[0001] Die Erfindung betrifft einen Reibradfahrantrieb für-Untergurtfahrwerke, -laufkatzen
u.dgl. mit einem Fahrgestell, das wenigstens einen Laufrollensatz zur verfahrbaren
Lagerung des Fahrgestells an einer Laufschiene trägt und an dem eine aus einem Antriebsmotor,
einem Getriebe und einem angetriebenen Reibrad bestehende Reibradantriebseinheit gelagert
ist, deren Reibrad mit der Außenfläche des Untergurtes der Laufschiene in Eingriff
bringbar ist.
[0002] Bei Einschienenbahnen und Hängekranen ist es bekannt, Untergurtfahrwerke und -fahrwerkskombinationen
durch gelenkig angekuppelte elektrische Reibradantriebe horizontal auf der Laufschiene
zu verfahren. Diese in der Praxis in verschiedenen Ausführungsformen gebräuchlichen
elektrischen Reibradfahrantriebe werden häufig auch als Traktor bezeichnet. Sie bestehen
durchweg aus einem speziellen Führungsfahrgestell -oder fahrwerk, an dem ein von einem
elektrischen Antriebsmotor in Gestalt eines Getriebebremsmotors über ein Getriebe
angetriebenes Reibrad drehbar gelagert ist, das mit einer vorbestimmten Anpreßkraft
von außen her auf den Untergurt der Laufschiene angedrückt ist.
[0003] Das Anfahrmaß der von einem solchen Reibradfahrantrieb über eine Kupplungsstange
geschleppten Fahrwerke oder Fahrwerkskombinationen wird einseitig um die Länge des
Traktors einschließlich der Kupplungsstange vergrößert, wobei häufig noch zwischen
dem Traktor und dem Fahrwerk bzw. der Fahrwerkskombination ein Stromabnehmerwagen
vorgesehen ist, der ebenfalls auf der Laufschiene läuft und durch den eine weitere
Vergrößerung des Anfahrmasses der Fahrwerke oder Fahrwerkskombinationen bedingt ist.
Der Reibradfahrantrieb selbst kann keine Lasten aufnehmen und arbeitet als reiner
Traktor.
[0004] Um die Gesamtbaulänge einer von einem solchen Reibradfahrantrieb geschleppten Unterflanschlaufkatze.
zu verringern, ist es bekannt (DE-AS 1 259 535), unmittelbar im Lagerbock eines zum
Fahrwerk der Unterflanschlaufkatze gehörenden mittleren Radsatzes eine waagerechte
Koppelachse vorzusehen, an der ein nach Art einer Schwinge ausgebildeter Träger der
Reibradantriebseinheit des Reibradfahrantriebs einenends federnd abgestützt ist, während
der Träger auf seinem anderen Ende an einem auf der Laufschiene laufenden zusätzlichen
eigenen Radsatz aufgehängt ist. Grundsätzlich wird aber auch bei dieser Konstruktion
das Anfahrmaß der Unterflanschlaufkatze grundsätzlich durch die - Längsabmessungen
des Trägers der Reibradantriebseinheit und dessen endseitig zugeordneten Radsatz einseitig
verlängert; es wird lediglich die Länge der sonst vorhandenen Kupplungsstange zwischen
dem keine Tra
glast aufnehmenden.Reibradfahrantrieb und der die Traglast tragenden Unterflanschlaufkatze
eingespart. Da der Träger der Reibradantriebseinheit des Reibfahrantriebes unmittelbar
auf einem Radsatz-Lagerbock der lasttragenden Unterflanschlaufkatze abgestützt ist,
ist dieser Reibfahrantrieb nicht universell einsetzbar, sondern nur für Unterflanschlaufkatzen
oder -fahrwerke brauchbar, die an einem Radsatz-Lagerbock eine spezielle horizontale
Koppelachse für den-Träger des Reibradfahrantriebs aufweisen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber ein universell einsetzbarer Reibradfahrantrieb,
der es gestattet, Untergurtfahrwerke, -laufkatzen, Untergurtfahrwerkskombinationen
etc. zu schaffen, die sich durch ein extrem kleines Anfahrmaß auszeichnen, wobei gleichzeitig
ein einfacher betriebssicherer Aufbau des Reibradfahrantriebs gewährleistet ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist der eingangs genannte Reibradfahrantrieb erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß er als lasttragendes Reibradfahrwerk ausgebildet ist,
das Einrichtungen zum Ankoppeln einer Traglast oder eines Traglastaufnahmemittels
aufweist. Die Traglast kann beispielsweise ein Hebezeug (Elektrozug oder Handhebezeug)
sein, während an dem Traglastaufnahmemittel die Traglast direkt aufgenommen werden
kann.
[0007] Damit kann bis zum Nenntraglastbereich nur mit dem lasttragenden Reibradfahrwerk
gefahren werden, das sich durch ein extrem kleines Anfahrmaß auszeichnet, weil weder
eine Kupplungsstange noch ein über eine solche Kupplungsstange angekuppeltes, von
dem Reibfahrantrieb geschlepptes eigenes lasttragendes Fahrwerk erforderlich sind.
[0008] Dabei ergeben sich besonders einfache konstruktive Verhältnisse, wenn die Einrichtungen
zum Ankoppeln einer Traglast oder eines Traglastaufnahmemittels an wenigstens einem
Aufhängepunkt der an dem Fahrgestell schwenkbar aufgehängten Reibradantriebseinheit
angreifend angeordnet sind.
[0009] Mit Vorteil können die Einrichtungen zum Ankoppeln einer Traglast oder eines Traglastaufnahmemittels
einen Lastaufnahmebügel aufweisen, der an zwei beidseitig des Reibrades liegenden
Aufhängepunkten der Reibradantriebseinheit befestigt ist. Dieser Lastaufnahmebügel
kann das Reibrad teilweise umgebend ausgebildet sein, wie es auch möglich-ist, daß
der Lastaufnahmebügel lösbar an dem Fahrgestell befestigt ist. __
[0010] Im Bedarfsfall kann der Reibradfahrantrieb auch als reiner Traktor eingesetzt werden,
wenn das Reibradfahrzeug Mittel zum Ankuppeln wenigstens eines auf der Laufschiene
gelagerten lasttragenden Einfach-oder Mehrfachlaufwerkes aufweisen. Diese Ankupplungsmittel
können an wenigstens einem Aufhängepunkt der an dem Fahrgestell schwenkbar aufgehängten
Reibradantriebseinheit angreifend angeordnet sein, wobei es dann zweckmäßig sein kann,
daß der erwähnte Lastaufnahmebügel wahlweise durch eine Kupplungsstange austauschbar
ist.
[0011] Sollen mit dem Reibradfahrwerk Traglasten bewegt werden, die größer als die Nennlast
des lasttragenden Reibradfahrwerks sind, so kann die Anordnung einfach derart getroffen
sein, daß an dem Reibradfahrwerk einenends wenigstens ein zum Ankoppeln einer Traglast
oder eines Traglastaufnahmemittels eingerichteter Traglastträger gelagert ist, der
anderenends an einem auf der Laufschiene gelagerten Einfach- oder Mehrfachlaufwerk
bzw. einer Laufwerkskombination abgestützt ist. Der Traglastträger kann dabei mit
dem Reibradfahrwerk und/oder dem Laufwerk bzw. der Laufwerkskombination gelenkig verbunden
sein, um auch enge Kurven ohne weiteres durchfahren zu können.
[0012] Günstige Verhältnisse hinsichtlich der Lasteinleitung in das Reibradfahrwerk ergeben
sich, wenn der Traglastträger an dem'Reibradfahrwerk unterhalb der Reibradachse gelagert
ist. Ist das Reibradfahrwerk mit dem erwähnten Lastaufnahmebügel ausgerüstet, kann
der Traglastträger unmittelbar auf diesem Lastaufnahmebügel abgestützt sein.
[0013] Zu einer weiteren Vereinfachung der Gesamtkonstruktion trägt es bei, wenn das Reibradfahrwerk
wenigstens einen Stromabnehmer für den Antriebsmotor des Reibrades trägt, der auch
unmittelbar an dem Fahrgestell des Reibradfahrgestelles angeordnet sein kann. Damit
entfällt ein eigener Stromabnehmerwagen, der seinerseits eine Vergrößerung des AnfahrmaBes
des Reibradfahrwerkes bedingen würde.
[0014] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen als lasttragendes Reibradfahrwerk ausgebildeten Reibradfahrantrieb gemäß
der Erfindung in einer Seitenansicht und in schematischer Darstellung,
Fig. 2 das Reibradfahrwerk nach Fig. 1 in einer Seitenansicht,
Fig. 3 das Reibradfahrwerk nach Fig. 2, geschnitten längs der Linie III-III der Fig.
2 in einer Seitenansicht, im Ausschnitt und in einem anderen Maßstab,
Fig. 4 den Spannverschluß des Reibradfahrwerks nach Fig. 1 in einer Seitenansicht
entsprechend Fig. 2 in einer vergrößerten Teildarstellung,
Fig. 5 das Reibrad des Reibradfahrwerks nach Fig. 1 im axialen Schnitt,in einer Seitenansicht
und in einem anderen Maßstab,
Fig. 6 einen Einträger-Hängekran mit einem Reibradfahrantrieb gemäß der Erfindung
in einer Seitenansicht und in schematischer Darstellung,
Fig. 7 einen Laufkran mit einem Radradfahrantrieb gemäß.der Erfindung in einer Seitenansicht
und im Ausschnitt,
Fig. 8 einen Laufkran anderer Ausführungsform für Reibradfahrantriebe gemäß der Erfindung
in einer Seitenansicht und im Ausschnitt,
Fig. 9 einenEinträger-Hängekran mit einem Reibradfahrantrieb gemäß der Erfindung in
einer Seitenansicht und im Ausschnitt und
Fig.10 einen Einträger-Hängekran in einer weiteren Ausführungsform mit einem Reibradfahrantrieb
gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht und im Ausschnitt.
[0015] Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Reibradfahrantrieb für Untergurtfahrwerke, -laufkatzen,
Ein- und Mehrträgerhängekrane, Laufkrane u.dgl. weist ein im Querschnitt im wesentlichen
U-förmiges Fahrgestell 1 auf, an dessen vertikalen Flanschen 2 auf der Innenseite
zwei Laufrollensätze drehbar gelagert sind, von denen jeder aus einem Paar koaxialer
Laufrollen 3 besteht, deren Drehachse bei 4 angedeutet ist. Mit den Laufrollen 3 ist
das Fahrgestell 1 auf dem Untergurt 5 einer bei 6 veranschaulichten ortsfest gelagerten
I-Laufschiene in Schienenlängsrichtung verfahrbar gelagert. An Seitenflächen 7 des
Untergurtes 5 der Laufschiene 6 angreifende Führungsrollen oder Führungsstücke 8,
die an den Flanschen 2 des Fahrgestelles 1 angeordnet sind, übernehmen die seitliche
Führung des Fahrgestells 1.
[0016] An dem Qüerschenkel 9 des Fahrgestells 1 sind zwei im wesentlichen U-förmige Tragbügel
10 festgeschweißt, die symmetrisch zur vertikalen Mittelebene 11 (Fig. 1) an der Vorder-
und der Rückseite des Fahrgestells 1 angeordnet sind. Jeder der Tragbügel 10 weist
eine durchgehende Bohrung 11 auf, in die eine horizontale Tragachse 12 eingesetzt
und durch Anschlagscheiben 13 (Fig. 2) axial fixiert ist.
[0017] An der, bezogen auf Fig. 1 rechten Tragachse 12, ist eine Reibradantriebseinheit
14 schwenkbar gelagert, die aus einem Getriebemotor 15 mit an dem Motorlagerschild
angeflanschtem Winkel-Schneckengetriebe 16 und einem Reibrad 17 (Fig. 3, 5) besteht.
Das Reibrad 17 ist in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise drehfest auf einer horizontalen
Welle 18 angeordnet, die in Wälzlagern 19 in den Wandungen eines im Querschnitt im
wesentlichen U-förmigen Gehäuses 20 drehbar gelagert ist, welches seinerseits an der
erwähnten Tragachse 12 schwenkbar gelagert ist. Der Getriebemotor 15 ist als Aufsteckgetriebemotor
ausgebildet; seine Getriebeausgangswelle 21 ist auf ein entsprechend gestaltetes Ende
der Welle 18 des Reibrades 17 aufgesteckt, wobei durch eine Keilverzahnung oder eine
bei 22 in Fig. 5 angedeutete Keilnutenverbindung eine drehfeste Kopplung gewährleistet
ist. Das Getriebe 16 ist im übrigen über Drehmomentstützen, von denen eine bei 23
in Fig. 5 dargestellt ist, mit dem Gehäuse 20 verschraubt. Nach Lösen dieser Verschraubung
kann es ohne weiteres einfach seitlich abgezogen werden.
[0018] Auf der dem Getriebemotor 15 gegenüberliegenden Seite ist an dem Gehäuse 20 ein Klemmenkasten
24 für die elektrischen Zuleitungen zu dem Getriebemotor 15 derart befestigt, daß
er von außen leicht zugänglich bleibt.
[0019] An-der in Fig. 1 linken Tragachse 12 ist die Reibradantriebseinheit 14 über einen
voreinstellbaren lösbaren Verschluß 25 verankert, der in Gestalt eines zweiteiligen
genormten Kniehebelspannverschlusses ausgebildet ist (DIN 3132 bis 3134).
[0020] Zu diesem Zwecke ist auf die Tragachse 12 ein Lagerblock 27 (Fig. 3) schwenkbar aufgesetzt,
an dem ein im wesentlichen U-förmiger Lagerbügel 28 mittels Schrauben 29 (Fig. 3,
4) befestigt ist, an welchem mittels einer Achse 30 ein Betätigungshebel 31 des Spannverschlusses
25 schwenkbar gelagert ist. Der Betätigungshebel 31 ist über ein Kniegelenk bei 32
mit einem Verschlußhebel 33 gelenkig verbunden, der endseitig mit einem Verschlußhaken
34 ausgebildet ist. An einer angeschweißten Konsole 35 des Gehäuses 20 ist ein einer
entsprechenden Bohrung 36 ein Stellglied in Gestalt eines zylindrischen Bolzens 37
verschieblich geführt, der mit einem Führungsansatz 38 in eine zugeordnete Bohrung
39 an der Unterseite des Lagerblockes 27 geführt ist. Auf den Bolzen 37 ist auf der
dem Führungsansatz 38 abgewandten Seite eine Büchse 40 aufgeschoben, die gegen die
Konsole 35 über eine Anzahl Abstandsscheiben 41 abgestützt ist und die auf dem Bolzen
37 über eine Beilagscheibe 42 und eine endseitig aufgeschraubte Hutmutter 43 gehalten
ist. Es können auch einzelne Abstandsscheiben 41 durch Tellerfedern ersetzt sein.
[0021] An der Büchse 40 ist seitlich ein Haken 44 bei 45 festgeschraubt, der mit dem Verschlußhaken
34 in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise derart zusammenwirkt, daß bei geschlossenem
Spannverschluß 25 das Gehäuse 20 über die Konsole 35 auf dem endseitig bei 38 in dem
Lagerblock 27 geführten Bolzen 37 über die Beilagscheiben 41 formschlüssig abgestützt
ist. Um ein unbeabsichtigtes Lösen des Betätigungshebels 31 zu verhüten, ist an dem
Verschlußhebel 33 eine Federraste 46 vorgesehen, die in eine entsprechende Öffnung
47 des Betätigungshebels 31 ragt und mit dessen Berandung lösbar verrastet ist.
[0022] Die Zahl der Beilagscheiben 41 ist derart gewählt, daß bei geschlossenem Spannverschluß
25 das Reibrad 17 mit einer vorbestimmten Anpreßkraft gegen die Unterseite des Untergurtes
5 der Laufschiene 6 angepreßt ist. Diese Voreinstellung wird bereits bei der Herstellung
des Reibradfahrantriebes oder beim Auswechseln eines schadhaft gewordenen Reibrades
17 getroffen, so daß bei der Endmontage lediglich der Spannverschluß 25 geschlossen
zu werden braucht, ohne daß dazu an Ort und Stelle weitere Justierungs- oder Einstellungsarbeiten
erforderlich wären. Im übrigen kann das Reibrad 17 durch einfaches öffnen des Spannverschlusses
25 von dem Untergurt 5 der Laufschiene 6 gelöst und damit frei zugänglich gemacht
werden, da bei gelöstem Spannverschluß 25 die ganze Reibradantriebseinheit 14 um die
in Fig. 1 rechte Tragachse 12 nach unten geschwenkt werden kann. Auch eine Demontage
der Reibradantriebseinheit 14 ist ohne große Mühe möglich; dazu braucht lediglich
die zugeordnete (Fig. 1) rechte Tragachse 12 seitlich herausgezogen zu werden.
[0023] Die Stromzuführung zu dem Getriebemotor 15 erfolgt über zwei Stromabnehmer 48, die
an den beiden Flanschen 2 des Fahrgestells 1 beidseitig der Laufrollen 3 angeordnet
sind und mit nicht weiter dargestellten, ortsfest verlegten Stromzuführungsschienen
zusammenwirken. Der Aufbau solcher Stromabnehmer 48 ist an sich bekannt; ihre Einzelheiten,
wie die Schleifkontakte etc., sind deshalb in Fig. 2 nicht weiter veranschaulicht.
[0024] Der insoweit beschriebene Reibfahrantrieb ist als lasttragendes Reibradfahrwerk ausgebildet,
das Einrichtungen zum Ankoppeln einer Traglast oder eines Traglastaufnahmemittels
aufweist.
[0025] Zu diesem Zwecke ist auf den beiden Tragachsen 12 ein zweiteiliger Lastaufnahmebügel
50 befestigt, der sich über entsprechende Bohrungen auf den beiden Tragachsen 12 abstützt.
Der Lastaufnahmebügel 50 weist eine im wesentlichen halbkreisförmige Gestalt auf,
wobei er das Reibrad 17 und das Getriebe 16 umgreift (Fig. 1). Seine beiden flachen
scheibenförmigen Teile liegen beidseitig des Gehäuses 20, wobei sie zwischen dem Gehäuse
20 und den Tragbügeln 10 seitlich geführt sind. Der Lastaufnahmebügel 50 kann durch
Herausnehmen der Tragachsen 12 ohne weiteres von dem Fahrgestell 1 abgenommen werden.
Seine beiden durch die Tragachsen 12 gebildeten Aufhängepunkte liegen ersichtlich
. symmetrisch beidseitig des Reibrades 17 (Fig. 1), wobei mit ihrer Achse in der vertikalen
Symmetrieebene 11 unterhalb der Reibradachse liegende in dem Lastaufnahmebügel 50
eine durchgehende Bohrung 51 angeordnet ist, die zusammen mit einem durchgehenden
Tragbolzen 52 eine Einrichtung zum Ankoppeln einer in Fig. 1 bei 53 schematisch angedeuteten
Traglast bildet.
[0026] Bei der Traglast 53 kann es sich auch um einen Elektrozug, wie er beispielsweise
in Fig. 10 bei 54 angedeutet ist, oder ganz allgemein ein Hebezeug handeln. In entsprechender
Weise kann selbstverständlich auch als Traglast 530, wie aus Fig. 6 zu entnehmen,
eine quer verlaufende Laufschiene 600 wirken, auf der dann wiederum wenigstens ein
lasttragendes Reibradfahrwerk der beschriebenen Art läuft, an dem die Traglast oder
ein Traglastaufnahmemittel angekoppelt ist. Alternativ können auch aus mehreren Laufschienen
bestehende Anordnungen mit einer Mehrzahl von Laufwerken oder lasttragenden Reibradfahrwerken
gemeinsam die Traglast bilden.
[0027] Bei einer Nenntraglast 50 von 500 kg beträgt die Baulänge des in den Fig. 1, 2 dargestellten
lasttragenden Reibradfahrwerks typischerweise beispielsweise 180 mm mit einem entsprechend
kleinen Anfahrmaß.
[0028] Soll eine größere Traglast 530 beispielsweise von einem Nenngewicht von 1.000 kg
bewegt werden, so kann mit dem gleichen Reibradfahrwerk die Anordnung nach Fig. 6
gewählt werden:
Mit dem Lastaufnahmebügel 50 ist über den Tragbolzen 52 ein gekröpfter Traglastträger
60 einenends gelenkig verbunden, der anderenends bei 61 an dem Fahrgestell 62 eines
Laufwerkes 63 angelenkt ist, welches über zwei Laufrollensätze 64 auf der nicht weiter
dargestellten Laufschiene 6 abgestützt ist. Mittig zwischen den beiden Abstützpunkten
bei 52 und 61 des gegebenenfalls zweischenklig ausgebildeten Lastträgers 60 ist dieser
mit einem Lastaufnahmebolzen 65 versehen, an den die Traglast 530 angehängt ist. Verglichen
mit einem durch einen Reibradantrieb geschleppten Doppellaufwerk bekannter Bauart
sind damit ein Laufwerk und ein Stromabnehmerwagen eingespart, so daß sich eine entsprechende
Verringerung der Gesamtbaulänge ergibt, die im vorliegenden Falle typischerweise lediglich
580 mm beträgt. Die gelenkige Verbindung des Traglastträgers 60 mit dem Lastaufnahmebügel
50 und dem Laufwerk 63 kann im übrigen auch gegebenenfalls zusätzlich eine vertikale
Gelenkachse aufweisen, um das Durchfahren auch enger Kurvenradien zu ermöglichen.
[0029] Im übrigen können, wie bereits erwähnt, auf der einen Teil der Traglast 530 bildenden
Laufschiene 600 ihrerseits wieder lasttragende Reibradfahrwerke der anhand der Fig.
1 bis 5 beschriebenen Art laufen, die dann ein Hebezeug oder ein Laufaufnahmemittel
tragen. Von einem solchen Reibradfahrwerk ist in Fig. 6 lediglich im wesentlichen
das Fahrgestell 1 mit den Laufrollen 4 dargestellt. Gleiche Teile sind mit gleichen
Bezugszeichen versehen, so daß sich eine nochmalige Erläuterung erübrigt.
[0030] Um die transportierbare Traglast weiterhin zu erhöhen, können auch zwei der in Fig.
6 dargestellten Tragwerkskombinationen verwendet werden, deren Traglastträger 60 über
einen an den beiden Lastaufnahmebolzen 65 der zwei Traglastträger 60 endseitig angelenkten,
nicht weiter dargestellten Träger miteinander gekuppelt sind, an dem dann mittig die
Traglast aufgehängt ist.
[0031] Grundsätzlich ist es auch möglich, in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise den Traglastträger
60a einenends nicht an dem Lastaufnahmebügel 50, sondern unmittelbar an dem Fahrgestell
1 über die Tragachsen 12 anzulenken oder sonst wie an dem Fahrgestell 1 zu befestigen,
wobei dann an dem Lastaufnahmebü
gel 50 noch eine weitere zusätzliche Traglast angehängt werden kann. Gleiche Teile
sind im übrigen auch hier mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 6 bezeichnet;
sie bedürfen keiner weiteren Erläuterung.
[0032] In Fig. 8 ist ein Laufkran veranschaulicht, auf dessen Laufschiene 6 wenigstens ein
lasttragendes Reibradfahrwerk nach den Fig. 1 bis 5 und/oder nach den Fig. 6, 7 verfahrbar
ist., das auf dem Untergurt der Laufschiene 6 in der bereits erläuterten Weise über
die Laufrollensätze 3 gelagert ist. Die Laufschiene 6 ist beidenends jeweils auf einer
bei 70 ortsfest angeordneten Tragschiene 71 gleicher Ausbildung wie die Laufschiene
6 über Tragrollen 72 verfahrbar gelagert, die in mit der Laufschiene 6 verbundenen
endseitigen Lagergehäusen 73 drehbar gelagert sind. Die Tragrollen 72 sind jeweils
über einen Getriebemotor 74 und ein Winkelgetriebe 75 in an sich bekannter Weise angetrieben.
[0033] Die Anordnung ist dabei derart getroffen, daß über die Lagergehäuse 73 zwei im Abstand
parallel zueinander verlaufende Laufschienen 6 starr miteinander verbunden sind, auf
denen ein Tragwerk 76 über Rollen 77 in Längsrichtung der Laufschienen 6 verfahrbar
ist, dessen Laufrollen 77 durch wenigstens einen Getriebemotor 78 über ein Winkelgetriebe
79 angetrieben sind, während mit dem Obergurt 80 der Laufschie-nen 6 zusammenwirkende
Führungsrollen 81 die seitliche Führung übernehmen. Auf den Tragwerk 76 ist beispielsweise
ein bei 82 angedeutetes Hebezeug angeordnet, an dem die nicht weiter veranschaulichte
Traglast hängt.
[0034] Grundsätzlich kann das beschriebene lasttragende
-Reibradfahrwerk ohne weiteres auch dazu verwendet werden, als Traktor Einfach- oder
Mehrfachlaufwerke zu schleppen. Beispiele hierfür sind in den Fig. 9, 10 veranschaulicht.
[0035] Bei diesem Einsatz als Traktor ist an einer der Tragachsen 12 eine Kupplungsstange
85 angelenkt, die anderenends bei 86 mit einem Einfachlaufwerk 87 (Fig. 9) oder einem
Doppellaufwerk 88 (Fig. 10) gekuppelt ist, an dessen Stelle naturgemäß auch andere
Laufwerkkombinationen treten können, die über eine größere Anzahl von lasttragenden
Laufwerken verfügen. Dabei ist in der Regel der Lastaufnahmebügel 50 entbehrlich.
Da dieser über die Tragachsen 12 lösbar mit dem Fahrgestell 1 verbunden ist, kann
er ohne weiteres abgenommen und durch die Kupplungsstange 85 ersetzt werden.Denkbar
sind grundsätzlich auch Laufwerkskombinationen, bei denen zu beiden Seiten des Fahrgestells
1 angeordnete Laufwerke mit beiden Tragachsen 12 in der aus Fig. 9, 10 ersichtlichen
Weise gekoppelt sind.
[0036] Auch in den Fig. 9, 10 sind bereits anhand vorhergehender Figuren erörterte Teile
mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert.
1. Reibradfahrantrieb für Untergurtfahrwerke, -laufkatzen u.dgl. mit einem Fahrgestell,
das wenigstens einen Laufrollensatz zur verfahrbaren Lagerung des Fahrgestells an
einer Laufschiene trägt und an dem eine aus einem Antriebsmotor, einem Getriebe und
einem angetriebenen Reibrad bestehende Reibradantriebseinheit gelagert ist, deren
Reibrad mit der Außenfläche des Untergurtes der Laufschiene in Eingriff bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß er als lasttragendes Reibradfahrwerk ausgebildet ist,
das Einrichtungen (12, 50) zum Ankoppeln einer Traglast (53) oder eines Traglastaufnahmemittels
aufweist.
2. Reibradfahrantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen
zum Ankoppeln einer Traglast (53) oder eines Traglastaufnahmemittels an wenigstens
einem Aufhängepunkt (12) der an dem Fahrgestell (1) schwenkbar aufgehängten Reibradantriebseinheit
angreifend angeordnet sind.
3. Reibradfahrantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen
zum Ankoppeln einer Traglast (53) oder eines Traglastaufnahmemittels einen Lastaufnahmebügel
(50) aufweisen, der an zwei beidseitig des Reibrades (17) liegenden Aufhängepunkten
(12) der Reibradantriebsanheit befestigt ist.
4. Reibradfahrantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastaufnahmebügel
(50) das Reibrad (17) teilweise umgebend ausgebildet ist.
5. Reibradfahrantrieb nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastaufnahmebügel
(50) lösbar an dem Fahrgestell (1) befestigt ist.
6. Reibradfahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reibradfahrwerk Mittel (12) zum Ankuppeln wenigstens eines auf der Laufschiene
(6) gelagerten lasttragenden Einfach- oder Mehrfachlaufwerkes (87, 88) aufweist.-
7. Reibradfahrantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankupplungsmittel
an wenigstens einem Aufhängepunkt (12) der an dem Fahrgestell (1) schwenkbar aufgehängten
Reibradantriebseinheit angreifend angeordnet sind.
8. Reibradfahrantrieb nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lastaufnahmebügel (50) wahlweise durch eine Kupplungsstange (85) austauschbar ist.
9. Reibradfahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Reibradfahrwerk wenigstens ein zum Ankoppeln einer Traglast (530) oder
eines Traglastaufnahmemittels eingerichteter Traglastträger (60, 60a) gelagert ist,
der anderenends an einem auf der Laufschiene (6) gelagerten Einfach- oder Mehrfachlaufwerk
(63, 88) oder einer Laufwerkskombination abgestützt ist.
10. Reibradfahrantrieb nach den Ansprüchen 4 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Traglastträger (60) auf dem Lastaufnahmebügel (50) abgestützt ist.
11. Reibradfahrantrieb nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Traglastträger
(60, 60a) mit dem Reibradfahrwerk und/oder dem Laufwerk (63, 88) bzw. der Laufwerkskombination
gelenkig verbunden ist.
12. Reibradfahrantrieb nach Anspruch 9 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Traglastträger
(60) an dem Reibradfahrwerk unterhalb der Reibradachse gelagert ist.
13. Reibradfahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reibradfahrwerk wenigstens einen Stromabnehmer (48) für den Antriebsmotor
(15) des Reibrades (17) trägt.
14. Reibradfahrantrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromabnehmer
(48) unmittelbar an dem Fahrgestell (1) des Reibradfährwerkes angeordnet ist.