[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anzeigeeinrichtung für die Parameter eines Tauchganges,
wie z.B. aktuelle Tiefe, maximal getauchte Tiefe, bisherige Tauchzeit o. dgl., welche
Anzeigeeinrichtung über
a) wenigstens einen Speicher für die Dekompressionsparameter bei einer Reihe von Tauchtiefen
und -zeiten, und
b) eine Auswerte- und Verknüpfungsstufe für die gemessenen Werte des Tiefen- und des
Zeitmessers mit den im Speicher gespeicherten Werten angesteuert ist.
[0002] Beim Tauchen mit komprimierter Luft wird durch das Tauchgerät (Lungenautomat) ein
Druckgleichgewicht erzeugt. Das heisst, die Luft, die der Taucher einatmet, steht
unter dem gleichen Druck, wie das ihn umgebende Wasser.
[0003] Mit zunehmender Wassertiefe atmet der Taucher Luft unter höherem Druck ein, was bewirkt,
dass sich im Körper des Tauchers mehr Luft löst. Die verschiedenen Gase, aus denen
sich die luft zusammensetz, reichern die verschiedenen Gewebe des menschlichen Körpers
nach bestimmten Sättigungsfaktoren verschieden stark an.
[0004] Beim Auftauchen geschieht das Entgegengesetzte, die Gewebe entsättigen sich.
[0005] Nimmt nun der Umgebensdruck infolge zu schnellen Auftauchens zu rapide ab, so kann
die im Blut und den Geweben gelöste Luft nicht genügend schnell abgeatmet werden.
[0006] Im besonderen ist das der gelöste Stickstoff, da der Ueberschuss an Sauerstoff und
Kohlendioxid wesentlich geringer ist. Das kommt daher, weil der Sauerstoff zu einem
grossen Teil von den Geweben verbraucht wird und das Kohlendioxyd wegen seiner grossen
Diffusionsgeschwindigkeit den Organismus schneller verlässt als andere Gase.
[0007] Wenn der Stickstoff bei zu schneller Druckabnahme im Ueberschuss anfällt, kann er
blasenbildend aus seiner Lösung ausperlen. Das führt zu Dekompressionskrankheiten,
die vermieden werden können, wenn dem Stickstoff erlaubt wird, sich so langsam aus
dem Blut und den Geweben zu entbinden, dass es nicht zur Gasblasenbildung kommt.
[0008] Der krankmachende Faktor der Gasblasenbildung besteht darin dass die Stickstoffgasblasen
in den Geweben Schädigungen hervorrufen, dass sie in den Blutgefässen auftreten und
in deren Endverzweigungen, den Kapillaren, steckenbleiben. Hier verhindern sie die
Blut- und Sauerstoffversorgung des umgebenden Gewebes.
[0009] Wenn dieser Zustand der Verstopfung eines Blutgefässes (Embolie) anhält, so können
die betroffenen Gebiete nicht mehr ernährt werden und gehen zugrunde.
[0010] Um Dekompressionskrankheiten zu vermeiden, darf der Taucher nicht schneller als mit
10 m/min auftauchen, und muss nach Ueberschreiten der sog. Nullzeit beim Auftauchen
Pausen (Dekompressionshalte) einlegen.
[0011] Die Dauer und Tiefe der Dekompressionshalte hängt von der Gewebesättigung des Tauchers
ab. Die Gewebesättigung ihrerseits wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.
[0012] Ohne Begründung und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, seien hier einige der wichtigsten
Punkte aufgeführt.
- Maximale Tauchtiefe
- Tauchzeit
- Verlauf des Tauchganges
- Luftdruck an der Wasseroberfläche (Höhe des Tauchortes über dem Meer)
- Dauer des Aufenthaltes vor dem Tauchgang am Tauchort
- Vorausgegangene Tauchgänge innerhalb 12 Std.
- Körperliche Anstrengung unter Wasser
- Individuelle Gewebezusammensetzung des Tauchers (fettleibig oder athletischer Körperbau)
- Zusammensetzung des Atemgases.
[0013] Solange der Taucher ohne die Gefahr einer Dekompressionskrankheit jederzeit an die
Oberfläche zurückkehren kann, befindet er sich am Nullzeittauchen.
[0014] Unter der Nullzeit versteht man die Zeit, die ein Taucher auf einer bestimmten Tiefe
bleiben kann, so dass er beim Auftauchen keine Dekompressionshalte einlegen muss.
[0015] Aus Sicherheitsgründen empfiehlt das Druckkammerlabor der Universität Zürich trotzdem
für jeden Tauchgang einen Mindest-Stop von 3 min auf 3 m Tiefe einzuhalten.
[0016] Jeder Taucher muss die Auftauchbedingungen kennen, um ohne Dekompressionsunfall auftauchen
zu können.
[0017] Es sind dies die Auftauchgeschwindigkeit und die Dekompressionspausen, welche der
Taucher während des Aufstiegs einzuhalten hat.
[0018] Die Dekompressionspausen sind von der Dauer und der Tauchtiefe des Tauchganges abhängig
und müssen auf bestimmten Tiefen verbracht werden.
[0019] Heutzutage bestimmt der Taucher die Auftauchbedingungen von Hand, mit der Taucheruhr,
dem Tiefenmesser und der Tauchtabelle. Die Bestimmung der Dekompressionspausen in
der Tauchtabelle ist recht einfach, aber ebenso ungenau in Bezug auf die optimale
Dekompression, weil eine einfache Tabellenhandhabung nur mit dem Verlust einer exakten
Tauchgangerfassung erkauft werden kann.
[0020] Um die optimale Dekompression für jeglichen Tauchgang zu erhalten, müssen der Tauchgang
exakt erfasst und die dementsprechenden Dekompressionsbedingungen berechnet werden.
[0021] Diese Arbeit kann ein Taucher natürlich unmöglich selbst durchführen, weil er dazu
eine grosse Anzahl von Daten festhalten und durch komplizierte Umrechnungen auswerten
müsste. Deshalb verwenden Sport- und Berufstaucher heute Tabellen, aus denen sie die
Dekompressionsbedingungen herauslesen. Solche anerkannte Tabellen sind z.B. die der
- Group d'Etudes et de Recherches Sous-marine (Frankreich)
- Royal Navy (England)
- U.S. Navy (USA)
- Druckkammerlabor der Universität Zürich.
[0022] Diese Tabellen beruhen auf Versuchen mit Menschen und auf Berechnungen, bei denen
eine endliche Anzahl von Geweben mit unterschiedlichen Sättigungsfaktoren auf einem
Grossrechner simuliert wurden.
[0023] Die Anforderungen des Tauchers an die Tabelle sind:
. Einfache Handhabung
. Dekompressionsbedingungen für jeglichen Tauchgang mit gerade notwendiger Sicherheit
[0024] Diese beiden Anforderungen stehen in einem Zielkonflikt, weil eine einfache Tabellenhandhabung
wenig Tabelleneingangswerte fordert, aber wenige Eingangswerte eine exakte Erfassung
des Tauchganges verunmöglichen. Somit ist es ausgeschlossen, die gerade notwendigen
De-kompressionsbedingungen für jeglichen Tauchgang zu bestimmen.
[0025] Es basieren deshalb alle Tabellen auf dem Kompromiss, dass die wenigen Tabelleneingangswerte
zu Lasten der maximalen De-kompressionszeit gehen und der Taucher nur im Extremfall
an die gerade notwendige Dekompression herankommt. In allen anderen fällen dekomprimitiert
der Taucher viel zu lange.
[0026] Das heisst, die meisten heute erhältlichen Tabellen sind für einen geradlinigen Abstieg
(ca. 30m / min), einen Aufenthalt in einer bestimmten Tiefe und für einen direkten
Aufstieg berechnet.
[0027] Damit können die Dekompressionsbedingungen mittels der maximalen Tauchtiefe und der
Gesamttauchzeit (Zeit vom Beginn des Abtauchens bis zum Beginn des Auftauchcns) aus
der Tabelle herausgelesen werden. Vergleicht man aber verschiedene Tabellen miteinander,
so stellt man fest, dass für die gleiche Gesamttauchzeit und gleiche maximale Tauchtiefe
beträchtliche Unterschiede bezüglich der Kompressionsbedingungen auftreten.
[0028] Dies kommt daher:
- weil die meisten Tabellen für Tauchen auf Meereshöhe ausgelegt sind und das Tauchen
in Bergseen nur sehr umständlich, von wetterbedingten Luftdruckschwankungen ganz abgeschen,
berücksichtigt wird;
- weil Tauchgänge, die einem Tauchgang vorausgingen, bei vielen Tabellen gar nicht,
bei anderen nur sehr umständlich berücksichtigt werden können;
- - weil die Dekompressionsbedingungen von der Dauer des Aufenthaltes am Tauchplatz
und der Höhe des Tauchplatzes über dem Meer abhängen, und dies nicht in allen Tabellen
berücksichtigt ist;
- weil nur sehr wenige Tabellen einen Höhenbereich berücksichtigen, für den die Dekompressionsbedingungen
gültig sind;
- weil den verschiedenen Tabellenwerken ein mehr oder weniger grosser Sicherheitsfaktor
beaufschlagt wurde.
[0029] Die Tabellen 1 bis 4 für 0 - 700 m über Meer, sowie 5 bis 8 für 701 - -1500 m über
Meer finden sich am Ende der Beschreibung. Die Hauptunterschiede der Tabellen des
Druckkammerlabors der Universität Zürich gegenüber allen anderen Tabellen sind:
1. Die Tabellen des Druckkammerlabors sind einzigartig in der Berücksichtigung eines
Arbeitsfaktors, d.h. diese Tabellen sind so ausgelegt, dass ein Taucher, der unter
Wasser eine körperliche Arbeit verrichtet, ohne Gefahr eines Dekompressionsunfalles
nach ihnen dekomprimieren kann.
2. Die Tabellen des Druckkammerlabors gehören zu den wenigen Ausnahmen, die nicht
für eine fiktive Höhe über Meer, sondern für einen Höhenbereich über Meer ausgelegt
sind.
[0030] Da die Tabellen einerseits umständlich sind, andererseits eine grosse Anzahl von
Messdaten voraussetzen, wurden für den Taucher die verschiedensten Geräte und Hilfsmittel
entwickelt. Ausser unterschiedlichen Arten von Tiefenmessern und Taucheruhren handelt
es sich dabei beispielsweise um ein Dekompressionsmeeer, welches Gerät die Gassättigung
des Körpers dadurch nachahmt, dass Gas aus einem flexiblen Beutel durch ein Stück
Sinterkeramik in einen starrwandigen Raum gedrückt wird. Ein daran angeschlossenes
Manometer zeigt den Druck in diesem Raum an. Je länger und je tiefer damit getaucht
wird, desto höher steigt der Druck hinter dem Sinterkörper. Das Manometer gibt dem
Taucher somit angenähert Auskunft über die fortschreitende Sättigung seines Körpergewebes.
[0031] Da die heute erhältlichen Dekompressions-Messinstrumente die Sättigung des menschlichen
Körpergewebes nur sehr ungenau wiedergeben können, darf dieses Instrument nie allein
zur Bestimmung der Dekompression benützt werden. Diese muss zur Zeit unbedingt anhand
weiterer Faktoren - wie Tauchtiefe und Tauchdauer - mittels einer Dekompressionstabelle
vor jedem Tauchgang ermittelt werden. Das "Dekometer" kann daher bestenfalls zur Kontrolle
mitgeführt werden. Der Grund hiefür liegt darin, dass Dekompressionsmeter nach dem
Gesetz von Boyle-Mariotte arbeiten und den Einfluss des Stickstoffs unter erhöhtem
Druck auf den menschlichen Körper nur simulieren können. Dekompressionsmeter können
darum nie genau arbeiten, weil die Gasdiffusion durch den Sinterfilter in beiden Richtungen
gleich schnell erfolgt. Im menschlichen Körper liegen aber (vor allem bei Kurztauchgängen)
nie gleichmässige Verhältnisse vor. Ein Dekompressionsmeter ist kein Garant für die
Verhinderung eines Dekompressionsunfalles.
[0032] Ein anderes gebräuchliches Messgerät ist der sog. Bottom-Timer. Der Bottom-Timer
ist ein automatisches Tauchzeit-Messgerät. Er ist druckgesteuert und schaltet sich
somit selbständig beim Erreichen einer geeichten Tiefe ein. Ebenso schaltet sich der
Bottom-Timer kurz vor Erreichen der Wasseroberfläche wieder aus. Es handelt sich dabei
um nichts anderes als eine wasserdichte "Stoppuhr", welche sich selber durch einen
einfachen Mechanismus - druckgesteuert - ein- und ausschaltet. Der Bottom-Timer vermittelt
dem Taucher die effektive Tauchzeit. Diese Tauchzeit kann jedoch auch auf einer normalen
Taucheruhr (mittels Stellring einstellbar) abgelesen werden.
[0033] Tauchzeit und Tauchtiefe sind zwar wesentliche, nicht aber die einzigen Faktoren
zur Ermittlung der Dekompression.
[0034] Dagegen könnte ein Tauchcomputer alle Daten genau erfassen und entsprechend auswerten.
Ideal wäre es, wenn der Tauchcomputer einen Taucher, zusammengesetzt aus einer endlichen
Anzahl Standardgeweben, simuliert- Dabei würde der Sättigungsgrad der einzelnen Gewebe,
als funktion der Tiefe und des Sättigungsfaktors des betreffenden Gewebes, über die
Zeit aufintegriert. Durch kontinuierliches Vergleichen des kritischen Sättigungsgrades
mit dem gerade erreichten Sättigungsgrad der einzelnen Gewebe könnten die Dekompressionsbedingungen
bestimmt werden.
[0035] Nun ist bereits ein Vorschlag für ein ideales Dekompressionsmeter in Analogtechnik
mit Hilfe von RC-Gliedern zur Simulierung der Sättigungsgrade der einzelnen Gewebe
vorgeschlagen worden. Dabei ergeben sich aber einerseits insoferne Probleme, als sich
der Sättigungsgrad nicht in die äquivalenten Dekompressionsbedingungen umrechnen lässt,
anderseits liesse sich der Vorgang des Sättigens und Entsättigens der Gewebe nur bedingt
durch RC-Glieder realisieren, weil die verschiedenen Gewebe Stickstoff-Halbwertszeiten
von 5 - 635 min aufweisen. Das verlangt nach enorm grossen Zeitkonstanten der RC-Glieder
(bis zu 635 min), was zu grössten Problemen bezüglich Dimensionierung der RC-Glieder
führt. Ueberdies wäre die vorgeschlagene Analogverarbeitung für die Praxis viel zu
ungenau. Deshalb ist es auch nie zu einer Verwirklichung dieses Vorschlages gekommen.
[0036] Zwar sind bereits verschiedene Tauchcomputer im Handel erhältlich, doch ergab sich
dadurch deshalb kaum ein fortschritt, weil bisherige Tauchcomputer nichts weiter als
eine Digitalisierung aller bisher bekannten Instrumente (wie Tiefenmesser, Bottom-Timer,
Dekompressionsmeter) zustande brachten. Vor allem hängt allen bekannten Geräten der
Nachteil an, dass sie als Parameter zur Ermittlung der Dekompressionsbedingungen nur
die maximal erreichte Tauchtiefe und die Gesamttauchzeit berücksichtigen. Dies bedeutet,
dass nach der Anzeige dieser Geräte ein Taucher die gleichen Dekompressionsbedingungen
einhalten muss, egal ob er die meiste Zeit in geringen Tiefen, vielleicht sogar in
einer Nullzeittiefe, verbracht hat und nur kurz die maximale Tauchtiefe erreichte,
oder ob er die gesamte Tauchzeit in der maximalen Tiefe verbrachte.
[0037] Die Folge dieser ungenauen Anzeige ist, dass Taucher auf Grund der tatsächlichen
Zeiten und Tiefen von den angezeigten Dekompressionsbedingungen Abstriche vornehmen,
die sie selbst wieder nur abschätzen und so in Gefahr geraten.
[0038] Einer der vorstehend erwähnten Tauchcomputer ist beispielsweise auch aus der FR-A-2
385 150 bekanntgeworden. Auch bei diesem vorbekannten Tauchcomputer gelten im wesentlichen
die vorstehend erläuterten Nachteile, wobei als ein wesentlicher Mangel anzusehen
ist, dass bei diesem vorbekannten Gerät nur ein Teil angezeigt, nämlich die Tiefe
des gerade nächsten Dekompressionshaltes und seine Zeit, sowie die Auftauchgeschwindigkeit.
Damit fehlt aber jeder Gesamtüberblick, denn einerseits lässt sich für den Taucher
seine eigene Geschwindigkeit nur schwer feststellen, so dass ihm diese Anzeige wenig
bringt. Andererseits kann sich die vorgeschriebene Gesamtauftauchzeit beispielsweise
über 1/2 Stunde erstrecken, und ist deshalb von besonderem Interesse, etwa um Unterkühlungen
zu vermeiden. Somit lässt sich auch bei diesem vorbekannten Stand der Technik keine
hinreichend genaue Anzeige der Dekompressionsbedingungen erzielen, da nämlich die
auch Tabellen enthaltenden Speicher im Falle eines komplizierteren Tauchprofiles mit
mehreren Tauchtiefenbereichen und dazu gehörigen Grundzeiten nur von der Maximaltiefe
und der Gesamttauchzeit ausgehen.
[0039] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine genauere Anzeige der Dekompressionsbedingungen
auf Grund der tatsächlichen Tauchzeiten und -tiefen zu ermöglichen. Dies gelingt erfindungsgemäss
dadurch, dass in jedem Zeitpunkt des Tauchganges die in Abhängigkeit von den durchtauchten
Tiefee und Zeiten erforderliche Gesamtauftauchzeit inklusive der vorgeschriebenen
Dekompressionshalte anzeigbar ist und/oder eine Wandlereinrichtung für die jeweils
aktuelle Grundzeit Verweil zeit in der jeweiligen Tauchtiefenstufe beim Eintritt in
eine neue Tauchtiefenstufe, in die dieser neuen Tauchtiefenstufe äquivalente Grundzeit
vorgesehen ist, die jener Zeit entspricht während welcher der Tancher sich der mazimalen
Tiefe seines Tauchprofils befunden hätte.
[0040] Um die Genauigkeit der erfindungsgemässen Anzeigeeinrichtung noch weiter zu erhöhen,
ist gemäss einer Weiterbildung vorgesehen, dass mit Hilfe der Wandlereinrichtung auch
der - vorzugsweise jeweils mit Hilfe eines Messgerätes gemessene - Luftdruck berücksichtigbar
ist.
[0041] Dadurch kann auch der tatsächlich am Tauchort vorhandene Luftdruck berücksichtigt
werden, der nicht nur von der Meereshöhe, sondern auch von den Wetterumständen abhängt.
Bisher war es lediglich möglich, je nach Meereshöhe verschiedene, sehr breit abgestufte
Tabellen zu verwenden, wobei die sehr stark beeinflussenden Wetterbedingungen überhaupt
keine Berücksichtigung fanden.
[0042] Es wäre nun denkbar, für die Messung des Wasserdruckes einerseits, für die Messung
des Luftdruckes anderseits zwei verschiedene Druckmesser zu verwenden, doch ist vorzugsweise
vorgesehen, dass ein einziger vorzugsweise eine piezoresistive Messzelle aufweisender
Druckmesser sowohl für den Luft- wie für den Wasserdruck mit der die Wandlereinrichtung
enthaltenden Schaltung verbunden ist. Dadurch können nicht nur Kosten für einen weiteren
Druckmesser eingespart werden, sondern es bleibt auch die Handlichkeit des Gerätes
erhalten, was gerade für die Mitnahme unter Wasser wichtig ist.
[0043] Verwendet man aber einen einzigen Druckmesser für die Druckmessung ober oder unter
Wasser, wo die Druckverhältnisse sehr unterschiedlich sind, so müsste entweder ein
relativ teurer Druckmesser mit einem weiten Messbereich verwendet werden, oder es
ist zweckmässig vorgesehen, dass der Messbereich des Druckmessers jeweils für Luft-
bzw. für Wasserdruckmessung mit Hilfe einer Schalteinrichtung umschaltbar ist.
[0044] Die Schalteinrichtung weist vorzugsweise zumindest einen FET-Schalter auf, dem zur
Entkoppelung gegenüber dem Eingang der nachgeschalteten Stufe, insbesondere eines
Analog-Digital-Wandlers, ein Impedanzwandler nachgeschaltet ist.
[0045] Die Wandlereinrichtung selbst besteht zweckmässig aus einem Rechner, sowie Speicher(n)
für Grundzeiten und/oder Dekompressionszeiten und/oder Repetitivgruppen, welche Speicher
z.B. Tabellenspeicher sein können.
[0046] An den Ausgang des Druckmessers ist insbesondere eine Differenzierungsstufe angeschlossen,
weil einerseits durch diese Stufe die Auftauchgeschwindigkeit kontrolliert werden
kann; anderseits ist es aber auch möglich, dass die Schalteinrichtung zum Umschalten
von Luft- auf Wasserdruckmessung eine Sprungerkennungsstufe für den Druck umfasst,
die beispielsweise von der Differenzierstufe gebildet ist.
[0047] Andere mögliche Ausbildungen dieser Schalteinrichtung sind ein manuell zu betätigender
Schalter (dessen Betätigung allerdings vergessen werden könnte) oder ein von einem
Feuchtigkeitsfühler betätigbarer Schalter. Während aber gerade die letztere Ausführung
zu Fehlschaltungen beim vorbereitenden Duschen oder beim Auftauchen infolge von Restfeuchtigkeit
Anlass geben könnte, ist durch die Sprungerkennungsstufe ein sicheres Schalten und
eine ebensolche Anzeige gewährleistet. Dabei kann die Sprungerkennungsstufe auch anders
als durch eine Differenzierstufe, beispielsweise mit Hilfe eines Schwellwertschalters,
mit Speicherschaltungen und entsprechenden Vergleichsstufen od. dgl. gelöst sein.
[0048] Aber auch aus anderen Gründen, z.B. für eine Auswerte- und Verknüpfungsstufe begrenzten
Arbeitsbereiches, kann eine Bereichsumschaltung, beispielsweise durch Umschalten der
Verstärkung oder des Bit-Bereiches eines der Auswerte- und Verknüpfungsstufe vorgeschalteten
Analog-Digital-Wandlers, mit Hilfe einer Schalteinrichtung vorteilhaft sein. Dadurch
ist es möglich, billigere Bauteile, wie eine Auswerte- und Verknüpfungsstufe geringerer
Kapazität, zu verwenden. Die Schalteinrichtung kann hiebei von derselben Einrichtung
gebildet sein, die auch die Umschaltung des Druckmessers vornimmt.
[0049] Zwar sind die oben beispielshalber aufgezählten Umschaltmöglichkeiten durchaus gangbar,
doch sind sie in manchen fällen zu aufwendig. Deshalb wird in der Praxis einer Lösung
der Vorzug gegeben, bei der eine durch die Schalteinrichtung umschaltbare Referenzspannungsquelle
vorgesehen ist, der zweckmässig ein Analog-Digital-Wandler nachgeschaltet ist.
[0050] Wenn ausser dem Wasserdruck auch der tatsächliche Luftdruck in die Berechnung eingehen
soll, so ist es notwendig, mit einer Anzeigeeinrichtung mit einem willkürlich, also
insbesondere manuell, zu betätigenden Hauptschalter zu arbeiten, weil der Betriebsbeginn
der Einrichtung automatisch ja nicht erfassbar ist. In diesem Falle ist es zweckmässig,
wenn ausser diesem Hauptschalter, insbesondere für die Einschaltung des Druckmessers,
zusätzlich mit dem Druckmesser eine zweite Schalteinrichtung zum Schalten weiterer
Teile der Einrichtung beim Tauchen in Wasser vorgesehen ist. Auch hier wiederum kann
die oben erwähnte Schalteinrichtung die Rolle dieser zweiten Schalteinrichtung übernehmen,
um Kosten für zusätzliche Bauteile einzusparen.
[0051] Einerseits ist jede Automatik Fehlermöglichkeiten unterworfen, anderseits können
mit einem vernünftigen Aufwand auch nicht alle Fehlverhaltensmöglichkeiten eines Tauchers
erfasst werden. In solchen Fällen kann es dann zu Fehlanzeigen des Anzeigegerätes
kommen. Dies brächte aber eine zusätzliche Gefahr für den Taucher mit sich. Ausgehend
von einer Anzeigeeinrichtung mit mindestens einer Detektorschaltung für eine Abnormfunktion,
wie für Fehlverhalten des Tauchers, wird daher vorgeschlagen, dass eine Nebenschlußschaltung
für die Wandlereinrichtung vorgesehen ist, und dass diese Nebenschlußschaltung durch
die Detektorschaltung einschaltbar ist, wobei bei Auftreten der Abnormfunktion - z.B.
auch bei Betätigung des Hauptschalters erst unter Wasser, bei Ueberschreiten der Speicherkapazität
od. dgl. - durch diese Nebenschlußschaltung ein Warnsignal und/oder eine Schleppwertanzeige
für die maximal erreichte Tauchtiefe einschaltbar ist (sind). Dadurch wird gesichert,
dass bei Ueberschreiten der Kapazität oder einem sonstigen Ausfall der normalen funktion
wenigstens jene Anzeige erfolgt, wie sie bei bekannten Geräten erhältlich ist. In
diesem Falle ist es besonders von Vorteil, wenn bei einer Anzeigeeinrichtung mit wenigstens
einer Segmentanzeige dieselbe zur Anzeige verschiedener Anzeigeangaben wechselweise
umschaltbar ist, beispielsweise auf die aktuelle Dekompressionstiefe vor Auftreten
der Abnormfunktion und auf die maximale Tauchtiefe danach. Dies bringt einerseits
eine Ersparnis an Bauteilen mit sich, anderseits erspart es dem Taucher die Ueberladung
der Einrichtung, was die Arbeit unter Wasser nur behindern und überdies die Anzeige
unübersichtlicher machen kann, und allenfalls sogar zu gefährlichen Irrtümern Anlass
gibt.
[0052] Zur Reduktion des Stromverbrauches der in aller Regel batteriebetriebenen Anzeigeeinrichtung
ist es zweckmässig, wenn eine astabile Multivibratorschaltung zur getakteten Ansteuerung
wenigstens einer Anzeige vorgesehen ist, mit z.B. 3 bis 4 Signalen pro Sekunde.
[0053] Eine weitere Steigerung der Genauigkeit der Anzeige lässt sich dadurch erzielen,
dass die die Wandlereinrichtung aufweisende Schaltung auch einen Speicher für die
durch mehrmaliges Tauchen mit mittels der Wandlereinrichtung sich ergebender äquivalenter
Tauchzeit, durch allfälliges Dekomprimieren unter Berücksichtigung der Dekompressionsparameter
und unter Berücksichtigung der Oberflächenzeiten sich ergebenden Repetitivgruppen
aufweist. Bei wiederholtem Tauchen und einem dazwischenliegenden Verbleib an der Oberfläche
kann sich nämlich durch den jeweiligen vorherigen Tauchgang noch eine Restsättigung
des Gewebes des Tauchers mit Stickstoff ergeben, soferne diese nicht durch einen entsprechend
langen Oberflächenaufenthalt bereits Null geworden ist. In diesem Falle spricht man
von einer "Repetitivgruppe Null", was bedeutet, dass der Taucher ohne jede Vorbelastung
tauchen kann. Ist dagegen die Repetitivgruppe ungleich Null, so kann sie entsprechend
dem obigen Vorschlage beim neuerlichen Tauchen gleich in die Rechnung eingehen. Hiezu
werden vorzugsweise Tabellenspeicher für die an sich bekannten Repetitivgruppen-Tabellen
vorgesehen, doch können auch Tabellenspeicher für die Grundzeiten und die Dekompressionszeiten
innerhalb der Wandlereinrichtung vorgesehen sein. Solche Tabellenspeicher vereinfachen
den baulichen Aufwand. Ferner ist es aber auch zweckmässig, wenn die Wandlereinrichtung
eine Speicherschaltung für die jeweils durchtauchten Tiefen und Zeiten, sowie gegebenenfalls
auch für die sich ergebenden Korrekturwerte aufweist.
[0054] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung
von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen.
[0055] Die Fig. 1 und 2 zeigen die Diagramme verschiedener Tauchgänge;
an Hand der Fig. 3 sei die Bedeutung des Luftdruckes erläutert;
die Fig. 4 und 5 zeigen die Diagramme verschiedener Repetitivtauchgänge;
Fig. 6 ist ein großschematisches Blockschaltbild einer erfindungsgemässen Anzeigeeinrichtung,
von dem
Fig. 7 die damit erhältlichen Anzeigen veranschaulicht;
Fig. 8 stellt hiezu eine Einzelheit des Zeitgebers dar;
die Fig. 9A, 9B zeigen die Schaltung der erfindungsgemässen Anzeigeeinrichtung, wovon
Fig. 10 Einzelheiten der Anzeigeansteuerung aus Fig. 9B veranschaulicht;
Fig. 11 zeigt den dabei verwendeten Code.
Die Fig. 12 und 13 stellen Alternativen zu einer Schaltungseinzelheit der Fig. 9A
dar;
an Hand der Fig. 14 seien die Hauptprogrammteile für die erfindungsgemässe Anzeigeeinrichtung
erläutert,
Fig. 15 ist ein Speicherbelegungsplan, zu dem die
Fig. 15A bis 15D die Datenanordnungen darstellen;
Fig. 16 zeigt die Programm-Struktur, wozu
die Fig. 17 und 18 Einzelheiten der Programmabläufe veranschaulichen.
[0056] Die Fig. 1A bis 1H zeigen verschiedenartige Tauchgänge. Nach den bisher üblichen
Tabellen sind trotz Verschiedenheit für alle Tauchgänge Dekompressionsbedingungen
einzuhalten, die nur von der maximal erreichten Tiefe und der Gesamtdauer abhängen.
Selbst dann, wenn bei einem Tauchgang etwa nur 38 m erreicht würden, wäre auf 40 m
aufzurunden, weil die Tabellen nur von 5 zu 5 Metern abgestuft sind. Ausschliesslich
bei einem Tauchgang nach Fig. 1A würde der Dekompressionsplan der Tabellen voll ausgenützt,
d.h. nur bei sehr schnellem Abstieg in die Maximaltiefe und dortigem Verbleib bis
zum Auftauchen.
[0057] Beim Beispiel nach Fig. 1B wird während des Aufstieges bei 19 m ein Halt eingelegt.
Nach den Tabellen gilt dies nicht als Dekompressionshalt, sondern muss zur Tauchzeit
zugezählt werden. Somit werden nur beim Tauchgang nach fig. 1A die Dekompressionsbedingungen
voll genützt, wogegen im Falle der Fig. 1B auf Kosten der für den Tauchgang nach Fig.
1A notwendigen Sicherheit viel zu lange dekomprimiert werden müsste. Dies ist natürlich
auch den meisten Tauchern bewusst, die dann verleitet werden, die in den Tabellen
aufgefundene Dekompressionszeit willkürlich abzukürzen.
[0058] Hiezu sei erwähnt, dass die vollständigen Auftauchtabellen des Druckkammerlabors
der Universität Zürich
*) aus fünf gleichartig aufgebauten Tabellensätzen für die Meereshöhen 0 - 700 m (Tabellen
1 bis 4), 701 - 1500 m (Tabellen 5 - 8), sowie 1501 bis 2000 m, 2001 - 2500 m und
2501 - 3200 m bestehen und jeweils eine Dekompressionstabelle, eine Nullzeittabelle,
eine Oberflächenintervall-Tabelle und eine Zeitzuschlag- oder Repetitivtabelle beinhalten.
*) Schweizerische medizinische Wochenschrift 103,Nr.10 (1973)
[0059] Da die Tabellen nur von 5 zu 5 Meter abgestuft sind, sei nachstehend einiges über
die Bestimmung der "Bottomtime" oder Grundzeit, zunächst für die Phase des Abtauchens
erläutert. Dabei sei angenommen, dass dem jeweiligen Tauchgang kein anderer innerhalb
der letzten 12 Stunden vorangegangen sei. Entsprechend der Abstufung der Tabellen
sei hiebei unter "Tiefenstufe" der Bereich von einem Tabellenwert für die Tiefe bis
zum nächst grösseren Tabellenwert (wobei die oberste bzw. erste Tiefenstufe bei Null
m beginnt), unter "Repetitivtauchgang" ein Wiederhotungstauchgang innerhalb von 12
Stunden, unter "Oberflächenintervallzeit" die Zeit an der Oberfläche zwischen zwei
Tauchgängen und unter "aktueller Bottomtime" jene Grundzeit verstanden, die bis zur
Umrechnung gültig ist. Solange der Taucher sich in der ersten (obersten) Tiefenstufe
befindet, ist die Bottomtime gleich der Gesamttauchzeit, d.h. derjenigen Zeit, die
seit Beginn des Abtauchens verstrichen ist.
[0060] Taucht der Taucher von der ersten Tiefenstufe in die zweite, so besteht die Möglichkeit,
die bisherige Bottomtime in eine, der zweiten Tiefenstufe entsprechende, äquivalente
Tauchzeit (Bottomtime) umzurechnen. Das ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn durch
diese Umrechnung ein Zeitgewinn an Bottomtime entsteht.
[0061] Diesem Umrechnungs-Verfahren liegt zugrunde, dass bei einem Tiefenstufenwechsel in
eine grössere Tiefe das vorangegangene Tauchen als ein abgeschlossener Tauchgang betrachtet
wird, dem jetzt ein nächster, im Sinne eines Repetitivtauchganges mit Oberflächenintervallzeit
Null, folgt.
[0062] Dieses Umrechnen der Bottomtime einer Tiefenstufe in die äquivalente Bottomtime der
nächst/grösseren Tiefenstufe kann bei jedem Tiefenstufenwechsel von einer höheren
in eine tiefere Tiefenstufe durchgeführt werden und wird als stufenweises Abtauchen
bezeichnet.
[0063] Das Umrechnen selbst wird mittels der beiden Tiefenstufen und der aktuellen Bottomtime
in der Zeitzuschlagstabelle durchgeführt.
Beispiele 1A bis 1 H
siehe Tabelle 9 und 10 am Ende der Beschreibung, sowie Fig. 1A bis 1H.-
Tauchgänge im Bereich von 0 - 700 m über Meer
[0064] Fig. 1A zeigt einen Tauchgang mit Repetitivgruppe Null wie er den Dekompressionstabellen
zugrunde gelegt ist. Beim Auftauchen im Punkt e sind nach einer Gesamttauchzeit von
34 min und einer maximal erreichten Tiefe von 33 m gemäss der Tabelle 1 je ein Dekompressionshalt
von 5 min bei 6 m und ein solcher von 17 min bei 3 m einzulegen.
[0065] Fig. 1B zeigt einen Tauchgang mit Repetitivgruppe Null, bei dem das Auftauchen stufenweise
- jedoch innerhalb der sogenannten Nullzeitgrenze - erfolgt. Diese Nullzeitgrenze
(Tabelle 2, bzw. für 701 - 1500 m über Meer Tabelle 6) gibt diejenigen Grenzwerte
eines Tauchganges an, bis zu denen eine Dekompression nicht erfolgen muss, d.h. bis
zu denen der Taucher jederzeit sofort (selbstverständlich unter Einhaltung der maximalen
Auftauchgeschwindigkeit von 10 m/min) an die Oberfläche zurückkehren kann. Nun kann
in diesem Bereich jede bisherige Gesamttauchzeit beim Durchschreiten einer Tiefenstufe
in die äquivalente Tauchzeit der nächsten Tiefenstufe mit Hilfe der Tabelle 4 (bzw.
für 701 -1500 m über Meer Tabelle 8) umgerechnet werden.
[0066] Die aktuelle Tauchzeit in einem Punkt des Tauchganges ist gleich der äquivalenten
Tauchzeit des vorherigen Punktes zuzüglich der seither tatsächlich verstrichenen Zeit.
Soferne in diesem Punkt des Tauchganges eine Tauchtiefenstufe abwärts - oder, solange
sich der Taucher innerhalb der Nullzeitgrenzen befindet, auch aufwärts - durchschritten
wird, wird diese aktuelle Tauchzeit in eine neue äquivalente Tauchzeit umgerechnet,
indem zunächst ein allenfalls darin enthaltener Repetitivzuschlag abgezogen, die verbleibende
aktuelle Tauchzeit auf die neue - immer nach oben aufgerundete - Tauchtiefenstufe
umgerechnet und der dieser neuen Tauchtiefenstufe entsprechende Repetitivzuschlag
wieder hinzugezählt wird. Die Umrechnung erfolgt, solange sich der Taucher innerhalb
der Nullzeitgrenze befindet, nach der Zeitzuschlag- bzw. Repetitivtabelle (Tabellen
4, bzw. 8), ansonsten nach der Dekompressionstabelle (Tabellen 1, bzw. 5).
[0067] Soferne sich durch mehrmaliges Pendeltauchen Rundungsfehler einschleichen, werden
diese durch Vergleich mit der Umrechnung auf die Endtiefenstufe behoben, wenn sich
daraus eine kürzere äquivalente Tauchzeit ergibt.
[0068] Beim Beispiel der Fig. 1 B findet man für den Punkt b (15 min, 33 m) in der Tabelle
4, aufgerundet auf den Tabellenwert 17 min bei 35 m, den für die neue Tiefenstufe
19 m (aufgerundet auf 20 m) äquivalenten Zeitwert von 34 min. Die äquivalente Tauchzeit
ist daher nunmehr 34 min bei 20 m. Damit ist die Nullzeitgrenze (siehe Tabelle 2)
überschritten und der vorgeschriebene Dekompressionshalt gemäss Tabelle 1 beträgt
schliesslich 7 min bei 3 m.
[0069] Der Tauchgang nach Fig. 10 zeigt ein stufenweises Auftauchen, das jedoch bereits
ausserhalb der Nullzeitgrenze erfolgt. In diesem Fall darf auch nach den Dekompressionstabellen
des Druckkammerlabors der Universität Zürich keine Aequivalenzumrechnung erfolgen,
und es ist so zu dekompremieren, als ob der Tauchgang die gesamte Tauchzeit auf der
maximal erreichten Tauchtiefe erfolgt wäre.
[0070] Die Fig. 10 zeigt einen Tauchgang, wiederum mit Repetitivgruppe Null, bei dem das
Abtau
Ghen stufenweise, jedoch innerhalb der Nullzeit erfolgt. Wie aus Tabelle 5 ersichtlich,
kann bei jedem Durchschreiten einer Tauchtiefenstufe die Umrechnung in eine äquivalente
Tauchzeit erfolgen, die einen Zeitgewinn von zuletzt insgesamt 10 min Tauchzeit gegenüber
herkömmlicher Berechnung bringt, was einen Dekompressionszeitgewinn von sogar 13 min
ergibt. Theoretisch wäre nach den Tabellen des Druckkammerlabors der Universität Zürich
die Berechnung des stufenweisen Abtauchens erlaubt, doch hat sich dies in der Praxis
als viel zu kompliziert herausgestellt, als dass von dieser Möglichkeit jemals Gebrauch
gemacht worden wäre. Erst die erfindungsgemässe Anzeigeeinrichtung hat hier die Möglichkeit
geschaffen, diese nach den Tabellen möglichen Zeitgewinne auch zu realisieren.
[0071] Die Tabelle 1E schliesslich zeigt einen Tauchgang mit Repetitivgruppe Null, bei dem
das Abtaucheri' stufenweise, jedoch ausserhalb der Nullzeitgrenze erfolgt. Die Umrechnung
kann in gleicher Weise wie beim stufenweisen Abtauchen innerhalb der Nullzeit erfolgen.
,
[0072] Die Tauchgänge der Figuren 1A, 1 B und 1C enden - wie in den Figuren angegeben -
damit, dass der Taucher sich in der Repetitivgruppe J befindet. Nach einer Oberflächenintervallzeit
von z.B. 185 min auf 0 - 700 m über Meer ist er - wie aus Tabelle 3 ersichtlich in
der Repetitivgruppe B; für diese Festlegung ist jeweils die nächst kleinere in der
Tabelle aufgeführte Zeit zu wählen; Auf- oder Abrunden, bzw. Interpolation sind nicht
gestattet.
[0073] Ein Tauchgang, bei dem der Taucher nach einer solchen Oberflächenintervallzeit mit
Repetitivgruppe B neuerlich abtaucht, ist in Fig. 1 F gezeigt. Dabei wird nach 7 min
und 30 m Tiefe die Repetitivgruppe erstmals der äquivalenten Tauchzeit beaufschlagt
und anschliessend kontinuierlich mitgeführt. Die Dekompression hat nach dem eigentlich
nur 26 min dauernden Tauchgang so zu erfolgen, als ob er 34 min gedauert hätte.
[0074] Aus dem Tauchgang 1 B (Repetitivgruppe J) und einem nachfolgenden Oberflächenintervall
von 150 min befindet sich der Taucher in Repetitivgruppe C. Gemäss Fig 1G erfolgt
ein kurzzeitiger Abstieg auf 19 m und darauffolgender Repetitivtauchgang mit stufenweisem
Auftauchen. Die herkömmliche Berechnungsmethode ergäbe nach dem in Punkt a beginnenden
Aufstieg die Repetitivgruppe D und im Punkt e einen Dekompressionsplan für 75 min
bei 20 m Tiefe mit insgesamt 18 min Dekompressionshalt bei 3 m. Nunmehr bleibt nach
sehr kurzen Tauchgängen die Repetitivgruppe unverändert, und zwar immer dann, wenn
die Zeile der Repetitivgruppe A in der Zeitzuschlag- bzw. Repetitivtabelle nicht überschritten
wird. Diese zeigt für 20 m eine Zeit von 8 min, während der Tauchgang gemäss Fig.
IG nur 4 min (die Aufstiegszeit nicht gerechnet) gedauert hat. In Punkt b wird die
Repetitivgruppe C zu der Tauchzeit 9 min des neuen Tauchganges mit 16 min (aus Tabelle
4, bei 20 m Tiefe) berücksichtigt. Weil sich der Taucher bei Punkt c noch innerhalb
der 18 m Tiefenstufe aufhält, bleibt er in der Nullzeitgrenze, obwohl für die Festlegung
der jeweiligen Dekompressionsbedingungen auf 20 m aufgerundet und daher mit 30 min
die Nullzeitgrenze überschritten wäre. Dasselbe gilt für den Punkt d: die Nullzeitgrenze
für 18 m Tiefenstufe (50 min) ist erreicht; der Taucher befindet sich zu diesem Zeitpunkt
jedoch in der 12 m Tiefenstufe, also auf einer äquivalenten Tauchzeit von 113 min
bei 12 m und hat somit die Nullzeitgrenze bei 12 m mit 200 min noch nicht überschritten.
Der nach dem kurzen Ab- und wieder Aufstieg der fig. 1 G erfolgende Repetitivtauchgang
verläuft nach der unter der Zeitabszisse niedergelegten, zweiten Minutenskala.
[0075] In der Fig. 1H schliesslich wird ein Tauchgang gezeigt, den der Taucher beginnt,
nachdem er aus dem vorangegangenen Tauchgang 1G und einem Oberflächenintervall von
110 min mit der Repetitivgruppe E vorbelastet ist; der Tauchgang besteht aus einem
kurzzeitigen Abstieg und darauffolgenden Repetitivtauchgang mit Pendeltauchen. Die
herkömmliche Berechnungsmethode ergäbe nach dem in Punkt a beginnenden Aufstieg die
Repetitivgruppe F und in Punkt g den Dekompressionsplan für 72 min auf 20 m, d.h.
einen Dekompressionshalt von 18 min bei 3 m. Mit der erfindungsgemässen Wandlereinrichtung
wird jedoch die - unveränderte, weil Repetitivtabellenzeile A (10 min bei 15 m) nicht
überschritten wurde - Repetitivgruppe E in der Berechnung der aktuellen, bzw. äquivalenten
Tauchzeit nach Ueberschreiten der Repetitivtabellenzeile A durch den Zeitzuschlag
von 34 min berücksichtigt. Ein Abtauchen in die Tiefenstufe von 18 m in Punkt d ergibt
letztlich eine äquivalente Tauchzeit von 37 min auf 20 m, während das Auf- und wiede
Abtauchen in den Punkten e und f zwei verschiedene Berechnungsmethoden zulässt. Nach
der ersten wird zunächst auf die Tiefenstufe 12 m umgerechnet, was eine äquivalente
Tauchzeit von 97 min bei 12 m für den Punkt f ergäbe. Nach der zweiten, der Korrekturmethode,
kann die Umrechnung in Punkt e auf die Tiefenstufe 15 m erfolgen, was bewirkt, dass
der gesamte Tauchgang bis zum Punkt f nur mit 87 min bei 15 m zu Buche schlägt, wodurch
der Taucher im Punkt g mit nur 5 min bei 3 m dekomprimieren kann, während er nach
der erstgenannten Methode 10 min, nach der herkömmlichen Methode sogar 23 min gebraucht
hätte.
[0076] Durch die Umrechnung mit der erfindungsgemässen Anzeigeeinrichtung ergibt sich eine
mit weniger überflüssiger Sicherheit behaftete äquivalente Tauchzeit, so dass es sich
für den Taucher lohnt, dann umzurechnen, wenn die äquivalente kürzer als die aktuelle
Tauchzeit ist. Auch beim Auftauchen muss die jeweilige Tauchzeit bestimmt werden,
doch schreibt hier das Druckkammerlabor vor, dass alle Halte während des Auftauchens
(ausserhalb der Nullzeitgrenze) in ihrer ganzen Dauer, inklusive der Aufstiegszeit
von der maximal erreichten Tauchtiefe bis zum Halt, zur Tauchzeit hinzugezählt werden
müssen.
[0077] In den folgenden Beispielen (siehe Fig. 2A bis 2G) bedeutet "Bottomtime" die jeweils
aktuelle, bzw. allenfalls umgerechnete (äquivalente) Grundzeit, "Deco" die vorgeschriebenen
Dekompressionsbedingungen.
[0078] 2 A) Tauchgang mit Repetitivgruppe G nach vorangegangenem Tauchgang 1D und nachfolgendem
Oberflächenintervall im Bereich von 0 - 700 m über Meer von 25 min; Repetitivtauchgang
mit stufenweisem Abtauchen. Herkömmliche Berechnungsmethode ergibt im Punkt f und
der Repetitivgruppe G den Dekompressionsplan für 82 min / 85 m: 10 min bei 6 m und
38 min bei 3 m.
[0079] Punkt a: Stufenweises Abtauchen Umrechnung 17 min / 9 m auf 12 min / 12 m ; Zeitgewinn
5 min.
[0080] Punkt b: Repetitivgruppe G wird in der Bottomtimeberechnung nach Ueberschreiten der
Repetitivtabellen- Zeile A (12 min / 12 m) berücksichtigt. Bottomtime = 13 min + Repetitivzuschlag
85 min = 98 min.
[0081] Punkt c: Stufenweises Abtauchen unter Berücksichtigung der Repetitivgruppe G.
Bottomtime 108 min/12m
- 85 min Repetitivzeitzuschlag (G)
23 min/12m
Umrechnung auf 15 m Tiefenstufe 22 min/15 m
Repetitivzuschlag + 63 min/15 m
85 min/15 m
Nullzeitgrenze überschritten (75 min / 15 m)
Bottomtime 85 min / 15 m - Deco: 3m/5min
Punkt d: Stufenweises Abtauchen unter Berücksichtigung der Repetitivgruppe G
Bottomtime 87min/15m
- 63min Repetitivzeitzuschlag (G)
24min/15m
Umrechnung auf 20 m Tiefenstufe 20min/20m
Repetitivzuschlag + 44min
64min/20m
Bottomtime 64 min / 20 m - Deco: 3m/18min
Punkt e: Stufenweises Abtauchen unter Berücksichtigung der Repetitivgruppe G
Bottomtime 71 min/20m
-44min Repetitivzeitzuschlag (G)
27min/20m
Umrechnung auf 25 m Tiefenstufe 26min/25m
Repetitivzeitzuschlag + 34min
60min/25m
Bottomtime 61 min / 25 m - Deco: 6m/3min und 3m/30min
[0082] 2 B) Tauchgang auf 701 - 1500 m über Meer (siehe Tabellen 5 bis 8!) nach vorangegangenem
Tauchgang 1 E und
- einem nachfolgenden Oberflächenintervall von 110 min auf 0 - 700 m über Meer - es
folgt Repetitivgruppe D aus H,
- einem darauf folgenden Oberflächenintervall von 80 min auf 701 - 1500 m über Meer
- es folgt Repetitivgruppe A aus D.
[0083] Als Vergleich dazu entstünde bei einem Oberflächenintervall von 190 min auf 0 - 700
m über Meer Repetitivgruppe B.
Herkömmliche Berechnungsmethode ergibt im Punkt f und der Repetitivgruppe A den Dekompressionsplan
für 54 min / 20 m - Deco: 4 m / 5 min
2m/19min
Punkt a: Repetitivgruppe A wird in der Bottomtimeberechnung nach Ueberschreiten der
Repetitivtabellen- Zeile A (12m/13min) berücksichtigt. Bottomtime = 14 min + Repetitivzeitzuschlag
+ 13 min = 27 min
[0084] Punkt b: Stufenweises Abtauchen unter Berücksichtigung der Repetitivgruppe A.
Bottomtime 47min/12m
- 13min Repetitivzeitzuschlag (A)
34min/12m
Umrechnung auf 15 m Tiefenstufe 30min/15m
Repetitivzeitzuschlag + 11 min
41min/15m
Nullzeitgrenze überschritten (30min/15m)
Bottomtime 41 min/15m - Deco: 2m/8min
Punkt c: Stufenweises Abtauchen unter Berücksichtigung der Repetitivgruppe A.
Bottomtime 47min/15m
- 11 min Repetitivzeitzuschlag (A)
36min/15m
Umrechnung auf 20 m Tiefenstufe 26min/20m
Repetitivzeitzuschlag + 8min
34min/20m
Bottomtime 34min/20m -Deco:4m/3min und 2m/9min
2 C) Extrem-Tauchgang ohne Vorbelastung, Repetitivgruppe Null, auf 0 - 700 m über
Meer. Tieftauchgang, der die Tabellenwerte erschöpft - "out of range".
[0085] Punkt a - h: Stufenweises Abtauchen innerhalb der Nullzeit mit maximalem Zeitgewinn
von 11 min.
a: Umrechnung 16min/ 9m auf 12min/12 m; Zeitgewinn 4 min
b: " 12min/12m auf 10min/15 m; " 2 min
c: " 11min/15m auf 12min/20 m; " 0 min
d: " 11min/20m auf 9min/25 m; "" 2 min
e: " 9min/25m auf 8min/30 m; " 1 min
f: " 8min/30m auf 6min/35 m; " 2 min
g: " 6min/35m auf 6min/40 m; " 0 min
h: " 6min/40m auf 5min/45 m; " 0 min
Nullzeitgrenze überschritten (Omin/45m)
Bottomtime 5min/45m - Deco: 3m/4min
[0086] Durch zu langsames Abtauchen von Punkt a nach h wäre es durchaus möglich, dass der
maximale Zeitgewinn von 11 min nicht erreicht wird, wenn eine Bottomtime von 7 min
bzw. 9 min auf 45 m vorliegt, die sich im Dekompressionsplan niederschlägt.
Punkt i: Bottomtime 11 min/45m - Deco: 6m/2min und 3m/6min
Punkt k: Bottomtime 16min/45m - Deco: 6m/3min und 3m/11min
Punkt 1: Umrechnung 18min/45m auf 16min/50m; Zeitgewinn 2 min; Bottomtime 16min/50m
- Deco: 6m/5min und 3m/17min. Gesamttauchzeit 27min.
Punkt m: Umrechnung 18min/50m auf 17min/55m;
Zeitgewinn 1min. Bottomtime 17min/55m Deco: 12m/1min, 9m/4min, 6m/8min und 3m/24min.
Gesamttauchzeit 42 min.
[0087] Punkt n: Bottomtime 21min/55m - Deco: 12m/2min, 9m/7min, 6m/10min und 3m/32min. Gesamttauchzeit
56 min.
[0088] Punkt o: Umrechnung 23min/55m auf 22min/60m; Zeitgewinn 1 min. Bottomtime 22min/60m-Deco:
15m/2min, 12m/2min, 9m/10min, 6m/10min und 3m/35min. Gesamttauchzeit 64min.
[0089] Punkt p: Umrechnung 24min/60m auf 23min/65m; Zeitgewinn 1min; Bottomtime 23min/65m
- Deco: 15m/2min, 12m/4min, 9m/10 min, 6m/13min und 3m/40min. Gesamttauchzeit 75 min.
[0090] Punkt q: Bottomtime 26min/65m - Deco: 18m/1min, 15m/2min, 12m/8min, 9m/14min, 6m/18min
und 3m/46min. Gesamttauchzeit 95 min.
[0091] Punkt r: Bottomtime 31min; Tauchtiefe 65m; hierfür können keine Dekompressionsbedingungen
ermittelt werden - Tabellenwerte erschöpft. "Out of range" LED leuchtet auf, Dekompressionsbedingungen
und Auftauchzeit werden gelöscht, maximal erreichte Tiefe wird ausgegeben.
[0092] 2 D) Extrem Tauchgang ohne Vorbelastung Repetitivgruppe Null auf 0 - 700 m über Meer.
Tieftauchgang über 70 m, Tabellenwerte erschöpft: "out of range".
[0093] Punkt a - f: Ab Punkt a erfolgt ein kontinuierliches Erhöhen der Dekompressionsbedingungen
bei jedem Durchtauchen der Tiefenstufen bis Punkt f.
a: Bottomtime 1 min xxsec - Deco. für 10min/45m - 3m/4min
b: Bottomtime 1 min xxsec - Deco. für 10min/50m - 3m/5min
c: Bottomtime 1min xxsec - Deco. für 10min/55m - 9m/1 min 6m/2min
d: Bottomtime 1 min xxsec - Deco. für 10min/60m - 9m/1 min 6m/3min 3m/5min
e: Bottomtime 1 min xxsec - Deco. für 10min/65m -12m/lmin 9m/2min 6m/3min 3m/6min
[0094] Punkt f: Bottomtime 2min xxsec - Deco.für5min/70m - 9m/2min 6m/4min 3m/5min Gesamttauchzeit
18min.
[0095] Punkt g: Bottomtime 6min xxsec - Deco.für 10min/70m -12m/2min. 9m/3min 6m/4min 3m/6min
Gesamttauchzeit 22 min.
[0096] Punkt h: Bottomtime 11 min xxsec - Deco.für 15min/70m -12m/2min 9m/3min 6mm/10min
Gesamttauchzeit 42 min.
[0097] Punkt i: Uebertauchen der 70m Tiefenstufe - LED, out of range leuchtet auf, Auftauchzeit
und Dekompressionsbedingungen werden gelöscht, die maximal erreichte Tauchtiefe wird
ausgegeben.
[0098] 2 E) Tauchgang mit Repetitivgruppe Null auf Bergseehöhe 701 - 1500 m über Meer (siehe
Tabellen 5 bis 8!). Realistischer Pendeltauchgang.
Punkt a: Stufenweises Abtauchen Umrechnung 15min/10m auf 13min/12m; Zeitgewinn 2min
Punkt b: Stufenweises Abtauchen Umrechnung 13min/12m auf 11min/15m; Zeitgewinn 1min
Punkt c: Stufenweises Abtauchen Umrechnung 11 min/15m auf 8min/20m; Zeitgewinn 3min
Punkt d: Stufenweises Abtauchen Nullzeitgrenze der 20 m Tiefenstufe (15min/20m) überschritten
Umrechnung 15min/20m auf 23min/15m
Punkt e: Stufenweises Abtauchen mit Korrekturrechnung Umrechnung 25min/15m 21 min/20m
Korrekturrechnung
[0099] Bottomtime = Bottomtime der Tiefenstufe 20 m im Punkt d zuzüglich die seit dem Punkt
d verstrichene Zeit. Bottomtime = 15min + 2min = 17min/20m Nullzeitgrenze (15min/20m)
überschritten Bottomtime 17min/20m - Deco.für 20min/20m - 2m/4min
Punkt f: Bottomtime 21min xxsec - Deco.für 25min/20m - 2m/6min
Punkt g: Stufenweises Abtauchen Umrechnung 25min/20m auf 20min/25m Bottomtime 20min/25m
- Deco.für 25min/25m - 4m/4min 2m/8min
Punkt h: Beginn des Aufstiegs mit 10m/min Bottomtime 25min xxsec
Punkt i: Verlassen des Auftauchkegels, die Bottomtime wird um die im Auftauchkegel
verbrachte Zeit, erhöht. Bottomtime 26min xxsec - Deco.für 30min/25m - 7m/3min 4m/4min
2m/9min
2 F) Tauchgang nach vorangegangenem Tauchgang 2E und einem nachfolgenden Oberflächenintervall
von 70min auf 701 - 1500 m über Meer - es folgt Repetitivgruppe D aus G - und einem
darauf folgenden Oberflächenintervall von 80min auf 0 - 700 m über Meer - es folgt
Repetitivgruppe B aus D.
[0100] Als Vergleich dazu entstünde bei einem Oberflächenintervall von 150 min auf 701 -
1500 m über Meer die Repetitivgruppe A.
Herkömmliche Berechnungsmethode ergibt im Punkt h den Dekompressionsplan für 44min/40m
von 12m/ 2min 9m/ 7min 6m/20min 3m/40min,
wobei das Verlassen der Dekompressionsphase noch nicht berücksichtigt wurde.
[0101] Punkt a: Repetitivgruppe A wird nach überschreiten der Repetitivtabellen-Zeile A
(40m/4min) in der Bottomtimeberechnung berücksichtigt. Bottomtime = 5 + Repetitivzeitzuschlag
4min - 9min
Punkt b. Nullzeitgrenze (10min/40m) überschritten Umrechnung 10min/40m auf 10min/35m
Punkt c: Nullzeitgrenze (15min/35m) überschritten Umrechnung 15min auf 22min/30m Bottomtime
22min/30m - neco.für 25min/30m - 3m/5min
Punkt d: Stufenweises Abtauchen mit Korrekturrechnung Umrechnung 32min/30m
- 6min Repetitivzeitzuschlag A
26min/30m
Umrechnung auf 22min/35m
Repetitivzeitzuschlag + 4min
26min/35m
Bottomtime 26min/35m
Korrekturrechnung
[0102] Bottomtime = Bottomtime im Punkt c auf 35m zuzüglich der Zeit, die seit c verstrichen
ist.
Bottomtime = 15min + 10min = 25min/35m
Bottomtime 25min/35m - Deco.für 25min/35m - 3m/ 9min
Punkt e: Bottomtime 26min xxsec - Deco.für 30min/35m - 3m/12min
Punkt f: Bottomtime 31min xxsec - Deco.für 35min/35m - 6m/ 5min 3m/17min
Punkt g: Bottomtime 36min xxsec - Deco.für 40min/35m - 6m/ 7min 3m/20min
Punkt h: Beginn des Aufstiegs zur Dekompression mit 10 m / min
Punkt i: Abtauchen während der Dekompressionsphase mehr als 3 m unter die tiefste
Dekompressionsstufe (7m).
[0103] Die gesamte bis anhin dekomprimierte Zeit wird der Bottomtime beaufschlagt.
D.h: Bottomtime = 40min + 5min Dekompressionszeit= 45min
Bottomtime 45min/35m - Deco.für 50min/35m - 9m/ 3min 6m/1 Omin 3m/35min
Punkt k: Abermals Beginn der Dekompression, jetzt aber für 50min/35m.
2 G) Extremtauchgang ohne Vorbelastung, Repetitivgruppe Null auf 0 - 700 m über Meer.
[0104]
1. Tauchgang mit Notaufstieg
2. Tauchgang, wobei der Tauchcomputer erst unter Wasser eingeschaltet wird.
1. Punkt a: Nullzeitgrenze (Omin/45m) überschritten Bottomtime 2min xxsec - Deco.für
10min/45m - 3m/4min Punkt b: Notaufstieg-Beginn
[0105] Punkt c: Eintritt in die Dekompressionsstufe, LED - DECO leuchtet auf.
[0106] Punkt d: Eintritt in die Oberfläche ohne den vorgeschriebenen Dekompressionsstop
einzuschalten. LED-"out of range"leuchtet auf. Dekompressionsbedingungen, Auftauchzeit
und LED - Deco werden gelöscht, die maximal erreichte Tauchtiefe wird ausgegeben.
[0107] 2. Punkt a: Einschalten des Tauchcomputers unter Wasser - LED, out of range leuchtet
auf, maximal erreichte Tauchtiefe wird als Schleppwertanzeige ausgegeben.
[0108] Wesentlich ist jedenfalls, dass jeder Taucher, der bezüglich der Tauchzeit und der
maximalen Tauchtiefe oberhalb der Nullzeitkurve bleibt, sich im Bereiche des Nullzeittauchens
befindet und daher beim Auftauchen keine Dekompressionshalte einlegen muss (wenn auch
eine Pause von 3 min in 3 m Tiefe beim Auftauchen empfohlen wird). Solange sich aber
der Taucher innerhalb der Nullzeit befindet, darf das oben an Hand des Abtauchens
beschriebene Verfahren zur Ermittlung der äquivalenten Grundzeit auch auf das Auftauchen
übertragen werden, weil ja der Taucher sowieso jederzeit ohne Dekompression wieder
auftauchen kann.
[0109] Unter diesen Voraussetzungen kann man auch beim Auftauchen (im Sinne eines Repetitivtauchganges)
für den nachfolgenden Tauchgang aus der Zeitzuschlagtabelle einen Zeitzuschlag vorsehen.
Nun ergibt sich aber das Problem, dass bei allgemeiner Anwendung dieses Verfahrens
für alle Tiefenstufen und bei Umrechnung der aktuellen Grundzeit beim Ueberschreiten
einer Tiefenstufe nach oben in die Grundzeit der höheren Tiefenstufe sich beträchtliche
Rundungsfehler einschleppen, die sich besonders stark auswirken, wenn der Taucher
erst einige Tiefenstufen aufwärts schwimmt und anschliessend wieder auf die maximale
Tiefenstufe abtaucht. Die Lösung dieses Problems besteht vorteilhafterweise darin,
dass nur dann das vorangegangene Tauchen in einer grösseren Tiefe auf die Tiefenstufe
der aktuellen Tauchtiefe umgerechnet wird, wenn die aktuelle Grundzeit gerade so gross
geworden ist, wie die Nullzeit der maximalen Tauchtiefe. Im Zeitpunkt der Umrechnung
der Grundzeit auf die aktuelle Tauchtiefe muss nur eine Korrekturzeit festgehalten
und die bisherige Grundzeit als Korrektur-Grundzeit verwendet werden. Diese beiden
Korrekturwerte sind aber nur erforderlich, falls der Taucher innerhalb kurzer Zeit
wieder auf die maximale Tauchtiefenstufe zurückkehrt.
[0110] Dann muss nämlich verglichen werden, ob die Summe aus der Korrektur-Bottomtime und
der im Zeitpunkt des Zurückkehrens gestoppten Korrektur-Grundzeit kleiner ist, als
die bis zu diesem Zeitpunkt verstrichene aktuelle Bottomtime. Wenn ja, muss die aktuelle
Bottomtime korrigiert werden, indem sie gleich der Summe aus Korrektur-Bottomtime
und Korrekturzeit gesetzt wird. Andernfalls hat sich die Umrechnung gelohnt.
[0111] Durch dieses neuartige Verfahren erhält man einen wesentlichen Vorteil, denn es ist
so möglich, einen Tauchgang sowohl im Ab- als auch im Auftauchen gewissermassen aus
einander folgenden Repetitivtauchgängen entsprechend den Tabellen zusammensetzen und
dadurch die Voraussetzung für eine Digitalisierung zu schaffen.
[0112] Der Digitalisierung des Tauchganges wurde deshalb soviel Beachtung geschenkt, weil
die zur Bestimmung der Dekompressionsbedingungen benötigten Werte, die Bottomtime
und die maximale Tauchtiefe, dadurch optimal ermittelt werden können. Dabei geht man
wie folgt vor. Mit der Bottomtime und der maximalen Tauchtiefe werden in der Dekompressionstabelle
die zugehörigen Dekompressionsbedingungen gelesen.
[0113] Unter Dekompressionsbedingungen versteht man die Dekompressionszeiten der einzelnen
Dekompressionsstufen der Dekompressionstabelle, welche Zeiten vom Taucher einzuhalten
sind.
[0114] Etwas anders sind die bestehenden Vorschriften für den Fall,- dass einem Tauchgang
innerhalb von 12 Stunden ein anderer Tauchgang vorangegangen ist. Wie schon an Hand
der obigen Umrechnungsbeispiele erläutert wurde, wird jedem Tauchgang zu Beginn des
Oberflächenintervalles eine Repetitivgruppe zugeordnet, die dem Sättigungsgrad an
Stickstoff im Gewebe des Tauchers entspricht, um für die Dekompressionsparameter einen
entsprechenden Zuschlag zu ermitteln. Herkömmlicherweise wird bei Beginn des Repetitivtauchganges
die Repetitivgruppe für das Ende des Oberflächenintervalles bestimmt.
[0115] Es ist aber vorteilhaft, wenn während des Oberflächenintervalles im Gegensatz zu
dieser herkömmlichen Methode die Repetitivgruppe kontinuierlich nachgeführt wird,
um so die dazu benötigte Oberflächenintervall- Tabelle zu kürzen und letztlich damit
für die erfindungsgemässe Anzeigeeinrichtung Speicherplätze zu sparen. Das Resultat,
d.h. die am Ende des Oberflächenintervalles sich ergebende Repetitivgruppe, ist dasselbe.
Das kontinuierliche Bestimmen der Repetitivgruppe wird später an Hand der Erläuterung
der Programmabläufe beschrieben.
[0116] Ueblicherweise wird die Repetitivgruppe erst bei Beginn des Auftauchens berücksichtigt,
weil bei Einsichtnahme in die Tabelle die Umrechnung der Grundzeit jeweils unter Berücksichtigung
der Repetitivgruppe erfolgen müsste. Wird aber, wie dies erfindungsgemäss geschieht,
eine entsprechende Wandlereinrichtung vorgesehen, so kann die entsprechende Korrektur
leicht selbständig vorgenommen werden.
[0117] Daher ist zweckmässig, wenn die Repetitivgruppe am Ende des Oberflächenintervalls
bei jedem Tiefenstufenwechsel während des Abtauchens durch einen Repetitivzeitzuschlag
berücksichtigt wird. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, dem Taucher zu jeder Zeit
die minimale Aufstiegszeit inklusive der Dekompressionszeit anzugeben. Bei dem herkömmlichen
Verfahren erhöhen sich bei Beginn des Auftauchens schlagartig die Dekompressionszeiten,
d.h. die Korrektur wäre bedeutend komplizierter, weil bei der Grundzeitbestimmung
(gemäss den obigen Erläuterungen) sowieso bereits Korrekturen vorzunehmen sind und
ein zusätzlicher Korrekturwert nur zusätzliche Komplikationen schafft.
[0118] Soll also die Grundzeit beim Abtauchen unter Berücksichtigung der Repetitivgruppe
umgerechnet werden, so wird vor der Umrechnung der aktuellen in die äquivalente Grundzeit
der Repetitivzuschlag des vorangegangenen Tiefenstufenwechsels von der aktuellen Grundzeit
subtrahiert, anschliessend die Umrechnung in der oben beschriebenen Weise durchgeführt
und schliesslich der Repetitivzeitzuschlag der jeweils nächsttieferen Tiefenstufe
zur aktuellen Grundzeit hinzugezählt. Damit wird der vorangegangene Tauchgang und
seine dadurch bewirkte Vorbelastung des Gewebes bei jedem Tiefenstufenwechsel in eine
grössere Tiefe den Werten des Tauchganges überlagert. Diese Werte können gemäss der
obigen Beschreibung bereits in digitalisierter Form vorliegen.
[0119] An Hand der Fig. 3 sei inzwischen noch erläutert, welche Probleme in Zusammenhang
mit der Berücksichtigung des Luftdruckes auftreten. Setzt man in den verschiedenen
Höhen gleiche Temperatur voraus, so nimmt der Luftdruck mit zunehmender Höhe nach
einer Exponentialfunktion ab. Bei genauer Luftdruckberechnung muss berücksichtigt
werden, dass die Temperatur mit der Höhe abnimmt. Um ein möglichst genaues Bild über
den Luftdruck bis in 4000 m Höhe zu erhalten, berechnet man denselben nach der internationalen
Höhenformel, die eine Jahresmittel-Temperatur auf der Meereshöhe von 15° C und den
Luftdruck im Jahresmittel in Meereshöhe von P
o = 101,325 kPa berücksichtigt. Sie ist bis in eine Höhe von 11.000 m gültig und lautet

[0120] Um ein möglichst realistisches Bild der Luftdruckkurve zu erhalten, müssen die wetterbedingten
Luftdruckschwankungen berücksichtigt werden, welche als Folge von Wetterstürzen auftreten
und auf Meereshöhe bis zu + 50 mbar ausmachen können. Das sind 5 % relativer Fehler,
der der Luftdruckkurve als Streubereich überlagert wird.
[0121] Die in Fig. 3 gezeigte Luftdruckkurve ist mittels einer Geraden 4 durch die Punkte
(0/1) und (3300/0.67) approximiert, wobei A L die maximale Luftdruckänderung auf Meereshöhe
und S der Streubereich der Luftdruckschwankungen ist, der etwa 5 % ausmacht. Eingezeichnet
ist ferner die Höhenmesser-Auflösung A pro 100 m, der maximale fehler F
M des Höhenmessers, sowie der minimale Fehler F
Smin und der maximale Fehler F
Smin der über den Luftdruck gemessenen Höhe, der im Bereich des Uebergangs von einer Höhenstufe
in die andere zur Auswahl des nächstrn Tabellensatzes führen kann.
[0122] Daraus geht hervor, dass der 5%ige relative Fehler des Luftdruckes einen bedeutend
grösseren relativen Fehler bezüglich der Höhe nach sich zieht.
[0123] Bei der Betrachtung der einzelnen Höhenstufen-Grenzen (700/701, 1500/1501, etc.)
steigt der relative Fehler im Maximum bis auf + 72 % (-500 m auf 700 m) an, und bleibt
im Minimum über 10 % (+350 m auf 3200 m). Diese enorm grossen Abweichungen der kartographischen
Höhe über Meer von der luftdruckmässig betrachteten Höhe über Meer sind in den Tabellen-Sätzen
des Druckkammerlabors der Universität Zürich mit Sicherheitsfaktoren berücksichtigt,
so dass der Taucher nicht gefährdet wird.
Beispiel
[0124] Ein Taucher befindet sich nach der Landkarte an einem Bergsee auf 1300 m über Meer
und verwendet für seinen Tauchgang den Tabellensatz für die Höhenstufe (700/1500)
m über Meer. Der vorherrschende Luftdruck kann in Folge eines Wettersturzes jedoch
so stark angestiegen sein, dass er jetzt einer äquivalenten Höhe von weniger als 700
m über Meer entspricht. Jetzt könnte der Taucher den Tabellensatz der Höhenstufe 0-700
m über Meer verwenden, wenn er zur Auswahl des Tabellensatzes einen Höhenmesser anstelle
der Landkarte verwenden würde.
[0125] Um eine grössere Genauigkeit für die Auswahl des Tabellensatzes zu erzielen als mit
Hilfe einer Landkarte, bedarf es keines Präzisions-Höhenmessers. Der relative Fehler
dieses Höhenmessers muss nur kleiner sein, als der minimale relative Fehler der kartographischen
Höhe, bezogen auf die dem Luftdruck äquivalente Höhe. Damit braucht der relative Fehler
des Höhenmessers nur kleiner als 10 % zu sein. Die erfindungsgemässe Anzeigeeinrichtung
berücksichtigt den Luftdruck in ausreichender Weise und greift daher richtigerweise
unter den Bedingungen des genannten Beispiels auf den Tabellensatz 0 - 700 m über
Meer, der dem herrschenden Luftdruck entspricht, obwohl sich der Taucher auf 1300
m über Meer befindet.
[0126] Andererseits gilt für den Druck (P
w) der Wassersäule:

[0127] Annahme (P
w) = bar und pH
20 = 103 kg/ m
3 so gilt:
(2) Tauchtiefe in Meter = 10.
[0128] Weil die Wassertiefe nicht unabhängig vom vorherrschenden Luftdruck (Ph) bestimmt
werden kann, muss dieser berücksichtigt werden. Der Wasserdruck (P,) ist die Differenz
aus absolutem Druck (P
ab
s) und Luftdruck (Ph). Es gilt daher für die Tauchtiefe (DEPTH) in Meter und die Drücke
(P
ab
s). (Ph) in bar:
(3) DEPTH = 10. (Pabs - Ph)
[0129] Um die Tauchtiefe bei Tauchgängen auf verschiedenen Höhen über Meer zu bestimmen,
muss ein Absolut-Druckaufnehmer gewählt und die Tauchtiefe nach (3) berechnet werden.
[0130] Das spezifische Gewicht von Meerwasser ist ca.p= 1025 g/cm
3 dasjenige von Süsswasser ca.p = 1,0 g/cm
3.
[0131] Weil die Tauchtiefe sowohl im Meerwasser als auch im Süsswasser bestimmt werden muss,
folgt eine kurze Fehleranalyse.
[0132] Wird bei einer wirklichen Tauchtiefe von 10 m die Tauchtiefe nach (3), unter Berücksichtigung
von p, bestimmt, dann ergibt sich als Tauchtiefe im Süsswasser 10m, als Tauchtiefe
im Meerwasser 10,25 m. Der relative Fehler der Tauchtiefe im Meerwasser bezüglich
der wirklichen Tauchtiefe ist also + 2.5 %. Mit dieser Genauigkeit ist auszukommen,
zumal der Fehler auf der sicheren Seite liegt und dadurch nie eine zu geringe Tiefe
ermittelt wird.
[0133] Damit ergeben sich die spezifischen Anforderungen an ein Druckmeßsystem, wie es gemäss
einer bevorzugten Ausführungsform der später beschriebenen Anzeigeeinrichtung verwendet
wird, nämlich an einen Absolutwert - Druckaufnehmer von 0 - 10 bar, damit der Höhenbereich
0 - 4000 m über Meer und der Wassertiefenbereich 0 - 80 m erfasst werden können.
[0134] Um eine genügend grosse Genauigkeit der Höhenmessung und Tauchtiefenmessung gewährleisten
zu können, darf der relative Fehler 3.5 % nicht überschreiten.
Die Empfindlichkeit
[0135] 
[0136] muss so gross sein, dass eine Druckänderung von 0,01 bar = 100 m Luftsäule = 10 cm
Wassersäule eine Spannungsänderung ergibt, die nach der Verstärkung und der A/D -
Wandlung digital mindestens einem Digit der niedrigsten Wertigkeit entspricht; als
Binär-Wert dargestellt (E)
2 ≽ (1)2
[0137] Es wurde bereits erwähnt, dass Wiederholungstauchgänge innerhalb von 12 Stunden bei
der Bestimmung der Dekompressionsparameter mit zu berücksichtigen sind. Hierauf soll
nachstehend etwas genauer eingegangen werden. Es wurde auch schon gesagt, dass die
verschiedenen Repetitivgruppen mit Buchstaben bezeichnet werden und zu einem Zeitzuschlag
nach der Zeitzuschlagtabelle führen.
[0138] Fig. 4 zeigt die graphische Darstellung eines Repetitivtauchganges mit einer Tauchzeit
T2 nach einem vorangehenden Tauchgang mit einer Tauchzeit T
1 und einer Dekompressionszeit D sowie nach einem Oberflächenintervall Oi. Beispielsweise
beträgt die Tauchzeit T
1 50 min und die Dekompressionszeit D auf Grund dieser Tauchzeit und der Tiefe (10m)
3 min, womit sich nach dem Auftauchen und mit Beginn des Oberflächenintervalles eine
Repetitivgruppe f ergibt. Das Oberflächenintervall Oi beträgt gemäss Fig. 4 100min.
Dabei nimmt der überschüssige Gasgehalt im Körper des Tauchers ab und es kommt zu
einer Repetitivgruppe C, die einer geringeren Gasmenge entspricht. Dies lässt sich
der Oberflächenintervall-Tabelle entnehmen. Der Taucher, welcher sich nun in der Repetitivgruppe
C befindet, will auf 30 m abtauchen. In der C-Zeile der Zeitzuschlagstabelle findet
er in der 30 m Kolonne den Zeitzuschlag 10 min. Dieser bedeutet, dass sich im Körper
des Tauchers noch soviel Gas befindet, wie wenn er bereits 10 min auf 30 m gewesen
wäre. Für die Ermittlung einer angemessenen Dekompression muss nun also der Zeitzuschlag
zur neuen, realen Tauchzeit hinzugezählt werden. Beträgt die reale Tauchzcit nun z.B.
20 min, so muss er den Dekompressionsplan für 30 min auf 30 m wählen.
[0139] Nun ist ein Repetitivtauchgang nach Fig. 4 bei gleichbleibender Meereshöhe bestimmt
der häufigste fall. Was aber geschieht, wenn der Taucher das Gewässer und die Meereshöhe
wechselt, sei an Hand der fig. 5 besprochen.
[0140] In grösserer Höhe sind die Zeiten, mit denen eine bestimmte Repetitivgruppe erreicht
wird, kürzer. Es ist erlaubt, in der Höhe das Oberflächenintervall mit einem tieferen
Tabellensatz zu berechnen; das Umgekehrte jedoch ist nicht statthaft.
Beispiel nach Fig. 5
[0141] 1. Tauchgang 450 m über Meer, 40 min in 30 m; nach dem vorgeschriebenen Dekomprimieren
unter Wasser ist der Taucher um 11.01 Uhr aus dem Wasser und befindet sich nun in
Gruppe J. Mit einem Helikopter wird er nun zu einem Bergsee auf 1400 m über Meer geflogen.
Um 12 Uhr hat er die Höhengrenze 700 m über Meer überstiegen. Zu diesem Zeitpunkt
ist er in der Gruppe G, was ihm eine Flughöhe bis 2000 m über Meer erlaubt. Um 12.55
Uhr ist er bereit zum neuen Tauchgang. Nach der Oberflächenintervall-Tabelle 0 - 700
m über Meer befand er sich ab 12.06 Uhr in der Gruppe F. Die restlichen 49 min Oberflächenintervall-Zeit
berücksichtigt er im Tabellensatz 701 - 1500 m über Meer und kommt um 12.55 Uhr von
der Gruppe F in die Gruppe D. Entsprechend seiner neuen Tauchtiefe sucht er sich nun
den Zeitzuschlag heraus. Um 13.30 Uhr ist der Tauchgang beendet, und er befindet sich
nun in der Gruppe G. Um 15.10 Uhr unterschreitet er die Höhengrenze 700 m über Meer.
Im Tabellensatz 701 - -1500 m über Meer befand er sich nach 90 min Oberflächen intervall
(d.h. um 15.00 Uhr) in der Gruppe C. Das weitere Oberflächenintervall nach 15.00 Uhr
wird im Tabellensatz 0 - 700 m über Meer berücksichtigt, da die Oberflächenintervall-Tabelle
701 - 1500 m über Meer keine Gültigkeit mehr hat, wenn die Grenze 700 m über Meer
unterschritten wurde.
[0142] Aufbau der erfindungsgemässen Anzeigeeinrichtung:
Die obigen Ausführungen zeigen, dass die Handhabung der Tabellen verhältnismässig
umständlich ist und es daher unmöglich ist, damit dem Taucher zu jedem Zeitpunkt eines
Tauchganges diejenigen Informationen zu geben, die er eigentlich nötig hätte. Die
bisher bekannten Tauchcomputer haben das Ablesen der Tabellen lediglich automatisiert,
ohne dabei eine Umrechnung der aktuellen in die äquivalente Grundzeit, eine Einbezichung
des tatsächlichen Luftdruckes (der gemäss Fig. 3 erheblichen Schwankungen ausgesetzt
sein kann) bzw. der Repetitivzeitzuschläge, oder eine laufende Anzeige der jeweils
erforderlichen Auftauchzeit zu ermöglichen. Insgesamt waren also die von ihnen erhältlichen
Angaben mit grossen Ungenauigkeiten behaftet. Hier Abhilfe zu schaffen und dem Taucher
eine möglichst genaue Information, insbesondere über die Dekompressionsparameter,
zu vermitteln, ist Ziel der Erfindung.
[0143] Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel, mit dessen Hilfe dieses Ziel verwirklicht werden
kann. Dabei werden einer Wandlereinrichtung 5 der Umgebungsdruck (d.h. sowohl Luftwie
auch Wasserdruck) von zumindest einem Druckmesser 6 als Eingangsgrösse zugeführt.
Eine weitere Eingangsgrösse liefert ein Zeitgeber (Timer) 7, der - wie aus der späteren
Beschreibung ersichtlich wird - auch in die Wandlereinrichtung integriert seen kann.
Schliesslich muss auch noch eine Spannungsversorgungsschaltung 8 vorgesehen sein,
die über einen willkürlich, d.h. unmittelbar manuell oder allenfalls über eine Fernsteuerung,
betätigbaren Hauptschalter 9 einschaltbar ist.
[0144] Innerhalb der Wandlereinrichtung 5 wird nicht nur Beginn und Ende eines Tauchganges
samt seinem Verlauf aufgenommen, sondern vorzugsweise auch die Vorgeschichte, um so
die Repetitivzeitzuschläge berücksichtigen zu können. Hiezu ist es natürlich erforderlich,
dass die Wandlereinrichtung 5 selbst und/oder an sie angeschlossene Speichereinrichtungen
das zugehörige Tabellenmaterial gespeichert erhalten. Zweckmässig erfolgt die Verarbeitung
der Signale in digitalisierter Form, weshalb es zumindest für den Analogsignale liefernden
Druckmesser 6 notwendig sein wird, einen Analog/Digitalwandler innerhalb der Wandlereinrichtung
5 vorzusehen.
[0145] Als Ausgangsgrössen einer solchen Wandlereinrichtung 5 lassen sich ein Richtwert
At für die zu erwartende Auftauchzeit (inklusive der Dekompressionszeit), die Dekompressionsparameter
D (d.h. Tiefenstufen und Zeiten für die Dekompression), die Tiefenangaben Tm (wie
aktuelle Tiefe und maximale Tiefe), sowie die Gesamttauchzeit Tt ermitteln. Ferner
ist es aber auch zweckmässig, wenn Abnormfunktionen angezeigt werden, d.h. fehlerhaftes
Verhalten des Tauchers und/oder des Anzeigegerätes selbst. So kann eine Anzeige Va
für das Ueberschreiten der maximalen Auftauchgeschwindigkeit des Tauchcrs und wenigstens
eine weitere Anzeige An vorgesehen sein, die ein Batterieüberwachungssignal bei unzureichender
Energiezufuhr und/oder ein Signal dann liefert, wenn Werte auftreten, die in den abgespeicherten
Tabellen nicht vorkommen, etwa weil der Taucher in unzulässiger Weise die maximale
Tiefenstufe von 70 m nach unten zu überschritten hat.
[0146] Obwohl die Anzeigeeinrichtung selbstverständlich in einem drucksichercn Gehäuse untergebracht
werden muss, kann des weiteren ein Leckfühler mit einer entsprechenden Anzeige vorgesehen
sein. Ferner muss zwar die Anzeigeeinrichtung am Körper des Tauchers, zweckmässig
am Arm, unverlierbar befestigbar sein, doch kann er für den Fall eines Verlustes (etwa
beim Abnehmen, weil das Gerät bei der Arbeit unter Wasser stört) einen Bewegungsdetektor
beinhalten, der bei Fehlen einer vom Taucher verursachten Bewegung nach kurzer Zeit
ein optisches, akustisches und/oder sonstwie anpeilbares Signal zur Erleichterung
des Wiederauffindens auslöst.
[0147] Bei Ansprechen der Anzeige An zur Anzeige der Tatsache, dass das Tabellenende erreicht
ist, können die Dekomionsparameter (Ausgangsgrössen D) nicht mehr exakt pressionsparameter
(Ausgangsgrössen D) nicht mehr exakt ermittelt werden. Es wird später noch erläutert
werden, dass für diesen Fall ein Nebenschluss zur eigentlichen Wandlereinrichtung
vorgesehen sein kann, durch welche Nebenschluss-schaltung dem Taucher die aktuelle
Tauchtiefe und die Tauchzeit angezeigt bleibt, jedoch die Dekompressionsbedingungen
und die Auftauchzeit gelöscht werden, weil dieselben infolge Abnormverhalten des Tauchers
nicht mehr berechnet werden können. Beispielsweise wird bei einem Notaufstieg ohne
Einhaltung des vorgeschriebenen Dekompressionshaltes, um den Taucher nicht völlig
ohne Information zu lassen, ihm zusätzlich die maximal erreichte Tauchtiefe angezeigt,
damit er mittels der Tauchzeit und der maximal erreichten Tauchtiefe nach Eigenimprovisation
einen Dekompressionsplan für sich bestimmen kann.
[0148] Insgesamt ist also eine Ausführung der erfindungsgemässen Anzeigeeinrichtung zweckmässig
so konzipiert, dass der Taucher sie bloss mittels des Hauptschalters 9 - vor seinem
Eintritt ins Wasser: - ein- bzw. auszuschalten hat. Danach arbeitet die Einrichtung
vollautomatisch und ihre Bedienung reduziert sich auf das Beobachten der Anzeige.
Diese Einfachheit der Handhabung wird der Taucher wohl zu schätzen wissen, weil das
Konzentrationsvermögen, des Tauchers mit zunehmender Tauchtiefe narkotisiert wird
und seine Benommenheit zunimmt. Im Extremfall kann die Narkotisierung in einen Tiefenrausch
ausarten, der schon manchem Taucher zum tödlichen Verhängnis wurde. Umso wichtiger
ist daher eine gut lesbare und verständliche Anzeige, in der nur diejenigen Werte
angezeigt werden, die der Taucher wirklich benötigt.
[0149] Da jeder Taucher in voller Montur oft zahlreiche Geräte mitzunehmen hat, ist es vorteilhaft,
wenn die erfindungsgemässe Anzeigeeinrichtung zusätzlich die Funktion anderer Geräte
mitübernimmt. So kann damit leicht der herkömmliche Tiefenmesser und die Taucheruhr
ersetzt werden. Ebenso hat sie die Funktion des Höhenmessers mit einer Auflösung von
wenigstens 100 m zu übernehmen. ferner soll die Einrichtung programmtechnisch folgendes
erfassen, um die Auftauchbedingungen berechnen zu können, ob der Taucher:
- sich an Land oder im Wasser befindet;
- an der Wasseroberfläche schwimmt;
- am Abtauchen ist;
-vorschriftsgemäss auftaucht,
- schneller als mit 10m/min auftaucht,
- zu langsam auftaucht;
- ohne oder mit Vorbelastung aus vorangegangenen Tauchgängen taucht;
- die abzuarbeitende Tabelle in ihren Werten überschreitet;
- die Nullzeitgrenze überschritten hat;
- dekomprimieren muss;
- die Dekompression begonnen hat;
- die Dekompression vorschriftsgemäss beendet hat;
- die Dekompression nicht vorschriftsgemäss beendet;
- die Anzeigeeinrichtung - vor dem Einstieg ins Wasser eingeschaltet hat.
[0150] Wenn in der Anzeigeeinrichtung zusätzlich noch eine Tageszeituhr realisiert ist,
so muss die Betriebsbereitschaft der Anzeigeeinrichtung - auch mehrere Tage andauern.
Andernfalls würde sich eine Tageszeituhr nicht lohnen. Des weiteren kommt hinzu, dass
bei der Berücksichtigung einer Tageszeituhr die Bedienung nicht mehr beim Aus- und
Einschalten des Gerätes bleibt, weil diese Uhr auch gesetzt werden kann und unabhängig
die Möglichkeit bieten muss, dass der Taucher die Tageszeit lesen kann.
[0151] Fig. 7 zeigt das Anzeigefeld einer praktischen Ausführungsform der erfindungsgemässen
Anzeigeeinrichtung. Wie bereits geschildert, muss die Anzeige in unterschiedlichen
Betriebszuständen verschiedene Anzeigen liefern. Die wichtigsten Betriebszustände
sind "Decocompute" (Normalfall) und "Out of Range". Diesen Hauptbetriebszuständen
sind weitere Betriebszustände unterlagert:
1. Maximale Aufstiegsgeschwindigkeit überschritten ("Ascent-Rate")
2. Countdown für die Dekompressionshalte ("Decompression-Countdown", nur dem "Decocompute"
unterlagert)
3. Power-Down
4. Software-Error
[0152] In einer praktischen Ausführung ist die Anzeige mit vier 4-stelligen LCD-Ziffernanzeigen
13-16 und mit drei LED-Anzeiger 10-12 realisiert.
[0153] LCD-Anzeigen sind zwar wegen ihres geringen Stromverbrauches und der guten Lesbarkeit
bei diffusem und gebündeltem Lichteinfall vorteilhafter, doch sind für die wichtigsten
Anzeigen LED-Anzeigeeinrichtungen zu wählen, weil in maximaler Tiefe und insbesondere
bei Dunkelheit LCD-Anzeigen sehr schwer oder nicht mehr ablesbar sind. Um bei den
LED-Anzeigen Strom zu sparen, können diese gegebenenfalls getaktet betrieben werden.
Beispielsweise würde die Ansteuerung über einen astabilen Multivibrator mit einem
Taktverhältnis von 1: 1 theoretisch bereits 50 der hiefür benötigten Energie einsparen,
doch mag unter Umständen ein geringeres Taktverhältnis von Leucht- und Löschzeit,
z.B. 1: 2 oder 1: 3, ausreichend sein. Gewünschtenfalls kann hiefür ein Umschalter
vorgesehen sein, durch den die LED-Anzeigen oder nur eine Auswahl davon wahlweise
von Dauerauf Taktbetrieb umschaitbar sind. Auch mag im Stromkreis des astabilen Multivibrators
ein einstellbarer Widerstand zur Veränderung des Taktverhältnisses vorgesehen sein.
Zweckmässig ist dann die Einstellhandhabe für diesen Einstellwiderstand mit der Handhabe
für den genannten Umschalter zu einer einzigen Handhabe vereinigt.
[0154] Bei der Ausführung nach Fig. 7 sind drei LED-Anzeigen 10, 11, 12 vorgesehen, mit
denen folgendes angezeigt wird:
Die Leuchtdiode 10 leuchtet jeweils auf, sobald die maximal zulässige Auftauchgeschwindigkeit
von 10m/min überschritten wird.
[0155] Mit Hilfe der Leuchtdiode 11 wird angezeigt, dass die Zählung der Dekompressionszeit
begonnen hat. Sie leuchtet auf, sobald die jeweils tiefste Dekompressionstiefenstufe
- für einen bestimmten Tauchgang erreicht wurde und erlischt mit dem Ende der Dekompression,
gleichgültig, ob diese vorschriftsmässig oder unvorschriftsmässig beendet wurde. Allenfalls
kann ein unvorschriftsmässiges Verhalten des Tauchers durch Blinksignale dieser Leuchtdiode
11 angezeigt werden.
[0156] Die Leuchtdiode 12 zeigt an, wenn das Tabellenende der gespeicherten Tabellen aus
irgend einem Grunde überschritten wird bzw. die Anzeigeeinrichtung aus einem anderen
Grund aus ihrer normalen Funktion kommt. Diese Leuchtdiode 12 kann dann nur mehr dadurch
gelöscht werden, dass der Hauptschalter 9 an der Wasseroberfläche kurzfristig ausgeschaltet
wird.
[0157] Aus Fig. 7 ist ersichtlich, dass ausser den LED-Anzeigen 10, 11 und 12 auch noch,
insbesondere jeweils vierstellige, Flüssigkristallanzeigen (LCD's) 13 bis 16 vorgesehen
sind. Sie dienen zur Anzeige von Zahlen und sind als Segmentanzeigen ausgebildet.
[0158] Es wurde bereits ausgeführt, dass die Hauptbetriebszustände mit den Namen "Decocompute"
und "Out of Range" bezeichnet werden, in welch letzterem Fall die Leuchtdiode 12 aufleuchtet.
Dadurch wird angezeigt, dass die Funktion wenigstens der Anzeige 16a mit Hilfe einer
Umschalteinrichtung verändert wurde, d.h. dass die Flüssigkristallanzeige 16 durch
Umschalten an einen anderen Signalgeber angeschlossen wurde, welche Möglichkeit in
Fig. 7 dadurch ersichtlich gemacht wurde, dass das linke Feld der Anzeige 16 die Beschriftungen
DEDEK und DEMAXD trägt. Auf diese Weise wird eine Anzeige eingespart, was sowohl einen
kostenmässigen wie auch einen platzmässigen Vorteil bedeutet.
[0159] Unter "Decocompute" versteht man den Zustand der Anzeigeeinrichtung,solange sie nach
den abgespeicherten Tabellenwerten und deren Abarbeitungsvorschrift arbeiten kann
und darf, d.h.
- wenn der Taucher die Anzeigeeinrichtung ausserhalb des Wassers (bevor der Taucher
sich ins Wasser begibt) eingeschaltet hat;
- wenn der Taucher nicht eher an die Oberfläche zurückkehrt, als bis er nach den angezeigten
Dekompressionsbedingungen zu Ende dekomprimiert hat;
- solange der Tauchgang die abgespeicherten Tabellen in ihren Maximalwerten nicht
überschreitet; und
- solange die Anzeigeeinrichtung nicht in einen Software-Error läuft.
[0160] Während des Betriebszustandes "Decocompute" sind folgende Werte anzuzeigen:
- Die Gesamttauchzeit, welche vom Beginn des Abtauchens bis zum Erreichen des Oberflächenbereichs
verstreicht, in Minuten: DIVET in Feld 13.
- Die jeweils aktuelle Tauchtiefe auf halbe Meter genau: DEPTH in Feld 14.
- Die Auftauchzeit (inkl. der jeweils vorgeschriebenen Dekompressionszeit) in Minuten:
UPDIVT (in Feld 15), die der Taucher in jedem Zeitpunkt des Tauchens zu erwarten hat,
wenn er mit der maximal zulässigen Auftauchgeschwindigkeit auftaucht.
-Die jeweils aktuelle Dekompressionstiefenstufe, das ist während des Tauchens die
jeweils tiefste Dekompressionstiefe, und während des Dekomprimierens diejenige Tiefe,
auf der gerade zu dekomprimieren ist, auf ganze Meter genau: DEDEK in Feld 16a.
- Die aktuelle Dekompressionszeit in Minuten: DEKOT in Feld 16b. Das ist die jeweils
vorgeschriebene Dekompressionszeit auf der Dekompressionstiefenstufe DEDEK.
[0161] Diese Anzeigen sind aus Fig. 7 ersichtlich, wobei gleichzeitig die Leuchtdiode 12
gelöscht bleibt und die beiden Leuchtdioden 11 und 10 nur aufleuchten, wenn die entsprechenden
Ereignisse eintreten.
[0162] Im Hauptbetriebszustand "Out of Range" wird die Wandlereinrichtung 5 (vgl. Fig. 6)
durch einen Nebenschluss überbrückt (zweckmässig innerhalb eines einzigen integrierten
Kreises vorgesehen), so dass die Anzeigeeinrichtung nur noch die Funktion eines Tiefenmessers
mit Schleppwertzeiger und eines Tauchzeit-Timers ausführt. Der Anzeigebetrieb "Out
of Range" tritt ein, sobald die Anzeigeeinrichtung nicht mehr nach den abgespeicherten
Tabellenwerten und deren Abarbeitungsvorschriften arbeiten kann.
[0163] Im Betriebszustand "Out of Range" werden die Dekompressionszeiten, die Dekompressionstiefen
und die Auftauchzeit nicht mehr ermittelt und die bis dahin angezeigten Werte UPDIVT,
DEDEK und DEKOT gelöscht. Anstelle DEDEK wird nun im Feld 16 a die vorher ohne Anzeige
gespeicherte, maximal erreichte Tauchtiefe: DEMAXD des bis dahin ausgeführten Tauchganges
angezeigt.
[0164] Wie erwähnt, dient dazu eine in der Anzeigeeinrichtung vorgesehene und zweckmässig
mitintegrierte Umschaltein richtung. Falls etwa bei Eintritt dieses Hauptbetriebszustandes
die Leuchtdiode 11 aufgeleuchtet haben sollte, verlöscht sie während dieses Betriebszustandes,
wie auch die Anzeigen 15 und 16b gelöscht werden. Nur die Leuchtdiode 12 leuchtet
ständig, um den veränderten Betriebszustand anzuzeigen, wogegen die Leuchtdiode 10
ihre normale Funktion weiterhin erfüllt.
[0165] Neben diesen Hauptbetriebszuständen wurden oben noch vier weitere Betriebszustände
erwähnt. Hievon wurde bereits erläutert, dass im Betriebszustand "Ascent-Rate", d.h.
also bei Ueberschreiten der maximal zulässigen Auftauchgeschwindigkeit die Diode 10
aufleuchtet, und dass mit Beginn des Betriebszustandes "Decompression-Countdown",
d.h. mit Beginn der Zählung der Dekompressionszeit ab Erreichen der jeweils untersten
Dekompressionsstufe, die Diode 11 1 aufleuchtet.
[0166] Der drittgenannte Betriebszustand "Power-Down" ist ein Betriebszustand, in dem die
Anzeigeeinrichtung auf das Absinken der Batteriespannung auf einen kritischen Wert
aufmerksam machen soll. Praktisch kann dies so geschehen, dass die LCD-Anzeige(n)
des jeweiligen Hauptbetriebszustandes, z.B. im 0,5 sek-Takt, blinken, sobald die Batteriespannung
unterhalb eines für die nächsten zwei Stunden ausreichenden Wertes abgesunken ist.
Wie bereits erläutert, wird durch die Ansteuerung der Anzeigen über einen astabilen
Multivibrator Strom gespart, was gerade in diesem Betriebszustand von Bedeutung ist.
[0167] Unter dem viertgenannten Betriebszustand "Software-Error" ist jener Zustand zu verstehen,
in dem aus programmtechnischen Gründen ein Fehler auftritt. Dies setzt voraus, dass
die Programme für die Anzeigeeinrichtung entsprechend erstellt sind, d.h. im praktischen
Falle sind die Programme so aufgebaut, dass die Anzeigeeinrichtung selbst einen Fehler
im zeitlichen Ablauf der Programme erkennen kann und die Anzeige dadurch auf den Betriebszustand
Software-Error umschaltet. Ab diesem Zeitpunkt sind alle Funktionen der Anzeigeeinrichtung
ausser Betrieb. Damit sind alle LCD-Anzeigen gelöscht. Lediglich im Anzeigefeld der
Tauchzeit erscheint im ersten Digit ein E zur Kennzeichnung des Errors. Die LED's
sind alle gelöscht.
[0168] Dem Ausführungsbeispiel lagen die nachstehend zusammengefassten Ueberlegungen zugrunde:
Zum Arbeiten mit den Tabellen braucht der Rechner die Daten des Tauchganges, im wesentlichen
die Tiefe und die Zeit. Die Tiefe wird aus dem Wasserdruck bestimmt, die Zeit wird
in einer internen Uhr nachgeführt.
[0169] In einem Display müssen dem Taucher die berechneten Daten und etwaigen Fehlermeldungen
angezeigt werden können.
[0170] Der Taucher muss die Möglichkeit haben, das Gerät ein- und ausschalten und das Gerät
in den Anfangszustand zurücksetzen zu können. Sofern ein Uhrbetrieb vorgesehen ist,
muss er die Uhrzeit eingeben und eventuell den Anzeigemodus auf Anzeige der Uhrzeit
umschalten können.
[0171] Bei der zur Erreichung dieser Zielsetzungen erforderlichen Ausgestaltung der Anzeigeeinrichtung
ist zu berücksichtigen, dass das Gerät batteriebetrieben sein soll, d.h. es steht
eine Betriebsspannung von ca. 5 - 8 V zur Verfügung; jede Spannung darüber oder mit
anderem Vorzeichen muss mit dem entsprechenden Aufwand aus der Batteriespannung erzeugt
werden; um eine zu schnelle Entladung der Batterie zu vermeiden, muss die Schaltung
so ausgelegt werden, dass sie möglichst wenig Leistung verbraucht. Die Batteriespannung
ist zu kontrollieren, und wenn sie unter ein bestimmtes Minimum sinkt, ist dies anzuzeigen;
um einen Batteriewechsel im wasser- und drucksicheren Gehäuse zu umgehen, ist zweckmässig
ein aufladbarer Akkumulator zu verwenden.
[0172] Das Gerät sollte in ein bis 100 m Wassertiefe druckfestes Gehäuse eingebaut werden,
d.h. Verbindungen nach aussen, wie Ladeanschluss für den Akku, Schalterachsen, u.s.w.
stellen einen grossen mechanischen Aufwand dar und sollten auf ein Minimum reduziert
werden.
[0173] Das Herz der Wandlereinrichtung 5 ist ein Mikroprozessor 27, der u.a. - wenn er mit
einem Programm belegt wird - als Rechner arbeitet und daher im folgenden meist kurz
als Rechner bezeichnet wird. Für eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Anzeigevorrichtung
wird ein Single-Chipcomputer 8748 von Intel verwendet. Dieser enthält Ik EPROM sowie
64 RAM-Plätze (inklusive Arbeitsregister und Stack), d.h. Platz für 64 Variable. Wenn
man davon den Stack und die Arbeitsregister (1 Bank) abzieht, bleiben noch ca. 45
Variable zur freien Benützung. für die Tabellen und das Programm steht Ik zur Verfügung.
Mit zusätzlichen Bausteinen ist der ROM- und RAM-Bereich ausbaubar.
[0174] Eine Abschätzung der Tabellengrössen ergibt, dass für die Tabellen 3k Zusatzspeicher
(ROM) benötigt werden.
[0175] Der gewählte Rechner verfügt über einen internen Zeitgeber/Zähler, der parallel und
unabhängig vom Programm läuft. Diesen Timer/Counter braucht man, um alle Zeitzähler
im Programm zu erhöhen, und um das Programm mit der Uhrzeit zu synchronisieren. Das
Hauptprogramm kann mit dem Timer/Counter auf folgende Weisen verkehren:
- Setzen des Timer/Counter
- Abfragen des
- Starten des "
- Stoppen des
- Abfragen eines Timerflags, das einen Timeroverflow anzeigt.
[0176] Der Zeitgeber kann auch direkt über einen Unterbrecher "Timerinterrupt" (bei jedem
Timeroverflow) ins laufende Programm eingreifen.
[0177] Je nachdem, ob man einen blossen Zähler oder einen Zeitgeber braucht, kann man gemäss
der Darstellung in Fig. 8 den Eingang T 1 oder den Rechnertakt (geteilt durch 32 mittels
einer Divisionsstufe 23) auf den Timer/Counter schalten. Hiezu sei sinnbildlich ein
Umschalter wahlweise mit einer von zwei Klemmen 18, 19 oder einer Stop-Klemme 20 verbindbar.
Aus dem Blockschaltbild der Fig. 8 sind auch die wichtigsten Befehle und ihre Wirkungen
ersichtlich.
[0178] Um das Hauptprogramm im 0.5 Sekunden-Takt zu starten, wird der Timer/Counter als
Interrupt-Timer geschaltet. Dies bringt mit sich, dass die Quarzfrequenz für den Rechnertakt
bestimmt und ein Timerinterrupt-Programm (HTIME) geschrieben werden müssen.
[0179] Als Quarzfrequenz wird 6MHz gewählt. Die Zyclusfrequenz des Rechners ist 15 mal kleiner
als die Quarzfrequenz, also 400kHz. Alle 32 Maschinenzyklen, also alle 80
11
S wird der Interrupt-Timer um 1 erhöht. Der Interrupt-Timer ist ein 8 Bit Register.
Durch gezieltes Setzen dieses Registers sind Zeiten zwischen 80
11S und 256 x 80gs = 20.48 ms realisierbar. Diese Zeiten sind für die vorgesehene Anwendung
zu kurz und müssen durch ein Hilfstimerprogramm verlängert werden, das aus 25 Timerinterrupts
den 0.5 s Takt generiert.
[0180] Da der Timerinterrupt ca. alle 20ms die Kontrolle von irgendeiner Stelle im Hauptprogramm
an das Hilfstimerprogramm übergibt, sollte das Hilfstimerprogramm möglichst wenige
Register benötigen, da diese vom Hauptprogramm nicht mehr benützt werden können.
[0181] Mindestens ein Register muss entweder als Hilfstimer oder als Pointer zum Hilfstimer
reserviert werden. Es ist ein Programm anzustreben, das für den Hilfs-Timer und für
das Setzen des Interrupt-Timers möglichst nur ein Register benötigt.
[0182] Um ein möglichst einfaches Hilfstimerprogramm zu erhalten, lässt man den Interrupt-Timer
einige Male vollaufen und initalisiert ihn jedesmal vor dem Sprung ins Hauptprogramm
(für den ersten Durchlauf) mit einem Korrekturwert.
Bestimmen des Korrekturwertes für den Interrupt- Timer
[0183]
- Zeitabstand der 24 "normalen" Timerinterrupts: 20.4 ms
- Zeit für 24 Timerinterrupts: 24 x 20.48 ms = 491.52 ms
- Zeitdifferenz zur halben Sek: 500 - 491.52 = 8.48 ms
- Benötigte Anzahl Timerinterrupts: 8.48 ms/80 µs = 106
- Um zur gewünschten Zeit einen Timeroverflow, der ja den Interrupt auslöst, zu erhalten,
muss der Interrupt-Timer auf 256-106 = 150 initialisiert werden. Auf das genannte
Hilfstimer-Programm HTIME soll später bei Beschreibung der Programme eingegangen werden.
Jedenfalls ist aus obigem ersichtlich, wie in einer praktischen Verwirklichung der
an Hand der fig. 6 beschriebene Zeitgeber 7 aufgebaut sein kann.
[0184] Da die Stromversorgung 8 (fig. 6) hinsichtlich ihres Aufbaues herkömmlicher Art sein
kann, soll darauf im einzelnen nicht näher eingegangen werden und vielmehr an Hand
der fig. 9A und 9B die Eingabe des dritten Eingangswertes, nämlich desjenigen des
Druckmessers 6 sowie die übrige Schaltung verdeutlicht werden.
[0185] Es wurden oben bereits einige Anforderungen an den Druckmesser genannt. Dieser muss
überdies see- und salzwasserbeständig sein, muss ein elektrisches Ausgangssignal zur
weiteren Verarbeitung liefern, soll ausserdem kleine Abmessungen besitzen und billig
sein.
[0186] Die gebräuchlichsten Systeme für elektrische Druckmessung sind. Messdosen mit aufgeklebten
Dehnmeßstreifen (DMS) und piezoresistive Aufnehmer. Für die erfindungsgemässe Anzeigeeinrichtung
wurde ein piezoresistives System gewählt, weil dies gegenüber denjenigen mit DMS folgende
Vorteile hat:
- es liefert ein grösseres Ausgangssignal und erfordert daher nur eine einfachere
oder gar keine Verstärkerschaltung;
- es hat dann auch eine geringere Anfälligkeit für Störsignale wie Thermospannungen
etc.;
- Das einkristalline Material mit eindiffundierten Widerständen ist nicht geklebt
wie bei den DMS und zeigt damit eine viel kleinere Hysterese (kein Kriechen des Klebstoffes)
und keine Ermüdungserscheinungen (solange die Zelle im Nennbereich betrieben wird).
- Die Herstellung nach den Gesetzen der Halbleiterpysik ist einfacher und ermöglicht
Grosserienfertigung zu viel günstigeren Preisen.
[0187] Der gewählte Druckaufnehmer besitzt noch die Vorteile eines Druckbereiches von 0
bis 10 bar und damit eines Messbereiches bis 90 m Wassertiefe und liegt in einem robusten
Stahlgehäuse, wobei der Aussendruck auf eine gegen Salzwasser beständige Stahlmembrane
wirkt.
[0188] Das mit Hilfe eines Verstärkers 21 verstärkte kontinuierliche Signal des Druckmessers
6 soll zweckmässig in ein rechnerkonformes, quantisiertes Signal umgewandelt werden,
zu welchem Zweck ein Analog/Digitalwandler 22 vorgesehen ist, der das verstärkte Ausgangssignal
des Druckmessers 6 erhält. Verwendet wird ein Analog/ Digitalwandler mit 8 Bit Auflösung,
weil der Rechner nur 8 Bit parallel verarbeiten kann. Um mit 8 Bit Auflösung im Nullpunkt,
zur Messung der Höhe über Meer, genügend genau messen zu können, muss eine Messbereichsumschaltung
vorgenommen werden können. Dies ist auf folgende Arten möglich:
- durch Umschalten der Verstärkung des Eingangsverstärkers (Differenzverstärkers)
21 gemäss Fig. 9A, ,
- durch Umschalten der Referenzspannungsquelle 39 des Analog/Digitalwandlers 22 gemäss
Fig. 9A;
- durch Beschalten eines höher auflösenden Analog/Digitalwandlers und zwar so, dass
je nach benötigter Auflösung entweder die oberen oder die unteren 8 Bit auf den Bus
geschaltet werden.
[0189] Für die Speisung des Druckmessers 6 wäre an sich eine exakte Stromquelle nötig und
ebenso wäre eine genaue Referenzspannungsquelle erforderlich. Auf beide stabilisierten
Quellen kann aber verzichtet werden, wenn man erkennt, dass der Druckmesser mit der
Referenzspannungsquelle 24 praktisch eine Widerstandsbrücke bildet, die sich in an
sich bekannter Weise unmittelbar an Betriebsspannung legen lässt, wobei die Referenzspannung
der Referenzspannungsquelle 24 mit einem einefachen Widerstandsspannungsteiler ebenfalls
an der Betriebsspannung liegt, deren Einflüsse sich so gegenseitig aufheben, wobei
das gewonnene Signal am Ausgange des Analog/Digitalwandlers proportional ist.
[0190] Um stabilisierte Referenzquellen einzusparen, wird der Druckmesser direkt an die
5V-Betriebsspannung (statt an 14 V) angeschlossen. Dadurch sinkt das Ausgangssignal
des Druckaufnehmers. Dieses Signal ist zu klein für den Analog/ Digitalwandler 22
und muss somit um ca. den Faktor 12 verstärkt werden, so dass es zwischen 0 und 4
V liegt. Der Verstärker 21 muss dann so ausgelegt werden, dass man mit einer Betriebsspannung
von nur 5 V auskommt, und dass der Verstärker 21 selbst einem kleinen Eingangssignal
nach Null folgen kann ("normale" Operationsverstärker benötigen meist kommt nur bis
ca. 2 V an die Speisespannung heran). Als Verstärker wurde ein Differenzverstärker
21 gewählt, auf den noch später eingegangen werden soll.
[0191] Von den weiters aus den Fig. 9A und 9B ersichtlichen Schaltungsteilen sei eine Vergleicherstufe
41 nach der Differenzierstufe 26 mit später noch erläutertem Zweck, und vor allem
der Rechner 27 genannt, der zusammen mit einer Speicherstufe 28 (EPROM) den Kern der
Wandlereinrichtung zur Umwandlung und Auswahl der aktuellen bzw. der äquivalenten
Grundzeit unter Berücksichtigung der übrigen genannten Parameter bildet. Zwischen
Speicher 28 und Wandler 27 ist noch ein Zwischenspeicher (latch) zur Adressierung
des Speichers 28 geschaltet.
[0192] Als periphere Komponenten des Rechners 27 sind also vorgesehen:
- ein Tabellen- und Programmspeicher, beides in der Speicherstufe 28
- ein Zwischenspeicher (latch) 29
- der Analog/Digitalwandler 22
- die Flüssigkristallanzeigen 13 bis 16
- die Leuchtdiodenanzeigen 10 bis 12
- falls Tageszeitanzeige erwünscht ist, noch zwei Schalter S3 und S4.
[0193] Zur Ansteuerung dieser Komponenten verfügt der Rechner 27 über:
- einen 8 Bit bidirektionalen Datenbus 42
- 2 statisch aufzuhaltende (gelatchte) 1/0-Ports zu je 8 Bit
- 2 Testeingänge (wovon, bei entsprechender Programmierung, einer als Eingang für
den Zähler (Counter) und der andere als Taktausgang dienen könnte) TO und T1
- einen Interrupteingang 38
[0194] Um den Rechner voll auszunützen, und um mit möglichst wenig zusätzlichen Bauelementen
(Latches, Drivers, u. dgl.) auszukommen, werden alle Ein- und Ausgabeleitungen verwendet
und zwar wie folgt:
Der Datenbus wird für den Datentransfer vom Speicher 28 oder vom Analog/Digitalwandler
22 zum Rechner verwendet. Um nicht beide Komponenten gleichzeitig anzusteuern, muss
mit einem Steuersignal der richtige Baustein angewählt werden (Steuerleitung: Port
2, Bit 4).
[0195] Port P1 wird zum Ansteuern des Displays verwendet, und zwar mit folgender Bitbelegung:

[0196] Die binäre Chipadresse wird in einem 1 aus 4 Decoder 36 in die Chip-Enable Signale
umgewandelt. Da die Daten nur mit jeder positiven Flanke des Chip-Enable Signals vom
LCD-Decoder-Driver übernommen werden, darf dieses Signal nicht statisch anliegen.
Aus diesem Grund wird der 1 aus 4 Decoder mit dem ALE-Signal getaktet. (Das ALE-Signal
erscheint einmal während jedem Rechnerzyklus.)
[0197] Port P2 wird zur Pageadressierung des Speichers zur Umschaltung Analog/Digitalwandler
22 - Speicher 28 und zur Ansteuerung der LED's (10-12) verwendet.
Bitbelegung:
[0198] 
[0199] Die LED's 10-12 werden dabei über eine später noch beschriebene Sprungerkennungs-
und Treiberstufe 35 angesteuert.
[0200] Die Adresse für einen Wert im externen Speicher 28 wird aus der Pageadresse (Port
2 Bit 0-3) und einer Adresse auf dem Datenbus gebildet. Der Adressteil, der üuf dem
Datenbus übergeben wird, muss in einem Latch 29 (CMOS Zwischenspeicher) festgehalten
werden.
Eingänge
[0201] Zum Anzeigen, dass die Batterie bald erschöpft ist, wird ein Power-Down-Detektor
(Batteriespannungs-Schwellenschalter) TO verwendet. Logisch "0" am Eingang TO bedeutet,
der Rechner 27 habe mit einer blinkenden Anzeige den Taucher auf die Beschränkung
der noch verbleibenden Zeit hinzuweisen. Somit übernimmt der Rechner 27 auch die Funktion
eines astabilen Multivibrators.
[0202] Wenn eine Uhr realisiert werden soll, sind die Eingänge T1 und 28 zum Setzen der
Tageszeit und zum Umschalten des Anzeigemodus zu verwenden.
[0203] Das Port P1, sowie Bit 5 und 7 des Port P2 des Rechners 27 werden einer aus Fig.
9B schematisch gezeigten Anzeigeschaltung zugeführt, die die drei Leuchtdioden und
die vier Flüssigkristallanzeigen beinhaltet, welch letzteren je eine Dekodier- und
Treiberstufe 30 bis 33. vorgeschaltet ist. Der Aufbau dieser Dekodier- und Treiberstufen
30 bis 33 ist der Fig. 10 zu entnehmen, die nachstehend kurz beschrieben werden soll.
[0204] Als Dekodier und Treiberstufe 30-33 (LCD-Decoder-Driver) wurde der Baustein ICM7211
Typ AM von Intersil gewählt. Dieser Baustein enthält einen Oszillator, sowie alle
benötigten Decodier- und Treiberstufen zum Ansteuern einer 4-stelligen Anzeige. Als
externe Komponente wird ein frequenzbestimmender Kondensator benötigt. Der Typ AM
ist mikroprozessorkompatibel und hat einen Code, der es erlaubt, eine Ziffer auszulöschen.
Somit besteht die Möglichkeit, in der Anzeige führende Nullen zu unterdrücken.
[0205] Aus Fig. 10 ist erkennbar:
- Die Daten sind ziffernweise mit der entsprechenden Digitadresse zu übergeben. (Die
Digitagresse ist ein 2 Bit BCD-Wort)
- Die Chipselectleitung dient der Chipauswahl, wobei eine Datenübernahme nur auf eine
positive Flanke auf dieser Leitung hin erfolgen kann.
[0206] Für diese Schaltung nach Fig. 10 wird ein Code verwendet, der aus Fig. 11 ersichtlich
ist. An diesem Code ist folgendes bemerkenswert:
- Zum Auslöschen einer Zahl ist lediglich der binäre Wert 1111 an die entsprechende
Digitadresse zu senden.
- Es besteht bei diesem Code zudem die Möglichkeit, den Buchstaben "E" als Sonderzeichen
für eine Fehlermeldung (Error) zu verwenden.
[0207] Dabei ist in Spalte B der Fig. 11 der Binärcode und in Spalte HD der Hexadecimal-Code
angegeben.
[0208] Nachdem die zuletzt besprochenen Fig. 10 und 11 lediglich zur Erläuterung der sehr
schematischen Fig. 9B dienen, sei nun ein Vergleich zwischen dem Detail 39 der Fig.
9A und zwei alternativen Ausführungen gemäss den Fig. 12 und 13 vorgenommen.
[0209] Bei der Besprechung des Analog/Digitalwandlers 22 wurde oben darauf hingewiesen,
dass dieser nur eine Auflösung von 8 Bit besitzt. Ferner wurde festgestellt, dass
deshalb eine Umschaltung des Bereiches vorgenommen werden muss. Auf diese Weise kann
man mit billigeren Bausteinen, z.B. mit dem 8-Bit-ADC gegenüber einem höheren Bit-ADC,
das Auslangen finden. Ebenso kann eine Bereichsumschaltung dann von Vorteil sein,
wenn der Druckmesser 6 nicht ohne weiteres zur Messung des Wasser- wie des Luftdruckes
in der Lage ist. Für beide Fälle kann eine einzige Umschalteinrichtung Verwendung
finden, bei der die Referenzspannungsquelle 24 entsprechend umgeschaltet wird.
[0210] Es wurde oben bereits darauf hingewiesen, dass zu diesem Zwecke die Verstärkung des
Impedanzwandlers 40 in der Weise umgeschaltet werden kann, wie es die Fig. 12 zeigt,
und wobei die Referenzspannungsquelle 24' vereinfacht ist. Hiebei werden, wie auch
in den Fig. 9A (Umschaltstufe 34) und 13 die, zweckmässig als FET-Schalter ausgebildeten,
Schalter der Uebersichtlichkeit halber als normale Schalter S dargestellt.
[0211] Der Grund für die Bevorzugung von FET-Schaltern liegt in folgendem: Um nicht zuviel
Energie zu verbrauchen, sollte der Querstrom durch den Spannungsteiler so klein wie
möglich gehalten werden. Das heisst: der Spannungsteiler ist so hochohmig wie möglich
auszulegen. Um den Spannungsteiler nicht mit dem Eingang des Analog/Digitalwandlers
22 zu belasten, wird der Spannungsteiler über einen Impedanzwandler 40 an den Analog/Digitalwandler
22 angeschlossen.
[0212] Eine andere Variante ist aus Fig. 13 ersichtlich, bei der der Spannungsteiler (24")
vor dem Impedanzwandler (40) umgeschaltet wird. Der Impedanzwandler 40 kann jeweils
der gleiche sein. Beide Varianten (nach Fig. 12 und 13) sind zwar möglich, weisen
aber folgende Nachteile auf:
- Alle handelsüblichen FET-Schalter sind mit Speisespannungen von + 15 V und -15 V
zu betreiben;
- bei einem "gewöhnlichen" FET ist die Abschnürspannung viel zu grossen Streuungen
unterworfen, als dass man einen solchen FET mit CMOS-Pegeln ansteuern könnte;
- der einzige verfügbare CMOS-FET-Schalter (4066) kann wegen seinem On-Widerstand
von typ. 3-5k, obwohl er nur eine 5V Speisung benötigt, in obigen Schaltkonfigurationen
auch nicht verwendet werden.
[0213] Daher wurde nach Fig. 9A eine umschaltbare Referenzspannungsquelle 39 gewählt, weil
es jene Lösung ist, in der der On-Widerstand des Schalters keinen Einfluss auf die
Genauigkeit der Referenzumschaltung hat, wobei ein CMOS-Schalter Verwendung finden
kann. Diesem Umstand trägt die Tatsache Rechnung, dass der FET-Schalter der Umschaltstufe
34 jeweils im Eingangszweig des Impedanzwandlers 40 liegt, in dem praktisch kein Strom
fliesst, weswegen auch mit keinem Spannungsabfall über den On-Widerstand zu rechnen
ist. Wie aus Fig. 9A ersichtlich, beinhaltet die Umschaltstufe 34 zwei Schalter S1,
S2, die wechselweise geöffnet bzw. geschlossen sind. Dagegen könnte für die Alternativen
nach den Fig. 12 und 13 ein Vorteil darin erblickt werden, dass nur ein einziger Schalter
S zur Umschaltung erforderlich ist.
[0214] Für die Wahl der Widerstände wurden folgende Verhältnisse als besonders zweckmässig
gefunden:

[0215] Dabei kann man mit dem Trimmpotentiometer R
4 den Nullpunkt am Druckmesser 6 und über das Trimmpotentiometer R
1 der Referenzspannungsquelle 24 des Analog/Digitalwandlers 22 die Empfindlichkeit
des Systems einstellen.
[0216] Wie schon an Hand der Fig. 7 und der Diode 10 erläutert, ist die maximale Auftauchgeschwindigkeit
von 10m/min zu überwachen und ein Ueberschreiten derselben anzuzeigen. Diese Ueberwachung
kann entweder digital oder analog gelöst werden. In beiden Fällen muss das "Tiefensignal"
differenziert werden.
[0217] Um Platz zu sparen, wäre eine softwaremässige Lösung anzustreben. Um eine einigermassen
realistische Anzeige zu erhalten, muss eine Druckänderung über 2-3 digitale Stufen
betrachtet werden, da bei jedem digitalen Wert das letzte Bit springen kann. Da eine
Tiefenstufe in Wirklichkeit 0.5 m entspricht, muss der Taucher bei einer Auftauchgeschwindigkeit
von 10m/min über einen Weg von 1 - 1.5 m, bzw. über einen Zeitraum von 6 - 9 sek.
überwacht werden, was bei einem zyklischen Messen im 0.5 sec Takt an die 12 bis 18
Variablen benötigt, deren Differenz kontinuierlich gebildet werden müsste, um das
Signal digital differenzieren zu können. Die grosse Anzahl an Variablen, die für diese
Differentiation benötigt werden, gibt der analogen Differenzierstufe bei nur 45 überhaupt
zur Verfügung stehenden Variablen den Vorrang. Die nun vorgesehene Differenzierstufe
26 erzeugt aus dem Tiefensignal (Wegsignal) ein Geschwindigkeitssignal, das mit einem,
dem Grenzwert der Auftauchgeschwindigkeit proportionalen Signal verglichen werden
muss. Der Ausgang dieser Vergleichsschaltung steuert dann die Leuchtdioden-Anzeige
10 an.
[0218] Programme und Betrieb der Anzeigeeinrichtung:
Um die Tauchvorgänge mittels der Eingangswerte Druck und Zeit in ihrer Gesamtheit
erfassen zu können, ist das gesamte Programm in die vier aus Fig. 14 ersichtlichen
Hauptprogramm teile unterteilt. Jeder dieser Programmteile entspricht auch einem Abschnitt
des Tauchganges. Ein Taucher kann innerhalb eines Tauchganges diese Abschnitte in
der verschiedensten Reihenfolge durchlaufen; das bedeutet, dass die Programmteile
auch entsprechend nacheinander ablaufen müssen.
[0219] Diese Programmteile seien nun im Zusammenhang mit dem Betrieb der Anzeigeeinrichtung
erläutert. Mit dem Schliessen des Hauptschalters 9 (Fig. 6) wird die gesamte Elektronik
an die Betriebsspannung geschaltet, der Rechner 27 (Mikroprozessor) wird aufgeschaltet,
wobei er den Programmzähler auf Null setzt, und dort auf die Adresse des Restart-Programmes
(RSTART) springt. Das Restart-Programm initialisiert alle Variablen, Timer und Counter
auf ihre Anfangswerte. Am Ende des Restart's wird der Interrupt-Timer initialisiert,
enabled und gestartet.
[0220] Alle 0.5 Sekunden wird jetzt das Hauptprogramm vom Hilfstimer-Programm HTIME) neu
gestartet und läuft dann wie folgt ab:
Der Druck wird im Programmteil PSNORC erfasst und danach die Kontrolle an das Chcck-and
Set-Programm (CHKSET) übergeben. Der Programmteil CHKSET führt alle Timer und Counter
entsprechend nach und übergibt die Kontrolle an einen der Programmteile
Oberflächenbereich (SURFAC)
Tauchen (DIVE)
Auftauchen (DIVEUP)
Dekomprimieren (DECO)
Anzeige (DISPLY)
[0221] Der Programmteil DISPLY bedient die Anzeige und geht danach in einen Wait-Loop über,
der nie fertig ablaufen darf, da vorher der Hilfstimer das Hauptprogramm neu starten
muss. Wird der Wait-Loop trotzdem einmal fertig (nach ca. 1.5 Sekunden), so läuft
das Programm im Software-Error auf.
[0222] Damit alle Programme richtig arbeiten können, wird noch eine Subroutinensammlung
(LIB) benötigt. Diese Subroutinen werden von den diversen Programmen einzeln aufgerufen.
[0223] Auf die Beschreibung der einzelnen Programmteile sei an Hand der Fig. 16 eingegangen.
[0224] Vorerst sei jedoch an Hand der Fig. 15 noch einiges über den Aufbau der Speicher
eingeschoben:
Da der Rechner 27 nur über ein 8 Bit Indexregister verfügt und der externe Speicher
nur indiziert ausgelesen werden kann, muss er (entsprechend dem Indexpointerbereich)
in Pages zu 256 Byte aufteilt werden. Die Tabellenspeicherung muss deshalb auch pageweise
erfolgen, und zwar für alle 5 Tabellen (für die einzelnen Höhenstufen über Meer) gleich,
damit die Tabellen mit den gleichen Programmen gelesen werden können. Bei dieser Abspeicherung
entstehen zwangsweise "Löcher" im Speicher, da die Daten ja nicht immer eine volle
Page benötigen. Diese Löcherbildung wird durch die unterschiedlichen Tabellenlängen
verstärkt. (Die Tabellelänge nimmt mit zunehmender Höhenstufe über Meer ab).
[0225] Wenn man dies alles berücksichtigt, benötigen die 3k Tabellenwerte ca. 4k Speicher,
das heisst: eine Höhenstufe benötigt 3 Pages oder 3/4 k. Wenn man also 4k ROM verwendet,
bleibt noch 1 Page (256 Bytes) für andere Daten oder Programme übrig.
[0226] Es wurde bereits erwähnt, dass der Rechner 27 (Fig. 9A) einen internen Ik-Speicher
besitzt. Angesichts der grossen Zahl der zu verarbeitenden Daten und des Umfanges
des hiezu benötigten Programmes reicht dessen Kapazität aber für die Programmabspeicherung
keineswegs aus.
[0227] Um keine zusätzlichen Bausteine mehr verwenden zu müssen, werden die 4k EPROM so
beschaltet, dass sie als Programmund Datenspeicher verwendet werden können. Da das
gesamte Hauptprogramm inklusive allen Subroutinen über 2k Speicherplatz benötigt,
bleiben für die abzuspeichernden Tabellen etwas mehr als 2k übrig. Darin können 3
Tabellen untergebracht werden. Weil der normale Sporttaucher in der Regel nicht in
Höhen von mehr als 2000 m über Meer taucht, werden nur die 3 Tabellen der Höhenstufen
0 - 700 m, 701 - 1500 m, 1501 - 2000 m abgespeichert.
[0228] Die Speicherbelegung sieht dann entsprechend Fig. 17 aus, wobei die erste Hälfte
des Programmes im internen Speicher 17a des Rechners 27 (Fig. 9A), die zweite Hälfte
des Programmes in 17 b, die Subroutinen in 17c und die Tabellen in 17d bis 17f des
Speichers 28 untergebracht werden. An Hand der Pages 7 bis 9 im rechten Teil der Fig.
15 wird z.B. gezeigt, dass die Page 7 (17g), 1. Hälfte der Dekompressionstabelle,
die Page 8 (17h) die 2. Hälfte der Dekompressionstabelle und die Oberflächenintervalltabelle,
und die Page 9 (17i) schliesslich die Nullzeittabelle und die Repetitivtabelle beinhaltet.
Die Abspeicherung der Tabellen erscheint zwar mühselig, ist jedoch hinsichtlich der
verwendeten Bauteile jedenfalls günstiger, als wenn man mit Hilfe der Abspeicherung
nur gesetzmässiger Zusammenhänge (soweit dies überhaupt möglich ist) die Anzeigewerte
errechnen wollte.
[0229] Um die Tabellen auslesen zu können, muss ein Konzept für die Datenstrukturen und
die Tabellenabarbeitungsroutinen erstellt werden. An Hand der Fig. 15 wurde gezeigt,
dass die einzelnen Tabellen in bestimmten Pages im Speicher untergebracht sind. Dies
ist durch die beschränkten Adressierungsmöglichkeiten und durch die Forderung gegeben,
dass alle Tabellen mit denselben Subroutinen auszulesen sind. Nun ist nur noch die
Anordnung der einzelnen Werte in jeder Tabelle festzulegen, und zwar so, dass zu jedem
Wert möglichst rasch und einfach zugegriffen werden kann. (Das Anwählen der richtigen
page und Tabelle ist später beschrieben).
[0230] Im Tabellenspeicher ist nur eine lineare Darstellung möglich, d.h. alle Tabellen,
ob sie nun linear (wie die Nullzeittabelle), zweidimensional (wie die Repetitivgruppentabelle)
oder gar dreidimensional (wie die Dekompressionstabelle) sind, müssen auf eine lineare
Form gebracht und abgespeichert werden. Um eine mehrdimensionale Tabelle linear darzustellen,
sind in der Tabelle Positionsmarken (Identifiers) für Zeilenende, Tabellenende etc.
einzufügen.
[0231] Um eine möglichst kleine Tabelle zu erhalten, ist zu versuchen, mehrere Werte oder
einen Wert und einen oder mehrere Identifiers gemeinsam in einem Speicherplatz unterzubringen.
[0232] Zum Arbeiten mit der Dekompressionstabelle werden folgende Routinen benötigt:
- Mit der maximalen Tiefe und der Bottomzeit sind die Summe der Dekompressionszeiten
für einen Tauchgang, die Repetitivgruppe und die Tiefe des 1. Dekompressionshaltes
zu bestimmen.
- Mit der Tiefe, der Bottomzeit und der momentanen Dekompressionstiefe ist die Dekompressionszeit
auf dieser Tiefe zu bestimmen.
- Mit der aktuellen Tiefe ist die dazugehörende Tiefenstufe (gemäss der Dekompressionstabelle)
zu bestimmen.
[0233] Mit den Eingangswerten Tiefe und Bottomzeit muss also jedesmal eine Zeile in der
Tabelle ausgewählt werden. Die Tabelle muss also mit Zeit- und Tiefenstufenidentifiers
ausgestattet werden, und zwar so, dass die Identifiers einfach gefunden und mit den
Eingangswerten verglichen werden können.
[0234] So wurde die aus Fig. 15A ersichtliche Datenanordnung gewählt, in der STID einen
Tiefenstufenidentifier, ZID einen Zeitstufenidentifier, RG die Repetitivgruppe, ZEND
eine Zeilenendemarke, STEND eine Tiefenstufenendemarke und TABEND eine Tabellenendemarke
bedeutet.
[0235] Nun ist an den vorhandenen Tabellen folgendes bemerkenswert:
- Mit einer Ausnahme sind alle Werte kleiner als 64.
- Alle Tiefenstufen sind mit einer Ausnahme (12m) Vielfache von 5. Der grösste Wert
ist 70.
- Die Bottomtimestufen sind ebenfalls Vielfache von 5, grösster Wert 250.
- Die Repetitivgruppen gehen von A bis L. Setzt man diese in Zahlen um und setzt auch
für den Fall, wo keine Repetitivgruppe vorhanden ist, einen Wert (M) ein, so gehen
die Werte von 1 bis 12.
- Der Wert 0 kommt nie vor.
[0236] Berücksichtigt man obige Erkenntnisse, so ergibt sich folgendes Packungskonzept:
- Man lässt die Zeile, in der die Dekomprcssionszeit 70 min (einziger Wert grösser
als 64) vorkommt, weg.
- Die Tiefenstufenidentifiers werden durch 5 dividiert abgespeichert. (Ausnahmeregel
für die Tiefenstufe 12 m).
- Die Bottomtimestufenidentifiers werden ebenfalls durch 5 dividiert abgespeichert.
[0237] Wird dies konsequent durchgeführt, so sind alle Werte kleiner als 64 und lassen sich
in 6 oder 8 Bits darstellen. Das heisst: 2 Bits sind frei für Identifiers und Marken.
[0238] Gewählte Identifiers: ZEND: Bit 6 gesetzt
STEND: Bit 7 gesetzt
TABEND: Wert 0, da dieser Identifier in allen Tabellen der gleiche sein muss.
[0239] Die MarkenZEND und STEND laßsen sich somit mit der Repetitivgruppe (die ja immer
am Zeilenende steht) zusammen abspeichern.
[0240] Die Datenanordnung der Dekompressionstabelle sieht nun entsprechend Fig. 15B aus.
[0241] Der wichtigste Teil der Programme zum Lesen der Dekompressionstabellen:
Das Auswählen einer Zeile kann mittels " Durchblättern" der Tabelle und Vergleichen
des in der Tabeile abgespeicherten Identifier mit den Eingangswerten relativ einfach
realisiert werden.
Auslese-Programm
[0242] (Auswählen einer Zeile in "Pseudo-Pasca")
SET POINTER TO 1. TABELLENWERT; 1. Tiefenstufenid.
FETCH WERT(POINTER)
DO WHILE TIEFENSTUFENID. UMGERECHNETE EINGANGSTIEFE
BEGIN: DO WHILE NOT STEND
BEGIN: INGREMENT POINTER
FETGH WERT(POINTER)
END
INGREMENT POINTER
FETCH WERT(POINTER); Tiefenstufenid.
END
ICREMENT POINTER
FETCH WERT(POINTER); Zeitidentifier
DO WHILE ZEITIDENTIFIER UMGERECHNETE EINGANGSZEIT
BEGIN: DO WHILE NOT ZEND
BEGIN: INCREMENT POINTER
FETCH WERT(POINTER)
END
INCREMENT POINTER
END
; Der Pointer zeigt nun auf den 1. Wert der gewünschten
; Zeile
[0243] Aufbauend auf diesem Programmteil lassen sich die gewünschten Werte leicht bestimmen:
- Die Tiefe des 1. Dekompressionshalts ist der 1. Wert in der angewählten Zeile.
- Die Summe aller Dekompressionszeiten für einen Tauchgang ist die Summe aller werte
zwischen Anfang der angewähüten Zeile und der ZEND-Marke.
- Die Repetitivgruppe steht im gleichen Speicherplatz wie die ZEND-Marke.
- Aus der aktuellen Dekompressionstiefe kann man die Position einer Dekompressionszeit
innerhalb der Zeile und damit deren Wert bestimmen.
[0244] Zum Auslesen von Werten aus der Dckompressionstabelle wurden folgende 3 Subroutinen
geschrieben:
BDEGOW: Bestimmt folgende Werte: Summe der Dekompressionszeiten eines Tauchganges,
Tiefe des 1. Dekompressionshaltes, Dekompressionszeit des 1. Dekompressionshaltes.
BDEKOT: Bestimmt die Dekompressionszeit für eine bestimmte Dekompressionstiefenstufe.
BRPDEC: Bestimmt die Repetitivgruppe in dcr Dekompressionstabelle.
[0245] Das Auswählcn einer Zeile geschieht im wesentlichen in der Subroutine XDEGTB, die
in den obigen Subroutinen verwendet wird.
[0246] Das Umrechnen einer aktuellen Tiefe in die dazugehörende Ticfenstufe wird, da hier
im wesentlichen nur Vielfache von 5 vorkommen, mit einer Rundungsformel in der Subroutine
BDEST, ohne Verwendung der Dekompressionstabelle, gelöst.
[0247] Repetitivtabellen:
Zum Arbeiten mit der Rcpetitivtabelle werden folgende Routinen benötigt:
- Mit der Tiefe und der Repetitivgruppe ist der Zeitzuschlag zu bestimmen.
- Mit der Tiefe und der Zeit ist die Repetitivgruppe zu bestimmen.
- Mit der aktuellen Tiefenstufe ist die nächsttiefere Tiefenstufe (bezüglich Repetitivtabclle)
zu bestimmen.
[0248] Daher ist mit der einen Eingangsgrösse - Tiefe - die Position des Wertes in der Zeile
bestimmbar. Die zweite Eingangsgrösse ist entweder die Repetitivgruppe, die richtig
gewählt gerade die Nummer der Zeile angibt, in welcher der Zeitzuschlag zu finden
ist; oder die Zeit, mit der man durch Vergleichen mit dem Wert in der Tabelle die
Zeile finden kann, deren Position der Repetitivgruppe entspricht.
[0249] Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse wurde eine Datenanordnung gewählt, die
keine Identifiers, sondern nur noch Zeilenende-Marken enthält. Die Position eines
Wertes in der Repetitivgruppe ist bekannt, wenn die Zeile und die Spalte, in welchen
der Wert steht, bekannt sind. Die Spalte entspricht der Position des Wertes innerhalb
einer Zeile. Um diese Position des Wertes innerhalb einer Zeile bestimmen zu können,
wird die Kopfzeile der Repetitivtabelle (die Zeile mit den Tiefenstufen) vor den eigentlichen
Daten, durch eine TABEND-Marke getrennt, als Pointerzeile abgespeichert. Die Position
des gewünschten Wertes in der Zeile lässt sich nun durch Vergleichen des Eingangswertes
"Tiefe"mit den Werten in der Pointerzeile bestimmen. Eine Identifizierung der Zeile
ist nicht nötig, da die Repetitivgruppe so gewählt wurde, dass sie mit der Position
der Zeilen in der Tabelle übereinstimmen.
[0250] Die gewählte Datenanordnung der Repetitivtabellen ist hinsichtlich der Pointerzeile
der Fig. 15C und hinsichtlich der Tabellenwerte der Fig. 15D zu entnehmen. Die Daten
der Repetitivtabelle werden linear, beginnend mit der Kopfzeile abgespeichert. Der
Programmteil zum Lesen der Repetitivtabelle, nämlich das Bestimmen der Position eines
Wertes innerhalb einer Zeile kann durch Vergleichen der Eingangstiefe mit der Pointerzeile
realisiert werden.
[0251] Zur Bestimmung der Position innerhalb der Zeile ergibt sich in "Pseudo-Pascal" folgendes:
SET POS = 1
SET POINTER TO BEGIN OF POINTERTAB.
FETCH WERT (POINTER)
DO WHILE WERT (POINTER) < EINGANGSTIEFE
BEGIN: INCREMENT POINTER
INCREMENT POS
FETCH WERT (POINTER)
END
[0252] In der Variabeln POS ist nun die Position des Wertes innerhalb der Zeile enthalten.
[0253] Tatsächlich wird die Variable POS nicht "hochgezählt", sondern aus der Differenz
des Pointerwertes am Anfang und am Ende dieses Programmteiles bestimmt.
[0254] Aufbauend auf obigem Programmteil lassen sich die gewünschten Werte leicht bestimmen:
- Den Zeitzuschlag kann man bestimmen, indem man den Pointer um die Anzahl Zeilen
vorwärts bewegt.
"Pseudo-Pascal"-Programm dazu:
DO WHILE REP. GRUPPE ≠ 0
BEGIN: DO WHILE NOTZEND
BEGIN: INCREMENT POINTER
FETCH WERT (POINTER)
END
DECREMENT REP.GRUPPE
END
POINTER = POINTER + (POS. IN DER ZEILE)
[0255] - Die Repetitivgruppe lässt sich bestimmen, indem man in jeder Zeile den Wert in
der richtigen POS liest, und mit der Eingangszeit vergleicht.
[0256] "Pseudo-Pascal"-Programm dazu:
SET POINTER TO BEGIN OF DATA
HILFSPOINTER = POINTER + (POS. IN DER ZEILE)
FETCH WERT (HILFSPOINTER)
DO WHILE WERT (HILFSPOINTER) ZEIT
BEGIN: DO WHILE WERT (POINTER) * ZEND
BEGIN: INCREMENT POINTER
FETCH WERT (POINTER)
END
HILFSPOINTER = POINTER + (POS. I. D. ZEILE)
END
[0257] Die nächsttiefere Tiefenstufe lässt sich in der Pointerzeile ohne Verwendung der
weiteren Tabellenwerte bestimmen. Man bestimmt einfach die Position in der Zeile und
liest den nächsten Wert, jedoch in der Pointerzeile selbst.
[0258] Zum Auslesen von Werten aus der Repetitivtabelle wurden folgende Subroutinen geschrieben:
BZZU: Bestimmen des Zeitzuschlages
BRPGUW: Bestimmen der Repetitivgruppe (unter Wasser)
BDESTN: Bestimmen der nächsttieferen Tiefenstufe
[0259] Das Bestimmen der Position innerhalb der Zeile geschieht im wesentlichen in der Subroutine
XREPTB, welche von den 3 obigen Subroutinen verwendet wird.
[0260] Die Nullzeittabelle wird auf die gleiche Weise abgespeichert und ausgelesen wie die
Repetitivtabelle. Somit wird eine Pointerzeile und (im Gegensatz zur Repetitivtabelle)
nur eine Datenzeile abgespeichert.
[0261] Zum Auslesen wird somit (wie bei der Repetitivtabelle) zuerst die Position in der
Zeile und damit die gesuchte Nullzeit bestimmt.
[0262] Betrachtet man dagegen die Oberflächenintervalltabelle, so erkennt man, dass die
Differenz von Spalte zu Spalte in jeder Zeile ungefähr gleich ist. Dies ist auch verständlich,
weil ein Taucher immer nach einer bestimmten Zeit von einer Repetitivgruppe in die
nächsttiefere kommt, und diese Zeiten unabhängig von der Anfangsgruppe gleich sein
sollten.
[0263] Aus diesem Grund wird anstelle der ganzen Tabelle nur die unterste Diagonale abgespeichert.
Da diese Tabelle nur mit den Repetitivgruppen arbeitet und nur eine (Diagonal-) Zeile
abgespeichert wird, kann man diese so abspeichern, dass die Repetitivgruppe gerade
der Position in der Zeile entspricht.
[0264] Das Arbeiten mit dieser Tabelle ist unter diesen Umständen denkbar einfach:
Man geht mit der Oberflächenintervallzeit (gemäss der Repetitivgruppe) in die Tabelle
und vergleicht sie mit dem dort abgespeicherten Wert. Sobald die beiden Werte gleich
sind, wird die Oberflächenintervallzeit auf 0 gesetzt und die Repetitivgruppe um 1
erniedrigt.
[0265] Bisher wurde nur beschrieben, wie innerhalb einer Tabelle ein bestimmter Wert gesucht
wird. An dieser Stelle soll nun erklärt werden, wie die Page gefunden wird, in der
die Tabelle im externen Speicher liegt, und wie man innerhalb dieser Page den Pointer
auf den Anfang der Tabelle setzt.
[0266] Zum Auswählen der Tabelle muss, abhängig von der Höhenstufe, ein Offset bestimmt
werden, welcher der Page der ersten Tabelle für diesen Bereich entspricht. Zu diesem
Offset muss noch ein weiterer Offset addiert werden, welcher der Position der Tabelle
im Tabellensatz entspricht. Die Summe dieser zwei Offsets ist als Pageadresse an die
untersten 4 Bits von Port 2 anzulegen. Ist auf diese Weise die Page bestimmt, muss
noch die Tabelle gewählt werden, da manchmal 2 Tabellen in einer Page untergebracht
sind. Deshalb muss man, wenn die Tabelle nicht am Anfang der Page steht, die Werte
in der Page bis zur ersten TABEND-Marke "durchblättern", um den Pointer auf den Beginn
der 2. Tabelle zu setzen.
[0267] Zum Finden des Tabellenanfanges wurde die Subroutine FNEXTT geschrieben, die einen
Speicherbereich auf die TABEND-Marke hin absucht und den Pointer auf den Wert hinter
dieser Marke setzt.
[0268] Aus den bisherigen Erklärungen der Anzeigeeinrichtung selbst ging hervor, dass diese
auf zwei Arten von Fehlern reagieren soll, und zwar auf:
Out of Range: Wenn der Taucher in einem (örtlichen oder zeitlichen) Bereich taucht,
der mit, den Tabellen nicht mehr abgedeckt ist;
[0269] Software-Error: Wenn der Rechner bei einer Rechnung in einen Over- oder Underflow
läuft oder der Timer ausfällt.
[0270] Um diese Fehler zu erkennen, werden in allen,Tabellenabarbeitungsroutinen:
- Die Grenzen der Tabellen überwacht und bei einem Ueberschreiten dieser Grenzen wird
das Out of Range-Flag gesetzt.
- Bei jeder Multiplikation wird das Resultat überwacht, und wenn es nicht mehr in
8 Bit darstellbar ist, wird das Software-Error-Flag gesetzt.
- Ebenso würde bei einer Division das Resultat überwacht, bzw. es würde überwacht,
ob eine Division durch Null durchgeführt wird. Diese Ueberwachung erübrigt sich aber
in unserem Fall, da nie eine Division durch Null vorkommen kann. Der Divisor wird
nämlich immer ein Befehl vor dem Aufruf der Divisionsroutine mit einer Konstanten,
die immer grösser als Null ist, geladen.
[0271] Nachdem nun die Abspeicherung und Handhabung der Tabellen erläutert wurde, soll der
Programmablauf und die Programmstruktur beschrieben werden. Die darin erwähnten Tabellen
11 bis 18 und 20 bis 22 finden sich am Ende der Beschreibung.
[0272] Jedes Hauptprogramm ist durch die Programmdokumentation und das zugehörige Flussdiagramm
beschrieben. Die Programmdokumentation ist so aufgebaut, dass sie das Flussdiagramm
verbal beschreibt und zwar deckungsgleich. Mittels des Flussdiagrammes und der Programmdokumentation
lässt sich also jede gewünschte Stelle im Assembler-Code rasch und leicht finden.
[0273] Nach der in Fig. 16 dargestellten Programmstruktur beginnt das Programm nach dem
Einschalten des Hauptschalters 9 (vgl. Fig. 6) mit dem Restart-Programm RSTART.
[0274] Alle 0.02 sec wird das Hilfstimerprogramm HTIME abgearbeiet, welches dabei den 0.5
sec Takt generiert, mit dem es zyklisch das Hauptprogramm, beginnend mit dem Programmteil
Druckerfassen-PSNORC, alle 0.5 sec neu aufstartet
[0275] Um das Eintauchen ins Wasser mittels einer Druckänderung erfassen zu können, muss
dieselbe 0.02 bar in einer Sekunde sein. Die Druckänderung von 0.02 bar entspricht
200 m Luftsäule. Zwar kann kein Mensch 200 m Luftsäule ohne Düsenantrieb in einer
Sekunde hinter sich bringen, doch erreicht der Taucher eine Druckänderungsrate von
0.02 bar/s dann, wenn er von der Luft ins Wasser überwechselt. Lediglich 20 cm Wassersäule
genügen, um den Druck von 0.02 bar -zu erzeugen und jeder Taucher wird innerhalb einer
Sekunde beim Eintritt ins Wasser 20 cm tief eintauchen.
[0276] Diese 20 cm Wassersäule ergeben sich einerseits aus der Auflösung des Druckmessers
6 und andererseits daraus, dass die Druckänderung mindestens 2 digitale Quanten gross
sein muss. Falls die Anzeigeeinrichtung fälschlich erst unter durch einen Test erkannt,
der feststellt, ob der erstgemessene Druck grösser als 1,2 bar ist. Dies ist deshalb
von Bedeutung, weil in einem solchen Falle der Luftdruck nicnt im voraus bestimmt
werden könnte.
[0277] Grund für die Wahl der Grenze von 1,2 bar ist, dass der Luftdruck auf Meereshöhe
höchstens 1,06 bar gross werden kann. Scheidet man den fall, dass der Taucher in einem
See taucht, dessen Höhe unter der des Meeresspiegels liegt, aus, so kann ohne weiteres
der Test auf 1,2 bar gemacht werden.
[0278] Falls also tatsächlich der Hauptschalter 9 erst unter Wasser betätigt wird, so arbeitet
die Anzeigeeinrichtung unter der Annahme, dass der Luftdruck am Tauchort = 1 bar sei.
Ab diesem Zeitpunkt ist der Tiefenmesser der erfindungsgemässeri-Einrichtung nur noch
so gut, wie die meisten herkömmlichen Tiefenmesser, die zwischen Tauchen in Bergseen
und dem Meer nicht unterscheiden. 1 bar entspricht dabei dem Luftdruck auf Meereshöhe
und ist somit für unser System der Nullpunkt, von welchem aus entweder die Wassertiefe
oder die Höhe über Meer bestimmt wird.
[0279] Der Programmablauf des Programmteiles PSNORC ist im einzelnen aus Fig. 17 ersichtlich.
[0280] Dabei bedeuten: 43 einen Test, ob die Anzeigeeinrichtung unter Wasser eingeschaltet
wurde; 44 einen Test, ob der Taucher in das Wasser eingestiegen ist; und 45 eine Umrechnung
des Druckes, damit er der Verstärkung = 1 angepasst wird.
[0281] An dieser Stelle sei eingeflochten, dass 10 bar im Rechner 27 bzw. im Analog/Digitalwandler
22 jeweils 200 Bit entsprechen, so dass ein Bit eine Auflösung von 0,5 m ergibt. Damit
ist auch der Tiefenmesser auf 0,5 m genau, womit die Aufbereitung der Daten für die
Verwendung in den Tabeülen sehr einfach wird, da die digital ermittelte Tiefe durchzwei
dividiert genau der wirklichcn Tiefe in Metern entspricht. Das Verhältnis von 10:
200 bedeutet aber, dass der im Rechner weiterverarbeitete Zahlenwert des Druckes gegenüber
dem wirklichen Druck um den Faktor 20 zu gross ist. Ferner sei erwähnt, dass die Berechnung
der Tauchtiefe mittels den Drücken PNEU und PNULL reduziert wird auf:
DEPTH: = (PNEU-PNULL)
[0282] Das bedeutet, dass die im Rechner geführte Tauchtiefe gegenüber der wirklichen Tauchtiefe
um den Faktor 2 grösser ist.
[0283] Aus Fig. 16 ist.weiters ersichtlich, dass auf den Programmteil PSNORC das Programm
CHKSETfolgt.
[0284] An dieser Stelle sollte auch das aus Fig. 16 ersichtliche Library-Programm besprochen
werden.
[0285] In diesem Programmteil sind sämtliche verwendete Subroutinen untergebracht. Dies
sind:
- Alle oben beschriebenen Tabellenabarbeitungsroutinen.
- Einige mathematische Programme.
[0286] In diesem Sinne verfügt das Library-Programm über:
- Eine Subtraktion mit direktem Zugriff zum Minuenden.
- Eine Subtraktion mit indirektem Zugriff zum Minuenden. (Beide Subtraktionen übergeben
im Carry-Bit die Vorzeicheninformation und sind so auch für den Vergleich zweier Zahlen
verwendbar.)
- Eine Multiplikation mit direktem Zugriff zum Multiplier. (Diese Multiplikation von
8 x 8 Bit liefert ein 16-Bit-Resultat. Das 16-Bit-Resultat aus Lower-8-Bit und Upper-8-Bit
wird lediglich im Hauptprogramm DISPLY verwendet, sonst wird nur mit den Lower-8-Bit
gerechnet.)
- Eine Division mit direktem Zugriff zum Divisor. (Die Ursprüngliche 16-Bit durch
8-Bit Division wurde in eine 8-Bit durch 8-Bit Division abgeändert, da der Rechner
mit 8-Bit Werten arbeitet. Um einen Fehler zu testen. kann das Carry-Bit herangezogen
werden, welches im Falle eines Overflows gesetzt ist.)
[0287] Eine Subroutine, welche 8 Bit-und 16-Bit-Binärzahlen in BCD-Zahlen wandelt, um die
anzuzeigenden Werte im BCD-Code an die Anzeige aussenden zu können. Zudem erkennt
diese Subroutine fürende Nullen und setzt antelle der führenden BCD-Null das (F)-Hex,
damit dem in Fig. 11 verlangten Code für das Blank Rechnung getragen wird. Von Vorteil
wäre es an sich, wenn die Library nicht als zusammenhängender Programmblock abgespeichert
wird, sondern vielmehr die einzelnen Subroutinen so ins Hauptprogramm eingefügt werden,
dass möglichst viele Pages ausgenützt sind, d.h. dass wenig "Löcher" im Programmspeicher
entstehen und wenig Page-Sprünge nötig werden. Dennoch ist dies für den beschriebenen
Programmaufbau gerade nicht zu empfehlen, weil das Gesamtprogramm ca. 2 1/4 K Memory
beansprucht, d.h. es muss mit Memory-Bank-Switching gearbeitet werden. Der Einfachheithalber
setzen wir alle Subroutinen hinter die 2 K-Grenze, damit lediglich vor und nach jedem
Call "Subroutine" die Memory-Bank umgeschaltet werden muss und das Hauptprogramm nie
über die 2 K-Grenze hinausläuft, was tunlichst zu vermeiden ist, weil dadurch das
Memory-Bank-Switching wesentlich kompliziert würde.
[0288] Noch im Programmteil CHKSET wird je nach den im Rahmen dieses Programmes ermittelten
Werten bzw. Wertdifferenzen die Entscheidung getroffen, welches der in Fig. 16 dem
Programmteil CHKSET nachgereihten Programme abgearbeitet werden muss.
[0289] Der Ablauf des Programmteiles SURFAC ist der Fig. 18 zu entnehmen.
[0290] Dabei bedeuten 46 einen Test ob der Taucher schnorchelt; 47 einen Test, ob der Taucher
das Wasser verlässt, 48 einen Test, ob der Taucher in das Tauchen übergewechselt ist;
49 einen Test, ob sich der Taucher in einem Oberflächenintervall befindet; und 50
einen Test, ob die Rlpetitivgruppe Null geworden ist.
[0291] Programm Auftauchen, DIVEUP: Um das Auftauchen mit einer minimalen Geschwin digkeit
von 8m/min kontrollieren zu können, muss der Taucher über einen längeren Zeitraum
"beobachtet" werden. Dieses "Beobachten" besteht darin, dass kontrolliert wird, ob
sich der Taucher im "Auftauchkegel" befindet. Unter dem Auftauchkegel versteht man
den Bereich, den der Taucher im Zeitraum von 30 Sekunden zurücklegt, dabei mindestens
4 m in Richtung der Senkrechten auftaucht und nicht unter die Tiefenstufe abtaucht,
in der mit dem Auftauchen begonnen wurde. Alle 30 Sekunden wird ein neuer Auftauchkegel
gesetzt, sofern der Taucher bis anhin den Auftauchkegel nicht verlassen hat und weiter
auftaucht.
[0292] Alle diese Programme führen, wie sich an Hand besonders der Fig. 7 erkennen lässt,
zu irgend einer Art von Anzeige, der das Programm Anzeige, DISPLY zugeordnet ist.
Um die vier Anzeigen 13 bis 16 (vgl. Fig. 7, 9B) mit vierstelligen Ziffernanzeigen
ansteuern zu können, müssen insgesamt 16 Digits adressiert werden. Diese 16 Digits
werden durch ein vierstelliges (4-Bit)-Code-Wort adressiert, das die aus Tabelle 19
ersichtliche Struktur hat. So lautet das Codewort für die Anwahl des Digit Nr. 3 in
der Anzeige 15: (B)
Hex
[0293]

[0294] Durch diese Struktur des Code-Wortes ist es sehr einfach, die einzelnen Anzeigewerte
an die Anseige auszusenden. Man kann jetzt nämlich einen Display-Counter (DISPCO)
von Null nach 15 hochzählen und dabei jedesmal das betreffende Digit im BCD-Code an
die Anzeige aussenden.
[0295] Ferner seien an Hand de folgenden Tabellen 12 und 13 die Status-und Flag-Konventionen
wiedergegeben.

[0296] Es sei bemerkt, dass aus den obigen Ausführungen hervorging, dass in den Tabellenspeichern
im wesentlichen die Tabellen des Druckkammerlabors der Universität Zürich abgespeichert
wurden, weil sie für das Zusammensetzen des gesamten Tauchganges aus einzelnen Tauchgangabschnitten
besonders geeignet sind, die Möglichkeit der Auswertung vorangegangener Tauchgänge
bei einem Repetitivtauchgang besitzen und sich nicht nur auf Tauchgänge auf Meeresniveau,
sondern auch in Bergseen bis 3200 m Höhe beziehen. Vor allem ist damit eine Digitalisierung
leicht durchführbar. Es versteht sich jedoch, dass die Erfindung keineswegs auf die
Verwendung dieser Tabellen beschränkt ist, sondern dass auch andere Tabellen, wie
z.B. diejenigen der US-Navy, Anwendung finden können.
Repetitivsystem für 701 - 1500 m über Meer