[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehluft-Schleuderkorb-Sichter gemäß Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Ein derartiger Sichter ist aus der EP 67 894 A 1 bekannt. Derartige Sichter benötigen
zur Aussonderung der Feingutteilchen aus der Sichtluft im allgemeinen Staubabscheider,z.B.
in Form von Zyklonen. Hierzu kann es zweckmäßig sein, die Sichtluft möglichst weit
oben aus dem Sichter abzuziehen, damit genügend Raum zur Aufstellung der nachgeschalteten
Zyklonen und der die Sichtluft erzeugenden Umluftgebläse vorhanden ist. Dies ist insbesondere
dort von Bedeutung, wo der Sichter einer Mühle nachgeschaltet ist und der Sichter
im Hinblick auf niedrige Investitionen möglichst dicht oberhalb der Mühle aufgestellt
werden soll.
[0003] Dieses Abziehen der Sichtabluft koaxial zur Drehachse des Sichters und möglichst
zentral am Schleuderkorb bringt jedoch erhebliche Probleme im Hinblick auf eine optimale
Vordispergierung des zu sichtenden Gutes mit sich. Eine besonders gute Vordispergierung
ist jedoch die Voraussetzung für eine ausgezeichnete Trennschärfe beim Sichtvorgang.
Mit anderen Worten wird bei einem optimal arbeitenden Sichter erwartet, daß bei einer
angestrebten Trennkorngrenze möglichst wenig Überkorn in das Feingut und gleichzeitig
möglichst wenig Unterkorn in das Grobgut gelangt. Das Sichtqut muß deshalb möglichst
gleichmäßig verteilt in den Sichtraum eintreten, wobei selbstverständlich auch ein
Hineinfallen des Sichtgutes in den Sichtraum, in bestimmten Fällen auch ein Hineinfallen
entgegen dem Sichtluftdrall, verhindert werden muß.
[0004] Dieses erforderliche Vordispergieren ist jedoch bei dem aus der EP 67 894 A 1 bekannten
Sichter nicht gewährleistet, da dort um die nach oben geführte Absaugleitung ein direkt
oberhalb des Sichtraumes vorgesehener Ringkanal zum Zuleiten des Sichtgutes oder Rohgutes
vorgesehen ist, so daß davon auszugehen ist, daß das Sichtgut im Prinzip einfach in
den Sichtraum hineinfällt und auch ein Sichtguteintritt entgegen dem Sichtluftdrall
nicht ausgeschlossen werden kann.
[0005] Bei einem anderen aus der EP 23 320 B 1 bekannten Sichter versucht man zwar, auch
bei einer koaxial nach oben geführten Absaugleitung für die mit Feingut beladene Sichtluft
eine Streuwirkung für das eingeführte Sichtgut zu erreichen. Da bei diesem bekannten
Sichter lediglich der äußere,flanschförmige Rand vom oberen Abschluß des Schleuderkorbes
als mechanische Streuvorrichtung genutzt werden kann, wird jedoch keine gute Dispergierwirkung
erreicht. Zudem fällt bei diesem bekannten Sichter das Sichtgut nahezu punktförmig
durch zwei oder mehrere um die zentrale Absaugleitung angeordnete Einlässe auf den
mit relativ hoher Umfangsgeschwindigkeit rotierenden flanschförmigen Rand. Von jeder
der entsprechenden Auftreffstellen werden die einzelnen Partikel des Sichtgutes sofort
radial beschleunigt, wobei sich bei einer geringfügigen Schleppung nur ein dreiecksförmiger
Streuschleier, der von benachbarten Streuschleiern unterbrochen sein kann, ausbilden
kann. Bei diesem bekannten Sichter besteht zudem der Nachteil, daß bei veränderten
Drehzahlen des Schleuderkorbes im Hinblick auf veränderte Trennkorngrenzen sich Form
und Abstände der Streuschleier verändern, so daß eine gleichmäßige Verteilung des
zu sichtenden Gutes nicht erreicht werden kann. Das Fehlen einer zentralen Sichtgutaufgabe,
verbunden mit der ungleichmäßigen Verteilungswirkung des flanschförmigen Randes, wirkt
sich somit besonders ungünstig auf den optimal anzustrebenden Dispergiervorgang aus.
[0006] Da eine gute Vordispergierung ganz wesentlich die Durchsatzleistungen für das zu
sichtende Gut mitbestimmt, wobei dies insbesondere bei einer vorausgegangenen Mahlung
im geschlossenen Mahlgutkreislauf von Bedeutung ist, da dort Mengenschwankungen sich
schlagartig auf den Sichtvorgang auswirken können, versucht man im Stand der Technik
durchaus an eine gute Vordispergierung heranzukommen.
[0007] So ist z.B. ein PSZ-Spiralwindsichter bekannt ( Zement-Kalk-Gips, Jahrgang 38, Nr.1/85,"
Neue Erkenntnisse zur Sichtergestaltung", von F. Sgaslik, Bild 7), bei dem eine Vordispergierung
des Sichtgutes angestrebt wird. Das Sichtgut wird in diesem PSZ-Sichter zentral aufgegeben
und von einem schräggestellten, rotierenden Streuteller in einen sich nach unten erweiternden,
nicht rotierenden kegelförmigen Verteilerspalt eingestreut. Zwar verbessert sich die
Gleichmäßigkeit der
Sichtgutverteilung mit wachsendem Durchmesser. Die Er-
fahrung hat jedoch gezeigt, daß der Neigungswinkel dieses Verteilerspaltes, der den
Sichtraum umschließt, von den Reibungsbeiwerten des rieselnden Sichtgutes abhängt.
Bei einer optimalen Sichtgutverteilung durch Abrieseln darf das körnige Sichtgut nicht
fallen, sondern es muß gerade noch rutschen, d.h. es muß noch fließfähig sein. Auch
muß die Rieselstrecke lang genug sein, um die gewünschte Vordispergierung zu erreichen.
Um bei diesem bekannten PSZ-Sichter einen breiten Bereich für unterschiedlich rieselfähiges
Sichtgut zu erhalten, geht man dort den aufwendigen Weg, in den kegelförmigen Verteilerspalt
Spülluft einzublasen. Zusätzlich tritt bei diesem PSZ-Sichter das Problem auf, daß
für eine ausreichend lange Rieselstrecke eine große horizontale Komponente in Kauf
genommen werden muß, wobei der strömungsmäßig richtige Abstand vom Schleuderkorb zu
den drallerzeugenden Leitschaufeln überschritten und damit der kreisringförmige Sichtraum
vergrößert wird. Die daraus resultierende geringe Krümmung der erforderlichen Sichtluftspirale
im Sichtraum zwingt bei Aufrechterhaltung des gleichen Sichteffektes notwendigerweise
dazu, mit größeren Sichtluftgeschwindigkeiten zu arbeiten. Dies bedeutet jedoch, daß
für größere Luftmengen auch entsprechend größer dimensionierte Abscheidevorrichtungen,
wie z.B. Zyklonabscheider oder Filter,erforderlich sind, die die gerätetechnischen
Investition erheblich erhöhen.
[0008] Ausgehend vom vorstehenden Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Drehluft-Schleuderkorb-Sichter im Hinblick auf eine optimalere Sichtung zu verbessern,
wobei die wesentlichen, vorausgehend genannten Nachteile vermieden werden sollen und
auch bei erhöhten Durchsatzleistungen des zu sichtenden Sichtgutes eine gute Vordispergierung
erreicht wird, und wobei dies gegebenenfalls auch bei einer zentral nach oben abgeführten
Absaugleitung für die mit Feingut beladene Sichtabluft möglich sein soll.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Sichter durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
[0010] Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung zur Verbesserung der Sichtung und des Durchsatzvermögens
bei günstigerer Bauhöhe des Sichters besteht darin, eine im wesentlichen
' zentrale Aufgabe des Sichtgutes auf einen ersten Streuteller vorzunehmen, wobei diesem
mindestens ein weiterer Streuteller nachgeordnet ist. Ergänzend zu diesem Streuteller
werden speziell im Bereich vor dem Eintritt des Sichtgutes in den Sichtraum Dispergierflügel
vorgesehen, die die Vergleichmäßigung der Einstreuung des zu sichtenden Gutes in den
nachfolgenden Sichtraum noch verbessern. Hierbei werden die Flächen der einzelnen
Trichtermäntel in Richtung zum Sichtraum im Vergleich zu der vorausgehenden Stufe
vergrößert, um eine Verdünnung und Vergleichmäßigung des Slreuschleiers zu erreichen.
Da speziell bei einer nach oben geführten Absaugleitung für die Sichtabluft und das
Feingut Strömungs- und Verteilungsdiskontinuitäten im Dispergierungsvorgang des eingeführten
Sichtgutes auftreten können, verzweigt man die Absaugleitung vorzugsweise noch unterhalb
des ersten Streutellers in mehrere und speziell zwei, strömungssymmetrisch angeordnete
Sichtabluftauslässe. Die mehreren Stufen von Streutellern und Trichtermäntel gleichen
eventuell auftretende Diskontinuitäten aus. Es wird jedoch durch die mehreren Sichtabluftauslässe
eine höhere Absaugleistung und auch der Anschluß mehrerer Zyklonen ermöglicht. Das
erfindungsgemäße Konzept gestattet daher auch bei hoher Aufgabeleistung und hoher
Absaugleistung eine insgesamt gesehen raumsparende Gestaltung des Sichters im Hinblick
auf seine Bauhöhe und auf seinen Durchmesser, wobei dies bei weitgehend optimaler
Dispergierung des zu sichtenden Korngemenges erreicht wird. Um die Parameter des Sichters,
welche die Dispergierung und Sichtung beeinflussen, steuern zu können, werden die
Streuteller, die Dispergierflügel und der Schleuderkorb vorzugsweise separat antreibbar
ausgelegt. Hierdurch kann sowohl eine gleiche wie auch relativ zueinander unterschiedliche
Rotation dieser Einrichtungen erreicht werden. Die Drehrichtung dieser Einrichtungen
erfolgt so, daß das Sichtgut im gleichen Drehsinn in die im Sichtraum zirkulierenden
Sichtluftspiralen einfließt.
[0011] Auch eine nach oben abgeführte Absaugleitung ist bei der Erfindung kein Hindernis,
um in diesem Bereich einen weiteren, speziell kreisringförmigen Streuteller vorzusehen.
Auf dieser Stufe ist der zweite Streuteller mit einer rohrförmig nach oben ragenden,
die feststehende Saugleitung koaxial umgebenden Umfangswandung kombiniert, wobei diese
Umfangswandung axial nach oben in den Mündungstrichter des ersten Trichtermantels
emporsteht. Bei hinreichend kleinem Abstand zwischen dieser Umfangswandung und der
Absaugleitung bleibt ein vorhandener dünner Ringspalt ohne Beeinträchtigung der Saugleistung
der angeschlossenen Zyklone. Dieser kleine Ringspalt kann jedoch auch durch eine die
Rotation des Streutellers mit seiner Umfangswand ermöglichende Dichtung fluiddicht
gehalten werden.
[0012] Um einen in der Bauhöhe noch kompakteren Sichter zu schaffen, kann man vorteilhafterweise,
dort wo es die Außenaggregate gestatten, die Absaugleitung vom Schleuderkorb nach
unten anordnen. Hierdurch kann die erste Stufe des Trichtermantels axial erheblich
verkleinert ausgelegt werden, ohne daß die Dispergierung des zu verteilenden Sichtgutes
beeinträchtigt wird. Bei einseitig vorgesehener Absaugleitung können die im Stand
der Technik teilweise vorhandenen unterschiedlichen Sogwirkungen im Schleuderkorb
weitgehend dadurch aufgehoben werden, daß man Leitschaufeln vorsieht, die in axialer
Richtung unterteilt sind und zudem noch relativ zueinander winkelverstellbar sind.
Hierdurch ist es möglich, der spiralförmig einfließenden Sichtluft absaugseitig eine
andere Einströmbahn und Drallgebung zu verleihen, als im Bereich einer gegenüberliegenden,
im Regelfall weitgehend geschlossenen Platte des Schleuderkorbes.
[0013] Sofern die einstufige Sichtung trotz Vordispergierung verbessert werden soll, kann
zweckmäßigerweise im Bereich des Auslasses für das Grobgut angrenzend an den unteren
Bereich des Schleuderkorbes ein weiterer Sichtlufteintritt mit entsprechenden Leitschaufeln
vorgesehen sein. Damit die Außenaggregate möglichst einfach gehalten werden können,
kann dieser zweite Sichtlufteintritt in Art eines Beipasses oder einer Abzweigung
vom Hauptsichtlufteintritt ausgelegt sein.
[0014] Bei einer trichterförmigen Gestaltung der Streuteller mit nach oben weisender Öffnungsfläche
erreicht man eine Verbesserung der Ausstreuung des darauf fallenden Sichtgutes, da
durch die Neigung des Streutellers und das Gewicht der einzelnen Partikel eine gleichförmige
Bewegung der Korngrößen zum Streutellerrand erzielt wird.
[0015] Da die Erfindung sowohl eine nach oben wie nach unten geführte einzelne Absaugleitung
konstruktiv zuläßt, kann zur Verbesserung der Strömungsbedingungen innerhalb des Schleuderkorbes
vorteilhafterweise auch jeweils eine koaxiale Absaugleitung auf beiden Seiten des
Schleuderkorbes vorgesehen werden. Dies hat den Vorteil, daß auf die normalerweise
erforderlichen zusätzlichen, feststehenden oder drehfesten Siebmäntel im Inneren des
rotierenden Schleuderkorbes verzichtet werden kann. Hierdurch können die als Leisten
oder Schaufeln ausgebildeten Strömungsflügel des Schleuderkorbes gewichts-und materialsparend
radial ausgesteift werden. Dies ermöglicht ein verringertes Schwungmoment aufgrund
der reduzierten Masse, wobei ergänzend auch der auswechselbare Verschleißschutz besser
zu handhaben ist.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand von schematischen Zeichnungen zweier Ausführungsbeispiele
noch näher erläutern; es zeigen:
Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Drehluft-Schleuderkorb-Sichters im wesentlichen
im Axialschnitt, bei dem die Sichtabluft zentral aus dem Schleuderkorb nach oben abgesaugt
wird;
Figur 2 einen schematischen Radialschnitt durch den Sichter nach Fig.1,in dem einerseits
die Konfiguration der Sichtabluftstutzen und andererseits das Spiralgehäuse des Sichters
auf der Ebene der Sichtlufteintritte dargestellt ist;
Figur 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Drehluft-Schleuderkorb-Sichters im wesentlichen
im Axialschnitt, bei dem die Sichtabluft zentral aus dem Schleuderkorb nach unten
abgesaugt wird, und
Figur 4 zwei Radialschnitte durch den Sichter nach Fig.3 in verschiedenen Ebenen,
wobei links ein Schnitt im Bereich der Leitschaufeln in Draufsicht nach unten und
im rechten Teil eine Draufsicht auf die den Schleuderkorb nach oben abschließende
geschlossene Platte dargestellt ist.
[0017] Da gattungsgemäße Drehluft-Schleuderkorb-Sichter und deren Betriebsweise hinreichend
bekannt sind, wird nachstehend hauptsächlich auf die wesentlichen Unterschiede der
Erfindung gegenüber diesen bekannten Sichtern abgestellt.
[0018] Fig.1 und 2 betreffen einen Sichter 20, bei dem die Sichtabluft nach oben abgesaugt
wird. Der vertikal betriebene Sichter 20 weist im Beispiel eine zentrale Welle 8 zum
Antrieb eines oberen, ersten Streutellers 2 sowie eines darunter nachgeordneten zweiten
Streutellers 5, mit diesem zugeordneten DispergierflügelnIO und eines Schleuderkorbes
6 auf.
[0019] Das Sichtgut gelangt durch den Einlaßstutzen 1 nahezu zentral in den Sichter 20.
Im Beispiel ist ein einzelner Einlaßstutzen 1 vorgesehen, der das Sichtgut in Schrägstellung
gegen die Trichteröffnung des Streutellers 2 in dessen Innenkegel aufgibt. Vom ersten
rotierenden Streuteller 2 wird das eingeführte Sichtgut gegen einen den Streuteller
2 mit radialem Abstand umgebenden Trichtermantel 3 geschleudert. In spezieller Ausbildung
besteht dieser Trichtermantel 3 aus zwei konisch sich verjüngenden Mantelbereichen,
die mit einer im wesentlichen vertikal verlaufenden Umfangswandung verbunden sind,
durch die auf gegenüberliegenden Seiten des Sichters 20 jeweils ein Sichtabluftstutzen
4 nach außen geführt ist.
[0020] Dieser vertikale Mantelbereich des ersten Trichtermantels 3 trägt dazu bei, eine
weitgehend gleichmäßige Verteilung des eingeführten Sichtgutes trotz Durchführung
der Sichtabluftstutzen 4 zu erreichen. Sofern höhere Absaugleistungen für den Sichtvorgang
für wünschenswert erachtet werden, können anstelle der im Beispiel gezeigten zwei,etwa
diametral gegenüberliegend, nach außen geführten Sichtabluftstutzen auch mehrere,
z.B. auch drei oder vier derartige Stutzen mit gleichem Winkelabstand voneinander
vorgesehen werden.
[0021] Von der oberen Stufe des Trichtermantels 3 gleitet das körnige Sichtgut in einer
spiraligen Schleppung nach unten in eine sich verjüngende Öffnung, die eine Mündungsfläche
35 bildet. Dabei werden Strähnen des Gleitschleiers des zu sichtenden Gutes, die sich
bei sehr geringen Mengen des eingeführten Sichtgutes infolge der Durchdringung der
Sichtabluftstutzen bilden können, weitestgehend ausgeglichen und das Sichtgut wird
weitgehend gleichförmig, etwas gesammelt.
[0022] Aus der sich verjüngenden Öffnung 36 des Trichtermantels 3 gleitet das zu sichtende
Korngemenge vorverteilt in den zweiten rotierenden Streuteller 5, der im wesentlichen
kreisringförmig gestaltet ist, wobei an seinem radial inneren Ende eine kragenartige,
rohrförmige Umfangswandung 34 nach oben über die Mündungsfläche 35 des ersten Trichtermantels
3 hinausragt. Diese Umfangswandung 34 umgibt ein nach unten offenes zentrales Sichtabluftrohr
7, das nach oben im Bereich der vertikalen Umfangswandung des Trichtermantels 3 in
die zwei Sichtabluftstutzen 4 verzweigt ist.
[0023] An den, eine partielle Trichteröffnung nach oben bildenden Streuteller 5 schließen
sich nach unten etwa radial stehende Dispergierflügel 10 an, die z.B. rotativ starr
mit dem zweiten Streuteller 5 und dem darunter angeordneten Schleuderkorb 6 verbunden
sind.
[0024] Der zweite Streuteller 5 wird radial außen von einem zweiten Trichtermantel 9 umgeben,
der einen größeren Durchmesser aufweist als der erste Trichtermantel 3. Der zweite
Streuteller 5 schleudert das zu sichtende Gut gegen den zweiten Trichtermantel 9,
an dessen Umfang eine vollständige kreisringförmige Verteilung des Sichtgutes erfolgt.
Die Dispergierflügel 10 sind zur Erzeugung von Luftwirbeln vorgesehen, um das bereits
weitgehend gleichförmig vorverteilte Sichtgut optimal vordispergiert in den darunter
vorgesehenen Sichtraum 11 einfließen zu lassen.
[0025] Anstelle der drehstarren Verknüpfung zwischen den Streutellern 2 und 5 sowie den
Dispergierflügeln 10 und dem Schleuderkorb 6, können auch separate Rotationsantriebe,
z.B. über Hohlwellen, für diese einzelnen Baugruppen vorgesehen werden.
[0026] Der weitgehend zylindrische Schleuderkorb 6 weist nach unten eine relativ dünne,
geschlossene Platte 6" auf. Radial außen hat der Schleuderkorb 6 einen Kranz von Strömungsflügeln
6', die im wesentlichen achsparallel angeordnet sind und die z.B. als Leisten, Schaufeln
oder dergleichen gestaltet sein können. An seinem oberen Ende ist der Schleuderkorb
6 über den größten Teil seines Durchmessers, z.B. über 2/3 seines Durchmessers und
mehr, offen gehalten,um eine große Absaugöffnung in Richtung zur zentralen Absaugleitung
7 zu bilden. Aus Stabilitätsgründen wird daher dieser offene Teil des Schleuderkorbes
6 mit einer geringen Anzahl radialer Speichen 6''' ausgestattet, die fest an der Welle
8 und unterhalb der Dispergierflügel z.B. materialverschweißt sind. Diese Speichen
6''' können im Querschnitt unter Berücksichtigung ihrer Drehrichtung eine strömungsgünstige
Form aufweisen, damit die in den Schleuderkorb 6 hineinwirkende Absaugströmung davon
weitgehend unbeeinflußt bleibt.
[0027] Nach radial außen schließt sich mindestens über die gesamte Axialhöhe des Schleuderkorbes
6 und ggfl. sogar nach unten, der Sichtraum 11 an, der nach radial außen durch Leitschaufelkränze
12 und 13 begrenzt ist.
[0028] Im Beispiel sind dieaLeitschaufeln axial unterteilt und in zwei einzelne, separat
für sich winkelverstellbare Leitschaufelkränze 12 und 13 aufgeteilt. Aus Vereinfachungsgründen
ist im Beispiel nur eine zweifache Unterteilung dargestellt. Mit diesen unabhängig
voneinander einstellbaren Leitschaufelkränzen 12 und 13 kann die Art der im Sichtraum
11 zirkulierenden Luftbewegung eingestellt werden, wobei ganz speziell bei einseitig
vorgesehener Absaugleitung der auf das Feingut wirkende Sog abhängig von der axialen
Höhe im Sichtraum und zumindest partiell in den Schleuderkorb hineinreichend, eingestellt
werden kann.
[0029] Wie anschaulicher aus der Fig.2 erkennbar, durchströmt die durch die Sichtlufteintritte
14 eingeblasene Sichtluft das Spiralgehäuse 15 in etwa auf einer enger werdenden Spiralbahn.
Die eingeblasene Sichtluft wird über.die schrägstehenden Schaufelleitkränze 12 und
13 mit entsprechender Strömungs- und Drallrichtung in den Sichtraum 11 eingeführt.
Das durch den Eintrittsspalt 33 an der unteren Öffnung des zweiten Trichtermantels
9 vordispergiert in den Sichtraum 11 eingeführte Sichtgut wird hier entsprechend der
eingestellten Korngrenzgröße gesichtet. Diese Korngrenzgröße hängt von einer Vielzahl
von Parametern, wie z.B. Drehzahl des Schleuderkorbes 6, Durchsatzleistung, Grad der
Vordispergierung, Anstellung der Leitschaufelgrenze, Einblas-und Abzugsgeschwindigkeit
der Sichtluft etc.ab. Die mit Feingut beladene Sichtluft durchströmt auf ihrem weiteren
Weg nach radial innen die Strömungsflügel 6' des
Schleuderkorbes 6 und wird nachfolgend durch die rohrförmiqe Absaugleitung 7 verteilt
auf die beiden Sichtabluftstutzen 4 abgesaugt. Die nachfolgenden Abscheider und Zyklonen
zur Absonderung des Feingutes aus der Sichtabluft sind nicht dargestellt.
[0030] Nach unten schließt sich beim Sichter 20 nach Fig. 1 im wesentlichen der Grobguttrichter
16 an, über den das über der Korngrenzgröße liegende Gut ausgetragen wird. Um eine
Nachsichtung durchführen zu können, schließt sich nach unten nach einem kurzen trichterförmigen
Übergangsbereich ein weiteres Spiralgehäuse 17 mit einem ebenfalls verstellbaren Leitschaufelkranz
18 an. In diesem Bereich findet daher eine Nachsichtung des nach unten fallenden Sichtgutes
statt. Der sekundäre Sichtlufteintritt 14' im Spiralgehäuse 17 steht daher zweckmäßigerweise
mit dem primären Sichtlufteintritt 14 in Verbindung, so daß ein regelbarer Anteil
an Sichtluft zur Nachsichtung dort eingeblasen werden kann.
[0031] Die Strömungsflügel 6' des Schleuderkorbes 6 können je nach Einsatzzweck unterschiedliches
Profil aufweisen und sich auch um ihre Radialerstreckung unterscheiden. Von Bedeutung
ist die Abstimmung dieser Baugruppen, wonach auch bei einseitiger Absaugleitung die
Sogwirkuna über die axiale Höhe des Schleuderkorbes weitgehend gleichmäßig eingestellt
wird.
[0032] In der Schnittdarstellung nach Fig. 2 ist erkennbar, da
ß von einer radial erweiterten Sichtluftführung im Bereich des Sichtlufteintrittes
eine Verengung in einem Bereich von 180
0 nach dem Eintritt der Sichtluft durch das Spiralgehäuse 15 erzeugt wird. Entsprechend
der im Sichter erzeugten Strömungsrichtung sind auch die Übergangsbereiche von der
Abluftleitung 7 zu den Sichtabluftstutzen 4 ausgelegt. Die strömungstechnische Abziehung
der mit Feingut beladenen Sichtluft erfolgt im Beispiel in einer Versetzung der Sichtluftstutzen
von 90 bis 180° gegenüber der Einmündung der Sichtlufteintritte 14.
[0033] Fig. 3 und 4 schematisieren einen Sichter 30, dessen zentrales Sichtabluftrohr 27
unterhalb des Schleuderkorbes 56 vorgesehen ist. Bei funktionsmäßig übereinstimmenden
Baugruppen sind gleiche Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel nach Fig.1
und 2 gewählt, wobei auch die Funktionsweise des Sichters 30 abgesehen von der Abzugsrichtung
im wesentlichen gleich ist.
[0034] Der Schleuderkorb 56 des Sichters 30 ist axial umgekehrt aufgebaut, so daß die geschlossene
Platte 6" oben liegt, während die Speichen 6''' zur Versteifung des Schleuderkorbes
56 unten angeordnet sind.
[0035] Der gravierende Vorteil des Sichters 30 besteht darin, daß eine zentrale Aufgabe
des zu sichtenden Gutes vorgesehen ist, wobei die axiale Erstreckunq des gesamten
Sichters durch das Entfallen einer
[0036] oberen Abluftleitung und entsprechender Stutzen wesentlich verkleinert werden konnte.
Insbesondere kann beim Sichter 30 die erste Verteilung des zu sichtenden Gutes über
einen konischen Trichtermantel 3 mit einer einzigen Stufe durchgeführt werden. Die
Streuteller 2 und 5 können aus diesem Grund nahezu punktmäßig an der Welle befestigt
sein.
[0037] An dem nach unten geöffneten Schleuderkorb 6 schließt sich zentral eine nach unten
geführte, rohrförmige Abluftleitung 27 an. Diese ist im Nachsichtungsbereich konisch
etwas verjüngt, um daran anschließend im Bereich des Grobguttrichters 16 in zwei unter
einem Neigungswinkel zur Achse des Sichters 30 nach außen geführten Sichtabluftstutzen
auszumünden. Die Absaugung der Sichtabluft nach unten bringt zudem den Vorteil, daß
eventuell strähnige Ausbildungen des Sichtgut-
Gleitschleiers von vorneherein ausgeschlossen werden.
[0038] In der linken Hälfte der Fig. 4 ist ein beispielhaftes Profil der Strömungsflügel
6' erkennbar. Die Strömungsflügel 6' sind in diesem Beispiel in etwa als gleichschenklige
Rechteckwinkel ausgebildet, deren Spitze nach radial außen zeigt. Eine symmetrische
Anordnung zum Radius wird dabei angestrebt. Auch eine Veränderung des Winkels in der
axialen Höhe ist zweckmäßig, um bei einseitiger Sichtabluftansaugung einen möglichst
gleichmäßigen Sog über die axiale Höhe des Schleuderkorbes56 zu gewährleisten.
[0039] In der rechten Hälfte der Fig. 6 ist radial innen die geschlossene Platte 6'' erkennbar,
an die sich der Eintrittsspalt 33 bzw. der darunter liegende kreisring-zylindrische
Sichtraum 11 anschließt.
1. Drehluft-Schleuderkorb-Sichter mit einem um eine vertikale Drehachse antreibbaren
Schleuderkorb, der radial außen vorgesehene Strömungsflügel aufweist und der von der
Sichtluft im wesentlichen von außen nach innen durchströmt wird,
mit einem den Schleuderkorb umgebenden, kreisringförmigen Sichtraum, an den nach radial
außen ein koaxialer Kranz von Leitschaufeln angrenzt, wobei die Sichtluft an den Leitschaufeln
vorbei spiralförmig mit einem Drall in den Sichtraum einführbar ist, mit einem Einlaß
oberhalb des Sichtraums für das Sichtgut und einem Auslaß unterhalb des Sichtraums
für das Grobkorn und mit mindestens einer axialseitig zum Schleuderkorb vorgesehenen
im wesentlichen koaxialen Absaugleitung für die mit Feingut beladene Sichtabluft,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Einlaß (1) des Sichtgutes ein erster um die vertikale Drehachse drehbarer
Streuteller (2) zugeordnet ist, der das Sichtgut einem, diesen Streuteller (2) mit
radialem Abstand umgebenden, mindestens einstufigen, ersten Trichtermantel (3) zuführt,
daß nachfolgend mindestens der Mündung des ersten Trichtermantels (3) ein weiterer,
zweiter, um die vertikale Drehachse drehbarer Streuteller (5) zur Zuführung des Sichtgutes
auf einen im Vergleich zum ersten Trichtermantel (3) durchmessergrößeren, zweiten
Trichtermantel (9) zugeordnet ist, und daß im Bereich des sich an die Mündung des
zweiten Trichtermantels (9) anschließenden Eintrittsringspaltes (33) in den kreisringförmigen
Sichtraum (11) um die vertikale Drehachse drehbare Dispergierflügel (10) für das Sichtgut
vorgesehen sind.
2. Sichter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugleitung (7,27) im Sichtergehäuse (40) in mehrere strömungssymmetrisch
angeordnete Sichtabluftauslässe (4,24) übergeht.
3. Sichter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugleitung (7) vom Schleuderkorb (6) ausgehend so nach oben angeordnet
ist, daß die mehreren Sichtabluftauslässe (4) unterhalb des ersten Streutellers (2),
insbesondere mit gleichem Umfangsabstand und/oder im wesentlichen senkrecht zur Drehachse,
aus dem Sichtergehäuse (40) geführt sind.
4. Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Streuteller (5) etwa kreisringförmig ausgebildet ist und eine, die
nach oben geführte Absaugleitung (7) koaxial umgebende Umfangswandung (34) aufweist,
die insbesondere axial in die unterste Mündungsfläche (35) des ersten Trichtermantels
(3) hineinragt.
5. Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Absaugleitung (27) vom Schleuderkorb (56) ausgehend nach unten angeordnet
ist.
6. Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleuderkorb (6;56) gegenüberliegend zur einzelnen Absaugleitung (7;27) eine
im wesentlichen geschlossene Platte (6'') aufweist.
7. Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet ,
daß mindestens der zweite Streuteller (5) und/oder die Dispergierflügel (10) drehfest
mit dem Schleuderkorb (6) verbunden sind.
8. Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Streuteller (2,5), die Dispergierflügel (10) und der Schleuderkorb (6;56)
mit gleicher oder unterschiedlicher Drehzahl relativ zueinander antreibbar sind.
9. Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitschaufeln (12,13) in axialer Richtung unterteilt und/oder, insbesondere
relativ zueinander, winkelverstellbar sind.
10. Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des Auslasses (16) für das Grobgut ein zweiter, insbesondere vom ersten
Sichtlufteintritt (14) abgezweigter, Sichtlufteintritt (14') zur Nachsichtung vorgesehen
ist.
11. Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Streuteller (2,5) im wesentlichen kegelförmig, mit nach oben offener Kegelfläche
ausgebildet sind.
12. Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß axial beidseitig zum Schleuderkorb je eine koaxiale Absaugleitung für die mit
Feingut beladene Sichtabluft vorgesehen ist.