[0001] Die Erfindung betrifft ein Gleitschalungssystem zur Herstellung von Bauwerkswänden
aus Beton nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein derartiges Gleitschalungssystem ist aus der DE-OS 29 47 210 bekannt. Dieses bekannte
Gleitschalungssystem ist im Hinblick auf sein Jochgerüst und seiner kraftschlüssigen
Anlenkung die Trägereinrichtung sehr aufwendig und überbestimmt ausgelegt. Aufgrund
der vorgesehenen kraftschlüssigen Anlenkung zwischen dem Jochgerüst und der darauf
aufliegenden Trägereinrichtung ist dieses bekannte Gleitschalungssystem nicht für
die Erstellung von ringförmigen Bauwerkswänden aus Beton geeignet, bei denen das Bauwerk
selbst eine gegen die Vertikalachse geneigte Achse aufweist und gegebenenfalls sogar
nach oben divergierende gegenüberliegende Bauwerkswände hat. Wandstärkenänderungen
werden beim bekannten System primär durch die relative Verstellbarkeit der eigentlichen
Gleitschalung gegeneinander realisiert. Die Abstütztechnik gegen die gefertigte und
zu verfestigende Bauwerkswand hat beim bekannten System den Nachteil, daß insbesondere
auch Horizontalkräfte des gesamten Gleitschalungssystems in den Bereich der noch nicht
erhärteten Betonwand eingeleitet werden können, wodurch gegebenenfalls Rissebildungen
möglich sind.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein gattungsgemäßes Gleitschalungssystem so auszubilden, daß dieses auch bei ringförmigen,
geneigten Bauwerken mit sogar nach oben in Bereichen divergierenden gegenüberliegenden
Wandbereichen in konstruktiv einfacher
[0004] Form eine größtmögliche Stabilität, Sicherheit und Präzision bei der einwandfreien
Erstellung auch komplizierter Bauwerke möglich macht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruches 1 gelöst.
[0006] Die erfindungswesentlichen Grundprinzipien des Gleitschalungssystems seien anhand
eines geneigten, ringförmigen Betonbauwerkes betrachtet, bei dem in einem axialen
Vertikalschnitt beide gegenüberliegende Bauwerkswände nach einer Seite geneigt zu
erstellen sind und zudem die Wände in bestimmten Höhenbereichen divergierend und anschließend
konvergierend zueinander zu erstellen sind. Mit anderen Worten, es soll ein "schiefes"
Bauwerk mit einer Durchmessererweiterung in einem Höhenbereich geschaffen werden.
[0007] Zur Lösung dieser statisch schwierigen Aspekte ist die kopfseitig vorgesehene Trägereinrichtung
sowohl horizontal wie vertikal starr ausgebildet, wobei vorzugsweise unter Gewichtsaspekten
ein Trägerrost mit radial verlaufenden Trägerpaaren vorgesehen wird. Um diesen Trägerrost
genau horizontal auf dem Jochgerüst auflagern zu können und eine weitgehend gleichmäßige
Krafteinleitung in die Joche zu schaffen, ist gerade bei unterschiedlich geneigten
Bauwerkswänden eine verstellbare Längeneinrichtung mindestens der auf der Neigungsseite
liegenden Joche erforderlich. Zweckmäßigerweise werden bei komplizierten Bauwerken
beide zugeordneten inneren und äußeren Joche mit einer oberhalb der Jochtraversen
vorgesehenen Längeneinstelleinrichtung ausgestattet.
[0008] Da gerade bei unsymmetrischen Bauwerken Kräfteverschiebungen auftreten können, wird
mindestens eines der paarweise zugeordneten Joche gegen eine Horizontalverschiebung
relativ zum Trägerrost mit diesem fixiert, wobei jedoch die relative Lage zum Trägerrost
einstellbar ist. Zweckmäßigerweise erfolgt eine derartige Horizontalblockierung bei
allen Jochen.
[0009] Zur Krafteinleitung in untere Bereiche eines Bauwerkes mit geneigten divergierenden
Wänden, kann eine im Mittelpunkt des Trägerrostes angreifende und im Inneren des Bauwerkes
geführte Gleiteinrichtung vorgesehen sein, die sich mindestens punktuell auf zwei
gegenüberliegenden Wandbereichen abstützt.
[0010] Bei ringförmigen Bauwerken mit divergierenden Wänden würde die Einführung geradlinig
starrer Joche in den darauf aufliegenden Trägerrost zu einer komplizierten Konstruktion
des Trägerrostes, insbesondere der einzelnen Trägerpaare führen, zwischen denen die
kopfseitigen Bereiche der Joche hineinragen, da in diesem Fall nicht nur Neigungen
gegen die Vertikalachse, z.B. in radialer Richtung, sondern auch Neigungen gegen die
Vertikalachse in Umfangsrichtung aufgenommen werden müßten. Um dies relativ einfach
zu lösen, sind die Joche über ihre Jochlänge nicht geradlinig starr, sondern entweder
feststehend abgewinkelt oder vorzugsweise in ihren Neigungswinkeln einstellbar. Diese
Abwinkelbarkeit bzw. Knickbildung der Joche-ist zweckmäßigerweise in die Auflagebereichedes
Trägerrostes mit den Jochen gelegt, so daß die kopfseitigen Enden der Joche gegebenenfalls
unter einer radialen Neigung in Umfangsrichtung zwischen den Trägerpaaren des Trägerrostes
geführt werden können.
[0011] Zur Einstellung der Joche in Umfangsrichtung, aber insbesondere auch für eine Kraftverteilung
speziell von der überhängenden Seite eines Bauerkes auf die etwa diametral gegenüberliegende
Seite, wird das Gleitschalungssystem zweckmäßigerweise mit einem inneren und äußeren,
verstellbaren und zumindest mit den Hauptjochen verbundenen Spannring ausgestattet.
Um jedoch eine Krafteinleitung in den Bereich der bereits verfestigten Betonwand realisieren
zu können, werden die Joche vorteilhafterweise an ihrem unteren Endbereich mit einer
Abstützeinrichtung versehen, die mitgleitend geführt ist. Trotz der üblichen Anordnung
des äußeren und inneren Spannringes auf dem Höhenniveau der Gleitschalung, können
somit Kräfte eines "Überhangbereiches"des Bauwerkes von dem dann als Zugring wirkenden
äußeren Spannring auf die diametral gegenüberliegende Außenseite übertragen werden
und dort über die Gleitrolle in die feste Betonwand eingeleitet werden. In diesem
Fall wirkt der innere Spannring als "Druckring",über den die in diesem Bereich wirkenden
horizontalen Kräfte der inneren Joche auf die Innenseite des"Überhangbereiches" übertragen
werden und durch die sich gegen die feste Betonwand stützende Gleitrolle in die Bauwerkswand
einleitbar sind.
[0012] Um eine möglichst optimale Kraftverteilung auf alle Joche zu erreichen, sind vorteilhafterweise
die paarweise zugeordneten Joche jeweils mit Längeneinstelleinrichtugnen ausgestattet.
Um eine einfache Bedienbarkeit für die Längeneinstelleinrichtungen zu erreichen, sind
diese zweckmäßigerweise über eine leicht zugängliche Spindel teleskopartig verstellbar.
Neben einfachen mechanischen Teleskopverbindungen können auch hydraulisch oder pneumatisch
steuerbare Einstelleinrichtungen für die Länge der Joche vorgesehen werden. Wesentlich
ist hierbei eine Steuerung der kraftschlüssigen Auflage des Trägerrostes auf beiden,paarweise
zugeordneten Jochen. Die Längeneinstelleinrichtung kann alternativ oder auch in Kombination
eine äußere bzw. innere Jochführung aufweisen. In der Kombination mit der Neigbarkeit
des Joches wird bei einem mechanischen Prinzip der Längeneinstelleinrichtung eine
Kardananlenkung bevorzugt, die kopfseitig am Joch betätigbar ist. Ein einfaches Konstruktionsprinzip
für die Abwinkelbarkeit des Joches sieht eine Trennung des Joches im Auflagerbereich
für den Trägerrost vor, wobei eine einseitige Anlenkung und eine auf der gegenüberliegenden
Seite vorgesehen Spreizbarkeit,z.B. mittels einer Spindel, vorgesehen ist. Diese Einrichtung
zur Abwinkelung des Joches z.B. in einem Bereich von 2 bis 10°, kann im Bereich der
vertikalen Erstreckung des Trägerrostes durch eine entgegengesetzt vorgesehene Anlenkung
und Spreizung so ausgeglichen werden, daß das kopfseitige Ende des Joches innerhalb
eines Trägerpaares des Trägerrostes geführt werden kann.
[0013] Zur Erreichung einer günstigeren Dimensionierung bei der Längeneinstelleinrichtung
ist diese primär auf Zugbeanspruchung ausgelegt, so daß z.B. dafür vorgesehene Spindelantriebe
mit geringeren Durchmessern ausgestattet sein können, als bei einer Druckbeanspruchung.
[0014] Die Horizontalblockierung mindestens eines Joches eines Jochpaares wird vorzugsweise
im Bereich der Längeneinstelleinrichtung vorgesehen, wobei z.B. eine Klemmvorrichtung
gegenüber einem Untergurt des Trägerrostes oder einer für die Horizontalverstellbarkeit
der Joche vorhandene Einzugsschiene vorgesehen sein kann. Zur horizontalen bzw. radialen
Verstellbarkeit aer äußeren Joche wird zweckmäßigerweise eine an der Unterseite des
Trägerrostes befestigte Spindeleinrichtung vorgesehen. Hierbei kann zweckmäßigerweise
eine fest eingespannte Spindel verwendet werden, wobei das oder die Joche mittels
auf der Spindel verschiebbarer Gewindebuchsen horizontal verstellbar sind. Die Betätigung
der in Horizontalrichtung fest mit dem entsprechenden Joch verbundenen Gewindebuchsen,
kann z.B. über einen Hydromotor erfolgen. Geeigneterweise sind zur horizontalen Verstellbarkeit
der Joche beidseitig von den Jochen verlaufende Spindeln angebracht.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand schematischer Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 einen sektoriellen Ausschnitt eines Trägerrostes in der Draufsicht bei einem
geneigten Bauwerk mit angedeuteter Schrägstellung der einzelnen Joche;
Figur 2 eine Teilansicht des Bauwerkes mit Gleitschalungssystem im Vertikalschnitt
entsprechend dem Sektor nach Fig.1;
Figur 3 eine bruchstückartige Darstellung eines geneigt angeordneten Joches im Auflagerbereich
des Trägerrostes, wobei sich dieser senkrecht zur Zeichenebene erstreckt;
Figur 4 eine schematische bruchstückartige Ansicht längs der Linie IV-IV nach Fig.
3;
Figur 5 eine im Inneren des Joches vorgesehene Längeneinstelleinrichtung;
Figur 6 eine im Bereich des Auflagers für den Trägerrost starr abgewinkelte Jochverlängerung,
die in den unteren Bereich des Joches nach Fig. 5 einsetzbar ist;
Figur 7 eine Draufsicht in radialer Richtung auf ein Joch mit Anbindung des überlappenden
Spannringes;
Figur 8 eine bruchstückartige Ansicht eines Joches in Umfangsrichtung im Bereich des
Spannringes;
Figur 9 eine Draufsicht auf die Anordnung eines Spannringes zwischen zwei inneren
Jochen und
Figur 10 eine Draufsicht auf die Gestaltung des äußeren Spannringes zwischen benachbarten
Jochen.
[0016] In den Figuren 1 und 2 ist ein Gleitschalungssystem 1 dargestellt, wie es insbesondere
bei einem ringförmigen geneigten Bauwerk mit divergierenden Wandbereichen einsetzbar
ist. Das Gleitschalungssystem 1 weist einen symmetrisch zur Mittelachse 11 bzw. zum
Mittelpunkt ausgelegten Trägerrost 7 auf, der aus radial ausgerichteten Hauptträgern
13 und in Umfangsrichtung dazwischen angeordneten Zwischenträgern 14 besteht. In Vertikalrichtung
ist der Untergurt 15 und der Obergurt 16 des Trägerrostes 7 mit einer Gitterkonstruktion
17 ausgestattet, die zusammen mit den äußeren und inneren Tangentialverstrebungen
18 und 19 den Trägerrost in sich starr ausbilden.
[0017] Der Trägerrost 7 liegt mit seinem Untergurt 15 auf Auflagern der inneren und äußeren
Joche 3,4 auf. Die Joche 3,4 sind über Quertraversen 5 zu einem parallelogrammähnlichen
Jochgerüst 2 verbunden. Die Joche 3,4 erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte
Höhe des Trägerrostes 7 und sind zwischen den U-förmigen Trägerpaaren eines Trägers
zumindest in Umfangsrichtung geführt.
[0018] Nach unten erstrecken sich die Joche 3,4 soweit, daß im unteren Bereich angebrachte
Gleitrollen 20 sich gleitend gegen die feste Betonwand 8 abstützen können.
[0019] Bei Bauwerken mit geneigten und insbesondere divergierenden Wänden kann im Inneren
des Bauwerkes ein mitgleitender Stützträqer 10 vorgesehen sein, der in der Mittelachse
11 des Trägerrostes 7 angelenkt ist und sich im oberen Bereich (nicht gezeigt) auf
der Innenfläche der stärker geneigten Betonwand und im unteren Bereich auf der Innenfläche
der überhängenden Betonwand abstützt.
[0020] Ringförmig umlaufend ist an den Innenseiten des äußeren bzw. inneren Joches 3,4 eine
Gleitschalung 9 befestigt. Das gesamte Gleitschälungssystem 1 wird über im Beispiel
zwei Huborgane 6, die an der unteren Quertraverse kraftschlüssig angelenkt sind, an
Kletterstangen emporgleitend geführt.
[0021] Gerade bei geneigten, überhängenden Bauwerken ist es erforderlich, zur Führung der
Joche im Bereich des Trägerrostes 7 eine Abwinkelbarkeit bzw. Neigbarkeit der Joche
in Umfangsrichtung gegebenenfalls auch in Radialrichtung zu schaffen. Ein vereinfachtes
Ausführungsbeispiel hierzu ist in Fig.3 dargestellt. Ein Innenjoch 22 ragt mit Neigung
gegen die Vertikalachse zwischen die Gitterträgerkonstruktion 17 hinein, wobei im
Auflagerbereich der beabstandeten Untergurte 15 die Neigbarkeit des Joches 22 einstellbar
ist. Das Joch 22 ist zu diesem Zweck auf der linken Seite durch eine Auflagerwalze
23 hindurch über einen Lagerbolzen 30 klappbar angelenkt. Auf der gegenüberliegenden
rechten Seite greift im unteren Bereich der entsprechenden Auflagerwalze 23 eine Neigungsspindel
29 über ein T-Stück und eine damit z.B. angeschweißte Mutter 28 in eine Aussparung
der Auflagerwalze 23 ein. Durch eine entsprechende Rechtsdrehung der Neigungsspindel
könnte somit der Öffnungswinkel zwischen den Auflagerwalzen 23 und dem T-Stück des
unteren Teils des Joches 22 vergrößert werden.
[0022] Zum Ausgleich bzw. weiteren Abwinkelung gegenüber dem im Auflagerbereich des Trägerrostes
ist im oberen Bereich des Joches ein Jochgelenk 32 vorgesehen, das in etwa entgegengesetzt
zur unteren Abwinklungseinrichtung gestaltet ist. Dieses obere Jochgelenk 32 weist
im rechten Bereich eine Bolzenanlenkung und im linken Bereich einen etwa vertikal
vorgesehenen Gewindebolzen 33 auf, mit unten und oben gegenläufigen Gewinden. Bei
einer Drehbewegung auf den Gewindebolzen 33 würde daher dieses Jochgelenk einen größeren
oder kleineren Neigungswinkel einnehmen.
[0023] Oberhalb des Untergurtes 15 ist das Joch mit einer Längeneinstelleinrichtung ausgestattet,
die im Beispiel nach Fig. 3 und 4 das Joch umfassend ausgelegt ist. Das gabelförmig,oberhalb
der oberen Jochtraverse 5 nach oben geführte Joch wird außen von einer Gleiteinrichtung
umgeben, die den Auflagebolzen 23 höhenverstellbar führt. Diese Gleiteinrichtung ist
über eine Kopfspindel 25 höhenverstellbar, wobei ein nach unten bogenförmig abgerundetes
Spindellager 26 gegen eine horizontal verlaufende Einzugsschiene 24 mittels beidseitiger
Klemmspindel 27 zur Blockierung des Joches in Horizontalrichtung arretierbar ist.
Die Spindel 25 ist bei einer Abwinkelung des Joches 22 über eine kardanische Anlenkung
geeigneterweise bis zum Jochkopf geführt, von wo aus sie betätigt werden kann. Über
eine starr auf dem Spindelauflager 26 befestigte Mutter ist der äußere Gleitrahmen
der Längeneinstelleinrichtung höhenverschiebbar.
[0024] In Fig.5istbruchstückartig ein im wesentlichen geradlinig angeordnetes Joch 3 oder
4 dargestellt, das im unteren Bereich aus dem eigentlichen äußeren Joch 40 besteht,
in das eine Jochverlängerung 41 von oben eingeführt ist. Die Jochverlängerung 41 kann,
wie i-n Fig. 6 schematisch gezeigt, auch abgewinkelt sein.
[0025] In der in das äußere Joch 40 eingreifenden Jochverlängerung 41 ist eine querliegende
Spindelplatte mit darauf befestigter Mutter 43 vorgesehen. Bei etwa quadratischer
Jochquerschnittsform erstreckt sich etwa von der Spindelplatte 42 bis in den Bereich
des Auflagers für die Untergurte 15 des Trägerrostes 7 eine längliche, rechteckige
Aussparung 49, in der ein Auflagerbalken 50 höhenverstellbar geführt ist.
[0026] In Achsrichtung des äußeren Joches 40 ist innen eine ausgebohrte Spindel 44 vorgesehen,
die in drehbarem Gewindeeingriff mit der Mutter 43 steht. Am oberen Ende, im Bereich
des Auflagers für den Untergurt 15,liegt diese Spindel 44 mit einem verbreiterten
Kopf auf einem eine Drehbewegung zulassenden Axiallager 34 auf. Das Axiallager 34
stützt sich dabei nach unten gegen den mit dem äußeren Joch 40 angelenkten bzw. befestigten
Auflagerbalken 50. Etwas oberhalb der ausgebohrten Spindel 44 dst gegebenenfalls nach
einer Abwinkelung der Jochverlängerung eine Führungsplatte 48 im Inneren des Jochholmes
befestigt. Diese Führungsplatte 48 hat eine mittige Öffnung, durch die eine Schieberprofilwelle
nach unten ragt und in Dreheingriff mit der Innenbohrung der Spindel 44 steht. Oberhalb
der Führungsplatte 48 ist ein Gelenkkreuz 45 vorhanden, über das die nach oben ragende
Kopfspindel 47 eine Drehbewegung auf die ausgebohrte Spindel 44 und damit die Höhenverstellbarkeit
des Joches bewirken kann.
[0027] Im Falle einer Verlängerung des Joches 40 würde dabei z.B. mittels einer Rechtsdrehung
der Kopfspindel 47 das untere Ende der ausgebohrten Spindel 44 durch die Mutter 43
nach unten gedreht werden, wodurch die Jochverlängerung 41 nach oben aus dem äußeren
Joch 40 herausgezogen wird. Auch hier ist die Längeneinstelleinrichtung vorteilhafterweise
auf Zug beansprucht.
[0028] In Fig. 7 ist in schematischer Darstellung das Joch 40 in seiner Gesamtanordnung
im Gleitschalungssystem mit Draufsicht in radialer Richtung dargestellt. Das insgesamt
mit 4 bezeichnete äußere Joch weist im Hinblick auf seine Verlängerbarkeit ein unteres
Joch 40 und eine obere Jochverlängerung 41 auf. Am unteren Joch 40 ist z.B. über in
Umfangsrichtung verlaufende und im Jochbereich überlappende Formrohre 52 oder Führungseinrichtungen
die eigentliche Gleitschalung 9 abgestützt. Im unteren Bereich ist auf der wandabgewandten
Seite des Joches 4 ein
.Zug-oder Druckring 55 mit am Joch befestigten und überlappenden oberen und unteren
Umfangsspindeln 56 bzw. 57 vorgesehen. Das unterste Ende des Joches 4 stützt sich
über eine Gleitrolle 20 gegen die Betonwand ab.
[0029] Der in Leichtbauweise hergestellte Trägerrost 7 ist mit seiner Gitterkonstruktion
17 über den Untergurt 15 auf dem Joch 4 gelagert. Die Jochverlängerung 41 ragt geeigneterweise
über den Trägerrost 7 hinaus, so daß die Kopfspindel 47 von oberhalb des Trägerrostes
betätigbar ist.
[0030] In den Figuren 7 bis 10 ist die Anordnung und konstruktive Gestaltung des Zug- und
Druckringes 55 vom Grundprinzip her dargestellt. Der Zug- und Druckring 55-besteht
aus zwischen benachbarten Jochen angeordneten Umfangsspindeln 56 bzw. 57, die über
etwa vertikal stehende Zapfen 59 und vom Joch abstehende Platten 58 gelenkig mit dem
Joch verbunden sind. Die obere und untere Umfangsspindel 57 und 56 besteht im wesentlichen
aus einer in ein Rohr 53 eingreifenden Gewindespindel 61. Der kraftschlüssige Eingriff
mit dem Joch über eine Platte kann dabei über eine U-förmige Ausnehmung 60 und einen
darin eingreifenden Zapfen mit Mutter 59 realisiert werden. Auf dem Endbereich der
Spindel 61 kann eine Stelleinrichtung 64, z.B. ein Hydromotor oder Sechskant, vorgesehen
sein, über den die Spindel 61 in das Rohr oder aus dem Rohr gedreht werden kann.
[0031] Die inneren Joche 3 sind in ähnlicher Weise in Umfangsrichtung zueinander verstellbar.
Die entsprechenden Umfangsspindeln überlappen in diesem Fall nicht, sondern greifen
an einer gemeinsamen vom Joch auf der Wand abgewandten Seite abstehenden Platte 68
an. Die Umfangsspindeln weisen dabei zwischen benachbarten Jochen 3 zwei gegeneinanderstehende
Innenspindeln 67 auf, die kraftschlüssig durch ein Außenrohr 70 mit Innengewinde verbunden
sind. Die Enden der Innenspindeln 67 sind über einen Zapfen 69 am entsprechenden Joch
angelenkt. Aufgrund gegenläufiger Gewinde der Innenspindeln 67 wird beim Drehen des
Außenrohres 70 eine Verkürzung bzw. Verlängerung des Umfangsabstandes zwischen benachbarten-Jochen
3 erreicht.
[0032] Die einzelnen Umfangsspindeln bilden daher bei einem ringförmigen Bauwerk einen geschlossenen
Zug- und Druckring 55, der zur Kraftaufnahme in horizontaler Richtung und zur Verstellbarkeit
der Joche gegeneinander bestimmt ist.
1. Gleitschalungssystem zur Herstellung von Bauwerkswänden aus Beton oder dergleichen,
insbesondere für konische und/oder geneigte Stahlbetonbauwerke mit z.B. ringförmig
geschlossenen, sich ändernden Querschnitten, mit einer kopfseitigen, relativ zur Bauwerkswand
fixierten, im wesentlichen horizontal angeordneten Trägereinrichtung, mit mehreren
einander paarweise zugeordneten, sich im wesentlichen in aufragender Wandrichtung
erstreckenden, inneren und äußeren Jochen, auf denen mindestens kraftschlüssig die
Trägereinrichtung geführt ist und an denen eine innere bzw. äußere Gleitschalung angeordnet
ist, mit Jochtraversen, die an dem zugeordneten inneren und äußeren Joch kraftschlüssig
zu einem Jochgerüst angelenkt sind und mindestens mit einem Joch in Traversrichtung
verstellbar verbunden sind, und mit einer mit dem Jochgerüst in Eingriff stehenden
Hubeinrichtung für das Gleitschalungssystem, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägereinrichtung
(7) als in sich starre Tragplatte ausgebildet ist, daß das innere und/oder das äußere
Joch (3,4) eine verstellbare Längeneinstelleinrichtung (25;42,43,44,45,47) zur kraftschlüssigen
Verbindung mit der Tragplatte aufweist, und daß mindestens einige der über dem Umfang
der Bauwerkswand beabstandeten Joche (3,4) gegen eine Horizontalverschiebung relativ
zur Tragplatte fixierbar sind.
2. Gleitschalungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, - daß die Joche (3,4)
über ihre Jochlänge, insbesondere im Bereich des kraftschlüssigen Eingriffes mit der
Tragplatte, feststehend oder einstellbar abwinkelbar ausgebildet sind.
3. Gleitschalungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, mit jeweils einen die äußeren
Joche und die inneren Joche kraftschlüssig verbindenden, verstellbaren Spannring,
dadurch gekennzeichnet, daß die Joche (3,4) an ihrem unteren, im Bereich der verfestigten
Bauwerkswand (8) liegenden Ende, eine mit - gleitende Abstützungseinrichtung (20),
insbesondere Gleitrollen gegen die Bauwerkswand aufweisen.
4. Gleitschalungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die starre Tragplatte (7) als gitterartiger Trägerrost mit sich radial erstreckenden,
in Umfangsrichtung geringfügig beabstandeten Trägerpaaren ausgebildet ist, zwischen
die die kopfseitigen Jochverlängerungen (41), insbesondere in Umfangsrichtung geführt,
hineinragen.
5. Gleitschalungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längeneinstelleinrichtung (27) der Joche (3,4) mit einer Blockiereinrichtung
(26) in Horizontalrichtung gekoppelt ist.
6. Gleitschalungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längeneinstelleinrichtung als außen am Joch (3,4) oder innen im Joch (3,4)
vorgesehene Teleskopeinrichtung ausgebildet ist.
7. Gleitschalungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, - dadurch gekennzeichnet,
daß die Joche (3,4;22) abgewinkelt und/oder abwinkelbar ausgebildet sind und eine
Kardananlenkung (45,46,47) für die Längeneinstelleinrichtung (40,41) aufweisen.
8. Gleitschalungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einige der Joche (3,4) zur Vertikalachse des Bauwerkes gegen die Radialrichtung
und/oder gegen die Umfangsrichtung mindestens einseitig abgewinkelt oder abwinkelbar
sind.
9. Gleitschaltungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Joch (22)
im Auflagerbereich für die Tragplatte (7) einseitig angelenkt (bei 30) und auf der
gegenüberliegenden Seite in der Höhe spreizbar (über 28, 29) ausgebildet ist und eine
sich gegebenenfalls im Vertikalbereich der Tragplatte (7) entgegengesetzt in etwa
wiederholende Anlenkung (32) und Spreizung (bei 33) aufweist.
10. Gleitschalungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längeneinstelleinrichtung (25,26;42,43,44,45,46,47) zugbeansprucht verstellbar
ist.
11. Gleitschalungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zur radialen Verstellbarkeit des inneren und/oder äußeren Joches (3,4) relativ
zueinander eine an der Tragplatte (7) drehbar fixierte Spindeleinrichtung vorgesehen
ist.