zur Achse 56 verlaufende Bohrungen enthält, mit denen sie auf Ausleger
57 aufgesteckt ist, die sich, benachbart zu beiden Stirnseiten der Antriebstrommel
51 befinden. Jeder der beiden zylindrischen Ausleger 57 ist mit einem Ring 58 unlösbar
verbunden, der in seinem Inneren ein Wälzlager 59 axial gesichert enthält, das auf
einer entsprechenden Schulter 61 beider aus der Antriebstrommel 51 herausragender
Enden der Antriebswelle 52 axial gesichert sitzt. Die Ausleger 57 stehen auf diese
Weise radial bezüglich der Achse der Antriebswelle 52 weg. Auf dem freien Ende beider
Ausleger 57 sitzt je eine Druckfeder 62, die sich einenends an der Achse 56 abstützt
und andernends an einem Widerlager anliegt, das von einer auf ein Gewinde 63 des Auslegers
57 aufgeschraubten Mutter 64 gebildet ist. Auf diese Weise wird die Achse 56, und
zusammen mit ihr, die Andruckrolle 55 an die Außenumfangsfläche der Antriebstrommel
51 angedrückt, wobei zwischen der Antriebstrommel 51 und der Andruckrolle 55, wie
gezeigt, das Förderband 12 durchläuft.
[0032] Um ein Hochklappen der Andruckrolle 55 infolge einer Schwenkbewegung der Ausleger
57 um die Antriebswelle 52 zu verhindern, trägt jeder der Ausleger 57 eine Lasche
65, an der eine einstellbare Zugstange 66 angreift, deren Widerlager 67 in dem Gestell
50 verankert ist.
[0033] Das unterhalb des Arbeitstrums 14 aus der Einfüllöffnung 8 austretende Leertrum 22
verläuft von der Einfüllöffnung 8, wie Fig. 1 zeigt, etwa horizontal bis zu der Antriebstrommel
51, die unterhalb der Platte 38 des beweglichen Herdabschnitts 18 angeordnet ist,
und zwar etwa zwischen der zylindrisch gekrümmten Einlauframpe 41 und der die Platte
38 tragenden Rolle 35.
[0034] Aufgrund der Wirkung der Andruckrolle und ihrer Stellung, die sie durch die Justage
der Zugstange 66 einnimmt, folgt das Förderband 12 über ca. 120° der Au- ßenumfangsflache
der Antriebstrommel 51, ehe es neben bzw. unterhalb der Andruckrolle 55 in einer bsen
Schlaufe 68 nach unten hängt. Die lose Schlaufe 68 des Förderbandes 12 läuft schließlich
auf die gekrümmte Einlauframpe 41 des beweglichen Herdabschnittes 18 und von dort
gelangt das Förderband 12 horizontal in die Einfüllöffnung 8 hinein.
[0035] Die Antriebstrommel 51 wird mittels eines Klinkenschaltwerkes 71 schrittweise in
Bewegung gesetzt. Hierzu sitzt drehfest auf dem aus der Antriebstrommel 51 herausragenden
Stummel der Antriebswelle 52 ein Kettenzahnrad 72, dessen Zähne 73 als Schaltzähne
dienen. In die Schaltzähne greift eine Stoßklinke 74 ein, die an ihrem vorderen Ende,das
mit den Zähnen 73 in Eingriff kommt, an die Form der Zahnlücke angepaßt ist. An ihrem
rückwärtigen Ende ist die Stoßklinke 54 schwenkbar an einem Ende eines Kipphebels
75 gelagert, so daß sie aufgrund der Schwerkraft und ihres Eigengewichtes leicht zwischen
zwei benachbarte Zähne 73 des Kettenzahnrades 72 eingreifen kann. Der Kipphebel 75
ist seinerseits auf der Antriebswelle 52 drehbar gelagert und entnält hierzu einen
ein Wälzlager 76 aufnehmenden Ring 77. Das Wälzlager 76 wiederum sitzt axial gesichert
auf dem entsprechenden aus der Antriebstrommel 71 herausragenden Stummel der Antriebswelle
52, und zwar, wie Fig. 5 zeigt, neben dem Kettenzahnrad 72. Wahlweise ist es auch
möglich, das Wälzlager 76 auf einer an dem Kettenzahnrad 72 angeformte Nabe aufzusetzen.
In jedem Fall bildet die Achse der Antriebswelle 52 die Kippachse, um die der Kipphebel
75 herum seine Schwenkbewegung ausführt. An einem der Stoßklinke 74 bezüglich seiner
Kippachse gegenüberliegenden Ende 78 greift hierzu eine Kuppelstange 79 an, die in
Fig. 4 der Übersichtlichkeit halber lediglich abgebrochen gezeigt ist. Die Kuppelstange
79 verbindet den Kipphebel 75 mit einem Exzenterantrieb 81, wie er sich aus Fig. 6
ergibt. Dieser Exzenterantrieb 81 enthält eine drehfest auf einer Ausgangswelle 82
eines abgebrochen veranschaulichten Getriebemotors 83 aufgesetzte Exzenterscheibe
84, die auf ihrer Außenumfangsfläche ein Wälzlager 85 trägt. Das Wälzlager 85 steckt
in der Bohrung eines Ringes 86, an dem radial wegstehend die Kuppelstange 79 befestigt
ist.
[0036] Um ein Rückdrehen der Antriebstrommel 51 währen des Leerhubs der Stoßklinke 74 zu
verhindern, sitzt der anderen Stirnseite der Antriebstrommel 51 benachbart, ein Gesperr
87, das von einem drehfest auf der Antriebs 52 sitzenden Kettenzahnrad 88 und einer
in dem Gestell 50 ortsfest schwenkbar gelagerten Sperrklinke 89 gebildet ist. Das
Kettenzahnrad 88 hat dieselben Abmessung und dieselbe Teilung wie das Kettenzahnrad
72 und auch die Sperrklinke 89 ist in der gleichen Weise ausgebildet wie die Stoßklinke
74. Hiermit wird sichergestellt, daß die Sperrklinke 89 jeweils am Ende des Arbeitshubes
der Stoßklinke 79 in die Lücke zwischen zwei benachbarten Zähnen des Kettenzahnrades
88 einfällt und die Antriebstrommel 51 weitgehend spielfrei gegen Rückdrehen sperrt.
[0037] Auf der Ausgangswelle 82 des Getriebemotors 83 sitzt neben dem Exzenter 84, ebenfalls
drehfest, ein weiterer Exzenter 91, der gegen den Exzenter 84 um 180 gedreht ist.
Der Exzenter 91 trägt auf seiner Außenumfangsfläche ein weiteres Wälzlager 92, das
in einem Ring 93 axial gesichert sitzt. An dem Ring 93 ist eine Kuppelstange 94 befestigt,
die an einem Ende eines weiteren Kipphebels 95 angreift. Der Kipphebel 95 ist in ähnlicher
Weise wie der Kipphebel 75 auf der Antriebswelle 52 gelagert. Er ist an einer Nabe
96 befestigt, die mittels zweier Wälzlager 97 und 98 axial gesichert drehbar auf der
Antriebswelle 52 aufgenommen ist, und zwar neben der ringförmigen Nabe 77 des Kipphebels
75. Der Kipphebel 95 ist an seinem oberen Ende, das der Angriffsstelle der Kuppelstange
94 bezüglich der Antriebswelle 52 diametral gegenüberliegt, bei 99 mit einem Kuppelstück
101 schwenkbar verbunden, das den Kipphebel 95 mit einer Lasche 102 verbindet, die
starr an der Verstärkungsleiste 43 der Platte 38 angebracht ist.
[0038] Durch diese Antriebskonfiguration wird eine ständige Hin- und Herbewegung des beweglichen
Herdabschnitts 18,nämlich seiner verschiebbar gelagerten Platte 38 erreicht, während
das Förderband 12 lediglich periodisch pausiert weitertransportiert wird. Dabei bewegen
sich während eines ersten Intervalls das Arbeitstrum 14 und der bewegliche Herdabschnitt
18 synchron um den gleichen Betrag in Richtung auf die Ofenkammer 2. Während eines
zweiten Intervalls, bei dem das Klinkenschaltwerk zurückläuft, bleibt das Förderband
12 stehen und es wird unterhalb des Förderbandes der beweqliche Herdabschnitt 18 entgegen
der Laufrichtung des Förderbandes 12 in seiner Ausgangslage zurückgezogen. Im einzelnen
sieht der Bewegungsablauf folgendermaßen aus:
[0039] Sobald der Getriebemotor 83 in Gang gesetzt wird, beginnt sich seine Ausgangswelle
82 zu drehen und es laufen die Exzenterscheiben 84 und 91 um die Achse der Ausgangswelle
82 um. Hierdurch wird den beiden Kuppelstangen 79 und 94 eine gegenläufige Bewegung
erteilt, in der Weise, daß, wenn beispielsweise die Kuppelstange 79, bezogen auf Fig.
6, nach links läuft, sich die Kuppelstange 94 nach rechts bewegt und umgekehrt. Wenn
sich also die Kuppelstange 79 in der extremen linken Stellung befindet, befindet sich
gleichzeitig die Kuppelstanqe 94 in der äußersten rechten Lage. Ausgehend hiervon
bewegt sich allmählich die Kuppelstange 94 nach links und schiebt damit über den Kipphebel
95 und das Kupplungsstück 101 den beweglichen Herdabschnitt 18 nach rechts. Während
dieses Bewegungszyklus zieht die Kuppelstange 79 an dem Kipphebel 75,der daraufhin
eine Schwenkbewegung im Gegenuhrzeigersinne vollführt und über die Stoßklinke 74 das
Kettenzahnrad 72 ebenfalls im Gegenuhrzeigersinne mitdreht. Wegen der drehfesten Verbindung
zwischen dem Kettenzahnrad 72 und der Antriebstrommel 51 wird an dem Leertrum 22 gezogen,
das in Fig. 4 in strichpunktierter Form schematisch angedeutet ist.
[0040] Das Transportband 12 wird daraufhin entsprechend dem Exzenterhub bzw. der Stoßklinke
74 in die Ofenkammer 2 hineingezogen. Gleichzeitig damit bewegt sich ebenfalls der
bewegliche Herdabschnitt 18 in Richtung auf die Ofenkammer 2 zu, denn die zugehörige
Kuppelstange 94 bewegt sich nach links und erteilt dem Kipphebel 95 eine Drehbewegung
im Uhrzeigersinne, womit der bewegliche Herdabschnitt 18 entgegen der Laufrichtung
des Leertrums 22 und folglich mit der Arbeitsbewegung des Arbeitstrums 14 vorgeschoben
wird. Sobald die Exzenterscheiben 84 und 91 ihre andere Extremlage eingenommen haben,
beginnt der Hub in entgegengesetzter Richtung und der Kipphebel 95 wird im Gegenuhrzeigersinne
und der Kipphebel 75 im Uhrzeigersinne bewegt. Bei dieser Bewegung kommt die Stoßklinke
74 aus den Zahnlücken des Kettenzahnrades 72 frei und läuft über die Zahnspitzen zurück.
Während dieser Hubperiode bleibt also auch das Förderband 12 stehen. Der im Gegenuhrzeigersinne
schwenkende Kipphebel 95 zieht hingegen den beweglichen Herdabschnitt 18 aus der Ofenkammer
2 zurück, d.h. entgegen der Laufrichtung des Förderbandes 12. Da hierdurch möglicherweise
das Förderband 12 in der ungewünschten Weise zurückgezogen werden könnte, wird die
Antriebstrommel 51 von dem Gesperr 87 an einem Zurückdrehen gehindert, weil die Sperrklinke
89 zwischen benachbarten Zähnen des Kettenzahnrades 88 eingefallen bleibt.
[0041] Nach Erreichen der Endlage kehrt sich die Bewegungsrichtung der beiden Kipphebel
75 und 95 um und das oben beschriebene Arbeitsspiel beginnt von neuem.
[0042] Da der bewegliche Herdabschnitt 18 gegen die Laufrichtung des Förderbandes 12 zurückgezogen
wird, wird in jeder Situation sichergestellt, daß das Förderband 12 im Bereich des
Arbeitstrums 14 gestreckt liegen bleibt. Obendrein sind die Übersetzungsverhältnisse
bei den Antrieben für den beweglichen Herdabschnitt 18 und das Förderband 12, das
an seinem Leertrum 22 gezogen wird, so gewählt, daß sich tatsächlich das Förderband
12 und der bewegliche Herdabschnitt 18 während des ersten Intervalls des Arbeitsspiels
exakt gleich bewegen, um die gewünschte Verringerung der Reibkraft zu erzielen und
um ein Stauchen des Förderbandes 12 an der Übergangsstelle von dem beweglichen, rollbaren
Herdabschnitt 18 zu dem ortsfesten Herdabschnitt 17 zu vermeiden.
[0043] Ein zweckmäßiger Hub für den beweglichen Herdabschnitt 18 beträgt ca. 30 mm.
1. Industrieofen zur Wärmebehandlung durchlaufender Werkstücke, insbesondere metallischer
Werkstücke, mit einer Ofenkammer, in der ein sich wenigstens von ihrer Beschickungsöffnung
für die Werkstücke bis zu ihrer Ausgabeöffnung für die Werkstücke erstreckender Herd
angeordnet ist, und mit einem über den Herd gezogenen endlosen Förderband, das von
einer Antriebseinrichtung mittels erster Antriebsmittel in Bewegung zu setzen ist
und die Werkstücke von der Beschickungsöffnung zu der Ausgabeöffnung transportiert,
dadurch gekennzeichnet, daß der Herd (16) in mehrere Abschnitte (17, 18) aufgeteilt
ist, von denen ein Teil (17) ortsfest und der andere (18) parallel zur Laufrichtung
des Förderbandes (12) verschieblich gelagert ist, daß die Antriebseinrichtung (13)
zweite Antriebsmittel (83, 94, 95) aufweist, die mit dem verschieblichen Abschnitt
(18) des Herdes (16) gekuppelt sind und diese periodisch zwischen einer ersten und
einer zweiten Endlage hin-und herbewegen, und daß während eines ersten Intervalls
die ersten und die zweiten Antriebsmittel (83, 79, 71; 83, 94, 95) das Förderband
(12) und die beweglichen Abschnitte (18) des Herdes (16) synchron um gleiche Beträge
bewegen und während eines zweiten Intervalls die zweiten Antriebsmit- . tel (83, 94,
95) die beweglichen Abschnitten (18) des Herdes (16) entgegen der Laufrichtung des
Förderbandes (12) in ihre Endlage zurückziehen, das für die Dauer des zweiten Intervalls
von den ersten Antriebsmitteln (83, 79, 71) stillgesetzt ist.
2. Industrieofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Herd (16) in zwei
Abschnitte (17, 18) aufgeteilt ist, von denen sich der ortsfeste zur Gänze innerhalb
der Ofenkammer (2) befindet.
3. Industrieofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verschiebbare Abschnitt
(18) des Herdes (16) durch die Beschickungsöffnung (5) aus der Ofenkammer (2) herausreicht.
4. Industrieofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Antriebsmittel
(83, 94, 95) für die verschiebbaren Abschnitte (18) des Herdes (16) außerhalb der
Ofenkammer (2) angeordnet sind.
5. Industrieofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Antriebsmittel
(83, 94, 95) an dem aus der Beschickungsöffnung (5) herausragenden Teil des beweglichen
Abschnitts (18) des Herdes (16) angreifen.
6. Industrieofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lagerung der oder
die verschiebbaren Abschnitte (18) mit mehreren horizontal verlaufenden Abwälzflächen
(38) auf mehreren Rollen (35, 36, 37) aufliegen, von denen jede auf einer ortsfesten
horizontalen Abwälzfläche (45, 36, 37) aufliegt, derart, daß sich die Rollen (35,
36, 37) bei der Hin- und Herbewegung des oder der beweglichen Abschnitte (18) des
Herdes (16) frei auf den Abwälzflächen (45, 46, 47) abwälzen und mit dem oder den
beweglichen Abschnitt(en) (18) des Herdes (16) hin- und herbewegen.
7. Industrieofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Antriebsmittel
zum Erzeugen der ständigen Hin- und Herbewegung der beweglichen Abschnitte (18) des
Herdes (16) ein mit einer Ausgangswelle (82) eines Getriebemotors (83) gekuppeltes
Exzenter- oder Kurbelgetriebe (91, 94) aufweisen.
8. Industrieofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Antriebsmittel
zum periodisch pausierten Fortbewegen des Förderbandes (12) ein Klinkenschaltwerk
(71) aufweisen, dessen Ausgangsgetriebeelement (72) mit einer Antriebstrommel (51)
des Förderbandes (12) gekuppelt ist.
9. Industrieofen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebstrommel
(51) ein Gesperr (87) zugeordnet ist, das ein Rückdrehen der Antriebstrommel (51)
entgegen der Laufrichtung des Förderbandes (12) verhindert.
10. Industrieofen nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Klinkenschaltwerk
(71) als Eingangsgetriebeelement einen Exzenter oder eine Kurbel (84) aufweist, die
gemeinsam mit dem Exzenter oder der Kurbel (91) der zweiten Antriebsmittel auf der
Ausgangswelle (82) des Getriebemotors (83) sitzt.
11. Industrieofen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Klinkenschaltwerk
(71) eine Einstelleinrichtung für die Hubweite aufweist.
12. Industrieofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Antriebsmittel
(83, 79, 71) für das Förderband (12) an dem Leertrum (22) angreifen.