(19)
(11) EP 0 187 613 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.07.1986  Patentblatt  1986/29

(21) Anmeldenummer: 85710001.0

(22) Anmeldetag:  07.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 13/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: Eduard Wille GmbH & Co.
D-42349 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Neuhaus, Klaus
    D-5600 Wuppertal 12 (DE)

(74) Vertreter: Weisse, Jürgen, Dipl.-Phys. Patentanwalt et al
Fuggerstrasse 26
10777 Berlin
10777 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ratchenschlüssel


    (57) Ein umschaltbarer Ratschenschlüssel enthält ein Sperrad (18). Ein Sperrstück (20) ist in Zwei Endstellungen mit dem Sperrad (18) in Eingriff und bestimmt die Fortschattrichtung. Das Sperrstück (20) wird durch ein sich in den Griffteil (14) erstreckenden schwenkbaren Schaltfinger (26) verschwenkt. &er Schaltfinger (26) steht über eine Kugel (58) unter dem Einfluß einer Rastfeder (24) und wird so in einer von zwei Stellungen eingerastet gehalten. Ein Stellglied (34) ist quer zu dem Griffteil (14) verschiebbar. Der Schaltfinger (26) ragt durch dieses Stellglied (34) und ist durch Hin- und Herschieben des Stellglieds (34) umschaltbar. Das Gehäuse (10) besteht auch einem flachen Kunststoffteil (68), der sandwichartig zwischen zwei Metallplatten (74) angeordnet ist, in denen Sperrad (18) und Sperrstück (20) drehbar gelagert sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen umschaltbaren Ratschenschlüssel, enthaltend:

    (a) ein Gehäuse mit einem Kopfteil und einem Griffteil,

    (b) ein mit einem Werkzeug kuppelbares Antriebsglied,

    (c) ein an dem Antriebsglied vorgesehenes Sperrad, das in dem Kopfteil drehbar gelagert ist,

    (d) ein in dem Gehäuse zwischen zwei Endstellungen drehbeweglich angeordnetes Sperrstück, durch das

    in der einen Endstellung die Drehbewegung des Sperrades in einer ersten Richtung gegenüber dem Gehäuse blockierbar ist und in einer zweiten, entgegengesetzten Richtung freigegeben wird und

    in der anderen Endstellung die Drehbewegung des Sperrades in der zweiten Richtung blockierbar ist und in der ersten Richtung freigegeben wird,

    (e) eine Rastfeder durch welche das Sperrstück jeweils federnd in der einen oder in der anderen Endstellung gehalten ist,

    (f) einen sich im Inneren des Gehäuses bis in den Griffteil erstreckenden Schaltfinger, der mit einem Ende an dem Sperrstück angreift und durch welchen das Sperrstück aus der einen in die andere Endstellung verschwenkbar ist, und

    (g) eine an dem Griffteil angebrachte und an dem Schaltfinger angreifende Umschalteinrichtung, durch welche das Sperrstück über den Schaltfinger aus der einen in die andere Endstellung umschaltbar ist.



    [0002] Ratschenschlüssel setzen eine hin- und hergehende Bewegung in eine Drehbewegung um. Dadurch soll mittels einer hin- und hergehenden Bewegung ein Gewindeteil, z.B. eine Schraube oder eine Mutter, festgezogen oder gelöst werden. Ein über ein Sperrad jeweils in einer Richtung angetriebenes Antriebsglied weist üblicherweise einen Vierkant auf, auf den ein geeignetes Werkzeug je nach der Antriebsform des festzuziehenden oder zu lösenden Gewindeteils aufsetzbar ist. Üblicherweise ist ein solcher Ratschenschlüssel umschaltbar in dem Sinne, daß bei einer hin- und hergehenden Bewegung des Ratschenschlüssels das Werkzeug sich wahlweise in dem einen oder in dem anderen Sinne dreht, um auf diese Weise Gewindeteile wahlweise festzuziehen oder zu lösen oder um Gewindeteile mit Rechts- oder Linksgewinde festzuziehen.

    [0003] Typische umschaltbare Ratschenschlüssel sind in der US-A-4 277 990 oder der DE-A-29 01 062 beschrieben.

    [0004] Es ist dort in einem Gehäuse ein Antriebsglied drehbar gelagert, das mit einem Werkzeug verbunden werden kann. An dem Antriebsglied ist ein Sperrad mit Zähnen vorgesehen. Weiterhin ist in dem Gehäuse ein mit zwei Sätzen von Zähnen versehenes Sperrstück zwischen zwei Endstellungen drehbeweglich angeordnet. Das Sperrstück weist einen Nocken auf, der mit einer unter dem Einfluß einer Rastfeder stehenden Kugel derart zusammenwirkt, daß das Sperrstück federnd entweder in die eine oder in die andere Endstellung gedrückt wird. Das Sperrstück ist durch einen Umschalthebel wahlweise in die eine oder in die andere Endstellung schaltbar.

    [0005] Bei einer Drehrichtung des Gehäuses relativ zu dem Antriebsglied und Sperrad verläuft die Wirkungslinie der zwischen Sperrstück und Sperrad übertragenen Kräfte im wesentlichen durch die Schwenkachse des Sperrstücks, so daß das Sperrad und damit das Antriebsglied mit dem Gehäuse mitgenommen wird. Bei der entgegengesetzten Drehrichtung verläuft die Wirkungslinie der zwischen Sperrstück und Sperrad wirksamen Kräfte im wesentlichen tangential zur Achse des Sperrstücks, so daß das Sperrstück gegen die Wirkung der Rastfeder ausweicht und die Antriebsverbindung zwischen Gehäuse und Antriebsglied gelöst wird.

    [0006] Bei diesen bekannten umschaltbaren Ratschenschlüsseln sitzt der gesamte Mechanismus einschließlich des Umschalthebels in einem Kopf teil, an welchen sich ein stilartiger Griffteil anschließt. Es muß daher zur Umschaltung der Drehrichtung mit zwei Händen gearbeitet werden. Mit einer Hand wird der Ratschenschlüssel gehalten und mit der anderen Hand der Umschalthebel betätigt.

    [0007] Ähnliche Konstruktionen zeigen die US-A-3 467 231 und die US-A-3 233 481 sowie die FR-A-1 340 335.

    [0008] Es sind umschaltbare Ratschenschlüssel bekannt, bei denen die Umschaltung durch Stellglieder erfolgt, die an dem Griffteil vorgesehen sind.

    [0009] Eine solche Konstruktion zeigt die US-A-4 277 989. Dort verläuft innerhalb des Griffteils eine Stange, die an einem Arm des Sperrstücks angelenkt und mit einem Schiebegriff verbunden ist, der längsbeweglich an dem Griffteil geführt ist. Eine ähnliche Konstruktion zeigt die US-A-4 300 431.

    [0010] Durch die US-A-4 308 769 ist ein umschaltbarer Ratschenschlüssel bekannt, bei welchem das im Kopfteil des Ratschenschlüssels angeordnete Sperrstück über ein federbelastetes Gestänge mit einem durch eine Schwenkbewegung auslösbaren Fingerstück verbunden ist, das vor der dem Kopfteil abgewandten Stirnseite des Griffteils angeordnet ist.

    [0011] Bei einen umschaltbaren Ratschenschlüssel nach der US-A-3 608 402 arbeitet mit dem Sperrad ein federnder Draht und ein Paar von Sperrstücken zusammen. Dieser federnde Draht sitzt außermittig an einer Stange, die in dem rohrförmigen Griffteil drehbar gelagert und mit einer auf dem Griffteil drehbar gelagerten Hülse verbunden ist. Durch Verdrehung der Stange kann der federnde Draht in Anlage mit dem einen oder mit dem anderen Sperrstück gebracht werden, so daß er die Drehbewegung des Sperrades in jeweils einer Richtung gegenüber dem Gehäuse verriegelt und in der anderen Richtung freigibt.

    [0012] Durch die US-A-3 650 165 ist ein umschaltbarer Ratschenschlüssel bekannt, bei welchem das Antriebsglied ein Sperrad mit längs des Umfanges angeordneten, axialen Nuten von rechteckigem Querschnitt aufweist. In dem Griffteil ist ein federbelasteter Kolben geführt, der an seinem Ende einen im Querschnitt sägezahnförmigen Ansatz trägt. Dieser Ansatz greift in die Nuten ein. Bei einer Drehrichtung wird über die steile Flanke des Ansatzes das Antriebsglied mitgenommen. Bei der anderen Drehrichtung weicht der Ansatz über eine schräge Flanke federnd aus. Der federbelastete Kolben ist mit einem Stellglied verbunden, das auf der dem Kopfteil abgewandten Ende des Griffteils aus dem Griffteil herausragt. Mittels dieses Stellglieds kann der Kolben um 180° verdreht werden, wodurch eine Umkehrung der Mitnahmerichtung erzielt wird.

    [0013] Die Betätigung von Stellgliedern an der dem Kopfteil abgewandten Stirnfläche des Griffteils ist schwierig. Es sind in der Regel auch dabei zwei Hände erforderlich. Das gleiche gilt hinsichtlich der Verdrehung der Hülse bei der US-A-3 608 402. Konstruktionen, bei denen das Sperrstück über einen Schaltfinger in Form einer an dem Schaltstück angelenkten, längsbeweglichen Stange verschwenkbar ist, sind aufwendig und wenig stabil.

    [0014] Die Gehäuse der Ratschenschlüssel werden üblicherweise als Schmiedeteile aus Stahl hergestellt. Solche Gehäuse werden daher relativ schwer. Auch ist die Fertigung aufwendig.

    [0015] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine robuste und einfache Konstruktion eines umschaltbaren Ratschenschlüssels zu schaffen, welche eine Umschaltung mit einer Hand am Griffteil gestattet.

    [0016] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß

    (h) der Schaltfinger zwischen zwei Stellungen innerhalb des Gehäuses verschwenkbar ist, die je einer Endstellung des Sperrstücks zugeordnet sind,

    (i) die Rastfeder an dem dem Sperrstück abgewandten Ende des Schaltfingers angreift und diesen federnd der einen oder der anderen der besagten Stellungen hält und

    (j) die Umschalteinrichtung ein in Querrichtung des Griffteils verschiebbar geführtes Stellglied enthält.



    [0017] Im Gegensatz zu Konstruktionen, beispielsweise nach Art der US-A-4 277 989 wirkt die Rastfeder nicht unmittelbar auf das Sperrstück. Vielmehr wirkt die Rastfeder auf den Schaltfinger, der so in eine von zwei stabilen Stellungen gedrückt wird. Die Umschaltung erfolgt durch eine Schwenkbewegung des Schaltfingers mittels eines quer im Griffteil geführten, an dem Schaltfinger angreifenden Stellgliedes. Der Schaltfinger bewegt dann das Sperrstück, das von der Rastfeder nur über den Schaltfinger belastet ist.

    [0018] Nach einem anderen Aspekt der Erfindung wird bei einem Ratschenschlüssel, enthaltend:

    (a) ein Gehäuse,

    (b) ein mit einem Werkzeug kuppelbares Antriebsglied, das in dem Gehäuse drehbar gelagert ist,

    (c) ein an dem Antriebsglied vorgesehenes Sperrad und

    (d) ein in dem Gehäuse drehbeweglich angeordnetes, durch eine Rastfeder belastetes Sperrstück, durch das die Drehbewegung des Sperrades in einer ersten Richtung blockierbar ist und in einer zweiten Richtung freigegeben wird,


    die Herstellung des Gehäuses dadurch vereinfacht und verbilligt und das Gewicht des Gehäuses dadurch reduziert, daß

    (e) das Gehäuse einen flachen Kunststoffteil mit gegenüberliegenden parallelen Planflächen aufweist sowie

    (f) ein Paar von Platten aus einem hochverschleißfesten Material, insbesondere Metallplatten, die auf diesen Planflächen aufliegen und durch Befestigungsglieder miteinander und mit dem Kunststoffteil verbunden sind.



    [0019] Die Platten dienen der Lagerung des Sperrads und des Sperrstücks. Diese Teile sind auf diese Weise verschleißfester gelagert, als dies in einem Gehäuse nur aus einem üblichen spritzbaren Kunststoff wie Polyamid möglich wäre. Außerdem bewirken die Platten eine Versteifung und Stabilisierung des Gehäuses, so daß auch relativ große Kräfte von dem so versteiften Gehäuse aufgenommen werden können. Man kann auf diese Weise aber das Gehäuse überwiegend aus Kunststoff herstellen, so daß es leichter und billiger in der Herstellung wird.

    [0020] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche 2 bis 8 und 10.

    [0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.

    [0022] 

    Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen umschaltbaren Ratschenschlüssel.

    Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Ratschenschlüssel mit abgenommener oberer Metallplatte, teilweise im Schnitt.



    [0023] Der umschaltbare Ratschenschlüssel enthält ein Gehäuse 10 mit einem Kopfteil 12 und einem Griffteil 14. In dem Kopfteil 12 ist ein mit dem Werkzeug kuppelbares Antriebsglied 16 drehbar gelagert. An dem Antriebsglied 16 ist ein Sperrad 18 vorgesehen. Ein Sperrstück 20 ist in dem Gehäuse 10 zwischen zwei Endstellungen drehbeweglich angeordnet. Durch das Sperrstück ist in der einen Endstellung, die in Fig.1 und 2 dargestellt ist, die Drehbewegung des Sperrades 18 in einer ersten Richtung, nämlich im Uhrzeigersinn, blockierbar. In einer zweiten, entgegengesetzten Richtung, nämlich entgegen dem Uhrzeigersinn, wird das Sperrad 18 durch das Sperrstück 20 freigegeben. Das Sperrad 18 und das Sperrstück 20 sind in üblicher Weise mit Zähnen versehen, wobei in jeder der Endstellungen Zähne des Sperrstücks 20 in die Zähne des Sperrades 18 eingreifen. Man sieht, daß in der dargestellten Endstellung des Sperrstücks 20 bei einer Drehbewegung des Sperrades 18 gegenüber dem Gehäuse im Uhrzeigersinn das Sperrad 18 und das Sperrstück 20 sich gegenseitig blockieren. Die Wirkungslinien der durch die aneinanderliegenden Flanken der Zähne übertragenen Kräfte verlaufen im wesentlichen durch die Lagerwelle 22 des Sperrstücks 20. Bei einer entgegengesetzten Drehbewegung des Sperrads 18 gegenüber dem Gehäuse 10 kann dagegen das Sperrstück 20 ausweichen. Die Wirkungslimen der über die Zahnflanken übertragenen Kräfte verlaufen im wesentlichen tangential zu der Lagerwelle des Sperrstücks 20. Umgekehrt ist es in der anderen Endstellung des Sperrstücks 20. Dann ist das Sperrad 18 in der zweiten Richtung, also entgegen dem Uhrzeigersinn, gegenüber dem Gehäuse blockierbar. Das Sperrad 18 wird dagegen in der ersten Richtung, also im Uhrzeigersinn, freigegeben. Es ist eine Rastfeder 24 vorgesehen, durch welche das Sperrstück 20 in noch zu beschreibender Weise jeweils federnd in der einen oder in der anderen Endstellung gehalten ist.

    [0024] Im Inneren des Gehäuses 10 ist ein sich bis in den Griffteil 14 erstreckender Schaltfinger 26 angeordnet, der mit einem Ende 28 an dem Sperrstück angreift und durch welches das Sperrstück 20 aus der einen in die andere Endstellung verschwenkbar ist. Es ist weiterhin eine an dem Griffteil 14 angebrachte und an dem Schaltfinger angreifende Umschalteinrichtung 30 vorgesehen, durch welche das Sperrstück 20 über den Schaltfinger 26 aus der einen in die andere Endstellung umschaltbar ist.

    [0025] Der Schaltfinger 26 ist hier zwischen zwei Stellungen innerhalb des Gehäuses 10 verschwenkbar, die je einer Endstellung des Sperrstücks 20 zugeordnet sind. Die Rastfeder 24 greift an dem dem Sperrstück 20 abgewandten Ende 32 des Schaltfingers 26 an und hält diesen federnd in der einen oder der anderen der besagten Stellungen. Die Umschalteinrichtung 30 enthält ein in Querrichtung des Griffteils 14 verschiebbar geführtes Stellglied 34.

    [0026] Das Sperrstück 20 ist mit der Lagerwelle 22 um eine Achse drehbar im Gehäuse 10 gelagert und weist an seinem Umfang eine Ausnehmung 36 auf. Der Schaltfinger 26 ragt mit seinem Ende 28 in die Ausnehmung 36 hinein. Die Ausnehmung 36 besitzt dreieckige Grundform und zwei im wesentlichen zueinander senkrechte Flächen 38 und 40. Die Stirnfläche des Schaltfingers 26 liegt in beiden Stellungen an je einer der beiden Flächen 38 oder 40 federnd an.

    [0027] In dem Gehäuse 10 ist ein Längskanal 42 mit zwei zueinander parallelen Längsflächen 44 und 46 gebildet. Der Schaltfinger 26 hat langgestreckt-rhombische Grundform mit vier ebenen Seitenflächen 48,50,52 und 54. Der Schaltfinger 26 ist so in dem Längskanal 42 angeordnet, daß in der einen Stellung, die in Fig.2 dargestellt ist, ein erstes Paar von diametral einander gegenüberliegenden Seitenflächen 48 und 52 an den Längsflächen 44 bzw. 46 des Längskanals 42 anliegt. In der anderen Stellung liegt das zweite Paar v.on diametral gegenüberliegenden Seitenflächen 54,50 an den Längsflächen 44 bzw. 46 des Längskanals 42 an.

    [0028] In einer Stirnfläche 56 des Längskanals 42 auf dessen dem Kopfteil 12 abgewandten Ende sitzt eine von der Rastfeder 24 belastete Kugel 58. An den Längskanal 42 schließt sich eine zylindrische oder rechteckige Ausnehmung 60 von kleinerem Querschnitt als der Längskanal an. In dieser Ausnehmung 60 sitzen die Rastfeder 24 und die Kugel 58. Die Rastfeder 24 ist vorgespannt und sucht die Kugel 58 in Richtung auf den Kopfteil 12 aus der Ausnehmung 60 herauszudrücken. Das dem Sperrstück 20 abgewandte Ende 32 des Schaltfingers 26 sitzt in jeder der beiden Stellungen derart zwischen einer Fläche der Kugel 58 und einer Längsfläche, z.B. 46, des Längskanals 42, daß die Rastfeder 24 über die Kugel 58 eine auf das Sperrstück 20 hin gerichtete Kraft auf den Schaltfinger 26 ausübt. Die Kugel 58 legt somit nicht nur die beiden eingerasteten Stellungen des Schaltfingers 26 fest, sondern überträgt auch eine axiale Kraft auf den Schaltfinger 26, durch welche das Sperrstück 20 federnd in Eingriff mit dem Sperrad 18 gehalten wird. Wenn sich das Sperrad 18 entgegen dem Uhrzeigersinn in Fig.2 relativ zu dem Gehäuse 10 dreht, dann werden die Zähne des Sperrstücks 20 gegen diese Federkraft außer Eingriff mit den Zähnen des Sperrads gedrückt. Dieser Eingriff wird aber dann sofort wiederhergestellt.

    [0029] Das Stellglied 34 ist ein senkrecht zur Längsrichtung des Längskanals 42 im Griffteil 14 geführter, mit einem Durchbruch 62 versehener Schieber. Der Schaltfinger 26 ragt mit seinem kugelseitigen Ende 32 durch den Durchbruch hindurch, wobei durch die beiden eingerasteten Stellungen des Schaltfingers 26 zugleich zwei Stellungen des Stellglieds 34 bestimmt sind. Das Stellglied 34 steht in jeder dieser Stellungen ein Stück auf der einen bzw. auf der anderen Seite über die Außenfläche 64 bzw. 66 des Griffteils 14 vor. Die Umschaltung erfolgt dann durch einen Druck auf diesen vorstehenden Teil des Stellglieds 34. Dabei wird der Schaltfinger 26 verschwenkt. Das Ende 32 drückt die Kugel 28 gegen die Wirkung der Rastfeder 24 in die Ausnehmung 60, bis der Totpunkt überschritten ist. In Fig.2 würde also das Stellglied 34 nach oben gedrückt, der Schaltfinger 26 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß sich das Ende 32 nach oben bewegt. Nach Überschreiten des Totpunktes liegt die Kugel 58 an der in Fig.2 unteren Fläche des Schaltfingers 26 an. Die auf die Kugel wirkende Federkraft der Rastfeder 24 drückt den Schaltfinger 26 dann in die andere Stellung, in welcher die Seitenfläche 54 des Schaltfingers 26 an der Längsfläche 44 des Längskanals 42 anliegt und die Seitenfläche 50 an der Längsfläche 46. bei dieser Schwenkbewegung wird das Sperrstück 20 im Uhrzeigersinn in die andere Endstellung verdreht, in welcher die Zähne unterhalb der Mittellinie in Fig.2 mit den Zähnen des Sperrrades 18 in Eingriff kommen. Jetzt wird die Drehbewegung des Sperrads 18 relativ zu dem Gehäuse entgegen dem Uhrzeigersinn blockiert.

    [0030] Ein besonders leichtes und leicht herstellbares Gehäuse 10 wird dadurch erhalten, daß das Gehäuse einen flachen Kunststoffteil 68 mit gegenüberliegenden, parallelen Planflächen 70 und 72 aufweist sowie ein Paar von Metallplatten 74 und 76, die auf diesen Planflächen 70 bzw. 72 aufliegen und durch Befestigungsglieder z.B. Nietbolzen 78 miteinander und mit dem Kunststoffteil 68 verbunden sind. Die Metallplatten 74 und 76 sind vorzugsweise Stahlplatten, die ein Material hoher Verschleißfestigkeit darstellen und in ihren Ebenen biegesteif sind. Der Kunststoffteil 68 weist im Bereich des Antriebsglieds 16 einen kreisrunden Durchbruch 80 auf, an den sich ein weiterer Durchbruch 82 anschließt. Anschließend an den weiteren Durchbruch 82 ist in einer der Planflächen, nämlich der Planfläche 70, des Kunststoffteils 68 eine den Längskanal 42 bildende Vertiefung vorgesehen, welche durch die Metallplatte 74 abgedeckt ist. Das Antriebsglied 16 mit dem Sperrad 18 sitzt in dem kreisrunden Durchbruch 80 und ist mit Lagerzapfen 84,86 in den Metallplatten 74 bzw. 76 gelagert. Das Sperrstück 20 sitzt in dem weiteren Durchbruch 82 und ist mit seiner Lagerwelle 22 ebenfalls in den Metallplatten 74 und 76 drehbar gelagert. Jede der Planflächen 70 und 72 ist dabei jeweils von dem Grund einer flachen Vertiefung des Kunststoffteils 68 gebildet, deren Abmessungen im wesentlichen denen der zugehörigen Metallplatte 74 bzw. 76 entsprechen, so daß die Metallplatten 74 und 76 seitlich von den Rändern 88 bzw. 90 der Vertiefungen gehalten werden.

    [0031] Es ergibt sich so bei leichtem Gewicht eine sehr steife und feste Struktur.


    Ansprüche

    1. Umschaltbarer Ratschenschlüssel, enthaltend:

    (a) ein Gehäuse (10) mit einem Kopfteil (12) und einem Griffteil (14),

    (b) ein mit einem Werkzeug kuppelbares Antriebsglied (16), das in dem Kopfteil (12) drehbar gelagert ist,

    (c) ein an dem Antriebsglied (16) vorgesehenes Sperrad (18),

    (d) ein in dem Gehäuse (10) zwischen zwei Endstellungen drehbeweglich angeordnetes Sperrstück (20), durch das

    in der einen Endstellung die Drehbewegung des Sperrades (18) in einer ersten Richtung gegenüber dem Gehäuse (10) blockierbar ist und in einer zweiten, entgegengesetzten Richtung freigegeben wird und

    in der anderen Endstellung die Drehbewegung des Sperrades (18) in der zweiten Richtung gegenüber dem Gehäuse (10) blockierbar ist und in der ersten Richtung freigegeben wird,

    (e) eine Rastfeder (24) durch welche das Sperrstück (20) jeweils federnd in der einen oder in der anderen Endstellung gehalten ist,

    (f) einen sich im Inneren des Gehäuses (10) bis in den Griffteil (14) erstreckenden Schaltfinger (26), der mit einem Ende an dem Sperrstück (20) angreift und durch welchen das Sperrstück (20) aus der einen in die andere Endstellung verschwenkbar ist, und

    (g) eine an dem Griffteil (14) angebrachte und an dem Schaltfinger (26) angreifende Umschalteinrichtung (30), durch welche das Sperrstück (20) über den Schaltfinger (26) aus der einen in die andere Endstellung umschaltbar ist,


    dadurch gekennzeichnet, daß

    (h) der Schaltfinger (26) zwischen zwei Stellungen innerhalb des Gehäuses (10) verschwenkbar ist, die je einer Endstellung des Sperrstücks (20) zugeordnet sind,

    (i) die Rastfeder (24) an dem dem Sperrstück (20) abgewandten Ende des Schaltfingers (26) angreift und diesen federnd in der einen oder der anderen der besagten Stellungen hält und

    (j) die Umschalteinrichtung (30) ein in Querrichtung des Griffteils (14) verschiebbar geführtes Stellglied (34) enthält.


     
    2. Umschaltbarer Ratschenschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

    (a) das Sperrstück (20) um eine Achse drehbar im Gehäuse (10) gelagert ist und an seinem Umfang eine Ausnehmung .(36) aufweist und

    (b) der Schaltfinger (26) mit einem Ende (28) in die Ausnehmung (36) hineinragt.


     
    3. Umschaltbarer Ratschenschlüssel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß

    (a) die Ausnehmung (36) dreieckige Grundform besitzt und zwei im wesentlichen zueinander senkrechte Flächen (38,40) bildet und

    (b) die Stirnfläche des Schaltfingers (26) in den beiden Stellungen an je einer der beiden Flächen (38,40) federnd anliegt.


     
    4. Umschaltbarer Ratschenschlüssel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß

    (a) in dem Gehäuse (10) ein Längskanal (42) mit zwei zueinander parallelen Längsflächen (44,46) gebildet ist,

    (b) der Schaltfinger (28) langgestreckt-rhombische Grundform mit vier ebenen Seitenflächen (48,50,52,54) besitzt und

    (c) so in dem Längskanal (42) angeordnet ist, daß in der einen Stellung ein erstes Paar von diametral einander gegenüberliegenden Seitenflächen (48,52) und in der anderen Stellung das zweite Paar von einander diametral gegenüberliegenden Seitenflächen (54,50) an den Längsflächen (44,46) des Längskanals (42) anliegt.


     
    5. Umschaltbarer Ratschenschlüssel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß

    (a) in einer Stirnfläche (56) des Längskanals (42) auf dessen dem Kopfteil (12) abgewandten Ende eine von der Rastfeder 824) belastete Kugel (58) sitzt und

    (b) das dem Sperrstück (20) abgewandte Ende des Schaltfingers (28) in jeder der beiden Stellungen derart zwischen einer Fläche der Kugel (58) und einer Längsfläche (44 oder 46) des Längskanals (52) sitzt, daß die Rastfeder (24) über die Kugel (58) eine auf das Sperrstück (20) hin gerich- .tete Kraft auf den Schaltfinger (26) ausübt.


     
    6. Umschaltbarer Ratschenschlüssel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß

    (a) das Stellglied (34) ein senkrecht zur Längsrichtung des Längskanals (42) im Griffteil (14) geführter, mit einem Durchbruch (62) versehener Schieber ist,

    (b) der Schaltfinger (28) mit seinem kugelseitigen Ende (32) durch den Durchbruch (62) hindurchragt, wobei durch die beiden eingerasteten Stellungen des Schaltfingers (28) zugleich zwei Stellungen des Stellglieds (34) bestimmt sind, und

    (c) das Stellglied (34) in jeder dieser Stellungen ein Stück auf der einen bzw. auf der anderen Seite über die Außenfläche (64,66) des Griffteils (14) vorsteht.


     
    7. Umschaltbarer Ratschenschlüssel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß

    (a) das Gehäuse (10) einen flachen Kunststoffteil (68) mit gegenüberliegenden, parallelen Planflächen (70,72) aufweist sowie

    (b) ein Paar von Metallplatten (74,76) die auf diesen Planflächen (70,72) aufliegen und durch Befestigungsglieder (78) miteinander und mit dem Kunststoffteil (68) verbunden sind.


     
    8. Umschaltbarer Ratschenschlüssel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß

    (a) der Kunststoffteil (68) im Bereich des Antriebsgliedes (16) einen kreisrunden Durchbruch (80) aufweist, an den sich ein weiterer Durchbruch (82) anschließt,

    (b) anschließend an den weiteren Durchbruch (82) in einer der Planflächen (70) des Kunststoffteils (68) eine den Längskanal (42) bildende Vertiefung vorgesehen ist, welche durch die eine der Metallplatten (74) abgedeckt ist,

    (c) das Antriebsglied (16) mit dem Sperrad (18) in dem kreisrunden Durchbruch (82) sitzt und mit Lagerzapfen (84,86) in den Metallplatten (74,76) gelagert ist und

    (d) das Sperrstück (20) in dem weiteren Durchbruch (82) sitzt und ebenfalls in den Metallplatten (74,76) drehbar gelagert ist.


     
    9. Ratschenschlüssel, enthaltend:

    (a) ein Gehäuse (10),

    (b) ein mit einem Werkzeug kuppelbares Antriebsglied (16), das in dem Gehäuse (10) drehbar gelagert ist,

    (c) ein an dem Antriebsglied (16) vorgesehenes Sperrad (18) und

    (d) ein in dem Gehäuse (10) drehbeweglich angeordnetes, durch eine Rastfeder (24) belastetes Sperrstück (20), durch das die Drehbewegung des Sperrades (18) in einer ersten Richtung blockierbar ist und in einer zweiten Richtung freigegeben wird,


    dadurch gekennzeichnet, daß

    (e) das Gehäuse (10) einen flachen Kunststoffteil (68) mit gegenüberliegenden parallelen Planflächen (70,72) aufweist sowie

    (f) ein Paar von Platten aus einem hochverschleißfesten Material, insbesondere Metallplatten (74,76), die auf diesen Planflächen (70,72) aufliegen und durch Befestigungsglieder (78) miteinander und mit dem Kunststoffteil (68) verbunden sind.


     
    10. Ratschenschlüssel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß

    (a) jede der Planflächen (70,72) jeweils von dem Grund einer flachen Vertiefung des Kunststoffteils (68) gebildet ist, deren Abmessungen im wesentlichen denen der zugehörigen Metallplatte (74,76) entsprechen, so daß die Metallplatten (74,76) seitlich von den Rändern (88,90) der Vertiefungen gehalten werden,

    (b) der Kunststoffteil (68) Durchbrüche (80, 82) und Ausnehmungen (42,60) zur Aufnahme eines Ratschenmechanismus aufweist und

    (c) das Antriebsglied (16) mit dem Sperrad (18) und das Sperrstück (20) in den Metall platten (74,76) gelagert sind.


     




    Zeichnung







    Recherchenbericht