(19)
(11) EP 0 187 263 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.07.1986  Patentblatt  1986/29

(21) Anmeldenummer: 85115364.3

(22) Anmeldetag:  04.12.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F01M 11/02, F02F 7/00, F02B 77/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 08.12.1984 DE 3444838

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80788 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Seidl, Jiri
    D-8000 München 40 (DE)
  • Zinnecker, Franz
    D-8047 Karlsfeld (DE)

(74) Vertreter: Bücken, Helmut 
Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Patentabteilung AJ-30
80788 München
80788 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gehäuse für Hubkolben-Brennkraftmaschinen


    (57) Ein Motorblock umfaßt ein Kurbelgehäuse-Oberteil, das durch ein gesondertes Kurbelgehäuse- Unterteil ausgesteift wird. An einer äußeren Gehäusewand des Kurbelgehäuse-Unterteiles ist eine Ölwanne angeordnet.
    Damit das aus einem oberen Gehäusebereich in die Ölwanne zurückzuführende Schmieröl von rotierenden Triebwerksteilen nicht erfaßt wird, weist das Kurbelgehäuse-Unterteil einen in einem Befestigungsflansch angeordneten, zwischen der äußeren Gehäusewand und einer inneren Gehäusewand ausmündenden Schmieröl-Durchgang auf. Die innere Gehäusewand ist als halbzylindrische Schale nah der Kontur der Pleuelgeigen verlaufend angeordnet und bildet eine aussteifende Verbindung zu einem weiteren, gegenüberliegenden Befestigungsflansch des Kurbelgehäuse-Unterteiles. Die den Kurbelraum von einem Raum über der Ölwanne trennende Gehäusewand weist ihrerseits zur Ableitung von aus den Lagern des Triebwerkes austretendem Schmieröl weitere Durchgänge auf, die vorzugsweise tangential angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung geht gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 von der US-PS 1 948 810 aus.

    [0002] Bei der bekannten Bauart bildet die innere Gehäusewand eine das Kurbelgehäuse-Unterteil der Höhe nach aussteifende Querwand. Die Querwand ist dabei im Bereich eines mittleren Kurbelwellenlagers angeordnet und weist einen angeformten Lagerdeckel auf. Beiderseits dieser Querwand fällt beim Betrieb der Brennkraftmaschine das aus dem oberen Bereich des Gehäuses, insbesondere eines Zylinderkopfes zurückfließende Schmieröl frei in die an das Kurbelgehäuse-Unterteil angeschlossene Ölwanne. Dabei kann ein Teil des rückfließenden Schmieröles von rotierenden Triebwerksteilen erfaßt werden', wobei von Triebwerksteilen abgeschleudertes Ö1 eine starke Verschäumung des an Gehäusewänden zurückfließenden Schmieröles bewirkt. Stark verschäumtes Schmieröl ist bekanntlich von erheblichem Nachteil, insbesondere beim Einsatz von hydraulischen Ventilspielausgleichselementen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Gehäuse so auszubilden, daß aus dem oberen Gehäusebereich zurückfließendes Schmieröl von den rotierenden Triebwerksteilen ferngehalten in die ölwanne zurückgeleitet wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Kern der Erfindung ist eine im Kurbelgehäuse-Oberteil angeordnete Leitung für rückfließendes Schmieröl, die sich in einen Raum über der ölwanne entleert, der vom Kurbelraum der rotierenden Triebwerksteile durch eine halbzylindrische Schale des Kurbelgehäuse-Unterteiles abgetrennt ist. Für den Abfluß des aus den Lagern der rotierenden Triebwerksteile austretenden Schmieröles weist diese die innere Gehäusewand des Kurbelgehäuse-Unterteiles bildende Schale gesonderte Durchgänge auf. Diese Schale verbindet den Vorteil des an den rotierenden Triebwerksteilen vorbeigeführten Schmieröles mit dem Vorteil einer wirksamen Aussteifung des Kurbelgehäuses. Zwar ist aus der DE-PS 10 43 710 ein als halbzylindrische Schale gestaltetes Kurbelgehäuse-Unterteil zur Verbindung mit einem Kurbelgehäuse-Oberteil bekannt, jedoch für das Gehäuse einer Zweitakt-Brennkraftmaschine. Da hierbei das Schmieröl vernebelt mit dem Kraftstoffluftgemisch in den Kurbelgehäusepumpen an die entsprechenden Lager der Kurbelwelle herangeführt wird, existiert hierbei nicht das Problem der eingangs geschilderten Schmieröl-Rückführung. Somit fehlt auch eine Anregung, eine halbzylindrische Schale in einem gattungsgemäßen Kurbelgehäuse-Unterteil anzuordnen. Weiter ist aus der DE-OS 19 64 049 ein gattungsfremdes Kurbelgehäuse für eine Hubkolben-Brennkraftmaschine bekannt, das tief über die Kurbelwellenmitte herabgezogene Wände umfaßt, die mit einer Ölwanne in Verbindung stehen. Den etwa ab der Kurbelwellenmitte nahe den Konturen von Pleuelgeigen verlaufenden äußeren Gehäusewänden sind jeweils im Bereich der Pleuellager innere Gehäusewände zugeordnet. Zwar dienen innere und äußere Gehäusewand zur Vorbeiführung von aus dem oberen Gehäusebereich zurückfließendern Schmieröl in die Ölwanne, jedoch bilden die inneren Gehäusewände kein den Kurbelraum von der Ölwanne im wesentlichen trennendes Bauteil.

    [0005] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Kurbelgehäuse-Unterteiles ist in Anspruch 2 angegeben.

    [0006] Weiter kann das Kurbelgehäuse-Unterteil über die halbzylindrische Schale zur weiteren Aussteifung gemäß der Anordnung nach DE-PS 10 43 710 mit den Lagerdeckeln der Kurbelwellenlagerung auf Anschlag verschraubt werden. Schließlich können zu dem gleichen Zweck und wie aus der US-PS 3 421 490 bereits bekannt, die Lagerdeckel einstückig mit dem Kurbelgehäuse-Unterteil verbunden sein.

    [0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen

    Fig. 1 ein Gehäuse für eine Hubkolben-Brennkraftmaschine im Querschnitt,

    Fig. 2 ein abgeändertes Kurbelgehäuse-Unterteil, das mit einem Lagerdeckel lösbar verbunden ist,

    Fig. 3 eine weitere Ausgestaltung eines Kurbelgehäuse-Unterteiles mit integriertem Lagerdeckel.



    [0008] Ein Motorblock 1 für eine Hubkolben-Brennkraftmaschine mit V-förmig angeordneten Zylindern 2 umfaßt ein Kurbelgehäuse-Oberteil 3 und ein gesondertes Kurbelgehäuse-Unterteil 4, das seinerseits nach unten durch eine Ölwanne 5 abgeschlossen ist. Das Kurbelgehäuse-Unterteil 4 umfaßt eine äußere Gehäusewand 6, von der einander gegenüberliegende Teile 6' und 6" durch eine innere Gehäusewand 7 miteinander in Verbindung stehen. Die innere Gehäusewand 7 ist im Querschnitt halbkreisbogenförmig gestaltet und verläuft nahe der Kontur der Pleuelgeigen. Die innere Gehäusewand 7 steht ferner einerseits über einen Befestigungsflansch 8 mit dem äußeren Gehäusewandteil 6' und andererseits über einen Befestigungsflansch 9 mit dem äußeren Gehäusewandteil 6" in Verbindung. In den Befestigungsflanschen 8 und 9 sind jeweils erste Schmieröl-Durchgänge 10 und 11 ausgebildet. Jeder der Durchgänge 10 und 11 steht jeweils mit einer Kammer 12 im Kurbelgehäuse-Oberteil 3 ölführend in Verbindung. Jeder Kammer 12 wird durch einen Rücklaufkanal 13 im Zylindermantel 14 das aus den nicht dargestellten Zylinderköpfen abfließende Schmieröl zugeführt. über die Durchgänge 10 und 11 tritt das rückfließende Schmieröl in einen Raum 15 oberhalb der ölwanne 5 ein, der durch die Trennwand 7 vom Kurbelraum 16 der rotierenden Triebwerksteile weitgehend abgetrennt ist. Somit gelangt das aus oberen Gehäusebereichen rückfließende Schmieröl unverschäumt in die ölwanne 5.

    [0009] Zur Ableitung des aus den Lagern des Triebwerkes abfließenden Schmieröles weist die als halbzylindrische Schale ausgebildete innere Gehäusewand 7 weitere Durchgänge7auf, die den Kurbelraum 16 mit dem Raum 15 über der Ölwanne 5 verbinden. Diese über den Umfang der Gehäusewand 7 verteilt angeordneten zweiten freien Durchgänge 17 sind etwa tangential angeordnet. Bei einem als Leichtmetall-Druckgußteil ausgebildeten Kurbelgehäuse-Unterteil 4 können diese zweiten Durchgänge 17 beim Gießen ausgeformt werden.

    [0010] Fig. 2 zeigt ein Kurbelgehäuse-Unterteil 40, bei dem ein äußeres Gehäusewandteil 60" niedriger und der Trennwand 70 näher benachbart angeordnet ist. Der vom Flansch 90 ausgehende erste Durchgang 110 ist dabei kanalartig ausgebildet und mündet zwischen dem Gehäusewandteil 60" und der inneren Gehäusewand 70 aus. Zur zusätzlichen Aussteifung schlägt das Kurbelgehäuse-Unterteil 40 über Fortsätze 18 an der inneren Gehäusewand 70 gegen Lagerdeckel 19 an und wird mit diesen verschraubt.

    [0011] Das Kurbelgehäuse-Unterteil 400 nach Fig. 3 weist lediglich im Befestigungsflansch 800 einen ersten freien Durchgang 1000 für die ungestörte Rückführung des Schmieröles vom oberen Gehäusebereich in die Ölwanne auf. Zur zusätzlichen Aussteifung sind Lagerdeckel 190 mit dem Kurbelgehäuse-Unterteil 400 über die innere Gehäusewand 700 baulich integriert.


    Ansprüche

    1. Gehäuse für Hubkolben-Brennkraftmaschinen, insbesondere Motorblock,

    - mit einem Kurbelgehäuse-Oberteil (3) und

    - einem gesonderten Kurbelgehäuse-Unterteil (4), das

    - eine äußere Gehäusewand (6) und eine innere Gehäusewand (7) aufweist, die

    - gegenüberliegende Teile (6', 6") der äußeren Gehäusewand miteinander verbindet,

    - wobei das das Kurbelgehäuse-Oberteil aussteifende Kurbelgehäuse-Unterteil freie Durchgänge für rückfließendes Schmieröl aufweist, das

    - in einer an der äußeren Gehäusewand lösbar befestigten ölwanne (5) gesammelt wird,


    dadurch gekennzeichnet,

    - daß eine Rücklaufleitung (12 und 13) im Kurbelgehäuse-Oberteil (3) mit einem in einem Befestigungsflansch (8, 80, 800; 9, 90) des Kurbelgehäuse-Unterteiles (4, 40, 400) angeordneten Durchgang (10, 100, 1000; 11, 110) ölführend in Verbindung steht,

    - der zwischen der äußeren Gehäusewand (Teile 6', 60', 600'; 6", 60") und der nahe der Kontur der Pleuelgeige (n) verlaufend angeordneten inneren Gehäusewand (7, 70, 700) ausmündet, /den Kurbelraum begrenzenden

    - wobei die innere Gehäusewand eine/Verbindung zu einem weiteren, gegenüberliegenden Befestigungsflansch (9, 90, 900) des Kurbelgehäuse-Unterteiles bildet und

    - am Umfang verteilt weitere Durchgänge (17) aufweist,

    - die den Kurbelraum (16) mit der Ölwanne (5) verbinden.


     
    2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

    - daß das Kurbelgehäuse-Unterteil (4, 40, 400) als Leichtmetall-Druckgußteil ausgebildet ist,

    - daß die innere Gehäusewand (7, 70, 700) im Querschnitt halbkreisbogenförmig gestaltet ist und

    - etwa tangential angeordnete Durchgänge (17) aufweist.


     




    Zeichnung







    Recherchenbericht