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(11) |
EP 0 043 368 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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11.03.1987 Patentblatt 1987/11 |
(22) |
Anmeldetag: 24.06.1981 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B65H 54/28 |
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(54) |
Wickelmaschine zum Aufwickeln von strangförmigem Wickelgut auf eine Spule
Winding apparatus for winding filamentary material on a spool
Dispositif pour le bobinage de matériaux filamenteux sur une bobine
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH FR GB IT LI NL SE |
(30) |
Priorität: |
27.06.1980 DE 3024095
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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06.01.1982 Patentblatt 1982/01 |
(71) |
Anmelder: Rosendahl Maschinen Gesellschaft m.b.H. |
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2246 Maria Enzersdorf-Südstadt (AT) |
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Erfinder: |
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- Seibert, Gerhard
A-1232 Wien (AT)
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(74) |
Vertreter: Gibler, Ferdinand, Dipl.Ing. Dr. techn. |
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Dorotheergasse 7/14 1010 Wien 1010 Wien (AT) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum Aufwickeln von strangförmigem Wickelgut
auf eine Spule, welcher das Wickelgut über einen Strangführer zugeführt wird, mit
einem Vorschubantrieb für eine längs einander hin- und hergehende Changierbewegung
von Spule und Strangführer und mit einer Steuereinrichtung zur Aufrechterhaltung eines
konstanten Auflaufwinkels zur exakten Verlegung der Windungen innerhalb jeder Wickellage.
[0002] Es ist bekannt, bei solchen Wickelmaschinen den Strangführer als eine um eine vertikale
Achse schwenkbare Verlegegabel auszuführen (DE-PS 15 74 425), welche durch die Wanderung
der Wickelgutauflaufstelle auf der Spule zur Seite hin ausgeschwenkt wird und dabei
Endschalter betätigt, welche einen Vorschubantrieb für eine axiale Verstellung des
Wicklers so lange einschalten, bis eine dem Sollauflaufwinkel, das ist im allgemeinen
ein «Rückhaltewinkel», entsprechende Relativstellung von Spule und Verlegegabel wieder
erreicht ist. Bei einer solchen Arbeitsweise muss allerdings eine für die Auslösung
der Endschalter ausreichende Abweichung des Auflaufwinkels vom Sollwert zugelassen
werden, wobei unterstellt wird, dass auch bei stärker abweichendem Auflaufwinkel sich
immer noch Windung neben Windung legt und keine Windung ungewollt in eine nächste
Wickellage aufsteigt. Diese Voraussetzung ist aber nicht immer zuverlässig erfüllt.
Denn der Verlegevorschub ist nicht konstant, weil bei einer exakten Verlegung die
erste Windung am Flansch immer parallel zum Flansch verläuft. Dadurch werden auch
die weiteren Windungen nicht nach Art einer kontinuierlichen Wendel auf die Spule
gewickelt, sondern orthozyklisch, d. h., nach jeweils 360° liegt ein seitlicher Versprung
in der Windung vor, die im übrigen parallel zu den Hauptflanschen verläuft. Die Verlegebewegung
muss also diesem Versprung jeder Windung angepasst werden. An einer solchen Versprungstelle
kann aber, - insbesondere wenn der Sollauflaufwinkel bzw. der Rückhaltewinkel etwas
zu gross geworden ist oder wenn das Wickelgut zum Kleben neigt oder eine nichtrutschende,
gummiartige Oberfläche hat-, eine Windung in eine nächst höhere Wickellage aufsteigen.
Ein solches Fehlverhalten kann aber mit den bekannten, mit einer schwenkbaren Verlegegabel
arbeitenden Wickelmaschinen nicht automatisch, sondern nur durch Eingreifen einer
Bedienungsperson korrigiert werden.
[0003] Aus der FR-A2263970 ist eine Schaltungsanordnung zum Steuern des Aufspulens von Kabeln
bekannt, die unter Berücksichtigung des Querschnitts des Kabels und der Drehzahl des
Speichers bei der Bildung einer jeden neuen Wikkellage die relative Verschiebung zwischen
dem Führungsorgan und dem Speicher in Richtung der Drehachse des Speichers steuert.
Die Steuerung erfolgt derart, dass das dem Speicher zustrebende Kabel mit einem bestimmten
Auflaufwinkel a an die letzte auf dem Speicher gewickelte Windung des Kabels angedrückt
ist. Die Geschwindigkeit der relativen Axialverschiebung ändert sich vor und nach
dem Bilden der nächsten Wickellage derart, dass vor dem Bilden der neuen Wickellage
der Auflaufwinkel a gegen den Wert Null zustrebt und dass nach dem Bilden der neuen
Wickellage der Auflaufwinkel a auf seinen gewünschten Wert ansteigt. In einem Komparator
werden ständig die händisch eingegebenen Sollwerte des Auflaufwinkels a mit dem durch
die Abtasteinrichtung erfassten Istwert des Auflaufwinkels verglichen. Diese Istwertregelung
hat den Nachteil, dass insbesondere bei schweren Speichern bzw. hohen Wickelgeschwindigkeiten
die Zeitkonstante der Regelung nicht klein genug gemacht werden kann, um ein rechtzeitiges
vollständiges Ausregeln zu gewährleisten. Schon allein aus diesem Grund ist diese
bekannte Art der Regelung nicht auf die Steuerung zur Konstanthaltung des Auflaufwinkels
zum Zwecke der exakten Verlegung der Windungen innerhalb jeder einzelnen Wickellage
anwendbar.
[0004] Ferner ist aus der DE-A 2 556 484 eine Kabelwickelmaschine mit einer auf Spindeln
drehbar gelagerten Trommel zum Aufwickeln eines elektrischen Kabels bekannt geworden,
das Kabel wird von einem Drahtführer geführt. Ein mit dem Drahtführer hin- und hergehender
Lagenwächter überwacht sowohl den Beginn einer neuen Wickelungslage an den Trommelflanschen
als auch das Aufbringen der Wicklung selbst innerhalb einer Lage, um so eine Verzögerung
oder Beschleunigung des Drahtführers zu steuern. Ein Stellungsfühler dient zur Messung
des Abstandes des Lagenwächters von einem Seitenträger. Die Anzahl der vom Stellungsfühler
bei der Verschiebung des Lagenwächters erzeugten Impulse wird mit den von einem Impulsgenerator
erzeugten Bezugsimpulsen verglichen, die bei einer Verschiebung des Drahtführers mit
konstanter Geschwindigkeit erzeugt werden. Damit kann die Verzögerung oder Beschleunigung
des Drahtführers gesteuert werden, um gegebenenfalls auf der Strecke der letzten Windungen
die Drahtführergeschwindigkeit zu verringern. Auch in diesem Fall handelt es sich
um eine Art Nachlaufsteuerung der Istlage des Drahtführers bzw. des Auflaufspunktes
mit denselben Nachteilen wie sie der Anordnung nach der FR-A 2 263 970 anhaften.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Wickelmaschine der gattungsgemässen
Art, bei welcher der Abstand oder Anlagedruck zwischen benachbarten Windungen einer
Wickellage ausschliesslich durch die Relativbewegung zwischen Spule und Strangführer
bestimmt wird, Schwankungen im Auflaufwinkel während der Ausbildung der jeweiligen
Wickellage auszuschalten.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass die Steuereinrichtung
aus einer ersten Messeinrichtung, die die Lage der jeweils letztgewickelten Windung
an einer um einen bestimmten Spulendrehwinkel vor der Wickelgutauflaufstelle liegende
Messstelle erfasst, aus einer zweiten Messeinrichtung zur Erfassung der jeweiligen
Changierposition von Spule und Strangführer und aus einem Rechner besteht, welcher
aus den Messdaten beider Messeinrichtungen diejenige Relativposition berechnet und
dem Vorschubantrieb befiehlt, die die Spule und der Strangführer nach Drehen der Spule
um den vorerwähnten Spulendrehwinkel zur Aufrechterhaltung des Auflaufwinkels erreicht
haben müssen. Bei der Erfindung wird also ständig zeitlich vorab die Lage der späteren
Auflaufstelle ermittelt und die Relativbewegung zwischen Spule und Strangführer in
der Zwischenzeit so gesteuert, dass bei Ankunft der vorab ermittelten Auflaufstelle
an dem tatsächlichen Wickelgutauflaufpunkt der gewünschte Auflaufwinkel immer aufrecht
erhalten bleibt. Wird also beispielsweise ein Versprung in der letztgelegten Windung
beispielsweise 60° vor der lstauflaufstelle erfasst, wird der Changierantrieb entsprechend
eingeschaltet, dass nach Ausführung der 60° Spulendrehung die Relativstellung von
Spule und Strangführer wieder dieselbe ist wie zu dem früheren Messzeitpunkt. Da bei
dieser Arbeitsweise immer die Auflaufstelle in Abhängigkeit von der letztgewickelten
Windung erfasst wird, fallen beim Errechnen der Changierbewegungen keine Summenfehler
an. Wie praktische Erprobungen gezeigt haben, erbringt diese Art der frühzeitigen
Steuerung des Changierantriebes eine hohe Zuverlässigkeit und Verlegegenauigkeit und
stellt sie einen wesentlichen Schritt bei dem allgemeinen Bemühen dar, vollautomatische
Wickelmaschinen zu schaffen, die keine Überwachung und Korrektureingriffe durch eine
Bedienungsperson mehr erfordern.
[0007] Der Erfindung zufolge kann vorgesehen werden, dass die erste Messeinrichtung aus
einem seitwärts bewegbaren, die letztgewickelte Windung seitlich abtastenden Tastorgan
besteht, das in Abhängigkeit von seiner Auslenkung einen Messwert für die Bestimmung
der Lage der Windung relativ zum Strangführer in einer um den bestimmten Spulendrehwinkel
nach dieser Abtaststelle liegenden Position (Auflaufstelle) liefert.
[0008] Statt einer solchen mechanischen Abtastung wird nach der Erfindung jedoch eine berührungslose,
nicht mechanische Erfassung der letztgewikkelten Windung bevorzugt. Hierbei kann beispielsweise
die erste Messeinrichtung aus einer ausserhalb des Wickelraumes der Spule angeordneten,
tangential zur obersten Wicklung gerichteten Fernsehkamera bestehen, die die Wanderung
des Stirnendes der gerade gewickelten Lage überwacht. Das Ausgangssignal dieser Fernsehkamera
wird derart ausgewertet, dass die Position der Stirnseite der Wickellage in Bezug
auf eine ortsfeste Koordinate parallel zur Spulenachse angegeben wird. Zum gleichen
Zeitpunkt wird auch die momentane Position der Spule auf dieser ortsfesten Koordinate
festgehalten, falls die Spule die Changierbewegung ausübt, oder sonst die momentane
Position des Strangführers, falls dieser die Changierbewegung ausführt. Aus den beiden
Messdaten kann dann zusammen mit dem bekannten Durchmesser des Wickelgutes jene Relativstellung
errechnet werden, die Spule und Strangführer haben müssen, wenn die vermessene Stelle
der letzten Windung die Wickelgutauflaufstelle erreicht hat. Die Ausmessung der letzten
Windung einer Lage kann beispielsweise 10 mal pro Spulenumdrehung durchgeführt werden;
dementsprechend gibt es pro Spulenumdrehung 10 Sollstellungen des Wicklers (bzw. Strangführers),
die nach dem entsprechenden Teil einer Spulenumdrehung, d.h. je nachdem, wie weit
die Messstelle von der Auflaufstelle entfernt ist, vom Changierantrieb erreicht werden
sollen.
[0009] Bei der Errechnung der jeweiligen Soll-Position kann natürlich ein jeweils einzustellender
Rückhaltewinkel mitberücksichtigt werden. Der optimale Rückhaltewinkel, der vom Wickelgut
abhängig ist, ist durch Programmieren des Rechners einstellbar.
[0010] Bei der Arbeitsweise nach der Erfindung wird also jeweils die letzte Windung als
Schablone für die nächste Windung verwendet. Die zeitliche Trennung der Messstelle
von der Auflaufstelle gibt dabei noch den grossen Vorteil, dass die Verfahrbewegungen,
die mit Trägheit behaftet sind, rechtzeitig und über den Rechner sogar geschwindigkeitsabhängig
eingeleitet werden können, so dass ein ungewolltes Aufklettern des Wikkelgutes mit
Sicherheit vermieden werden kann.
[0011] Gemäss einer alternativen Ausführungsform kann die erste Messeinrichtung aus radial
zur Spule gerichteten ausserhalb des Wickelraumes der Spule angeordneten Entfernungssensoren,
z. B. Ultraschallsensoren, bestehen. Gemäss einer weiteren Alternative kann auch noch
vorgesehen werden, dass die erste Messeinrichtung aus einer radial auf die Spule gerichteten
Fensehkamera und einem demgegenüber geneigten, die Spule mit einem über den Wickelgutauflaufbereich
sich erstreckenden Lichtband anstrahlenden Scheinwerfer besteht, wobei Fernsehkamera
und Scheinwerfer ausserhalb des Wickelraumes der Spule angeordnet sind.
[0012] Eine Variante des Erfindungsgegenstandes geht gleichermassen aus von einer Wickelmaschine
zum Aufwickeln von strangförmigem Wickelgut auf eine Spule, welcher das Wickelgut
über einen Strangführer zugeführt wird, mit einem Vorschubantrieb für eine längs einander
hin- und hergehende Changierbewegung von Spule und Strangführer und mit einer Steuereinrichtung
zur Aufrechterhaltung eines konstanten Auflaufwinkels zur exakten Verlegung der Windungen
innerhalb jeder Wickellage, welche Steuereinrichtung darüber hinaus eine den Auflaufwinkel
des Wickelgutes erfassende erste Messeinrichtung aufweist, und sieht vor, dass die
Steuereinrichtung weiterhin eine zweite Messeinrichtung zur Erfassung der jeweiligen
Changierposition von Spule und Strangführer und einen Rechner aufweist, welcher aus
den Messdaten beider Messeinrichtungen diejenige Relativposition berechnet und dem
Vorschubantrieb befiehlt, die die Spule und der Strangführer nach Drehen der Spule
um den vorerwähnten Spulendrehwinkel zur Aufrechterhaltung des Auflaufwinkels erreicht
haben müssen.
[0013] Auch bei dieser Ausführungsvariante wird an einer vorausliegenden - hier um 360°
Spulendrehung vorausliegenden - Stelle gemessen und daraus die Changierposition errechnet
und befohlen, die die Spule und der Strangführer nach einer weiteren vollen Spulenumdrehung
erreicht haben müssen.
[0014] Die zweite Messeinrichtung kann im Rahmen der Erfindung aus einem Impulstachometer
bestehen, der mit dem Verlegeantrieb mitläuft und quasi den Weg des Verlegeantriebes
skaliert.
[0015] Bei flexiblem Wickelgut, welches beim Aufspulen seitlich um Führungsrollen abgelenkt
werden darf, kann die Changierbewegung in bekannter Weise durch ein axiales Verfahren
des Strangführers längs der feststehenden Spule erfolgen. Bei anderem Wickelgut, z.B.
dickeren elektrischen Kabeln, ist dagegen erforderlich, dass der Strangführer ortsfest
verbleibt und dass die Spule die Changierbewegung ausführt. Bei beiden Arten ist die
Erfindung in gleicher Weise anwendbar. Darüber hinaus kann der Erfindung zufolge noch
vorgesehen werden, dass die Spule die Changierbewegung mit einer fest vorgegebenen
Geschwindigkeit ausführt und dass der Strangführer ebenfalls in Changierrichtung verstellbar
ist, aber nur die von der Umsteuereinrichtung nach der Erfindung bestimmten Korrekturbewegungen
ausführt. Eine solche Ausführungsform erweist sich insbesondere dann als sehr vorteilhaft,
wenn mit sehr grossen Geschwindigkeiten aufgespult werden soll.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden am Beispiel einer Wickelmaschine näher erläutert,
bei welcher die Trommel nach der Methode der Eigenverlegung längs des Strangführers
hin- und herbewegt wird. In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 eine Wickelmaschine nach der Erfindung in Vorderansicht,
Figur 2 die Wickelmaschine, in Figur 1 in Richtung des Pfeiles 11 gesehen,
Figur 3 eine auszugsweise Draufsicht auf die Wickelmaschine nach Figur 2,
Figur 4 und 5 ein erstes Ausführungsbeispiel für eine Messeinrichtung zur Erfassung
der Lage der jeweils letztgewickelten Windung,
Figur 6 und 7 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Erfassung der
jeweils letztgewickelten Windung,
Figur 8 und 9 ein drittes Ausführungsbeispiel für die Erfassung der letztgewickelten
Windung,
Figur 10 und 11 ein viertes Ausführungsbeispiel für die Erfassung der letztgewickelten
Windung und
Figur 12 und 13 ein fünftes und sechstes Ausführungsbeispiel, bei denen die Lage der
letztgewikkelten Windung indirekt erfasst wird.
[0017] Die Figuren 1 bis 3 veranschaulichen eine Wikkelmaschine mit einem vierbeinigen,
auf Rollen 1 verfahrbaren Gerüst 2, an dessen oberen Teil zwei Pinolenarme 3, 4 aufgehängt
sind, auf deren unteren Pinolen 5, 6 eine Spule 7 mit Flanschen 8 aufgenommen ist.
Der Spule 7 wird über einen ortsfest angeordneten Strangführer 9 ein strangförmiges
Wickelgut 10 zugeführt, das mit eng aneinander anliegenden Windungen und mit exakt
übereinander liegenden Wickellagen aufgewickelt werden soll. Während des Wickelvorganges
wandert die Wickelgutauflaufstelle 11 zwischen den Spulenflanschen 8 hin und her,
wobei zur Erzielung einer engen Anlage benachbarter Windungen das Wickelgut mit einem
konstanten Auflaufwinkel a auf die Spule auflaufen soll. Zur Aufrechterhaltung des
Winkels a wird der Wickler beim Ausführungsbeispiel auf bodenseitigen Schienen vor
dem Strangführer 9 mittels eines Vorschubantriebes 12 hin und her verfahren, wobei
eine als Impulstachometer ausgebildete Messeinrichtung 13 die Stellung der Wickelmaschine
bzw. der Spule 7 relativ zu einer ortsfesten Koordinate parallel zur Spulenachse 14
ermittelt und an einen beim Ausführungsbeispiel am Strangführer 9 angeordneten Rechner
15 liefert.
[0018] Der Rechner 15 enthält ferner von einer weiteren Messeinrichtung 16 Werte für die
jeweilige Lage der letztgewickelten Windung 17, wobei diese Messung an einer der Ist-Wickelgutauflaufstelle
11 um einen bestimmten Drehwinkel, hier 180°, vorausgehenden Stelle erfolgt.
[0019] Bei der Messeinrichtung 16 nach den Figuren 1 bis 5 handelt es sich um eine tangential
auf den Spulenwickel gerichtete Fernsehkamera, der auf der Gegenseite eine optische
Kontrastfläche 18 gegenübersteht. Die Messeinrichtung 16 wird vorzugsweise taktweise
betätigt und liefert beispielsweise zehn- oder zwanzigmal je Spulenumdrehung ein Signal
für die Lage der Windungsflanke 17a der letztgewickelten Windung 17 an der um 180°
gegenüber der Ist-Auflaufstelle 11 verschobenen Position. Der Rechner 15 berechnet
aus den von den beiden Messeinrichtungen 13 und 16 gelieferten Messdaten jeweils die
Relativstellung, die nach weiteren 180° Spulenumdrehung zwischen Spule 7 und Strangführer
9 bestehen muss, damit der gewünschte Auflaufwinkel a aufrechterhalten bleibt. Die
Steuerung der Changierbewegung kann hierbei sehr genau erfolgen, so dass die Changierbewegung
dem in Figur 10 in vergrösserter Darstellung gezeigten unregelmässigen Verlauf der
einzelnen Windungen eng erfolgen kann. Die Gefahr, dass das Wickelgut an einem solchen
Windungsversprung Z ungewollt in eine nächst höhere Wickellage aufklettert, ist bei
der Steuerungsart nach der Erfindung ausgeschlossen. In Figur 5 ist wie in den später
noch beschriebenen Figuren 7, 9 und 13 jeweils der linke Spulenflansch 8 weggelassen.
[0020] Die Figuren 6 und 7 veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Einrichtung
zur Erfassung der Lage der letztgewickelten Windung aus radial zur Spule gerichteten
Entfernungssensoren 19 besteht, bei denen es sich beispielsweise um Ultraschallsensoren
handeln kann.
[0021] Als weitere Alternative zeigen die Figuren 8 und 9 eine Messeinrichtung, welche aus
einer etwa radial auf die Spule grichteten Fernsehkamera 20 und aus einem demgegenüber
geneigten Scheinwerfer 21 besteht, welcher die Spule 7 über ihre ganze Länge hinweg
mit einem Lichtband 22a, 22b anstrahlt. Infolge der unterschiedlichen Ausrichtung
von Scheinwerfer 21 und Kamera 20 verspringt für die Kamera das Lichtband an der Grenze
zwischen zwei übereinander liegenden Wickellagen und kann folglich also der Aufbau
und das Wandern der Stirnfläche der oberen Wickellage von der Kamera 20 exakt verfolgt
werden.
[0022] Die Figuren 10 und 11 zeigen ein mechanisches Tastorgan 23, das an einer um etwa
90° gegenüber der Wickelgutauflaufstelle 11 voraneilenden Stelle an der Seitenfläche
der letztgewickelten Windung 17a anliegt. Das Tastorgan 23 ist auf einer zur Spulenachse
parallelen Führung 24 verschiebbar. Beim Auflaufen beispielsweise auf die Schräge
des Versprungs Z einer Windung wird das Tastorgan 23 vorübergehend in Richtung der
Führung 24 verschoben, wobei diese Bewegung aber gemessen und zur Berechnung und Auslösung
eines Antriebsbefehles an den Changierantrieb ausgenützt wird dahingehend, dass die
Spule nach 90° Umdrehung wieder in der gleichen Relativstellung zum Strangführer steht
und also das Tastorgan 23 in die gezeigte Grundstellung zurückkehren konnte.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 12 wird die Lage der letztgewickelten Windung
indirekt aus der Schräglage bzw. dem Rückhaltewinkel des zulaufenden Wickelgutstranges
10 mittels einer Fernsehkamera 25 gemessen und an den Rechner 26 geliefert. Die Fernsehkamera
ist schräg aufwärts gerichtet und ihr liegt ein kontrastierendes Feld 27 oder Leuchtband
zur leichteren Erfassung des Wickelstranges gegenüber. Wenn der Versprung Z einer
Windung an die Wickelgutauflaufstelle 11 gelangt, ändert sich der Auflaufwinkel um
ein bestimmtes Mass. Der Rechner speichert diese Information und steuert den Changierantrieb
derart, dass nach einer weiteren Spulenumdrehung die Changierstellung um einen Wickelgutdurchmesser
verstellt ist.
[0024] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 13 wird der Auflaufwinkel durch eine mechanische
Abtasteinrichtung 28 mit Tastrolle 29 laufend erfasst. Die Auswertung geschieht hier
in gleicher Weise wie beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel nach Figur 12.
1. Wickelmaschine zum Aufwickeln von strangförmigem Wickelgut auf eine Spule, welcher
das Wickelgut (10) über einen Strangführer (9) zugeführt wird, mit einem Vorschubantrieb
für eine längs einander hin- und hergehende Changierbewegung von Spule (7) und Strangführer
(9) und mit einer Steuereinrichtung zur Aufrechterhaltung eines konstanten Auflaufwinkels
(a) zur exakten Verlegung der Windungen innerhalb jeder Wickellage, dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung aus einer ersten Messeinrichtung (16), die die Lage der
jeweils letztgewickelten Windung (17) an einer um einen bestimmten Spulendrehwinkel
vor der Wickelgutauflaufstelle (11) liegenden Messstelle erfasst, aus einer zweiten
Messeinrichtung (13) zur Erfassung der jeweiligen Changierposition von Spule (7) und
Strangführer (9) und aus einem Rechner (15) besteht, welcher aus den Messdaten beider
Messeinrichtungen diejenige Relativposition berechnet und dem Vorschubantrieb (12)
befiehlt, die die Spule (7) und der Strangführer (9) nach Drehen der Spule um den
vorerwähnten Spulendrehwinkel zur Aufrechterhaltung des Auflaufwinkels (a) erreicht
haben müssen.
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Messeinrichtung
aus einem seitwärts bewegbaren, die letztgewikkelte Windung seitlich abtastenden Tastorgan
(23) besteht, das in Abhängigkeit von seiner Auslenkung einen Messwert für die Bestimmung
der Lage der Windung (17) relativ zum Strangführer (9) in einer um den bestimmten
Spulendrehwinkel nach dieser Abtaststelle liegenden Position (Auflaufstelle) liefert.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Messeinrichtung
(16) aus einer ausserhalb des Wickelraumes der Spule angeordneten, tangential zur
obersten Wicklung gerichteten Fernsehkamera besteht.
4. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Messeinrichtung
aus radial zur Spule gerichteten und ausserhalb des Wickelraumes der Spule angeordneten
Entfernungssensoren (19), z.B. Ultraschallsensoren, besteht.
5. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Messeinrichtung
aus einer radial auf die Spule gerichteten Fernsehkamera (20) und einem demgegenüber
geneigten, die Spule (7) mit einem über den Wickelgutauflaufbereich sich erstreckenden
Lichtband (22a, 22b) anstrahlenden Scheinwerfer (21) besteht, wobei Fernsehkamera
(20) und Scheinwerfer (21) ausserhalb des Wickelraumes der Spule angeordnet sind.
6. Wickelmaschine zum Aufwickeln von strangförmigem Wickelgut auf eine Spule, welcher
das Wickelgut (10) über einen Strangführer (9) zugeführt wird, mit einem Vorschubantrieb
für eine längs einander hin- und hergehende Changierbewegung von Spule (7) und Strangführer
(19) und mit einer Steuereinrichtung zur Aufrechterhaltung eines konstanten Auflaufwinkels
(a) zur exakten Verlegung der Windungen innerhalb jeder Wickellage, welche Steuereinrichtung
eine den Auflaufwinkel (a) des Wickelgutes erfassende erste Messeinrichtung (25; 28)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung weiterhin eine zweite
Messeinrichtung (13) zur Erfassung der jeweiligen Changierposition von Spule
(7) und Strangführer (9) und einen Rechner (26) aufweist, welcher aus den Messdaten
beider Messeinrichtungen diejenige Relativposition berechnet und dem Vorschubantrieb
befiehlt, die die Spule und der Strangführer nach Drehen der Spule um eine volle Umdrehung
zur Aufrechterhaltung des Auflaufwinkels (a) erreicht haben müssen.
7. Wickelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Messeinrichtung
aus einer auf den auflaufenden Wickelgutstrang (10) in Abstand von der Auflaufstelle
(11) gerichteten Fernsehkamera (25) oder aus einer mechanischen Tasteinrichtung (28)
besteht.
8. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Spule
(7) mit einer konstanten Geschwindigkeit für die Changierbewegung angetrieben ist
und dass der Strangführer (9) einen zusätzlichen Antrieb besitzt und in Abhängigkeit
von Ausgangsbefehlen des Rechners Korrekturbewegungen ausführt.
1. Winding machine for winding up rod-shaped material onto a spool to which the material
(10) to be wound is fed via a rod guide (9), comprising a feed drive for a longitudinally
reciprocating shunting movement of spool (7) and rod guide (9) and with a control
device for maintaining a constant angle (a) of run-on for exact laying of the turns
within each layer of turns, characterised in that the control device consists of a
first measuring means (16) which detects the location of whichever is the last-wound
turn (17) at a measuring point located at a definite angle of spool rotation upstream
of the point (11) at which the material is running onto the spool, a second measuring
device (13) for detecting the particular reciprocating position of spool (7) and rod
guide (9) and a computer (15) which, from the data measured by both measuring devices
computes the relative position which the spool (7) and the rod guide (9) should have
attained after rotation of the spool through the aforementioned angle of rotation
of the spool in order to maintain the run-on angel (a), commanding the feed drive
(12) accordingly.
2. Winding machine according to Claim 1, characterised in that the first measuring
device consists of a sideways moveable sensing member (23) which laterally scans the
last-wound turn and which, as a function of its deflection, delivers a measured value
for determining the location of the turn (17) in relation to the rod guide (9) in
a position (run-on point) which is located after this sensing position by a specific
angle of spool rotation.
3. Winding machine according to Claim 1, characterised in that the first measuring
device (16) consists of a television camera directed tangentially of the topmost turn
and disposed outside the winding space of the spool.
4. Winding machine according to Claim 1, characterised in that the first measuring
device consists of distance sensors (19), e.g. ultrasonic sensors, directed radially
at the spool and disposed outside the space available for the winding on the spool.
5. Winding machine according to Claim 1, characterised in that the first measuring
device consists of a television camera (20) directed radially at the spool and, inclined
at an angle thereto, a long beam lamp (21) which directs a light strip (22a, 22b)
at the spool and extending over the region of run-on of the material being wound,
television camera (20) and long beam lamp (21) being disposed outside the space available
for winding on the spool.
6. A winding machine for winding rod-like material onto a spool, and to which a material
(10) is guided via a rod guide (9), with a feed drive for a longitudinally reciprocating
shunting movement of spool (7) and rod guide (9) and with a control device for maintaining
a constant angle (a) of run-on for exact laying of the turns within each layer of
turns, the said control device comprising a first measuring device (25, 28) for detecting
the run-on angle (a) of the material being wound, characterised in that a second measuring
device (13) is provided for detecting the relevant position of spool (7) and rod guide
(9) and a computer (26) which, from the data measured by the two measuring devices,
computes the relative position which the spool and the rod guide must have attained
after rotation of the spool through one complete revolution in order to maintain the
run-on angle (a), commanding the feed drive accordingly.
7. A winding machine according to Claim 6, characterised in that the first measuring
device consists of a television camera (25) directed at the rod (10) of material running
on to the spool and disposed at a distance from the run-on point (11), or consists
of a mechanical sensing device (28).
8. Winding machine according to one of Claims 1 to 7, characterised in that the spool
(7) is driven at a constant speed for the shunting movement and in that the rod guide
(9) comprises an additional drive and performs correction movements as a function
of output commands from the computer.
1. Machine enrouleuse pour l'enroulement d'un produit à enrouler en forme de corde,
ou câble sur une bobine, à laquelle le produit à enrouler (10) est acheminé par l'intermédiaire
d'un guide-corde (9), cette machine comprenant un mécanisme d'entraînement d'avance
pour un mouvement de translation alternative longitudinal relatif entre la bobine
(7) et le guide-corde (9), et un dispositif de commande destiné à maintenir un angle
d'arrivée constant (a) pour assurer la pose précise des spires à l'intérieur de chaque
couche de l'enroulement, caractérisée par le fait que le dispositif de commande est
composé d'un premier moyen de mesure (16) qui capte la position de la spire (17) enroulée
en dernier, sur une zone de mesure qui se trouve en avance d'un angle de rotation
déterminé de la bobine par rapport à la zone (11) d'arrivée du produit à enrouler,
d'un deuxième moyen de mesure (13) destiné à capter la position de translation actuelle
de la bobine (7) et du guide-corde (9), et d'un ordinateur (15) qui, à partir des
données de mesure des deux moyens de mesure, calcule et transmet, sous la forme d'un
ordre, au mécanisme d'entraînement d'avance (12), la position relative que la bobine
(7) et le guide-corde (9) devront avoir atteinte lorsque la bobine aura tourné de
l'angle de rotation précité de la bobine pour maintenir l'angle d'arrivée (a).
2. Machine enrouleuse selon la revendication 1, caractérisée par le fait que le premier
moyen de mesure est composé d'un organe palpeur (23) qui peut se déplacer latéralement
et qui palpe latéralement la spire enroulée en dernier et qui, en fonction de son
excursion, fournit une valeur de mesure pour la détermination de la position de la
spire (17) par rapport au guide-corde (9) dans une position (zone d'arrivée) qui se
trouve en retard de l'angle déterminé de rotation de la bobine par rapport à cette
zone de palpage.
3. Machine enrouleuse selon la revendication 1, caractérisée par le fait que le premier
moyen de mesure (16) est constitué par une caméra de télévision disposée en dehors
de la zone d'enroulement de la bobine et orientée tangentiellement à la spire extrême
supérieure.
4. Machine enrouleuse selon la revendication 1, caractérisée par le fait que le premier
moyen de mesure est composé de capteurs télémétriques (19), par exemple de capteurs
à ultrasons, qui sont orientés radialement par rapport à la bobine et sont disposés
en dehors de la zone d'enroulement de la bobine.
5. Machine enrouleuse selon la revendication 1, caractérisée par le fait que le premier
moyen de mesure est constitué par une caméra de télévision (20) orientée radialement
vers la bobine et d'un projecteur (21) incliné par rapport à la caméra et qui éclaire
la bobine (7) avec une bande lumineuse (22a, 22b) qui s'étend sur la région d'arrivée
du produit à enrouler, la caméra de télévision (20) et le projecteur (21) étant disposés
en dehors de la zone d'enroulement de la bobine.
6. Machine enrouleuse destinée à enrouler un produit à enrouler en forme de corde
sur une bobine, à laquelle le produit à enrouler (10) est acheminé par l'intermédiaire
d'un guide-corde (9), cette machine comprenant un mécanisme d'entraînement d'avance
pour assurer le mouvement de translation alternative longitudinale relative entre
la bobine (7) et le guide-corde (9), et un dispositif de commande destiné à maintenir
un angle d'arrivée constant (a) de façon à obtenir une pose précise des spires dans
chaque couche de l'enroulement, lequel dispositif de commande comporte un premier
moyen de mesure (25; 28) qui capte l'angle d'arrivée (a) du produit à enrouler, caractérisée
par le fait que le dispositif de commande comprend en outre un deuxième moyen de mesure
(13) destiné à capter la position de translation actuelle de la bobine (7) et du guide-corde
(9) et un ordinateur (26) qui, à partir des données de mesure des deux moyens de mesure,
calcule, et transmet sous forme d'un ordre au mécanisme d'entraînement d'avance, la
position relative que la bobine et le guide-corde devront avoir atteinte lorsque la
bobine aura tourné d'un tour complet, pour maintenir à la bonne valeur l'angle d'arrivée
(a).
7. Machine enrouleuse selon la revendication 6, caractérisée par le fait que le premier
moyen de mesure est composé d'une caméra de télévision (25) orientée vers le brin
(10) de produit à enrouler, à une certaine distance de la zone d'arrivée (11), ou
d'un dispositif palpeur mécanique (28).
8. Machine enrouleuse selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée par le fait
que la bobine (7) est entraînée à une vitesse constante pour le mouvement de translation
et le guide-corde (9) est muni d'un mécanisme d'entraînement additionnel et décrit
des mouvements de correction en fonction des ordres de sortie de l'ordinateur.