[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Leimung bei der Herstellung von Papier,
Karton, Pappen und anderen cellulosehaltigen Materialien mit und ohne Füllstoffen
und/oder Streichpigmenten unter neutralen bis schwach basischen pH-Bedingungen.
[0002] Die Papierherstellung erfordert zur Bindung des Harzleimes auf der Faseroberfläche
einen Vermittler bzw. ein Fixiermittel, da sowohl der Harzleim als auch die Cellulosefasern
elektronegativ geladen sind und sich gegenseitig abstoßen. Bei der Herstellung des
Papieres im sauren Medium wird hierfür fast ausschließlich Alaun (Aluminiumsulfathydrat)
verwendet, wobei die beste Leimung bei einem pH-Wert des Stoffes von 4,5 bis 5,5 erzielt
wird. So hergestellte Papiere sind jedoch infolge fortschreitender Hydrolyse nicht
alterungsbeständig.
[0003] Es wurde deshalb versucht, Papier unter neutralen Bedingungen zu leimen. Die Verwendung
von Alaun ist hierbei jedoch nicht möglich, da das Aluminium-Ion in diesem pH-Bereich
schnell seine positive Ladung ver
- liert und damit den negativ geladenen Leim nur noch unvollständig ausflocken kann.
[0004] Darüberhinaus reagiert Aluminiumsulfat mit dem unter neutralen Bedingungen als Pigment
und Füllstoff gerne verwendeten Calciumcarbonat unter Kohlendioxidabspaltung, was
zu Schaumentwicklung und Löcherbildung auf der Papierbahn führt. Ausfallendes Calciumsulfat
führt zu Ablagerungen an der Maschine, so daß eine störungsfreie Papierherstellung
nicht möglich ist. Da für das Aluminiumsulfat bisher kein Ersatz gefunden wurde, kann
man auch den üblichen Harzleim bei der Papierherstellung unter neutralen Bedingungen
nicht verwenden sondern mußte auf synthetische Leime zurückgreifen, was die Papierherstellung
wesentlich verteuerte.
[0005] Einen Ausweg schien die "pseudo-neutral-Fahrweise" unter Verwendung nur geringer
Mengen Aluminiumsulfat zu bieten. Dieses wird dem Dünnstoff sehr spät zugesetzt, so
daß die oben geschilderten unerwünschten Reaktionen zu keinen Schwierigkeiten führen.
Um die verminderte Fällungswirkung des Alauns bei den hierbei vorliegenden pH-Werten
von 6,5 bis 7,4 zu kompensieren, müssen aber noch andere kationische Mittel der Stoffsuspension
zugegeben werden. Trotzdem besteht immer die Gefahr, daß das durch Reaktion von entbundener
Kohlensäure mit Calciumcarbonat gebildete Calciumhydrogencarbonat im Laufe des Papierherstellungsverfahrens
wieder zu Calciumcarbonat und Kohlendioxid zerfällt und Calciumcarbonatablagerungen
entstehen, die zu Produktionsunterbrechungen führen.
[0006] Eine modifizierte pseudoneutrale Papierherstellungsmethode wird in der japanischen
Offenlegungsschrift 83-174 696 beschrieben. Hierbei wird dem Aluminiumsulfat als zusätzliches
Mittel noch ein Dicyandiamid-Formaldehyd-Kondensationsprodukt zugesetzt. Dieses Verfahren
hat jedoch immer noch den Nachteil, daß ein teueres Diketenharz verwendet werden muß.
[0007] In der europäischen Offenlegungsschrift 112 525 wird ein Mittel zur Neutralleimung
von cellulosehaltigen Materialien vorgeschlagen, welches aus Wasser, einem in Wasser
unbegrenzt löslichen Alkohol, Alkali- oder Aluminiumhydroxid sowie einer gesättigten
oder ungesättigten Fettsäure mit 12 bis 24 C-Atomen besteht.
[0008] Ziel der neutralen Fahrweise der Papierherstellung ist es, den Einsatz von Aluminiumsulfat
weitgehend zu reduzieren oder ganz auszuschließen und Kaolin als Füllstoff oder Pigment
durch Calciumcarbonat zu ersetzen. Letzteres ist kostengünstiger erhältlich als Kaolin,
und sein Weißgrad übersteigt den des Kaolins. Durch das günstigere Fließverhalten
des Calciumcarbonats können außerdem höhere Füllungsgrade im Papier realisiert werden.
Darüberhinaus wird die Korrosion an den maschinellen Einrichtungen verringert und
die Qualität des Papiers, insbesondere dessen Alterungsbeständigkeit deutlich verbessert.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Papierherstellungsverfahren
zu entwickeln, das bei neutralen bis schwach basischen pH-Bereichen arbeitet und unter
diesen Bedingungen die Nachteile der bisher bekannten Verfahren vermeidet.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Leimung bei der Herstellung von
Papier, Karton, Pappen und anderen cellulosehaltigen Materialien mit und ohne Füllstoffe
und/oder Pigmente durch natürliche oder synthetische Leimungsmittel unter neutralen
bis schwach basischen pH-Bedingungen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man
mit einer Kombination von natürlichen oder synthetischen Leimungsmitteln mit einem
kationischen Dicyandiamidharz leimt.
[0011] Es wurde überraschenderweise gefunden, daß kationische Dicyandiamidharze in der Lage
sind, unter neutralen bis schwach basischen pH-Bedingungen auch natürliche Leimungsmittel
zu flocken und auf der Faser zu fixieren. Auch ohne Zugabe von Aluminiumsulfat kann
daher mit Hilfe solcher Dicyandiamidharze eine Volleimung erzielt werden.
[0012] Auch bei synthetischen Leimen auf Diketenbasis kann überraschenderweise mittels kationischer
Dicyandiamidharze eine Voll- oder Teilleimung erreicht werden, wobei keine weiteren
Hilfsmittel oder Fixiermittel benötigt werden.
[0013] Als besonders geeignet haben sich kationische Dicyandiamidharze erwiesen, die eine
hohe positive Ladung aufweisen und daher anionische höhermolekulare Stoffe schnell
und praktisch quantitativ auszufällen in der Lage sind. Diese Harze werden zweckmäßigerweise
nicht zu stark sauer eingestellt, damit nach dem Vermischen mit der Stoffsuspension
der pH-Wert nicht wesentlich unter 7 absinkt.
[0014] Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten kationischen Dicyandiamidharze kann
zum Beispiel durch Umsetzung von 1 Mol Dicyandiamid mit 1,0 bis 4,0 Mol Formaldehyd
in Gegenwart von 0,1 bis 2,0 Mol wenigstens einer anorganischen oder organischen Säure
und/oder wenigstens eines Ammonium- oder Aminsalzes davon und gegebenenfalls bis 0,5
Mol eines zwei- oder mehrwertigen Amins erfolgen. So hergestellte Kondensationsprodukte
weisen pH-Werte von etwa 3 bis etwa 5 auf, sind in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar
und als etwa 50%ige wäßrige Lösung gut anwendbar.
[0015] Als Säuren können z. B. starke anorganische Säuren wie Salzsäure, Schwefelsäure oder
Salpetersäure eingesetzt werden. Bevorzugt werden jedoch schwächer saure organische
Säuren wie z. B. Ameisensäure, Essigsäure oder Oxalsäure verwendet.
[0016] Als Ammoniumsalz können bei der Harzherstellung z. B. Ammoniumsalze starker anorganischer
Säuren wie Ammoniumchlorid oder Ammoniumsulfat oder Ammoniumsalze organischer Säuren
wie Ammoniumformiat oder -acetat verwendet werden. Als Aminsalze können Salze aus
organischen Aminen mit anorganischen oder organischen Sauren wie z. B. Ethylendiamin-formiat
oder Triethylentetramin-Hydrochlorid verwendet werden. Die genannten Salze können
auch im Gemisch mit anorganischen oder organischen Säuren eingesetzt werden.
[0017] Als gegebenenfalls noch zuzusetzende Aminkomponente können zwei- oder mehrwertige
aliphatische Amine verwendet werden. Bevorzugt werden Ethylendiamin, Propylendiamin,
Diethylentriamin und Triethylentetramin verwendet. Auch ihre am Stickstoff durch Hydroxylgruppen
substituierten Derivate sind einsetzbar wie z. B. Mono- oder Diethanolamin. Falls
Amine zugesetzt werden, beträgt ihre Menge vorzugsweise wenigstens 0,05 Mol je Mol
Dicyandiamid.
[0018] Formaldehyd kann in beliebiger Form, vorzugsweise in Form seiner 30 bis 40 Gew.-%igen
wäßrigen Lösungen verwendet werden.
[0019] Unter neutralen bis schwach basischen pH-Werten werden hier solche zwischen pH 6,5
und 8,5, vorzugsweise zwischen 7,0 und 8,0 verstanden.
[0020] Die nach dem beschriebenen Verfahren erhaltenen Kondensationsprodukte sind klare,
farblose, in jedem Verhältnis mit Wasser mischbare Produkte.
[0021] Im Rahmen der Erfindung können jedoch auch nach anderen Verfahren hergestellte kationische
Dicyandiamidharze verwendet werden.
[0022] Die aufzuwendende Menge an kationischem Dicyandiamidharz wird auf die "Stoff" (Cellulose)-Menge
bezogen und beträgt im allgemeinen 0,1 bis 10 Gew.-%; bevorzugt werden 0,2 bis 5 Gew.-%
Dicyandiamidharz angewandt, zweckmäßig in Form einer etwa 50%igen wäßrigen Lösung.
[0023] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle handelsüblichen Leime auf Basis natürlicher
oder synthetischer Ausgangsstoffe verwendet werden. Geeignete Produkte sind z. B.
Kolophonium, Tierleim, Casein, Stärke, Wachse, Fettsäuren und Tallharze. Von synthetischen
Leimen eignen sich besonders Produkte auf Basis von Ketendimeren,
[0024] Polyvinylalkoholen oder Polyvinylacetaten. Als Ketendimere finden Produkte Anwendung,
die auf Basis von alkylsubstituierten, dimeren Ketenen mit Oxetanon-Struktur, ausgehend
von langkettigen Fettsäuren, hergestellt worden sind und unter dem Markennamen Aquapel
vertrieben werden. In gleicher Weise eignen sich auch modifizierte Harzleime, wie
sie z. B. durch Umsetzung von z. B. Kolophonium mit dienophilen Säuren erhalten werden
und unter der Markenbezeichnung Furtin 3 N/S im Handel sind. Darüberhinaus sind auch
äußerst fein verteilte Dispersionen speziell modifizierter, verstärkter Harze (z.
B. Furtin BVR 510) vorteilhaft anwendbar.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es nun überraschenderweise, durch Kombinationen
von kationischem Dicyandiamidharz mit den vorstehend genannten, chemisch recht unterschiedlichen
Leimkomponenten, diese zu flocken und auf der Faser zu fixieren. Ohne Zuhilfenahme
weiterer Hilfsmittel kann auf diese Weise mit natürlichen, synthetischen oder modifizierten
Harzleimen Voll- oder Teilleimung des Papieres erreicht werden.
[0026] Sämtliche in der Papierherstellung üblichen Füllstoffe und Pigmente können auch beim
erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden wie z. B. Kaolin, Aluminiumsilikate,
Calciumsilikate, Oxihydrate von Aluminium, Talkum, Satinweiß, Gips, Bariumsulfat,
Bariumcarbonat, Magnesit, Zinkoxid, Titandioxid. Bevorzugt wird jedoch Calciumcarbonat
verwendet. Dieses kann in feingemahlener Form aus natürlichem Calciumcarbonat bestehen
oder auch gefälltes Calciumcarbonat sein. Calciumcarbonat wird deshalb bevorzugt,
da sein Weißgrad z. B. den des Kaolins übersteigt und sein günstiges Fließverhalten
besonders hohe Füllungsgrade im Papier erreichen läßt. Damit werden auch die Papiereigenschaften
positiv beeinflußt: Die Opazität wird erhöht, der Weißgrad verbessert, die Alterungsbeständigkeit
erhöht und die mechanischen Eigenschaften gesteigert.
[0027] Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung und zeigen insbesondere, welche
unterschiedlichen Leimsorten durch kationische Dicyandiamidharze unter neutralen oder
schwach basischen pH-Bedingungen auf Cellulosefasern aufgebracht werden können und
welche guten Ergebnisse so erreicht werden.
B e i s p i e 1 e
[0028] Herstellung eines kationischen Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes: 84 Gew.-Teile Dicyandiamid
werden mit 220 Gew.-Teilen 30%igen wäßrigen Formaldehyd und 43 Gew.-Teilen Ammoniumchlorid
in ein mit Rückflußkühler ausgestattetes Rührgefäß vorgelegt. Bei Raumtemperatur werden
sodann 7,7 Gew.-Teile Ethylendiamin (78%ig) unter Rühren zugesetzt. Die Reaktion springt
sofort an und die Temperatur des Reaktionsgemisches steigt auf 90 bis 95°C. Nach etwa
10 Minuten ist die Reaktion beendet. Danach wird Wasser zugegeben, um eine Konzentration
von 50 Gew.-% Feststoff im Harz einzustellen.
[0029] Anstelle von Ethylendiamin kann z. B. auch die entsprechende Menge Diethylentriamin
Triethylentetramin oder Diethanolamin verwendet werden.
[0030] Anstelle von Ammoniumchlorid kann eine anorganische oder organische Säure wie z.
B. Salzsäure oder Ameisensäure verwendet werden.
Beispiel 1
[0031] Auf einem Rapid-Köthen Blattbildner werden unter Verwendung von gebleichtem Kiefernzellstoff
eines Mahlgrades 24°SR, Harzleim (Freiharzleim Furtin 3N) und 50Xigem wäßrigem kationischem
Dicyandiamidharz (hergestellt aus Dicyandiamid, Formaldehyd, Ammonchlorid und Ethylendiamin)
Blätter gebildet und auf Zylindern thermisch 3 Minuten lang bei 120°C behandelt. Nach
der Klimatisierung wurde die Leimung durch die Wasseraufnahme mittels des Cobb-Tests
(60 sec.) nach DIN 53132 bestimmt. Der Verwendung des kationischen Dicyandiamidharzes
wurde Alaun als Leimungsmittel gegenübergestellt, wobei sich der pH-Wert von selbst
einstellte.
[0032] Gegenüberstellung der Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Papierherstellungsverfahrens
mit kationischem Dicyandiamidharz und Alaun:
[0033] Ergebnis: Bei pH-Werten oberhalb 7 kann bei Einsatz von kationischem Dicyandiamidharz
eine Voll-Leimung erzielt werden, die sich bei Verwendung von Alaun in diesem pH-Bereich
nicht erreichen läßt.
Beispiel 2
[0034] Blattbildung unter Verwendung von Calciumcarbonat als Füllstoff.
[0035] Die Versuchsbedingungen waren die gleichen wie in Beispiel 1, jedoch wurde schwach
anionisches Calciumcarbonat als Füllstoff zugesetzt. Das Gewichtsverhältnis von Zellstoff
zu Füllstoff betrug 1:2. Der Füllstoff wurde 5 Minuten im Ultra Turrax (Dispergiergerät)
aufbereitet, anschließend 3 Minuten mit dem Zellstoff vermischt und danach der Leim
und das kationische Dicyandiamidharz zugegeben.
[0036] Ergebnis: Die Verwendung von kationischem Dicyandiamidharz läßt bei Einsatz von Harzleim
u. Calciumcarbonat als Füllstoff ohne Zusatz von Alaun im pH-Bereich von 7,5 eine
Voll-Leimung erreichen.
BeisDiel 3
[0037] Blattbildung unter Verwendung von biketenleim und Calciumcarbonat als Füllstoff
[0038] Es wurde das gleiche kationische Dicyandiamidharz und die gleiche Calciumcarbonatqualität
verwendet wie im Beispiel 2. Zum Leimen wurde ein synthetisches Produkt auf Diketenbasis
(Aquapel 2) verwendet. Die Qualität der Leimung wurde mit dem Cobb-Test festgestellt.
[0039] Ergebnis: Bereits durch Zusatz von geringen Mengen an kationischem Dicyandiamidharz
wird die Leimung stark verbessert; der pH-Wert der Stoffsuspension wird durch Zusatz
dieses Harzes nicht verändert.
Beispiel 4
Blattbildung unter Verwendung eines vollverseiften Harzleims ohne Füllstoff
[0040] Als Dicyandiamidharz wurde in diesem Beispiel ein 50 Gew.-% Feststoff enthaltendes
Kondensationsprodukt aus Dicyandiamid, Formaldehyd und Ameisensäure verwendet, wobei
das Molverhältnis der Komponenten 1 : 1,5 : 0,5 betrug. Als Leim wurde ein vollverseifter
Harzleim (Furtin 3 N/S) verwendet. Von den, wie unter Beispiel 1 hergestellten Blättern,
wurden die Cobb-Werte ermittelt.
[0041] Ergebnis: Bei Verwendung eines vollverseiften Harzleims und Einsatz eines kationischen
Dicyandiamidharzes läßt sich bei pH-Werten über 7 ein guter Leimungseffekt erzielen.
Beisoiel 5
Blattbildung unter Verwendung eines vollverseiften Harzleims und Füllstoff
[0042] Es wurde das gleiche Dicyandiamidharz und der gleiche Harzleim verwendet wie im Beispiel
4. Als Füllstoff diente schwach anionisches Calciumcarbonat. Die Blätter wurden in
analoger Weise, wie unter Beispiel 1 angegeben, hergestellt.
[0043] Ergebnis: Auch bei Einsatz von anionischem Calciumcarbonat als Füllstoff und Verwendung
von vollverseiftem Harzleim kann bei pH-Werten über 7 ein ausreichender Leimunaseffekt
erzielt werden.
Beispiel 6
Blattbildung ohne Füllstoff
[0044] Unter Verwendung des gleichen, in Beispiel 4 genannten, kationischen Dicyandiamidharzes
sowie eines fein dispergierten, speziell modifizierten Harzleims (Furtin BVR 510)
wurden gemäß Beispiel 1 Blätter gebildet. Deren Eigenschaften werden in nachfolgender
Tabelle dargestellt.
[0045] Ergebnis: Die Kombination von kationischen Dicyandiamidharz mit einem speziell modifizierten
Harzleim liefert auch bei pH-Werten ≥ 7 hervorragende Cobb-Werte.
Beisoiel 7
Blattbildung unter Verwendung eines modifizierten Harzleims und Füllstoff
[0046] Unter Verwendung des in Beispiel 6 genannten kationischen Dicyandiamidharzes, des
gleichen speziell modifizierten Harzleims und schwach anionischem Calciumcarbonat
als Füllstoff wurden gemäß Beispiel 1 Blätter hergestellt, deren Cobb-Werte in der
folgenden Tabelle dargestellt werden.
[0047] Ergebnis: Durch Kombination eines kationischen Dicyandiamidharzes mit einem speziell
modifizierten Harzleim und Füllstoff wird auch bei pH-Werten über 7 eine Voll-Leimung
erzielt.
1. Verfahren zur Leimung bei der Herstellung von Papier, Karton, Pappen und anderen
cellulosehaltigen Materialien mit und ohne Füllstoffe und/oder Pigmente durch natürliche
oder synthetische Leimungsmittel unter neutralen bis schwach basischen pH-Bedingungen
ohne Verwendung von Aluminiumsalzen, dadurch gekennzeichnet , daß man mit einer Kombination
von natürlichen oder synthetischen Leimungsmitteln mit einem kationischen Dicyandiamidharz
leimt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man als kationisches Dicyandiamidharz
ein Kondensationsprodukt von Dicyandiamid mit Formaldehyd, wenigstens einer anorganischen
oder organischen Säure und/oder wenigstens einem Ammonium oder Aminsalz davon und
gegebenenfalls einem zwei- oder mehrwertigen Amin im Molverhältnis 1:1,0 bis 4,0:0,1
bis 2,0:0,05 bis 0,5 in Form seiner bis zu 60 Gew.-% Feststoff enthaltenden wäßrigen
Lösung verwendet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man 0,1 bis-10
Gew.-% des kationischen Dicyandiamidharzes bezogen auf den Celluloseanteil verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß man 0,2 bis 6 Gew.-% des
kationischen Dicyandiamidharzes bezogen auf den Cellulose-Anteil verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß man als Amin Ethylendiamin,
Diethylentriamin oder Diethanolamin verwendet.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß man als kationisches
Dicyandiamidharz ein Kondensationsprodukt von Dicyandiamid mit Formaldehyd und Gemischen
von Ammonium und Aminsalzen sowie freien Säuren verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man die natürlichen oder
synthetischen Leimungsmittel in Form von verseiftem oder dispergiertem Harzleim einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man als Füllstoff und/oder
Pigment feingemahlenes oder gefälltes Calciumcarbonat verwendet.