[0001] Die Erfindung betirfft eine Trapezprofil-Tafel mit in vorgegebener Teilung längs
verlaufenden, trapezartig ausgebildeten Rippen, deren Stege, Ober-und Untergurte ein
quer zur Längserstreckung der Rippen verlaufendes, welliges Feinprofil aufweisen,
sowie ein Verfahren zur Herstellung der Trapezprofil-Tafel.
[0002] Trapezprofil-Tafeln werden vielfach zum Decken von Bauwerken, zum Aufbau von Wandungen
und Zwischenwänden, zum Abdecken von Fassaden oder dergleichen eingesetzt. Gegenüber
Wellblech zeichnen sie sich durch ein höheres Widerstandsmoment und damit gesteigerte
Belastbarkeit aus. Für bestimmte Zwecke jedoch, bspw. zum Aufbau von Nissenhütten
oder einfachen Schuppen, Garagen, Vorratsräumen oder dergleichen, aber auch zum Abschluß
von größeren Bauwerken durch ein tonnenförmiges Dach wird im allgemeinen Wellblech
verwendet, nicht aber Trapezblech. Im wesentlichen liegt dieses an den Herstellungsmöglichkeiten.
So kann man bspw. Wellblech relativ leicht um eine quer zum Längsverlauf des Profiles
sich erstreckende Achse biegen; hierbei wird zwar das Profil durch die außerhalb der
neutralen Phase sich ergebende Verkürzung bzw. Verlängerung etwas deformiert, diese
Deformation erfolgt aber über die Profillänge relativ gleichmäßig, so daß sie nicht
störend in Erscheinung tritt. Beim Trapezblech dagegen stehen ausgeprägte Ober-und
Untergurte zur Verfügung, die zu verlängern bzw. zu verkürzen wären, und zwischen
ihnen verlaufen im Grundzustand ebene Stege. Beim Versuche, derartige Trapezbleche
auf übliche Weise zu verformen zeigt es sich, daß die . stabilen Obergurte sich praktisch
nicht zu dehnen vermögen, die Untergurte würden relativ regellos geknickt, und die
Stege würden ebenfalls unregelmäßig verformt; eine einem solchen Biegungsversuch unterzogene
Trapezprofil-Platte bietet nicht nur einen unschönen Anblick, durch die regellosen
Verformungen wird weiteren Verformungen Vorschub geleistet und damit die Belastbarkeit
sehr erheblich reduziert. Man hat daher, wenn der Wunsch nach durchgebogenen Trapezprofil-Tafeln
bestand, diesen durch Prägung lokaler ausgeprägter Sicken im zu verkürzenden Gurt
entsprochen, wobei diese Sicken sich, keilförmig abschwächend verlaufend, in die angrenzenden
Stege erstrecken. Damit wird eine Krümmung erreicht, die etwa der Ausformung von Knien
für Ofenrohre entspricht. Durch die lokalen ausgeprägten Verformungen wird auch hier
das Widerstandsmoment reduziert, auf der mit solchen Sicken versehenen Seite verliert
das Trapezblech das sonst gerühmte gute Aussehen, und als nachteilig zeigt es sich,
daß derartige Sicken einzeln, oder durch ein entsprechendes Werkzeug in nur wenige
Sicken umfassenden Gruppen in ein profiliertes Blech einzustanzen sind.
[0003] Nach der DE-AS 21 61 457 sollen die in Abständen vorgesehenen Sicken sich nicht jeweils
über die Stege und die gesamte Breite der Untergurte erstrecken, um das Anstauen von
Wasser zu unterbinden und die hierdurch gegebene Oxidationsgefahr zu vermeiden. Es
wird daher offenbart, in den Untergurt mittig eine längs verlaufende Rinne einzuprägen
und die Höhe der Rippen in Richtung auf diese Rinne auf den Wert Null abfallen zu
lassen. Damit treten aber gerade im Mittelbereiche der Untergurte unvorteilhaft hohe,
die Standzeit und die Belastbarkeit beeinträchtigende Spannungen und gegebenenfalls
sekundäre Verformungen auf, und die gewünschte Durchbiegung ergibt sich nicht als
Kreisbogen, sondern als ein altemierend Knicke und kurze gerade Stücke aufweisender
Polygonzug.
[0004] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine entsprechend gekrümmte Trapezprofil-Tafel
zu - schaffen, die bei hoher Belastbarkeit ein gutes Aussehen bietet und insbesondere
sich relativ einfach und rationell herstellen läßt.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Lehren des Patentanspruches 1, die mit relativ
geringem Aufwande zu einer gekrümmten Trapezprofil-Tafel nach Anspruch 4 führen, die
einerseits mit geringem Aufwande herstellbar ist, die andererseits dem Wunsch nach
einer gekrümmten Trapezprofil-Tafel voll und in weiten Abmessungsbereichen zu entsprechen
vermag, und die mit diesen Vorteilen ein gefälliges Aussehen in Verbindung mit einer
hohen Belastbarkeit vereinigt.
[0006] Eine Feinprofilierung ebener Trapeztafeln ist aus dem DE-GM 84 10 840 bekannt, um
einerseits durch eine zusätzliche Kaltverformung die Stabilität zu erhöhen, und um
andererseits breite Gurte und auch Stege einer Trapezprofil-Tafel gegen Ausbiegungen
aus der jeweils gegebenen Ebene auszusteifen. Die geringe hierbei angewandte Amplitude
der Feinprofilierung ließ weder erkennen noch vermuten, daß sie darüber hinaus zu
weiteren Zwecken eingesetzt werden könnte.
[0007] Zwedcmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0008] Im einzelnen wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung
mit dieses darstellenden Zeichnungen erläutert.
[0009] In der Figur 1 ist eine Trapezprofil-Tafel 1 perspektivisch gezeigt, deren Obergurte
2 und Untergurte 3 vom Betrachter aus nach hinten verlaufen und hierbei nach unten
durchgekrümmt sind. Erreicht wird die Herstellung dieser Krümmung durch einen einfachen
und rationell durchzuführenden Biegevorgang, indem die Obergurte 2, die Untergurte
3 und die zwischen diesen angeordneten Stege mit einem quer zur Längsrichtung der
Gurte verlaufenden, wellenartigen Feinprofil 4 ausgestattet sind, das sich jeweils
bis zu den den Übergang von Gurten zu Stegen bildenden Kanten 5 erstreckt. Besser
zu erkennen ist dieses an einer einzelnen, abgebrochen dargestellten Rippe der Fig.
3, bei der jeweils zwischen den Kanten 5 sich das quer verlaufende Feinprofil 4 erstreckt,
dessen obere, gut sichtbare Scheitel durch stärkere Striche und dessen untere Scheitel
durch schwächere Striche aufgezeigt sind. Die Feinprofilierung selbst ist durch einen
in Längsrichtung geführten, beidseitig abgebrochenen Schnitt der Fig. 4 gezeigt, bei
dem ein annähernd sinusförmiges Feinprofil 4 nach oben weisende obere Scheitel 6 ebenso
zeigt wie die nicht bezeichneten nach unten weisenden Scheitel. Die Krümmung der Trapezprofil-Tafel
1 ist anhand der Fig. 2 erläutert, bei der die Rippen der Trapezprofil-Tafel mit einem
Radius R um eine seitlich der Tafel stehende und quer zu den Rippen verlaufende Achse
um einen Winkel a gebogen sind.
[0010] Die Herstellung einer solchen Trapezblech-Tafel gestaltet sich relativ einfach. In
an sich bekannter Weise wird ein Blechband von einem Coil abgezogen und zunächst mit
der Feinprofilierung in Wellenform mit einer Periodenlänge zwischen 2 und 12 mm versehen.
Dies läßt sich durch einen einfachen kontinuierlichen Präge-bzw. Biegevorgang erreichen,
indem das Band zwischen zwei entsprechend gezahnten Walzen hindurchgeführt wird, deren
Zahnungen mit einem der Blechdicke entsprechenden Abstand ineinandergreifen bzw. kämmen.
[0011] In einem folgenden Verfahrensschritt werden nunmehr in üblicher bekannter Weise mittels
eines Rollformers in kontinuierlichem Durchlauf unter stufenweiser Verformung die
Rippen gebildet. Das hierbei entstehende Trapezprofil ist aus dem DE-GM 84 10 840.1
bekannt. Die unterlagerte Feinprofilierung wurde dort verwendet, um durch die zusätzliche
Kaltverformung die Festigkeit des Materiales und damit die Belastbarkeit des Trapezprofiles
zu erhöhen; gleichzeitig sollte durch eine Aussteifung der Gurte und Stege eine erhöhte
Sicherheit gegen ungewollte Verformungen oder auch Abweichungen von der jeweiligen
idealen Ebene einerseits unterbunden werden und andererseits, soweit sie dennoch aufträten,
der Erkennbarkeit durch Betrachtende entzogen werden.
[0012] Es wurde nun gefunden, daß ein derart ausgebildete, mit einer quer verlaufenden Feinprofilierung
versehenes Trapezprofil sich ohne Verwendung intermittierend und damit langsam arbeitender,
jeweils definiert Einzelsicken oder nur eine geringe Anzahl von Sicken aufweisender
Gruppen prägender Maschinen einfach durch Hindurchlaufen des Trapezprofil-Stranges
oder aber auch vom Strang bereits zu Trapezprofil-Tafeln abgetrennter Tafeln durch
Biegemaschinen erzielen läßt. Ungewollte weitere Verformungen des Trapezprofiles werden
hierbei vermieden, wenn die Biegemaschinen mit ihrerseits profilierten und dem Trapezprofil
angepaßten Walzen ausgestattet sind. Insbesondere haben sich hierbei Bombiermaschinen
bewährt, bei denen zwei Walzen das Trapezprofil zwischen sich fassen, während zwei
weitere, jeweils seitlich angeordnete Walzen gegen das Blech angestellt werden und
es durchbiegen. Im Falle bereits abgetrennter Trapezprofil-Tafeln entstehen so direkt
die gewünscht gekrümmt verlaufenden Tafeln, während in dem Falle, in dem der Trapezprofil-Strang
die Bombiermaschine passiert, dieser eine entsprechende Profilschere in entsprechendem
Abstande und entsprechend verschwenkt nachzuordnen ist.
[0013] In beiden Fällen wird die gewünschte, exakte Biegung ohne sichtbare zusätzliche Verformungen
erreicht, indem das quer verlaufende Feinprofil ausgleichend sich auswirkt. Es wird
davon ausgegangen, daß im Bereiche des Obergurtes der Fig. 2 die Feinprofilierung,
die eine Verkürzung gestreckter Tafeln um ca. 2% bewirken kann, sich dehnt und dabei
abflacht und teilweise wieder aufgehoben wird. In ähnlicher Weise wird die Feinprofilierung
des Untergurtes gestaucht und wird damit "welliger"; d.h. ihre Amplitude nimmt zu,
gleichzeitig nimmt aber ihre Periodenlänge ab. Da diese Biegevorgänge durch eine Biegebeanspruchung
über eine längere Strecke erfolgen und eine Vielzahl von Ansatzpunkten für eine Ver
for- mung durch die Feinprofilierung gegeben ist, erfolgt diese Verformung auch praktisch
gleichförmig und in allen Periodenbereichen der Feinprofilierung im gleichen Ausmaße.
Damit wird aber die gewünschte Krümmung exakt und ohne erkennbare Abweichungen erhalten.
Die Ausgleichsvorgänge spielen sich hierbei im wesentlichen, innerhalb der Feinprofilierung
ab, wobei der bei der Krümmung sich bietende Außengurt unter Verringerung der Amplitude
der Feinprofilierung gestreckt wird, während der zur Krümmungsachse hin gerichtete
Gurt die Feinprofilierung stärker ausprägt bzw. in ihrer Amplitude erhöht und damit
die Periodenlänge ebenso verkürzt wie sich seine Gesamtlänge in Anpassung an die Krüm
mung verkürzt. Entpsprechend den unterschiedlichen Beanspruchungen auf Dehnung und
Stauchung werden beide Gurtbereiche beteiligt, und die angrenzenden Stegbereiche wirken
mit. Entsprechend den physikalischen Voraussetzungen jedoch werden die Dehnung und
Stauchung nicht um gleiche Beträge erfolgen. In jedem Falle jedoch läßt sich durch
die vorangehende Feinprofilierung die gewünschte durchgebogene Form um unterschiedliche
Krümmungsradien und um unterschiedliche Krümmungswinkel bewirken, so daß neben durchgebogenen
Wellblechtafeln nunmehr auch durchgekrümmte Trapezprofil-Tafeln mit geringem Aufwand
erstellbar und damit zu rationalem Preis erhältlich sind und der Aufbau einfacher
Schuppen, Garagen oder dergleichen durch die Verfügbarkeit gut aussehender und kontinuierlich
gebogener sowie hochbeanspruchbarer Trapezprofil-Tafeln ermöglicht wird.
1. Verfahren zum Herstellen vom bombierten Trapezprofil-Tafeln,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten und zweiten Verfahrensschritt in an sich bekannter Weise das zu
profilierende Blechband mit einer quer zur Längsrichtung des Bandes verlaufenden Feinrippung
versehen wird und danach in einem Rollformer in Trapezform profiliert wird, und daß
in einem anschließenden Verfahrensschritt das Trapezblech mittels einer Biegemaschine
in Längsrichtung aus der Profilebene durchgebogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Biegen eine mit dem Trapezprofil entsprechend profilierten Walzen ausgestattete
Biegemaschine eingesetzt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Biegen eine mit vier Walzen ausgestattete und das Trapezblech zwischen zwei
der Walzen fest einschließende Bombiermaschine eingesetzt ist.
4. Trapezprofil-Tafel mit in vorgegebener Teilung längs verlaufenden, trapezartig
ausgebildeten Rippen, deren Stege, Ober-und Untergurte ein quer zur Längserstreckung
der Rippen verlaufendes Feinprofil aufweisen,
gekennzeichnet durch
eine Krümmung der Tafel (1) um eine oberhalb oder unterhalb ihrer Fläche im Abstand
(R) quer zu den Rippen verlaufende Achse um einen Winkel a.
15. Trapezprofil-Tafel nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
ein welliges bzw. annähernd sinusförmiges Profil.
6. Trapezprofil-Tafel nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Feinprofil eine Periodenlänge von 2 bis 12 mm und eine Profiltiefe von 1 bis
3 mm aufweist.