[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verhinderung von Anglagerungen in Strömungsräumen
für Reaktionsharze, insbesondere in Rohrleitungen, Druckhalteeinrichtungen und Kolbendosiereinrichtungen.
[0002] Bei der Verarbeitung von Reaktionsharzen, wie z.B. von Epoxidgießharzen, erhöht sich
im Verlauf der Zeit infolge der Reaktion von Harz und Härter die Viskosität der Masse.-
Dies wirkt sich dann insbesondere in solchen Räumen von Rohrleitungen und Verarbeitungseinrichtungen
nachteilig aus, die nicht dem Strömungsprofil des strömenden Reaktionsharzes entsprechen,
d.h. in sogenannten Toträumen der Strömung. Derartige Toträume werden beispielsweise
durch Hinterschneidungen oder durch plötzliche Querschnittsänderungen gebildet. Die
Reaktion der Masse kann dann in den Toträumen so weit gehen, daß das Material härtet.
Gegebenenfalls können durch weiteren Aufbau von gehärtetem Harz dann Querschnittsverringerungen
auftreten, die Druckverluste im strömenden Reaktionsharz verursachen. Weiterhin kann
in solchen Fällen die Funktion von Gießanlagen und Verarbeitungseinrichtungen, wie
z.B. Druckhalteeinrichtungen und Koibendosiereinrichtungen, gestört werden oder auch
ganz zum Erliegen kommen, weil durch das aufgebaute Material der Kolben den vorgegebenen
Hub nicht mehr ausführen kann und/oder weil Kolbenabdichtungen, wie z.B. Abstreifringe,
durch die Anlagerungen zerstört oder durch Hartwerden des Elastomers undicht werden.
Außerdem kann in den Toträumen der Strömung ein in der Masse enthaltener Füllstoff
sedimentieren, was ähnliche Störungen wie die gehärtete Masse verursacht
[0003] Ein weiteres Problem stellt sich bei der Reinigung von Strömungsräumen für Reaktionsharze.
Beim Spülen derartiger Strömungsräume mit Lösungsmittel können Harzreste nicht vollständig
aus den Toträumen und Hinterschneidungen entfernt werden. Vielfach wird das Lösungsmittel
sogar von den Harzresten in den Toträumen festgehalten. Bei erneuter Inbetriebnahme
der Verarbeitungsanlage werden die verbliebenen Lösungsmittelreste dann nach und nach
an das Reaktionsharz abgegeben und führen insbesondere beim Gießen unter Vakuum zu
einer starken Schaumbildung. Dadurch wird der Gießprozeß erschwert und es entstehen
unerwünschte Blasen in den Gießteilen.
[0004] Toträume in Strömungsräumen für Reaktionsharze sind auch bei der Inbetriebnahme von
Gießanlagen problematisch, weil sich die Luft aus derartigen Toträumen nur sehr schwer
vollständig austreiben läßt Verbliebene Luftpolster bewirken dann oftmals ein Nachtropfen
der Düse nach Beendigung des Gießvorganges. Außerdem führt die Kompressibilität von
Luftpolstern zu Ungenauigkeiten der Dosierung. Sofern Toträume in Strömungsräumen
für Reaktionsharze aus technischen Gründen nicht vermieden werden können, führen sie
insbesondere bei hochreaktiven Gießharzsystemen mit kurzen Verarbeitungszeiten zwischen
wenigen Minuten und 1 Stunde zu einem hohen Reinigungs- und Wartungsaufwand mit zeitraubendem
Zerlegen der Anlagenteile und einer geringen Auslastung der meist teuren Verarbeitungsanlage.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Verhinderung von Anlagerungen
in Strömungsräumen für Reaktionsharze zu schaffen, mit welcher der Aufbau von gehärtetem
Harz und/oder eine Sedimentation von Füllstoff zumindest weitgehend vermieden werden
kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch mindestens eine im Strömungsraum
angeordnete Leiteinrichtung zur Umlenkung von Strömung in die für Anlagerungen gefährdeten
Bereiche. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß durch den Einbau von geeigneten Leiteinrichtungen
die Strömung in Hinterschneidungen, Ecken, Winkeln und dergl. erhöht oder überhaupt
erst aufgebaut werden kann, und daß somit Toträume der Strömung von vornherein vermieden
werden. Die Leiteinrichtungen lenken die Strömung also so um, daß in den für Anlagerungen
kritischen Bereichen eine selbttäfige Spülung mit Reaktionsharz erfolgt.
[0007] Eine besonders effektive Umlenkung von Strömung in die für Anlagerungen kritischen
Bereiche wird dann erreicht, wenn die Leiteinrichtung senkrecht zur Strömungsrichtung
angestellt ist. Außerdem kann in die Leiteinrichtung mindestens eine in Strömungsrichtung
ausgerichtete Bohrung eingebracht sein. In diesem Fall wird dann nur ein Teil der
Strömung zum Spülen der kritischen Bereiche verwendet, während der andere Teil der
Strömung zur Verringerung der Druckverluste ohne Umlenkung durch die Bohrung oder
durch mehrere derartiger Bohrungen hindurchtritt-Ein besonders einfacher Aufbau mit
einer effektiven
[0008] Wirkung der Leiteinrichtung ergibt sich, wenn diese durch eine senkrecht zur Strömungsrichtung
angestellte Platte gebildet ist In einem Strömungsraum mit kreiszylindrischem Querschnitt
ist die Platte dann kreisförmig ausgebildet, wobei es sich als seht günstig herausgestellt
hat, wenn die Dicke der Platte zumindest annähernd 10% des Durchmessers der Platte
beträgt
[0009] In einem Strömungsraum mit plötzlicher Querschnittsänderung ist die Leiteinrichtung
vorzugsweise im Bereich des weiteren Querschnitts zentrisch und im Abstand zur Einmündung
des engeren Querschnitts angeordnet. In diesem Fall kann dann zwischen der Außenkontur
der Leiteinrichtung und dem weiteren Querschnitt ein gleichförmiger Ringspalt gebildet
sein, durch welchen eine besonders effektive Strömung in den kritischen Eckbereichen
des weiteren Querschnitts erzwungen wird. Zur weiteren Verringerung der Druckverluste
ist es dann auch zweckmäßig, wenn der Abstand der Leiteinrichtung zur Einmündung des
engeren Querschnitts zumindest annähernd der Breite des Randspaltes entspricht und
wenn der Durchmesser einer in die Leiteinrichtung eingebrachten Bohrung zumindest
annähernd der fünffachen Breite des Randspaltes entspricht. Sind in die Leiteinrichtung
mehrere Bohrungen eingebracht, so sollte zur Optimierung der Strömungsverhältnisse
deren Achsabstand untereinander so wie zur Außenkontur der Leiteinrichtung zumindest
annähernd dem Durchmesser des zugeordneten engeren Querschnitts des Strömungsraumes
entsprechen.
[0010] Die Leiteinrichtung kann an der Wandung des Strömungsraumes befestigt sein. Die Leiteinrichtung
kann aber auch am Boden eines relativ zum Strömungsraum beweglichen Kolbens befestigt
sein, wobei in den Kolben eine Axialbohrung für den Eintritt oder den Austritt des
Reaktionsharzes eingebracht ist. Das in die Axialbohrung eintretende oder aus der
Axialbohrung austretende Reaktionsharz'wird dabei durch die Leiteinrichtung so am
Boden des Kolbens entlanggeführt, daß es dort zu keinen Anlage-
- rungen kommen kann. Besitzt die Leiteinrichtung dann eine zur Dichtmanschette des
Kolbens hinweisende Leitfläche, so können ein Anlagem und Härten des ReaktionsharzeS
im kritischen Dichtungsbereich und ein Elastizitätsverlust der Dichtmanschette sicher
verhindert worden.
[0011] In einem Strömungsraum mit einem konischen Übergangsbereich zwischen einem engeren
Querschnitt und einem weiteren Querschnitt hat es sich als besonders günstig erwiesen,
wenn die Leiteinrichtung kegelstumpfförmig ausgebildet und im konischen Übergangsbereich
angeordnet ist. Insbesondere kann dann zwischen der Außenkontur der Leiteinrichtung
und dem konischen Übergangsbereich ein gleichförmiger Randspalt gebildet sein, wobei
ein derartiger gleichförmiger Randspalt zur Reduzierung der Druckverluste besonders
günstig ist Zur weiteren Reduzierung der Druckverluste ist es dann auch zweckmäßig,
wenn in die Leiteinrichtung eine zentrale und zum weiteren Querschnitt hin konisch
erweiterte Bohrung eingebracht ist.
[0012] Strömt das Reaktionsharz über eine gemeinsame Ein-und Austrittsöffnung in einen erweiterten
Raum und aus diesem erweiterten Raum wieder heraus, wie z.B. bei einer Kolbenpumpe,
einer Vielfachdosiereinrichtung oder dergl, so würde durch die Anordnung einer Leiteinrichtung
allein die der Ein- und Austrittsöffnung gegenüberliegende Wand nicht der erzwungenen
Strömung unterworfen, so daß es an dieser Wand, z.B. am Boden eines Kolbens, zu einer
Anlagerung kommen kann. Zur Lösung dieses Problems ist vorgesehen, daß in einem Strömungsraum
mit veränderbarem Volumen und einer gemeinsamen Ein- und Austrittsöffnung für das
Reaktionsharz die Umlenkung von Strömung durch die Leiteinrichtung steuerbar ist.
Die Leiteinrichtung kann dann durch eine vor der Ein- und Austrittsöffnung angeordnete,
senkrecht zur Strömungsrichtung angestellte Platte mit einer zentralen Bohrung gebildet
sein, wobei die zentrale Bohrung beim Einströmvorgang selbsttätig durch eine Kugel
verschließbar ist. Die Kugel ist vorzugsweise in einem Käfig gehalten. Beim Einströmvorgang
wird dann die Strömung über den Rand der Platte geleitet, während beim Ausströmvorgang
sich das durch die Kugel gebildete Ventil öffnet und z.B. am Boden eines Kolbens und
der zugehörigen Dichtung am Anfang des Einströmvorganges und am Ende des Ausströmvorganges
ein Freispülen erfolgt.
[0013] Eine steuerbare Umlenkung von Strömung durch die Leiteinrichtung kann auch dann erzielt
werden, wenn die Leiteinrichtung durch ein vor der Ein- und Austrittsöffnung angeordnetes,
senkrecht zur Strömungsrichtung angestelltes und beim Einströmvorgang selbsttätig
öffnendes Flatterventil gebildet ist. In diesem Fall öffnet sich beim Einströmvorgang
das Flatterventil, während beim Ausströmvorgang das Flatterventil schließt und die
Strömung über seinen Rand geleitet wird. Auch hier erfolgt beispielsweise am Boden
eines Kolbens und der zugehörigen Dichtung am Anfang des Einströmvorganges und am
Ende des Ausströmvorganges ein Freispülen.
[0014] Eine dritte Möglichkeit zur steuerbaren Umlenkung von Strömung durch die Leiteinrichtung
kann dadurch realisiert werden, daß die Leiteinrichtung durch eine vor der Ein- und
Austrittsöffnung angeordnete, in Strömungsrichtung verschiebbare Platte mit einer
zentralen Bohrung gebildet ist und daß in ein hohlzylindrisches Führungsglied der
Platte eingebrachte radiale Öffnungen durch eine Verschiebung der Platte beim Ausströmvorgang
zumindest teilweise verschließbar sind. Zweckmäßigerweise ist dabei das hohlzylindrische
Führungsglied im Bereich der Ein- und Austrittsöffnung in Längsrichtung verschiebbar
gelagert. Auch hier wird ein Ventil gebildet, welches beispielsweise am Boden eines
Kolbens und der zugehörigen Dichtungen am Anfang des Einströmvorganges und am Ende
des Ausströmvorganges ein Freispülen bewirkt.
[0015] Zur Befestigung der Leiteinrichtung sind vorzugsweise im Profil strömungsgünstig
ausgebildete Beinchen vorgesehen. Derartige Beinchen, die beispielsweise das Profil
eines Stromlinienkörpers aufweisen, bewirken sowohl bei radialer Ausrichtung als auch
bei axialer Ausrichtung nur geringfügige Druckverluste.
[0016] Es wurde auch herausgefunden, daß es besonders günstig ist, wenn der zwischen einer
Leiteinrichtung und einem zugeordneten weiteren Querschnitt des Strömungsraums verbleibende
freie Strömungsquerschnitt mindestens dem 0,5-fachen und höchstens dem 2-fachen Betrag
eines benachbarten engeren Querschnittes des Strömungsraumes entspricht. Bei einer
derartigen Bemessung wird bei vertretbaren Druckverlusten des strömenden Reaktionsharzes
ein besonders effektives Freispülen der für Anlagerungen gefährdeten Bereiche erzielt.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
[0018] Es zeigen in stark vereinfachter schematischer Darstellung
Fig.1 die Anordnung einer Leiteinrichtung in einem Strömungsraum mit plötzlicher Querschnittserweiterung
und anschließender kontinuierlicher Querschnittsverringerung,
Fig.2 die Anordnung von zwei Leiteinrichtungen in einem Strömungsraum mit plötzlicher
Querschnittserweiterung und nachfolgender plötzlicher Querschnittsverringerung,
Fig.3 die Anordnung von drei Leiteinrichtungen in einem Strömungsraum mit plötzlicher
Querschnittserweiterung undnachfolgender plötzlicher Querschnittsverringerung,
Fig.4 die Anordnung einer Leiteinrichtung in einem Strömungsraum mit einem konischen
Übergangsbereich zwischen einem engeren Querschnitt und einem weiteren Querschnitt,
Fig.5 die Anordnung einer Leiteinrichtung in einem durch Zylinder und beweglichem
Kolben gebildeten Strömungsraum,
Fig.6 die Anordnung einer Leiteinrichtung und eines zugeordneten Kugelventils in einem
durch Zylinder und beweglichem Kolben gebildeten Strömungsraum,
Fig.7 die Anordnung einer als Flatterventil ausgebildeten Leiteinrichtung in einem
durch Zylinder und beweglichem Kolben gebildeten Strömungsraum,
Fig.8 einen Schnitt gemäß der Linie VIII-VIII der Fig.7,
Fig.9 die Anordnung einer in Strömungsrichtung beweglichen Leiteinrichtung in einem
durch Zylinder und beweglichem Kolben gebildeten Strömungsraum,
Fig.10 die Anordnung von zwei Leiteinrichtungen in einem durch Zylinder und axial
durchbohrten beweglichem Kolben gebildeten Strömungsraum,
Fig.11 eine Variante der in Fig. 10 dargestellten Anordnung,
Fig.12 die Detailanordnung und konstruktive Ausgestaltung einer Leiteinrichtung im
Bereich einer plötzlichen Querschnittserweiterung und
Fig.13 eine Draufsicht auf die in Fig.12 im Schnitt dargestellte Leiteinrichtung.
[0019] Fig.1 zeigt einen insgesamt mit S1 bezeichneten Strömungsraum für Reaktionsharze,
bei welchem ein engerer kreiszylindrischer Querschnitt eQ1 sich plötzlich zu einem
weiteren Querschnitt wQ1 erweitert und der konisch ausgebildete weitere Querschnitt
w01 dann kontinuierlich wieder in den engeren kreiszylindrischen Querschnitt eQ1 übergeht.
Wird dieser Strömungsraum S1 von einem Reakfionsharz in der einen oder in der anderen
Richtung axial durchströmt, so würde sich ohne zusätzliche Maßnahmen in dem äußeren
Eck- oder Winkelbereich der plötzlichen Querschnittserweiterung ein Totraum der Strömung
bilden, in welchem es zu einer Anlagerung von Reaktionsharz und/oder zu einem Sedimentieren
eines im Reaktionsharz enthaltenen Füllstoffes kommen kann. Um dieses zu verhindem,
ist im Bereich des weiteren Querschnitts w01 zentrisch und im Abstand zur Einmündung
des engeren Querschnitts e01 eine durch eine senkrecht zur axialen Strömungsrichtung
angestellte Platte gebildete Leiteinrichtung L1 ortsfest angeordnet Die Befestigung
der Leiteinrichtung L1 erfolgt mit Hilfe in der Zeichnung nicht dargestellter strömungsgünstig
ausgebildeter Beinchen entweder an der Stirnwand zwischen dem engeren Querschnitt
eQ1 und dem weiteren Querschnitt w01 oder an der Außenwand des weiteren Querschnitts
wQ1. Zwischen der konischen Außenkontur der Leiteinrichtung L1 und dem weiteren Querschnitt
w01 ist ein gleichförmiger Randspalt Rs1 gebildet, dessen radiale Breite etwa dem
Abstand der Leiteinrichtung L1 zur Stirnwand des Strömungsraumes S1 entspricht In
die Leiteinrichtung L1 ist genau zentrisch eine axiale Bohrung B1 eingebracht, durch
welche ein Teil des durch den Strömungsraum S1 strömenden Reaktionsharzes ohne merkliche
Umlenkung etwa axial hindurchströmen kann, wie es durch Doppelpfeile Pf1 angedeutet
ist. Der andere Teil der Strömung wird durch die Leiteinrichtung L1 in allen Richtungen
radial nach außen umgelenkt und dann annähernd in axialer Richtung durch den Randspalt
Rs1 hindurchgeführt, wie es durch Doppelpfeile P1 angedeutet ist. Unabhängig davon,
ob der Strömungsraum S1 von links nach rechts oder von rechts nach links durchströmt
wird, wird die Strömung also in den kritischen Eck- oder Winkelbereich gelenkt, so
daß es dort zu keinen Anlagerungen kommen kann. Die Bildung eines Totraumes der Strömung
im Bereich der plötzlichen Querschnittserweiterung wird durch den Einbau der Leiteinrichtung
L1 somit von vomherein vermieden.
[0020] Fig.2 zeigt einen insgesamt mit S2 bezeichneten Strömungsraum für Reaktionsharze,
bei welchem ein engerer kreiszylindrischer Querschnitt eQ2 sich plötzlich zu einem
weiteren kreiszylindrischen Querschnitt wQ2 erweitert, welcher sich im axialen Abstand
davon seinerseits plötzlich wieder zu dem engeren kreiszylindrischen Querschnitt eQ2
verringert. Im Bereich des weiteren Querschnitts wQ2 ist jeweils zentrisch und im
Abstand vor der Einmündung eines engeren Querschnitts eQ2 eine durch eine senkrecht
zur axialen Strömungsrichtung angestellte Platte gebildete Leiteinrichtung L2 ortsfest
angeordnet. Zwischen der kreiszylindrischen Außenkontur der Leiteinrichtung L2 und
dem weiteren Querschnitt wQ2 ist jeweils ein Randspalt Rs2 gebildet, dessen radiale
Breite etwa dem Abstand der Leiteinrichtungen L2 zu der zugeordneten Stirnwand des
Strömungsraumes S2 entspricht. Jede der beiden Leiteinrichtungen L2 ist mit einer
axialen Bohrung B2 versehen, durch welche ohne merkliche Umlenkung ein Teil der Strömung
etwa axial hindurchströmen kann, so wie es durch Doppelpfeile Pf2 angedeutet ist.
Der andere Teil der Strömung wird jeweils durch eine Leiteinrichtung L2 in allen Richtungen
radial nach außen umgelenkt und dann in axialer Richtung durch den zugeordneten Randspalt
Rs2 hindurchgeführt, wie es durch Doppelpfeile P2 angedeutet ist. Unabhängig davon,
ob der Strömungsraum S2 von rechts nach links oder von links nach rechts durchströmt
wird, wird die Strömung also in die kritischen Eck- und Winkelbereiche der plötzlichen
Querschnittsänderungen gelenkt, so daß es dort zu keinen Anlagerungen kommen kann.
[0021] Fig.3 zeigt einen insgesamt mit S3 bezeichneten Strömungsraum für Reaktionsharze,
welcher dem in Fig.2 dargestellten Strömungsraum S2 weitgehend entspricht. Die beiden
engeren Querschnitte sind hier jedoch mit eQ3 bezeichnet, während der weitere Querschnitt
wQ3, die Leiteinrichtungen mit L3, deren axiale Bohrungen mit B3 und die Randspalte
mit Rs3 bezeichnet sind. Die Strömung durch die axialen Bohrungen B3 ist durch Doppelpfeile
Pf3 angedeutet, während die Umlenkung eines Teiles der Strömung in die für Anlagerungen
kritischen Bereiche durch Doppelpfeile P3 aufgezeigt ist Abweichend von der in Fig.2
dargestellten Anordnung ist bei der Anordnung gemäß Fig.3 zusätzlich noch im Bereich
der axialen Mitte des weiteren Querschnitts wQ3 eine dritte, gleich ausgebildete Leiteinrichtung
L3 ortsfest angeordnet Die Befestigung dieser mittig angeordneten Leiteinrichtung
L3 erfolgt an der zylindrischen Außenwand des weiteren Querschnitts wQ3 mit Hilfe
radial ausgerichteter, strömungsgünstig ausgebildeter Beinchen.
[0022] Durch die Anordnung gemäß Fig.3 soll aufgezeigt werden, daß die für Anlagerungen
kritischen Bereiche nicht auf den Nahbereich plötzlicher Querschnittsänderungen beschränkt
sind und bei speziellen Strömungsverhältnissen auch davon entfernt liegen können.
So verhindert die mittige Leiteinrichtung L3 gemäß Fig.3, daß es im mittleren Bereich
des weiteren Querschnitts wQ3 an der Außenwand zu Anlagerungen kommt, wie es durch
die entsprechenden Doppelpfeile P3 angedeutet ist. Bei einer größeren axialen Länge
des weiteren Querschnitts wQ3 kann es sogar angebracht sein, in diesem Bereich mehr
als drei in axialem Abstand zueinander angeordnete Leiteinrichtungen L3 vorzusehen.
[0023] Fig.4 zeigt einen insgesamt mit S4 bezeichneten Strömungsraum, bei welchem ein engerer
kreiszylindrischer Querschnitt eQ4 sich über einen konischen Übergangsbereich U zu
einem weiteren Querschnitt w04 erweitert. Obwohl es sich hier um keine plötzliche,
sondern um eine kontinuierliche Querschnittsänderung des Strömungsraumes S4 handelt,
kann es je nach den vorliegenden Strömungsverhältnissen in dem konischen Übergangsbereich
U zu Anlagerungen an der Außenwand kommen. Um dieses zu verhindern, ist im konischen
Übergangsbereich U eine kegelstumpfförmige Leiteinrichtung L4 angeordnet, zwischen
deren konischer Außenkontur und der Wandung des Übergangsbereiches U ein gleichförmiger
Randspalt Rs4 gebildet ist. In die Leiteinrichtung L4 ist genau zentrisch eine axiale
Bohrung B4 eingebracht, welche zunächst kreiszylindrisch ausgebildet ist und sich
dann zu dem weiteren Querschnitt wQ4 hin konisch erweitert Durch diese axiale Bohrung
B
4 kann ein Teil der Strömung ohne merkliche Umlenkung axial hindurchströmen, so wie
es durch den Doppelpfeil Pf4 angedeutet ist. Der andere Teil der Strömung wird durch
den Randspalt Rs4 hindurchgeführt, wie es durch Doppelpfeile P4 angedeutet ist. Unabhängig
davon, ob der Strömungsraum S4 von rechts nach links oder von links nach rechts durchströmt
wird, wird die Strömung also in die kritischen Wandbereiche der kontinuierlichen Querschnittsänderung
gelenkt, so daß es dort zu keinen Anlagerungen kommen kann.
[0024] Fig.5 zeigt einen insgesamt mit S5 bezeichneten Strömungsraum für Reaktionsharze,
bei welchem ein engerer kreiszylindrischer Querschnitt eQ5 sich plötzlich zu einem
weiteren kreiszylindrischen Querschnitt wQ5 erweitert. In dem weiteren kreiszylindrischen
Querschnitt wQ5 ist ein axial beweglicher Kolben K5 angeordnet, dessen nach außen
führende Kolbenstange mit Ks5 bezeichnet ist und dessen axialer Hub durch einen Doppelpfeil
H5 angedeutet ist Durch die Hubbewegung H5 des Kolbens K5 wird das Reaktionsharz über
den engeren Querschnitt eQ5 in den Zylinderraum des weiteren Querschnitts wQ5 gesaugt
und über denselben Weg wieder hinausgedrückt. Gegebenenfalls wird der Kolben K5 durch
unter Druck stehendes Reaktionsharz bewegt. Die Ausförderung des Reaktionsharzes erfolgt
durch Druck auf die Kolbenstange Ks5. Derartige Anordnungen von Zylinder und beweglichem
Kolben werden in Gießharz-Aufbereitungsanlagen beispielsweise bei Kotbendosiereinrichtungen
(vergleiche DE-PS 26 42 652) oder bei Druckhalteeinrichtungen (vergleiche DE-AS 27
46 050) eingesetzt. Um nun Anlagerungen im Bodenbereich des als Zylinder wirkenden
weiteren Querschnitts wQ5 zu verhindern, ist dort im Abstand von der Einmündung des
engeren Querschnitts eQ5 eine durch eine senkrecht zur axialen Strömungsrichtung angestellte
PLatte gebildete Leiteinrichtung L5 ortsfest angeordnet Diese Leiteinrichtung ist
mit einer axialen Bohrung B5 versehen, durch welche ohne wesentliche Umlenkung ein
Teil der Strömung axial hindurchströmen kann, so wie es durch Doppelpfeile Pf5 angedeutet
ist. Der andere Teil der Strömung wird durch die Leiteinrichtung L5 in allen Richtungen
radial nach außen umgelenkt und dann in axialer Richtung durch den Randspalt Rs5 hindurchgeführt,
welcher zwischen der Außenkontur der Leiteinrichtung L5 und dem weiteren Querschnitt
wQ5 gebildet ist. Diese Umlenkung eines Teiles der Strömung durch den Randspalt Rs5
ist durch Doppelpfeile P5 angedeutet.
[0025] Aus der Fig.5 ist zu ersehen, daß durch den Einbau der Leiteinrichtung L5 Anlagerungen
im Bodenbereich des durch den weiteren Querschnitt wQ5 gebildeten Zylinders vermieden
werden. Aus der Fig.5 ist jedoch auch zu ersehen, daß der Boden des Kolbens K5 der
durch die Leiteinrichtung L5 erzwungenen Strömung nicht unterworfen ist, so daß es
dort gegebenenfalls zu Anlagerungen kommen kann. Um dieses mit Sicherheit zu verhindern,
sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, die im folgenden anhand der Fig.6 bis 9 näher
erläutert werden.
[0026] Fig.6 zeigt einen insgesamt mit S6 bezeichneten Strömungsraum, welcher dem in Fig.5
dargestellten Strömungsraum S5 weitgehend entspricht. Der engere Querschnitt ist hier
jedoch mit eQ6 bezeichnet, während der als Zylinder wirkende weitere Querschnitt mit
wQ6, der Kolben mit K6, die Kolbenstange mit Ks6, der Hub des Kolbens K6 mit H6, die
Leiteinrichtung mit L6, die axiale Bohrung mit B6 und der Randspalt mit Rs6 bezeichnet
sind. Zusätzlich zu der Anordnung nach Fig.5 ist zwischen der Leiteinrichtung L6 und
der Einmündung des engeren Querschnitts eQ6 in den durch den weiteren Querschnitt
wQ6 gebildeten Zylinder eine in axialer Richtung bewegliche Kugel Ku angeordnet, die
durch einen Käfig Kg gehalten ist Die axiale Beweglichkeit der Kugel Ku ist durch
einen Doppelpfeil Dpf6 angedeutet. Durch das Einlegen der Kugel Ku ist ein Kugelventil
gebildet, welches beim Einströmvorgang die axiaie Bohrung 05 selbsttätig verschlieβt,
so daß die Strömung ausschließlich durch den Randspalt Rs6 geleitet wird, wobei die
Strömung durch den Randspalt Rs6 in dieser und in der umgekehrten Richtung durch Doppelpfeile
P6 angedeutet ist. Beim Ausströmvorgang öffnet sich dann das Kugelventil und ein Teil
der Strömung fließt durch die axiale Bohrung B6, wie es durch die Pfeile Pf6 angedeutet
ist. Durch diese Steuerung der Strömung werden der Boden des Kolbens K6 und die in
der Zeichnung nicht dargestellte zugehörige Dichtung am Anfang des Einströmvorganges
und am Ende des Ausströmvorganges freigespült.
[0027] Fig.7 zeigt einen insgesamt mit S7 bezeichneten Strömungsraum, welcher ebenfalls
dem in Fig.5 dargestellten Strömungsraum S5 weitgehend entspricht. Der engere Querschnitt
ist hier jedoch mit eQ7 bezeichnet, während der als Zylinder wirkende weitere Querschnitt
mit wQ7, der Kolben mit K7, die Kolbenstange mit Ks7, der Hub des Kolbens K7 mit H7,
die Leiteinrichtung mit L7 und der Randspalt mit Rs7 bezeichnet sind. Wie es zusätzlich
noch aus dem Schnitt gemäß Fig.8 ersichtlich ist, ist die Leiteinrichtung L
7 durch ein Flatterventil gebildet, dessen acht sektorförmige Lappen La sich beim Einströmvorgang
selbsttätig öffnen und beim Ausströmvorgang wieder - schließen, so wie es in Fig.7
durch den Doppelpfeil Dpf7 angedeutet ist. Beim Ausströmvorgang werden die Lappen
La dabei durch einen ortsfest und zentral angeordneten Anschlag A in Schließstellung
gehalten. Beim Einströmvorgang fließt dann ein Teil der Strömung im wesentlichen in
axialer Richtung durch den zentralen Bereich des Flatterventils, so wie es durch die
Pfeile P7 angedeutet ist. Der andere Teil der Strömung beim Einströmvorgang wird durch
den Randspalt Rs7 geführt, so wie es für diese und für die entgegengesetzte Richtung
durch Pfeile P7 angedeutet ist. Beim Ausströmvorgang wird die Strömung dann bei geschlossenem
Flatterventil ausschließlich durch den Randspalt Rs7 geleitet. Durch diese Steuerung
der Strömung werden der Boden des Kolbens K7 und die in der Zeichnung nicht dargestellte
zugehörige Dichtung am Anfang des Einströmvorganges und am Ende des Ausströmvorganges
freigespült.
[0028] Fig.9 zeigt einen insgesamt mit S9 bezeichneten Strömungsraum, welcher wiederum dem
in Fig.5 dargestellten Strömungsraum S5 weitgehend entspricht. Der engere Querschnitt
ist hier jedoch mit eQ9 bezeichnet, während der als Zylinder wirkende weitere Querschnitt
mit wQ9, der Kolben mit K9, die Kolbenstange mit Ks9, der Hub des Kolbens K9 mit H9,
die Leiteinrichtung mit L9, die axiale Bohrung mit B9 und der Randspalt mit Rs9 bezeichnet
sind. Die als Platte ausgebildete Leiteinrichtung L9 ist einstückig mit einem hohlzylindrischen
Führungsglied Fg verbunden, welches vier radiale Öffnungen 0 besitzt und im engeren
Querschnitt eQ9 in axialer Richtung verschiebbar gelagert ist. Auf diese Weise ist
die Leiteinrichtung L9 mitsamt dem hohlzylindrischen Führungsglied Fg in axialer Richtung
verschiebbar angeordnet, so wie es durch einen Doppelfpeil Dpf9 angedeutet ist. Durch
die axiale Verschiebung von Leiteinrichtung L9 und hohlzylindrischem Führungsglied
Fg werden die radialen Öffnungen 0 je nach Einstellung des Hubes durch in der Zeichnung
nicht näher dargestellte Anschläge oder dergl. zumindest teilweise verschlossen. Beim
Einströmvorgang fließt dann ein Teil der Strömung durch die axiale Bohrung B9 und
der andere Teil der Strömung durch die radialen Öffnungen 0 und den Randspalt Rs9,
während beim Ausströmvorgang ein größerer Teil der Strömung durch die axiale Bohrung
B9 und ein geringerer Teil der Strömung durch den Randspalt Rs9 und den verbleibenden
Querschnitt der radialen Öffnungen 0 sirömen. Diese Strömungsverhältnisse sind im
Bereich der axialen Bohrung B9 durch Doppelpfeile Pf9 und im Bereich des Randspaltes
Rs9 durch Doppelpfeile P9 aufgezeigt. Bei einem vollständigen Verschluß der radialen
Öffnungen 0 beim Ausströmvorgang wird die gesamte Strömung durch die axiale Bohrung
B9 geleitet Somit werden auch hier durch eine Steuerung der Strömung der Boden des
Kolbens K9 und die in der Zeichnung nicht dargestellte zugehörige Dichtung am Anfang
des Einströmvorganges und am Ende des Ausströmvorganges freigespült.
[0029] Fig.10 zeigt einen insgesamt mit S10 bezeichneten Strömungsraum für Reaktionsharze,
bei welchem ein engerer kreiszylindrischer Querschnitt eQ10 sich plötzlich zu einem
weiteren kreiszylindrischen Querschnitt w010 erweitert. In den weiteren kreiszylindrischen
Querschnitt wQ10 ist ein axial beweglicher Kolben K10 eingesetzt, dessen nach außen
führende Kolbenstange mit Ks10 bezeichnet ist und dessen axialer Hub durch einen Doppelpfeil
H10 angedeutet ist. Bei einer derartigen Anordnung von Zylinder und beweglichem Kolben
handelt es sich um eine in Gießharz-Aufbereitungsanlagen eingesetzte Druckhalteeinrichtung,
wie sie beispielsweise aus der DE-AS 27 46 050 bekannt ist. Im Unterschied zu der
bekannten Druckhalteeinrichtung ist hier jedoch in den Kolben K10 und die Kolbenstange
Ks10 eine in der Zeichnung lediglich schematisch angedeutete Axialbohrung Ab10 eingebracht,
so daß die gesamte Einrichtung zur Vermeidung der Gefahr von Anlagerungen im direkten
Durchlauf betrieben werden kann und das zuerst in den Zylinder eingebrachte Reaktionsharz
auch als erstes wieder ausgefördert wird. Somit ergibt sich eine äußest kurze Verweildauer
des aktivierten Reaktionsharzes in der Einrichtung. Nachfolgeeinrichtungen - wie z.B.
eine Vielfachdosiereinrichtung, eine geschlossene Gießform oder ein Gießventil - werden
beispielsweise an die hohlgebohrte Kolbenstange Ks10 angeschlossen, wobei zur Kompensation
des Hubes H10 des Kolbens K10 eine flexible Leitung oder eine teleskopartig längsverstellbare
Leitung verwendet werden können.
[0030] Die in direktem Durchlauf betriebene Druckhalteeinrichtung hat ferner den Vorteil,
daß hier die Idealform von zwei Leiteinrichtungen eingesetzt werden kann, wobei die
beiden durch senkrecht zur axialen Strömungsrichtung angestellte Platten gebildeten
Leiteinrichtungen mit L10 bezeichnet sind. Um Anlagerungen im Bodenbereich des als
Zylinder wirkenden weiteren Querschnitts wQ10 zu verhindern, ist dort im Abstand zur
Einmündung des engeren Querschnitts eQ10 die eine der Leiteinrichtungen L10 ortsfest
angeordnet und beispielsweise über in der Zeichnung nicht dargestellte axial ausgerichtete,
strömungsgünstig ausgebildete Beinchen am Boden des Zylinders befestigt. Um Anlagerungen
am Boden des Kolbens K10 zu verhindern, ist die andere Leiteinrichtung L10 im Abstand
zum Boden des Kolbens K10 vor der Einmündung der Axialbohrung Ab10 mit dem Kolben
K10 axial verschiebbar angeordnet, und beispielsweise über in der Zeichnung nicht
dargestellte, strömungsgünstig ausgebildete Beinchen am Boden des Kolbens K10 befestigt.
Jede der Leiteinrichtungen L10 ist mit einer axialen Bohrung B10 versehen, durch welche
ohne merkliche Umlenkung jeweils ein Teil der Strömung axial hindurchströmen kann,
so wie es durch Doppelpfeile Pf10 angedeutet ist. Der andere Teil der Strömung wird
durch die Leiteinrichtungen L10 jeweils in allen Richtungen radial nach außen umgelenkt
und dann in axialer Richtung durch die Randspalte Rs10 hindurchgeführt, welche jeweils
zwischen der Außenkontur der Leiteinrichtungen L10 und dem weiteren Querschnitt wQ10
gebildet sind. Diese Umlenkung eines Teiles der Strömung durch die Randspalte Rs10
ist jeweils durch Doppelpfeile P10 angedeutet. Unabhängig davon, ob der Strömungsraum
S10 von rechts nach links oder von links nach rechts durchströmt wird, wird die Strömung
also in die kritischen Bereiche am Boden des Zylinders und am Boden des Kolbens K10
gelenkt, so daß es dort zu keinen Anlagerungen kommen kann.
[0031] Fig.11 zeigt eine Variante der in Fig.10 dargestellten Druckhalteeinrichtung, bei
welcher der Strömungsraum mit S11, der engere kreiszylindrische Querschnitt mit eQ11,
der weitere kreiszylindrische Querschnitt mit wQ11, der Kolben mit K11, die Kolbenstange
mit Ks11, die Axialbohrung durch Kolben K11 und Kolbenstange Ks11 mit Ab11 und der
Hub des Kolbens K11 mit H11 bezeichnet sind. Die vor der Einmündung des engeren Querschnitts
ortsfest angeordnete Leiteinrichtung ist mit L11 bezeichnet, während deren axiale
Bohrung mit B11 und der zugeordnete Randspalt mit Rs11 bezeichnet sind. Die Strömung
durch die axiale Bohrung B11 ist durch Doppelpfeile Pf11 angedeutet, während die Strömung
durch den Randspalt Rs11 durch Doppelpfeile B11 angedeutet ist. Die zweite mit dem
Kolben K11 bewegliche und im Abstand zum Boden des Kolbens K11 vor der Einmündung
der Axialbohrung Ab11 angeordnete Leiteinrichtung ist mit L110 bezeichnet. Diese Leiteinrichtung
L110 besitzt eine axiale Bohrung B110, durch welche ein Teil der Strömung hindurchgeführt
wird, so wie es durch Dopfelpfeile Pf110 aufgezeigt ist. Der andere Teil der Strömung
wird durch den zwischen der Außenkontur der Leiteinrichtung L110 und dem weiteren
Querschnitt wQ11 gebildeten Randspalt Rs110 hindurchgeführt, so wie es durch Doppelpfeile
P110 angedeutet ist. Auf der dem Kolben K11 zugeordneten Seite der Leiteinrichtung
L110 ist durch eine Umbördelung eine abgewinkelte Leitfläche Lf gebildet, welche den
durch den Randspalt Rs110 hindurchgeführten Teil der Strömung gezielt in die umlaufende
Nut einer Elastomer-Dichtmanschette Dm des Kolbens K11 lenkt. Diese Umlenkung des
aus der Axialbohrung Ab11 austretenden Reaktionsharzes ist zusätzlich auch noch durch
Pfeile Pfe aufgezeigt. Durch die besondere Ausgestaltung der Leiteinrichtung L110
mit der Leitfläche Lf werden ein Anlagern und Härten des Reaktionsharzes und ein Elastizitätsverlust
der Elastomer-Dichtmanschette Dm sicher verhindert.
[0032] Die Fig.12 und
13 zeigen die Detailanordnung und konstruktive Ausgestaltung einer Leiteinrichtung
L12 im Bereich einer plötzlichen Querschnittsänderung eines insgesamt mit S12 bezeichneten
Strömungsraumes für Reaktionsharze. Bei dem nur teilweise dargestellten Strömungsraum
S12 erweitert sich ein engerer kreiszylindrischer Querschnitt eQ12 mit dem lichten
Durchmesser D
12 plötzlich zu einem weiteren kreiszylindrischen Querschnitt w012, wobei die entsprechende
kreisringförmige Stirnwand mit St bezeichnet ist. Innerhalb des weiteren Querschnitts
w012 ist im Abstand a von der Stirnwand St die Leiteinrichtung L12 angeordnet, deren
axiale Breite mit s und deren Außendurchmesser mit D bezeichnet sind, während der
zwischen der Außenkontur der Leiteinrichtung L12 und dem weiteren Querschnitt w012
gebildete Randspalt Rs12 eine mit b bezeichnete radiale Breite aufweist. Die Befestigung
der Leiteinrichtung L12 an der Stirnwand St und die Festlegung des Abstandes a erfolgt
mit Hilfe mehrerer, im Profil strömungsgünstig ausgebildeter Beinchen Be. Wie es insbesondere
aus der Draufsicht auf die Leiteinrichtung L12 gemäß Fig.13 zu erkennen ist, sind
in die Leiteinrichtung L12 eine zentrale axiale Bohrung B12 und in gleichmäßiger Teilung
darum herum sechs weitere axiale Bohrungen B12 eingebracht, wobei der Durchmesser
d sämtlicher axialer Bohrungen B12 gleich groß ist.
[0034] Außerdem sollte der Achsabstand Aa der Bohrungen B12 untereinander und zur Außenkontur
der Leiteinrichtung L12 annähernd dem lichten Durchmesser D12 des engeren Querschnitts
eQ12 entsprechen. Auch sollte durch den Einbau der Leiteinrichtung L12 in den weiteren
Querschnitt w01 dann ein freier Strömungsquerschnitt verbleiben, welcher mindestens
dem 0,5-fachen und höchstens dem 2- fachen Betrag des engeren Querschnitts e012 entspricht
[0035] lf wchrtgqtg jteqtg Igolgq dcg qetm <eispielen zu den Anordnungen nach den Fig.2,
6 und 10 weitere Bemessungen angegeben:
Beispiel 1
[0036] Der Versuchsaufbau entspricht schematisch der Anordnung nach Fig.2. Der Strömungsraum
S2 mit dem engeren Querschnitt eQ2 und dem weiteren Querschnitt wQ2 ist durch einen
Körper aus Acrylglas gebildet. Die beiden Leiteinrichtungen L2 sind aus Stahl gefertigt
und mit Metaliabstandsstiften an die kreisringförmige Stirnwand des Strömungsraumes
S2 zentrisch angeklebt.

Beispiel 2
[0037] Der Versuchsaufbau entspricht schematisch der Anordnung nach Fig.6. Es wurde eine
Glas-Injektionsspritze mit einem Füllvolumen von 5 ml verwendet. Die Leiteinrichtung
L6 ist aus Stahl gefertigt und die zugeordnete Kugel Ku besteht ebenfalls aus Stahl.
Der Käfig Kg ist als Scheibe ausgebildet und maßlich so gestaltet, daβ er im Bereich
des Zylinderbodens durch Klemmen festgehalten wird.

Beispiel 3
[0038] Der Versuchsaufbau entspricht schematisch der Anordnung nach Fig.10. Es wurde eine
Glas-Injektionsspritze mit einem Füllvolumen von 5 ml und einem axial durchbohrten
Kolben K10 verwendet Die Leiteinrichtungen L10 bestehen aus Stahl und sind mit Metallabstandsstiften
am Kolbenboden bzw. am Zylinderboden festgeklebt.

[0039] Mit den vorstehend anhand der Beispiele
1 bis 3 erläuterten Versuchsaufbauten wurden Versuche mit eingefärbtem Rizinusöl gefahren,
dessen Viskosität 280 mPas betrug. Aufgrund der durchsichtigen Ausgestaltung der Versuchsaufbauten
konnte die Wirkung der Leiteinrichtungen nachgewiesen werden, da das eingefärbte Rizinusöl
jeweils nach Durchspülen der Einrichtung mit etwa der 3-fachen Menge des Füllvolumens
restlos entfernt war.
[0040] Beim praktischen Einsatz der anhand der Fig.1 bis 13 erläuterten Einrichtungen sollten
die Strömungsgeschwindigkeiten mehr als 0,
1 cm pro sec betragen. Der Einbau der Leiteinrichtungen zur Verhinderung von Anlagerungen
führt bei Reaktionsharzen mit und ohne Füllstoff im Viskositätsbereich zwischen 1
und 20 000 mPas zum Erfolg.
1. Einrichtung zur Verhinderung von Anlagerungen in Strömungsräumen für Reaktionsharze,
insbesondere in Rohrleitungen, Druckhalteeinrichtungen und Kolbendosiereinrichtungen,
gekennzeichnet durch
mindestens eine im Strömungsraum (S1; S2; S3; S4; S5; S6; S7; S9; S10; S11 S12) angeordnete
Leiteinrichtung - (L1; L2; L3; L4; L5; L6; L7; L9; L10; L11, L110; L12) zur Umlenkung
von Strömung in die für Anlagerungen gefährdeten Bereiche.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Leiteinrichtung (L1;
L2; L3; L4; L5; L6; L7; L9; L10; L11, L110; L12) senkrecht Strömungsrichtung angestellt
ist
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Leiteinrichtung (L1; L2; L3; L4; L5; L6; L9; L10, L11, L110; L12) mindestens eine in Strömungsrichtung
ausgerichtete Bohrung (B1; B2; B3; B4; B5; B6; B9; B10; B11, B110; B12) eingebracht
ist.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leiteinrichtung (L1; L2; L3; L5; L6; L9; L10; L11, L110; L12) durch eine senkrecht
zur Strömungsrichtung angestellte Platte gebildet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Strömungsraum
(S2; S3; S5; S6; S9; S10; S11; S12) mit kreiszylindrischem Querschnitt die Platte
kreisförmig ausgebildet ist und daß die Dicke (s) der Platte zumindest annähernd 10%
des Durchmessers (d) der Platte betragt
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem Strömungsraum - (S1; S2; S3; S5; S6; S7; S9; S10; S11; S12) mit plötzlicher Querschnittsänderung die Leiteinrichtung (L1; L2; L3; L5; L6;
L7; L9; L10; L11; L12) im Bereich des weiteren Querschnittes (wG1; wQ2; wQ3; wQ5;
wQ6; wQ7; wQ9; wQ10; wQ11: wQ12) zentrisch und im Abstand (a) zur Einmündung des engeren
Querschnittes (eQ1; eQ2; eQ3; eQ5; eQ6; eQ7; eQ9; eO10; eQ11: eQ12) angeordnet ist
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Außenkontur
der Leiteinrichtung (L1; L2; L3, L5; L6; L7; L9; L10; L11; L12) und dem weiteren Querschnitt (wQ1; wQ2; wQ3;
wQ5; wQ6; wQ7; wQ9; wQ10; wQ11; wQ12) ein gleichförmiger Randspalt (Rsl; Rs2; Rs3;
Rs5; Rs6; Rs7; Rs9; Rs10; Rs11: Rs12) gebildet ist.
8. Einrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
(a) der Leiteinrichtung - (L1; L2; L3; L5; L6; L7; L9; L10; L11; L12) ) zur Einmündung
des engeren Querschnittes (eQ1; eQ2; eQ3; eQ5; eQ6; eQ7; eQ9; eQ10; eQ11; eQ12) zumindest
annähernd der Breite (b) des Randspaltes (Rs1; Rs2; Rs3; Rs5; Rs6; Rs7; Rs9; Rs10;
Rs11; Rs12) entspricht
9. Einrichtung nach Anspruch 3 und 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmeser
(d) einer in die Leiteinrichtung (L1; L2; L3; L4; L5; L6; L9; L10; L11; L12) eingebrachten
Bohrung (B1; B2; B3; B4; B5; B6, B9; B10; B11; B12) zumindest annähernd der fünffachen Breite (b) des Randspaltes (Rsl; Rs2;
Rs3; Rs5; Rs6; Rs9; Rs10; Rs11; Rs12) entspricht.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in die Leiteinrichtung
(L12) mehrere Bohrungen - (B12) eingebracht sind, deren Achsabstand (Aa) untereinander
sowie zur Außenkontur der Leiteinrichtung (L12) zumindest annähernd dem Durchmesser
(D12) des zugeordneten engeren Querschnittes (eQ12) des Strömungsraumes (S12) entspricht
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leiteinrichtung (L1; L2; L3; L4; L5; L6; L7; L10; L11; L12) an der Wandung des Strömungsraumes
(S1; S2; S3; S4; S5; S6; S7; S10; S11; S12) befestigt ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leiteinrichtung (L10; L110) am Boden eines relativ zum Strömungsraum (S10; S11) beweglichen
Kolbens (K10; K11) befestigt ist, wobei in den Kolben (K10; K11) eine Axialbohrung
(Ab10; Ab11) für den Eintritt oder den Austritt des Reaktionsharzes eingebracht ist
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung (L110)
eine zur Dichtmanschette (Dm) des Kolbens (K11) hinweisende Leitfläche - (Lf) besitzt.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Strömungsraum (S4) mit einem konischen Übergangsbereich (U) zwischen einem engeren
Querschnitt (e04) und einem weiteren Querschnitt (wQ4) die Leiteinrichtung (L4) kegelstumpfförmig
ausgebildet und im konischen Übergangsbereich (U) angeordnet ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Außenkontur
der Leiteinrichtung - (L4) und dem konischen Übergangsbereich (U) ein gleichförmiger
Randspalt (Rs4) gebildet ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet , daß in die Leiteinrichtung (L4) eine zentrale und
zum weiteren Querschnitt hin konisch erweiterte Bohrung (B4) eingebracht ist
17. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Strömungsraum
(S6; S7; S9) mit veränderbarem Volumen und einer gemeinsamen Ein- und Austrittsöffnung
für das Reaktionsharz die Umlenkung von Strömung durch die Leiteinrichtung (L6; L7;
L9) steuerbar ist
18. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung (L6) durch eine vor der Ein-und
Austrittsöffnung angeordnete, senkrecht zur Strömungsrichtung angestellte Platte mit
einer zentralen Bohrung (B6) gebildet ist und daß die zentrale Bohrung - (B6) beim
Einströmvorgang selbsttätig durch eine Kugel - (Ku) verschließbar ist
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugel (Ku) in einem
Käfig (Kg) gehalten ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung
(L7) durch ein vor der Ein- und Austrittsöffnung angeordnetes, senkrecht zur Strömungsrichtung
angestelltes und beim Einströmvorgang selbsttätig öffnendes Flatterventil gebildet
ist
21. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung
(L9) durch eine vor der Ein-und Austrittsöffnung angeordnete, in Strömungsrichtung
verschiebbare Platte mit einer zentralen Bohrung (B9) gebildet ist und daß in ein
hohlzylindrisches Führungsglied (Fg) der Platte eingebrachte radiale Öffnungen (0)
durch eine Verschiebung der Platte beim Ausströmvorgang zumindest teilweise verschließbar
sind.
22. Einrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das hohlzylindrische
Führungsglied (Fg) im Bereich der Ein- und Austrittsöffnung in Längsrichtung verschiebbar
gelagert ist.
23. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Befestigung der Leiteinrichtung (L12) im Profil strömungsgünstig ausgebildete
Beinchen (Be) vorgesehen sind.
24. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der zwischen einer Leiteinrichtung (L1; L2; L3; L4; L5; L6; L7; L10; L11, L110; L12)
und einem zugeordneten weiteren Querschnitt (wQ1; wQ2; wQ3; wQ4; wQ5; wG6; wQ7; wQ10;
wQ11; wQ12) des Strömungsraumes (S1; S2; S3; S4; S5; S6; S7; S10; S11; S12) verbleibende freie Strömungsquerschnitt mindestens dem 0,5-fachen und höchstens
dem 2-fachen Betrag eines benachbarten engeren Querschnittes (eQ1; e02; eQ3; eQ4;
eQ5; eQ6; eQ7; eO10; eQ11; eQ12) des Strömungsraumes (S1; S2; S3; S4; S5; S6; S7;
S10; S11; S12) entspricht.