[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Rührwerk nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Rührwerke der vorgenannten Art weisen in aller Regel eine Wellendichtung am Durchtritt
der Welle durch die Wand (Boden, Deckel) des Rührbehälters auf. Solche Wellendichtungen
sind Lippenringdichtungen, Dachmanschettendichtungen, Stoffbuchsen, sowie einfach
und doppelt wirkende Gleitringdichtungen. Solche Dichtungen sind dem Verschleiß unterworfen
und müssen daher häufiger ausgetauscht werden.
[0003] Es sind Rührwerkskonstruktionen bekannt, bei denen die Rührwerkswelle außerhalb des
Behälters mehrfach unterteilt ist und ein herausnehmbares Zwischenstück aufweist,
mit welchem es ermöglicht wird, ohne völlige Demontage des Rührwerkes und des ihn
antreibenden Motors, ggf. mit Getriebe, die Dichtungsanordnung auszubauen. Es entsteht
durch den Ausbau des Zwischenstücks oberhalb des dann freien Wellenzapfens genügend
freier Raum, der die Installation einer Abziehvorrichtung und das Abziehen der Dichtungsanordnung
über den Wellenzapfen hinweg ermöglicht. Der Tragrahmen bei dieser Anordnung besteht
aus mehreren übereinander angeordneten, mit Gewindebolzen miteinander verschraubten
sog. Laternen, die durchbrochen sind, um den Zugang zu den verschiedenen Teilen, die
beim Dichtungswechsel ausgebaut werden müssen, zu ermöglichen. Die unterste der Laternen
nimmt die Dichtungsanordnung auf. Die darüber angeordnete Laterne enthält das herausnehmbare
Zwischenstück und sehr häufig ist darüber eine weitere Laterne angeordnet, die eine
elastische Kupplung aufnimmt. Auf dem Kopf der obersten Laterne ist der Antriebsmotor,
in der Regel ein Getriebemotor, aufgesetzt.
[0004] Nachteilig an dieser Anordnung ist die Vielzahl von planzudrehenden Paßflächen und
von konzentrisch zueinander auszurichtenden, die Wellenlager abstützenden Flächen,
was die Herstellung der Anordnung verteuert und die Montage kompliziert macht. Weiterhin
baut die Anordnung infolge des Zwischenstücks relativ hoch.
[0005] Aus der DE-OS 16 32 458 ist ein Rührwerk bekannt, bei dem auf das Zwischenstück verzichtet
wird. Bie ihm ist oberhalb der Dichtungsanordnung eine trennbare Kupplung angeordnet
und der Tragrahmen ist an zwei Teleskopstützen geführt, an denen er bei Auftrennen
der Wellenkupplung und Lösen seines Montageflansches vom behälterseitigen Transmitterflansch
im Ganzen angehoben werden kann, um den Wellenzapfen freizulegen und die Dichtungsanordnung
über diesen hinweg abziehen zu können. Diese Konstruktion baut niedriger als die vorerwähnte,
mit einem Wellenzwischenstück arbeitende, verlangt jedoch oberhalb des installierten
Rührwerkes ausreichend Raum, um dieses von dem Behälter an den Teleskopsäulen hinauffahren
zu können. Dieser Platz steht jedoch häufig nicht zur Verfügung.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rührwerk der eingangs genannten Art
anzugeben, das vergleichsweise niedrig baut und ein leichtes Auswechseln der Dichtungsanordnung
ermöglicht, ohne daß dazu nennenswerter zusätzlicher Raum über dem Rührwerk bereitgehalten
werden muß.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Die Erfindung schafft erstmals eine Rührwerkkonstruktion, bei der der den Antrieb
tragende und die Antriebswelle lagernde Rahmen insgesamt seitlich verschwenkt wird.
Der Montageflansch, der der Verbindung dieses Rahmens mit dem Behälter dient, ist
daher nicht geschlossen, sondern kreissektorförmig ausgeführt, um - nach Lösen der
Wellenkupplung und seiner Befestigung am Behälter - an dem Wellenzapfen bzw. der
Dichtungsanordnung vorbeigeschwenkt werden zu können. Zusätzlicher freier Raum über
dem Rührwerk wird überhaupt nur dann benötigt, wenn der Montageflansch mit einem sich
axial erstreckenden Zentrieransatz versehen ist, um dessen Distanz der Tragrahmen
angehoben werden muß, um den Zentrierflansch außer Eingriff mit einer entsprechenden
Ausnehmung an dem Transmitterflansch zu bringen. Dazu reichen in der Praxis wenige,
beispielsweise 5 mm.
[0009] Nach dem Wegschwenken des Tragrahmens ist der Wellenzapfen mit der sie umgebenden
Dichtungsanordnung von oben frei zugänglich, sodaß die Dichtungsanordnung unschwierig
von dem Wellenzapfen angezogen werden kann. Es ist günstig, wenn zu diesem Zweck an
dem Tragrahmen eine entsprechende Montageplattform angeordnet ist, an der dergleichen
Abziehvorrichtungen montiert werden können.
[0010] Da der Montageflansch und der Tragrahmen einseitig offen sein müssen, wird von ihm
eine besondere Stabilität und Steifigkeit verlangt. Es ist daher günstig, ihn und
das oben an ihn angesetzte Getriebegehäuse sowie ggf. die Montageplattform und die
Aufnahmeeinrichtungen für die Wellenlager als eine einstöckige Einheit zu gießen.
Es braucht in diesem Fall nur die Unterseite des Montageflansches als einzige Paßfläche
plangedreht zu werden. Die Lager können in den Aufnahmeeinrichtungen nachträglich
justiert werden, sodaß dort eine spanabhebende Bearbeitung, etwa zur Erzielung von
Koaxialität, nicht erforderlich ist.
[0011] In der Praxis kann der Transmitterflansch, auf dem der Montageflansch zu befestigen
ist, unmittelbar auf dem Rührwerksbehälter aufgeschraubt oder Teil desselben sein.
Alternativ kann der Transmitterflansch auch der obere Flansch einer Laterne sein,
die die Dichtungsanordnung aufnimmt. Die Aufnahmeeinrichtungen für die Lager sind
zweckmäßigerweise glatte Durchgangsbohrungen, die von unten nach oben fortschreitend
größere Durchmesser aufweisen. Es wird auf diese Weise möglich, die Antriebswelle
mit ihren daran angeordneten Lagern von oben in den Tragrahmen einzustecken, sodaß
nach dem Verbinden der Wellenkupplung die Lager in ihren Aufnahmeeinrichtungen nur
noch, beispielsweise durch Justierschrauben, festzulegen sind.
[0012] Zur Versteifung des Tragrahmens kann es günstig sein, wenn dieser in jenem Bereich,
in welchem er und sein Montageflansch ausgeschnitten sind, im Abstand über dem Montageflansch
an einer Stelle, wo es nicht stört, einen Vorsprung aufweist, der eine Bohrung zur
Aufnahme eines Zugankers aufweist, mit dessen Hilfe der Tragrahmen zusätzlich an
dem Transmitterflansch verspannt werden kann. Mittels dieses sich horizontal erstreckenden
Vorsprunges und der darin angeordneten Bohrung kann der Halterahmen zugleich auch
in einer ausgeschwenkten Stellung mittels desselben Zugankers, der in eine im Transmitterflansch
ausgebildete Justierbohrung einzuschrauben ist, gesichert werden. In dieser Stellung
befindet sich die Montageplattform über der Mitte des Transmitterflansches, d.h.
über der zu demontierenden Dichtungsanordnung.
[0013] Da bei Rührorganen mit hohen Antriebsleistungen, insbesondere beim Rühren hochviskoser
Medien, mitunter harte Anfahrstöße vorkommen können, ist es zweckmäßig, wenn zwi
schen dem Getriebe und der Rührwerkswelle eine elastische Kupplung vorhanden ist.
Um die Bauhöhe nicht zu vergrößern, sind die elastomeren Elemente dieser Kupplung
vorzugsweise im wesentlichen in derselben radialen Ebene wie das Abtriebsrad des Getriebes
zwischen diesem und der Rührwerkswelle angeordnet. Diese elastomeren Elemente können
auch in das Abtriebsrad des Getriebes integriert sein.
[0014] Da der Tragrahmen allenfalls um wenige Millimeter anzuheben ist, um ihn nach Lösen
der Wellenkupplung und seiner Befestigung verschwenken zu können, kann als Huborgan
zum Anheben des Tragrahmens eine einfache Abdrückschraube verwendet werden, die sich
am Transmitterflansch und am Tragrahmen abstützt. Diese Abdrückschraube kann zugleich
der Zapfen sein, um den der Tragrahmen schwenkt.
[0015] Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsformen näher erläutert werden.
[0016] Es zeigt:
Fig. 1 einen Axialschnitt eines Rührwerks mit einteiligem Halterahmen;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II - II von Fig. 1 mit Darstellung der Einbausituation
des Antriebs;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III - III von Fig. 1 mit ausgeschwenktem Halterahmen;
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV - IV von Fig. 2 mit Teilschnitt durch das
Getriebe im Antrieb;
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V - V von Fig. 1 durch den Verbindungsflansch
der Welle zur Kupplungsscheibe, das auf deren Außenumfang gesetzte Loslager und den
Zuganker, wobei die Montageplattform strichpunktiert in der Arbeitsstellung des Rührwerks
und der Halterahmen strichpunktiert in der Demontageposition dargestellt sind;
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI - VI in Fig. 1 durch den Fußpunkt des Rührwerksaufbaues
unmittelbar über der einzigen Paßplanfläche;
Fig. 7 eine Draufsicht längs der Linie VII - VII in Fig. 1 mit Aufsteckposition eines
Aufsteckgetriebes und die Anbaulage eines Versorgungsbehälters für Sperrmedien einer
Gleitringdichtung;
Fig. 8 eine Außenansicht längs der Linie VIII - VIII in Fig. 7 mit gestrichelter Darstellung
des Achsbolzens, um den der Halterahmen schwenkbar ist;
Fig. 9 den Achsbolzen mit dem Anhebemechanismus des Halterahmens in zwei Ausführungsbeispielen;
Fig. 10 einen zweiteiligen Aufbau, bei dem der Halterahmen auf einer Dichtungslaterne
angeordnet ist, in ausgeschwenktem Zustand des Halterahmens;
Fig. 11 einen Schnitt längs der Linie XI - XI von Fig. 10 mit Draufsicht auf die Montageplattform
in Ausschwenkposition des Halterahmens;
Fig. 12 eine Außenansicht längs der Linie XII - XII von Fig. 11;
Fig. 13 einen Teillängsschnitt längs der Linie XIII - XIII von Fig. 14 mit Darstellung
eines integrierten Zahnradantriebs in Verbindung mit aufgesteckter Keilriemen- oder
Zahnriemenscheibe;
Fig. 14 eine Draufsicht längs der Linie XIV - XIV von Fig. 13 mit einem Elektromotor
in Fußbauform an einer Motoraufspannplatte;
Fig. 15 eine Seitenansicht längs der Linie XV - XV in Fig. 14;
Fig. 16 einen Teillängsschnitt durch Zahnradnabe des integrierten Rührwerksgetriebes
mit Darstellung einer elastischen Antriebskupplung im Innern des Getriebegehäuses,
sowie die Wälzlageranordnung und das Festlager der Rührwerkswelle mit Schiebenabe;
Fig. 17 den Aufbau des Rührwerks als Seitenansicht längs der Linie XVII - XVII von
Fig. 18 in Verbindung mit einem zusätzlichen Aufsteck-Zahnradgetriebemotor, der sowohl
axial nach oben oder unten ragen kann;
Fig. 18 eine Draufsicht längs der Linie XVIII - XVIII von Fig. 17 mit Darstellung
der Aufbaulage der elastischen Antriebskupplung sowie eines alternativen Hilfswerkzeugs
als hydraulischer oder pneumatischer Hubkolben oder Gewindespindel für die mechanisierte
Ausschwenkbewegung des Halterahmens;
Fig. 19 einen Teillängsschnitt durch die Ritzelwelle des integrierten Zahnradgetriebes
mit Darstellung der Wälzlager in der zugeordneten Stecknabe;
Fig. 20 im Ausschnitt einen Schnitt durch die Rührwerkswelle mit zugeordnetem Festlager
auf der vom Rührwerksbehälter entfernten Antriebsseite, wobei das Wälzlager gleichzeitig
als Rotationsbasis für das integrierte Abtriebszahnrad dient und die axialen bzw.
radialen Belastungen von Rührwerkswelle und Zahnrad in einer dargestellten Einbaulage
aufnimmt, und
Fig. 21 als Ausschnitt einen Schnitt durch die Rührwerks welle im Bereich des Loslagers,
wobei dieses Wälzlager die Radialbelastungen aus dem Rührorgan und die Teilbelastungen
des Abtriebszahnrades in Verbindung mit der Rührwerkswelle aufnimmt. Eine strichpunktierte
Linie zeigt, daß der Außenring des Loslagers einen kleineren Durchmesser als der Außenumfang
der entgegengesetzten Stecknabe des Loslagers aufweist.
[0017] Das in Fig. 1 dargestellte Rührwerk verfügt über einen Tragrahmen 1, der mit einem
zu einem Rührwerksbehälter gewandten, einseitig ausgeschnittenen Montageflansch 2,
einer Lagernabe 3 und einem Getriebegehäuse 4 eine einteilige, untrennbare Guß- oder
Schweißkonstruktion bildet. Gleichfalls untrennbar mit dem Tragrahmen 1 verbunden
ist eine Stützrippe 5, die in eine Motorkonsole 6 ausläuft, an der ein beliebiger
Fußmotor 7 oder mit Füßen ausgestatteter Getriebemotor als Antriebsmaschine mittels
Stehbolzen 8 (Fig. 2) aufgeschraubt ist, ggf. mit entsprechender Spanndifferenz,
um eine Verspannung von z.B. eines Keil- oder Zahnriemens 9 (Fig. 14) zu bewirken.
[0018] Im Innern des Getriebegehäuses 4 sind ein oder mehrere Zahnradsätze, bestehend aus
Abtriebszahnrad 10 und Ritzel 11, und weitere Zahnradstufen aufgesteckt. Letztere
sind in den verschiedenen Figuren nicht aufgeführt und dargestellt, da deren Anordnungsmöglichkeit
dem Stand der Technik entspricht.
[0019] Bei der dargestellten Rührwerksausführung können die Planfläche des den Rührwerksbehälter
zugewandten Montageflansches 2, eine untere Lagerbohrung 13 und eine obere Nabenbohrung
14 in einer einzigen Aufspannung durch eine einzige Zerspanungsmaschine, insbesondere
ein Horizontal- oder Vertikalbohrwerk oder eine Kopfdrehbank, genau fluchtend bearbeitet
werden. Hierdurch wird das Ziel erreicht, daß die bisher üblichen Fluchtungsungenauigkeiten
bei Rührwerken bekannter Bauart, die über mehrteilige Laternen einerseits und aufgeflanschte,
extern beschaffte Rührwerksantriebe verfügen, dementsprechend mit Passung im Zentriersitz
verschraubt und in den Lagersitzen toleriert sind, vermieden werden.
[0020] Beim dargestellten Rührwerk soll die untere Planfläche 12 des Montageflansches 2
die einzige durch Schraubverbindungen 15 lösbare Trennstelle zu einem Transmitterflansch
16 bilden, welcher einerseits den Zentriersitz zur vorerwähnten Planfläche 12, andererseits
behälterseitig das Paßmaß zu einem nicht dargestellten Rührwerksbehälterflansch aufweist.
Eine weitere, später zu beschreibende Variante des erfindungsgemäßen Rührwerkes stellt
eine zweiteilige Ausführung dar, bei der eine Dichtungslaterne unter den Tragrahmen
1 gesetzt ist, deren oberer Flansch der Transmitterflansch 16 ist.
[0021] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist ein Ausschwenkmechanismus für den Tragrahmen
1, bestehend aus einem Achsbolzen 18 (Fig. 6, 7, 10 und 11), der exzentrisch angeordnet
den Tragrahmen 1 nach Lösen der Verbindungsschrauben 15 nach außen - gleichsam entsprechend
einer Tür - ausschwenken läßt, sodaß über einer über den Behälter angeordneten Wellendichtung
20, die eine Rührwerkswelle umgibt, ein Freiraum für den Ausbau entsteht, wobei eine
mit dem Tragrahmen 1 untrennbar fest verbundene, sich seitlich von diesem im Abstand
horizontal über dem Ausschnitt des Montageflansches 2 erstreckende Montageplattform
21 durch den Ausschwenkvorgang des Tragrahmens 1 über die Mitte der Wellendichtung
20 gebracht wird.
[0022] Zur Verwirklichung der erfindungsgemäßen Zielsetzungen für ein Rührwerk, das mit
dem Getriebegehäuse 4, dem Tragrahmen 1 und dem Montageflansch 2 eine einzige, kraftschlüssige,
untrennbare und unteilbare Einheit bildet, wobei das Abtriebszahnrad 10 mit Ritzel
11, die Rührwerks welle 22, ein Kupplungsinnenteil 23, eine Kupplungsscheibe 24
und ein Wellenzapfen 25 des Dichtungswellenabschnitts 26 der Rührwerkswelle 22 eine
formschlüssige Verbindung bilden, sowie mit aufgestecktem Getriebe 27, Zahn- oder
Keilriemensatz 9 und Motoren 7 eine mitausschwenkende Einheit darstellt, war es notwendig,
auch die Montagemöglichkeit dynamisch belasteter Aggregatteile derart zu konzipieren,
daß das von der Erfindung angestrebte Ziel erreicht wird. Insoweit sind auch die Einzelheiten
der Montage und Demontage sämtlicher dynamisch belasteter Bauteile, die im Innern
des Rührwerks angeordnet sind, Gegenstand der Erfindung.
[0023] Fig. 1 ist zugleich ein Längsschnitt des Rührwerks in einteiliger Ausführung längs
der Linie I - I von Fig. 2. Die Rührwerkswelle 22 ist mit Versteifungsrippen 28 als
Guß- oder Schweißkonstruktion ausgeführt und weist einen Verbindungsflansch 29 zur
Verbindung mit einer Kupplungsscheibe 24 auf. Die Kupplungsscheibe 24 ist auf einen
Wellenzapfen 25 einer Dichtungswelle 26 aufgesteckt und mit diesem mittels eines Nutkeiles
drehfest verbunden. Verbindungsschrauben 30 verbinden den Verbindungsflansch 29 und
die Kupplungsscheibe 24 formschlüssig miteinander. Die Kupplungsscheibe 24 ist mit
Rippen 31 als Kühlventilator für die Kühlung der Wellendichtung 20 dargestellt.
[0024] Die Rührwerkswelle 22 ist von dem Abtriebszahnrad 10 des Getriebes über ein Kupplungsaußenteil
32, elastomere Elemente 33 und ein Kupplungsinnenteil 23 angetrieben. Das Abtriebszahnrad
10 ist mittels eines Festlagers 34 und eines Loslagers 35 geführt. Die Innenringe
vorgenannter Wälzlager zentrieren sich in einer Lagerstecknabe 36, diese zentriert
sich auf einem Festlager 37, das die axialen und radialen Kräfte aus einem nicht dargestellten
Rührorgan, das mit dem Flansch der Dichtungswelle 26 formschlüssig fest verbunden
ist, aufnimmt. Die über der Wellendichtung 20 auftretenden Radialkräfte eines Rühr
organs werden durch das Loslager 38 aufgenommen, dessen Innenring sich auf dem Zentriersitz
des Verbindungsflansches 29 der Rührwerkswelle 22 zentriert. Der Verbindungsflansch
29 stellt gleichzeitig eine Lagernabe, einseitig mit bekanntem Lippenring 39 abgedichtet,
andererseits mit der Kupplungsscheibe 24 und einen dieser zugeordneten Lippenring
40, dar.
[0025] Da die Nabenbohrung 14 größer als die Lagerbohrung 13 und diese größer als die Bohrung
41 des Transmitterflansches 16, der die Wellendichtung 20 trägt, ist, können Kupplungsaußenteil
32, elastomere Elemente 33, Rührwerkswelle 22 mit Verbindungsflansch 29, Kupplungsscheibe
24, Wellendichtung 20, Dichtungswelle 26, Lagerstecknabe 36, Festlager 34, Loslager
35, Festlager 37, Loslager 38 und alle damit in Verbindung stehenden elastomeren Lippenringe,
O-Ringe, die die vorgenannten Teile in ihrer Arbeitslage abdichten, extern, d.h.
auf einem Montagetisch fertig aufgebaut und auf Dichtigkeit geprüft werden (Wellendichtung
20) und als vorgefertigte Einheit in zusammengebautem Zustand in den Tragrahmen 1
eingesteckt werden. Erfolgt die Montage mit dem Einsteckvorgang von oben, so kann
auch das Abtriebszahnrad 10 fertig montiert auf den zugeordneten Teilen extern montiert
sein. Die paßgerechte Baulage dieser dynamischen Baueinheit wird durch eine Paß-
und Konterschraube 42 oder Paß- und Kegelstifte in dieser Baulage justiert. Hierdurch
ist eine besonders rationelle Montage oder Demontage der dem Verschleiß unterliegenden,
vorgenannten Baugruppenteile erzielbar.
[0026] Damit einseitige Belastungen durch Axialkräfte, die durch hohe Betriebsdrücke im
Rührwerksbehälter zustande kommen können, keine Deformierung des Tragrahmens verursachen,
kann ein oder mehrere Zuganker 43 mit dem Transmitterflansch 16 und der Lagernabe
3 verbunden sein, die hierfür einen über den Ausschnitt des Montageflansches 2 ragenden
Vorsprung 44 aufweist, an dem der Zuganker verankert ist. Ein derartiger Zuganker
43 ist in den Figuren 2 und 3 dargestellt und wirkt in der Ausschwenkposition des
Tragrahmens zugleich als Justierbolzen 45 zur Sicherung des Tragrahmens in der Stellung
zur Demontage der Dichtung.
[0027] Fig. 2 zeigt den Schnitt entlang der Linie II - II in Fig. 1. Die Montageplattform
21 ist in ihrer Stellung in der Betriebsposition des Rührwerks dargestellt. Der Schnitt
ist durch das Getriebegehäuse 4 gelegt und zeigt die Rührwerkswelle 22, das Abtriebszahnrad
10, eine Ritzelwelle 53 mit dem Ritzel 11. Gestrichelt ist ein Fußmotor 7 und im
Schnitt ein Flanschmotor 47 als mögliche Antriebsquellen für das Getriebe 27 dargestellt.
[0028] In Fig. 3 ist in der strichpunktierten Position, die mit 48 bezeichnet ist, zum einen
die Montageplattform 21 in Betriebsposition des Rührwerks und mit 49 in der Demontageposition
dargestellt. Fig. 3 zeigt den Tragrahmen 1 im Schnitt längs der Linie III - III in
der Ausschwenkposition, d.h. der Demontageposition. In dieser ist auch der Schnitt
durch die Rührwerkswelle 22 mit den Versteifungsrippen 28 dargestellt. Des weiteren
sind die Gewindelöcher der Schraubverbindungen 15 im Transmitterflansch 16 und der
Schnitt durch die Motorkonsole 6 dargestellt.
[0029] In Fig. 4 ist eine Außenansicht bzw. ein Teilschnitt entlang der Linie IV - IV von
Fig. 2 für das Rührwerk dargestellt. Die gestrichelte Linie zeigt die Außenansicht
des Achsbolzens 18, die Rührwerkswelle 22 mit Versteifungsrippen 28, die Außenansicht
des Getriebegehäuses 4, die Außenansicht des Kupplungsaußenteils 32, ein beispielsweise
aufgesetztes Getriebe 27, die gestrichelte Lage des Festlagers 37 und des Loslagers
38, die Außenansicht der Kupplungsscheibe 24 mit den Rippen 31, die den Belüftungs-
und Kühleffekt für die Wellendichtung 20 erzielen, sowie die Außenansicht des Zugankers
43 und die Flanschverbindung der Dichtungswelle 26. In der Betriebsposition des Rührwerks
ist die Montageplattform 21 fixiert, gestrichelt ist ein Abhängebund 50 und ein geteilter
Abhängeflansch 51, auf dem bei Demontage der Wellendichtung 20 die gesamte Rührerwelle
(nicht dargestellt) und die Dichtungswelle 26 absetzen, dargestellt.
[0030] Im Schnitt sind die Lagernabe 52, die Ritzelwelle 53 und das Ritzel 11, geführt in
Loslager 54 und Festlager 55, sowie ein Kegelpaßstift 56 dargestellt, der die Lagernabe
52 und die mit dieser in Verbindung stehenden dynamischen Teile der Ritzelwelle 53
in ihrer Arbeitslage fixiert.
[0031] Fig. 5 zeigt den Schnitt längs der Linie V - V von Fig. 1. Dieser Schnitt ist durch
die Lagerbohrung 13, das Loslager 38, den Verbindungsflansch 29, den Zuganker 43,
die Stützrippe 5, den Zuganker als Justierbolzen 45 (strichpunktierte Ausschwenkposition)
und die Montageplattform 21, diese allerdings in der Betriebsposition strichpunktiert
dargestellt. Es sei an dieser Stelle betont, daß die strichpunktierte Darstellung
des Tragrahmens 1 und die strichpunktierte Darstellung der Montageplattform 21 nicht
die einander entsprechenden Positionen darstellen. Man erkennt in Fig. 5 weiterhin
den Achsbolzen 18, um welchen der Rührwerksaufbau verschwenkt werden kann.
[0032] Fig. 6 zeigt den Schnitt durch die Wellendichtung 20 entlang der Linie VI - VI von
Fig. 1. Man erkennt den Bolzen 18, den Zuganker 43, die Stützrippe 5, die Draufsicht
auf die Verbindungsschrauben 15 und den Wellenzapfen 25 der Dichtungswelle 26.
[0033] Fig. 7 zeigt eine Draufsicht längs der Linie VII - VII von Fig. 1 mit dem Getriebe
27, der Montageplattform 21 in Betriebsposition des Rührwerks, die Außenansicht des
Getriebegehäuses 4, einen Versorungsbehälter 57 für eine Gleitringdichtung und die
Draufsicht auf die Motorkonsole 6.
[0034] Fig. 8 zeigt die Außenansicht des Rührwerks längs der Linie VIII - VIII in Fig. 7.
Man erkennt in dieser Zeichnung besonders gut den einseitig offenen Aufbau des Halterahmens
1, der es ermöglicht, diesen um den Zapfen 18 so zu verschwenken, daß die Dichtung
20 von oben her frei zugänglich wird. Man erkennt weiterhin, daß der Halterahmen
1 an der offenen Seite zusätzlich durch den Zuganker 43 abgestützt ist, der an einem
Vorsprung 44 angreift, der in Höhe der Wellenkupplung angeordnet ist.
[0035] Fig. 9 zeigt zwei Ausführungsbeispiele des mittels Schrauben 64 am Transmitterflansch
16 befestigten Bolzen 18 im Schnitt, der den Halterahmen 1 schwenkbar hält. In beiden
Ausführungsbespielen ist der Bolzen 18 zugleich Teil einer Hubeinrichtung, mit der
der Halterahmen 1 soweit über den Transmitterflansch 16 angehoben werden kann, daß
der Zentriersitz 61 an der Planfläche 62 des Halterahmens 1 von dem Transmitterflansch
16 freikommt.
[0036] Der Bolzen 18 greift in eine vertikal verlaufende Bohrung 67, die exzentrisch an
dem Halterahmen 1 ausgebildet ist.
[0037] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 (A) ist die Bohrung 67 eine Durchgangsbohrung
und ist in das obere Ende des Bolzens 18 ein Gewindestehbolzen 66 eingeschraubt, der
aus der Bohrung 67 hervorsteht und auf den eine Abdrückmutter 70 aufgeschraubt ist.
Auf der Oberseite der Abdrückmutter 70 befindet sich ein Kugellager 69. Oberhalb
desselben erstreckt sich von dem Halterahmen 1 ein Vorsprung 68 mit einer Bohrung
63, die von dem Steckbolzen 66 durchdrungen wird. An der Unterseite des Vorsprungs
68 liegt die Oberseite des Kugellagers 69 an. Durch Drehen der Abdrückmutter 70 mittels
eines Sechskantschlüssels läßt sich der Halterahmen 1 von dem Transmitterflansch 16
anheben. Das Kugellager 69 stellt ein reibungsarmes Drehen der Mutter unter dem Vorsprung
68 sicher.
[0038] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 (B) ist das obere Ende der Bohrung 67 verschlossen
oder ist diese als Sackbohrung ausgebildet. Zwischen der Oberseite des mittels O-Ringen
60 in der Bohrung 67 abgedichteten Bolzens 18 und dem Ende der Bohrung 67 befindet
sich eine Kammer 65, in die ein Einlaß 71 für die Zuführung eines hydraulischen Fluides
mündet. Durch einen in die Kammer 65 eingeleiteten Hydraulikdruck läßt sich der Halterahmen
71 von dem Transmitterflansch 16 anheben.
[0039] Fig. 10 zeigt eine zweiteilige Variante des Rührwerks in Verbindung mit einer Dichtungslaterne
17, wobei die Laterne 17 nur einen Höhentransmitter darstellt und sämtliche bisher
dargestellten Funktionen des Rührwerks oberhalb dieses Höhentransmitters bzw. der
Dichtungslaterne stattfinden. Der obere Flansch dieser Dichtungslaterne 17 ist der
Transmitterflansch, an welchem der Tragrahmen 1 schwenkbar gelagert ist. Die Montageplattform
21 stellt sich in dieser Figur, die einen Schnitt längs der Linie X - X von Fig. 11
zeigt, in ihrer Demontageposition über der Wellendichtung 20 dar, die hier auch mit
72 strichpunktiert in der Ausbauposition dargestellt ist. Gestrichelt ist der Achsbolzen
18 dargestellt, der in diesem Falle an der Laterne 17 befestigt ist. Der Montageflansch
2 mit den Verbindungsschrauben 15 ist gleichermaßen um die Distanz der Bauhöhe der
Dichtungslaterne 17 höher verlegt. Alle sonstigen Bestandteile des Tragrahmens 1
sind identisch mit der vorangehend erläuterten Ausführungsform. Fig. 10 soll daher
nur zeigen, daß die Erfindung auch im Zusammenhang mit Dichtungslaternen anwendbar
ist.
[0040] Fig. 11 zeigt einen Schnitt längs der Linie XI - XI von Fig. 10. Die Draufsicht zeigt
die Montageplattform 21 in der Demontageposition über der Wellendichtung 20, den Schnitt
durch den Achsbolzen 18, strichpunktiert die Ausschwenklage eines Zahn- oder Keilriemensatzes
9, strichpunktiert ferner die Betriebsposition 48 der Montageplattform 21 und des
Justierbolzens 45, der gleichzeitig als Zuganker 43 in der Betriebsposition fungieren
kann.
[0041] Fig. 12 zeigt die Außenansicht längs der Linie XII - XII von Fig. 11 mit einer Teilansicht
eines Rührwerksbehälters 74 in der gleichen Ausschwenkposition, wie sie im Schnitt
in Fig. 10 dargestellt ist. In dieser Ausschwenkposition ist der Schutzkasten 75,
der den Zahn- oder Keilriemensatz 9 abdeckt zu erkennen. Weiterhin erkennt man das
Kupplungsaußenteil 32, die Ausschwenkposition der Motorkonsole 6, die Ausbauposition
72 der Wellendichtung 20, die Kupplungsscheibe 24, die Dichtungswelle 26 und die gelagerte
Rührwerkswelle 22, die von der Dichtungswelle gelöst ist.
[0042] In Fig. 13 ist ein Teillängsschnitt längs der Linie XIII - XIII von Fig. 14 dargestellt.
Man erkennt die Anordnung des Abtriebszahnrades 10 und des zugehörigen Ritzels 11
im Getriebegehäuse 4, einen Keilriemensatz 9, die Rührwerkswelle 22, die Lagerstecknabe
36, die Paß- und Konterschraube 42, den Achsbolzen 18 über einer Dichtungslaterne
17, den Schnitt durch die Ritzelwelle 53 mit allen in Verbindung stehenden Teilen
und das aufgesteckte Keilriemenrad 76. Die Lagernabe 36 ist mit einem Ölabweisbund
77 für das Schmieröl ausgesattet, dessen Füllstand sich etwa in Höhe der mit dem Bezugszeichen
78 bezeichneten Position befindet.
[0043] Fig. 14 zeigt eine Draufsicht längs der Linie XIV - XIV in Fig. 13 auf den Schutzkasten
75 des Zahn- oder Keilriemensatzes 9. Man erkennt einen Fußmotor 7, die Montageplattform
21 in Betriebsstellung und das Getriebegehäuse 4 mit Motorkonsole 6.
[0044] In Fig. 15 ist eine Außenansicht längs der Linie XV - XV von Fig. 14 dargestellt.
Man erkennt das Rührwerk in Betriebsposition in zweiteiliger Ausführung mit Dichtungslaterne
17 und Schutzkasten 75 eines Zahn- oder Keilriemensatzes 9 mit Flanschmotor 47. Es
ist aus dieser Zeichnung sehr deutlich ersichtlich, daß aufgrund entsprechender Durchbrüche
die Wellendichtung 20 ungehindert von drei Seiten zugänglich und bedienungsfähig ist
und nach Ausschwenken des Halterahmens 1 nach oben von der Dichtungswelle 26 abgezogen
werden kann.
[0045] Fig. 16 zeigt einen Teilausschnitt durch das Getriebegehäuse 4, das Abtriebszahnrad
10, die Lagernabe 52, das Kupplungsinnenteil 23, das Kupplungsaußenteil 32, die elastomeren
Elemente 33 zwischen Kupplungsinnenteil 23 und Kupplungsaußenteil 32, die verschiedenen
Verbindungsschrauben vorgenannter Teile 79, das Loslager 35 und das Festlager 34
für die Führung des Abtriebszahnrades 10, die gelagerte Rührwerkswelle 22 mit Festlager
37, die dieses abdichtende O-Ringe 80, den Ölfüllstand 78, die Ritzelwelle 53 mit
Lippenring 81 und die Lagernabe 36 in einer andersartigen Bauform mit Paßsitz zu Lippenringen
82.
[0046] Fig. 17 zeigt die Außenansicht des Rührwerks entlang der Linie XVII - XVII von Fig.
18. Eine Modifikation gegenüber den bisherigen Maßgaben und Darstellungen ist durch
die Außenansicht eines Aufsteckflachgetriebes 83 an Stelle bisheriger Zahn- oder Keilriemensätze
9 oder des Regelgetriebes 27 auf die in diesem Fall nicht gezeigte Ritzelwelle 53
aufgesteckt, wobei der Antriebsmotor strichpunktiert einmal nach oben (84) und nach
unten (85) dargestellt ist.
[0047] Fig. 17 stellt darüberhinaus - in Bezug auf die Lastübernahme für die Wälzlager
im Rührwerk - die kraft- und formschlüssige Konzeption des gesamten Rührwerksaufbaus
deutlich dar. Man erkennt das einteilige Rührwerk mit integriertem Getriebegehäuse
4, Motorkonsole 6, Tragrahmen 1, Montageflansch 2, Wellendichtung 20, Kupplungsscheibe
24, Lagernabe 3, Rührwerkswelle 22, kraftschlüssig geschlossenem traversen Teil 86
zwischen Lagernabe 3 und Getriebegehäuse 4 mit Bedienungsöffnungen 87 für Verbindungsschrauben
30 zwischen Verbindungsflansch 29 und Kupplungsscheibe 24 und den Zuganker 43 zur
Schließung des Kräfteparallelogramms.
[0048] Fig. 18 zeigt die Draufsicht längs der Linie XVIII - XVIII von Fig. 17 mit Baulage
eines Aufsteckflachgetriebes, dessen Hohlwelle 88 auf den Zapfen der Ritzelwelle 53
aufgesteckt und mit dieser formschlüssig verbunden ist. Das Flachgetriebe 83 ist mit
einer Drehmomentstütze 89 mit dem Getriebegehäuse 4 verbunden. In dieser Draufsicht
ist der nach unten ragende Antriebsmotor 85 dargestellt, die strichpunktierte Linie
90 zeigt einen Fußmotor 7 als Variante, dessen Abtriebswelle 91 eine Zahn- oder Keilriemenscheibe
92 antreibt, die mit elastomerer Riemenverbindung 93 beispielsweise einen Getriebeantriebszapfen
94 und eine darauf aufgesteckte, korrespondierende Zahn- oder Keilriemenscheibe 95
antreibt. Diese Variante stellt vor allen Dingen die universelle Ausrüstungsmöglichkeit
des erfindungsgemäßen Rührwerks mit unterschiedlichsten zusätzlichen Untersetzungs-
oder Übersetzungsantrieben, wie auch die Anschlußmöglichkeit von beliebigen Fußmotoren
beidseitig der Motorkonsole 6 dar. Des weiteren ist aus dieser Draufsicht deutlich
zu erkennen, daß der kreissegmentförmige Tragrahmen 1 die Zugänglichkeit einer beliebigen
Wellendichtung über einen Kreisausschnitt von 240° ungehindert ermöglicht. Diese Draufsicht
zeigt darüberhinaus ein Hilfswerkzeug 96, das als hydraulischer Zylinderkolben oder
als Gewindespindel rechtwinkelig zur Mittenachse des Rührwerks angeordnet ist und
den Ausschwenkmechanismus des gesamten Rührwerksaufbaus mechanisieren kann. Weiterhin
ist zu erkennen, daß die gewichtigen Aufbau- und Aufsteckteile von Untersetzungsgetrieben
und Motoren derart um den Achsbolzen 18 als Ausschwenkachse angeordnet sind, daß
der Schwerpunkt aller Rührwerksaufbauten den Achsbolzen 18 weitestgehend mittig belastet,
sodaß nur geringfügige Biegemomente auf den Achsbolzen 18 wirken.
[0049] Fig. 19 zeigt einen Ausschnitt einer Variante der Lagerführung der Ritzelwelle 53
im Loslager 54 und dem Festlager 55 mit Lagernabe 52 in Einsteckausführung, eine
Gehäusenabe 58, einen Kegelpaßstift bzw. eine Paßschraube 56 zum Zwecke der Justierung
der Lagernabe 52 in ihrer zweckdienstlichen Einbaulage. Die Ritzelverzahnung 99 ist
im Ansatz dargestellt. Der Betrachter dieses Teilausschnitts, den die Fig. 19 zeigt,
wird im Gegensatz zu früheren Ausführungsformen die Variante feststellen, daß alternativ
das frühere Loslager 54 als allseitig eingespanntes Festlager für die Aufnahme von
radialen und axialen Kräften gleichermaßen geeignet und das frühere Festlager 55 alternativ
als Loslager dargestellt sind. Als statische Abdichtung zum Schmierölvolumen, dargestellt
durch den Ölstand 78, fungiert ein O-Ring 98.
[0050] Fig. 20 zeigt den Teilausschnitt eines Längsschnittes durch das Oberteil der Rührwerkswelle
22 durch den oberen Abschnitt der Rührwerkswelle 22. Man erkennt ein mit seiner Nabe
104 direkt auf den Wellenzapfen der Rührwerkswelle 22 aufgesetztes Antriebszahnrad
10, das mit einer Nutkeilverbindung 100 drehfest mit der Rührwerkswelle 22 verbunden
ist. Die Rührwerkswelle 22 ist mittels eines integrierten Festlagers 34 und einer
Lagerstecknabe 52 in einer Lagerstecknabe 52 in einer Gehäusenabe 58 des Getriebegehäuses
4 gelagert, wo die Lagerstecknabe 52 mittels einer Paß- und Konterschraube 42 festgelegt
ist. Eine Lippenringdichtung 101 dichtet die Lagerkammer 102 (mit Fettfüllung) ab.
Eine Konterscheibe 103 sichert das Antriebszahnrad 10 auf der Rührwerkswelle 22.
[0051] Fig. 21 zeigt quasi als Fortsetzung von Fig. 20 den unteren Abschnitt der Rührwerkswelle
22 mit dem Verbindungsflansch 29 zur Kupplungsscheibe 24, die Verbindungsschrauben
30, das Loslager 38, die Lagernabe 3 und die Lippenringdichtungen 105 und 106 zu
einer Fettkammer 107. Das Loslager 38 wird am Innenring zwischen dem Verbindungsflansch
29 und der Kupplungsscheibe 24 justiert, der Außenring des Loslagers 38 ist axial
beweglich in der Lagerbohrung der Lagernabe 3 angeordnet. Der Verbindungsflansch
29 einerseits bildet mit der formschlüssigen Verbindung zur Kupplungsscheibe 24 die
Lagerkammer 108, andererseits ist die Kupplungsscheibe 24 sowohl Lagerdeckel wie
Ventilator für die Dichtung 20 und gleichzeitig starre Kupplung.
[0052] Wie sich aus den Erläuterungen und Zeichnungen ergibt, weist die Erfindung eine Fülle
von Vorteilen gegenüber dem Stand der Technik auf. Eine zerspanende Bearbeitung ist
nur an einer einzigen Aufspannfläche, nämlich der Unterseite des Montageflansches,
notwendig. Damit wird für einen ruhigen Rundlauf einer freifliegend angeordneten Rührerwelle
gesorgt. Auslenkbewegungen der Rührerwelle, Vibrationen, die zwangsläufig durch die
Summierung von flächigen und zentrischen Passungstoleranzen bei bekannten Rührwerken
unvermeidbar sind, treten bei dem erfindungsgemäßen Rührwerk nicht auf. Ein weiteres
rationelles Merkmal mit verfahrenstechnischen Vorteil ist die Tatsache, daß die bisher
in bekannten Bauformen als "Rührwerkslaternen" bei der Erfindung durch eine einzige
Rührwerkslaterne im Bereich unterschiedlicher Wellendichtungen durch Ausbildung als
exzentrisch gelagerter Stützrahmen die freie Zugänglichkeit zu der Dichtung von drei
Seiten, ungehindert durch rohrförmige Umbauten, ermöglicht. Dies ist insbesondere
für das Ansetzen von Werkzeugen und das schnelle Lösen und wieder Anziehen von Schraubbolzen
wichtig.
[0053] Das erfindungsgemäße Konzept ermöglicht es, die Dichtungslaterne, die Lagerlaterne
und das Getriebe zu einer ungeteilten Gesamtheit zu vereinigen, sodaß eine Vielzahl
von Transmitterflanschen, die spanabhebend bearbeitet werden müßten, entfallen. Die
Erfindung ermöglicht die Verwendung marktüblicher Aufsteckgetriebe. Darüberhinaus
reduziert sich, infolge des integrierten Zahnradgetriebes innerhalb der erfindungsgemäßen
Bauform des Rührwerks, das Abtriebsdrehmoment, also die Wirkleistung extern beschaffter
und aufgesteckter Zusatzantriebe im gleichen Verhältnis wie das Untersetzungsverhältnis
der integrierten Zahnradsätze. Hieraus resultiert unter Berücksichtigung der physikalischen
Gesetzgebung und maßgeblicher Erfahrungen, die den Getriebebau generell betreffen,
daß ein schweres Rührwerksgetriebe das Hauptmaß eines Beschaffungswertes mit der
Größenordnung des Abtriebsdrehmomentes fixiert. Würde daher das Untersetzungsverhältnis
des integrierten Zahnradsatzes i = 1:5 betragen, so wären extern beschaffte Aufsteck-Getriebeeinheiten
mit dem 5-fach kleineren Wert des Abtriebsdrehmoment zu beschaffen. Erfahrungsgemäß
wäre der Beschaffungswert externer Aufsteck-Getriebeeinheiten, wie der Fachmann weiß,
um 50 - 60% rationeller beschaffungsfähig. Man erkennt, daß bei dem erfindungsgemäßen
Rührwerk der Beschaffungswert für externe Rührwerksantriebe lediglich auf die integrierten
Zahnradsätze verlagert worden sind. Der extreme, rationelle Vorteil dieses erfindungsgemäßen
Systems ist u.a. aus Fig. 13 deutlich zu erkennen. Dort entfallen z.B. die Wälzlager
für Abtriebszahnrad eines Getriebes, welches extern beschafft, aufgesteckt oder aufgeschraubt
werden müßte. Sie sind durch die ohnehin für ein Rührwerk notwendigen Wälzlager der
Rührwellenlagerung ersetzt.
[0054] Die u.a. in Fig. 13 dargestellte Antriebsform des erfindungsgemäßen Rührwerks zeigt
bei maximal konstanter Übersetzung eines integrierten Zahnradsatzes die Kombination
mit Keil- oder Zahnriemenscheiben bzw. Antrieben, sodaß eine Vielzahl von variablen
Abtriebsdrehzahlen möglich sind, die nach stattgefundenen Ermittlungen 80% der in
der Praxis verwendeten Drehzahlverhältnisse betreffen. Lediglich die verbleibenden
20% stark untersetzten Drehzahlen erfordern die zusätzliche Anordnung von Aufsteck-,
Zahnrad- oder Hydraulik-Antrieben.
[0055] Der wichtigste Vorteil der Erfindung besteht allerdings in der Bedienungserleichterung
beim Auswechseln der zentral angeordneten Wellendichtungssysteme unterschiedlichster
Bauart (Lippenringe, Stopfbuchsen, einfach- und doppelt wirkende Gleitringdichtungen).
Diese Verschleißteile erfordern u.a mit Berücksichtigung des Umweltschutzes und
der verfahrensbedingten Maßgabe für die Abdichtung von Druckbehältern ständige Wartung
und Instandhaltung. Bisher bekannte Dichtungsschnellwechsel-Systeme rechtfertigen
ihren Herstellungsaufwand lediglich in Verbindung mit doppelt wirkenden Gleitringdichtungen,
deren Wertstellung oftmals den Wert des übrigen Rührwerks übersteigt. Es wurde erkannt,
daß mit dem Auschwenkmechanismus nach der vorliegenden Erfindung, durch welchen "gleichsam
ähnlch einer Tür" alle hindernden Aufbauten, einschließlich Drehstrommotoren, Keilriemensätze,
elastische Kupplungen, Zahnradgetriebe und die gesamte Rührwerkslaterne, welche
über der Dichtung, diese einengend stehen, aus der Rührwellenachse weggeschwenkt werden,
eine Möglichkeit geschaffen wurde, alle bestehenden Dichtungssysteme ohne Ausnahme
leichter zugänglich und besser wartungsfähig zu machen. Die Anordnung des Bolzens,
um welchen sich drehend die Rührwerksaufbauten ausschwenken, ist rationell ohne hohen
mechanischen Aufwand zu verwirklichen.
[0056] Die einstückige Ausführung des Halterahmens, der die Laterne bildet, und die Durchführung
der Montage- und Demontageerfordernisse für dynamisch belastete Teile erforderte neue
Hantierungsmöglichkeiten für die Herstellung, den Austausch und die Instandhaltung
derselben. In bisher bekannten Rührwerken müssen die Einzelteile, die dynamischen
Belastungen unterliegen, einzeln im Innern einer zwangsläufig schwer zugänglichen
Laterne montiert werden. Innerhalb bekannter Ausführungsformen von Rührwerkslaternen
sind eine Vielzahl von Planflächen, Zentriersitzen mit Vor- und Rückstrom der Paßteile,
innen liegende Durchgangs- und Gewindebohrungen und dgl. anzuordnen. Das erfindungsgemäße
Rührwerk hat hingegen nur eine einzige, dem Behälter zugewandte Planfläche und ein
Minimum der dieser Planfläche zugeordneten Durchgangsund Gewindebohrungen. Der hier
nicht näher bezeichnete Getriebedeckel 109 (Fig. 13) kann, da unbelastet, aus elastomeren
Kunststoff mit Spannbügeln bekannter Ausführung auf einer unbearbeiteten Gußfläche
dichtend angeordnet sein oder auf eine roh bearbeitete, mit der Rührwerksachse nicht
fluchtende Fläche dichtend aufgeschraubt werden.
1. Rührwerk zum Anbau an einen Rührbehälter, bestehend aus einem Tragrahmen, der am
einen Ende einen Montageflansch zur Befestigung an einem Rührbehälter aufweist und
am anderen Ende ein ein Getriebe aufnehmendes Gehäuse trägt, einer in dem Tragrahmen
mittels Lagern drehbar gelagerten mehrteiligen Rührwerkswelle, einer im Bereich des
Tragrahmens angeordneten lösbaren Wellenkupplung und einer die Welle umgebenden Dichtungsanordnung
im Bereich des behälterseitigen Endes des Tragrahmens, dadurch gekennzeichnet, daß
der Montageflansch (2) kreissegmentförmig ausgeführt ist und um einen parallel und
exzentrisch in Bezug auf die Rührwerkswelle (22) angeordneten Zapfen (18) ausschwenkbar
an einem den Zapfen (18) haltenden Transmitterflansch (16) gelagert ist.
2. Rührwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Montageflansch (2), der
Tragrahmen (1) und das Getriebegehäuse (4) als eine einstückige Einheit ausgebildet
sind, die auch Aufnahmeeinrichtungen (13,14) für die Lager (38; 36,37) aufweist.
3. Rührwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Transmitterflansch
(16) ein an dem Rührwerksbehälter zu befestigender oder befestigter Flanschring ist.
4. Rührwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Transmitterflansch
(16) das obere Ende einer zur Befestigung auf einem Rührwerksbehälter geeigneten Dichtungslaterne
(17) ist.
5. Rührwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Tragrahmen (1) eine Montageplattform (21) starr ausgebildet ist, die durch Verschwenken
des Tragrahmens (1) um den Zapfen (18) über die Mitte des Transmitterflansches (16)
schwenkbar ist.
6. Rührwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageraufnahmeeinrichtungen
( 13,14) als glatte Durchgangsbohrungen ausgeführt sind, die von unten nach oben fortschreitend
größere Durchmesser aufweisen.
7. Rührwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Montageflansch
(2) einen sich nach unten erstreckenden Zentrierbund (61) geringer Höhe aufweist,
der in eine entsprechende Ausnehmung an dem Transmitterflansch (16) in Eingriff bringbar
ist.
8. Rührwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tragrahmen (1) in dem Bereich, in welchem der Montageflansch (2) ausgeschnitten ist,
im Abstand über dem Ausschnitt mit einem sich horizontal erstreckenden Vorsprung
(44) versehen ist, der mit einer Bohrung zur Aufnahme eines in den Transmitterflansch
(16) einschraubbaren Zugankers (43) versehen ist.
9. Rührwerk nach den Ansprüchen 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Transmitterflansch
(16) eine Justierborhung an einer Stelle ausgebildet ist, die untehalb der Bohrung
an dem Vorsprung (44) liegt, wenn die Montageplattform (21) über die Mitte des Transmitterflansches
(16) geschwenkt ist.
10. Rührwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das oberste Lager (36,37) mittels einer Paßschraube (42) in seiner Aufnahmeborhung
(14) an dem Tragrahmen (1) festgelegt ist.
11. Rührwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abtriebsrad (32) des Getriebes und die Rührwerkswelle (22) mittels elastomerer
Elemente (33) miteinander verbunden sind.
12. Rührwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die elastomeren Elemente
(33) im wesentlichen in derselben radialen Ebene wie das Abtriebsrad (32) des Getriebes
zwischen diesem und der Rührwerkswelle (22) angeordnet sind.
13. Rührwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen
(1) zusammen mit dem Montageflansch (2), dem Getriebegehäuse (4), den Lageraufnahmeeinrichtungen
(13,14) und ggf. einer Motorkonsole (6) zur Anbringung eines Antriebsmotors als einstückiges
Gußteil ausgebildet ist.
14. Rührwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tragrahmen (1) mittels eines sich an dem Transmitterflansch (16) abstützenden
Abdrückschraubbolzens (18) von dem Transmitterflansch (16) abhebbar ist.
15. Rührwerk nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdrückschraubbolzen
zugleich der Zapfen (18) ist, der den Tragrahmen (1) an dem Transmitterflansch (16)
lagert.
16. Rührwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wellenkupplung (24,29) mit einer Anzahl von Rippen (31) versehen ist, die der
Wärmeableitung und zugleich als Lüfterflügel dienen.