[0001] Die Erfindung betrifft eine Vibrations-Siebmaschine insbesondere der Mehrdeck-Bauart.
[0002] Bei der Siebung mittel und fein disperser Stoffe und Schüttgüter ist zur Erzielung
optimaler Siebleistungen und Trennschärfen die Art und Weise, wie das Siebgut auf
die wirksame Siebfläche aufgegeben wird, von entscheidender Bedeutung.
[0003] Im allgemeinen werden Siebmaschinen mittels Fördergeräten wie Förderbändern, Schnecken,
Vibrationsförderern usw. beschickt. Dabei wird eine mehr oder weniger gleichmäßige
Verteilung des Siebgutes beim Eintritt in die Siebmaschine erreicht. In der Regel
wird das Siebgut entweder direkt auf das Siebgewebe aufgeschüttet, oder es befindet
sich innerhalb der Siebmaschine ein sogenanntes Prall- oder Aufgabeblech, auf das
das Schüttgut aufgegeben wird, um das Siebgewebe vor Verschleiß zu schützen. Von dem
Prallblech fällt das Schüttgut dann auf das Siebgewebe. Diese Art der Beschickung
hat zur Folge, daß die aktive Siebfläche nicht optimal ausgenutzt wird, weil bestimmte
Siebflächen im Einlaufbereich nicht mit Produkt bedeckt werden, oder die Produktverteilung
über die Breite unterschiedlich hoch ist. Häufig ist die Schichthöhe in der Mitte
wesentlich höher als an den Seiten, so daß mittig eine Überlastung und seitlich eine
Unterlast besteht.
[0004] Außerdem muß bei dem zu siebenden Schüttgut, das in der Regel aus einer Mischung
aus fein- und grobkörnigem Material besteht, zunächst auf dem Siebgewebe eine Segregation
des Haufwerkes stattfinden , damit das Feingut durch die Siebmaschen vom Grobgut getrennt
werden kann. Dieser ganze Prozeß läuft verhältnismäßig langsam ab, und die spezifischen
Siebleistungen pro Quadratmeter Siebfläche sind entsprechend niedrig. Dadurch sind
unverhältnismäßig große Siebmaschinen erforderlich.
[0005] Durch die Erfindung sollen die genannten Nachteile vermieden und die Aufgabe gelöst
werden, eine Siebmaschine zu schaffen, bei der das Gut beim Auftreffen auf die Siebe
bereits gleichmäßig verteilt und auch schon eine Vorsegregation gebildet ist, so daß
die Siebe für ihre eigentliche Aufgabe optimal ausgenutzt werden können mit der Folge,
daß die Größe der Siebmaschinen reduziert und damit der Kostenaufwand verringert werden
kann.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe, der der Gedanke zu grunde liegt, den Verteil- und Segregationsvorgang
dem eigentlichen Siebprozeß vorzulagern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, im Einlaufbereich
der Siebmaschinen eine oder mehrere in den Bewegungsablauf der Siebmaschine integrierte
Verteil- und Segregationseinrichtung anzuordnen, d.h. gleichzeitig mit der Siebmaschine
eine Verteil- und Segregationseinrichtung mit in Schwingung zu setzen und dieses für
den Prozeß auszunutzen.
[0007] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Verteil- und Segregationseinrichtungen als
auswechselbar am Rahmen der Siebmaschine anbringbare Bauelemente auszubilden. Das
Rahmengehäuse ist dabei dann so gestaltet, daß in den Einlaufbereich verschiedene
Verteil- und Segregationseinrichtungen eingebaut werden können, um sich den Stoff-
und Produkt-ionseigenschaften anpassen zu können. Außerdem geschieht die Produktzuführung
aus sehr unterschiedlichen Richtungen, und daher ist es notwendig, auch unterschiedlich
gestaltete Verteiler- und Segregationseinrichtungen zu wählen. Wichtig ist nur, daß
alle die gleichen Anschlußmaße am Gehäuse haben und daher jederzeit wie ein Baukasten
ausgewechselt werden können.
[0008] Als Verteil- und Segregationseinrichtung kann beispielsweise ein bis auf eine Einfüllöffnung
und eine Ablauföffnung für das Gut zum Siebdeck geschlossener Kasten dienen, dessen
Boden im Eintrittsbereich für das Gut eine dachförmige Neigung von der Mitte zu den
Seiten hin aufweist, woran sich dann ein ebener zum Siebdeck hin flach geneigter Bodenbereich
anschließt.
[0009] Abhängig von der Produktart-und den Eigenschaften des zu siebenden Stoffes kann es
erforderlich sein, daß in die Verteileinrichtung noch zusätzliche Verteilhilfsmittel
eingebaut werden müssen. Dieses können vor dem Austritt des Gutes an der Ablauföffnung
oberhalb des Bodens in der Höhe verstellbare Verteilerbleche sein, die in ihren unteren
Bereichen mit sägezahnförmigen oder rechteckigen Aussparungen versehen sein können.
[0010] Für andere Produkte kann es notwendig sein, auf dem Verteilboden Leitbleche oder
Leitfahnen anzubringen, die von unten durch den Verteilboden befestigt werden und
einstellbar sind.
[0011] Hiermit kann zusätzlich eine bessere Verteilung des Produktes über die gesamte Breite
erreicht werden.
[0012] Ein anderes Ausführungsbeispiel einer Verteil- und Segregationseinrichtung kann als
mit einem oder mehreren Einlaufstutzen . und einer Ablauföffnung für das Gut zum Siebdeck
versehenes Gehäuse ausgebildet sein, bei dem oberhalb des horizontalen Bodenbleches
zwei dachförmig von der Mitte nach außen geneigte, in unterschiedliche Neigungen einstellbare
Verteilungsbleche angeordnet sind. Diese Einstellbarkeit ist wichtig, weil die Fließeigenschaften
der Prudukte sehr unterschiedlich sind und so die Neigung dem Produkt genau angepaßt
werden kann.
[0013] Die vorderen Kanten der Verteilungsbfeche sollen in der Weise schräg geschnitten
sein, daß die seitlichen Bereiche gegenüber den in der Mitte liegenden Bereichen weiter
zurück liegen. Damit wird die Produktverteilung über die Breite wesentlich verbessert.
Um zu erreichen, daß über diese Abwurfkanten das Gut gleichmäßig abgeworfen wird,
sollen an den vorderen Kanten der Verteilungsbleche in der Höhe einstellbare Abwurfbleche
vorgesehen sein. Die Fuge zwischen den Verteilungsblechen kann durch ein oberhalb
der aneinandergrenzenden Kanten der beiden Verteilungsbleche angebrachtes dachförmiges
einstellbares Abschirm-, Leit- oder Verteilblech
/das zugeführte Gut abgedeckt werden.
[0014] An Hand der beiliegenden Zeichnungen soll die Erfindung nachfolgend noch weiter erläutert
werden. Auf den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 in schematischer Darstellung die Ausbildung einer Siebmaschine mit integrierter,
Verteil- und Segregationseinrichtung,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verteil- und Segregationseinrichtung.
Fig. 3 ein Verteilblech für diese Einrichtung,
Fig. 4 ein anderes Ausführungsbeispiel für eine Verteil- und Segregationseinrichtung
und
Fig. 5 in vergrößerter Darstellung die Ausbildung und Anordnung der Verteilungsbleche
in dieser Einrichtung.
[0015] Die Siebmaschine 10 besteht, wie Fig. 1 erkennen läßt, im wesentlichen aus dem Rahmengehäuse
13 mit den Siebdecks 14, der Antriebskonsole 15 und den Vibratoren 16. AM Einlauf
der Siebmaschine, d.h. vor dem obersten Siebboden 14 ist eine Verteil- und Segregationseinrichtung
11 bzw. 12 als Bausatz angebracht, so daß eine leichte Anpassung an unterschiedliche
Betriebserfordernisse beim Benutzer der Siebmaschine möglich ist. Die Länge der Verteil-
und Segregationseinrichtung hängt von verschiedenen Faktoren, wie Stoffeigenschaften
und Breite der Siebmaschine ab. Für breite Siebmaschinen ist es denkbar, zwei Verteileinrichtungen
nebeneinander zu setzen, die dann praktisch zwei Einläufe erhalten.
[0016] Wenn das Produkt die Verteil- und Segregationseinrichtung verläßt, und auf den Siebboden
fällt, dann ist die Segregation und die Verteilung vollkommen, so daß der Siebprozeß
dadurch enorm beschleunigt werden kaηn, d.h. die Verweilzeit auf dem Siebgewebe wird
dadurch wesentlich verkürzt und damit die spezifische Leistung gesteigert.
[0017] Bei der in Fig. 2 dargestellten Verteil- und Segregationseinrichtung 11 zeigt Fig.
2a einen Schnitt durch die Einrichtung und Fig. 2b eine Ansicht von oben auf diese
Einrichtung, die aus einem bis auf eine Einfüllöffnung 18 und eine Ablauföffnung 19
an der das Gut auf den Siebboden abgegeben wird, geschlösse- /besteht nen Kasten 17,
bei dem zwischen Seitenwänden ein Bodenteil 20 angeordnet ist, welches im Bereich
der Einfüllöffnung dachförmig 20a gestaltet ist und zur Ablauföffnung hin in einen
ebenen flach geneigten Teil 20b übergeht. Durch den dachartigen Bodenteil, der in
der Mitte zu einem Sattel zusammenläuft, wird das eingegebene Gut sofort nach allen
Selten verteilt. Durch die Vibration wird dann das Produkt in Richtung Siebboden weiterbefördert,
und gleichzeitig findet ein Schichtungs- und Segregationsprozeß durch die Vibration
statt.
[0018] Zur weiteren gleichmäßigen Verteilung des Gutes kann oberhalb des Bodens 20b ein
Verteilblech 21, welches in der Höhe verstellbar sein und in seinem unteren Bereich,
wie Fig. 3 erkennen läßt, mit Ausnehmungen 29 oder 30 versehen sein kann, vorgesehen
werden. Auch einstellbare Leitbleche oder -fahnen können zum Zweck der gleichmäßigeren
Verteilung des Gutes am Boden 20b angebracht sein.
[0019] Eventuell kann am Kasten 17 auci noch eine Beobachtungsöffnung 24 vorgesehen sein,
durch die die Gleichmäßigkeit der Verteilung des Gutes beobachtet werden kann.
[0020] Bei der Verteil- und Segregationseinrichtung 12 der Fig. 4 und 5 ist ein anderes
Prinzip der Verteilung angewandt und zwar wird hier das Produkt etwa mitt
ag in den Stutzen 25 des Gehäuses 23 aufgegeben und trifft dort zunächst zur Aufspaltung
in zwei Ströme auf ein dachförmiges Gebilde 26, das zur Teilung des Materialstromes
einstellbar ist. Von hier fällt das Material auf Bleche 27, die in der Neigung verstellbar
sind. (Fig. 5).
[0021] Das eintretende Material wandert nach der Teilung durch das Abschirm- und Leitblech
26 auf die Bleche 27 und wird dort durch die Vibration einerseits in Richtung Siebgewebe
und andererseits durch die Neigung zu den Seiten befördert.
[0022] Durch die schrägen Zuschnitte der Bleche 27 wird erreicht, daß über die Abwurfkanten
die Schichthöhe gleichmäßig über die Breite verteilt abgeworfen wird. Durch ein zusätzlich
angebrachtes Blech 28,das in der Höhe verstellbar ist, kann die Abwurfkante unterschiedlich
gestaltet werden, d.h. es kann ein kleines Wehr gebildet werden, oder es kann auch
schräg eingestellt werden und damit erreicht werden, daß die Abwurfkante über die
volle Breite das Material auf das darunterilegende Aufgabeblech 29 abwirft, das jetzt
noch einen weiteren Segregationsprozeß einleitet. Von dort fließt es schließlich auf
das Siebgewebe.
[0023] Natürlich kann der Einlaufstutzen 25 auch unterschiedlich gestaltet und auch etwas
außermittig angeordnet werden, falls. dies durch die Einbausituaticn erforderlich
wird.
1. Vibrations-Siebmaschine, insbes. der Mehrdeck-Bauart, dadurch gekennzeichnet, daß
im Einlaufbereich der Siebmaschine (10) eine oder mehrere in den Bewegungsablauf der
Siebmaschine integrierte Verteil- und Segregationseinrichtungen (11, 12) angeordnet
sind.
2. Siebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteil- und Segreqationseinrichtungen
(11, 12) als auswechselbar am Rahmengehäuse (13) der Siebmaschine (10) anbringbare
Bauelemente ausgebildet sind.
3. Siebmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteil- und
Segregationseinrichtung (11) ein bis auf eine Einfüllöffnung (18) und eine Ablauföffnung
(19) für das Gut zum Siebdeck (14) geschlossener Kasten (17) ist, dessen Boden (2G)
im Eintrittsbereich (20a) für das Gut eine dachförmige Neigung von der Mitte zu den
Seiten hin aufweist, woran sich dann ein ebener zum Siebdeck hin flach geneigter Bodenbereich
(20b) anschließt.
4. Siebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Austritt des
Gutes an der Ablauföffnung (19) oberhalb des Bodens (20b) ein in der Höhe verstellbares
Verteilblech (21) angeordnet ist.
5. Siebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verteil blech (21)
an seinem unteren Ende mit sägezahnförmigen oder rechteckigen Aussparungen (29, 30)
versehen ist.
6. Siebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden (20) der Verteil-
und Segregationseinrichtung (11) Leitbleche oder -fahnen (22) in beliebiger Anzahl
und Anordnung angebracht sind.
7. Siebmaschine nach ANspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbleche oder -fahnen
(22) einstellbar am Boden (20) gehalten sind.
8. Siebmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteil- und
Segregationseinrichtung (12) als mit einem oder mehreren Einlaufstutzen (25) und einer
Ablauföffnung für das Gut zum Siebdeck (14) versehenes Gehäuse (23) ausgebildet ist,
bei dem oberhalb des Aufgabebleches (29) zwei dachförmig von der Mitte nach außen
geneigte, in unterschiedliche Neigungen einstellbare Verteilungsbleche (27) angeordnet
sind.
9. Siebmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Aufgebebleches
(29) vor der Ablauföffnung ein in der Höhe verstellbares Verteilblech (21) mit sägezahnförmigen
oder rechteckigen Aussparungen (29, 30) angebracht ist.
10. Siebmaschine nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Aufgabeblech
(29) einstellbare Leitbleche oder -fahnen (22) vorgesehen sind.
11. Siebmaschine nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen
Kanten der Verteilungsbleche (27) in der Weise schräg geschnitten sind, daß die seitlichen
Bereiche gegenüber den in der Mitte liegenden Bereichen weiter zurück liegen.
12. Siebmaschine nech ANspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an den vorderen Kanten
der Verteilungsbleche (27) in der Höhe einstellbare Abwurfbleche (28) vorgesehen sind.
3. Siebmaschine nach Anspruch 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der aneinandergrenzenden
Kanten der beiden Verteilungsbleche (27) ein die Kanten der Bleche dachförmig überdeckendes
schwenkbares Leit- und Abschirmblech (26) angebracht ist.