[0001] Die Erfindung betrifft eine einstufige Propellerpumpe gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Zur Anpassung von derartigen Pumpen an die jeweiligen Betriebspunkte ist es geläufig,
die Schaufeln des Propellerrades verstellbar auszubilden, ein verstellbares Vorleitrad
zu verwenden, oder eine Drehzahlverstellung vorzunehmen. Welche von diesen Möglichkeiten
für den jeweiligen Anwendungsfall am geeignetsten erscheint, hängt auch von wirtschaftlichen
Überlegungen ab. So ist bei derartigen Pumpen, die insbesondere im Langzeitbetrieb
in Betriebspunkten außerhalb der Auslegekennlinie betrieben werden, von großer Bedeutung,
welcher Wirkungsgrad erreicht werden kann. Denn dieser hat einen direkten Einfluß
auf eine mögliche Energieeinsparung.
[0003] Bei der Anpassung durch ein verstellbares Vorleitrad kann zwar mit einer geeigneten
Wahl der vor dem Laufrad erfolgenden Vordrallverteilung, der Verwendung eines Vorleitrades
mit veränderbaren Schaufeln oder mit drehbaren Schaufeln eine geringe Wirkungsgraderhöhung
erreicht werden. Jedoch mit stärker werdendem Vordrall werden auch die Energieverluste
zunehmen. Verantwortlich dafür ist die bei zunehmendem Vordrall auftretende starke
Fehlanströmung der Schaufeln eines häufig Anwendung findenden Nachleitrades.
[0004] Aus der DE-PS 649 668 ist außerdem eine Propellerpumpe bekannt, deren Propellerrad
mit Vor- und Nachleitrad ausgestattet ist. Die Schrift hebt in überwiegender Weise
auf die Gestaltung der Schaufeln des Propellerrades ab. Hierzu findet auch eine Beeinflussung
der auf das Propellerrad zuströmenden Flüssigkeit durch ein Vorleitrad mit feststehenden
oder einstellbaren Schaufeln Anwendung. In bestimmten Fällen wird auch eine entsprechende
Anpassung des Nachleitrades durch eine einmalige Einstellung der Nachleitradschaufeln
vorgenommen. Diese Maßnahmen dienen ausschließlich der Optimierung der hydraulischen
Bauteile für den Auslegungspunkt einer Maschine.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einstufigen Propellerpumpen im Gegensatz
zum Bekannten nicht nur für einen Auslegungspunkt, sondern für alle außerhalb der
durch den Auslegungspunkt gehenden Kennlinie liegende Betriebspunkte, d. h. innerhalb
eines Verstellkennfeldes, bestmögliche Wirkungsgrade zu erreichen.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, daß entsprechend der Stellung der Vorleitradschaufeln
der Eintritt des Nachleitrades an die veränderte Zuströmung anpaßbar ist, während
der Austritt der Nachleitschaufeln eine Form aufweist, die einen energieverzehrenden
Restdrall der Strömung vermeidet. Mittels der gekoppelten Verstellung der Vorleitschaufeln
und der Anpassung der Nachleitradschaufeln kann somit die Porpellerpumpe in einfachster
Weise an die unterschiedlichsten Betriebsbedingungen angepaßt werden.
[0007] Die entsprechend den Betriebsbedingungen und in Abhängigkeit vom Propellerrad erforderliche
Einstellung der Schaufeln zueinander, kann manuell nach vorgegebenen Werten, mechanisch
und/oder elektronisch erfolgen.
[0008] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß mit nur einer Meßgröße eines Betriebspunktes
als Eingangsgröße für eine Regeleinrichtung die gekoppelte Verstellung von Schaufeln
und/oder Schaufelteilen erfolgt. Als Meßgröße kann der Förderstrom oder die Förderhöhe
verwendet werden. Da die Kennlinien des Kennfeldes der jeweiligen Propellerpumpe in
der Regeleinrichtung als bekannte Werte eingegeben sind, genügt nur ein den Betriebspunkt
kennzeichnender Meßwert zur optimalen Ein- oder Verstellung. Durch die Koppelung der
zu verstellenden Schaufeln bzw. Schaufelteile von Vor- und Nachleitrad ist es auch
möglich, mit einem einzigen Stellantrieb auszukommen.
[0009] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Schaufeln des Vorleitrades
und des Nachleitrades als Gelenkschaufeln ausgebildet sind und die dem Propellerrad
zugekehrten Schaufelteile verstellbar sind. Mittels dieser Lösung wird eine weitgehend
ungestörte und wirbelfreie Zuströmung zum Propellerrad erreicht. Durch den Gelenkflügel
des Nachleitrades wird in einfacher Weise sowohl ein stoßfreier Eintritt der Strömung
in das Nachleitrad als auch ein drallfreier Austritt der Strömung aus dem Nachleitrad
erreicht.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die verstellbaren Schaufelteile
der Nachleitschaufeln gegenüber dem mehrere feststehenden Schaufelteil um ein od.
Winkelgrade gegen die Propellerraddrehrichtung versetzt angeordnet sind. Durch die
zueinander versetzten Schaufelteile entsteht der an sich bekannte Spaltflügeleffekt,
dessen Wirkung bei diesem hochbelasteten Verzögerungs-Schaufelgitter eine vorteilhaftere
Strömungsumlenkung möglich macht. Dies stellt eine weitere Wirkungsgradverbesserung
sicher.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen die
Fig. 1 in einem Schaufelgitter-Schnitt die Stellung der jeweiligen Schaufeln und die
Fig. 2 als Schaufelgitter-Schnitt die Anordnung von versetzten Einlaßschaufelteilen
eines Nachleitrades.
[0012] In der Fig. 1 ist ein Schaufelgitter einer erfindungsgemäß gestalteten Propellerpumpe
gezeigt, welches einem mittleren Zylinderschnitt des Durchströmquerschnittes entspricht.
Das zu fördernde Medium tritt axial in das Vorleitrad 1 ein. Die Schaufeln 2 des Vorleitrades
1 sind hier zweiteilig ausgebildet, dergestalt, daß der stromabwärts gelegene, dem
Propellerrad 3 zugekehrte Schaufelteil 4 verstellbar ist. Das zu fördernde Medium
verläßt das Vorleitrad 1 im Gleichdrall, also mit einer Umfangskomponente in Drehrichtung.
Somit wird das Propellerrad 3 mit einer gegenüber einer drallfreien Zuströmung entsprechend
geringeren Relativgeschwindigkeit angeströmt. Es bleibt der relative Abströmwinkel
des Laufradgitters nahezu erhalten, so daß das Nachleitrad 5 mit einem gegenüber einer
vordrallfreien Zuströmung deutlich kleineren Eintrittswinkel angeströmt wird. Auf
diesen Anströmwinkel wird der Schaufelteil 6 der Nachleitschaufeln 7 eingestellt.
Der feststehende Teil 8 der Nachleitschaufeln 7 weist eine Form auf, die einen drallfreien
Austritt des geförderten Mediums weitestgehend gewährleistet. Die hier Anwendung findenden
Schaufeln können sowohl als Gelenkschaufeln oder auch als Schaufeln mit einem flexiblen
ein- oder verstellbaren Schaufelteil eingesetzt werden.
[0013] Die Fig. 2 zeigt vom Nachleitrad in einem Schaufelgitter die Nachleitschaufeln 7,
die wie Spaltflügel gestaltet sind. Der verstellbare Einlaßschaufelteil 6 ist gegenüber
dem feststehenden Schaufelteil 8 um einige Winkelgrade gegen die Drehrichtung versetzt
angeordnet. Der dadurch gebildete Spalt 9 vermindert die Energieverluste des Nachleitrades
in vorteilhafter Weise. Die in der Zeichnung rechts außen dargestellten Schaufeln
zeigen eine mögliche Ausführungsform mit einer strömungsgünstigen Gestaltung.
1. Einstufige Propellerpumpe, deren Propellerrad zwischen einem Vorleitrad und einem
Nachleitrad angeordnet ist, wobei die Schaufeln des Nachleitrades ein- oder zweiteilig
ausgebildet und die dem Propellerrad zugewandten Schaufeln oder Schaufelteile des
Nachleitrades in ihrer Winkelstellung veränderbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaufeln (2) des Vorleitrades (1) oder die dem Propellerrad (3) zugewandten Schaufelteile
(4) des Vorleitrades (1) und die Schaufeln (7) oder die dem Propellerrad (3) zugewandten
Schaufelteile (6) des Nachleitrades (5) in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen
gekoppelt einstellbar oder verstellbar sind.
2. Einstufige Propellerpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit nur
einer Meßgröße eines Betriebspunktes als Eingangsgröße für eine Regeleinrichtung die
gekoppelte Verstellung von Schaufeln und/oder Schaufelteilen erfolgt.
3. Einstufige Propellerpumpe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaufeln (2, 7) des Vorleitrades (1) und des Nachleitrades (5) als gelenkige
und/oder flexible Schaufeln ausgebildet sind und die dem Propellerrad (3) zugekehrten
Schaufelteile (4, 6) verstellbar sind.
4. Einstufige Propellerpumpe nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die verstellbaren Schaufelteile (6) der Nachleitschaufeln (7) gegenüber den feststehenden
Schaufelteilen (8) um ein oder mehrere Winkelgrade gegen die Propellerrad-Drehrichtung
versetzt angeordnet sind.