(19)
(11) EP 0 195 988 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.10.1986  Patentblatt  1986/40

(21) Anmeldenummer: 86103463.5

(22) Anmeldetag:  14.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E21F 13/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB

(30) Priorität: 27.03.1985 DE 3511032

(71) Anmelder: Walter Becker GmbH
D-66299 Friedrichsthal (DE)

(72) Erfinder:
  • Siffrin, Horst
    D-6689 Merchweiler (DE)

(74) Vertreter: Bernhardt, Winfrid, Dr.-Ing. 
Kobenhüttenweg 43
66123 Saarbrücken
66123 Saarbrücken (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einschienenhängebahn, insbesondere für den Bergbau


    (57) ©7 Eine Einschienenhängebahn weist eine Schiene (3) auf, die aus zwei U-Profilen (4) zusammengesetzt ist, die an ihren Rücken mit Abstand voneinander durch zwei Blechleisten (5; 6) verbunden sind. Die Stoßverbindungselemente (14; 15) sind in dem Zwischenraum der U-Profile (4) angeordnet.
    Eine solche Schiene (3) hat nur eine geringe Bauhöhe. Sie kann ferner an ihrer Unterseite mit einer Stockkette (8) für den Eingriff eines Triebzahnrades eines Triebwagens versehen werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einschienenhängebahn, insbesondere für den Bergbau, deren Schiene im Querschnitt einen senkrechten mittleren Abschnitt aufweist, an den sich oben und unten beidseitig im wesentlichen waagerechte Abschnitte anschließen, von denen die beiden unteren Laufflächen für die Wagen bilden.

    [0002] Angetrieben werden die Wagen der bekannten derartigen Bahnen mit Hilfe von Reibrädern, die von beiden Seiten her an dem mittleren Abschnitt des die Schiene bildenden Dopppel-T-Profils anliegen. Die Schienenstücke sind an den Stößen mit oben und unten aufgesetzten Verbindungsmitteln aneinandergesetzt, die hier eine leichte Verwinkelung nach oben oder unten erlauben. Im Bergbau wird die Schiene an Ausbauteilen aufgehängt, in der Regel an Streckenbögen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Platzbedarf der Schiene in der Höhe zu vermindern.

    [0004] Gemäß der Erfindung erfüllt diesen Zweck eine Einschienenhängebahn der eingangs bezeichneten Art, bei der die Schiene aus zwei U-Profilen zusammengesetzt ist, die an ihren Rücken mit Abstand voneinander verbunden sind.

    [0005] Die so ausgebildete Schiene hat eine Flächenverteilung im Querschnitt, mit der das erforderliche Widerstandsmoment gegenüber der senkrechten Belastung schon bei niedrigerer Bauhöhe erreicht wird als mit dem Doppel-T-Querschnitt. Handelsübliche Doppel-T-Profile und U-Profile zugrundegelegt, ergibt sich beispielsweise eine Verminderung der Schienenhöhe von 180 auf 120 mm. Das ist bei niedrigen Raumhöhen bereits ein bedeutender Fortschritt.

    [0006] Besonders vorteilhaft ist die Erfindung aber in der weiteren Ausgestaltung, daß die Stoßverbindungselemente der Schiene in dem Zwischenraum der U-Profile angeordnet sind.

    [0007] Damit fällt über die Verringerung der Profilhöhe hinaus die bisher für die Verbindungsmittel zusätzlich benötigte Höhe fort.

    [0008] Zugleich wird die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ermöglicht, an der nun durchgehend freien Unterseite der Schiene Zahneingriffe für ein Triebzahnrad eines Triebwagens einzurichten und damit den vergleichsweise unzuverlässigen, störanfälligen Reibradtrieb zu ersetzen.

    [0009] In dieser Ausgestaltung ist die Erfindung auch ohne wesentliche Verringerung der Schienenhöhe von Vorteil.

    [0010] Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Stoßverbindungselemente am einen Schienenstückende aus einem im Schienenlängsschnitt kreisbogenförmigen Auflager bestehen, dessen Bogenmittelpunkt am oder nahe dem Stoßquerschnitt auf oder nahe der Laufflächenebene liegt, und am anderen Schienenstückende aus einem an seiner Unterseite entsprechend geformten Gegenstück, mit dem dieses Schienenstückende über das Auflager auf dem ersteren, durch eine Aufhängung getragenen Schienenstückende abgestützt ist, und daß die Schienenstückenden oberhalb der Laufflächenebene, vorzugsweise keilförmig, vom Stoßquerschnitt zurückweichen.

    [0011] Diese im erfindungsgemäß vorgesehenen Zwischenraum der U-Profile mögliche Stoßverbindung hält unabhängig von Verwinkelungen der aneinandergesetzten Schienenstücke den unvermeidlichen Sprung in der Laufflächenebene am Stoß praktisch so gering wie möglich. Der Scheitelpunkt des Winkels, an dem der Winkel mit keiner Bogenlänge verbunden ist, die zu einer Lücke führen kann, liegt in der Laufflächenebene; Verwinkelungen nach oben erlaubt das erwähnte Zurückweichen der Schienenstückenden, Verwinkelungen nach unten sind, da hier nur noch die Höhe der waagerechten Abschnitte folgt, unter Materialverformung möglich. Außerdem ist diese Art der Abstützung und Verbindung auch hinsichtlich der Höhe genau, so daß eine unerwünschte Stufe vermieden wird.

    [0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung greift das Gegenstück mit einem Endabschnitt, der an der Oberseite konzentrisch zur Unterseite bogenförmig ausgebildet ist, unter ein Halteelement.

    [0013] So kann bei der Montage das jeweils neue Schienenstück angesetzt werden, indem das Gegenstück in Anlage an dem kreisbogenförmigen Auflager, d.h. um den Kreisbogenmittelpunkt drehend, zwischen dem Auflager und dem Halteelement eingeschoben wird; nach der Aufhängung des neuen Schienenstücks an seinem anderen Ende ist die umgekehrte Bewegung nicht mehr möglich, und alle anderen Bewegungen sind durch das Halteelement blockiert.

    [0014] Zweckmäßigerweise ist das Halteelement an der Unterseite eines Aufhängeelements geformt, das man in dieser Nähe ohnehin benötigt.

    [0015] Um die Zahneingriffe entlang der Unterseite der Schiene einzurichten, kann man an den beiden U-Profilen zwei Leisten anordnen und zwischen diesen eine, auf ihnen abgestützte, Stockkette einziehen, die die Zahneingriffe aufweist.

    [0016] Stockketten sind bekannt in umgekehrter Ausrichtung, d.h. mit nach oben gekehrten Zahneingriffen, für den Fahrtrieb von Schrämmaschinen. Sie können nicht nur Zug-, sondern auch Druckkraft aufnehmen, und stellen mit ihren Zahneingriffen eine Art flexibler, leicht auswechselbarer, in der Länge nicht begrenzter Zahnstangen dar. Sie sind mit diesen Eigenschaften auch für den vorliegenden Anwendungsfall besonders zweckmäßig.

    [0017] Man könnte jedoch statt der nach dem Montieren der Schienenstücke eingezogenen, durchgehenden Stockkette die Schienenstücke auch jeweils mit einer Zahnstange versehen. Während die Stockkette in der Regel noch mit einem Großteil ihrer Höhe über die U-Profile nach unten herausragen wird, könnte man eine Zahnstange auch flacher gestalten, ggf. auch als Leiste mit einer Lochreihe als Zahneingriffen, und ziemlich vollständig in dem Zwischenraum der U-Profile unterbringen.

    [0018] Schließlich wird vorgeschlagen, die Verbindung der beiden U-Profile durch Blechleisten zu verwirklichen, die mit den Rücken der U-Profile ein Kastenprofil bilden.

    [0019] So erhält man mit verhältnismäßig wenig Material- und Arbeitsaufwand eine Schiene von ausreichender Festigkeit.

    [0020] Die Zeichnungen geben ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.

    Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Einschienenhängebahn in Seitenansicht,

    Fig. 2 zeigt in größerem Maßstab einen senkrechten Längsschnitt an der Stoßstelle zweier Schienenstücke,

    Fig. 3 zeigt einen senkrechten Querschnitt an einer Stoßstelle zweier Schienenstücke und durch die Mitte eines senkrechten Stockkettengliedes.



    [0021] Eine Einschienenbahn 1 ist mit Ketten 2 in einer nicht näher dargestellten Weise aufgehängt, beispielsweise an den Bögen eines Streckenausbaues.

    [0022] Die Schiene 3 setzt sich, wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich, zusammen aus zwei U-Profilen 4, die durch Blechleisten 5 und 6 mit Abstand voneinander verbunden sind. Die Blechleiste 5 ist an der Oberseite der U-Profile 4 angeordnet, die Blechleiste 6 unten zwischen den U-Profilen. Beide Leisten sind entlang ihrer Ränder durchgehend oder abschnittweise mit den U-Profilen verschweißt. An der Unterseite der U-Profile 4 sind zwei Halteleisten 7 für eine Stockkette 8 angeordnet, die gleichfalls in geeigneter Weise mit den U-Profilen 4 verschweißt sind.

    [0023] Die Stockkette 8 sitzt mit senkrechten Kettengliedern 9 zwischen den Halteleisten 4 und liegt mit oben an den Kettengliedern 9 angeformten seitlichen Auskragungen 10 auf den Halteleisten 7 auf. Die senkrechten Kettenglieder 9 verbinden jeweils zwei waagerechte Kettenglieder 11 derart, daß diese aneinanderstoßen. Damit kann die Stockkette 8, die außerdem durch den Eingriff der Halteleisten 7 zwischen den Auskragungen 10 und den waagerechten Kettengliedern 11 in starrer Ausrichtung gehalten wird, auch Druckkräfte aufnehmen. In den waagerechten Kettengliedern 11 bietet die Stockkette Zahneingriffe; die senkrechten Kettenglieder 9 sind hier entsprechend mit Anlageflächen 12 für die Zähne geformt, wie aus Fig. 3 ersichtlich.

    [0024] Die Schienenstücke weisen jeweils am einen Ende ein Aufhängeelement 13 und ein Auflager 14 und am anderen Ende ein Gegenstück 15 für ein solches Auflager auf.

    [0025] Das Aufhängeelement 13 besteht aus zwei an den beiden U-Profilen angeschweißten Laschen 16, die oben je zwei Ösen 17 für die Ketten 2 aufweisen und unten als Halteelemente 18 ausgebildet sind, worauf noch eingegangen wird.

    [0026] Das Auflager 14 weist eine im Längsschnitt nach Fig. 2 kreisbogenförmige Auflagerfläche 19 auf. Der Mittelpunkt des Kreisbogens liegt in der Querschnittsebene 20 der Stoßstelle der betreffenden Schienenstückenden und ungefähr in der waagerechten Ebene 21, in der die Oberseiten 22 der unteren Schenkel der U-Profile 4 etwa liegen.

    [0027] Wie in Fig. 2 ferner zu erkennen, weichen an der Stoßstelle etwa von dem genannten Kreismittelpunkt ab die Schienenenden nach oben zurück, so daß ein V-förmiger Ausschnitt 23 entsteht.

    [0028] Das an dem anderen Schienenstückende, ebenso wie das Auflager 14 zwischen den U-Profilen 4 eingeschweißte, Gegenstück 15 zu dem Auflager 14 hat eine der Auflagerfläche 19 angepaßte Unterseite und eine dazu konzentrische Oberseite, ist also im ganzen bogenförmig. Das Halteelement 18 liegt mit einer ebenfalls dazu konzentrischen Fläche mit geringem Spiel darüber.

    [0029] Wie in Fig. 2 bei 24 und 25 angedeutet, können die Schienenstücke an der Stoßstelle nach oben oder unten gewinkelt werden. Die betreffenden Zusammenhänge wie auch die Montage sind weiter oben ausführlich erläutert.

    [0030] Fig. 1 läßt einen Triebwagen 26 und zwei Hebezeugwagen 27 erkennen. Sie laufen mit Laufrädern 28 auf den Oberseiten 22 der unteren Schenkel der U-Profile 4, etwa in der waagerechten Ebene 21. Gegenüber den senkrechten Abschnitten der U-Profile 4 sind sie mit Seitenführungsrädern 29 versehen. Untereinander verbunden sind sie mit Kupplungsstangen 30.

    [0031] Der Triebwagen 26 ist mit einem Druckluft-, Elektro- oder Dieselmotor 31 versehen, der über ein Getriebe 32 ein in die Stockkette 8 eingreifendes Zahnrad 33 treibt.

    [0032] Die beiden Hebezeugwagen 27 weisen gleichfalls Druckluft- o. dgl. Motoren 40 auf. Diese ziehen über Kettenräder Ketten 34 von Flaschenzügen" 35 an bzw. lassen sie ab. Die angezogenen Kettenabschnitte legen sich in Kettenkästen 36.


    Ansprüche

    1. Einschienenhängebahn, insbesondere für den Bergbau, deren Schiene im Querschnitt einen senkrechten mittleren Abschnitt aufweist, an den sich oben und unten beidseitig im wesentlichen waagerechte Abschnitte anschließen, von denen die beiden unteren Laufflächen für die Wagen bilden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schiene (3) aus zwei U-Profilen (4) zusammengesetzt ist, die an ihren Rücken mit Abstand voneinander verbunden (5,6) sind.
     
    2. Einschienenhängebahn nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Stoßverbindungselemente (14;15) der Schiene (3) in dem Zwischenraum der U-Profile (4) angeordnet sind.
     
    3. Einschienenhängebahn nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Stoßverbindungselemente (14; 15) am einen Schienenstückende aus einem im Schienenlängsschnitt kreisbogenförmigen Auflager (14) bestehen, dessen Bogenmittelpunkt am oder nahe dem Stoßquerschnitt (20) auf oder nahe der Laufflächenebene (21) liegt, und am anderen Schienenstückende aus einem an seiner Unterseite entsprechend geformten Gegenstück (15), mit dem dieses Schienenstückende über das Auflager (14) auf dem ersteren, durch eine Aufhängung (2) getragenen Schienenstückende abgestützt ist, und daß die Schienenstückenden oberhalb der Laufflächenebene (21), vorzugsweise keilförmig, vom Stoßquerschnitt (20) zurückweichen.
     
    4. Einschienenhängebahn nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das genannte Gegenstück (15) mit einem Endabschnitt, der an der Oberseite konzentrisch zur Unterseite bogenförmig ausgebildet ist, unter ein Halteelement (18) greift.
     
    5. Einschienenhängebahn nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Halteelement (18) an der Unterseite eines Aufhängeelements (13) geformt ist.
     
    6. Einschienenhängebahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schiene (3) entlang ihrer Unterseite Zahneingriffe (8) für ein Triebzahnrand (33) eines Triebwagens (26) aufweist.
     
    7. Einschienenhängebahn nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß än den beiden U-Profilen (4) zwei Leisten (7) angeordnet sind, zwischen denen eine, auf ihnen abgestützte, Stockkette (8) eingezogen ist, die die Zahneingriffe aufweist.
     
    8. Einschienenhängebahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die beiden U-Profile (4) durch Blechleisten (5;6) verbunden sind, die mit den Rücken der U-Profile ein Kastenprofil bilden.
     




    Zeichnung