[0001] Die Erfindung betrifft ein Sportgerät mit einem ersten inneren Rahmenelement als
Träger für eine Person, welches in einem zweiten, größeren Rahmenelement um eine erste
Achse drehbar gelagert ist, wobei das zweite Rahmenelement seinerseits um eine quer
zur ersten Achse weisende zweite Achse schwenkbar an einem dritten-Rahmenelement gelagert
ist.
[0002] Ein derartiges Gerät ist aus der US-Patentschrift 3 936 047 bekannt. Dieses Gerät
dient zur Stärkung und zum Training von Muskelpartien und kann den Gleichgewichtssinn
des Turners, der sich in dem inneren Rahmenelement befindet, verbessern.
[0003] Bei dem bekannten Sportgerät wird das innere Rahmenelement mit Bilfe eines Motorantriebs
um eine erste Achse gegenüber einem größeren zweiten Rahmenelement gedreht. Dieses
größere Rahmenelement seinerseits ist schwenkbar an einem dritten Rahmenelement gelagert.
Diese bekannte Ausführung bietet jedoch nicht die Möglichkeit einer dreidimensionalen
Bewegung für den Turner, so daß der Turner in seinen Bewegungen eingeschränkt ist,
da er seine Binde und den Oberkörper nicht frei bewegen kann. Die begrenzte Einsatzfähigkeit
des Gerätea wird dadurch noch verstärkt, daß die Drehbewegung des inneren Rahmenelementes
mit Hilfe eines Motors herbeigeführt wird.
[0004] Außer einem Sportgerät der eingangs genannten Art ist auch ein Sportgerät unter dem
Namen Rhönrad bekannt, das die Bewegungen zunächst aber nur in einer Kreisform zuläßt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sportgerät der eingangs genannten Art
im Hinblick auf die Bewegungsmöglichkeiten des Turners zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das dritte äußere Rahmenelement
um eine dritte Achse schwenkbar gelagert ist, die zur zweiten Achse senkrecht verläuft,
so daß sich eine im inneren Rahmenelement befindende Person aufgrund der dadurch erfolgten
kardanischen Lagerung allein durch Gewichtsverlagerung in jede beliebige Raumwinkellage
bringen kann.
[0007] Dieses erfindungsgemäße Sportgerät bietet den Vorteil, daß der Turner durch die Drehbewegungen
des Körpers innerhalb von wenigen Minuten alle Muskelpartien aufwärmen, trainieren
und stärken kann. Er kann dabei aufgrund der kardanischen Aufhängung jede beliebige
Raumlage einnehmen, wobei wichtig ist, daß dies allein durch Gewichtsverlagerung geschehen
kann. Es findet kein äußerer Antrieb eines der Rahmenelemente statt.
[0008] Eine sehr vorteilhafte, konkrete Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die drei
Rahmenelemente ineinanderliegende Ringe sind. Die Ringe können aus Rundrohren zusammengesetzt
sein, es können aber auch Flachstahl oder alle anderen für diese Zwecke geeigneten
Materialien verwendet werden.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der äußere Ring
um die dritte Achse schwenkbar an einem Bodenständer gelagert ist. Durch die Lagerung
des äußeren Rings an einem Bodenatänder läßt sich das Sportgerät in einfacher Weise
auf begrenztem Raum an Jedem beliebigen Einsatzort einfach aufstellen.
[0010] Um zu verhindern, daß Zuschauer oder sich in der Nähe des Sportgerätes befindliche
Personen in die Umlaufbahnen der Ringe kommen, können Schutzwandungen angebracht werden.
Das Aufstellen des Gerätes wird durch den Bodenständer in jedem Fall sicher und einfach
möglich.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung der Brfindung ist vorgesehen, daß im ersten, innersten
Ring Fußstützen mit daran verstellbar angeordneten Halterollen zum Festhalten von
Füßen vorgesehen sind. Die Person, die mit dem Sportgerät trainieren bzw. turnen will,
kann sich dann auf die Fußstützen stellen. Mit Hilfe einer gegen den Spann drückbaren
Andrückrolle und eine im Bereich der Ferse angeordnete Polsterung, kann der Fuß dann
so festgehalten werden, daß der Sportler nicht von den Fußstützen abrutschen kann.
Dasselbe kann z.B. auch mit Haltegurten gewährleistet werden, wobei jedoch die Halterollen,
die vorzugsweise aus Schaumstoff oder einem anderen nachgiebigen Material bestehen,
eine einfache Anpassung an unterschiedliche Fußgrößen ermöglichen. Natürliah können
die Fußstützen selbst oder auch die Balterollen derart verstellbar am inneren Ring
angeordnet werden, daß sich eine optimale Größenanpassung für die jeweiligen Turner
erreichen läßt. In jedem Fall läßt sich mit den andrückbaren Halterollen oder den
Haltegurten erreichen, daß der Turner auch bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten einen
sicheren Stand hat und nicht von den Fußstützen abrutscht.
[0012] Im innersten Ring ist vorzugsweise ein Stützreifen in Hüfthöhe angeordnet, der über
Stangen mit dem innersten Ring verbunden ist. Der Stützreifen in Hüfthöhe dient ebenfalls
zur Stützung des Körpers und ist vorzugsweise höhenverstellbar, so daß dadurch eine
weitere Anpassung an die Größe des jeweiligen Turners möglich ist.
[0013] Wenn die Stangen vom Stützreifen zum Ring hin auseinanderlaufend ausgebildet sind,
bewirkt dies, daß die das Sportgerät betreibende Person in einer leichten Spreizstellung
in dem Sportgerät stehen kann.
[0014] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß im Bereich des Stützreifens Haltegriffe
angeordnet sind. Die Person kann sich dann entweder an diesen Haltegriffen festhalten
und mit dem Oberkörper Schwenkbewegungen ausführen oder aber, wie das bei einer Weiterbildung
ebenfalls vorgesehen ist, auch an Griffstangen, die im innersten Ring den Fußstützen
gegenüberliegend angeordnet sind. Im Bereich der Griffstangen können auch Schlaufen
oder dergleichen zum Einhängen der Handgelenke vorgesehen sein.
[0015] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß zumindest in dem Bereich
der Griffstangen Schutzabdeckungen derart angebracht sind, daß ein Übergreifen des
Innenringradius verhindert wird. Eine solche Schutzabdeckung, die beispielsweise aus
einem Plexiglas oder anderem Kunststoff hergestellt sein kann und beispielsweise sphärisch
sich beidseitig des Ringes im Bereich der Griffstangen erstrecken kann, schützt den
Benutzer im Falle eines Ausrutschens oder Loslassens der Griffstangen davor, daß die
Hände in die Umlaufbahn des zweiten mittleren Ringes gelangen könnten und dient damit
der Sicherheit des Benutzers.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Lagerstellen aus an den
Ringen befestigten Lagersockeln, auf die Sockel schraubbaren Lagern und aus an den
Ringen befestigten Achsbolzen bestehen. Ein solches Lager läßt sich leicht auseinanderbauen,
so daß der Zusammenbau des Turngerätes am jeweiligen Verwendungsort in einfacher Weise
möglich ist.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungabeispiels
näher erläutert.
[0018] Dabei zeigt
Figur 1 eine Vorderansicht des Sportgerätes,
Figur 2 den Innenring,
Figur 3 die Lagerung eines Ringes am nächsten Ring und
Figur 4 perspektivisch ein Ausführungsbeispiel der Halterung der Füße.
[0019] Das in Figur 1 dargestellte Sportgerät besitzt einen ersten, inneren Ring 3, der
gegenüber einem mittleren Ring 2 um eine Achse A schwenkbar gelagert an diesem Ring
2 befestigt ist. Der zweite oder mittlere Ring 2 seinerseits ist wiederum um eine
senkrecht zur Achse A verlaufende zweite Achse B schwenkbar an einem dritten Ring
1 gelagert. Dieser äußere Ring 1, der den größten Durchmesser der drei Ringe besitzt,
ist nun wiederum um die Achse C, die senkrecht auf der Achse B steht, an einem Bodenständer
14 gelagert. Der Bodenständer 14 besteht aus einem in der Bodenebene kreisförmig umlaufenden
Rundrohr mit zwei seitlichen, gegenüberliegenden Stützständern 15, die die drei Ringe
1, 2 und 3 tragen. Die Ringe, die sich in ihrer Achse im jeweils nächsten Ring drehen
lassen, sind über Lager 4 an den Punkten der Ringaohsen A, B und C befestigt und jeweils
beim nächsten Ring um 90° verändert positioniert. Der äußere Ring 1 kann je nach Raumhöhe
auch an der Decke oder an der Wand eines Raumes gelagert sein.
[0020] In Figur 2 ist der innere Ring 3 gezeigt.
[0021] Wie dort zu erkennen ist, besitzt dieser Ring zwei Stehplatten 5, wobei in diesem
Ausführungsbeispiel Haltegurte 6 zur Befestigung der Füße des Turners gezeigt sind.
Desweiteren ist im Inneren des Rings 3 ein Stützring 7 angeordnet, der über die Stangen
8 mit dem inneren Ring 3 verbunden ist. Die Stangen 8 gehen vom Stützring 7 auseinanderlaufend
auf den Innenring 3 zu und sind mit diesem beispielsweise verschweißt. Bei einer konkreten
Ausgestaltung der Erfindung kann der Stützring 7 so an den Stangen 8 befestigt werden,
daß er gegenüber diesen höhenverstellbar ist. Im Bereich des Stützrings sind außen
an den Haltestangen Haltegriffe 9 angebracht.
[0022] Im Inneren des Stützrings 3 etwa gegenüber den Stehplatten bzw. Fußstützen 5 verläuft
kantenförmig eine Griffstange 10. Desweiteren sind elastische Schlaufen 11 in diesem
Bereich angeordnet.
[0023] In Figur 3 ist eine Lagerstelle 4 beispielsweise dargestellt. Es ist zu erkennen,
daß die Lagerstelle aus einem Lagersockel 12 besteht, der in dem gezeigten Beispiel
an dem mittleren Ring 2 fest angeordnet ist. Mit diesem Lagersockel kann das eigentliche
Lager 16 verschraubt werden. Das Lager 16 nimmt seinerseits den fest mit dem in dem
gezeigten Beispiel inneren Ring 3 verbundenen Achsbolzen 13 auf, der bei der Befestigung
des Gerätes zunächst in das Lager 16 eingesteckt wird. Dann kann das Lager 16 mit
dem Lagersockel 12 verschraubt werden.
[0024] Sämtliche in Figur 1 gezeigten Lageratellen 4 können auf diese Weise verwirklicht
werden. Es ist jedoch klar, daß dasselbe Ziel auch mit anders ausgebildeten Lagern
erreichbar ist.
[0025] Bine andere Möglichkeit der Befestigung der Füße ist in Figur 4 dargestellt. Dabei
sind zwei auf einer Welle 19 gelagerte Andrückrollen 20 zu erkennen. Die Rollen 20
sind aus nachgiebigem Material, beispielsweise aus Schaumstoff. Die Welle 19 ist mit
einer Halterung 21 am inneren Ring 3 befestigt, beispielsweise angeschweißt. Die Rollen
sind in nicht näher gezeigter Weise höhenverstellbar und können auch in Richtung auf
den hochstehenden Teil 5a der Fußstütze 5 einstellbar sein. An der Innenfläche des
hochstehenden Teils 5a ist desweiteren ein Polster, welches ebenfalls aus Schaumstoff
beatehen kann, angebracht, so daß mit dieser Halterung die Füße des Turners fest und
bequem zwischen den Rollen 20 und dem Polster 22 gehalten werden.
[0026] Zur Betätigung des Gerätes steigt der Turner durch den Stützring 7 mit den Beinen
hindurch, stellt die geeignete Höhe an den Fußstützen und/oder dem Stützring ein und
befestigt die Schuhe entweder mit Hilfe der Gurte 6 oder durch Einstellen der Schaumstoffrollen
an den Fußstützen. Mit den Händen kann er sich wahlweise an den Haltegriffen 9 im
Bereich der Stangen 8 oder aber an den Griffstangen 10 oder auch an den Schlaufen
festhalten.
[0027] Zur Betätigung des Gerätes steigt der Turner durch den Stützring 7 mit den Beinen
hindurch und befestigt die Schuhe mit Hilfe der Gurte 6 an den Fußatützen 5. Mit den
Händen kann er sich wahlweise an den Haltegriffen 9 im Bereich der Stangen 8 oder
aber an den Griffstangen 10 oder auch den Schlaufen 11 festhalten.
[0028] Aufgrund der jeweils um 90° versetzten Anordnung der Lagerstellen befindet sich der
Turner nun in einem kardanisch gelagerten Innenring, so daß er durch Gewichtsverlagerung
insbesondere des Oberkörpers jede beliebige Raumwinkellage einnehmen kann.
[0029] Um zu verhindern, daß beispielsweise bei einem Abgleiten der Hände von den Griffstangen
C diese in den Bereich des zweiten Ring 3 gelangen können, was eine Verletzungsgefahr
mit sich bringen könnte, können im Bereich der Griffstangen 10 in den Zeichnungen
nicht näher gezeigte Schutzabdecken, die insbesondere sphärisch verlaufen können,
angeordnet sein.
[0030] Es ist klar, daß im Rahmen der Erfindung viele Variationen möglich sind. Beispielsweise
muß der innere Ring nicht unbedingt ein umlaufender Ring sein, hier genügt z.B. auch
ein nur halbkreisförmig verlaufendes Ringsegment, wenn darauf verzichtet wird, daß
sich die Person in einer gestreckten Lage festhalten können soll. Auch wäre es beispielsweise
denkbar, die einzelnen Ringe durch beispielsweise durchsichtige Kunststoffkugeln zu
ersetzen, die entsprechend aneinander gelagert sind.
1. Sportgerät mit einem ersten inneren Rahmenelement (3), welches in einem zweiten,
größeren Rahmenelement (2) um eine erste Achse (A) drehbar gelagert iat, wobei das
zweite Rahmenelement (2) seinerseits um eine quer zur ersten Achse (A) weisende zweite
Achse (B) drehbar an einem dritten Rahmenelement (1) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das dritte, äußere Rahmenelement (1) um eine dritte Achse (C) schwenkbar gelagert
ist, die zur zweiten Achse (B) senkrecht verläuft, so daß sich eine im inneren Rahmenelement
(3) befindende Person aufgrund der dadurch erfolgten kardanischen Lagerung allein
durch Gewichtsverlagerung in jede beliebige Raumwinkellage bringen kann.
2. Sportgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Rahmenelemente von ineinanderliegenden Ringen (1, 2,3) gebildet werden.
3. Sportgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Ring (1) um die dritte Achse (C) schwenkbar an einem Bodenständer (14)
gelagert ist.
4. Sportgesät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im ersten, innersten Ring Fußstützen (5) mit daran verstellbar angeordneten Halterollen
(6), zum Festhalten von Füßen vorgesehen sind.
5. Sportgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im innersten Ring ein Stützreifen (7) in Hüfthöhe einer Person angeordnet ist,
der über Stangen (8) mit dem innersten Ring (3) verbunden ist.
6. Sportgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Stangen (8) von dem Stützreifen (7) zum Ring hin auseinanderlaufend ausgebildet
sind.
7. Sportgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß im Bereich des Stützreifens Haltegriffe (9) angeordnet sind.
8. Sportgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im innersten Ring den Fußstützen (5) gegenüberliegend mindestens eine Griffstange
(10) angeordnet ist.
9. Sportgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest in dem Bereich der Griffstangen (10) Schutzabdeckungen derart angebracht
sind, daß ein Übergreifen des Innenringradius verhindert wird.
10. Sportgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerstellen (4) aus an den Ringen befestigten Lagersockeln (12), auf die
Sockel schraubbaren Lagern (16) und aus an den Ringen befestigten Achsbolzen (13)
bestehen