[0001] Die Erfindung betrifft einen Wasserkasten für ein Feuchtwerk einer Offset-Rotationsdruckmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Einrichtungen in Feuchtwerken von Offset-Rotationsdruckmaschinen sind in
verschiedenen Bauarten bekannt. Die US-PS 30 45 592 zeigt einen Wasserkasten mit einem
Wehr zur Regulierung eines Feuchtflüssigkeitsstandes. Das Wehr ist mit Ausnehmungen,
die ein Leerlaufen des Wasserkastens ermöglichen, ausgerüstet.
[0003] Es ist aber auch bekannt, daß Duktorwalzen Papierabrieb in den Wasserkasten fördern.
Dieser Papierabrieb setzt sich am Boden des Wasserkastens als Schlamm ab. Um diesen
Schlamm zu entfernen, muß der Wasserkasten zum Reinigen ausgebaut werden. Hierzu müssen
in nachteiliger Weise Zu- und Ablaufschläuche demontiert werden, was zu längeren Maschinenstillstandzeiten
führt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wasserkasten für ein Feuchtwerk einer
Offset-Rotationsdruckmaschine zu schaffen, der ohne ein Lösen von Schläuchen oder
Rohren aus der Maschine herausgenommen werden kann.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß kurze
prozeß-, produktions-, oder maschinenbedingte Stillstände zur Reinigung des Wasserkastens
genutzt werden können. Da der Wasserkasten mit erfindungsgemäß gestalteten Wehren
ausgestattet ist, hat die Oberflächenspannung der Feuchtflüssigkeit keinen Einfluß
auf die gleichmäßige Strömung der Feuchtflüssigkeit im Wasserkasten. Dies führt zu
einem gleichmäßigen Überlaufen der
Wehre und damit zu einem gleichmäßigen Ablaufen der Feuchtflüssigkeit aus dem Wasserkasten.
[0007] In besonders vorteilhafter Weise kann ein Luftstau in der Abflußleitung und ein dadurch
verursachtes Überlaufen des Wasserkastens auf einfache Weise vermieden werden.
[0008] Eine Ausführung der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des aufgeschnittenen, erfindungsgemäßen Wasserkastens,
Fig. 2 eine Draufsicht des Wasserkastens nach Fig. 1.
[0009] Ein Wasserkasten 1 einer Offset-Rotationsdruckmaschine besteht aus einer Vorderwand
2, einer linken Seitenwand 3, einer Rückwand 4, einer rechten Seitenwand 6 und einem
Boden 7. Die Wände 2, 3, 4 und 6 haben alle eine gleiche Höhe k bezogen auf den Boden
7. Die Wände 2, 3 und 6 stehen senkrecht auf dem Boden 7. Ein Öffnungswinkel ß zwischen
der Rückwand 4 und dem Boden 7 beträgt z.B. 135°. In einer linken vorderen Ecke 8,
die durch die Wände 2 und 3 gebildet wird, weist der Wasserkasten 1 im Boden 7 ein
kreisrundes Loch 9 auf. Ein Ablaufstutzen 11, der mit einer Innenfläche 12 des Bodens
7 bündig abschließt, ist in das Loch 9 eingeschweißt. Der Ablaufstutzen 11 besteht
aus einem ca. 15mm langen Rohrstück 20 x 1. Parallel zu der Vorderwand 2 ist in einem
Abstand a zur Vorderwand 2 ein, sich über eine gesamte Länge des Wasserkastens 1 erstreckendes,
senkrechtes Auslaufwehr 13 angebracht.
[0010] Ein oberer Teil 14 des Auslaufwehrs 13 ist zur Vorderwand 2 hin in einem Winkel α
von z.B. 45° abgewinkelt. In seinem oberen Teil 14 weist das Auslaufwehr 13 halbkreisförmige
Ausnehmungen 16 auf, die voneinander einen Abstand b haben. In einem geringen Abstand
c vom Boden 7 weist das Auslaufwehr 13 eine Mehrzahl von Ablauflöchern 17 auf. Parallel
zum Auslaufwehr 13 ist in einem Abstand d (ca. 8cm) vom Auslaufwehr 13 ein Einlaufwehr
18 angebracht, das sich über die gesamte Länge des Waserkastens 1 erstreckt. Das Einlaufwehr
18 steht senkrecht auf dem Boden 7, wobei ein oberer Teil 19 des Einlaufwehrs 18 zur
Rückwand 4 hin in einem Winkel c6 von z.B. 45° abgewinkelt ist. An einem oberen Teil
19 weist das Einlaufwehr 18 eine Mehrzahl von halbkreisförmigen Ausnehmungen 21 auf,
die zueinander einen Abstand e (ca. 20cm) haben. In einem geringen Abstand f vom Boden
7 des Wasserkasten 1 weist das Einlaufwehr 18 eine Mehrzahl kleiner Ablauflöcher 22
auf.
[0011] Eine Höhe g des Einlaufwehrs 18 ist größer als eine Höhe h des Auslaufwehrs 13 und
kleiner als die Höhe k der Wände 2, 3, 4 und 6.
[0012] Die Wände 3 und 6 sind über den Boden 7 hinaus nach unten hin verlängert und weisen
jeweils vorne an ihrer Unterkante je eine hakenförmige Aufnahme 23, 24 auf. Mittels
der Aufnahmen 23 und 24 wird der Wasserkasten 1 an in Seitengestellen 26 und 27 der
Maschine befestigten Bolzen 28, 29 eingehängt. Hinten stützt sich der Wasserkasten
1 über seine nach unten verlängerten Wände 3 und 6 auf je einem in den Seitengestellen
26 bzw. 27 befestigten Bolzen 31 bzw. 32 ab.
[0013] Ein rohrförmiger Zulauf 33 für eine Feuchtflüssigkeit ist am linken Seitengestell
26 befestigt. Eine Öffnung 34 des Zulaufs 33 befindet sich über dem Wasserkasten 1
zwischen dem Einlaufwehr 18 und der Rückwand 4. Dicht unterhalb des Ablaufstutzens
11 ist koaxial zum Ablaufstutzen 11 und in einem Abstand m von ihm ein Trichter 39
angeordnet. Der Trichter 39 ist in ein gestellfestes Ablaufrohr 36 eingesteckt. Das
Ablaufrohr 36 ist an einer gestellfesten Traverse 37 befestigt.
[0014] Der Trichter 39 ist so gestaltet, daß sein kleinster Ablaufquerschnitt größer ist
als ein größter Auslaufquerschnitt des Ablaufstutzens 11.
[0015] Aus dem Zulauf 33 fließt eine Feuchtflüssigkeit zwischen dem Einlaufwehr 18 und der
Rückwand 4 in den Wasserkasten 1 ein. Da ein Querschnitt des Zulaufs 33 größer ist
als eine Summe der Querschnitte aller Ablauflöcher 22 im Einlaufwehr 18, staut sich
die Feuchtflüssigkeit vor diesem auf, bis sie die Oberkante erreicht hat. Die Feuchtflüssigkeit
fließt über die Ausnehmungen 21 des Einlaufwehrs 18 in einen Raum zwischen dem Einlaufwehr
18 und dem Auslaufwehr 13 ab und staut sich vor diesem bis zu dessen Oberkante auf.
Die über die Ausnehmungen 16 des Auslaufwehrs 13 abfließende Feuchtflüssigkeit läuft
durch den Ablaufstutzen 11 aus dem Wasserkasten 1 ab und wird über den Trichter 39
dem Ablaufrohr 36 zugeführt. Über das Ablaufrohr 36 fließt die Feuchtflüssigkeit zu
einer handelsüblichen Feuchtflüssigkeitsumwälzanlage und von dort über Zuleitungsrohre
und Zulauf 33 wieder in den Wasserkasten 1. Wird die Zufuhr von Feuchtflüssigkeit
gestoppt, fließt die Feuchtflüssigkeit über die Ablauflöcher 17 und 22 und den Ablaufstutzen
11 aus dem Wasserkasten 1 ab. Der leere Wasserkasten 1 kann bequem und ohne Zuhilfenahme
von Werkzeug aus dem Feuchtwerk einer Druckmaschine entnommen werden.
Teileliste
[0016]
1. Wasserkasten
2. Vorderwand
3. Seitenwand, linke
4. Rückwand
5. -
6. Seitenwand, rechte
7. Boden
8. Ecke, vordere, linke
9. Loch
10. -
11. Ablaufstutzen
12. Innenfläche
13. Auslaufwehr
14. Teil, oberer (13)
15. -
16. Ausnehmungen
17. Ablauflöcher
18. Einlaufwehr
19. Teil, oberer (18)
20. -
21. Ausnehmungen
22. Ablauflöcher
23. Aufnahme, linke
24. Aufnahme rechte
25. -
26. Seitengestell, linkes
27. Seitengestell, rechtes
28. Bolzen
29. Bolzen
30. -
31. Bolzen
32. Bolzen
33. Zulauf
34. Öffnung
35. -
36. Ablaufrohr
37. Traverse
38. Öffnung, obere
39. Trichter
40. -
41.
42.
43.
44.
45.
46.
47.
48.
49.
50.
1. Wasserkasten mit eingebauten Wehren für ein Feuchtwerk einer Offset-Rotationsdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserkasten (1) keine feste Verbindung zu einem Feuchtwasserablaufsystem
(36) aufweist.
2. Wasserkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserkasten (1)
einen Ablaufstutzen (11) aufweist, daß direkt unterhalb des Ablaufstutzens (11) und
von ihm räumlich getrennt, ein maschinengestellfester und mit einem Feuchtwasserablaufsystem
(36) verbundener Trichter (39) vorgesehen ist, wobei eine kleinste Trichteröffnung
einen größeren Durchmesser aufweist als ein Auslaufquerschnitt des Ablaufstutzens
(11).
3. Wasserkasten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wehre (13,
18) in ihrem oberen Teil (14, 19) halbkreisförmige Ausnehmungen (16, 21) aufweisen.