[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen des Brennbartes von Brammen,
Blooms und Knüppeln oder dergleichen Halbzeugmaterial, mit einem relativ zum Halbzeugmaterial
parallel zur Schneidlinie bewegten, in der Höhe anstellbaren Schneidwerkzeug. Eine
derartige Vorrichtung ist durch die DE-OS 28 49 208 bekanntgeworden, bei der ein Schneidmesser
mit zur Schneidlinie bzw. dem Brennbart schräg liegende Schneide Verwendung findet.
Das auf einem Rollgang liegende Halbzeugmaterial wird gegenüber dem feststehenden
Schneidmesser vorgeschoben, dessen Schneidkante den Brennbart seitlich abscheren soll.
Abgesehen davon, daß bei dieser Verfahrensweise hohe Vorschubkräfte erforderlich sind
und ein hoher Verschleiß des Schneidmessers zu erwarten ist, kann diese Vorrichtung
nicht einwandfrei arbeiten, wenn das Halbzeugmaterial krumm oder gewölbt, d. h. die
untere Materialoberfläche nicht vollkommen eben ist.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der Gattung zum maschinellen
Entfernen des Brennbartes dahingehend weiterzuentwickeln, daß der Kraftantrieb zum
Bewegen des Halbzeugmaterials bei feststehendem Schneidwerkzeug oder zum Bewegen des
Schneidwerkzeuges bei unbewegtem Halbzeugmaterial vermindert und zugleich dafür Sorge
getragen ist, daß eine zuverlässige Brennbartentfernung unabhängig von der Ebenheit
der den Brennbart tragenden Materialoberfläche ermöglicht wird.
[0003] Die Lösung dieser Aufgabe besteht aus den Merkmalen des Patentanspruches l. Durch
die Verwendung eines schräggeführten, in der Art eines Preßluftschlaggerätes pulsierend
angetriebenen Flachmeißels wird der Kraftbedarf für die Brennbartentfernung gegenüber
dem Stande der Technik erheblich herabgesetzt, zumal die spitz zulaufende Meißelschneide
durch die Anstellung der Höhe nach so positioniert werden kann, daß sie stets zwischen
der Materialoberfläche und dem Brennbart angreift. Die nachhaltige Kraft, unter der
der Flachmeißel in Betrieb gegen die Materialoberfläche angedrückt ist, läßt die Meißelschneide
jeder Unebenheit der Materialoberfläche des Halbzeugmaterials folgen, so daß der Brennbart
zuverlässig abgetrennt wird. Da hierdurch ferner die Meißelschneide niemals in den
extrem harten Brennbart hineinarbeiten kann, hält sich der Verschleiß des Schneidwerkzeugs
in Grenzen. Die Merkmale des Patentanspruches 2 haben die Wirkung, daß der Flachmeißel
unter einer Schwenkbewegung um eine waagerechte Schwenkachse gegen die Materialoberfläche
angedrückt wird. Die Heb-und Senkbarkeit eines die waagerechte Schwenkachse tragenden
Lagerbockes ermöglicht wie an sich bekannt die Anstellung des Schneidwerkzeuges der
Höhe nach, die dazu ausgenutzt wird, die nachgiebige Krafteinrichtung zum Andrücken
der Meißelschneide an die Materialoberfläche durch die Hubbewegung unter Spannung
zu setzen.
[0004] Der den Flachmeißel und seinen Pulsantrieb tragende Lagerbock ist zweckmäßig um eine
senkrechte Achse drehbar, erstens um die Meißelschneide gegenüber der relativen Vorschubbewegung
schräg zu stellen und den Brennbart teilweise seitlich anzugreifen, zweitens um Brennbärte
nicht nur an quer verlaufenden, sondern auch an längs verlaufenden Schneidlinien zu
entfernen. Die Drehbarkeit des Lagerbockes beträgt daher mindestens jeweils 90
0 im Uhrzeiger- und Gegenuhrzeigersinn, von einer Mittelstellung aus gerechnet, in
der der Brennbart eines Trennschnittes quer zum Halbzeugmaterial entfernt werden kann.
[0005] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 4 bis 7 angegeben,
deren Merkmale sich sowohl auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Arbeitsvorschub
durch das Halbzeugmaterial selbst als auch des Flachmeißels beziehen. In den Patentansprüchen
8 bis lO sind konstruktive Lösungen für eine Arbeitsweise bei unbewegtem Halbzeugmaterial
angegeben. Ein besonderer Vorteil hinsichtlich der Schnelligkeit der Arbeitsweise
der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird durch die Auslegung des Vorschubantriebes für
den Flachmeißel nach Patentanspruch 11 erhalten, nach der der Flachmeißel nicht mit
konstanter Vorschubgeschwindigkeit bewegt wird, sondern mit konstanter Vorschubkraft
mittels Druckluftantrieb oder Drehfeldmagnet. Hierdurch wird erreicht, daß die den
Flachmeißel tragende Einheit beschleunigt vorgeschoben wird, wenn eine vor der Meißelschneide
befindliche Länge des zu entfernenden Brennbartes abplatzt.
[0006] Außer der einen verfahrbaren Wagen umfassenden Lösung zum Vorschieben der den Flachmeißel
tragenden Einheit umfaßt die Erfindung auch eine Lösung mit einem Portal als Geradführung
für den als Support ausgebildeten Führungsbalken nach Patentanspruch 12. Auf dem Portal
können auch zwei gegenläufig bewegbare und mit entgegengesetzt gerichteten Flachmeißeln
versehene Supporte angeordnet sein, um einen Brennbaft von beiden Enden her abzulösen.
[0007] Bei leichtem Halbzeugmaterial kann es sich empfehlen, Vorkehrungen zu treffen, um
ein Ausweichen des Halbzeugmaterials nach oben zu verhindern, da üblicherweise mit
abwärtsgerichteter Schneidflamme gearbeitet wird und der Brennbart an der unteren
Materialoberfläche entsteht. Es soll aber nicht ausgeschlossen sein, daß der Flachmeißel
mit abwärtsgerichteter Neigung angeordnet wird, um einen auf der nach oben weisenden
Materialoberfläche befindlichen Brennbart zu entfernen.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Abtrennen des an der unteren Materialoberfläche des Halbzeugmaterials befindlichen
Brennbartes dargestellt, und zwar zeigen
Fig. la und lb eine Gesamt-Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Meißelanordnung zur Darstellung deren Schwenkbarkeit,
Fig. 3 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles A in Fig. la,
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. la,
Fig. 5 einenSchnitt nach der Linie V-V in Fig. la, ohne Berücksichtigung der Meißelanordnung
und teilweise in Seitenansicht, und
Fig. 6 eine Ausbildung der Meißelspitze in vergrößertem Maßstab.
[0009] In Fig. la erkennt man eine Rolle 1 eines Rollganges, auf dem Brammen 2 verschiedener
Abmessungen dargestellt sind, die durch Brennschneiden quergeteilt oder längsgeteilt
werden, wobei an der unteren, auf dem Rollgang liegenden Materialoberfläche 2a die
sog. Brennbärte 3 entstehen (Fig. 6), die es zu entfernen gilt. Als Schneidwerkzeug
dient ein gegenüber der Materialoberfläche 2a schräggeführter Flachmeißel 4 mit spitz
zulaufender Meißelschneide 4a (Fig. 6), der mit der oberen Keilfläche 4b der Schneide
4a möglichst auf Parallelität mit der Materialoberfläche 2a positioniert ist. Der
Flachmeißel 4 ist in einem Meißel- , halter 5 längsgeführt, der auch den Pulsantrieb
trägt, nämlich ein Preßluftschlaggerät 6.
[0010] Der Meißelhalter 5 ist um eine waagerechte Schwenkachse 7 in Pfeilrichtung B in seiner
Neigung, d. h. quer zur Materialoberfläche 2a schwenkbar. Zwischen dem Meißelhalter
5 und einem die Schwenkachse 7 tragenden Lagerbock 8 ist eine vorgespannte Feder 9
angeordnet, die auch durch eine andere nachgiebige Krafteinrichtung ersetzt sein kann.
Der Lagerbock 8 ist heb- und senkbar, im Ausführungsbeispiel durch eine Hubvorrichtung
10, auf der der gesamte Unterbau des Lagerbockes 8 ruht. Durch einen die vorgespannte
Druckfeder 9 durchsetzenden Federbolzen 11 mit Kopf wird der Meißelhalter 5 und damit
der Flachmeißel 4 auf eine Neigung eingestellt, die etwas größer ist als die in Fig.
6 dargestellte Neigung, so daß nach einer kleinen Schwenkbewegung des Meißels 4 im
Gegenuhrzeigersinn, begleitet von einer Erhöhung der Spannung der Druckfeder 9, die
Keilfläche 4b der Schneide 4a des Flachmeißels 4 genau parallel zu der Materialoberfläche
2a verläuft. Dann ist sichergestellt, daß die Schneide 4a weder in die Bramme 2 noch
in den Brennbart 3 einschneidet, sondern den Brennbart regelrecht abschält. Diese
Korrektur wird hervorgerufen durch eine Hubbewegung des Lagerbockes 8 und Anschlag
der Meißelschneide 4a an der Materialoberfläche 2a zu Beginn eines Arbeitsspiels.
[0011] Der Lagerbock 8 ist um eine senkrechte Achse 12 schwenkbar, wie in Fig. 2 dargestellt
ist. Die dargestellten Schwenkwinkel dienen dazu, die Meißelschneide 4a etwas schräg
zur Längsrichtung eines Brennbartes einzustellen, um ihn etwas seitlich anzugreifen.
Ein Schwenkwinkel von jeweils 90
0 gegenüber der in Fig. 2 dargestellten Mittellage dient dazu, den Flachmeißel 4 auch
dann einzusetzen, wenn ein Brennbart aus einem Längsschnitt zu entfernen ist, der
quer zur Rollgangsrolle 1 verläuft. Dann ist selbstverständlich die Meißelanordnung
bis zwischen zwei zu Rollgangsrollen\verfahren, und das Abtrennen des Brennbartes
geschieht unter dem Vorschub durch den Rollgang selbst.
[0012] Nur leichteres Halbzeugmaterial wird hierbei zwangsläufig vorzutreiben sein, da der
geringe Kraftaufwand eines durch das Preßluftschlaggerät 6 angetriebenen Flachmeißels
eine frei auf dem Rollgang liegende, vorgeschobene Bramme nicht anzuhalten vermag.
[0013] Der Lagerbock 8 ist in einem als Schwinge 13 ausgebildeten Zwischenglied gelagert,
das um eine waagerechte Schwenkachse 14 eines Führungsbalkens 15 geringfügig schwenkbar
ist. Der Führungsbalken 15 hat - wie Fig. lb zeigt - eine Führungslänge entsprechend
dem erforderlichen waagerechten Verstellhub der Meißelanordnung. Nach der Seitenansicht
gemäß Fig. 3 hat der Führungsbalken 15 zwei hochgezogene Wangen zur Führung der Schwinge
13, die an dem der Meißelschneide la vorgeordneten Ende zu einer Lagergabel für eine
Tastrolle 16 ausgebildet ist. Das freie Ende der Schwinge 13 stützt sich über eine
Feder 17 an dem Führungsbalken 15 ab. Die Bedeutung der Tastrolle 16 sowie der Schwinge
13, die in Pfeilrichtung C schwenkbar ist, wird später erläutert. Die Schwinge 13
kann auch durch einen senkrecht geführten und federnd abgestützten Schlitten ersetzt
sein.
[0014] Der Führungsbalken 15 und damit die von ihm getragenen Teile 4 bis 14 und 17 sind
in einem Führungsrahmen 18 geradge≠führt, der auf der Hubvorrichtung 10 abgestützt
ist. Die Geradführung des Führungsbalkens 15 besteht aus Rollenpaaren 19 mit waagerechter
und Rollen 20 mit senkrechter Achse, die in dem Führungsrahmen 18 gelagert sind (Fig.
5). Zum Vorschub hat der Führungsbalken 15 eine Zahnstange 21, die mit einem Antriebszahnrad
22 im Eingriff ist. Der reversierbare Drehantrieb für das Antriebszahnrad 22 ist nicht
dargestellt. Es handelt sich vorzugsweise um einen variabel ausgelegten Antrieb mit
ständig anstehender Vorschubkraft, z. B. einen Druckluftzylinder mit als Zahnstange
ausgebildeter Kolbenstange, der auf die Achse des Antriebszahnrades 22 ein ständig
anstehendes Drehmoment ausübt, oder um einen elektrischen Antrieb mit Drehfeldmagnet.
[0015] Mit der Geradführung für den Führungsbalken 15 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
eingerichtet zum Entfernen eines Brennbartes bei unbewegtem Halbzeugmaterial. Diese
Geradführung mit Vorschubantrieb ist nicht erforderlich, wenn die Vorrichtung stationär
ausgebildet ist und die Relativbewegung zwischen Flachmeißel und Halbzeugmaterial
durch Bewegen des Halbzeugmaterials selbst erfolgt.
[0016] Wenn der Führungsrahmen 18 über die Hubvorrichtung 10 auf einem quer zum Führungsbalken
15 verfahrbaren Wagen 23 abgestützt ist, der mit seitlichen Führungswänden 23a für
den Führungsrahmen 18 versehen ist, kann die gesamte Vorrichtung aus der Flucht der
Schneidlinie des Schneidbrenners vor einem Trennschnitt beiseite gefahren und schnell
wieder auf die Schneidlinie eingestellt werden, um die entstandenen Brennbärte noch
in heißem Zustand abzulösen. Der Fahrantrieb für den Wagen 23 kann jedoch auch als
Vorschub für den Flachmeißel zum Entfernen von Brennbärten in einem Längs- bzw. Spaltschnitt
eingesetzt werden.
[0017] Voraussetzung hierzu ist allerdings ein Rollgang mit in der Mitte unterteilten Rollgangsrollen,
damit nach Verschwenken des Meißelhalters 5 mit Flachmeißel 4 und Pulsantrieb 6 die
in der Projektion der Rollgangsrollen liegenden Teile nicht an Rollen anstoßen. So
wie der Rollgang in der Zeichnung dargestellt ist, wird jedoch das Halbzeugmaterial
2 bei zwischen zwei Rollgangsrollen vorgeschobenem und um 90° gedrehten Flachmeißel
4 zur Ausführung der Relativbewegung vorgeschoben.
[0018] Die aus Fig. 6 hervorgehenden Besonderheiten im Aufbau des Meißels 4 werden an Hand
der nachfolgenden Beschreibung der Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
erläutert. In Fig. la und lb ist eine Situation dargestellt zu Beginn der Entfernung
eines Brennbartes aus einem Trennschnitt von der unteren Materialoberfläche 2a der
größten dargestellten Bramme 2.
[0019] Mit Hilfe des Federbolzens 11 und der vorgespannten Druckfeder 9 ist die Neigung
des Meißels 4 so eingestellt, daß die Meißelschneide 4a etwas höher liegt als die
obere Mantellinie der Tastrolle 16 und die Keilfläche 4b des Meißels 4 noch einen
kleinen Winkel mit der Materialoberfläche 2a bildet. Wenn nun der Lagerbock 8 bzw.
der gesamte Unterbau über die Hubvorrichtung 10 angehoben wird und die Tastrolle 16
mit der Materialoberfläche 2a in Berührung gelangt, schwenkt die Schwinge 13 in Pfeilrichtung
C im Gegenuhrzeigersinn. Durch die Tastrollenbewegung wird nach Anschlag an der Materialoberfläche
über einen Geber ein Signal zum Abschalten der Hubbewegung geliefert, wodurch der
erwähnte kleine Winkel zwischen der Keilfläche 4b des Meißels 4 und der Materialoberfläche
2a verringert wird. Die Meißelspitze steht noch außerhalb der Brammenbreite. Wenn
nun der Vorschub für den Führungsbalken 15 eingeschaltet wird, nähert sich die Meißelschneide
4a dem Beginn des Brennbartes. Die letzte Korrektur der Neigung des Meißels 4 zur
Einstellung der Keilfläche 4b auf Parallelität mit der Materialoberfläche 2a erfolgt
nun durch eine besondere Ausbildung des Meißels in der Weise, daß dieser mindestens
an einer Schneidenseite eine über die Meißelschneide 4a vorkragende gebogene Anschlagnase
4c aufweist (Fig. 6), deren Krümmung an der Schneide beginnt und bei Relativbewegung
zwischen dem Halbzeugmaterial und dem Flachmeißel neben dem zu entfernenden Brennbart
3 an der Materialoberfläche anschlägt und die Höhenlage der Flachmeißelschneide 4a
auf die Ebene der Materialoberfläche 2a voreinstellt. Aus Fig. 2 geht hervor, daß
der Flachmeißel 4 mit zwei solcher Anschlagnasen 4c beiderseits der Schneide 4a versehen
ist. Bei weitergehendem Meißelvorschub greift die Meißelschneide 4 somit exakt zwischen
Materialoberfläche 2a und Brennbart 3 an, und zwar mit vorzugsweise waagerecht liegender
Keilfläche 4b. Im übrigen dienen die Anschlagnasen 4c dazu, die Meißelschneide 4a
irgendwelchen Unebenheiten des Halbzeugmaterials folgen zu lassen, weshalb es zweckmäßig
ist, den Hub über die Tastrollensteuerung erst abzuschalten, wenn die Meißelschneide
etwas oberhalb der Materialoberfläche 2a ist. Dann nämlich erzwingen die gekrümmten
Anschlagnasen 4a beim Anfahren gegen eine seitliche Brammenkante eine zusätzliche
Schwenkbewegung des Meißels 4 im Gegenuhrzeigersinn, wobei sich der Meißelhalter 5
von dem Kopf des Federbolzens 11 unter Erhöhung der Spannung der Feder 9 löst und
die Meißelschneide Spielraum hat, einer nach oben gewölbten Materialoberfläche 2a
zu folgen, d. h. auch oberhalb der Rollgangsebene zu arbeiten.
[0020] Wie aus Fig. 6 ferner hervorgeht, ist der Flachmeißel 4 im Abstand von der Meißelschneide
4a mit einem abwärtsgerichteten Wulst 4d versehen der - wie ersichtlich - zum Brechen
des gelösten Brennbartes 3 dient. Hierdurch wird die Abfuhr des abgelösten Brennbartes
erleichtert.
[0021] Nachzutragen ist, daß die Höhenbeweglichkeit der Meißelschneide 4a beim Vorschub
auch durch die Schwenkbewegungen der Schwinge 13 sichergestellt ist, und zwar durch
das Abrollen der Tastrolle 16 an einer gegebenenfalls gewölbten Materialoberfläche
2a.
1. Vorrichtung zum Entfernen des Brennbartes von durch Brennschneiden geschnittenen
Brammen, Knüppeln oder dergleichen Halbzeugmaterial, mit einem relativ zum Halbzeugmaterial
parallel zur Schneidlinie bewegten, in der Höhe anstellbaren Schneidwerkzeug, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug aus einem gegenüber der Materialoberfläche
(2a) schräg geführten Flachmeißel (4) mit spitz zulaufender Meißelschneide (4a) besteht,
daß der Flachmeißel in der Art eines Preßluftschlaggerätes pulsierend angetrieben
ist, und daß der Flachmeißel im Betrieb unter einer nachhaltigen Kraft gegen die Materialoberfläche
angedrückt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachmeißel (4) mit
seinem Pulsantrieb (6) von einem Meißelhalter (5) getragen ist, der um eine waagerechte
Schwenkachse (7) eines heb- und senkbaren Lagerbockes (8) quer zur Materialoberfläche
(2a) schwenkbar ist, und daß zwischen dem Meißelhalter und dem Lagerbock eine vorgespannte
Feder (9) oder dergleichen nachgiebige Krafteinrichtung angeordnet ist derart, daß
deren Spannung durch eine Hubbewegung des Lagerbockes und Anschlag der Flachmeißelschneide
(4a) an der Materialoberfläche (2a) unter Schwenkbewegung des Meißelhalters samt Flachmeißel
und Pulsantrieb erhöht wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (8) um eine
senkrechte Achse (12) drehbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (8) in einem
Zwischenglied (13) gelagert ist, das an dem der Meißelschneide (4a) vorgeordneten
Ende eine Lagergabel für eine Tastrolle (16) aufweist und sich über mindestens eine
Druckfeder (17) oder dergleichen nachgiebige Krafteinrichtung auf einem Führungsbalken
(15) abstützt, an dem die Hubvorrichtung (10) für den Lagerbock angreift, und daß
die Tastrollenbewegung nach Anschlag an der Materialoberfläche (2a) über einen Geber
ein Signal zum Abschalten der Hubbewegung des Lagerbockes (8) samt Meißelhalter (5)
und Flachmeißel (4) liefert, wenn die Meißelschneide (4a) bis etwa auf die Arbeitsebene
(Materialoberfläche 2a) angestellt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das nachgiebig abgestützte
Zwischenglied eine um eine waagerechte Achse (14) des Führungsbalkens (15) schwenkbare
Schwinge (13) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachmeißel (4) mindestens
an einer Schneidenseite eine über die Meißelschneide (4a) vorkragende, gebogene Anschlagnase
(4c) aufweist, deren Krümmung an der Meißelschneide beginnt und bei Relativbewegung
zwischen dem Halbzeugmaterial (2) und dem Flachmeißel neben dem zu entfernenden Brennbart
(3) an der Materialoberfläche (2ä) anschlägt und die Höhenlage der Meißelschneide
(4a) etwa auf die Ebene der Materialoberfläche voreinstellt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachmeißel (4) im
Abstand von der Schneide (4a) mit einem Wulst (4d) zum Brechen des gelösten Brennbartes
(3) versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zum Entfernen
des Brennbartes von einem unbewegten Halbzeugmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß
die den Führungsbalken (15), die Schwinge (13), den drehbaren Lagerbock (8), den Meißelhalter
(5) nebst Flachmeißel (4) und Pulsantrieb (6) umfassende Einheit in einem mit Rollen
(19, 20) versehenen Führungsrahmen (18) geradgeführt und vorschiebbar ist, und daß
die Hubeinrichtung (10) an dem Führungsrahmen angreift.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vorschub des Flachmeißels
(4) in dem Führungsrahmen (18) ein Antriebszahnrad (22) gelagert ist, das mit einer
Zahnstange (21) des Führungsbalkens (15) im Eingriff ist.
LO. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsrahmen
(18) über dessen Hubvorrichtung (10) auf einem quer zum Führungsbalken (15) verfahrbaren
Wagen (23) abgestützt ist, der mit seitlichen Führungswänden (23a) für den Führungsrahmen
versehen ist.
Ll. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschub der den
Flachmeißel (4) tragenden Einheit variabel ausgelegt ist in dem Sinne, daß die Vorschubgeschwindigkeit
ansteigt, wenn die Schneidenbelastung sich verringert und umgekehrt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch ein Portal als Geradführung für den als Support ausgebildeten Führungsbalken,
in dem die Hubvorrichtung für den Lagerbock samt Flachmeißel und Pulsantrieb angeordnet
ist, wobei der Meißelvorschub über Druckmittelzylinder erfolgt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Portal zwei
gegenläufig bewegbare und mit entgegengesetzt gerichteten Flachmeißeln versehene Supporte
angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorhergehenden Ansprüchen zum Entfernen des
Brennbartes von einem unbewegten Halbzeugmaterial, gekennzeichnet durch das Halbzeugmaterial
umgreifende Niederhalterollen.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zum Entfernen
des Brennbartes von einem bewegten Halbzeugmaterial, gekennzeichnet durch das Halbzeugmaterial
umgreifende Niederhaltestößel.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Anordnung des Flachmeißels mit abwärts gerichteter Neigung zum Entfernen
eines auf der nach oben weisenden Materialoberfläche befindlichen Brennbartes.