(19)
(11) EP 0 209 815 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.01.1987  Patentblatt  1987/05

(21) Anmeldenummer: 86109556.0

(22) Anmeldetag:  12.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 17/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR LI NL

(30) Priorität: 17.07.1985 DE 8520590 U

(71) Anmelder: Union-Bau Frankfurt GmbH
D-6052 Mülheim/Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Wannemacher, Robert
    D-8500 Nürnberg 90 (DE)

(74) Vertreter: Jochem, Bernd, Dipl.-Wirtsch.-Ing. 
Patentanwälte, Postfach 17 01 45
D-60075 Frankfurt/Main
D-60075 Frankfurt/Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mantelstein für mehrschalige Schornsteine


    (57) Der Mantelstein ist für mehrschalige Schornsteine mit Innenrohr bestimmt. Er besteht aus einer Tragschicht (10) und wenigstens einer daran von vornherein innenseitig fest angebrachten Wärmedämmschicht (12). Diese ist auf ihrer Innenseite mit eine Luftschicht (18) überbrückenden Vor­sprüngen oder Rippen (14) zur seitlichen Abstützung des Innenrohrs (16) versehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Mantelstein für mehrschalige Schornsteine mit Innenrohr, bestehend aus einer Tragschicht und wenigstens einer daran von vornherein innenseitig fest angebrachten Wärmedämmschicht aus einem formbaren Material.

    [0002] Ein derartiger Mantelstein ist aus der DE-AS 29 40 188 be­kannt. Eine Luftschicht zwischen den Schalen des Schorn­steins ist dabei nicht vorgesehen.

    [0003] Es ist weiterhin bekannt, Schornsteine aus Mantelsteinen und Abschnitten des Innenrohrs aufzubauen und den Zwischenraum mit einer erhärtenden Wärmedämmschicht auszugießen. Diese am Bau auszuführende Arbeit verlängert die Bauzeit und ist hin­sichtlich Qualität, Dauer und Kosten den vielfältigen und kaum voraussehbaren Einflußfaktoren und Zufälligkeiten des Bau­geschehens unterworfen.

    [0004] Darüberhinaus ist es bekannt, einen mehrschaligen Schornstein bauseits aus Mantelsteinen, Innenrohrabschnitten und einer oder mehreren Wärmedämmschichten aus Mineralfasern zu montie­ren. Hierfür gilt gleichfalls das oben Gesagte. Zwar ist eine gewisse Vereinfachung und Beschleunigung der Bauzeit dadurch möglich, daß die Mineralfaserschicht schon in der Vorferti­gung auf den Innenrohrabschnitten oder im Mantelstein ange­ bracht wird, aber dann muß sie bis zum Einbau in umständlicher Weise gegen atmosphärische und mechanische schädliche Einflüsse geschützt werden.

    [0005] Im übrigen befindet sich bei hinterlüfteten Schornsteinen die Luftschicht normalerweise zwischen der Wärmedämmschicht und dem Mantelstein, d.h. die Wärmedämmschicht ist der Feuchtig­keit und chemischen Wirkung des durch das Innenrohr nach außen dringenden Kondensats ausgesetzt. Es ist zwar auch schon vor­geschlagen worden (DE-A1-34 05 740), die Luftschicht zwischen dem Innenrohr und der Wärmedämmschicht anzuordnen, aber dabei sind sich radial bis zum Innenrohr erstreckende, axial durch­gehende Rippen an der Tragschicht vorgesehen, zwischen die in umständlicher Weise einzelne Isoliermattenstücke eingelegt werden müssen, die ebenfalls wieder bis zum Einbau schädlichen atmosphärischen und mechanischen Einflüssen ausgesetzt sind.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mantelstein der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem nicht nur bei zuverlässig einzuhaltender, gleichbleibender Qualität eine Vereinfachung und Beschleunigung der Bauarbeiten erzielt werden kann, sondern gleichzeitig auch eine Verbesserung der Wärmedämmung und Hinterlüftung des Schornsteins.

    [0007] Vorstehende Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die genannte,aus einem formbaren Material bestehende Wärmedämmschicht auf ihrer Innenseite mit eine Luftschicht überbrückenden Vorsprüngen oder Rippen zur seitlichen Ab­stützung des Innenrohrs versehen ist.

    [0008] Bei dem neuen Mantelstein bilden die äußere, statisch tragende Schicht und eine oder mehrere fest mit ihr verbundene Wärme­dämmschichten eine Transport- und Montageeinheit, die gegen äußere Einflüsse weitgehend unabhängig ist und sich praxisge­recht handhaben läßt.

    [0009] Theoretisch besteht die Möglichkeit, daß die Tragschicht des Mantelsteins und die Wärmedämmschicht je für sich einzeln ge­formt und nach dem Erhärten zusammengefügt werden. Vorgezogen wird jedoch eine Ausführung, bei welcher die Wärmedämmschicht an die Tragschicht angeformt ist. Dabei kann zunächst die Tragschicht geformt und nach deren Erhärten die Wärmedämm­schicht unmittelbar angeformt werden, wobei die Tragschicht als äußere Schalung dient. Alternativ ist eine bevorzugte Aus­führungsform dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmschicht und die Tragschicht durch gleichzeitiges Erhärten bzw. Abbin­den ohne Zwischenlage an der Grenzschicht in einander übergängig ausgebildet sind.

    [0010] Die statisch tragende Schicht des Mantelsteins kann bei der Erfindung aus jedem auch bisher für diese Schicht verwendeten Material bestehen, vorzugsweise z. B. aus Leichtbeton. Für die Wärmedämmschicht stehen gießfähige, hitzebeständige, po­röse Materialien zur Verfügung, wie sie in ihrer Art prinzipiell bisher auch schon zum nachträglichen Ausgießen des Zwischen­raums zwischen Innenrohr und Mantelstein benutzt worden und beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Perlite oder Liapor erhältlich sind. Geeignet sind prinzipiell insgesamt stark poröse oder geschäumte bzw. aufgeblähte mineralische Materialien oder Materialgemische, wobei die Hauptbestandteile z. B. Beton, Ton, Bimsstein und/oder Vermiculite sein können. Diese Materialien lassen sich in bekannter Weise thermisch und/oder hydraulisch, d. h. mittels Wasser zum Abbinden bzw. zur Verfestigung bringen.

    [0011] Die Erfindung ist nicht auf eine einzige Wärmedämmschicht be­schränkt. Je nach Anforderungen können z. B. zwei oder mehr ineinander angeordnete Wärmedämmschichten vorhanden sein, wo­bei z. B. diejenige Wärmedämmschicht, an welcher das Innenrohr abgestützt wird, aus einem besonders festen und/oder hitzebe­ständigen Material besteht, während eine weitere Wärmedämm­schicht im Vergleich leichter ist und eine besonders wirksame Wärmedämmung bietet.

    [0012] Das wesentliche Merkmal der Erfindung sind die von der ge­formten Wärmedämmschicht radial nach innen vorspringenden, eine Luftschicht überbrückenden Vorsprüngen oder Rippen zur seit­lichen Abstützung des Innenrohrs. Wenn statt einzelner, punk­tuell angeordneter Vorsprünge Rippen vorgesehen sind, so soll­ten sich diese vorzugsweise über die gesamte axiale Länge der Wärmedämmschicht erstrecken. Die mittels dieser Vorsprünge oder Rippen erzeugte, das Innenrohr umgebende Luftschicht hat zweckmäßigerweise eine Breite von etwa 1,5 cm oder mehr. Vor­zugsweise sind die Vorsprünge oder Rippen an die Wärmedämm­schicht angeformt, es besteht jedoch auch die Möglichkeit, sie einzeln vorzufertigen und mit der Wärmedämmschicht und/oder der Tragschicht, z.B. durch formschlüssigen Eingriff, zu ver­binden. Sie können beispielsweise die Form eines zwischen den Mantelsteinen einzulegenden, metallischen Führungsrahmens für das Innenrohr haben. Auf jeden Fall hat die vorgeschlagene Lage des Luftspalts, unabhängig davon, ob man die Luft als zusätzliche Wärmedämmschicht nutzt oder durch Luftzirkulation für Hinterlüftung sorgt, den Vorteil, daß die Wärmedämmschicht durch die Luftschicht im wesentlichen gegenüber Hitze-, Feuch­tigkeits- und chemischen Einflüssen weitgehend abgeschirmt ist.

    [0013] Eine weitere wahlweise zur Wärmedämmung oder Hinterlüftung dienende Luftschicht kann gemäß der Neuerung dadurch gewonnen werden, daß die Wärmedämmschicht durch eine Luftschicht über­brückende Rippen oder Vorsprünge fest mit der Tragschicht des Mantelsteins verbunden ist. Diese zusätzliche Luftschicht be­findet sich radial außerhalb der Wärmedämmschicht. Die sie überbrückenden Vorsprünge oder Rippen können wahlweise aus dem Material der Wärmedämmschicht oder dem Material der Trag­schicht des Mantelsteins geformt sein.

    [0014] Um im Schornstein eine praktisch fugenlose Wärmedämmschicht zu erhalten, ohne daß diese bei dem einzelnen Mantelstein axial über dessen statisch tragende Schicht vorsteht, ist in wei­terer bevorzugter Ausgestaltung der Neuerung vorgesehen, daß die Tragschicht an wenigstens einem axialen Ende nach außen hin abgestuft oder abgeschrägt ist. Im fertigen Zustand des Schornsteins besteht dann nur im äußeren, abgestuften oder ab­geschrägten Bereich eine vorzugsweise mit Wärmedämmörtel aus­gefüllte Mörtelfuge, während die Abschnitte der Wärmedämm­schicht und gegebenenfalls der radial innere Bereich der Stirn­flächen der Tragschicht der Mantelsteine stumpf aufeinander aufsitzen.

    [0015] Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß derselbe Mantelstein mit angeformter Wärmedämmschicht je nach den Bedingungen des Anwendungsfalls für unterschiedliche Dämmwirkung eingesetzt werden kann. Die bessere Wärmedämmung wird dann erhalten, wenn die Luftschicht zwischen dem Innenrohr und der Wärmedämmschicht eingesperrt ist und selbst eine Wärmedämmschicht bildet. Wenn jedoch die Wärmedämmung des normalerweise aus Schamotte be­stehenden Innenrohrs, wie z. B. bei Heizungsanlagen, die im Kondensatbereich betrieben werden, nicht erforderlich oder gar unerwünscht ist, kann die Luftschicht zwischen dem Innen­rohr und der Wärmedämmschicht des Mantelsteins durch am un­teren und oberen Ende des Schornsteins angeordnete Lufteintritts- bzw. -austrittsöffnungen der Hinterlüftung des Innenrohrs dienen. Die Luftaustrittsöffnungen am Kaminkopf sind dabei durch Regen abweisende Gitterkonstruktionen in bereits bekannter Form aus­zubilden. Um eine Lufteintrittsöffnung an einer Kamintür zu erhalten, die in diesem Fall direkt an dem Innenrohr einge­setzt wird, ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Neuerung ein Mantelstein vorgesehen, welcher mit einer seit­lichen Öffnung ausgebildet ist, die am Umfang durch ein von der Außenwand bis zum Innenrohr reichendes Futterstück be­grenzt ist, welches wahlweise mit oder ohne Lufteintritts­öffnungen versehen sein kann, welche im montierten Zustand mit der Luftschicht zwischen Innenrohr und Wärmedämmschicht in Verbindung stehen. Die am Innenrohr sitzende Kamintür ist dabei durch das Futterstück hindurch zugänglich.

    [0016] Wenn sich die Kamintür nicht im Heizungskeller befindet oder besonders warme Luft in den ringförmigen Luftspalt des Schorn­steins eingeleitet werden soll, wird vorzugsweise in Verbindung mit einem Mantelstein mit seitlicher Öffnung im Heizungskeller ein Futterstück eingesetzt, das aus einem inneren, an ein Rauch­gasrohr eines Wärmeerzeugers anschließbaren, bis zum Innenrohr reichenden Rohrstutzen, einem diesen mit Abstand umgebenden, bis zur Luftschicht neben der Wärmedämmschicht reichenden Mantel­rohr und den Abstand überbrückenden Verbindungsgliedern besteht, die mit Lufteintrittsöffnungen versehen sind. Ein derartiges, die Montage hinterlüfteter Schornsteine wesentlich erleich­terndes Futterstück ist auch dann vorteilhaft, wenn sich der belüftete ringförmige Luftspalt des Schornsteins radial außer­halb der Wärmedämmschicht befindet.

    [0017] Die Lufteintritts- bzw. -durchlaßöffnungen in den genannten Futterstücken können wahlweise auch ganz oder teilweise ver­schließbar ausgebildet sein.

    [0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dar­gestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig.1 einen Querschnitt durch einen Mantelstein mit angeformter Wärmedämmschicht;

    Fig.2 einen einseitigen Längsschnitt durch den Mantel­stein nach Fig. 1,

    Fig.3 einen Querschnitt durch einen Mantelstein ent­sprechend Fig. 1 mit einer seitlichen Lufteintritts­öffnung im Bereich einer Kamintür;

    Fig.4 einen Längsschnitt durch den Mantelstein nach Fig. 3;

    Fig.5 den Mantelstein nach Fig. 3 in Verbindung mit einem anders geformten Futterstück mit Lufteintritts­öffnungen.

    Fig. 6 einen Längsschnitt durch einen Mantelstein mit einem aufgelegten metallischen Führungsrahmen für das Innenrohr;

    Fig. 7 eine Draufsicht auf einen anderen Mantelstein mit einem aufgelegten Führungsrahmen anch Fig. 6;

    Fig. 8 einen Querschnitt durch ein zum Anschluß eines Rauchgasrohrs geeignetes Futterstück mit Luftein­trittsöffnungen, eingesetzt in einen der Mantel­steine nach Fig. 1 bis 7;

    Fig. 9 eine Seitenansicht des Futterstücks nach Fig. 8.



    [0019] Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Mantelstein besteht im Beispiels­fall aus einer äußeren, statisch tragenden Schicht 10 und einer fest mit dieser verbundenen Wärmedämmschicht 12. Zu den ver­schiedenen Möglichkeiten der Materialauswahl und der Herstel­lungsverfahren wird auf die obigen Ausführungen verwiesen. Die Wärmedämmschicht 12 hat auf der Innenseite angeformte senk­rechte Rippen 14, an denen sich im montierten Zustand ein Innenrohr 16, z. B. aus Schamotte abstützt. Die Dicken der Tragschicht 10 und der Wärmedämmschicht 12 richten sich nach den Anforderungen des jeweiligen Anwendungsfalles. Die Höhe der Rippen 14 ist so bemessen, daß zwischen der Wärmedämm­schicht 12 und dem Innenrohr 16 eine Luftschicht 18 von wenig­stens etwa 1,5 cm Breite frei bleibt. Zwischen den Rippen 14 und dem Innenrohr 16 besteht ein geringes Spiel in der Größen­ordnung von etwa 1 mm oder wenigen mm, um die freie Beweglich­keit des Innenrohrs 16 zu gewährleisten.

    [0020] Es versteht sich, daß statt des gezeigten quadratischen Quer­schnitts der äußere Mantel und/oder das Innenrohr 16 auch be­liebige andere Querschnittsformen haben können, wobei ledig­lich die Rippen oder Vorsprünge 14 in ihrer Anordnung und Größe anzupassen sind.

    [0021] Der einseitige Längsschnitt nach Fig. 2 durch den Mantelstein nach Fig. 1 zeigt, daß sich die Wärmedämmschicht 12 und die Rippen 14 über die gesamte axiale Länge des Mantelsteins er­strecken. Die Tragschicht 10 ist an einem axialen Ende nach außen abgeschrägt. Die Schrägfläche ist mit 20 bezeichnet. Sie erstreckt sich im Beispielsfall etwa über 2/3 der Dicke der Tragschicht 10, so daß die Mantelsteine beim Errichten des Schornsteins mit den inneren Bereichen der Stirnflächen der Tragschicht 10 und mit den Dämmschichten 12 stumpf und praktisch fugenlos aufeinandergesetzt werden können. Der durch die Schrägfläche 20 oder eine in diesem Bereich ausge­bildete Stufung gebildete Ringspalt 22 zwischen aufeinander­gesetzten Mantelsteinen wird mit Wärmedämmörtel gefüllt. Diese Mörtelfuge ist somit auf den radial äußeren Bereich der Trag­schicht 10 begrenzt.

    [0022] Alternativ zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 könnte die Dämmschicht 12 auch um die Höhe einer normalen ebenen Mörtel­fuge in axialer Richtung länger sein als die Tragschicht 10.

    [0023] Die Fig. 3 bis 5 zeigen den Mantelstein nach Fig. 1 und 2 in Ausgestaltung mit einer seitlichen Öffnung 24, durch die eine Kamintür 26 zugänglich ist. Die Kamintür dichtet in diesem Fall unmittelbar eine z. B. zur Säuberung des Kamins freizu­legende Öffnung im Innenrohr 16 ab. Die Tragschicht 10 ist mit einem Futterstück 28 verbunden, welches die seitliche Schornsteinöffnung 24 am Umfang begrenzt und einen runden oder polygonalen Querschnitt haben kann. Das Futterstück 28 besteht aus einem feuerfesten Material, z. B. Blech. In dem Futterstück 28 sind Lufteintrittsöffnungen 30 angebracht, welche die Außen­atmosphäre mit der Luftschicht 18 verbinden. Außerdem steht diese, wie oben erwähnt, über Luftaustrittsöffnungen am Kamin­kopf mit der Außenatmosphäre in Verbindung, so daß im Schorn­stein die Luftschicht 18 ständig von unten nach oben aufsteigt und dadurch das Innenrohr 18 hinterlüftet wird. Verwendet man dagegen ein Futterstück 28 ohne Lufteintrittsöffnungen 30 und sieht auch keine Luftaustrittsöffnungen am Kaminkopf vor, ist, da das Futterstück 28 bis an das Innenrohr 16 heranreicht, die Luftschicht 18 eingeschlossen und bildet selbst eine zusätzliche Wärmedämmschicht.

    [0024] Während bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 das Futterstück 28 im Bereich der Tragschicht 10 und der Dämmschicht 12 mit einem erweiterten äußeren Umfang und im Bereich der Luftschicht 18 durch Abstufung mit einem engeren Umfangsbereich ausgebil­det ist, sieht die Ausführung nach Fig. 5 ein Futterstück 32 mit von außen nach innen konstantem Mantel vor, dessen Quer­schnitt kleiner ist als der Querschnitt der seitlichen Öffnung in der Tragschicht 10 und der Dämmschicht 12, so daß zwischen diesen und dem Futterstück 32 ein Freiraum für den Luftein­tritt erhalten wird. Es versteht sich, daß die Gestaltung des Futterstücks 28 bzw. 32, der Laibung der seitlichen Öffnung in der Tragschicht 10 und Dämmschicht 12 sowie der Luftein­trittsöffnungen 30 zahlreiche Ausführungsvarianten gestattet, darunter auch solche mit wahlweise zu öffnenden und zu ver­schließenden Lufteintrittsöffnungen 30. Es versteht sich weiterhin, daß Futterstücke der hier beschriebenen Art an den Reinigungsöffnungen von Schornsteinen unabhängig von dem hier beschriebenen Schornsteinquerschnitt immer dann Anwendung finden können, wenn eine Hinterlüftung vorgesehen ist. Die Kamin­tür ist am Futterstück 28 bzw. 32 gelagert.

    [0025] Fig. 6 zeigt eine Variante der Vorsprünge bzw. Rippen 14 der Ausführungen nach Fig. 1 bis 5. Anstelle von an der Wärmedämm­schicht 12 angeformten Rippen sind in diesem Fall Führungsrah­men 15, z.B. aus Edelstahl, vorgesehen, die jeweils zwischen die Mantelsteine eingelegt und dadurch befestigt werden. Jeder Führungsrahmen 15 besteht im Beispielsfall aus einem dem Quer­schnitt des Innenrohrs 16 angepaßten, an diesem anliegenden Rahmenteil mit sich radial erstreckenden Streben, welche die Vorsprünge 14 bilden. Die Enden der Streben können, wie in Fig. 6 gezeigt, hakenförmig umgebogen sein, um sich an einem stufenförmigen Absatz der oberen Fläche der Tragschicht 10 festzukrallen. Ein Führungsrahmen 15 gemäß Fig. 6 behindert die Luftzirkulation zwischen dem Innenrohr 16 und der Wärme­dämmschicht 12 noch weniger als die Rippen 14 gemäß Fig. 1 bis 5, andererseits stellt er ein besonderes Montageteil dar.

    [0026] Um auch bei den Ausführungen nach Fig. 1 bis 5 einen Luftaus­tausch zwischen den durch die Rippen 14 seitlich begrenzten Hohlräumen zu erhalten, können die Rippen 14, wie in Fig. 2 gestrichelt angedeutet, an wenigstens einem Ende abgeschrägt sein.

    [0027] Während in Fig. 6 der Führungsrahmen 15 im Schnitt und zur besseren Veranschaulichung darüber auch noch einmal in perspek­tivischer Darstellung gezeigt ist, wird er in Fig. 7 in Drauf­sicht dargestellt. Im übrigen ist der Mantelstein nach Fig. 7 insofern gegenüber den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispie­len abgewandelt, als er zusätzlich zur Luftschicht 18 noch eine weitere Luftschicht 19 zwischen der Tragschicht 10 und der Wärmedämmschicht 12 aufweist. Wenn der Führungsrahmen 15 beim Formvorgang in die Tragschicht 10 und die Wärmedämmschicht 12 fest eingeschlossen wird, kann er diese beiden Teile des Man­telsteins miteinander verbinden. Alternativ können an der Tragschicht 10 und/oder an der Wärmedämmschicht 12 nicht ge­zeigte Vorsprünge angeformt sein, welche den Luftspalt zwischen diesen beiden Schichten überbrücken und sie miteinander ver­binden.

    [0028] Bei den Ausführungen nach Fig. 3 bis 5 ist davon ausgegangen worden, daß Lufteintrittsöffnungen 30 in einem Futterstück für eine Kamintür angebracht sein können. In der Praxis könnte dies jedoch dann zu Problemen führen, wenn die Reinigungstüren, was häufig vorkommt, nicht im Aufstellungsraum des Wärmeerzeugers angeordnet sind, und der Raum, in dem sie sich befinden, beson­ders kalt ist. In solchen Fällen wird es sich empfehlen, die Lufteintrittsöffnungen 30 in einem Futterstück gemäß Fig. 8 anzubringen, welches zum Anschluß des Rauchgasrohrs des Wärme­ erzeugers in dessen Aufstellungsraum bestimmt ist. Man erreicht dabei eine zusätzliche Aufheizung der zum Hinterlüften des Schornsteins benutzten Luft dadurch, daß im Bereich der Schorn­steinwange das Rauchgasrohr des Wärmeerzeugers ohne Isolierung gelassen wird.

    [0029] Das insgesamt mit 34 bezeichnete Futterstück nach Fig. 8 hat einen inneren Rohrstutzen 36, dessen Durchmesser sich nach dem Durchmesser des einzuführenden Rauchgasrohres richtet. In den Rohrstutzen 36 ist eine umlaufende Sicke 38 eingeformt, in welche ein temperaturfester Strick oder eine dauerelastische, temperaturfeste Masse eingebracht werden, um das Rauchgasrohr abzudichten. Die Dichtung dient gleichzeitig der weitgehenden Verhinderung der Schall- und Schwingungsübertragung beim Be­trieb des Wärmeerzeugers.

    [0030] Der Rohrstutzen 36 ist an dem am Innenrohr 16 anliegenden Ende mit einem Bördelrand versehen. Dadurch wird verhindert, daß der Rohrstutzen 36 in das Schamotterohr eindringt. Andernfalls könnte es geschehen, daß das Rauchgasrohr durch die Längendeh­nung des Schamotterohrs verformt oder letztere behindert wer­den könnte.

    [0031] Das Futterstück 34 hat weiterhin ein den Rohrstutzen 36 mit Ab­stand umgebendes Mantelrohr 40, dessen Länge sich aus der Dicke des Verputzes sowie der Trag- und Wärmedämmschicht des Mantel­steins errechnet. Die Innenkante des Mantelrohrs 40 liegt also vorzugsweise bündig mit der Innenkante der Wärmedämmschicht 12. An der Innenkante ist das Mantelrohr 40 über eine sich radial erstreckende Verbindungswand 42 mit dem Rohrstutzen 36 fest verbunden, z.B. verschweißt. Analog wie bei den Futterstücken nach Fig. 3 bis 5 befinden sich in der Verbindungswand 42 Lufteintrittsöffnungen 30. Sie können z.B. als runde Löcher, aber auch z.B. als sich radial oder in Umfangsrichtung er­streckende Langlöcher ausgebildet sein. Die Größe und Anzahl richtet sich nach der einzuführenden Luftmenge.

    [0032] Wenn man dem Mantelrohr 40 einen zum Rohrstutzen 36 konzentri­schen runden Querschnitt gibt, begrenzen die Maße des Mantel­steins und der Wärmedämmschicht die Größe der Lufteintritts­öffnungen 30. Fig. 9 zeigt eine Lösung dieses Problems. Indem man das Mantelrohr 40 als längliches, aufrecht stehendes Recht­eckrohr ausbildet, lassen sich über und unter dem Rohrstutzen 36 große Lufteintrittsöffnungen 30 gewinnen.

    [0033] Während des Betriebs des Wärmeerzeugers wird die aus seinem Aufstellungsraum in den belüfteten Hohlraum 18 des Schorn­steins angesaugte Luft beim Durchtritt durch den Zwischen­raum zwischen Rohrstutzen 36 und Mantelrohr 40 erwärmt. Es versteht sich, daß dieselbe Funktion und die Vereinfachung der Montage auch bei anderen Mantelstein-Bauformen bzw. Schorn­steinquerschnitten ausgenutzt werden können, wo sich der be­lüftete Hohlraum des Schornsteins an anderer Stelle, z.B. radial außerhalb der Wärmedämmschicht, befindet.

    [0034] Wird im Einzelfall die Hinterlüftung des Schornsteins nicht benötigt, kann statt des Futterstücks 34 mit Lufteintritts­öffnungen 30 ein solches ohne Lufteintrittsöffnungen oder mit wahlweise verschließbaren Lufteintrittsöffnungen verwendet werden.


    Ansprüche

    1. Mantelstein für mehrschalige Schornsteine mit Innenrohr, bestehend aus einer Tragschicht und wenigstens einer daran von vornherein innenseitig fest angebrachten Wärme­dämmschicht aus einem formbaren Material, da­durch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmschicht (12) auf ihrer Innenseite mit eine Luftschicht (18) überbrückenden Vorsprüngen oder Rippen (14) zur seitlichen Abstützung des Innenrohrs (16) ver­sehen ist.
     
    2. Mantelstein nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Vorsprünge oder Rippen (14) an die Wärmedämmschicht (12) angeformt sind.
     
    3. Mantelstein nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Vorsprünge an der Wärmedämmschicht (12) und/oder der Tragschicht (10) fixier­bare Einlegeteile, z.B. in Form metallischer Stützrahmen (15), sind.
     
    4. Mantelstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmschicht (12) an die Tragschicht (10) ange­formt ist.
     
    5. Mantelstein nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Wärmedämmschicht (12) und die Tragschicht (10) durch gleichzeitiges Erhärten bzw. Abbinden ohne Zwischenlage an der Grenzschicht in­einander übergängig ausgebildet sind.
     
    6. Mantelstein nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmschicht (12) durch eine Luftschicht überbrückende Rippen oder Vorsprünge fest mit der Tragschicht (10) verbunden ist.
     
    7. Mantelstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschicht (10) an wenigstens einem axialen Ende nach außen abgestuft oder abgeschrägt (Schrägfläche 20) ist.
     
    8. Mantelstein nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß die sich in axialer Richtrung erstreckenden Rippen (14) an wenig­stens einem Ende abgeschrägt oder stufenförmig abge­setzt sind, so daß die durch die Rippen (14) getrennten Hohlräume miteinander in Verbindung stehen.
     
    9. Mantelstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einer seitlichen Öffnung (24) ausgebildet ist, welche am Umfang durch ein von der Außenwand aus zum Innenrohr (16) reichendes Futterstück (28; 32) begrenzt ist, das mit Lufteintrittsöffnungen (30) versehen ist, welche im montierten Zustand mit der Luftschicht (18) zwischen Innenrohr (16) und Wärmedämmschicht (12) in Verbindung stehen.
     
    10. Futterstück, insbesondere für einen Mantelstein nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem inneren, an ein Rachgasrohr eines Wärme­erzeugers anschließbaren, bis zum Innenrohr (16) reichen­den Rohrstutzen (36), einem diesen mit Abstand umgebenden, bis zur Luftschicht (18) neben der Wärmedämmschicht (12) reichenden Mantelrohr (40) und den Abstand überbrückenden Verbindungsgliedern (42) besteht, die mit Lufteintritts­öffnungen (30) versehen sind.
     




    Zeichnung