[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung
von Getreide. Bevor das Vermahlen de Kömer erfolgen kann, müssen diese geschält werden.
Für die Durchführung des Schälvorganges und zur Vermahlung der geschälten Kömer sind
zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen bekanntgeworden. Der vorliegenden Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und die hierzu benutzten Vorrichtungen derart
zu verbessern, daß bei hohem Ausnutzungsgrad eine Anpassung an die verschliedensten
Getreidearten möglich wird. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung
so auszubilden, daß sie bei einfacher und billiger Herstellung raumsparend ausgebildet
und transportabel sind.
[0002] Gelöst wird die gestellte Aufgabe verfahrensmäßig durch die im Patenanspruch 1 angegebenen
Merkmale.
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren basiert daher auf einer empirisch festgelegten genauen
Zeitgebung und Temperatursteuerung, damit immer bei Temperaturen unter 30°C gearbeitet
wird. Hierdurch ergibt sich eine einwandfreie Trennung der Schale
[0004] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Schälvorrichtung bzw. der Mahlvorrichtung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren besteht aus mehreren Fraktionen, was wichtig ist im
Hinblick auf die Trennung der Schalen. Außer der Zeit und Temperatursteuerung ist
auch die Steuerung des Feuchtigkeitsgehaltes von Bedeutung. Während des Fraktionierungsvorganges
beim Schälen tritt die Feuchtigkeit in den äußeren Teil des Korns ein, und es wird
Wärme erzeugt, die die Trennung erleichtert. Die Zeit der Vermischung mit Feuchtigkeit,
beispielsweise 15 bis 30 Minuten wird so gewählt, daß die Feuchtigkeit bis in die
Testa-Schicht eindringen kann, und dies ist sehr wichtig. Um die Kömer aufzubrechen,
kann ein erster und ein zweiter Tempervorgang erforderlich sein, und vor dem Mahlen
wird ein dritter kurzer 5 bis 10 min. dauernder Tempervorgang benutzt Der maximale
Feuchtigkeitsgehalt für die Temperung vor dem Mahlen beträgt zweckmäßigerweise 16%.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet ein sauberes Kom oder Saatgut, welches
vollständig von Schmutz, Haaren u.s.w getrennt ist Dies ergibt Vorteile im Hinblick
auf eine Lagerhaltung und lange Lebensdauer.
[0007] Nach dem Schälen ist es wichtig, daß die Fruchthülle auch tatsächlich entfernt wird.
Zu diesem Zweck erfolgt eine Absaugung und eine Förderung des geschälten Gutes in
einen Luftstrom derart daß keine Verunreinigungen des gereinigten Weizens und der
Kömer auftritt, die zusammen mit der Fruchtülle abgeführt werden.
[0008] Nachstehend werden die Arbeitsfunktionen im einzelnen näher in Verbindung mit den
dafür geschaffenen Vorrichtungen erläutert
Maschine zur Entfernung der Fruchthülle von Körnern
[0009] Die Maschine ist für eine Vielzahl von Kömem und Saatgut anwendbar einschließlich
weichem und harten Weizen, Durum-Weizen, Gerste, Roggen, Malzgerste, Hirse, afrikanische
Hirse, Milo, Mungo-Bohnen, Sorhum und so weiter.
[0010] Bevor die Entfernung der Fruchthülle stattfindet, müssen zunächst alle Körner mit
Feuchtigkeit behandelt werden. Während dieses Vorganges muß je nach dem gerade behandelten
Produkt die Maschine durch die Bedienungsperson eingestellt werden. Demgemäß können
für Roggen und Weizen gleiche Geschwindigkeiten und gleiche Feuchtigkeit benutzt werden.
Für andere Kömer können unterschiedliche Drehzahlen und Feuchtigkeitsgrade erforderlich
sein, insbesondere bei empfindlichen Körnern wie Mungo-Bohnen und Linsen. Alle sphärischen
Kömer sind leichter zu schälen, während für die flachen und länglichen Kömer die vorherige
Konditionierung sehr wichtig ist Im allgemeinen werden die Erfordernisse des Kunden
genau bestimmen, welche Instruktionen für eine geeignete Behandlung erforderlich sind.
[0011] Da alle Kömer den gleichen allgemeinen Aufbau der Fruchthülle aufweisen wie Weizen,
wird letzterer als Basis für diese neuartige Technologie des Schälens bzw. der Entfernung
der Fruchthülle benutzt
[0012] Es werden alle Verunreinigungen, Insekten, Bakterien, Haare von Nagetieren, Eier
u.s.w. zur gleichen Zeit wie der Fruchthülle entfernt Durch das Verfahren wird das
Endprodukt sterilisiert ohne den Aufbau des Korns zu ändern. Der Proteingehalt und
die Aminosäureverteilung im Korn bleiben intakt, selbst nachdem die Schale entfernt
ist Die Reibung während des Schälens wird nur benutzt, um die äußere Schalenhülle
zu entfernen, ohne das innere Nährgewebe des Korns zu beschädigen. Nachdem die Konditionierung
erfolgt und die Schale entfernt ist, kann das Korn ohne Schwierigkeiten in herkömmlichen
Mühlen zu Mehl vermahlen werden, mit dem zusätzlichen Vorteil einer größeren Ausbeute
und einer ökonomischeren Produktion. Das gleiche System der Schlanentfemung hat eine
sehr positive Wirkung auf die Abzugsrate des Mehls und die Freigabe hoher Proteinkonzentrationen
(hauptsächlich von dem Korn-Aleurone-Zellen), was für die menschliche Ernährung und
insbesondere die Nahrung von Kindern wichtig ist Dies bedeutet, daß die Entfernung
der Schalen vom Korn das Mahlsystem selbst bei herkömmlicher Behandlung verbessert.
Hierdurch wird der Mahlvorgang wirtschaftlicher und kann besser ausgewählt und angepaßt
werden. Bei dem herkömmlichen Reinigungssystem erhöht die Trennung von Keim-und Ölschichten
im Korn die Lagerfähigkeit und die Haltbarkeit des erzeugten Mehls. Dies trifft insbesondere
dann zu, wenn die Fruchthülle zunächst entfernt wird.
[0013] Das neuartige System vermeidet ein Aufbrechen der Körner und infolgedessen einen
Verlust im Vergleich mit einer herkömmlichen Vermahlung. Bei der Vermahlung ergibt
sich außerdem ein geringerer Aschegehalt Es kann auch eine zweite Temperung entfallen,
weil bei herkömmlichen Mühlen das Testa nach der Fruchthüllenschicht verhindert, daß
die Feuchtigkeit der ersten Temperung in das Korn eindringt
[0014] Die entfernten Fruchthüllen können in wirtschaftlicher Weise bei der Papierherstellung
und in der chemischen Industrie als reine Fasern benutzt werden. Die Qualität der
Faser ist hoch und es ergibt sich eine billigere Behandlung, auf diese Weise ergibt
sich ein Nebenprodukt von zusätzlichem wirtschaftlichem Wert.
[0015] Vor der Entfernung der Fruchthülle der Kömer kann die Konditionierung durch sensitive
Temperung unter elektronischer Steuerung durchgeführt werden.
[0016] In der Hülle wird eine Feuchtigkeit aufgebaut, die bis zu der Testaschicht vordringt,
so daß das Korn aufbrechbar wird. Hierdurch wird es einfacher, die Fruchthülle durch
Friktion zu entfernen, ohne jede Schlagwirkung. Die Zeichnungen zeigen die Benutzung
von Diagonal-Anordungen von Schlägern an der Oberseite des Rotors, die die Körner
in die Umfangsteile der perforierten und geschlitzten Metallblechschirme pressen.
Diese Schirme bedecken nur 180°, während der Rest durch ein Pickelmetallblech bedeckt
wird, um die notwendige Hitze zu erzeugen, damit die Hülle von der Testaschicht leichter
abgetrennt werden kann. Die notwendige Feuchtigkeit unterstützt den Aufbau der Wärme
und eine gleichmäßige Verteilung in den Körnern. Dieses Verfahren ist einmalig und
erklärt warum es erstmalig möglich ist, im industriellen Maßstab die Fruchthülle des
Korns zu entfernen, ohne den Keim bei der Vermahlung zu beschädigen.
[0017] Die Hüllen können auch für ein 100%-iges Keimen für Malz-Weizen benutzt werden, ,und
zwar ohne irgendwelche Unreinheiten, und dies ergibt eine potentielle Anwendung in
Laboratorien, in der Backindustrie und beim Brauen von Bier.
Beschreibung des Naßmahlsystems, des Halbnaßmahlsystems und des Trockenmahlsystems
[0018] Die bei diesem Verfahren benutzte Mahlvorrichtung ist von der Bauart einer Scheibenmühle
mit gewissen Abwandlungen der Mahloberfläche und der Drehung der unteren Scheibe.
[0019] Beide Scheiben besitzen zweistufige Mahloberflächen, die in einer Nut gleicher Breite
angeordnet sind. Die Nut ist in ihrer Form verjüngt und zwischen den Nuten befindet
sich ein 3 mm breiter Abstand für Luftturbulenz. Auch die zweite Stufe ist am Anfang
verjüngt und 3 mm breit, um den Mahlprozeß auszugleichen, wie dies aus der Zeichnung
ersichtlich ist.
[0020] Die untere Scheibe, die sich dreht hat den Vorteil, daß während der Vermahlung der
Kömer kein Aufbrechen erfolgt, sondern eine fraktionierte Behandlung, die zu einer
leichten Trennung des Mehls führt. Wenn sich die Scheibe dreht, dann vermeiden die
Wellungen ein Aufbrechen und es erfolgt eine glatte Trennung des Faseranteils, der
später durch Sichten abgeführt werden kann.
[0021] Der Mahlvorgang wird unter Benutzung speziell gestalteter Zähne mit einem Schneidwerkzeug
durchgeführt, das als Material gewöhnliche Bandsägen benutzt. Die Sägen sind an ihrem
oberen Rand derart abgerundet, daß sie das innere Gewebe der Kömer während des Mahlvorganges
nicht verletzen. Die Aufbereitung der Körner muß zart vor sich gehen, um eine Erhöhung
des Ascheanteils in dem - schließlich erzeugten Mehl zu vermeiden. Die Wirkung des
Mahlens ist ähnlich wie bei einer Walzenmühle.
[0022] . Die obere Scheibe ist stationär, während sich die untere Scheibe dreht. Die obere
Scheibe ist derart einstellbar, daß die Feinheit des Mahlgutes oder die Güte des Mehls
verändert werden kann. Es besteht eine Steuerung mit einer einstellbaren Aufhängung
um zu verhindern, daß die Scheibenränder einander während des Mahlvorganges berühren
und sich so schnell abnutzen. Es wird eine Dreipunktaufhängung während der Einstellung
benutzt. Wenn der Benutzer eine elektronische Aufhängung benutzt, können elektromagnetische
oder andere Systeme Anwendung finden.
[0023] Die Einstellung der Öffnung zwischen den Scheiben wird von oben her durch Hand vom
Mittelteil der Scheibe gesteuert. Die Handsteuerung erfolgt über ein mit Feingewinde
versehenes Rohr und einen Handgriff.
[0024] Die drei Punkte der Aufhängung und die zentrale Einstellung werden benutzt um seitliche
Neigungen der Scheibe zu vermeiden, so daß eine gleichmäßige Berührung aller Oberflächen
der Scheibe, die umläuft, während des Arbeitsganges gewährleistet ist. Dies ist wichtig
im Hinblick auf eine gleichmäßige Vermahlung und auch im Hinblick auf eine Einstellung
der Teilchengröße des Produktes, welches dann gesichtet werden kann.
[0025] Es kann auch eine schnelle Vermahlung für volles Weizenmehl oder volles Mehl anderer
Komtypen erlangt werden. Durch Absiebung können alle Partikelgrößen eingestellt werden.
[0026] Die Mühle ist sowohl für eine Trockenvermahlung als auch für eine Naßvermahlung und
eine Halbnaßvermahlung geeignet:
Trockenvermahlung
[0027] Diese kann benutzt werden zur Vermahlung von Getreide, Saatgut, Bohnen, Gewürzen
u.s.w. Die Mahlvorrichtung ist kein Pulverisator aber eine tatsächliche Mahlvorrichtung.
Es ist eine Luftkühlung durch einen selbst erzeugten Luftstrom vorgesehen. Die Drehzahlen
sind im Betrieb je nach dem benötigten Produkt einstellbar.
Halbnaßvermahlung
[0028] Diese wird für spezielle Brotprodukte angewandt, für Maisprodukte und für tortillaartige
Produkte. Der Feuchtigkeitsgehalt kann bis zu 32% betragen. Auch Sesam-Saatgut kann
geröstet oder ungeröstet auf diese Weise behandelt und nach der Vermahlung getrocknet
Die Mahlvorrichtung besitzt ein Wässerreservoir, so daß Wasser während des Betriebes
zugesetzt werden kann.
Naßvermahlung
[0029] Diese ist für Weizenprodukte, für Roggen, Triticale und ähnliche Getreidesorten benutzbar.
Das Getreide kann man außerdem kurzzeitig keimen lassen, wodurch der biologische Aufbau
im Vergleich mit einer Trockenbehandlung vollständig geändert wird.
Naßvermahlung
[0030] Wenn diese Mühle zur Naßvermahlung benutzt wird, dann wird der Wasserstrom in die
Mühle von der Zuführungsseite oben gleichzeitig mit dem Weizen oder den Getreidekörnern
zugeführt. Der kontinuerliche Wasserstrom verhindert, daß die Körner an der Mahloberfläche
festhaften. Das Wasser hält auch die Mahloberfläche sauber und erzeugt einen Brei,
was vorteilhaft im Hinblick auf eine bessere Vermahlugn ist. Der Brei kann zur Broterzeugung
oder für andere Backprodukte benutzt werden und auch für pastenartige Waren.
[0031] Während der Vermahlung wird der Feuchtigkeitsgehalt des Komes bis auf 42% erhöht,
und das Produkt wird bis auf eine Konsistenz eines flüssigen Breies vermahlen und
dann beim Verlassen der Mühle mit hartem Weizengrieß oder hartem Weizenmehl vermischt,
je nach der Art des benötigten Produktes. Für eine Pastenproduktion wird das Produkt
in Anteilen zu 40% gemahlenen Breiprodukt und 60 Gew.-% hartem Weizengrieß vermischt.
Es ist wichtig, daß die Vermischung so schnell als möglich nach der Vermahlung stattfindet.
Während der Behandlung des ganzen harten Weizens verliert der Schalenteil die Färbung
in der Testa, was nicht der Fall ist wenn harter Weizen benutzt wird. Die Fasern werden
reingehalten, und es ist kein Zusatz von künstlicher Kernfaser erforderlich. Die verschiedenen
benutzten Mischungen hängen von den Erfordernissen des Marktes ab.
[0032] Bei der Broterzeugung erfolgt die Vermischung mit 60% hartem Weizenmehl. Es werden
herkömmlich vermahlene Mehle benutzt und das gleiche gilt für Weizengries bei der
Teigproduktion.
[0033] Bei dem Naßmahlverfahren müssen die benutzten Getreidekömer vorher geschält werden,
so daß die Schalen entfernt werden können und das Korn muß bis zu einem maximalen
Feuchtigkeitsgehalt von 19% getempert werden. Die Entfernung der Schalen wird als
getrennter erfinderischer Schritt beschrieben.
[0034] Das neuartige System von Teig-Brot-und Backprodukten, wobei das Naßverfahren angewendet
wird, besitzt weitere Vorteile gegenüber der herkömmlichen Vermahlung zu Mehl in bezug
auf eine Vergrößerung der Extraktionsrate, um beispielsweise 15% und in einer Verminderung
des Kleiegehalts, wobei jedoch der Nährwert des Produktes erhalten wird, wenn z.B.
der Kleiegehalt um 8% sinkt Dann wird der gemischte Teig extrudiert und der Geschmack
ist sehr angenehm. Der gesamte Keim und der Faserstoff wird in dem 40% Breizusatz
aufrecht erhalten und außerdem alle Proteine, Riboflavine, Thiamine u.s.w. verbleiben
in der Mischung.
[0035] Das fertige Teigprodukt kann nach der Extrusion in einer trockenen Atmosphäre bis
zu 6 Monaten gelagert werden. Wenn das gleiche in einem Trockenprozeß durchgeführt
wird, dann kann die maximale Lagerung bis auf 1 Jahr verlängert werden. Es ist jedoch
ein geringer Unterschied im Geschmack zwischen dem Trockenverfahren und dem Naßverfahren,
wobei das Naßverfahren einen etwas ansprechenderen Geschmack liefert. Es wird jedoch
die Extraktion beim Naßvermahlen vergrößert, und dies ergibt einen wichtigen ökonomischen
Vorteil für den Erzeuger, und außerdem Vorteile für den Verbraucher.
[0036] Bei Anwendung des Naßsystems wird sogar die Lagerfähigkeit gebackener Güter um etwa
5 zusätzliche Tage verlängert im Vergleich mit Backwaren, die in herkömmlicher Weise
vermahlenes Mehl benutzen. Dabei sind keinerleit Zusätze oder Chemikalien erforderlich,
um dieses Ergebnis zu erzielen.
Trockerivermahlung .
[0037] Bei der Trockenvermahlung wird das Getreide unter Benutzung der gleichen Mahlvorrichtung
mit einer Ruheperiode von 8 bis 9 Stunden konditioniert und dann gemahlen unter Anwendung
von 18% Feuchtigkeitsgehalt oder je nachdem wie es das Produkt erfordert. Die Grobvermahlung
kann ein nachfolgendes Sichten erfordern, während die Feinvermahlung Weizenmehl und
sehr feines Mehl ergeben kann, wobei kein Sichten erforderlich ist, und dies kann
zur Erzeugung von Teigwaren benutzt werden. Der Geschmack wird zusammen mit sämtlichen
Nährwerten, dem Faserstoffgehalt und den natürlichen Proteinquelren und den Riboflavinen,
Niazinen und Thiaminen aufrecht erhalten, gerade so wie es bei einem Naßprozeß der
Fall ist.
[0038] Die Mahtvorrichtung kann für unterschiedliche Saatgüter und Getreidekömer benutzt
werden und für Naßvermahlung, für Halbnaßvermahlung und für Trockenvermahlung Verwendung
finden.
[0039] Die Halbnaßvermahlung ist sehr gut, wenn das Erzeugnis in den folgenden Stunden verkonsumiert
wird, weil sich hierbei ein ausgezeichneter Geschmack ergibt
[0040] In allen Fällen muß Mahlvorrichtung gründlich gereinigt werden, damit schlechte Gerüche
oder eine Verunreinigung bei der folgenden Produktion verhindert werden.
[0041] Wichtige Gesichtspunkte für Benutzung und Arbeitsweise:
Vor Beginn des Mahlvorganges muß man die Schmierung überprüfen und das untere Lager
mit Fett und das obere mit Öl versehen. Die untere Scheibe, die sich dreht, besitzt
eine Oberfläche, die in acht kleine Sektoren ähnlich wie Taschen unterteilt ist, um
während der Drehung das Wasser zu haften und um auf diese Weise Wasser und Korn getrennt
zu halten. Dies vermeidet auch ein Zusammenballen und eine Volumenänderung und gewährleistet
eine gleichförmige Zuführung.
[0042] Die Vorrichtung besteht aus gehärtetem Stahl mit - scharfen Rändern, so daß zusammen
mit Luft aus einem horizontalen Gebläse Weizen und Kömer in kleineren Stücken zur
leichteren Zuführung nach den größeren Zähnen zur leichteren Zerkleinerung und nach
den feineren Zähnen an den Umfang der Scheibe gefördert werden, um eine gleiche Partikelgröße
der Produkte zu erzeugen. Die gleiche Oberfläche besteht bei der stationären Scheibe.
Die kleineren Zähne ergeben ebenfalls eine Luftturbulenz, die eine kontinuierliche
Bewegung des Produktes unterstützt, während dieses gemahlen wird.
[0043] Die Welle ist am Bodenteil angeordnet und über zwei Schublager abgestützt Die Kugellager
in den oberen zwei Reihen sind zum Zwecke einer seitlichen Bewegungssteuerung angeordnet
Wenn die Welle sich mit hoher Drehzahl bewegt, dann ist eine vollständige Kontrolle
erforderlich, um jede axiale Beschädigung zu vermeiden. Mit einem solchen Aufbau kann
man einen Klappenbetrieb aufrechterhalten, vorausgesetzt daß die Schmierung ordnungsgemäß
arbeitet und eine ständige Überwachung durchgeführt wird.
Beschreibung der gewellten Klingen und der Funktion der Scheiben während des Reduktionsverfahrens
[0044] Bei diesem Bearbeitungsverfahren werden verschiedene Typen von Klingen mit unterschiedlicher
Dicke und Abmessungen benutzt Die Spitze der Zähne hat einen solchen Radius, daß ein
Aufbrechen der Testa-schicht des Koms unter der Fruchthülle vermieden wird. Durch
leichtes Abkratzen aus dem Endosperma der Schalen vermeidet man die Erzeugung von
Asche bei der abschließenden Mehlerzeugung. Durch dieses Verfahren der leichten Fraktionierung
wird das Endosperma, d.h. das innere Gewebe von den Schafen des Komes getrennt, ohne
den Aufbau der Saat zu beschädigen. Das Luftkissen unterstützt außerdem die Drehbewegung
des Komproduktes zwischen den beiden Scheibenmahloberflächen.
[0045] Wie bei einer Walzenmühle bei der üblichen Mehlerzeugung geschieht das Mahlen mit
den verschiedenen Wellungen, .d.h. scharf mit scharf, stumpf mit scharf, scharf mit
stumpf oder stumpf mit stumpf.
[0046] Der Vorteil gegenüber Walzenmühlen besteht darin, daß das Verfahren sehr schnell
durchgeführt werden kann, mit dem es möglich ist, das Profil der Wellungen der Scheiben
zu ändern, indem die Klingen entfernt und in den gleichen Nuten durch andere Typen
von Klingen ersetzt werden. Der gesamte Vorgang kann in wenigen Stunden durchgeführt
werden. Wenn nur eine Mahlvorrichtung benutzt wird, können diese Änderungen dann durchgeführt
werden, wenn sie notwendig sind. Wenn verschiedene Mahlströme vorhanden sind, die
ihre eigenen speziellen Mahlscheiben aufweisen, wird kein Ersatz der Klingen durchgeführt-
Änderungen können nur notwendig sein hinsichtlich der Geschwindigkeit und der Leistung.
Die Sicherheit bei der Verschiffung, die Zeit und die Kosten für die Wiederherstellung
der Wellungen sind bei Walzenmühlen beträchtlich.
[0047] Diese Art von Mahloberflächen kann auch bei möglicherweise mehrstufigen Zerkleinerungen
benutzt werden, wenn nicht mehr als vier Stufen vorhanden sind, wobei zwei innere
und zwei äußere Stufen vorgesehen werden. Die Volumenleistung wird bei Benutzung von
zwei Stufen maximiert, und es ergibt sich eine einfachere Wartung.
[0048] Es wird ein spezielles Werkzeug benutzt, um die Form der Zähne zu schneiden und als
Grundmaterial finden Bandsägen Anwendung, deren Dicke aus der beiliegenden Zeichnung
ersichtlich ist. Es ist möglich, Materialien bis zu 3 mm Dicke für die Klingen zu
benutzen, um diese in die Nuten in Segmenten statt als kontinuierliche Bänder einzufügen.
Wenn die Mahlvorrichtung benutzt wird, um Mineralien oder Faserstoffmaterialien zu
zerkleinern, erfordern die Zähne verschiedene Schärfe. Die Erfordernisse des Kunden
werden immer befriedigt werden können, so daß dann jeweils das gewünschte Material
erhalten werden kann.
[0049] Die beiden Winkel der Wellungen bzw. Furchen sind im Hinblick auf gute Mahlergebnisse
und einen geringen Aschegehalt von großer Wichtigkeit Die flacheren Winkel von 25°
bewirken eine größere Pressung des Produktes. Der weitere Winkel von 55° bewirkt eine
schnellere Trennung, insbesondere bei empfindlichen Produkten. Wenn die Scheiben benutzt
werden, um im feuchten Zustand eine Reduzierung zu bewirken, wird nur die Kombination
"scharf gegenüber scharf" angewandt, und die Ergebnisse haben keine Wirkung hinsichtlich
der Asche. Bei gewissen Mineralprodukten und Faserprodukten erfordern die Furchen
bzw. Wellungen scharfe Enden ohne einen Radius.
[0050] Es ist außerdem möglich, nichtmetallische Mahloberflächen zu benutzen. Dabei können
Schleifmaterialien benutzt werden, die im einzelnen von dem zu mahlenden Erzeugnis
abhängen. Auch die Geschwindigkeiten können geändert werden.
[0051] Bei der Bestimmung der richtigen Reihen von gewellten Klingen wird das folgende Verfahren
angewandt:
Von außerhalb der Nuten nach dem Inneren hat der Abstand zwischen den gewellten Klingen
immer die gleiche Dicke des Abstandshalters mit einer Breite von 3,5 mm (3/8 Zoll)
bei der gleichen Zähne-Anordnung. Der Grund der Hauptnuten ist verjüngt ausgebildet
mit einer Neigung 0,0762 mm (3/1000 Zoll). Die erste Stufe besitzt vier gewellte Klingen
mit der gleichen Zähne-Anordnung. Zum Feinausmahlen benutzt man 16 Zähne pro 25,4
mm. Bei der zweiten Stufe benutzt man gerade Grundnuten für vier Ringe von Abstandshaltern
und drei Ringe gewellter Klingen und drei Abstandshalter. Die Klingen besitzen 10
Zähne pro 25,4 mm. Die Hauptnuten brauchen nicht die angegebenen Abmessungen zu überschreiten,
um die Klingen festzuhalten. Die letzten drei gewellten Klingen besitzen wieder 6
Zähne pro 25,4 mm. Die Abstandshalter zwischen den vorherigen Klingen mit 10 Zähnen
pro 25,4 mm und die letzten Klingen mit 6 Zähnen pro 25,4 mm haben eine sehr wichtige Funktion: sie tragen dazu bei, Luftturbulenzen während
der Drehung der Scheibe zu erzeugen, die dazu beitragen das gemahlene Produkt während
der Reduktion der Körner wegzubewegen.
[0052] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können in unterschiedlichen Größen hergestellt
werden. Für Laborbetrieb können beispielsweise Einheiten benutzt werden, die einen
Durchsatz von 150 Kg pro Stunde besitzen. Hierzu bedarf es nur eines relativ kleinen
Antriebsmotors von beispielsweise 2 PS. Derartige Einheiten sind leicht transportabel
und können insbesondere auch in unterentwickelten Ländern gezielt zum Einsatz gebracht
werden.
[0053] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäß aufgebauten
Schälmaschine;
Fig. 2 eine Ansicht der Schälmaschine in Richtung des Pfeiles 11 betrachtet, bei abgenommenem
Deckel;
Fig. 3 einen Schnitt einer abgewandelten Ausführungsform des die Schältrommel umschließenden
Schirmzylinders;
Fig. 4 eine Schnittansicht der am oberen Schirmzylinderteil angeordneten Einsätze;
Fig. 5 eine Ansicht des Mantels mit Schlitzen und verdrillten Drahteinsätzen;
Fig. 6 eine der Figur 1 entsprechende Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform
einer Schälmaschine;
Fig. 7 einen Vertikalschnitt einer Naß-Mahlvorrichtung;
Fig. 8 einen vertikalen Teilschnitt der unteren Mahlscheibe der Mahlvorrichtung gemäß
Fig. 7 in größerem Maßstab;
Fig. 9 eine axiale Teilansicht der umlaufenden unteren Mahischeibe;
Fig. 10 einen vertikalen Teilschnitt der oberen stationären Mahlscheibe;
Fig. 11 eine axiale Teilansicht der oberen festen Mahlscheibe;
Fig. 12 in axialer Ansicht und- in einem diametralen Schnitt das Mahlscheibengehäuse
zur Naßvermahlung;
Fig. 13 eine axiale Ansicht und einen Schnitt der Trägerplatte für das Gehäuse nach
Fig. 12;
Fig. 14 in größerem Maßstab Teilansichten der zur Verwendung kommenden Sägeblätter.
[0054] Die. Figuren 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäß aufgebaute Schälvorrichtung. Diese
weist einen Fülltrichter 10 zum Einbringen des Getreides auf, an den sich ein durch
einen Antriebsmotor 20 angetriebener Schraubenförderer 14 anschließt. Aus diesem wird
das Mahlgut in das Gehäuse 16 überführt. Das Gehäuse besteht aus zwei Teilen, nämlich
einem Bodenteil und einem oberen Teil, die auf der gemäß Figur 1 linken Seite durch
eine Wandplatte verbunden sind, wodurch sich ein einfacher Aufbau und eine einfache
Wartung ergibt. Im Gehäuse ist mit horizontaler Welle eine Trommel 18 mit Schlägern
oder Messern 19 gelagert, welch letztere in zwei Abschnitten angeordnet sind, wobei
die kürzeren Messer auf der linken Seite gemäß Figur 1 in der Nähe des Einlasses 15
liegen, um eine bessere Verteilung der Kömer in Längsrichtung zu gewährleisten. Die
gemäß Figur 1 recht Stufe der Messer ist länger und verläuft nach dem Auslaß hin.
Die Messer 19 sind entlang von Mantellinien der Trommel oder entlang von Schraubenlinien
angeordnet Die kürzeren Messer an der Einlaßseite weisen einen Anstellwinkel von etwa
3° Neigung auf, während die Messer an der Auslaufseite einen Winkel von 1 ° Neigung
gegenüber dem Ende der Trommel besitzen. Auf diese Weise wird die Kornbewegung während
der Drehung verzögert.
[0055] Die Trommel 18 ist in der oberen Hälfte von einem Pickelmetallschirm 20 und im unteren
Teil von einem geschlitzen Metallblechschirm 22 umschlossen, die zusammen einen Zylinder
bilden. Zwischen den Messern und dem so gebildeten Zylinder 20, 22 befindet sich ein
7 bis 8 mm breiter Spalt, um jegliche Stoßwirkung zu vermeiden. Durch die auftretende
Reibung werden die getemperten Kömer zwecks Entfernung der Fruchtschale behandelt
Durch den geschlitzten Metallblechschirm 22 fallen die entfernten Fruchthüllen auf
den Boden eines Auslaß-Sammelgefäßes, in dem ein Schraubenförderer 34 angeordnet ist,
der die Schalen nach dem Schalenauslaß 42 fördert. Die Trommel wird von einer Hauptwelle
24 über ein Lagergehäuse 26 getragen, welches Kugellager 28 aufweist Die Welle 24
trägt die Trommel 18 über eine Nabe 30. Ein Staubschutzring 32 schützt das Trommelende
gegen das Eindringen von Schmieröl. Der Ring ist mit Vielfachnuten ausgestattet, die
das Eindringen von Staub verhindern und lediglich Luft durchtreten lassen. An der
Auslaßseite schließt an die Trommel ein Ringkragen 36 an, die durch eine über ein
Scharnier 38 angelenkte Tür abgeschlossen ist, d.h. die Tür 40 schließt die Ringkragenöffnung,
durch die das geschälte Korn austritt. Durch die sich selbst einstellende Tür 40 werden
die Kömer zurückgehalten, bis sämtliche Fruchthüllen entfernt sind, die über den Auslaß
42 abgeführt werden. Das geschälte Getreide baut sich im Ringkragen auf, und in diesen
wird weiter Getreide gefördert, so daß ein Druck auf den Türaufbau ausgeübt wird.
Das geschälte Getreide gelangt dann nach dem Auslaß 44, wobei das Ausfließen über
eine Rückhalte-Kaskadenplatte erfolgt, um die Kömer zu verlangsamen. Der Luftsog bewirkt
ein Abführen gebrochener Komteilchen. Zu diesem Zweck ist ein Fördergebläse 46 an
der Tür 40 angebracht, und dieses Gebläse, das von einem Motor 48 angetrieben wird,
fördert in einen Zyklon, um einen staubfreien Ausgang zu erzielen. Der Antriebsmotor
48 des Gebläses ist hinsichtlich seiner Drehzahl einstellbar, um eine individuelle
Luftsteuerung zu erreichen, was bei dieser Art der Betätigung sehr wichtig ist Daher
ist eine kräftige Schamieranordnung für die Tür erforderlich. Diese Scharniere sind
so angeordnet, daß sie -wenn erforderlich -eine Öffnung der Tür bewirken.
[0056] Auf der Austrittsseite der Trommel sind Rühr-Kratzwerkzeuge 50 befestigt, die sich
mit der Trommel drehen, um das Getreide aus dem Ringkragenauslaß zu bewegen. Zu diesem
Zweck besitzt ein Teil des Ringkragens 36 Schlitze mit 3 mm Tiefe, die 10 mm lang
sind. Dadurch wird erreicht, daß das gereinigte Getreide sich nicht zusammenballen
kann, sondern kontinuierlich abgefördert wird.
[0057] Durch diese Maschine, die für alle Arten von Getreide, Körnern und für Saatgut anwendbar
ist, wird die Außenschicht bis zur Testaschicht entfernt Die Arbeitsweise ist folgende:
Zuerst wird das Erzeugnis, beispielsweise Weizen, Gerste, Hafer, Sago oder auch Mais,
Bohnen oder grüne Kaffeebohnen trocken durch herkömmliche Reinigungsmaschinen gereinigt
Dann werden die Körner gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren getempert, wobei im Falle
von Weizen der Feuchtigkeitspegel zwischen 16 bis 18% und die Temperatur auf 30°C gehalten werden. Eine Verweitperiode
von wenigstens 30 Minuten ist erforderlich, um das Schälen zu bewirken und die Schalen
ohne Beschädigung der Kerne oder Weizenkeime zu entfernen.
[0058] Wenn das Getreide anschließend zu Mehl vermahlen werden soll, ist ein zweiter Tempervorgang
bei 30°C erforderlich mit einem Feuchtigkeitsgrad bis zu 16%. Die Verweilzeit beträgt
nicht weniger als 8 bis 12 Stunden, und hierdurch werden die Körner aufbereitet, um
sie anschließend vermahlen zu können.
[0059] Die Vorrichtung nach der Erfindung kann für verschiedene Leistungen ausgelegt werden,
beispielsweise für 150 Kg/h als Laboreinheit, während industrielle Typen 700 bzw.
3500 Kg pro Stunde verarbeiten können.
[0060] Die Figuren 3 bis 5 zeigen eine bevorzugte Ausführung des die Trommel umgebenden
zylindrischen Schirms, der in Figur 2 mit dem Bezugszeichen 20 bzw. 22 bezeichnet
ist Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig- 3 bis 5 besteht der Zylinderschirm 52
aus einem. geschlitzten 1,5 mm starken Mantel aus rostfreiem Stahl. In der oberen
Hälfte sind über der Innenseite des Zylinderschirms verdrillte Drähte 54 quadratischen
Querschnitts festgelegt, die eine günstige Reinigungswirkung besitzen. Durch diese
verdrillten Stahldrähte wird das Schälen durch sanfte Reibung bewirkt Hierdurch werden
die Weizenkeme und die Keime gegen Beschädigungen geschüzt
[0061] Die Figur 5, die eine Teilabwicklung darstellt läßt die verdrillten Drähte 54 in
ihrer Relativanordnung zu den Schlitzen 56 des Mantels deutlich erkennen. Der Abstand
zwischen den Drähten 54 beträgt ca. 30 mm.
[0062] Der große Vorteil der vorstehend beschriebenen Vorrichtung zum Schälen gegenüber
herkömmlichen Maschinen besteht darin, daß eine Sterilisation der Kömer bei ansteigender
Mehlausbeute gewährleistet wird, wobei die Lagerfähigkeit und die Qualität der Endprodukte
verbessert wird. Sämtliche Haare, Bakterien und andere Verunreinigungen werden mit
den Schalen entfernt Dieses Nebenprodukt mit hohem Faseranteil wird in der chemischen
Industrie verwendet
[0063] Figur 6 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäß aufgebauten Schälmaschine.
Soweit nicht im einzelnen beschrieben, entspricht diese Schälmaschine der Schälmaschine
gemäß Figur 1 und 2.
[0064] Eine Rahmenplatte
58 trägt alle Hauptteile in exakter Lage. Die Trommel 60 besteht aus Duraluminium und
ist einstückig hergestellt Ein mit Nuten versehener Staubschutzring 62 verhindert
das Eindringen von Staub. An dem Umfang der Trommel 60 sind Schlagleisten 64, 66 angeschraubt,
wobei die erstere im Winkel von 3° nach dem Ausgangsende angestellt ist, während die
Schlagleiste 66 im Winkel von 2° angestellt ist Der Schirmzylinder 68 besteht aus
geschlitztem Stahlblech aus rostfreiem Stahl. Die obere Hälfte des Schirms ist wiederum
mit verdrillten quadratischen Drähten 54 besetzt, die ein glattes Abschälen gewährleisten.
[0065] Am Auslaufende der Trommel sind im Winkelabstand von 180° zueinander zwei Kratzwerkzeuge
70 angeordnet, um die Kömer kontinuierlich in Bewegung zu halten und um diese nach
der Hängetür 74 zu fördern, während die Grannen durch die Schlitze nach unten fallen
und abgeführt werden. An den Zylinderschirm 68 anschließende Flansche 72 besitzen
eine Z-förmige Querschnittsgestalt und weisen Schlitze in einer Größe von 9 x 2,5
mm und 10 mm Abstand auf. Nach Schließen der Hängetür 74 mittels einer einstellbame
Schraube 76 kann sich der Raum vor der Hängetür anfüllen, bis der Druck den Schließdruck
überschreitet. Diese Hängetür 74, die über ein oberes Gelenk - schwenkbar ist, muß
sehr genau aus Spezialstahl ohne Fehler hergestellt sein.
[0066] Eine Stellklappe 78 führt aus der von einem festen angeschweißten Außendeckel 88
gebildeten Kammer nach einem Hochdruckgebläse 80, das von einem Motor 82 angetrieben
wird. Das Gebläse fördert in einen Zyklon. 84 die Luftgeschwindigkeit beträgt dabei
etwa 1150 m/min. Unter dem Zyklon ist ein Schalensammelsack 86 aufgehängt Das gereinigte
und geschälte Getreide wird wiederum unten aus der Kammer abgeführt
[0067] Im folgenden wird auf Figur 7 der Zeichnung Bezug genommen, die eine Naß-Mahlvorrichtung
zeigt Ein Fülltrichter 101 führt nach einem Schraubenförderer 103, der von einem Motor
102 mit veränderbarer Drehzahl angetrieben wird. Ein Wasserbehälter 104 ist über der
Maschine auf einem Wassertankträger 105 angeordnet. Aus diesem Wasserbehälter führt
ein mit einem Ventil 106 versehenes Wasserrohr 107 nach dem Einlauf der Maschine,
der mit einem Einstellrad 108 versehen ist. Eine Abdeckplatte 109 deckt die Mahlvorrichtung
ab. Diese Mahlvorrichtung weist einen Mahlscheibenträger
110 in Gestalt eines mit Außengewinde versehenen Rohres auf. Dieses Rohr trägt die stationäre
Mahlscheibe
11
1. Mit dem Stellrad 8, das auf das Außengewinde des Rohres 110 aufgeschraubt ist, kann
die stationäre Mahlscheibe axial versetzt werden, da sich das Stellrad auf der Abdeckplatte
9 abstützt. Durch das Innere des Rohres 110 wird das vom Schraubenförderer 103 angelieferte
Mahlgut den Mahlscheiben zugeführt Als Mahlwerkzeuge weist die stationäre Mahlscheibe
111 Sägeblätter 112 auf, die durch Halteschrauben 113 gegeneinander und gegen die
Wand der sie aufnehmenden Nut gedrückt und so an der Mahlscheibe festgelegt werden.
Die untere umlaufende Mahlscheibe 114, die ebenfalls mit Sägeblättern 112 ausgerüstet
ist, wird von einer Adaptermuffe 118 getragen, die auf der vertikalen Hauptwelle 123
sitzt. Die untere Mahlscheibe trägt am äußeren Umfang eine oder mehrere Abstreifschaufeln
115. Die Mahlscheiben sind innerhalb eines Gehäuses 116 angeordnet, das eine Dichtscheibe
117 im Bereich der Adaptermuffe 118 aufweist. Das Wellengehäuse 122 trägt einen Lagerdeckel
119 mit einer Dichtung 120. Die Welle 123 wird durch Kugellager 124 abgestützt. Ein
Halteflansch 125 haltert das Wellengehäuse auf einer Grundplatte 128. Nach unten ist
das Lager durch einen unteren Lagerdeckel 126 abgeschlossen, der einen Dichtring 127
aufweist. Der Antrieb erfolgt von einem Antriebsmotor 130 über ein Untersetzungsgetriebe
129, dessen Abstriebswelle 133 mit der Hauptwelle 123 in Antriebsverbindung steht.
Der Mahlgutauslaß 131 ist luft-und wasserdicht angeordnet. Am Mahlscheibengehäuse
sind noch diametral gegenüberliegend zwei Handgriffe 132 angeordnet
[0068] Die Figuren 8 und 9 lassen Einzelheiten der unteren Mahlscheibe 1
14 erkennen. Diese Mahlscheibe 114 weist eine radial nach außen aufsteigende Oberfläche
134 auf und am Außenrand sind in Nuten 135 die Sägeblätter 112 eingesetzt und durch
Schrauben 113 gesichert.
[0069] Die Figuren 10 und 11 lassen Einzelheiten der oberen stationären Mahlscheibe erkennen.
Diese obere Mahlscheibe 111, die durch Schrauben 136 höhenverstellbar an der Abdeckplatte
109 aufgehängt ist weist eine untere konische Oberfläche 137 auf, die am Umfang eine
Nut 135 besitzt, in die die Sägeblätter 112 eingesetzt und durch Schrauben 113 gesichert
sind.
[0070] Die Figuren 12 und 13 lassen Einzelheiten des Mahlscheibengehäuses erkennen. Die
obere Darstellung in der Figur 12 stellt eine Draufsicht von oben, und zwar ohne Abdeckplatte
dar. Die obere und untere Abdeckplatten 138 sind mit der umlaufenden Wand 140 mittels
eines Silberlotes verlötet
[0071] Figur 14 läßt einige Formen der Sägeblätter erkennen, die für die obere bzw. untere
Mahlscheibe 111 bzw. 114 einsetzbar sind. Wie aus Figur 14 ersichtlich, sind die Zahnspitzen
abgerundet und auch der Zahngrund ist durch Rundungen bestimmt. Wie aus Figur 1
4 ersichtlich, unterscheiden sich die Sägeblätter
112a,
112b und 1
12c durch die Höhe und Anzahl der Zähne pro Längeneinheit Bei dem Sägeblatt 112a sind
sechs Zähne pro 2,45 cm vorgesehen, bei dem Sägeblatt 1
12b zehn Zähne pro 2,5
4 cm, und bei dem Sägeblatt 112 sind 16 Zähne pro 2,54 cm vorhanden. Die steile Flanke
weist einen Winkel von 55° gegenüber der Horizontalen auf, und die flache Flanke einen
Winkel von 25°.
[0072] Die erfindungsgemäße Mahlvorrichtung eignet sich sowohl für eine Naßvermahlung, eine
Halbnaßvermahlung und eine Trockenvermahlung von Weizen und anderem Getreide, aber
auch von Gewürzen, weichen Mineralien und Chemikalien. Die neuartige Mahlvorrichtung
ist demgemäß anwendbar sowohl in der Nahrungserzeugungsindustrie zur Mehlerzeugung,
aber auch zur Verkleinerung einer Vielzahl von Produkten, beispielsweise Saatgut -
(ausgenommen Ingwer), aßerdem von Chemikalien und leichten Mineralien.
[0073] Die Vermahlung wird durch die beiden Mahlscheiben
111, 11
4 bewirkt, in denen die bogenförmigen Sägeblätter jeweils unter Zwischenschaltung eines
Abstandshalters eingeklemmt sind. Die Mahlscheiben weisen an den gegenüberliegenden
Oberflächen 134 und 137 radial verlaufende Stege 141 bzw. Vertiefungen auf.
[0074] Durch die spezielle Ausbildung besteht ein ständiger Luftstrom, der ein Luftkissen
erzeugt, welches eine geschmeidige Zerkleinerung und eine Vermahlung bei geringer
Temperatur gewährleistet. Dies ist insbesondere bei der Mehlherstellung wichtig, wo
eine Beschädigung des Glutamins vermieden werden muß. in der Praxis werden die drei
verschiedenen Sägeblätter 112a, 112b und 112c benutzt. Bei der Weizenvermahlung werden
die Sägeblatter benutzt, um die Extraktionsrate zu erhöhen und bei Verminderung der
Antriebsleistung den Aschegehalt zu reduzieren. Die Sägeblätter sind einfach durch
Lösen der Schrauben 136 austauschbar, und sie besitzen eine gleiche Standzeit wie
die Wellungen bei den üblichen Mühlen. Dabei sind aber die Austauschkosten wesentlich
kleiner, weil der Verschleiß nur die Sägeblätter betrifft.
[0075] Der Antrieb kann durch Dieselmotor, Elektromotor oder andere Energiequellen erfolgen.
1. Verfahren zur Behandlung von Getreide, dadurch gekennzeichnet, daß der Schälvorgang
unter Anwendung eines vorbestimmten Feuchtigkeitsgehaltes zeitlich gesteuert verläuft,
wobei während des Fraktionierungsvorganges die Feuchtigkeit in den äußeren Teil des
Koms bis in die Testa- Schicht eindringt, daß erforderlichenfalls mehrere Tempervorgänge
durchgeführt werden, wobei der maximale Feuchtigkeitsgehalt 16% beträgt, ehe der Mahlvorgang
einsetzt, der als Naßvermahlung, Halbnaßvermahlung oder Trockenvermahlung durchgeführt
werden kann.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Schälverfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß über dem Einlaufende einer mit horizontaler Achse umlaufenden
Trommel (18) eine Aufgabevorrichtung (10, 14) angeordnet ist, daß die Walze in Längsrichtung leicht angestellte Messer trägt,
daß die Walze zur Bildung eines Arbeitsringspaltes von einem zylindrischen Schirm
umgeben ist, der im oberen Abschnitt Schälwerkzeuge und im unteren Abschnitt ein Auslaßsieb
besitzt,
daß der sich über die obere Hälfte erstreckende Schirmteil Schälwerkzeuge (54) in
Form verdrillter Drähte quadratischen Querschnitts aufweist, die auf der Innenseite
des Schirms im Abstand zueinander angeordnet sind und
daß die Messer am Walzenumfang in zwei Gruppen (18, 19) angeordnet sind, die eine
unterschiedliche Steigung zum Zwecke der Bewegungsverzögerung aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Austragsseite der
Trommel eine um ein oberes horizontales Gelenk (38) schwenkbare Tür (40) angeordnet
ist, die unter dem Druck des geförderten geschälten Gutes öffnet
daß am Austragsende die Saugseite eines Gebläses (80; 66) anschließt, das zum Abführen
von Bruchteilen dient,
daß unter dem Siebmantel (22) ein Schalenauslaß (42) angeordnet ist und
daß in der Sammelvorrichtung für die Schalen ein Schraubenförderer (34) angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Austragsende der
Trommel wenigstens ein, vorzugsweise zwei diametral gegenüberliegende Rührwerkzeuge
bzw. Kratzwerkzeuge (50; 70) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Austragsseite
ein Außendeckel (88) angeordnet ist, der eine Abflußkammer bildet
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß an das Auslaufende des Schirmzylinders (68) ein Z-förmiger
Flansch (72) angeschlossen ist, der eine Austrittskammer bildet, in der die Rührwerkzeuge
(70) umlaufen.
7- Vorrichtung zur Durchführung des Mahlverfahrens gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines Gehäuses eine obere stationäre Mahlscheibe
(111) und eine untere rotierende Mahlscheibe (114) angeordnet sind, deren Mahlspalt
mit Sägeblättern (112) bestückt ist und die mit vertikaler Achse angeordnet sind,
daß die Sägeblätter (112) in einer Umfangsnut der Mahlscheiben (111, 114) angeordnet
sind,
daß die Sägeblätter (112) durch radiale Klemmschrauben in der Umfangsnut lösbar befestigt
sind und
daß die Sägeblätter mit jeweils dazwischengefügten Distanzstücken in die aufeinander
ausgerichteten Nuten von oberer und unterer Mahlscheibe angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlscheiben vom Rand
der axial gerichteten Umfangsnut nach innen konisch vertieft ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8 dadurch gekennzeichnet, daß die obere Mahlscheibe
(111) an einem zentralen Rohrstutzen (110) aufgehängt ist, über welches die Beschickung
mit Mahlgut erfolgt,
daß über dem oben offenen Ende des Rohres (110) das Ausgangsende einer Förderschnecke
(103) angeordnet ist, über deren Eingangsende ein Aufgabetrichter (101) angeordnet
ist,
daß durch das Innere des Rohres (10) ein Wasserzulaufrohr (7) geführt ist,
daß das Wasserzulaufrohr (107) aus einem über der Vorrichtung angeordneten Wasserbehälter
(104) über ein Ventil (106) gespeist wird und
daß das Rohr (110) an einer Einstellmutter (108) hängt, die auf ein Außengewinde des
Rohres aufschraubbar ist und außen am Gehäusedeckel abgestützt ist
10. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die untere Mahtscheibe (114) von einer Adaptermuffe (118) getragen ist, die dichtend - (117) im Gehäuseboden
(116) läuft und auf dem oberen Ende einer vertikalen Antriebswelle (23) fixiert ist
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, daß die Sägeblätter abgerundete
Zähne aufweisen und
daß auch die Zahnlücken abgerundet ausgebildet sind, so daß sich eine Wellenform ergibt
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlscheiben radial
gerichtete Stege bzw. Vertiefungen auf ihren konischen Oberflächen aufweisen.