[0001] Die Erfindung betrifft einen Eisenbahnoberbau der im Oberbegriff des Anspruchs 1
genannten Art sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Oberbaus gemäß Anspruch
14.
[0002] Durch die Zeitschrift ETR (28) 5-1979, Seiten 437 und 438, ist ein Eisenbahnoberbau
der betreffenden Art bekannt, bei dem die Asphalttragschicht zur flexiblen Anpassung
und gleichmäßigen Lastverteilung in den Untergrund dient. Auf dieser Asphalttragschicht
ist eine Spezialasphaltschicht angeordnet, die eine große Standfestigkeit, Wärmebeständigkeit
und insbesondere Biegefestigkeit hat und zur gleichmäßigen Lastverteilung in den Asphalt
dienen soll. Der Gleisrost ist in porenarmes Kolloidmaterial teilweise eingebettet,
damit eine gleichmäßige Verteilung der Last in den Asphalt erfolgt. Die Y-förmigen
Stahlschwellen sind durch Ankerbolzen verschraubt und gehalten.
[0003] Dieser bekannte Eisenbahnoberbau hat ein gutes Verhalten, jedoch ist die Konstruktion
aufwendig und arbeitsintensiv, so daß sie allgemein keine Anwendung gefunden hat.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Eisenbahnoberbau der betreffenden
Art zu schaffen, der in seiner Konstruktion einen geringen Aufwand und Arbeitseinsatz
erfordert.
[0005] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebene Lehre gelöst.
[0006] - Nach dieser Lehre ist lediglich die Herstellung einer Asphaltschicht erforderlich,
die sich nach den aus dem Straßenbau bekannten Regeln so dimensionieren läßt, daß
sie unmittelbar die Auflagekräfte der Y-Stahlschwellen aufnehmen kann. Die Befestigung
der Y-Stahlschwellen auf der Asphalt- " tragschicht erfolgt in äußerst einfacher Weise
ganz einfach durch Verkleben. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß . eine
solche Klebverbindung eine ausreichende Festigkeit und Sicherheit bietet. Lediglich
zur Sicherheit ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß eine zusätzliche
Sicherung durch Verschraubung erfolgt.
[0007] Der Klebstoff ist für die Verklebung nur im Bereich der Auflage der Y-Stahlschwellen
auf die Asphalttragschicht erforderlich. Es ist jedoch zweckmäßig, dem Klebstoff die
Form einer Schicht zu geben, die sich im Bereich der Y-Stahlschwellen über die gesamte
Ausdehnung der Asphalttragschicht erstreckt. Dadurch erfolgt eine Abdichtung der Asphalttragschicht,
und es ist möglich, die Schicht des Klebstoffes durch einen kontinuierlichen Vorgang
aufzubringen. Als Klebstoff wird zweckmäßigerweise ein elastischer und stark dehnbarer
Klebstoff verwendet, der geringfügige Relativbewegungen zwischen den verklebten Flächen
ermöglicht. Eine weitere zweckmäßige Eigenschaft des Klebstoffes besteht in einer
hohen inneren Reibung, die zur Schwingungsdämpfung und damit zur Geräuschdämpfung
führt. Zweckmäßig ist auch eine hohe Plastizitätsspanne von wenigstens 130° C und
ein Erweichungspunkt Ring und Kugel über 100° C. Der Brechpunkt nach Fraaß liegt zweckmäßigerweise
unter -30° C.
[0008] Der Klebstoff hat zweckmäßigerweise eine Dicke von 3-5 mm. Dadurch ist er in besonderem
Maße in der Lage, geringe Unebenheiten in der Oberfläche der Asphalttragschicht und
auch in der Unterseite der Schwelle auszugleichen.
[0009] Obwohl die Asphalttragschicht erfindungsgemäß nur einschichtig ist und daher ein
einfaches Herstellen ermöglicht, ist es doch gleichzeitig möglich, der Asphalttragschicht
in ihrem oberen Bereich andere Eigenschaften zu geben, beispielsweise durch Beimischung
eines polymermodifizierten Bitumens als Bindemittel. Hierdurch wird eine bessere Haftung
des Bindemittels am Gestein und die notwendige Standfestigkeit auch bei größerem Bindemittelgehalt
erreicht.
[0010] Zum Schutz der Asphalttragschicht und/oder der Klebstoffschicht vor zu hoher Erwärmung
ist es zweckmäßig, sie durch eine Schotterschicht abzudecken.
[0011] Ein Verfahren zur Herstellung eines Eisenbahnoberbaus gemäß Anspruch 1 ist in Anspruch
14 angegeben. Dieses Verfahren läßt sich einfach und kontinuierlich durchführen, so
daß eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit bei geringem Preis möglich ist.
[0012] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
werden.
[0013] Die Zeichnung zeigt einen Teilquerschnitt durch einen Eisenbahnoberbau im Bereich
einer der beiden Schienen. Auf einer Frostschutzschicht 1 befindet sich eine Asphalttragschicht
2, auf der Y-Stahlschwellen 3 mittels einer durch eine stark gestrichelte Linie angedeuteten
Schicht 4 aus Klebstoff aufgeklebt sind. Auf den Stahlschwellen 3 liegt eine nachgiebige
Platte 5 auf, auf der eine Rippenplatte 6 aufliegt, die seitlich durch Spurkeile 7
und Anschläge 8 geführt ist. Auf der Rippenplatte 6 liegt eine Schiene 9 auf, deren
Fuß 10 durch Spannklemmen 11 und Schrauben 12 gehalten ist.
[0014] Im Bereich der Asphalttragschicht 2 erstreckt sich ein Ankerband 12 aus Stahlblech,
an das Bolzen 14 angeschweißt sind, auf deren Gewindeenden 15 Muttern 16 aufgeschraubt
sind, die die unteren Querteile der Y-Stahlschwellen sichert
1. Eisenbahnoberbau, mit die Schienen tragenden Y-förmigen Stahlschwellen und mit
einer Asphalttragschicht zur Verteilung der Last von den Schwellen in den Untergrund,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlschwellen (3) mittels Klebstoff unmittelbar auf
die Asphalttragschicht (2) aufgeklebt sind.
2. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff eine
sich im Bereich der Stahlschwellen (3) über die gesamte Ausdehnung der Asphalttragschicht
(2) erstreckende Schicht (4) bildet.
3. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff elastisch
ist.
4. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff eine
hohe Dehnbarkeit hat.
5. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff eine
hohe innere Reibung hat.
6. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff eine
Plastizitätsspanne von wenigstens 130° C hat.
7. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff einen
Erweichungspunkt Ring und Kugel über 100° C hat. :
8. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff einen
Brechpunkt nach Fraaß unter -30° C hat.
9. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff eine
Dicke von 3 - 5 mm hat.
10. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff ein
Thermoplast ist.
11. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Asphalttragschicht
(2) in ihrem oberen Bereich Anteile von polymermodifiziertem Bitumen aufweist.
12. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Asphalttragschicht
(2) in Richtung der Schienen (9) verlaufende Ankerbleche, insbesondere Ankerbänder
(13), eingebettet sind, an denen Ankerbolzen (14) angeschweißt sind, die mit den Stahlschwellen
(3) verschraubt sind.
13. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Asphalttragschicht
(2) bzw. die Schicht (4) durch eine Schotterschicht abgedeckt ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines Eisenbahnoberbaus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Asphalttragschicht (2) ein Gleis (3, 5-12) lose verlegt wird, das dann
mittels eines Schienenfahrzeugs vor Kopf das Gleis (3, 5-12) angehoben, in den so
gebildeten Zwischenraum zwischen Asphalttragschicht (2) und Gleis (3, 5-12) eine Auftragsvorrichtung
für thermoplastischen Klebstoff eingeführt und der Klebstoff in heißem Zustand als
gleichmäßig dicke Schicht (4) auf die-Asphalttragschicht (2) aufgetragen wird, während
gleich- - zeitig die Stahlschwellen (3) in die noch weiche Schicht (4) des Klebstoffes
eingedrückt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Asphalttragschicht
(2) vor dem losen Verlegen des Gleises (3, 5-12) plangefräst wird.
16. Verfahren - nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß als Auftragsvorrichtung
eine Spritzvorrichtung verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (4) aus Klebstoff
hinter der Auftragsvorrichtung mittels einer Verteil- und/oder Glättvorrichtung geglättet
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß als Verteil- und/oder
Glättvorrichtung eine durchlöcherte Rolle verwendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlschwellen (3)
vor Eindrücken in die Schicht (4) des Klebstoffes erwärmt werden.