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EP 0 212 141 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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04.03.1987 Patentblatt 1987/10 |
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Anmeldetag: 25.06.1986 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B63B 7/08 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
31.07.1985 DE 3527370
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Anmelder: Deutsche Schlauchbootfabrik
Hans Scheibert GmbH & Co. KG |
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D-37628 Eschershausen (DE) |
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Erfinder: |
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- Gemeinhardt, Werner
D-3456 Eschershausen (DE)
- Hoffmann, Alfred
D-3456 Eschershausen (DE)
- Klenke, Heinz
D-3456 Eschershausen (DE)
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Vertreter: Depmeyer, Lothar |
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i. Fa. Continental Gummi-Werke AG
Königsworther Platz 1 30167 Hannover 30167 Hannover (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Schlauchboote mit ihre Bordwand bildenden durchlaufenden Tragschläuchen sind erfindungsgemäß
mit an der Unterseite der Tragschläuche angebrachten Zusatzschläuchen von etwa sichelartiger
Querschnittsgestalt versehen. Es gelingt damit einmal, die Fahreigenschaften der Schlauchboote
vor allem in Rauhwasser wesentlich zu verbessern, und zum anderen ermöglicht die besondere
Querschnittsform der Zusatzschläuche fertigungstechnische Vereinfachungen.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Schlauchboote, deren Bordwände von durch ein starres
Querwandelement im Heckbereich in gegenseitigem Abstand gehaltenen und im Bugbereich
zusammengeführten aufblasbaren Tragschläuchen gebildet sind, wobei zusätzliche aufblasbare
Schläuche von im Vergleich zu den Tragschläuchen wesentlich geringerer Querschnittsfläche
an deren Unterseite in Längsrichtung mit ihnen durchlaufend vorgesehen sind.
[0002] Schlauchboote dieser Art mit im Unterwasserschiff gleichsam nach unten verlängerten
Tragschläuchen sind beispielsweise aus der DOS 3 227 104 bekannt. Die in geometrisch
ähnlicher Entsprechung zu den Tragschläuchen ebenfalls mit kreisförmigem Querschnitt
gestalteten zusätzlichen Schläuche sind dabei in einer gegen die senkrechte Mittelachse
der Tragschläuche einwärts versetzten Umfangszone an diesen befestigt und dienen in
erster Linie dazu, eine tangential an die Tragschläuche angesetzte äußere Bodenhaut
zu spannen und als tragende Flächen für die hydrodynamischen Eigenschaften des Bootskörpers
nutzbar zu machen. Von Bedeutung ist hierfür das abgestimmte Zusammenwirken mit einem
gegen einen starren Innenboden sich abstützenden und eine äußere Bodenhaut zwischen
den Tragschläuchen stumpfwinkelig abspreizenden Kiel. Wenn dieser Bootstyp sich im
allgemeinen auch gut bewährt und die in ihn gesetzten Erwartungen durchaus erfüllt
hat, so ließ er verschiedentlich doch noch Wünsche nach Verbesserungen offen,da er
konstruktionsbedingt bei höheren Geschwindigkeiten einmal im Bodenbereich besonders
stark belastet wird und zum anderen mit zunehmender Wellenhöhe in Rauhwasser deutlich
an Fahrkomfort verliert.
[0003] Der Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, die bekannten Schlauchboote unter Beibehaltung
aller fahrtechnischen Vorzüge durch eine neuartige Gestaltung des Unterwasserschiffes
hinsichtlich ihres Fahrverhaltens insbesondere unter extremen Bedingungen weiter zu
verbessern und die auftretenden Beanspruchungen möglichst materialgerecht in den Bootskörper
einzuleiten. Diese Aufgabe wird, ausgehend von Schlauchbooten der eingangs geschilderten
Gattung, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zusätzlichen Schläuche im aufgeblasenen
Zustand mit einer in Form einer Sichel oder eines Kreiszweieckes von zwei ungleichen
Radien umschriebenen, in bezug auf die Tragschläuche konkav gekrümmten Querschnittsgestalt
ausgebildet sind. Dabei verläuft die den Tragschläuchen zugekehrte konkave Innenfläche
der zusätzlichen Schläuche im wesentlichen nach dem Radius des kreisförmigen oder
zumindest angenähert kreisförmigen Querschnittes der Tragschläuche und ihre den Tragschläuchen
abgekehrte konvexe freie Außenfläche nach einem im Vergleich dazu kleineren Radius.
Gemäß weiteren Teilmerkmalen der Erfindung sind die zusätzlichen Schläuche haftend
mit den Tragschläuchen verbunden und umspannen deren Umfang über einen Bogenwinkel
in einer Größenordnung zwischen 45° und 90°, vorzugsweise in der Art, daß sie symmetrisch
zur senkrechten Mittellinie des Tragschlauchquerschnittes - auf die waagerechte Schwimmlage
des Schlauchbootes bezogen - auf dem eingetauchten unteren Umfangsbogen der Tragschläuche
und außerhalb des die Tragschläuche untereinander verbindenden Bootsbodens angebracht
sind.
[0004] Die Erfindung erreicht die angestrebten Verbesserungen mit vergleichsweise einfachen
konstruktiven Mitteln. Mit dem neuartigen Sichel- oder etwa Halbmondquerschnitt sind
die zusätzlichen Schläuche als sogenannte Halbschläuche in üblicher Weise und mit
den üblichen Vorrichtungen ohne besondere Schwierigkeiten herzustellen. Für die Befestigung
an den zylindrischen Tragschläuchen bieten sie aufgrund ihrer im ganzen konkaven Formkrümmung
eine außerordentlich breite Haftfläche, die den Klebevorgang erleichtert und vereinfacht
und selbst noch bei fehlerhafter Ausführung eine hohe Abreißfestigkeit gewährleistet.
In ihrer symmetrischen Ausrichtung zu der Querschnittsmitte der Tragschläuche beeinflussen
sie, in der Wirkung etwa Kielflossen vergleichbar, unmittelbar den Formfaktor des
Unterwasserschiffes, was in der Folge höhere Fahrgeschwindigkeiten auch in Rauhwasser
ohne das gefürchtete Springen und Schlagen ermöglicht und eine überraschende Spurtreue
in allen Geschwindigkeitsbereichen und beim Durchfahren extrem enger Kurven begründet.
Der Fortfall der an bekannten Schlauchbooten vorgesehenen seitlichen Tragflächen vereinfacht
dazu noch die Konstruktion und den Fertigungsaufwand, was sich letzten Endes in Kostenersparnissen
niederschlägt. Die räumliche und festigkeitsmäßige Trennung der zusätzlichen Schläuche
von dem in üblicher Weise zwischen den Tragschläuchen verspannten flexiblen Bootsboden
wirkt sich darüber hinaus in einer Verringerung und günstigeren Verteilung der Bodenbeanspruchung
vor allem in höheren Geschwindigkeitsbereichen und im durchschnittlichen Beladungszustand
aus.
[0005] Zweckmäßig werden die zusätzlichen Schläuche aus dem auch für die Tragschläuche verwendeten
imprägnierten Gewebe hergestellt. Gemäß einer Variante der Erfindung könnten sie stattdessen
aber auch von auswechselbar in formgebende zugfeste Hüllen eingelegten Schlauchkörpern
gebildet sein. Dies bietet den Vorteil der leichten, einfachen Austauschbarkeit im
Schadensfalle. Die Beschaffenheit und Konstruktion des meistens vorhandenen inneren
Einlegebodens sind für die Erfindung ohne Bedeutung, und ebenso ist die Erfindung
auch in Verbindung mit nur einem aufblasbaren Luftkammerboden anwendbar.
[0006] Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung zweier Ausführungsbeispiele
in der Zeichnung verdeutlicht. In der Zeichnung ist:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Schlauchboot in perspektivischer Ansicht von hinten auf
die Bodenfläche;
Fig. 2 ein Querschnitt durch das Schlauchboot gemäß Fig. 1 in vergrößertem Maßstab
und
Fig. 3 eine Variante als Teildarstellung einer Ansicht gemäß Fig. 2.
[0007] Das gezeichnete Schlauchboot ist in seinen wesentlichen Teilen aus zwei den nutzbaren
Innenraum einfassenden und durch einen den Innenraum nach unten abdichtenden flexiblen
Bootsboden 4 untereinander verbundenen aufblasbaren Tragschläuchen 3 aufgebaut. Die
Tragschläuche sind im Bugbereich des Bootes in an sich bekannter Weise zu einem stevenartig
hochgezogenen Gebilde zusammengeführt und werden in Heckbereich in ebenfalls bekannter
Weise von einem den Innenraum nach hinten abschließenden und gleichzeitig zum Aufnehmen
eines nicht gezeichneten Außenbordmotors dienenden starren Heckbrett 5 in gegenseitigem
Abstand gehalten. Zwischen den Tragschläuchen 3 befindet sich als unmittelbarer Abschluß
des Bootsinnenraumes ein aus mehreren Teilen zusammengesetzter starrer Einlegeboden
6, gegen den sich ein in Längsrichtung durchlaufender aufblasbarer Kielschlauch 7
zum Spannen des flexiblen Bodens 4 abstützt. Die Schlauchkörper 3 und 7 wie auch der
Boden 4 sind aus einem gummi- oder kunststoffbeschichteten Gewebe hergestellt.
[0008] Die Zeichnung beschränkt sich allein auf die Darstellung der zum Verständnis der
Erfindung wesentlichen Bootsteile. Von der Wiedergabe anderer Ausrüstungseinzelheiten,
Beschlagelemente und Armaturen ist der Übersichtlichkeit halber abgesehen.
[0009] An der Unterseite der Tragschläuche 3 sind zusätzliche Schläuche 8 von im Einbauzustand
etwa sichelförmiger Querschnittsgestalt aber wesentlich kleinerer Querschnittsfläche
in senkrechter Ausrichtung zu diesen fest angebracht. Die als lialbschläuche, das
heißt mit Halbkreisquerschnitt ebenfalls aus gasdicht imprägniertem Gewebe hergestellten
zusätzlichen Schläuche sind mit den Tragschläuchen verklebt und nehmen im aufgeblasenen
Gebrauchszustand die gezeichnete konkav gekrümmte Gestalt an. Ihre Länge ist der Länge
der Bordwände entsprechend bemessen, und wie die Darstellung in Fig. 1 erkennen läßt,
laufen sie über praktisch den gesamten geradlinigen Teil der Tragschläuche 3 durch.
Der flexible Bootsboden 4 ist an ihrer Innenkante an die Tragschläuche angesetzt,
so daß sie im Gebrauch des Schlauchbootes vollständig frei und voll wirksam sind.
[0010] Gemäß der Teildarstellung in Fig. 3 sind die zusätzlichen Schläuche von lose und
auswechselbar in ihrerseits an den Tragschläuchen 3 befestigte formgebende Hüllen
18 eingelegten Schlauchkörpern 28 gebildet. Als weitere Variante ist in diesem Falle
anstelle eines starren Einlegebodens über einem zugeordneten äußeren flexiblen Bootsboden
ein an sich bekannter aufblasbarer Luftkammerboden 16 vorgesehen. An der Wirkung der
Erfindung selbst ändert sich hierdurch nichts.
1. Schlauchboot, dessen Bordwände von durch ein starres Quenqandele- ment im Heckbereich in gegenseitigem Abstand gehaltenen und im Bugbereich
zusammengeführten aufblasbaren Tragschläuchen gebildet sind, wobei zusätzliche aufblasbare
Schläuche von im Vergleich zu den Tragschläuchen wesentlich geringerer Querschnittsfläche
an deren Unterseite in Längsrichtung mit ihnen durchlaufend vorgesehen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Schläuche (8) im aufgeblasenen Zustand mit einer
in Form einer Sichel oder eines Kreiszweieckes von zwei ungleichen Radien umschriebenen,
in bezug auf die Tragschläuche (3) konkav gekrümmten Querschnittsgestalt ausgebildet
sind.
2. Schlauchboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Tragschläuchen
(3) zugekehrte konkave Innenfläche der zusätzlichen Schläuche (8) im wesentlichen
nach dem Radius des kreisförmigen oder zumindest angenähert kreisförmigen Querschnittes
der Tragschläuche und ihre den Tragschläuchen abgekehrte konvexe freie Außenfläche
nach einem im Vergleich dazu kleineren Radius verläuft.
3. Schlauchboot nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Schläuche (8) haftend mit den Tragschläuchen (3) verbunden sind und deren Umfang über
einen Bogenwinkel in einer Größenordnung zwischen 45° und 90° umspannen.
4. Schlauchboot nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Schläuche (8) symmetrisch zur senkrechten Mittellinie des Tragschlauchquerschnittes
- auf die waagerechte SchwimmIage des Schlauchbootes bezogen - auf dem eingetauchten
unteren Umfangsbogen der Tragschläuche (3) angebracht sind.
5. Schlauchboot nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Schläuche (8) außerhalb des die Tragschläuche (3) untereinander verbindenden Bootsbodens
(4) angebracht sind.
6. Schlauchboot nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Schläuche von auswechselbar in formgebende zugfeste Hüllen (18) eingelegten Schlauchkörpern
(28) gebildet sind.
