[0001] Die Erfindung betrifft eine Bedruckstoffbahn-Trennvorrichtung in einer Rollenrotations-Druckmaschine
mit einer beim Bedruckstoffbahnriß zum Durchtrennen der Bahn betätigbaren quer zur
Laufrichrichtung derselben angeordneten Trennvorrichtung.
[0002] In Rollenrotations-Druckmaschinen besteht bekanntlich die Gefahr, daß bei einem Reißen
der Bedruckstoffbahn, beispielsweise einer herkömmlichen Papierbahn, durch Aufwickeln
derselben eine erhebliche Beschädigung der Druckwerkzylinder auftritt. Wie beispielshaft
die US-Patentschrift 2 653 536 (insbesondere Figuren 12 bis 15) zeigt, werden deshalb
vorzugsweise jeweils vor den Druckwerkzylindern quer zur Laufrichtung der Bedruckstoffbahn
Trennvorrichtungen mit scherenförmigen Schneidmessern positioniert, die beim Auftreten
eines Bahnrisses betätigt werden und die Bedruckstoffbahn abkappen bzw. durchschneiden.
Die bekannten Trennvorrichtungen sind großvolumig und benötigen dementsprechend viel
Raum. Im Normalbetrieb üben sie keinerlei sinnvolle Funktionen aus.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Trennvorrichtung zum Durchtrennen einer Bedruckstoffbahn
im Falle eines Bahnrisses zu schaffen, die in einer Walze integriert ist, so,daß im
Normalbetrieb diese Walze eine Papierleit- bzw. Transportfunktion ausüben kann, während
beim Auftreten eines Bahnrisses die Walze mit der in dieser angeordneten Trennvorrichtung
die Bedruckstoffbahn zerschneiden soll.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und
aus der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Diese zeigt die erfindungsgemäße
Bedruckstoffbahn-Trennvorrichtung in vereinfachter Form in einer Papierleitwalze.
[0005] Die Papierleitwalze 1 umfaßt einen frei drehbaren Walzenmantel 2, der beispielsweise
durch Friktion oder durch die diesen zumindest teilweise umschlingende Bedruckstoffbahn
5 mitgenommen wird. Über Achszapfen 3 und 4 kann die Papierleitwalze 1 in herkömmlicher
Weise zwischen zwei nicht dargestellten Seitenwänden einer Druckmaschine angeordnet
werden und zwar an einer Stelle, an der auch eine gewisse Bahnleit- bzw. Führungsfunktion
erforderlich ist und die zweckmäßig für die Durchtrennung der gerissenen Bahn ist,
um Druckwerkschäden zu verhindern.
[0006] Im Inneren der Papierleitwalze 1 oder zumindest an einer Stirnseite ist eine Steuerkurve
6 drehbar auf dem Achszapfen 4 angeordnet. Die Steuerkurve 6 weist eine Erhöhung bzw.
einen Steuerbereich in Form einer Spitze 7 auf. Gegen die Steuerkurve 6 wird eine
Rolle 8 gezogen, die etwa in der Mitte eines Hebels 9 angeordnet ist. Ein Ende des
Hebels 9 ist mit einem Bolzen 10 versehen und am anderen Ende greift eine Zugfeder
11 an, die die Rolle 8 gegen die Steuerkurve 6 zieht. In erfindungsgemäßer Weise dient
als Trennvorrichtung ein Trennmesser 12, das vorzugsweise mit durchgehenden Zähnen
13 ausgestattet ist. Das Trennmesser 12 liegt in einer ir Axialrichtung verlaufenden
Ausnehmung 14 des Walzenmantels 2, ir der Weise, daß in etwa die Ausnehmung 14 durch
das Trennmesser 12 ausgefüllt ist, so daß sich eine annähernd stoßfreie Ausbildung
der äußeren Mantelkontur ergibt, die für den Bahntransport im N=rmalbetrieb gut geeignet
ist.
[0007] Im Normalbetrieb kann somit die Papierleitwalze 1 in herkömmlicher Weise eine Transport-
und Leitfunktion für die Bahn 5 ausüben. Wird durch eine nicht dargestellte Bahnrißfeststellvorrichtung
angezeigt, daß die Bahn 5 gerissen ist, so erfolgt in erfindungsgemäßer Weise ein
Herausschwenken des Trennmessers 12 aus der Mantelkontur des Walzenmantels 2 vorzugsweise
in der in Fig.3 dargestellten Weise, bei der die Schneidzähne 13 gegen die Bahn 5
gerichtet sind, so daß diese durch das Trennmesser 12 zerschnitten wird.
[0008] Das Herausschwenken des Trennmessers 12 aus der Mantelkontur des Walzenmantels 2
wird im nachfolgenden näher erläutert. Um im Falle eines Bahnrisses, d.h. bei herausgeschwenktem
Trennmesser 12, die Unfallgefahr zu reduzieren, wird vorzugsweise eine Abdeckung,
beispielsweise in Form einer Schutzhaube 15, verwendet. In der dargestellten Position
der Schutzhaube 15 befinden sich die Schneidzähne 13 jeweils in der ausgefahrenen
Stellung (Fig. 3). Das Herausschwenken des Trennmessers 12 erfolgt dadurch, daß der
Hebel 9 beim Überlaufen der örtlich nunmehr feststehenden Spitze 7 der Steuerkurve
6 durch die Rolle 8 angehoben wird. Während im Normalbetrieb die Steuerkurve 6 und
somit die Spitze 7 zusammen mit dem Walzenmantel 2 und mit dem Hebel 9, der Zugfeder
11 und der Rolle 8 umlaufen, erfolgt bei Feststellung eines Bahnrisses die Blockierung
der Steuerkurve 6 auf den Achszapfen 4. Hierfür weist die Steuerkurve 6 eine Ausnehmung
16 auf, in die zur Auslösung des Blockiervorganges eine Klinke 17 einfallen kann.
Nach dem Einfallen der Klinke 17 in die Ausnehmung 16 der Steuerkurve 6 kann sich
die Steuerkurve 6 nicht mehr mitdrehen, so daß nunmehr lediglich der Walzenmantel
2 und mit diesem das Trennmesser 12 sowie der Hebel 9, die Feder 11 und die Rolle
8 umlaufen. Dadurch kommt es jeweils bei der in Fig.3 dargestellten Stellung des Walzenmantels
2 zum Verschwenken des Trennmessers 12 in der Weise, daß die Schneidzähne 13 gegen
die Bahn 5 zwecks deren Durchtrennung gerichtet werden.
[0009] Die Steuerung der Klinke 17, die um einen Bolzen 18 drehbar ist, erfolgt über einen
Anker 19 durch einen Elektromagnet 20. Der Elektromagnet 20 wird durch ein elektrisches
Signal aktiviert, das durch eine allgemein bekannte elektronische Vorrichtung erzeugt
wird, wenn das Reißen der Bahn festgestellt wird.
[0010] Wie die Figuren 1 bis 3 zeigen, benötigt die erfindungsgemäße Trennvorrichtung keinen
zusätzlichen Raum, da sie in einer herkömmlichen Papierleitwalze angeordnet werden
kann.
1. Bedruckstoffbahn-Trennvorrichtung in einer Rollenrotations-Druckmaschine mit einer
beim Bedruckstoffbahnriß zum Durchtrennen der Bahn betätigbaren, quer zur Laufrichtung
derselben angeordneten Trennvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung (12, 13) in einer in Achsrichtung
verlaufenden Ausnehmung (14) des Mantels (2) einer von der Bedruckstoffbahn (5) teilweise
umschlungenen, rotierenden Papierleitwalze (1) angeordnet ist, und daß die Trennvorrichtung
(12, 13) mit der Schneidkante (13) beim Auftreten eines Bedruckstoffbahnrisses aus
der kreiszylindrischen Mantelkontur heraushebbar ist.
2. Bedruckstoffbahn-Trennvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die in der Ausnehmung (14) angeordnete Trennvorrichtung (12, 13) mit einer Schneidkante
(13) durch einen Hebel (9) anhebbar ist, der durch eine Feder (11) gegen eine auf
einem Achszapfen (4) der Papierleitwalze (1) angeordnete, laufende Steuerkurve (6)
gezogen wird, deren Rotation beim Feststellen eines Bahnrisses durch eine in eine
Ausnehmung (16) einfallende Sperrklinke (17) in ihrer Rotation blockierbar ist, so
daß durch eine Erhebung (7) an der Steuerkurve (6) bei jeder Umdrehung des frei umlaufenden
Mantels (2) der Papierleitwalze (1) der mit diesem umlaufende Hebel (9) durch die
auf der stehenden Steuerkurve (6) ablaufende Rolle (8) zum Herausschwenken der Trennvorrichtung
(12, 13) angehoben wird.
3. Bedruckstoffbahn-Trennvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klinke (17) durch einen Elektromagneten (20) beim Auftreten eines Druckträgerbahnrisses
in die Ausnehmung (16) der Steuerkurve (6) einführbar ist.