[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Luftgewehr mit im wesentlichen Lauf, Schloß, Schaft
               und Luftspeicher sowie einer integrierten Luftpumpe, die mit dem als Druckzylinder
               ausgebildeten Luftspeicher verbunden ist, zum Verschießen von Geschossen.
 
            [0002] Luftgewehre der genannten Art werden bekanntermaßen zu Sportzwecken verwendet und
               arbeiten mit einem Luftspeicher, der über ein Hebelsystem mit einer integrierten handbetätigten
               Luftpumpe gefüllt wird. Bei den meisten wird eine Feder gespannt und erst beim Auslösen
               eines Schusses mit einem Kolben die Luftsäule hinter dem Projektil komprimiert.
 
            [0003] Die meisten bekannten Sportluftgewehre entwickeln Geschoßenergien von weniger als
               7,5 J. Sie sind geeignet für Entfernungen bis 25 m, bei Wettkämpfen sind 10 m die
               Norm. Eine besondere Ausführung, die sogenanntenweitschuß- Luftgewehre arbeiten im
               allgemeinen mit Geschoßenergien von ca. 14 J und sind für Entfernungen von 25 - 50
               m vorgesehen. Die Begrenzung auf 7,5 J ist durch das deutsche Waffengesetz gegeben,
               das für Waffen mit mehr als 7,5 J Geschoßenergie beim Verlassen des Laufs eine Genehmigungspflicht
               vorschreibt. Auch Narkose- Luftgewehre zum Einführen von Arzneimitteln in einen Tierkörper
               unterliegen dieser Begrenzung, d. h., die bis heute angebotenen sind genehmigungspflichtig.
               In anderen Ländern ist dagegen die Geschoßenergie nicht derart begrenzt.
 
            [0004] Es ist heute nicht mehr wünschenswert, Tiere in freier Wildbahn oder auch in Schutzgebieten
               sowie in Zoos oder in Freigehegen lebende halbzahme Wildtiere, z.B. Damwild,Schwarzwiia
               wegen der damit für die Tiere verbundenen Aufregung und damit Schockgefahr zur Vornahme
               von medizinischen Eingriffen, Markierungen oder zum Zwecke des Transports in die Enge
               zu treiben oder mit dem Lasso einzufangen. Vielmehr werden die Tiere aus einer sie
               nicht beunruhigenden Entfernung mit eineraus einem Narkosegewehr oder Blasrohr abgeschossenen
               Spritze mit einem unschädlichen Narkosemittel ruhiggestellt. 
               Von südamerikanischen Eingeborenen ist die Verwendung eines Blasrohrs bei der Jagd
               zum Verschießen von mit Curare präparierten Pfeilen seit langem bekannt.
 
            [0005] Zum Betäuben mit Injektionsspritzen werden spezielle Blasrohre angeboten. Nachteilig
               sind dabei die auf 10 m begrenzte Reichweite und die geringe Treffsicherheit. Letztere
               ist vor allem von der Fähigkeit des Schützen abhängig, die Spritzen immer mit der
               gleichen Lungenkraft zu beschleunigen.
 
            [0006] Narkose- Gewehre benutzen als Treibmittel entweder Platzpatronen oder ein komprimiertes
               Gas. Narkose-Gewehre, die mit Platzpatronen funktionieren, haben den Vorteil der größeren
               Reichweite. Sie sind treffsicher bis max. 50 m Entfernung, Nachtellig ist, daß durch
               den Knall die Tiere erschrecken und - getroffen oder nicht - fliehen. Da die Wirkung
               der Immobilisationsmittel erst nach 1-20 
Min. eintritt, muß in der freien Wildbahn das geflohene Tier mühsam gesucht werden.
               Handelt es sich um ein Rudel,so kann wegen der entstehenden Unruhe meist erst nach
               längerer Zeit ein weiterer Schuß abgegeben werden, Ein weiterer Nachteil dieser 
               Gewehre ist die verhältnismäßig große Wucht, mit der die Spritzen auftreffen. Obwohl
               es für Schüsse auf verschiedene Entfernungen und mit verschieden schweren Injektionsspritzen
               ein Sortiment von Patronen mit abgestufter Treibkraft gibt, entstehen beim Aufschlag
               oftmals Verletzungen. Dies sind vor allem Blutergüsse, aber auch Knochenbrüche und
               Durchschüsse, die Ursache für spätere Komplikationen sind und auch zum Tode führen
               können.
 
            [0007] Das bekannte Druckluft- Narkosegewehr arbeitet nach dem Prinzip der Windbüchse, die
               im 15. oder 16. Jahrhundert erfunden wurde: Ein Speicher am hinteren Ende des Laufes
               wird mit Luft oder einem anderen Treibgas, z.B. CO unter Druck gefüllt. Im Moment
               des Schusses wird ein Ventil zum Lauf geöffnet und durch die Ausdehnung des Gnses
               wird die Injektionsspritze beschleunigt. Der Speicher des Narkose-Gewehres ist in
               das Gerät integriert und daher verhältnismäßig klein. Um die erforderliche Energie
               speichern zu können, ist deshalb ein hoher Anfangsluftdruck nötig. Zum Füllen wird
               der Speicher mit einem geeigneten Schlauch mit einer Fußluftpumpe oder einem separaten
               größeren Druckspeicher, z. B. einer Preßluft- oder CO
2-Flasche verbunden. Seit neuestem werden auch Gewehre mit einer angebauten Vorrichtung
               zum Anschließen von speziellen CO
2- Patronen angeboten.
 
            [0008] Die Vorteile dieses Narkose-Gewehres gegenüber dem mit Platzpatronen sind die schnelle
               Schußbereitschaft, der fast lautlose Schuß und, anhand eines an dem Druckspeicher
               angebrachten Manometers, gute Reproduzierbarkeit der Treibkraft sowie eine schonende
               Applikation der Spritze mit gerade der für kurze Entfernungen erforderlichen Treibkraft.
               Nachteilig ist, daß zur Benutzung des Gewehres eine Luftpumpe oder ein separater Druckspeicher
               mitgeführt werden müssen. Die Reichweite beträgt ca. 50 m.
 
            [0009] Über die vorstehend genannten Verwendungszwecke hinaus gibt es weitere, die den Personenkreis
               wachsen lassen, der an der problemlosen und genehmigungsfreien Benutzung von Narkose-
               Luftgewehren interessiert ist. Beispielsweise möchten Landwirte und Viehzüchter zur
               Betreuung von Jungvieh, das den Sommer über auf der Weide steht und - anders als Milchvieh
               - die Nähe des Menschen nicht gewöhnt ist, für tierpflegerische Eingriffe die Möglichkeit
               nutzen, Tiere zu immobilisieren. Daneben gibt es beim Abtrieb des Jungviehs zu Beginn
               der kalten Jahreszeit immer einige Tiere, die - sich nicht einfangen lassen wollen,
               so daß regelrechte Treibjagden mit vielen Helfern erforderlich werden. Auch dann ist
               die Ferninjektion eines Beruhigungsmittels angezeigt, die erfahrungsgemäß aus 10 -
               20 m Entfernung anzubringen ist.
 
            [0010] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Nachteile des bekannten Standes der Technik
               zu vermeiden und ein mit einer integrierten Luftversorgung ausgestattetes Narkose-Luftgewehr
               bereitzustellen, das zum Gebrauch keiner zusätzlichen Hilfsmittel bedarf.
 
            [0011] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird, ausgehend von einem Luftgewehr mit im wesentlichen
               Lauf, Schloß und Schaft und Luftspeicher, sowie einer integrierten Luftpumpe, die
               mit dem als Druckzylinder ausgebildeten Luftspeicher verbunden ist, zum Verschießen
               von als Geschoß verwendeten selbstätigen Injektionsspritzen zum Einführen von Arzneimitteln
               in einen Tierkörper, dadurch gelöst, daß der Lauf oberhalb von Luftpumpe und Druckspeicher
               und parallel zu diesen angeordnet und gehalten ist und daß Luftpumpe, Druckzylinder
               und Schloß miteinander axial fluchtend verbunden, bevorzugt verschraubt, und am Schaft
               befestigt sind.
 
            [0012] Mit diesem erfindungsgemäßen Luftgewehr kann,mit einem Druck von bis zu 8 bar gespannt,
               treffsicher bis 50 m weit geschossen werden.
 
            [0013] Gemäß einer Ausführungsform ist zwischen Luftpumpe und Druckspeicher ein Verbindungsteil
               angeordnet, wobei Luftpumpe Verbindungsteil, Druckspeicher und Schloß miteinander
               axial fluchtend verschraubt und befestigt sind.
 
            [0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsweise wird ein Luftgewehr bereitgestellt, dessen
               maximale Geschoßenergie auf 7,5 Joule begrenzt ist. Bei dieser Ausführungsform sind
               ein oder mehrere Mittel zur Begrenzung des Luftdrucks im Druckzylinder auf einen Wert
               p vorgesehen, womit einer als Geschoß verwendeten selbstätigen Injektionsspritze zum
               Einführen von Arzneimitteln in einen Tierkörper höchstens die maximale Geschoßenergie
               verliehen wird. Diese Ausführungsform funktioniert mit einem vergleichsweise geringen
               Druek ,so daß Verletzungen der Tiere sicher
 
            [0015] ausgeschlossen werden. Durch die größere Bemessung des Druckspeichers wird die zur
               Beschleunigung einer Injektionsspritze erforderliche Arbeit bei geringerem Anfangsdruck
               aufgebracht.
 
            [0016] Bei den erheblichen Dimensionsunterschieden, die zwischen Sport- und Narkose- Luftgewehr
               bestehen (siehe folgende Tabelle),
               

war nicht zu erwarten, daß man bei beiden mit Geschoßenergien gleicher Größenordnung
               auskommen würde. Daher wird bis heute auf dem Markt kein Narkose- Luftgewehr angeboten,
               das ohne amtliche Genehmigung erworben werden kann. Sport- und Narkose- Luftgewehre
               unterscheiden sich aber nicht nur in ihren Dimensionen, sondern auch durch die Aufgabenstellung
               und die daraus folgende Konzeption grundlegend voneinander.
 
            [0017] Mit dem Sport- Luftgewehr soll ein ßleigeschoß Kaliber 4,5 mm von ca. 0,5 g Gewicht
               mit größter Präzision in das 10 m entfernte Ziel, den Mittelpunkt der Scheibe gebracht
               werden. Dazu wählt man erfahrungsgemäß im Rahmen der Freigrenze des Waffengesetzes
               die höchstmögliche Geschoßenergie von 7,5 J und erhält eine fast geradlinige Flugbahn.
 
            [0018] Mit dem Narkose- Luftgewehr soll eine Injektionsspritze von 10,5 mm Durchmesser und
               ca. 8 g (6 g bis über 10 g je nach Dosis) so schonend wie möglich einem Tier auf 10
               - 20 m Entfernung appliziert werden.
 
            [0019] Überraschend hat sich nun gezeigt, daß es trotz ihres vergleichsweise großen Gewichts
               möglich ist,mit dem erfindungsgemäßen Narkose-Luftgewehr treffsicher bis zu.50 m zu
               schießen. Schon mit der erfindungsgemäßen Ausführungsform, deren Geschoßenergie auf
               unter 7,5 J. beschränkt ist, wird eine Injektionsspritze auf eine Entfernung von 10
               bis 20 m mit befriedigender Treffsicherheit ins Ziel gebracht. Alle Treffer liegen
               innerhalb eines Kreises von 10 cm Durchmesser, was in Anbetracht der.Größe von z.B.
               Damwild oder Rehwild durchaus zufriedenstellend ist. Es hat sich gezeigt, daß für
               den hauptsächlich beabsichtigten Verwendungszweck des Narkose-Luftgewehrs eine Reichweite
               von 10 - 20 m ausreicht, weil erfahrungsgemäß die Fluchtentfernung,d.h. der Abstand,
               auf den Weidetieren den Menschen herankommen lassen, geringer ist.
 
            [0020] Ein beispielsweise gebautes Narkose- Luftgewehr hat einen Luftspeicher von 175 mm
               Länge und 30 mm Durchmesser. In Versuchen wurde gefunden, daß für eine Zielentfernung
               von 10 m ein Luftdruck von p = 1,8 bar völlig ausreicht und für eine Entfernung von
               20 m p = 2,8 bar genügen. Bei Begrenzung des Luftdrucks auf p = 3,0 bar betrug die
               Geschoßenergie der Injektionsspritze bei jedem Füllungsgrad weniger als 7,5 J.
 
            [0021] Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Abmessungen beschränkt. Der Luftspeicher
               kann einen Inhalt von 50 - 250 ml aufweisen. Entsprechend ist der maximal zulässige
               Druck im Luftspeicher auf Werte zwischen p = 1 und p = 6 bar zu begrenzen. Die Lauflänge
               kann zwischen 0,5 und 1,2 m gewählt werden.
 
            [0022] Zur Begrenzung der Geschoßenergie auf 7,5 J ist sicherzustellen, daß der Druck p
               im Luftspeicher einen Maximalwert nicht überschreiten kann. Dies kann in einfacher
               Weise mit Hilfe eines entsprechend eingestellten plombierten Überdruckventils erfolgen,
               das mit dem Luftspeicher verbunden wird. Eine andere elegante Möglichkeit besteht
               darin, bereits den in der Luftpumpe erzielbaren Druck auf den Wert p in bar zu begrenzen,
               indem der Kolbenhub h entweder durch Kürzung der Kolbenstange um die Länge h/p oder
               einen Anschlag für den Kolben im Zylinder entsprechend eingeschränkt wird. Bekanntlich
               (Gesetz von Boyle-Mariott) erhöht sich der Druck in einem abgeschlossenen Gasvolumen
               bei Kompression auf 1/p des Ausgangsvolumens auf das p- fache.
 
            [0023] Das erfindungsgemäße Druckluft- Narkosegewehr wird nun anhand der Figuren 1 bis 7
               beschrieben:
               
               
Figur 1 zeigt das Narkose-Gewehr in der Seitenansicht,
               Figur 2 a/b zeigt die Luftpumpe,
               Figur 3 zeigt den Druckzylinder,
               Figur 4 a/b zeigt ein Verbindungsteil mit Luftansaug- und Lufteinlaßventil,
               Figur 5 zeigt das Gewehrschloß,
               Figur 6 zeigt den Lauf,
               Figur 7 zeigt eine Injektionsspritze.
 
            [0024] Im einzelnen besteht das Narkose- Gewehr aus der Luftpumpe 1, dem Verbindungsteil
               2 mit Luftansaug- und einlaßventil, dem Druckzylinder 3 und dem Gewehrschloß 4, die
               achsial fluchtend miteinander verschraubt am Gewehrschaft 5 befestigt sind. Auf dem
               vorderen Teil des Gewehrschaftes 5 sind vor dem Schloß 4 anstelle des Laufs der Druckspeicher
               3 und koaxial davor die Luftpumpe 1 angebracht. Dadurch ist es vorteilhaft möglich,
               die Luftpumpe 1 und den Druckzylinder 3 ausreichend zu dimensionieren, ohne daß das
               Gewehr übermäßig lang ausfällt, in der bevorzugten Ausführung etwa 1,4 m. Das Verbindungsteil
               2 ist mit einem Manometer 6, das sich seitlich befindet, verbunden. Der Lauf ß ist
               oberhalb von Luftpumpe 1 und Druckzylinder 3 parallel zu diesen gehaltert. Sein hinteres
               Ende wird in den Verschluß 30 des Gewehrschlosses 4 eingesteckt und fixiert. Der Verschluß
               wird von hinten mit dem Verschlußstopfen 32 verschlossen. Dieser ist mit der Kimme
               42 fest verbunden, die gleichzeitig zu seiner Handhabung dient.
 
            [0025] Die Luftpumpe 1 besteht aus dem Zylinder 11 und dem eingeschraubtem Deckel 12. Durch
               eine Bohrung 13 im Deckel ist die Kolbenstange 14 mit dem Handgriff 15 geführt. Sie
               trägt am anderen Ende den Kolben 16 mit der Dichtung. Der Deckel 12 ist oberseitig
               als Auflage 18 für den Lauf 8 ausgebildet. Das dem Deckel gegenüber befindliche Ende
               des Pumpenzylinders 11 ist mit dem Verbindungsteil 2 verschraubt. In Figur 2b wird
               ein Schnitt.A- A des Deckels 12 gezeigt. Der Lauf stützt sich auf den runden Ausschnitt
               18 ab. Soll der mit der Pumpe erzielbare Luftdruck auf einen Druck p (bar) begrenzt
               werden, so kann die Kolbenstange 14 um den Teil h/p ihrer wirksamen Hublänge h gekürzt
               werden. Zusätzlich oder ersatzweise kann ein Anschlag 53 vorgesehen werden, der im
               Pumpenzylinder 11 ein Totvolumen entsprechender Größe verbleiben läßt.
 
            [0026] Verbindungsteil 2 enthält das Luftansaugventil 20 für die Luftpumpe 1 und das Lufteinlaßventil
               21 für den Druckzylinder 3. Außerdem sind ein Anschluß 22 für das Manometer 6 und
               eine Luftablaßschraube 23 zum Einstellen des Luftdrucks vorgesehen, die durch die
               Bohrungen 24 mit dem Druckzylinder 3 verbunden sind. Die beiden Darstellungen des
               Verbindungsteils 2 in den 0 Figuren 4a und 4b sind um 45 gegen einander um die Längsachse
               gedreht.
 
            [0027] Der Druckzylinder 3 ist an beiden Enden mit Innengewinden 25 versehen, durch die
               er mit dem verbindungsteil 2 und dem Schloß 4 verschraubt wird. An der Unterseite
               ist er mit einem Anschluß 26 für das Überdruckventil 27 versehen. Dieses steckt in
               einer Bohrung im Schaft 5. Das Schloß (4) enthält in seinem vorderen Teil das Hauptluftventil
               mit dem Ventilkörper (28) aus thermoplastischem Kunststoff (Pa 6), der über eine Stange
               von der Feder (29) geschlossen gehalten wird. Oberhalb des Hauptluftventils befindet
               sich der Verschluß (30) mit einer Bohrung zur Aufnahme des Laufs (8) und einer Bohrung
               (31) für den Verschlußstopfen (32). Der Verschluß dient dazu, den Lauf von hinten
               mit einer Narkose-Spritze wie in Figur 7 dargestellt zu laden. Durch die Bohrung (33)
               steht das Hauptluftventil mit dem Lauf'in Verbindung.
 
            [0028] Der Verschlußstopfen (32) ist in den Figuren 5 a und 5 b dargestellt. Die Kimme (42)
               besteht aus einem Blechstreifen und ist in einen Schlitz in den Verschlußstopfen eingelassen;
               sie dient auch zu seiner Handhabung. Die Figur 5 c zeigt den Verschluß in der Aufsicht.
               Die Figur 5 d ist ein Schnitt in der Ebene D-D. Nach Seitwärtsschwenken der Kimme
               nach rechts kann der Verschlußstopfen in den Verschluß (30) bis zum Anschlag an den
               Dichtungsring (43) eingeführt und anschließend durch Aüfwärtsschwenken in dem Schlitz
               (44) gegen das Teil (45) verriegelt werden.
 
            [0029] In axialer Verlängerung zum Luftventil sitzt der Schlagbolzen 34 im rückwärtigen
               Teil des Schlosses. Durch Ziehen am Knopf 35 wird er gegen die Feder 36 gespannt und
               durch den Kipphebel 37 und die Feder 38 verriegelt. Zum Auslösen eines Schusses wird
               die Sicherungsstange 39- nur in der Aufsicht dargestellt - nach rechts aus dem Scchloß
               herausgezogen, der Abzug 40 um den Drehpunkt 41 geschwenkt und durch Kippen des Kipphebels
               37 der Schlagbolzen 34 freigegeben. Dieser schnellt durch die Kraft der Feder 36 gegen
               das Hauptluftventil und öffnet es augenblicklich. Dabei wird die Gegenkraft der Feder
               29 leicht überwunden. Da mit dem Narkose-Gewehr verschieden große Injektionsspritzen
               mit unterschiedlichem Füllungsgrad verschossen werden können, ist eine Skalierung
               der Kimme mit Entfernungsangaben nicht sinnvoll.
 
            [0030] Zum Verschießen mit dem Narkose-Gewchr sind besondere Injektionsspritzen vorgesehen,
               die käuflich zu erwerben sind. Sie sind nicht Gegenstand der Erfindung. Die Injektionsspritzen
               bestehen aus einem durchsichtigen Kunststoff Zylinder 47, der gerade den Lauf 8 passieren
               kann. Er trägt an seinem vorderen Ende einen durchbohrten Konus, auf den die Injektionskanüle
               48 aufgesteckt wird. Diese ist an der Spitze verschlossen und besitzt eine seitliche
               Bohrung, die durch ein übergeschobenes Stückchen stramm sitzenden Schlauches 49 verschlossen
               werden kann. Im Inneren des Zylinders 47 befindet sich ein frei verschiebbarer dicht
               sitzender Kolben 50 and am hinleren Ende ein durchbohrter Stopfen 51 mit cinem Kugelventil.
               Außerdem trägt der Zylinder 47 an seinem hinteren Ende einen konischen Anschlußstutzen
               für eine handelsühliche Plastikspritze. Diene dient als luftpupmpe beim Füllen des
               Kunststoffzylinders mit der Injektionslösung und danach, um im Raum hinter dem Kolben
               50 einen Luftdruck aufzubauen, der ausreicht, die Lösung dem Tier einzuspritzen. Nachdem
               die Plastikspritze ihre Aufgabe erfüllt hat, wird sie entfernt und statt dessen auf
               den Konus ein Stahilisator 52 aufgesteckt. Er besteht aus einem Metallring, der pinslartig
               mit Textilfasern beklebt ist. Er dient zum Stabilisieren des Fluges der Injektionsspritze.
               Beim Eindringen der Injektionskanüle 48 ins Fell des Tieres wird der Schlauch 49 zurückgeschoben
               und dadurch deren Öffnung freigegeben. Handelsüblich sind Injektionsspritzen für 0,6
               - 5,0 ml Nutzinhalt.
 
            [0031] Zum Betätigen des erfindungsgemäßen Narkose-Gewehres wird zunächst der Schlagbolzen
               34 durch Ziehen am Knopf 35 gespannt und durch Einschieben der Stange 39 gesichert.
               Gleichzeitig wird das Hauptluftventil 28 von der Feder 29 geschlossen. Nun wird mit
               wenigen Hüben der Pumpe 2 der Druckzylinder 3 unter Druck gesetzt. Z. B. sind für
               einen Druck von 1,8 bar, der für eine Entfernung von 10 m ausreicht, zwei Hübe erforderlich.
               Für einen Druck von 3 bar reichen vier Hübe aus. Der gewünschte Druck wird durch Regulieren
               mit der Luftablaßschraube 23 genau eingestellt. Danach wird die vorbereitete Injektionsspritze
               von hinten durch den Verschluß 30 in den Lauf 8 eingeführt und der - Verschluß mit
               dem Verschlußstopfen 32 verschlossen. Der Verschlußstopfen wird durch Senkrechtschwenken
               der mit ihm starr verbundenen Kimme 42 gegen den Teil 45 des Verschlusses verriegelt.
               Nachdem noch der Abzug 40 durch Ziehen der Sicherung 39 entsichert wurde, ist das
               Narkose-Gewehr schußbereit.
 
          
         
            
            1. Luftgewehr mit im wesentlichen Lauf, Schloß, Schaft und Luftspeicher sowie einer
               integrierten Luftpumpe, die mit dem als Druckzylinder ausgebildeten Luftspeicher verbunden
               ist, zum Verschießen von als Geschoß verwendeten selbsttätigen Injektionsspritzen
               zum Einführen von Arzneimitteln in einen Tierkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der
               Lauf (8) oberhalb von Luftpumpe (1) und Druckspeicher (3) und parallel zu diesen angeordnet
               und gehalten ist und daß Luftpumpe (1), Druckzylinder (3) und Schloß (4) miteinander
               axial fluchtend verbunden, bevorzugt verschraubt und am Schaft (5) befestigt sind.
 
            2. Druckluft-Narkosegewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Luftpumpe
               (1) und Druckspeicher (3) ein Verbindungsteil (2) angeordnet ist, wobei Luftpumpe
               (1), Verbindungsteil (2) Druckspeicher (3) und Schloß (4) miteinander axial fluchtend
               verschraubt und am Schaft (5) befestigt sind.
 
            3. Druckluft-Narkosegewehr nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
               die Geschoßenergie auf maximal 7,5 Joule begrenzt ist, wobei ein oder mehrere Mittel
               zur Begrenzung des Luftdrucks im Druckspeicher (3) auf einen Wert p vorgesehen sind,
               womit einer als Geschoß verwendeten selbsttätigen Injektionsspritze (47 - 52) höchstens
               die maximale Geschoßenergie verliehen wird.
 
            4. Druckluft-Narkosegewehr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckzylinder
               (3) mit einem plombierten Überdruckventil (27) verbunden ist.
 
            5. Druckluft-Narkosegewehr nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
               der Kolben (16) mit der Dichtung (17) der integrierten Luftpumpe (1) in seiner Beweglichkeit
               derart eingeschränkt ist, daß ein Totraum V/p des maximal möglichen Hubvolumens V
               vor der Dichtung (17) im Pumpenzylinder (11) verbleibt.
 
            6. Druckluft-Narkosegewehr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange
               (14) der integrierten Luftpumpe (1) um die Länge h/p des größtmöglichen Kolbenhubes
               gekürzt ist.
 
            7. Druckluft-Narkosegewehr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpenzylinder
               (11) in seinem Inneren derart mit einem Anschlag (53) für den Kolben (16) ausgerüstet
               ist, daß ein Totraum V/p des maximal möglichen Hubvolumens V im Pumpenzylinder (11)
               verbleibt.
 
            8. Druckluft-Narkosegewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
               daß das Verbindungsteil (2) mit einem Manometer (6), mit einem Luftansaugventil (20)
               und einem Lufteinlaßventil (21) und/oder einer Luftablaßschraube (23) versehenist.
 
            9. Druckluft-Narkosegewehr nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch
               gekennzeichnet, daß der Druckzylinder (3) an der Unterseite mit einem Anschluß (26)
               für ein Überdruckventil (27) versehen ist, das vorzugsweise in einer Bohrung im Schaft
               (5) steckt.
 
            10. Druckluft-Narkosegewehr nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch
               gekennzeichnet, daß der Verschluß (30) mit dem Schloß (4) fest verbunden ist und mit
               einer Bohrung zur Aufnahme des Laufs (8), einer Bohrung (33) zur Durchleitung der
               komprimierten Luft vom Hauptventil (28) zum Lauf sowie einer Bohrung (31) zur Aufnahme
               des Verschlußstopfens (32) versehen ist.
 
            11. Druckluft-Narkosegewehr nach einem der vorhergehenden Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
               gekennzeichnet, daß der Verschluß (30) mit einem-Schlitz (44) versehen ist, in den
               in der vorderen Stellung des Verschlußstopfens (32) die Kimme (42) geschwenkt und
               gegen den Teil (45) des Verschlusses verriegelt werden kann.