(19)
(11) EP 0 205 089 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.12.1986  Patentblatt  1986/51

(21) Anmeldenummer: 86107587.7

(22) Anmeldetag:  04.06.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B07B 1/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.06.1985 DE 3520614

(71) Anmelder: Mogensen GmbH & Co KG
D-2000 Hamburg/Wedel (DE)

(72) Erfinder:
  • Eggerstedt, Karl-Heinz, Dipl.-Ing.
    D-2000 Wedel (DE)

(74) Vertreter: Struck, Willi (DE) 
Friedrich-Ebert-Strasse 10f
D-25421 Pinneberg
D-25421 Pinneberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vibrations-Siebmaschine mit integrierter Verteil- und Segregationseinrichtung


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vibrations-Siebmaschine, insbes. der Mehrzweck-Bauart und bezweckt die Schaffung einer Siebmaschine, bei der das Gut beim Auftreffen auf die Siebe bereits gleichmäßig verteilt und gegebenenfalls schon eine Segregation gebildet ist, so daß die Siebe für ihre eigentliche Aufgabe optimal ausgenutzt werden können mit der Folge; daß die Größe der Siebmaschinen reduziert und damit der Kostenaufwand verringert werden kann.
    Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, im Einlaufbereich der Siebmaschinen eine oder mehrere in den Bewegungsablauf der Siebmaschine integrierte Verteil-und Segregationseinrichtungen anzuordnen, d.h. gleichzeitig mit der Siebmaschine eine Verteilund Segregationseinrichtung mit in Schwingungen zu versetzen und dieses für den Prozeß auszunutzen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vibrations-Siebmaschine insbesondere der Mehrdeck-Bauart.

    [0002] Bei der Siebung mittel und fein disperser Stoffe und Schüttgüter ist zur Erzielung optimaler Siebleistungen und Trennschärfen die Art und Weise, wie das Siebgut auf die wirksame Siebfläche aufgegeben wird, von entscheidender Bedeutung.

    [0003] Im allgemeinen werden Siebmaschinen mittels Fördergeräten wie Förderbändern, Schnecken, Vibrationsförderern usw. beschickt. Dabei wird eine mehr oder weniger gleichmäßige Verteilung des Siebgutes beim Eintritt in die Siebmaschine erreicht. In der Regel wird das Siebgut entweder direkt auf das Siebgewebe aufgeschüttet, oder es befindet sich innerhalb der Siebmaschine ein sogenanntes Prall- oder Aufgabeblech, auf das das Schüttgut aufgegeben wird, um das Siebgewebe vor Verschleiß zu schützen. Von dem Prallblech fällt das Schüttgut dann auf das Siebgewebe. Diese Art der Beschickung hat zur Folge, daß die aktive Siebfläche nicht optimal ausgenutzt wird, weil bestimmte Siebflächen im Einlaufbereich nicht mit Produkt bedeckt werden, oder die Produktverteilung über die Breite unterschiedlich hoch ist. Häufig ist die Schichthöhe in der Mitte wesentlich höher als an den Seiten, so daß mittig eine Überlastung und seitlich eine Unterlast besteht.

    [0004] Außerdem muß bei dem zu siebenden Schüttgut, das in der Regel aus einer Mischung aus fein- und grobkörnigem Material besteht, zunächst auf dem Siebgewebe eine Segregation des Haufwerkes stattfinden , damit das Feingut durch die Siebmaschen vom Grobgut getrennt werden kann. Dieser ganze Prozeß läuft verhältnismäßig langsam ab, und die spezifischen Siebleistungen pro Quadratmeter Siebfläche sind entsprechend niedrig. Dadurch sind unverhältnismäßig große Siebmaschinen erforderlich.

    [0005] Durch die Erfindung sollen die genannten Nachteile vermieden und die Aufgabe gelöst werden, eine Siebmaschine zu schaffen, bei der das Gut beim Auftreffen auf die Siebe bereits gleichmäßig verteilt und auch schon eine Vorsegregation gebildet ist, so daß die Siebe für ihre eigentliche Aufgabe optimal ausgenutzt werden können mit der Folge, daß die Größe der Siebmaschinen reduziert und damit der Kostenaufwand verringert werden kann.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe, der der Gedanke zu grunde liegt, den Verteil- und Segregationsvorgang dem eigentlichen Siebprozeß vorzulagern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, im Einlaufbereich der Siebmaschinen eine oder mehrere in den Bewegungsablauf der Siebmaschine integrierte Verteil- und Segregationseinrichtung anzuordnen, d.h. gleichzeitig mit der Siebmaschine eine Verteil- und Segregationseinrichtung mit in Schwingung zu setzen und dieses für den Prozeß auszunutzen.

    [0007] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Verteil- und Segregationseinrichtungen als auswechselbar am Rahmen der Siebmaschine anbringbare Bauelemente auszubilden. Das Rahmengehäuse ist dabei dann so gestaltet, daß in den Einlaufbereich verschiedene Verteil- und Segregationseinrichtungen eingebaut werden können, um sich den Stoff- und Produkt-ionseigenschaften anpassen zu können. Außerdem geschieht die Produktzuführung aus sehr unterschiedlichen Richtungen, und daher ist es notwendig, auch unterschiedlich gestaltete Verteiler- und Segregationseinrichtungen zu wählen. Wichtig ist nur, daß alle die gleichen Anschlußmaße am Gehäuse haben und daher jederzeit wie ein Baukasten ausgewechselt werden können.

    [0008] Als Verteil- und Segregationseinrichtung kann beispielsweise ein bis auf eine Einfüllöffnung und eine Ablauföffnung für das Gut zum Siebdeck geschlossener Kasten dienen, dessen Boden im Eintrittsbereich für das Gut eine dachförmige Neigung von der Mitte zu den Seiten hin aufweist, woran sich dann ein ebener zum Siebdeck hin flach geneigter Bodenbereich anschließt.

    [0009] Abhängig von der Produktart-und den Eigenschaften des zu siebenden Stoffes kann es erforderlich sein, daß in die Verteileinrichtung noch zusätzliche Verteilhilfsmittel eingebaut werden müssen. Dieses können vor dem Austritt des Gutes an der Ablauföffnung oberhalb des Bodens in der Höhe verstellbare Verteilerbleche sein, die in ihren unteren Bereichen mit sägezahnförmigen oder rechteckigen Aussparungen versehen sein können.

    [0010] Für andere Produkte kann es notwendig sein, auf dem Verteilboden Leitbleche oder Leitfahnen anzubringen, die von unten durch den Verteilboden befestigt werden und einstellbar sind.

    [0011] Hiermit kann zusätzlich eine bessere Verteilung des Produktes über die gesamte Breite erreicht werden.

    [0012] Ein anderes Ausführungsbeispiel einer Verteil- und Segregationseinrichtung kann als mit einem oder mehreren Einlaufstutzen . und einer Ablauföffnung für das Gut zum Siebdeck versehenes Gehäuse ausgebildet sein, bei dem oberhalb des horizontalen Bodenbleches zwei dachförmig von der Mitte nach außen geneigte, in unterschiedliche Neigungen einstellbare Verteilungsbleche angeordnet sind. Diese Einstellbarkeit ist wichtig, weil die Fließeigenschaften der Prudukte sehr unterschiedlich sind und so die Neigung dem Produkt genau angepaßt werden kann.

    [0013] Die vorderen Kanten der Verteilungsbfeche sollen in der Weise schräg geschnitten sein, daß die seitlichen Bereiche gegenüber den in der Mitte liegenden Bereichen weiter zurück liegen. Damit wird die Produktverteilung über die Breite wesentlich verbessert. Um zu erreichen, daß über diese Abwurfkanten das Gut gleichmäßig abgeworfen wird, sollen an den vorderen Kanten der Verteilungsbleche in der Höhe einstellbare Abwurfbleche vorgesehen sein. Die Fuge zwischen den Verteilungsblechen kann durch ein oberhalb der aneinandergrenzenden Kanten der beiden Verteilungsbleche angebrachtes dachförmiges einstellbares Abschirm-, Leit- oder Verteilblech/das zugeführte Gut abgedeckt werden.

    [0014] An Hand der beiliegenden Zeichnungen soll die Erfindung nachfolgend noch weiter erläutert werden. Auf den Zeichnungen zeigen

    Fig. 1 in schematischer Darstellung die Ausbildung einer Siebmaschine mit integrierter, Verteil- und Segregationseinrichtung,

    Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verteil- und Segregationseinrichtung.

    Fig. 3 ein Verteilblech für diese Einrichtung,

    Fig. 4 ein anderes Ausführungsbeispiel für eine Verteil- und Segregationseinrichtung und

    Fig. 5 in vergrößerter Darstellung die Ausbildung und Anordnung der Verteilungsbleche in dieser Einrichtung.



    [0015] Die Siebmaschine 10 besteht, wie Fig. 1 erkennen läßt, im wesentlichen aus dem Rahmengehäuse 13 mit den Siebdecks 14, der Antriebskonsole 15 und den Vibratoren 16. AM Einlauf der Siebmaschine, d.h. vor dem obersten Siebboden 14 ist eine Verteil- und Segregationseinrichtung 11 bzw. 12 als Bausatz angebracht, so daß eine leichte Anpassung an unterschiedliche Betriebserfordernisse beim Benutzer der Siebmaschine möglich ist. Die Länge der Verteil- und Segregationseinrichtung hängt von verschiedenen Faktoren, wie Stoffeigenschaften und Breite der Siebmaschine ab. Für breite Siebmaschinen ist es denkbar, zwei Verteileinrichtungen nebeneinander zu setzen, die dann praktisch zwei Einläufe erhalten.

    [0016] Wenn das Produkt die Verteil- und Segregationseinrichtung verläßt, und auf den Siebboden fällt, dann ist die Segregation und die Verteilung vollkommen, so daß der Siebprozeß dadurch enorm beschleunigt werden kaηn, d.h. die Verweilzeit auf dem Siebgewebe wird dadurch wesentlich verkürzt und damit die spezifische Leistung gesteigert.

    [0017] Bei der in Fig. 2 dargestellten Verteil- und Segregationseinrichtung 11 zeigt Fig. 2a einen Schnitt durch die Einrichtung und Fig. 2b eine Ansicht von oben auf diese Einrichtung, die aus einem bis auf eine Einfüllöffnung 18 und eine Ablauföffnung 19 an der das Gut auf den Siebboden abgegeben wird, geschlösse- /besteht nen Kasten 17, bei dem zwischen Seitenwänden ein Bodenteil 20 angeordnet ist, welches im Bereich der Einfüllöffnung dachförmig 20a gestaltet ist und zur Ablauföffnung hin in einen ebenen flach geneigten Teil 20b übergeht. Durch den dachartigen Bodenteil, der in der Mitte zu einem Sattel zusammenläuft, wird das eingegebene Gut sofort nach allen Selten verteilt. Durch die Vibration wird dann das Produkt in Richtung Siebboden weiterbefördert, und gleichzeitig findet ein Schichtungs- und Segregationsprozeß durch die Vibration statt.

    [0018] Zur weiteren gleichmäßigen Verteilung des Gutes kann oberhalb des Bodens 20b ein Verteilblech 21, welches in der Höhe verstellbar sein und in seinem unteren Bereich, wie Fig. 3 erkennen läßt, mit Ausnehmungen 29 oder 30 versehen sein kann, vorgesehen werden. Auch einstellbare Leitbleche oder -fahnen können zum Zweck der gleichmäßigeren Verteilung des Gutes am Boden 20b angebracht sein.

    [0019] Eventuell kann am Kasten 17 auci noch eine Beobachtungsöffnung 24 vorgesehen sein, durch die die Gleichmäßigkeit der Verteilung des Gutes beobachtet werden kann.

    [0020] Bei der Verteil- und Segregationseinrichtung 12 der Fig. 4 und 5 ist ein anderes Prinzip der Verteilung angewandt und zwar wird hier das Produkt etwa mittag in den Stutzen 25 des Gehäuses 23 aufgegeben und trifft dort zunächst zur Aufspaltung in zwei Ströme auf ein dachförmiges Gebilde 26, das zur Teilung des Materialstromes einstellbar ist. Von hier fällt das Material auf Bleche 27, die in der Neigung verstellbar sind. (Fig. 5).

    [0021] Das eintretende Material wandert nach der Teilung durch das Abschirm- und Leitblech 26 auf die Bleche 27 und wird dort durch die Vibration einerseits in Richtung Siebgewebe und andererseits durch die Neigung zu den Seiten befördert.

    [0022] Durch die schrägen Zuschnitte der Bleche 27 wird erreicht, daß über die Abwurfkanten die Schichthöhe gleichmäßig über die Breite verteilt abgeworfen wird. Durch ein zusätzlich angebrachtes Blech 28,das in der Höhe verstellbar ist, kann die Abwurfkante unterschiedlich gestaltet werden, d.h. es kann ein kleines Wehr gebildet werden, oder es kann auch schräg eingestellt werden und damit erreicht werden, daß die Abwurfkante über die volle Breite das Material auf das darunterilegende Aufgabeblech 29 abwirft, das jetzt noch einen weiteren Segregationsprozeß einleitet. Von dort fließt es schließlich auf das Siebgewebe.

    [0023] Natürlich kann der Einlaufstutzen 25 auch unterschiedlich gestaltet und auch etwas außermittig angeordnet werden, falls. dies durch die Einbausituaticn erforderlich wird.


    Ansprüche

    1. Vibrations-Siebmaschine, insbes. der Mehrdeck-Bauart, dadurch gekennzeichnet, daß im Einlaufbereich der Siebmaschine (10) eine oder mehrere in den Bewegungsablauf der Siebmaschine integrierte Verteil- und Segregationseinrichtungen (11, 12) angeordnet sind.
     
    2. Siebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteil- und Segreqationseinrichtungen (11, 12) als auswechselbar am Rahmengehäuse (13) der Siebmaschine (10) anbringbare Bauelemente ausgebildet sind.
     
    3. Siebmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteil- und Segregationseinrichtung (11) ein bis auf eine Einfüllöffnung (18) und eine Ablauföffnung (19) für das Gut zum Siebdeck (14) geschlossener Kasten (17) ist, dessen Boden (2G) im Eintrittsbereich (20a) für das Gut eine dachförmige Neigung von der Mitte zu den Seiten hin aufweist, woran sich dann ein ebener zum Siebdeck hin flach geneigter Bodenbereich (20b) anschließt.
     
    4. Siebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Austritt des Gutes an der Ablauföffnung (19) oberhalb des Bodens (20b) ein in der Höhe verstellbares Verteilblech (21) angeordnet ist.
     
    5. Siebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verteil blech (21) an seinem unteren Ende mit sägezahnförmigen oder rechteckigen Aussparungen (29, 30) versehen ist.
     
    6. Siebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden (20) der Verteil- und Segregationseinrichtung (11) Leitbleche oder -fahnen (22) in beliebiger Anzahl und Anordnung angebracht sind.
     
    7. Siebmaschine nach ANspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbleche oder -fahnen (22) einstellbar am Boden (20) gehalten sind.
     
    8. Siebmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteil- und Segregationseinrichtung (12) als mit einem oder mehreren Einlaufstutzen (25) und einer Ablauföffnung für das Gut zum Siebdeck (14) versehenes Gehäuse (23) ausgebildet ist, bei dem oberhalb des Aufgabebleches (29) zwei dachförmig von der Mitte nach außen geneigte, in unterschiedliche Neigungen einstellbare Verteilungsbleche (27) angeordnet sind.
     
    9. Siebmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Aufgebebleches (29) vor der Ablauföffnung ein in der Höhe verstellbares Verteilblech (21) mit sägezahnförmigen oder rechteckigen Aussparungen (29, 30) angebracht ist.
     
    10. Siebmaschine nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Aufgabeblech (29) einstellbare Leitbleche oder -fahnen (22) vorgesehen sind.
     
    11. Siebmaschine nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Kanten der Verteilungsbleche (27) in der Weise schräg geschnitten sind, daß die seitlichen Bereiche gegenüber den in der Mitte liegenden Bereichen weiter zurück liegen.
     
    12. Siebmaschine nech ANspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an den vorderen Kanten der Verteilungsbleche (27) in der Höhe einstellbare Abwurfbleche (28) vorgesehen sind.
     
    3. Siebmaschine nach Anspruch 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der aneinandergrenzenden Kanten der beiden Verteilungsbleche (27) ein die Kanten der Bleche dachförmig überdeckendes schwenkbares Leit- und Abschirmblech (26) angebracht ist.
     




    Zeichnung