[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Türsteuerung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] In öffentlichen Verkehrsmitteln, die der Personenbeförderung dienen, wie z.B. in
Omnibussen, werden Türbetätigungsanlagen eingesetzt, die ein Einklemmen von Personen
oder Gegenständen während der Öffnungs- oder Schließphase einer Fahrzeugtür verhindern.
[0003] Derartige Türsteuerungen werden z.B. elektropneumatisch betätigt, d.h. der Fahrer
löst zum Öffnen oder Schließen der Tür einen elektrischen Impuls aus, der über eine
elektronische Steuerung ein Türventil ansteuert. Dieses beaufschlagt einen als Türzylinder
ausgebildeten Türanantrieb mit Druckluft, wobei die Hubbewegung des Türzylinderkolbens
die Öffnungs- und Schließbewegungen der Tür auslösen.
[0004] Eine solche Türsteuerung ist aus der DE-A 33 19 855 bekannt. Hier werden zur Überwachung
der Öffnungs- und Schließbewegung von pneumatisch angetriebenen Türen pneumatische
Differenzdruckschalter mit elektrischen Schaltkontakten eingesetzt, die bei Einklemmen
einer Person oder eines Gegenstandes während der Öffnungs-oder Schließphase der Tür
in Verbindung mit einer elektronischen Steuerung die Tür in einen für den Fahrgast
ungefährlichen Zustand schalten. Dabei wird die Tür entweder reversiert oder der Türzylinder
drucklos gemacht. Die Steuerung enthält einen Mikrocomputer yuC).
[0005] Es hat sich nun bei derartigen Anlagen als nachteilig herausgestellt, daß eine Überwachung
des Türlaufs in Öffnungs- oder Schließrichtung nur solange erfolgen kann, wie die
elektronische Steuerung mit Betriebsspannung versorgt wird. Da das in der Türsteuerung
eingesetzte Türventil zur Umsteuerung des Türantriebs in Öffnungs- oder Schließrichtung
lediglich mit einem Steuerimpuls definierter, kurzer Länge angesteuert werden muß,
wird eine einmal eingeleitete Türbewegung auch bei während des Türlaufs abgeschalteter
Betriebsspannung der elektronischen Steuerung fortgesetzt. Ein Abschalten der Betriebsspannung
der Steuerung kann aber durch Ausschalten der Fahrzeugzündung zu jedem beliebigen
Zeitpunkt erfolgen. Da in einem solchen Fall die oben beschriebene Überwachung des
Türlaufs aufhört, kann sich eine gefährliche Situation ergeben, wenn z.B. eine Person
in der sich schließenden Tür eingeklemmt wird.
[0006] Außerhalb von Omnibussen befindet sich ein versteckt angebrachter Außentaster, mit
dem z.B. bei einem auf dem Betriebshof abgestellten Fahrzeug ein Öffnen oder Schließen
der beim Fahrersitz befindlichen vorderen Fahrzeugtür ohne Einschalten der Fahrzeugzündung
ermöglicht wird. Hierbei wird mit dem Außentaster eine direkte Verbindung zwischen
dem Türventil und der Fahrzeugbatterie hergestellt. Auch eine so von außen eingeleitete
Türbewegung ist nicht überwacht, da die elektronische Steuerung ohne Spannungsversorgung
ist.
[0007] Die hier aufgeführten Nachteile ließen sich durch einen Dauerbetrieb der Steuerelektronik
umgehen. Ein dauernder Betrieb derartiger Steuerungen mit festem Anschluß an die Betriebsspannung
ist jedoch nach geltenden Richtlinien nicht zulässig.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebenen Nachteile elektropneumatischer
Türsteuerungen zu beseitigen und eine Überwachung des Türlaufs auch nach Abschaltung
der Zündspannung zu ermöglichen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 enthaltene Erfindung gelöst. Die
Unteransprüche enthalten zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
ein vereinfachtes elektrisches Blockschaltbild der Türsteuerung.
[0011] Alle elektronischen Bauteile der Türsteuerung sind in einer Elektronik 18 zusammengefaßt.
Das Kernstück der elektronischen Türsteuerung ist ein Mikrocomputer (µC) 1. Dieser
steuert über einen Ausgang 20 ein Türventil 17 an in Abhängigkeit von Signalen eines
Fahrertasters 10 sowie (nicht dargestellter) Reversier-Schalter. Als Mikrocomputer
kann hier z.B. der Typ 8049 der Fa. Intel eingesetzt werden.
[0012] Im weiteren enthält die Steuerung einen Spannungswandler 2. Dieser wandelt die Bordnetz-Spannung
von 24 V, die von einer Batterie 27 geliefert wird, in die Versorgungsspannung des
Mikrocomputers von 5 V um. Der Eingang des Spannungswandlers 2 ist durch eine Zenerdiode
16 geschützt. Der Ausgang des Spannungswandlers 2 ist an den Versorgungsanschluß 22
des Mikrocomputers 1 angeschlossen. Über einen weiteren Ausgang 4 steuert der Mikrocomputer
1 ein Versorgungsrelais 5 an. Zwischen den Mikrocomputer 1 und das Versorgungsrelais
5 ist eine Leistungsendstufe 3 geschaltet, die über Dioden 15, 7 und 13 mit Betriebsspannung
versorgt wird. Die Leistungsendstufe 3 ist vom Mikrocomputer 1 über eine Leitung 21
ansteuerbar.
[0013] Ein Kontakt 19 des Versorgungsrelais 5 ist über einen Eingang 6 der Elektronik 18
und eine Diode 7 mit dem Spannungswandler 2 verbunden. Der zweite Kontakt des Versorgungsrelais
5 ist über eine Leitung 24 mit der Fahrzeugbatterie 27 (Dauerplus) verbunden.
[0014] Über je einen Eingang 8 und 9 sowie Signalleitungen 26, 25 ist der Mikrocomputer
1 mit dem Fahrertaster 10 und einem Außentaster 11 verbunden. Ein weiterer Eingang
12 und die Diode 13 verbindet den Eingang des Spannungswandlers 2 mit dem Pluspotential
des Bordnetzes über den Zündschalter 23 (Batteriehauptschlater). Über eine interne
Signalleitung 14 ist auch der Mikrocomputer 1 mit diesem Spannungspotential verbunden.
[0015] Der Fahrertaster 10 und der Außentaster 11 können auch als Steuerschalter ausgebildet
sein, mit denen ein entsprechendes Relais angesteuert wird.
[0016] Das Versorgungsrelais 5 kann auch als elektronischer Schalter ausgebildet sein.
[0017] Die Batterie 27 kann auch eine von mehreren Batterien sein, die z.B. nur zur Versorgung
der Türelektronik dient.
[0018] Im folgenden wird die Funktion der Steuerung beschrieben.
[0019] Im Normalbetrieb wird nach Einschalten der Fahrzeugzündung mit dem Zündschalter 23
der Mikrocomputer 1 über den Eingang 12 der Elektronik 18, die Diode 13 und den Spannungswandler
2 mit Betriebsspannung versorgt. Über die Leistungsendstufe 3 und den Kontakt 19 des
Versorgungsrelais 5 schaltet dann der Mikrocomputer 1 das Pluspotential des Bordnetzes
über den Eingang 6 und die Entkopplungsdiode 7 auf den Spannungswandler 2.
[0020] Wird der Fahrertaster 10 oder der Außentaster 11 betätigt, so erfolgt ein entsprechender
Türlauf durch Ansteuerung des Türventils 17 in Öffnungs- oder Schließrichtung. Über
die interne Verbindungsleitung 14 kann der Mikrocomputer 1 zu jedem Zeitpunkt die
eingeschaltete Fahrzeugzündung überprüfen.
[0021] Wird während eines Türlaufs die Fahrzeugzündung mit dem Zündschalter 23 ausgeschaltet,
so bleibt die Steuerung weiterhin über den Kontakt 19 des Versorgungsrelais 5 in Betrieb,
da der Spannungswandler 2 über den Eingang 6 und die Entkopplungsdiode 7 weiterhin
mit Dauerplus auf der Leitung 24 verbunden ist. Erst nachdem die Tür eine der Endlagen
"auf" oder "zu" erreicht hat, was der Mikrocomputer 1 durch Signale von (nicht dargestellten)
Endschaltern erkennt, oder nach einer vorbestimmten Zeit, schaltet sich die Steuerung
bzw. der Mikrocomputer 1 durch Abschalten des Versorgungsrelais 5 selbständig aus.
[0022] Wird bei ausgeschalteter Fahrzeugzündung der Außentaster 11 betätigt, so wird die
Elektronik 18 bzw. der Spannungswandler 2 über den Eingang 9 und die Entkopplungsdiode
15 mit Betriebsspannung versorgt. Über den Eingang 6, die Entkopplungsdiode 7 und
den Kontakt 19 des Versorgungsrelais 5 verbindet der Mikrocomputer 1 wiederum den
Spannungswandler 2 mit der Leitung 24, so daß dann der Spannungswandler 2 und damit
der Mikrocomputer 1 auch nach dem Loslassen des Außentasters 11 mit der erforderlichen
Betriebsspannung versorgt sind.
[0023] Über die Verbindung vom Eingang 9 zum Mikrocomputer 1 wird in diesem Fall die Betätigung
des Außentasters 11 erkannt und eine entsprechende Türbewegung eingeleitet. Am Ende
dieser Türbewegung überprüft der Mikrocomputer 1 über den Eingang 12 und die Verbindungsleitung
14, ob zwischenzeitlich die Fahrzeugzündung eingeschaltet wurde. Ist dies nicht der
Fall, und wird der Außentaster 11 nicht mehr betätigt, so wird das Versorgungsrelais
5 und somit die Elektronik 18 über den Mikrocomputer 1 selbsttätig ausgeschaltet.
Die Ausschaltung kann auch nach Ablauf einer festen Verzögerungszeit nach Betätigung
des Außentasters 11 erfolgen.
[0024] Zur Vereinfachung des Schaltbildes wurden Spannungspegelanpasser, die für die Funktion
nicht von Bedeutung sind, weggelassen.
1. Türsteuerung, insbesondere zur Steuerung von Türen in öffentlichen Verkehrsmitteln,
welche der Personenbeförderung dienen, mit einer Elektronik, die über . einen Zündschalter
mit einer Betriebsspannung versorgbar ist, und die aufgrund von verschiedenen Eingangssignalen
die Tür umsteuert., dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (1, 3, 5) vorgesehen sind,
die mindestens für die Zeitdauer eines Türlaufs auch bei abgeschaltetem Zündschalter
(23) die Betriebsspannung der Elektronik (18) aufrechterhalten.
2. Türsteuerung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) bei eingeschaltetem Zündschalter (23) steuert eine Einheit (1) der Elektronik (18)
über eine AusgangsLeitung (21) einen Schalter (5) an,
b) der Schalter (5) verbindet einen Versorgungsanschluß (22) der Einheit (1) mit einer
Batterie (27),
c) die Einheit (1) erkennt über eine Leitung (14), ob der Zündschalter (23) noch eingeschaltet
ist,
d) falls der Zündschalter (23) nicht mehr eingeschaltet ist, bewirkt die Einheit (1)
nach einer vorgegebenen Verzögerungszeit nach Abschalten des Zündschalters (23) oder
nach Beendigung des Türlaufs ein Wiederabschalten des Schalters (5).
3. Türsteuerung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) bei abgeschaltetem Zündschalter (23) erkennt eine Einheit (1) der Elektronik (18)
eine Betätigung eines Außentasters (11) über eine Signalleitung (25),
b) die Einheit (1) steuert daraufhin über eine Ausgangsleitung (21) einen Schalter
(5) an,
c) der Schalter (5) verbindet einen Versorgungsanschluß (22) der Einheit (1) mit einer
Batterie (27),
d) falls der Außentaster (11) nicht mehr betätigt ist, und der Zündschalter (23) nicht
eingeschaltet ist, bewirkt die Einheit (1) nach einer festen Verzögerungszeit nach
Abschalten des Außentasters (11) oder nach Beendigung des Türlaufes das Wiederabschalten
des Schalters (5).
4. Türsteuerung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit (1) der Elektronik (18) als Mikrocomputer ausgebildet ist.
5. Türsteuerung nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (5) als Versorgungsrelais ausgebildet ist.
6. Türsteuerung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikrocomputer
(1) von einem Spannungswandler (2) versorgt wird, dessen Eingang über Dioden (7, 13,
15) an das Versorgungsrelais (5), den Zündschalter (23) und den Außentaster (11) angeschlossen
ist.