[0001] Die Erfindung betrifft einen aus Vollmaterial bestehenden Anker zum Einbetonieren
in schwere Lasten, wie Betonfertigteile, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des
Anspruches 1.
[0002] Zum Transportieren schwerer Lasten, wie insbesondere von Betonfertigteilen, wie vorgefertigte
Mehrschichtenplatten, Raumzellen, Fassadenverkleidungen, Stützen, Brüstungselemente
usw., ist es bekannt, Anker aus Stahl in das Betonfertigteil einzubetonieren, und
zwar derart, daß der Kopf des Ankers zum Einrasten eines Kupplungsteiles des Hebezeuges
aus der Oberfläche des Betonteiles herausragt. Dabei wird der Kopf des Ankers meist
so in das Betonfertigteil einbetoniert, daß er in einer im Betonfertigteil vorgesehenen
Vertiefung liegt, so daß der Ankerkopf nicht über die Oberfläche des Bauteiles vorsteht.
Transportanker dieser Art werden aus Rund- oder Flachstahl gefertigt, wobei Rundstahltransportanker
einen aufgestauchten Rundkopf und Fuß zur Lastenaufnahme haben. Anker aus Flachstahl
weisen an dem vorstehenden Kopfteil eine Ausnehmung, nämlich ein Loch zum Ankuppeln
des Hebezeuges auf. Ihr in den Beton einbetonierter Fußteil ist bei einer bekannten
gängigen Ausführung zur Einleitung der Last in den Beton mit einer Spreizung versehen,
die durch Einschneiden des Flachmaterials im Fußteil und durch gegenläufiges Auseinanderbiegen
der durch das Einschneiden entstandenen Spreizschenkel gebildet wird. Die Herstellung
dieser seit langem bekannten Anker ist jedoch jeweils von der Größe der auftretenden
Widerstandsmomente querschnittsabhängig, weil je nach Beanspruchung stets ein ausreichender
Querschnitt des Ankers vorhanden sein muß, um ein Zurückbiegen der Spreizschenkel
unter Einwirken der Last und damit ein Ausreißen des einbetonierten Ankers zu vermeiden.
Es ist also notwendig, bei der Bemessung solcher mit einem Spreizfuß versehenen Anker
einen für die jeweils vorgesehene Last vorgegebenen Mindestquerschnitt, insbesondere
eine Mindestdicke einzuhalten, um der Gefahr des Ausreißens des Ankers zu begegnen.
[0003] Rundanker mit verbreitertem Fuß und Flachanker mit abgebogenen Spreizfüßen müssen
zudem mit einer lastabhängigen Mindesteinbautiefe in das Betonfertigteil einbetoniert
werden. Je größer die aufzunehmende Last ist, umso tiefer muß der Fuß des Ankers im
Betonteil verankert sein. Zudem muß eine ausreichende Tiefe des mit Spreizansätzen
versehenen Fußes beim Einbetonieren auch deshalb eingehalten werden, um eine möglichst
große Aufsattellast und damit einen entsprechend großen Ausbruchkegel im Beton des
Fertigteiles zu schaffen. Darüber hinaus erfordern Spreizanker von vornherein eine
größere Baulänge, da die durch Trennen des Flachmaterials bewirkte Spreizung des Fußes
dessen Festigkeit beeinträchtigt, zumal der Einschnitt verhältnismäßig tief sein muß,
um eine zu starke Verformung der Spreizschenkel beim Abbiegen zu vermeiden.
[0004] Bei dünnen Betonfertigteilen ist es aus Festigkeitsgründen ferner von Nachteil, daß
sowohl bei Rundankern mit rundem Spreizansatz im Fuß als auch bei Flachstahlspreizankern
mit versetzt zueinanderliegenden, gegenläufig abgebogenen Spreizschenkeln die in das
Betonfertigteil über den Anker eingehenden Kräfte nicht genau gerichtet in den Beton
eingeleitet werden.
[0005] Es ist auch bekannt, gattungsgemäße Anker in Stahlgußausführung herzustellen (US-PS
4 437 642). Die Herstellung durch diesen ist jedoch aufwendig und teuer, da für jeden
Einsatzfall (Lastfall) eine besondere Gußform erforderlich ist, wobei eine individuelle
Ausbildung insbesondere der Spreizansätze entsprechend Form, Größe und Lage zum Ankerschaft
bei einem von der Normgröße abweichenden Einsatzfall technisch schwierig und wirtschaftlich
nicht vertretbar ist. Außerdem birgt die Herstellung aus Gußeisen die Gefahr der Lunkerbildung
in sich; etwaige Lunker sind äußerlich nicht erkennbar, so daß der fertig gegossene
Anker wegen der hohen Sicherheitsanforderung beim Transport schwerer Lasten besonderen
und aufwendigen Materialprüfungen zu unterwefen wäre.
[0006] Für dünne Betonfertigteile ist es ferner bekannt, sogenannte Zweilochanker aus Flachstahl
zu verwenden, die ein tieferes Einleiten der Last in einen dünnen Betonfertigteil
gewährleisten sollen. Der Kopfteil solcher Zweilochanker ist wie bei Rund- oder Flachankern
ausgebildet. Im Fußteil dagegen befindet sich ein rundes oder ovales Loch, durch welches
vor dem Einbetonieren ein sogenanntes Zulageeisen eingefädelt wird, das quer zur Längsachse
des Transportankers liegt und auf beiden Seiten die Lastkräfte auf einem verhältnismäßig
langen Wege in die Tiefe des Betonfertigteiles einleiten soll.
[0007] Um das Zulageiesen schnell und einfach vor dem Einbetonieren einfädeln zu können,
muß das Loch im Fußteil des Zweilochankers ein entsprechend großes Spiel aufweisen.
Außerdem muß das
Zulageeisen eine ausreichende Länge, nämlich bis zum 10-fachen der eigentlichen Ankerlänge
haben, um seine sichere Verankerung zu erzielen. Diese Anforderungen bedingen einen
verhältnismäßig hohen Material- und Kostenaufwand, zumal das getrennte Einfädeln der
Zulageeisen einen zusätzlichen, verhältnismäßig umständlichen Arbeitsgang erfordert.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anker für Betonfertigteile der eingangs
erwähnten Art so auszubilden, daß unabhängig vom massiven Ankerschaft die Spreizansätze
nach Material, Größe, Form oder Lage einem gegebenen Lastfall, wie insbesondere den
Einbauverhältnissen am Betonfertigteil, ohne technischen Aufwand und ohne Verformungen
des aus Vollmaterial bestehenden Ankerfußes schnell und berechenbar angepaßt werden
können.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Spreizanker der eingangs erwähnten Art
durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst.
[0010] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sowie eine auf demselben
Erfindungsgedanken beruhende alternative Lösung beansprucht.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung lassen sich mit technisch einfachen Mitteln
die in das Betonfertigteil einzulassenden Kräfte nach Lage und Größe dem jeweiligen
Einsatzfall anpassen und rechnerisch bestimmen, und zwar so, daß optimal gleichmäßige
Kräfte auftreten und der Anker im Vergleich zu bekannten Ankern, insbesondere Spreizankern
derselben Laststufe,kürzer und damit materialsparender ausgebildet werden kann. Dabei
kann trotzdem die Aufsattellast des Betons, die auf den quer zum Anker liegenden Spreizansätzen
wirksam ist, größer sein als bei vergleichbaren bekannten Ankern. Hierdurch ist es
möglich, die Aufsattelflächen des Ankers trotz seiner kürzeren Baulänge vergleichsweise
tiefer im Betonfertigteil als bei bekannten Spreizankern anzuordnen.
[0012] Dadurch, daß die Spreizansätze mit ihren ebenen Aufsattelflächen vom Anker getrennte
Teile sind, die in einer im Ankerfuß befindlichen Ausnehmung formschlüssig befestigt
sind, lassen sich der aus Ankerfuß, Ankerschaft und Ankerkopf bestehende Vollmaterialanker
und die von ihm getrennten Spreizansätze in einfacher und kostensparender Weise vornehmlich
im Wege des Stanzens, Pressens oder Verformens von Vollmaterial herstellen, wobei
die Spreizansätze mit ihren Aufsattelflächen nach Form, Größe, Neigung zur Längsachse
des Ankers entsprechend den auftretenden Beanspruchungen optimal dimensioniert und
gestaltet werden können. Der erfindungsgemäße Anker ist weiterhin nicht mehr wie bekannte
Spreizanker an einen Mindestquerschnitt, insbesondere an eine Mindestdicke gebunden,
wodurch für seine Herstellung weniger Material erforderlich ist als für die bekannten
Spreizanker jeweils gleicher Laststufe. Ein weiterer Vorteil ist schließlich, daß
sich die Aufsattelflächen als getrennte Teile vom eigentlichen Anker in einfacher
Weise so ausbilden lassen, daß sie genau symmetrisch zur Richtung der wirkenden Lastkraft,
unabhängig von ihrer jeweiligen, dem Lastfall angepaßten Formgebung liegen. Schließlich
ist auch die Gefahr des Rückbiegens der Spreizansätze bei Überlastung des Ankers vermieden.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Spreizanker in bekannter Ausführung,
Fig. 2 einen Rundanker in bekannter Ausführung,
Fig. 3 bis 3b einen erfindungsgemäßen Anker, der aus Flachstahl besteht, wobei Fig.
3 eine Ansicht von vorn, Fig. 3a eine Seitenansicht und Fig. 3b eine Draufsicht darstellt,
Fig. 4 den unteren Schaft- und Fußteil einer abgewandelten Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Ankers aus Flachmaterial,
Fig. 5 den erfindungsgemäß ausgebildeten Anker nach Fig. 3, einbetoniert in ein Betonfertigbauteil,
Fig. 6,6a und Fig.6b eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäß
en Ankers, der gleichfalls aus Flacheisen besteht.
[0014] Fig. 1 zeigt einen bekannten aus Vollmaterial bestehenden Flacheisenanker 1 mit Kopf
3 und Aufnahmeöffnung 3' zum Einhängen eines Kupplungsteiles des Hebezeuges, einen
Schaft 4 und den Fuß 5. Der Fuß 5 weist Spreizansätze 7 in Form von gespreizten Schenkeln
auf, die nach Einschneiden des Fußes auseinandergebogen sind. Der Fuß mit Spreizansätzen
7 ist in ein Betonfertigteil 2 einbetoniert; die dem Kopf 3 des Ankers zugewandten
Flächen 6 bilden die Aufsattelflächen, und die im wesentlichen oberhalb dieser Aufsattelflächen
6 befindliche Betonmasse wird als Ausbruchkegel bezeichnet. Die bekannte Rundankerausführung
nach Fig. 2 ist in das verhältnismäßig dünne Betonfertigbauteil so eingebettet, daß
der Kopf 3 nicht über dessen obere Kante 2' hinausragt. An den einbetonierten Schaft
4 schließt sich ein rund ausgebildeter Fuß 5 an, der, den Querschnitt des Schaftes
seitlich überragende, Spreizansätze 7 mit Aufsattelflächen 6,6' aufweist. Infolge
der runden Ausbildung des Fußteiles 5 mit Spreizansätzen 7 ergeben sich in jedem Längsquerschnitt
gleich ausgebildete Spreizansätze mit Aufsattelflächen, so daß die Aufsattellast entsprechend
allseits verteilt ist. Beim Einbau in verhältnismäßig dünne Betonfertigteile hat dies
den Nachteil, daß die Aufsattelkräfte auf verhältnismäßig kurzem Wege in die parallelen
Längsflächen 2a des Betonfertigteiles eingehen. Die eingezeichneten Linien zeigen
den hier auftretenden verhältnismäßig großen und unmittelbar die Seitenwände des Betonfertigteiles
erfassenden Ausbruchkegel.
[0015] Das in den Fig. 3 bis 3b dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Ankers 1 zeigt einen solchen aus Flacheisen. Der Anker 1 weist in bekannter Weise
einen Ankerkopf 3 mit Aufnahmeöffnung 3' für ein Kupplungsstück derHebevorrichtung,
einen Schaft 4 und einen im Betonfertigteil 2 einbetonierten Fuß 5 auf. Der Ankerschaft
4 hat in ausreichendem Abstand von seiner Unterkante 10 eine quer zu seiner Längsachse
liegende Ausnehmung 8 in Form eines Rundloches, das zusammen mit der Ausnehmung 3'
aus dem Flachmaterial ausgestanzt wird. In dieser Ausnehmung 8', vgl. hierzu das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4, ist ein von dem aus Flacheisen bestehenden Anker 1 getrennter Teil T,
nämlich ein Rundbolzen, eingesetzt, dessen über den Querschnitt des Schaftes 4 seitlich
überragende Spreizansätze 7,7' mit den zum Ankerkopf 3 hin weisenden, eben, also plan
ausgebildeten Aufsattelflächen 6,6' bzw. 6a, 6b bei Fig. 4 nach dem Einstecken des
Rundbolzens in einem Preßvorgang angeformt sind. Der mittige Abschnitt dieses Einsetzteiles
T, nämlich des Rundbolzens, ist infolge der breiten, blattähnlichen Ausbildung der
Aufsattelflächen 6,6' unverrückbar in der Ausnehmung 8 gelagert, wobei zur absolut
starren Verbindung zwischen dem Rundbolzen und dem Fuß 5 des Schaftes zusätzlich eine
Verformung der Spreizansätze 7,7' bzw. 7a, 7b derart vorgesehen sein kann, daß auf
beiden Seiten der Ausnehmung
[0016] 8 je eine gestauchte, wulstartige Verbreiterung 15, 15' in Form mindestens teilweise
die Ausnehmung 8 umgebender ringförmiger Ansätze 15 gebildet ist.
[0017] Infolge dieser Ausbildung lassen sich die zu beiden Seiten des Ankerfußes 5 vorstehenden
Spreizansätze 7, 7' mit Aufsattelflächen 6, 6' versehen, die in ihrer geometrischen
Form und in ihrer Neigungsdlage zur Längsachse A-A hinsichtlich der wirkenden Aufsattelkräfte
optimal, und zwar so ausgebildet werden können, daß Lage und Größe der Aufsattelkräfte
und damit auch Lage und Größe des Aufbruchkegels vorherbestimmbar sind.
[0018] Vorteilhaft können die den Aufsattelflächen 6, 6' (Fig. 3 bis 3b) bzw. 6a, 6b (Fig.
4) gegenüberliegenden , also dem unteren Ende des Fußes 5 mit seiner Unterkante 10
zugewandten Abschnitte der durch den eingesetzten Rundbolzen gebildeten Spreizansätze
7, 7' (Fig. 3 bis 3b) bzw. 7a, 7b (Fig. 4), also die den Aufsattelflächen 6, 6' bzw.
6a, 6b gegenüberliegenden Flächen 9,9' bzw. 9a, 9b, ebenfalls als ebene Flächen, also
als Planflächen, ausgebildet sein.
[0019] Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, ist es zweckmäßig, die Aufsattelflächen symmetrisch
zur Längsmittelachse
A-
A des Ankers anzuordnen, um genau definierte, gleichmäßige Beanspruchungen beiderseits
der Längsachse A-A des Ankers 1 zu erhalten.
[0020] Durch die vorgesehene Flachpressung der überstehenden Spreizansätze 7, 7' des in
die Bohrung 8 eingesetzten Rundbolzens wird somit vorteilhaft eine genau definierbare
ebene und ausreichend breite Aufsattelfläche 6, 6
1 bzw. 6a, 6b geschaffen, die je nach Auslegung des Ankers nach Größe und Form so hergestellt
werden kann, daß die Aufsattelkräfte vorherbestimmbar, also definierbar sind. Im Vergleich
zu einem bekannten Spreizanker mit abgebogenen Spreizschenkel und im Vergleich zu
dem bekannten Zweilochanker mit eingezogenen, im Querschnitt runden Zulageeisen ergibt
sich somit bei einem erfindungsgemäßen Anker eine verbreiterte, größere Aufsattelfläche
und damit eine erheblich geringere Flächenpressung, wobei die durch die Abbiegung
der Spreizschenkel und durch die Rundungen des Zulageeisens bedingten, nach Größe
und Lage nicht genau berechenbaren Querkräfte vermieden sind, wobei durch die starre
formschlüssige Verbindung zwischen Anker 1 und eingesetztem Rundbolzen mit quer vorstehenden
Aufsattelflächen 7, 7' im Vergleich zu einem eingefädelten Zulageeisen eine absolut
stabile und hinsichtlich der auftretenden Kräfte vorherbestimmbare Verankerung geschaffen
worden ist.
[0021] Durch die erfindungsgemäße Verformung des im Fußteil 5 des Ankers 1 eingesetzten
Bolzens zu Spreizansätzen 7, 7' mit ebenen Aufsattelflächen ergibt sich weiter der
Vorteil, daß in dem Bereich, in welchem die größte Auflast wirksam ist, also unmittelbar
neben der Laibung des Loches 8, der Querschnitt des eingesetzten Bolzens unverändert
ist, so daß an dieser Stelle ein maximaler Querschnitt und damit eine ausreichende
Festigkeit des Querbolzens gegen die an dieser Stelle auftretenden größten Querkräfte
besteht.
[0022] Es ist vorteilhaft, wenn die Aufsattelflächen 6, 6' bzw. 6a, 6b gegen die Längsmittelachse
A-A unter einem stumpfen Winkel oc geneigt verlaufen, da dann die Aufsattelkräfte,
die als Normalkräfte senkrecht auf die Aufsattelfläche wirken, über einen größeren
räumlichen Bereich, also über eine größere Betonmasse verteilt werden, so daß der
auf Zug weniger als auf Druck beanspruchbare Beton beim Anheben des Betonfertigteiles
weniger beansprucht ist. Dabei können die Spreizansätze 7, 7' bzw. 7a, 7b im Schnitt
durch die Längsmittelachse A-A gesehen etwa die Form eines rechtwinkligen Dreiecks
oder eine angenäherte Trapezform aufweisen, in der Gestalt, daß in Richtung auf die
Ausnehmung 8 der Querschnitt zunimmt, so daß unmittelbar in diesem Bereich die Spreizansätze
jeweils ihren größten Querschnitt haben.
[0023] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform sind die Aufsattelflächen 6a und
6b unter einem Winkel OC gegen die Längsachse A-A geneigt, der größer ist, als der
Winkel ∝ des Ausführungsbeispieles der
Fig. 3 bis 3b. Im Vergleich zu bekannten Spreizankern kann dadurch der erfindungsgemäße
Anker bei gleicher Festigkeit mit weniger Einbautiefe in das Betonfertigbauteil einbetoniert
werden, so daß der erfindungsgemäße Anker insbesondere in der Ausgestaltung nach Fig.
4 eine noch kürzere Baulänge im Vergleich zu bekannten Ankern und damit eine entsprechende
Materialeinsparung erhalten kann. Die erfindungsgemäße Ausbildung des Ankers ist besonders
bei verhältnismäßig schmalen oder dünnen Betonfertigbauteilen von Vorteil, da die
auftretenden Aufsattelkräfte infolge der definierbaren Lage und Form der Aufsattelflächen
6, 6' bzw. 6a, 6b so gerichtet werden können, daß sie im wesentlichen in der durch
die Achse A-A vorgegebenen Längsmittelebene des Ankers und damit eines schmalen Betonfertigbauteiles
liegen, so daß die in Fig. 2 dargestellte Beanspruchung der Seitenwände eines schmalen
Betonfertigteiles weitgehend vermieden sind.
[0024] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform sind auch die den Aufsattelflächen
6a, 6b abgewandten Flächen 9a, 9b der Spreizansätze 7a, 7b anders als die Aufsattelflächen
6a, 6b geneigt, in dem der Winkel ∝' im Vergleich zu dem Winkel OC zwischen Achse
A-A und einer Mantellinie der Aufsattelflächen 6a, 6b kleiner ausgebildet ist. Dadurch
ergibt sich ein günstiger, annähernd trapezförmiger Querschnittverlauf der Spreizansätze
7a, 7b bei verhältnismäßig stark geneigten Aufsattelflächen 6a, 6b mit dem Vorteil,
daß der Anker als Ganzes noch kürzer bei gleicher Beanspruchung gehalten werden kann.
[0025] In der Fig. 5 ist ein Anker der Ausführungsform nach den Fig. 3 bis 3b eingebaut
in ein verhältnismäßig dünnes Betonfertigbauteil 2 dargestellt, wobei der Kopf 3 des
Ankers in eine entsprechende Ausnehmung des Betonfertigteiles vertieft eingesetzt
ist, derart, daß die Ränder 2', 2' oberhalb des Ankerkopfes liegen. Im Fußteil 5 des
Ankers befindet sich die Ausnehmung 8, in der der Rundbolzen symmetrisch zum Anker
1 eingesetzt ist, derart, daß die zu beiden Seiten des Ankers 1 überstehenden Spreizansätze
7, 7' mit ihren Aufsattelflächen 6, 6' gleich lang sind. Man erkennt, daß die Aufsattelflächen
6, 6' im Betonfertigteil 2 eine genau definierte Lage haben und durch eine gewünscht
große Neigung der Aufsattelflächen die Aufsattelkräfte im wesentlichen im Bereich
des Ankers liegen und ein entsprechend großer Aufbruchkegel im mittleren Bereich des
Betonfertigteiles besteht. Dadurch, daß die Aufsattelflächen 6, 6' bzw. 6a, 6b von
der Ausnehmung 8 weg geneigt verlaufen, werden die quer zum Anker 1 liegenden Spreizansätze
7, 7' bzw. 7a, 7b weniger auf Biegung beansprucht als wenn die vorgesehene Neigung
der Aufsattelflächen nicht bestünde. Eine stärkere Neigung der Aufsattelflächen 6a,
6b entsprechend der Darstellung nach Fig. 4 hat den Vorteil, daß die Höhe der Aufsattellast-um
das Maß der Zurückziehung der Aufsattelflächen 6a, 6b vergrößert sein kann, wodurch
bei gleicher Baulänge des Ankers im Vergleich zur Ausführung nach den Fig. 3 bis 3b
bei gleicher Länge des Ankers die wirksame Einbautiefe funktionell vergrößert ist.
[0026] Die Fig. 6, 6a und 6b zeigen eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ankers.
Anstelle eines mittigen Loches 8 im Fußteil 5 des Ankers ist hier der Fuß an zwei
sich gegenüberliegenden Stellen mit nutartigen Ausnehmungen 8', 8" versehen, in welche
die Spreizansätze 7c, 7d eines vorzugsweise viereckig ausgebildeten Flachstückes 11
formschlüssig eingepreßt sind. Die Spreizansätze 7c, 7d werden somit durch das Flacheisenstück
11 unmittelbar gebildet. Vorteilhaft weist das Flacheisenstück 11 eine dem Querschnitt
des Ankerfußes 5 entsprechende Ausnehmung 12 auf, wobei das allseitig über die Außenkontur
des Ankerfußes überstehende Material dieses Flacheisenstückes 11 die Aufsattelflächen
6a, 6d, 6e und 6f bilden. Um das Flacheisenstück 11 absolut formschlüssig in den nutförmigen,
vorzugsweise rechteckigen Ausnehmungen 8', 8" an den gegenüberliegenden Rändern des
Fußes 5 zu befestigen, sind die beiden sich gegenüberliegenden mittleren Abschnitte
13, 13' an den Flachseiten des Ankers 1 annähernd V-förmig zur Unterkante 10' des
Ankers hin verformt, wobei zur Erzielung der symmetrischen Lage der Aufsattelkräfte
der Scheitel 14 der verformten Mittelabschnitte 13, 13' in der Längsmittelachse A-A
des Ankers 1 liegt.
[0027] Es ergibt sich ein Anker, bei dem gleichfalls, wie bei der Ausführung nach den Fig.
3 bis 3b der Vorteil einer definierbaren Aufsattelfläche gegeben ist, die ebenso wie
beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 bis 3b nach unten geneigt ausgebildet sein kann.
Von Vorteil ist hier ferner, daß die Aufsattelflächen 6a, 6d und 6c sowie 6f, vgl.
Fig. 6b, den Querschnitt des Flachankers 1 allseitig umgeben, so daß je nach Beanspruchungsverhältnis
die Lage und Größe der Aufsattelflächen genau vorherbestimmt werden können.
[0028] Die V-förmige Verformung in Richtung zur Unterkante 10' des Ankers hin im Bereich
der beiden sich gegenüberliegenden mittleren Abschnitte 13 und 13' hat darüber hinaus
den Vorteil, daß die Lastkraft in ihrem Richtungsverlauf durch diese Ausbildung genau
vorgegeben werden kann.
[0029] Die Aufsattelflächen können bei der Ausführung nach den Fig. 6 bis 6b ebenso wie
bei der nach Fig. 3 bis 3b mit einer Neigung versehen werden, derart, daß die Aufsattelflächen
in eine Vorzugsrichtung, nämlich senkrecht zur Längsmittelebene des Ankers gerichtet
werden. Hierdurch läßt sich erreichen, daß die Aufsattelkräfte insbesondere bei schmalen
Betonfertigbauteilen im wesentlichen parallel zu den Längsseiten eines solchen schmalen
Bauteiles verlaufen und daß quer zu diesen Längsseiten gerichtete Kräfte, die zum
seitlichen Ausbrechen des Betonfertigteiles führen können, weitgehend vermieden sind.
[0030] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Ankers, der bei bevorzugter Ausführung nur
aus zwei Flacheisenteilen besteht, ist einfach und wegen des geringen Materialbedarfes
und der einfachen Bearbeitung billig. Selbstverständlich ist es zweckmäßig, die Ausnehmung
8 bzw. 8' jeweils mit ausreichendem Abstand von der Unterkante 10 bzw. 10' vorzusehen,
damit die hier auftretenden Zugkräfte mit genügender Sicherheit am Fußteil des Ankers
aufgenommen werden können.
1. Aus Vollmaterial bestehender Anker zum Einbetonieren in schwere Lasten, wie Betonfertigbauteile,
bestehend aus einem mit einer Ausnehmung (3.') versehenen Ankerkopf (3) zum Ankuppeln
eines Hebezeuges, einem massiven Ankerschaft (4) und einem in das Betonfertigteil
(2) einzubetonierenden Ankerfuß (5), mit den Querschnitt des Schaftes (4) seitlich
überragenden Spreizansätzen (7) mit planen Aufsattelflächen (6,6'; 6a, 6b; 6c, 6d)
für die aufzunehmenden Lastkräfte, bei dem mindestens der Ankerfuß (5) einen von der
Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerschaft (4) in ausreichendem Abstand von seiner
Unterkante (10) mindestens eine quer zu seiner Längsachse liegende Ausnehmung (8;
8', 8") aufweist, und daß die Spreizansätze (7, 7'; 7a, 7b; 7c, 7d) an einem vom Anker
(4) getrennten Einsetzteil (T) ausgebildet sind, der in der Ausnehmung (8; 8', 8")
mit Formschluß befestigt ist.
2. Anker nach Anspruch 1,
bei dem Ankerkopf, -schaft und -fuß aus Flacheisen bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Einsetzteil (T) mit Spreizansätzen (7,7'; 7a, 7b)
durch einen Rundbolzen vom Durchmesser der den Schaft durchsetzenden Ausnehmung (8)
gebildet ist, wobei der Rundbolzen (T) mit seinem mittigen Abschnitt in der Ausnehmung
(8) formschlüssig gehalten ist und seine zu beiden Seiten des Ankerfußes (5) vorstehenden
Spreizansätze (7, 7'; 7a, 7b) mindestens auf der dem Ankerkopf (3) zugewandten Seite
zu planen Aufsattelflächen (6, 6'; 6a, 6b) verformt sind.
3. Anker nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch eine Verformung der Spreizansätze (7, 7'; 7a, 7b), bei der der
Rundbolzen (T) zur Arretierung im Anker (1) auf beiden Seiten der Ausnehmung (8) je
eine gestauchte, wulstartige Verbreiterung (15, 15') aufweist.
4. Anker nach einem der Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die den Aufsattelflächen (6, 6'; 6a, 6b; 6c, 6d) gegenüberliegenden
Flächen (9,9' bzw. 9a, 9b) der Spreizansätze (7, 7'; 7a, 7b; 7c, 7d) als Planflächen
ausgebildet sind.
5. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufsattelflächen (6,6'; 6a, 6b; 6c, 6d) symmetrisch
zur Längsmittelachse (A-A) des Ankers (1) angeordnet sind.
6. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufsattelflächen (6, 6'; 6a, 6b) gegen die Längsmittelachse
(A-A) unter einem stumpfen Winkel (∝) geneigt sind.
7. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizansätze (7, 7'; 7a, 7b) im Schnitt durch die
Längsmittelachse (A-A) gesehen etwa die Form eines rechtwinkligen Dreiecks oder eine
angenäherte Trapezform aufweisen.
8. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß außer den Aufsattelflächen (6a, 6b; Fig. 4) die diesen
abgewandten Flächen (9a, 9b) einen stumpfen Winkel (∝) mit der Mittelachse (A-A) bilden,
der kleiner als der Winkel (c<) zwischen der Achse (A-A) und den zugehörigen Aufsattelflächen
(a, 6b) ist.
9. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufsattelflächen (6, 6') nach außen zu verbreitert,
vorzugsweise annähernd blattartig ausgebildet sind (Fig. 3b).
10. Anker nach einem der Ansprüche 1, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung durch zwei sich gegenüberliegende nutartige
Einschnitte (8', 8") des Ankerfußes (5) gebildet ist, in welche die aus Flacheisen
gebildeten Spreizansätze (7c, 7d) formschlüssig eingepresst sind.
ll. Anspruch nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Flacheisenstück (11) eine dem Querschnitt des Ankerfußes
(5) entsprechende Ausnehmung (12) aufweist, und daß das allseitig über die Außenkonturen
des Ankerfußes überstehende Material des Flacheisenstückes (11) Aufsattelflächen (6a,
6d; 6e, 6f) bilden (Fig. 6b).
12. Anker nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur formschlüssigen
Verankerung des Flacheisenstückes (11) in den nutförmigen Randausnehmungen (8', 8")
dessen mittlere Abschnitte (13, 13') annähernd V-förmig zur Unterkante (10') des Ankers
(1) hin verformt sind.
13. Anker nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheitel
(14) der verformten Mittelabschnitte (13, 13') in der Längsmittelachse (A-A) des Ankers
(1) liegt Fig.-6).
14. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker
und die Spreizansätze aus getrennten, vorzugsweise rechteckigen Flacheisen bestehen
und im Wege des Stanzens, Pressens usw. bzw. Verformens hergestellt sind.