[0001] Die Erfindung betrifft ein Dachelement mit hoher Luftschalldämmung.
[0002] Dachelemente, insbesondere solche,bei denen das statisch tragende Plattenelement
aus sogenannten Trapezprofilblechen besteht, kommen als sogenannte "Leichtdächer"
insbesondere bei der Erstellung von Industriehallen, jedoch auch bei der Erstellung
von öffentlichen Gebäuden zum Einsatz.
[0003] Im Rahmen der Energieeinsparung werden diese sogenannten Leichtdächer mit zunehmend
dickeren Dämmschichten für den energiesparenden Wärmeschutz gedämmt.
[0004] Es werden aber mit zunehmenden Dämmschichtoicken die feuchte- schutztechnisc
hen Probleme immer größer, da eine Durchfeuchtung der Dämmung zu einer Verringerung
der Dämmfähigkeit des Dämmstoffes führt, wenn dieser die Eigenschaft hat, Feuchtigkeit
durch Diffusion aufzunehmen.
[0005] Ferner bringt bei Produkten, die im Brandfall deshalb einen Beitrag zum Brandgeschehen
leisten, weil sie selbst brennbar sind, die im Hinblick auf die Energieeinsparung
erforderliche und gewünschte Erhöhung der Dänrnschichtdicken zusätzliche Probleme.
[0006] Bei Dämmstoffen muß in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen im Gebäude dann eine
Dampfsperrschicht angeordnet werden, wenn die Dämmstoffe nicht wasserdampfdiffusionsdicht
sind.
[0007] Diese Dampfsperrschichten, die derzeit verwendet werden, bestehen jedoch meist aus
bituminösen Bahnen, wodurch sie wiederum zum Brandgeschehen infolge ihrer Brennbarkeit
einen Beitrag liefern und außerdem bei Verwerfungen der Bleche im Brandfall das Bitumen
brennend in das Gebäude abtropfen und damit zu einer weiteren Brandausbreitung beitragen
kann.
[0008] Schließlich werden in letzter Zeit auch zunehmend hohe Anforderungen an die Schalldämmung
von Leichtdächern, insbesondere von Trapezprofilblechdächern gestellt, um eine Belästigung
der Umgebung beispielsweise durch Arbeitsgeräusche in den Werkshallen zu vermeiden.
Hierzu werden Konstruktionen verlangt, die in Abhängigkeit von den Anforderungen eine
bestimmte Luftschalldämmung aufweisen müssen.
[0009] Die einzelnen Dämmstoffe haben nun bekanntlich spezifische Eigenschaften, wobei alle
oben genannten Anforderungen, insbesondere optimaler Wärmeschutz, Wasserdampfdiffusionsdichtheit,
Nichtbrennbarkeit und Schallschutzeigenschaften nicht von einem einzigen Dämmstoff
erfüllt werden können.
[0010] So haben beispielsweise grundsätzlich alle organischen Dämmstoffe zwar ein gutes
Dämmvermögen, sie sind jedoch in der Regel brennbar.
[0011] Faserdämmstoffe auf anorganischer Rohstoffbasis sind zwar nichtbrennbar, sie verhalten
sich auch bezüglich der gewünschten Schallschutzmaßnahmen besser, sie sind aber nicht
wasserdampfdiffusionsdicht und müssen deshalb durch geeignete Dampfsperrmaßnahmen
vor einer Durchfeuchtung geschützt werden.
[0012] Schaumglas hat nun die besonders gute Eigenschaft sowohl nichtbrennbar als auch wasserdampfdiffusionsdicht
zu sein und gleichzeitig gute Wärmedämmeigenschaften zu besitzen.
[0013] Wenn auch für übliche Anforderungen die notwendigen Luftschalldämmwerte erreicht
werden, lassen sich erhöhte Anforderungen jedoch nur mit einer oberseitigen Bekiesung
der Dachfläche erreichen. Dies bedeutet jedoch, daß die Statik des Gebäudes zur Aufnahme
der zusätzlichen Kieslast ausgelegt werden muß; hierdurch ergibt sich eine sprunghafte
Verteuerung.
[0014] Vorliegender Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Dachelement der
oben genannten Gattung einerseits die erforderliche Luftschalldämmung zu erbringen,
andererseits aber die günstigen Eigenschaften des Schaumglases weiterhin zu nutzen,
wobei gleichzeitig keine höheren Anforderungen an die Statik gestellt werden.
[0015] Diese Aufgabe wird bei einem Dachelement der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß es aus einem statisch tragendem Plattenelement besteht, auf dem
ein Plattenelement aus anorganischem Stoff mit hoher innerer Dämpfung angeordnet ist,
das seinerseits ein Plattenelement aus an sich bekanntem Dämmstoff, bevorzugtermaßen
aus Schaumglas trägt.
[0016] Dabei geht die Erfindung davon aus, daß eine zusätzliche Masse auf das Dach aufgebracht
werden muß, wobei jedoch durch die Anordnung dieser zusätzlichen Masse unterhalb der
an sich bekannten Dämmschicht ein sprunghaft verbesserter Effekt bezüglich der Luftschalldämmung
erzielt wird.
[0017] Es wurde überraschenderweise gefunden, daß Plattenelemente aus anorganischem Stoff,
die aus Gips, Gipsfasern,Gipskarton oder Kalziumsilikat bestehen, die eben genannten
Anforderungen in optimaler Weise erfüllen.
[0018] Solche Platten sind nicht brennbar und haben, verglichen mit der. Dämmstoff, ein
hohes Flächengewicht, wobei es insbesondere wesentlich ist, daß sie eine hohe innere
Dämpfung aufweisen.
[0019] Diese Platten sind üblicher Weise für den Innenausbau vorgesehen; sie lassen sich
durch die erfindungsgemäße Kombination mit den oben genannten anderen Kombinationselementen
insbesondere mit dem wasserdampfdiffusionsdichten Schaumglas auch für gedämmte Dachkonstruktionen
bevorzugtermaßen verwenden.
[0020] Der Einsatz solcher Unterlagsplatten mit hoher innerer Dämpfung in Kombination mit
anderen Dämmstoffen bringt weitere Vorteile mit sich; so können diese Platten aus
anorganischem Material mit hoher innerer Dämpfung entweder mit geeigneten Klebern
auf die Obergute der Trapezprofilbleche aufgeklebt werden oder auch auf diesen mechanisch,
beispielsweise durch Nieten, Schrauben oder analoge Befestigungsweisen befestigt werden.
[0021] Es entsteht eine glatte Oberfläche, die zum weiteren Aufbau der Dämm- und Dichtungsebenen
sehr gut geeignet ist.
[0022] Da dieses Plattenelement aus anorganischem Stoff mit hoher innerer Dämpfung nicht
brennbar ist und eine praktisch geschlossene Unterlage darstellt, können darauf sowohl
Dampfsperrschichten für die verschiedensten Dämmstoffe verlegt werden als auch beispielsweise
Schaumglasplatten aufgeklebt werden, ohne daß beispielsweise bei einem Brand im Inneren
der Halle ein Durchtropfen flüssiger Klebemasse, geschmolzener organischer Dämmstoffe
oder flüssig gewordener Dampfsperren in das Halleninnere zu befürchten ist.
[0023] Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden diese anorganischen Plattenelemente
mit hoher innerer Dämpfung in einer Dicke von beispielsweise 10 mm oder etwas darüber
mit dem Obergurt der Trapezprofilbleche verklebt oder mit mechanischen Befestigungselementen
aufgebracht.
[0024] Das Wesen vorliegender Erfindung ist anhand der beiliegenden Figuren 1 und 2, die
bevorzugte Ausführungsformen darstellen, weiterhin erläutert.
[0025] Figur 1 und 2 zeigt jeweils das erfindungsgemäße Dachelement mit hoher Luftschalldämmung
im senkrechten Schnitt.
[0026] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 ist die Verbindung zwischen dem Plattenelement
aus anorganischem Stoff mit hoher innerer Dämpfung und dem Obergurt des Trapezprofilblechs
durch einen Kleber gewährleistet; in der Ausführungsform der Figur 2 ist die eben
genannte Verbindung durch anorganische Befestigungselemente gewährleistet.
[0027] Im übrigen sind bei beiden Figuren gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen beziffert.
[0028] Beide Figuren zeigen den Erfindungsgegenstand im Einbauzustand in einem Trapezprofilblechdach.
[0029] Mit dem Bezugszeichen 1 ist das statisch tragende Element, mit dem Bezugszeichen
2 das Plattenelement aus anorganischem Stoff mit hoher innerer Dämpfung, mit dem Bezugszeichen
3 das Plattenelement aus an sich bekanntem Dämmstoff, vorzugsweise aus diffusionsdichtem
Schaumglas und mit dem Bezugszeichen eine an sich bekannte Oberschicht beispielsweise
Dachabdichtung bezeichnet.
[0030] Die mechanischen Verankerungselemente in der Figur 2 tragen das Bezugszeichen 5.
1. Dachelement mit hoher Luftschalldämmung,
dadurch gekennzeichnet,
daß es aus einem statisch tragenden Plattenelement (1) besteht, auf dem ein Plattenelement
(2) aus anorganischem Stoff mit hoher innerer Dämpfung angeordnet ist, das seinerseits
ein Plattenelement aus an sich bekanntem Dämmstoff trägt.
2. Dachelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Plattenelement (3) aus an sich bekanntem Dämmstoff eine an sich bekannte
Oberschicht (4) angeordnet ist.
3. Dachelement nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das an sich bekannte Oberschichtelement (4) aus einer Dachabdichtung besteht.
4. Dachelement nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Plattenelement (3) aus an sich bekanntem Dämmstoff ein Schaumglasplattenelement
ist.
5. Dachelement nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattenelemente (1, 2 und 3) miteinander verklebt sind.
6. Dachelement nach Anspruch 2 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattenelemente (1, 2, 3 und 4) miteinander verklebt sind
7. Dachelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Plattenelement (1) mit dem Plattenelement (2) mechanisch verankert bzw. mechanischer
verbunden ist.
8. Dachelement nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das statisch tragende Plattenelement (1) aus Blech besteht.
9. Dachelement nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das statisch tragende Plattenelement (1) ein Trapezprofilblech ist.
10. Dachelement nach Anspruch 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Plattenelement (2) aus anorganischem Stoff mit hoher innerer Dämpfung aus
Gips, Gipsfasern, Gipskarton oder Kalziumsilikat besteht.