(19)
(11) EP 0 213 216 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1987  Patentblatt  1987/11

(21) Anmeldenummer: 85110237.6

(22) Anmeldetag:  15.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F04C 29/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Klein, Wilhelm
D-7300 Esslingen am Neckar (DE)

(72) Erfinder:
  • Scholl, Cristoph
    D-7300 Esslingen (DE)

(74) Vertreter: Rüger, Rudolf, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Rüger, Barthelt & Abel Postfach 348
73704 Esslingen
73704 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Drehkolbengebläse


    (57) Bei einem Drehkolbengebläse, dessen drehbar gelagerte und über ein Getriebe miteinander gekuppelte Dreh­kolben (2) in einem Fördergehäuse (3) umlaufen, an das Fördermediumszu- und -abführeinrichtungen schall­gedämpft angeschlossen sind, ist zur Erzielung einer einfachen platzsparenden Konstruktion verbesserter Schalldämpfung das Fördergehäuse in einem Außenge­häuse (6) angeordnet und mit diesem verbunden, das das Fördergehäuse zumindest radial umschließt. In dem Außengehäuse sind anschließend an das Förderge­häuse saugseitige Schalldämpfungsräume (24) und/oder -kanäle sowie davon getrennte druckseitige Schall­dämpfungsräume (25) und/oder -kanäle ausgebildet, die jeweils mit dem Fördergehäuseinnenraum über entsprechende Öffnungen (4, 5) verbunden sind. Diese Schalldämpfungsräume und/oder -kanäle stehen mit den an dem Außengehäuse angeordneten Fördermediumszu- bzw. -abführeinrichtungen in Verbindung und enthal­ten schallschluckende Einrichtungen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Drehkolbengebläse, dessen drehbar gelagerte und über ein Getriebe miteinander gekuppelte Kolben in einem Fördergehäuse umlaufen, an das Fördermediumszu- und -abführeinrichtungen schallge­dämpft angeschlossen sind.

    [0002] Drehkolbengebläse, die in der Praxis mit unterschied­lichen Kolbenformen gebräuchlich sind, müssen in der Regel sowohl saugseitig als auch druckseitig mit Schalldämpfungseinrichtungen versehen werden. Dazu sind üblicherweise an das eigentliche Fördergehäuse eigene Schalldämpfer angeschlossen, die als getrennte Bauelemente mit entsprechenden Anschlußflanschen des Gehäuses verbunden sind. Diese Schalldämpfer ver­größern nicht nur den Platzbedarf des ganzen Ge­bläses, sondern sie erschweren auch die Montage; sie sind außerdem in ihrer Wirksamkeit prinzipbedingt dadurch beschränkt, daß sie die freie Schallab­strahlung von dem Fördergehäuse selbst nicht beein­flussen können. Es müssen deshalb bei höheren An­forderungen an einen niedrigen Geräuschpegel die Drehkolbengebläse entweder in einem eigenen schall­isolierten Gebäuderaum aufgestellt oder zum Schall­isolierung gekapselt werden, was beides mit erheb­lichem Aufwand verbunden ist.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Dreh­kolbengebläse zu schaffen, das sich bei einfachem, betriebssicherem Aufbau und kleinem Platzbedarf durch geringe Geräuschentwicklung auszeichnet, ohne daß dazu besondere Schalldämpfer außen an das Gehäuse angeschlossen oder sonstige zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müßten.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte Drehkolbengebläse erfindungsgemäß dadurch gekenn­zeichnet, daß das Fördergehäuse in einem Außenge­häuse angeordnet und mit diesem verbunden ist, das das Fördergehäuse zumindest radial umschließt und in dem anschließend an das Fördergehäuse saug­seitige Schalldämpfungsräume und/oder -kanäle, sowie davon getrennte druckseitige Schalldämpfungs­räume oder -kanäle ausgebildet sind, die jeweils mit dem Fördergehäuseinnenraum über entsprechende Öffnungen verbunden sind und daß diese Schalldämpfungsräume und/­oder -kanäle mit den an dem Außengehäuse angeordneten Fördermediumszu- bzw. -abführeinrichtungen in Verbindung stehen und schallschluckende oder -dämpfende Einrichtungen enthalten.

    [0005] Die aus dem innenliegenden eigentlichen Fördergehäuse und dem dieses umschließenden Außengehäuse bestehende zweischalige Gehäusekonstruktion gewährleistet über die zwischen den beiden Gehäusen liegenden Schall­dämpfungsräume oder -kanäle eine einwandfreie Dämpfung nicht nur der Ansauggeräusche auf der Saugseite sowie der druckseitig entstehenden Ge­räusche, sondern sie gewährleistet auch eine Dämpfung der Schallabstrahlung von dem Förderge­häuse. Zugleich ergibt sich ein einheitlicher, kompakter Aufbau des ganzen Drehkolbengebläses, das keinerlei außen anzubauende zusätzliche Schall­dämpfer oder dergl. benötigt und deshalb leicht zu installieren und zu warten ist.

    [0006] Sehr einfache konstruktive Verhältnisse ergeben sich dabei, wenn das Außengehäuse quer zu der Wellenrichtung der Drehkolben geteilt und das Fördergehäuse stirn­seitig durch die die Lager der Drehkolbenwellen ent­haltenden Stirnwände des Außengehäuses abgeschlossen ist. Um die Schalleitung zu dem Außengehäuse auf ein Minimum zu reduzieren, kann dabei das Fördergehäuse mit einem Mittelteil des Außengehäuses lediglich über angeformte schmale Quertraversen verbunden sein.

    [0007] Die Schalldämpfungsräume und/oder -kanäle sind zweck­mäßigerweise zumindest teilweise schalldämpfend aus­gekleidet. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn das Fördergehäuse radial im wesentlichen allseitig von saug- und druckseitigen Schalldämpfungsräumen um­geben ist.

    [0008] Dabei kann der saugseitige Schalldämpfungsraum im wesentlichen auf einer Seite des Fördergehäuses an­geordnet und über wenigstens einen schalldämpfenden, zumindest eine Umlenkung enthaltenden Kanal in dem Außengehäuse mit der Fördermediumszuführeinrichtung in Verbindung stehen. Die in dem Kanal enthaltene Umlenkung trägt zur Dämpfung der Ansauggeräusche bei.

    [0009] Der saugseitige Schalldämpfungsraum kann im wesentlichen unterhalb und seitlich des Förder­gehäuses angeordnet sein, während der erwähnte Kanal im Bereiche einer Einlaßöffnung der Förder­mediumszuführeinrichtung von der Gehäuseaußen­seite her einführbare Filtermittel enthalten kann.

    [0010] Der druckseitige Schalldämpfungsraum ist in einer bevorzugten Ausführungsform im wesentlichen auf einer dem saugseitigen Schalldämpfungsraum gegen­überliegenden Seite des Fördergehäuses angeordnet. Er kann mit Vorteil mit einem wenigstens einen Fördermediumsauslaß aufweisenden Ventilgehäuse verbunden sein, das auf das Außengehäuse außen aufgesetzt ist und zumindest ein Rückschlagventil enthält. Außerdem kann der druckseitige Schall­dämpfungsraum über einen Kanal mit einer von dem Rückschlagventil getrennten Kammer des Ventilge­häuses in Verbindung stehen, die ein Anfahr- und Sicherheitsventil enthält oder mit diesem verbunden ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß sowohl das Rückschlagventil als auch das Anfahr- und Sicher­heitsventil unmittelbar Teile der kompakten Ge­bläseeinheit bilden.

    [0011] Das Anfahr- und Sicherheitsventil kann ein mit einem gehäusefesten Sitz zusammenwirkendes Ventilverschluß­glied aufweisen, das mit einem Differenzdruckkolben verbunden ist, der über ein einstellbares Steuer­ventil von dem druckseitigen Schalldämpfungsraum aus in der Ventilöffnungsrichtung mit Druck beauf­schlagt ist. Der Differenzdruckkolben ist zweck­mäßigerweise an einem Gehäuseteil axial geführt und in seiner Bewegung gedämpft. Auch kann das Ventilverschlußglied in der geschlossenen Stel­lung in Öffnungsrichtung federnd vorgespannt sein, um eine schnelle Wiederöffnung des Ventiles nach einer Stillsetzung des Gebläses zu gewähr­leisten.

    [0012] Das Anfahr- und Sicherheitsventil kann im übrigen derart ausgebildet sein, daß in der geöffneten Ventilstellung durch das tellerförmige Ventil­verschlußglied und dieses umgebende Gehäuseteile ein die Fördermediumsabströmung drosselnder Ring­spalt begrenzt ist. Um die Größe dieses Ring­spaltes einjustieren zu können und damit eine An­passung an verschiedene Durchflußmengen zu ermög­lichen, ist es vorteilhaft, wenn das tellerförmige Ventilverschlußglied eine den Ringspalt begrenzende abdrehbare Ringnase aufweist.

    [0013] Schließlich ist es zweckmäßig, wenn in dem Außen­gehäuse ein das die beiden Drehkolben miteinander kuppelnde Getriebe enthaltender Getrieberaum aus­gebildet und dieser Getrieberaum zumindest radial im wesentlichen von saug- oder druckseitigen Schall­dämpfungsräumen oder -kanälen umschlossen ist. Durch diese Maßnahme wird nicht nur die Einheitlichkeit des ganzen Gebläseaufbaus gefördert, sondern es wird weiterhin auch die Schallabstrahlung im Be­reiche des Getriebes und der daran anschließenden stirnseitigen Wände der Fördergehäuses gedämpft.

    [0014] Das Gehäuse selbst kann im übrigen sowohl als Schweißkonstruktion ausgebildet werden, wobei das Förder- und das Außengehäuse über die er­wähnten Quertraversen starr miteinander verschweißt sind, doch ist es auch möglich, das quergeteilte Gehäuse in Gußkonstruktion herzustellen, wie dies insbesondere für kleiner Gebläseleistungen aus­schließlich infrage kommt.

    [0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 ein Drehkolbengebläse gemäß der Erfindung, in einer Seitenansicht, teilweise aufge­schnitten,

    Fig. 2 das Drehkolbengebläse nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie II-II der Fig. 1, in einer Seitenansicht,

    Fig. 3 das Drehkolbengebläse nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie III-III der Fig. 2, in einer Draufsicht,

    Fig. 4 das Drehkolbengebläse nach Fig. 1, in einer anderen Seitenansicht, und

    Fig. 5 das Ventilgehäuse des Drehkolbengebläses nach Fig. 1, geschnitten längs der Line V-V der Fig. 2 in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab,unter Veranschaulichung zweier verschiedener Stellung des Anfahr- und Sicherheitsventiles.



    [0016] Das Drehkolbengebläse weist zwei auf achsparallelen Wellen 1 drehfest angeordnete zusammenwirkende Dreh­kolben 2 (Fig. 1) auf, die in einem Fördergehäuse 3 umlaufen, welches mit einer Fördermediumszuström- und einer Fördermediumsabströmöffnung 4 bzw. 5 ver­sehen ist. Das im Bereiche seiner teilzylindrischen Innenwand mit den beiden Drehkolben 2 in an sich be­kannter Weise über enge Dichtungsspalte zusammen­wirkede Fördergehäuse 3 ist von einem Außengehäuse 6 umgeben, das in quer zu den Drehkolbenwellen 1 verlaufenden Ebenen geteilt ist. Es besteht aus einem eine Stirnwand enthaltenden ersten Gehäuse­teil 7, einem das Fördergehäuse 3 radial umschließen­den zweiten Gehäuseteil 8 und einem die andere Stirnwand enthaltenden dritten Gehäuseteil 9. Die drei Gehäuseteile 7,8,9 sind an aneinanderstoßenden Stirnflächen abgedichtet miteinander verschraubt, wobei die Verbindungsschrauben bei 10 angedeutet sind.

    [0017] In entsprechenden Lagerbohrungen des ersten und des dritten Gehäuseteiles 7 bzw. 9 sind Wälzlager 11, 12 eingesetzt, in denen die Wellen 1 der Dreh­kolben 2 drehbar gelagert sind. Die beiden Wellen 1 sind auf einer Seite durch ein aus einem Zahnräder­paar bestehenden Zahnrädergetriebe 14 miteinander gekuppelt, das in einem Getrieberaum 15 angeordnet ist, der in dem dritten Gehäuseteil 9 ausgebildet ist. Der Getrieberaum 15 ist nach außen hin durch einen abnehmbaren Deckel 16 abgeschlossen und ent­hält einen Ölsumpf 17, in den eine Ölschleuder­scheibe 18 eintaucht.

    [0018] Auf der gegenüberliegenden Stirnseite des Außen­gehäuses 6 ragt eine der Wellen 1 mit einem Wellen­zapfen 18 vor, der abgedichtet durch das erste Ge­häuseteil 7 hindurchgeführt ist und eine Keilriemen­scheibe 19 zur Kupplung mit einem nicht weiter dar­gestellten Antriebsmotor trägt. Eine in dem ersten Gehäuseteil 7 ausgebildete Schmiermittelkammer 20 enthält einen Ölsumpf 21, in den eine Ölschleuder­scheibe 22 eintaucht.

    [0019] Das Fördergehäuse 3 ist mit dem zweiten Teilgehäuse 8 lediglich über zwei auf der Druckseite des Fördergehäu­ses 3 angegossene Quertraversen 23 verbunden und stirn­seitig durch das erste und zweite Teilgehäuse 7 bzw. 9 abgeschlossen.

    [0020] In dem beschriebenen dreiteiligen Außengehäuse 6, das das Fördergehäuse 3 umschließt, sind anschließend an das Fördergehäuse 3 ein saugseitiger Schalldämpfungs­raum 24 und ein druckseitiger Schalldämpfungsraum 25 ausgebildet, die das Fördergehäuse 3 gemeinsam radial umschließen. Der saugseitige Schalldämpfungsraum 24 ist dabei unterhalb des Fördergehäuses 3 angeordnet, mit dem er über die Einlaßöffnung 4 in Verbindung steht, während der druckseitige Schalldämpfungsraum 25 oberhalb des Fördergehäuses 3 vorgesehen und mit diesem durch die Auslaßöffnung 5 verbunden ist.

    [0021] In dem dritten Teilgehäuse 9 ist ein den Getriebe­raum 15 umgebender und sich seitlich an den saug­seitigen Schalldämpfungsraum 24 anschließender Ringkanal 27 ausgebildet, der mit dem saugseitigen Schalldämpfungsraum 24 über einen Durchgang 28 in Verbindung steht und der über eine stirnseitige Öffnung 29 des dritten Teilgehäuses 9 in die Atmosphäre mündet. In die Öffnung 29 ist ein Filter 30 von der Gehäuseaußenseite her einge­schoben, das somit bequem ausgetauscht und ge­wartet werden kann.

    [0022] In dem als Ansaugkanal dienenden Ringkanal 27 erfährt das Fördermedium,bspw. Luft, eine mehrfache Umlenkung, bis es über den Schalldämpfungsraum 24 in das Innere des Fördergehäuses 3 gelangt. Der saugseitige Schalldämpfungsraum 24 ist ebenso wie der Ringkanal 27 zumindest zur Außenwand des Außengehäuses 6 hin mit einem schallschluckenden Material ausgekleidet. Die schallschluckende Aus­kleidung ist mit 31 bezeichnet.

    [0023] Der gegenüberliegende druckseitige Schalldämpfungs­raum 25 steht über einen in dem dritten Teilge­häuse 9 ausgebildeten Druckkanal 32 mit einem Ventilgehäuse 34 in Verbindung, das auf die Stirn­wand des dritten Teilgehäuses 9 abgedichtet aufge­schraubt ist. Auch der druckseitige Schalldämpfungs­raum 25 und der Druckkanal 32 sind mit einer schall­schluckenden Auskleidung 31 versehen, die in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise sich bis in das erste Teilgehäuse 7 hinein erstreckt und dabei zumindest den das Fördergehäuse 3 stirnseitig abschließenden Wandungsteil 33 sowie teilweise die Schmiermittelkam­mer 20 umschließt, um auch auf dieser Seite eine unerwünschte Schallabstrahlung zu verhüten.

    [0024] Das Ventilgehäuse 34, dessen Einzelheiten insbesondere auch aus Fig. 5 zu ersehen ist, weist einen an­geformten Anschlußstutzen 36 für eine nicht weiter dargestellte Druckleitung auf, der über eine rechteckige erste Gehäusekammer 37 und eine Wand­öffnung 38 des dritten Teilgehäuses 9 mit dem druckseitigen Schalldämpfungsraum 25 in Verbindung steht. Die Berandung der Wandöffnung 38 bildet den Sitz für das Verschlußglied 39 eines Rückschlag­ventiles 40, dessen Verschlußglied über eine ko­axiale Spindel 41 in einer entsprechenden Führungs­büchse 42 längsverschieblich geführt ist, die ihrer­seits über zwei angeformte Stege 43 mit der Wandung des Ventilgehäuses 34 verbunden ist. Zwischen dem Verschlußglied 39 und der Führungsbüchse 42 ist eine Druckfeder 45 angeordnet, durch die das Ver­chlußglied 39 mit vorbestimmter Vorspannung auf seinen Sitz gedrückt ist.

    [0025] Neben der ersten Kammer 37 und von dieser durch eine Querwand 46 abgetrennt ist in dem Ventilgehäuse 34 eine zweite Kammer 47 ausgebildet, die durch eine zugeordnete Wandöffnung des Teilgehäuses 9 ebenfalls mit dem druckseitigen Schalldämpfungsraum 25 verbunden ist. Auf die zweite Kammer 47 ist ein kombiniertes Anfahr- und Sicherheitsventil 48 abgedichtet aufge­setzt, das über eine Gehäuseöffnung 49 und die zweite Kammer 47 mit dem druckseitigen Schalldämpfungs­raum 25 in Verbindung steht.

    [0026] Das Anfahr- und Sicherheitsventil 48 weist ein im wesentlichen tellerförmiges Ventilverschlußglied 50 auf, das an einem Kolben 51 befestigt ist, der in einem zylindrischen Druckraum 52 des Gehäuses 53 axial verschieblich ist. Die dem Druckraum 52 zu­gewandte wirksame Fläche des als Differenzkolben wirkenden Kolbens 51 ist größer als die wirksame Fläche des Ventilverschlußgliedes 50. Der Kolben 51 ist mit einem angeformten zylindrischen Hals­teil 54 versehen, mit dem er auf einem zylindrischen Führungsteil 55 unter Ausbildung eines engen Ring­spaltes längsverschieblich geführt ist und der an einem Deckel 56 angeformt ist, welcher abgedichtet mit dem Gehäuse 53 verschraubt ist.

    [0027] Zwischen dem Führungsteil 55 und dem Boden des Hals­teils 54 des Kolbens 51 ist eine Druckfeder 57 an­geordnet. Der die Druckfeder umschließende Raum des Halsteiles 54 ist ebenso wie der Druckraum 52 bis zu einem Spiegel 58 mit einer Flüssigkeit, bspw. Öl, gefüllt.

    [0028] In dem Gehäuse 53 ist eine das Halsteil 54 im radialen Abstand umschließende Ringwand 60 ausgebildet, die den Ventilsitz für das Ventilverschlußglied 50 bildet, das in Fig. 5 rechts der Symmetrielinie in der geschlossenen und links der Symmetrielinie in der geöffneten Stellung veranschaulicht ist. Oberhalb der Ringwand 60 führt ein Mediumsauslaß 61 ins Freie.

    [0029] Das tellerförmige Ventilverschlußstück 50 ist in der Nähe seiner Dichtfläche 63 mit einer angeformten Ring­nase 62 versehen, die gemeinsam mit sie umgebenden zylindrischen Gehäuseteilen 64 einen Ringspalt be­grenzt, der bei geöffneten Ventilverschlußstück 50 den Mediumsdurchtritt von der zweiten Kammer 47 in den Mediumsauslaß 61 drosselt. Die Ringnase 62 kann zur Anpassung der Menge des durchtretenden Mediums an die jeweiligen Betriebsbedingungen einfach ab­gedreht werden, ohne daß dadurch die Dichtfläche 63 des Ventilverschlußstückes 50 beeinträchtigt würde.

    [0030] Auf dem Deckel 56 ist ein Steuerventil 65 ange­ordnet, das eine in eine Ventilbohrung 66 ragende, nach außen zu abgedichtete, längsverstellbare Ventilspindel 67 enthält, die gegen die Druck einer einstellbaren Feder 68 bezüglich der Mündung einer Ventilbohrung 69 verstellbar ist, welche normalerweise durch die Ventilspindel 67 versperrt ist. Die Ventilbohrung 66 steht außerdem über einen Druckkanal 70 mit der zweiten Kammer 47 und damit dem druckseitigen Schalldämpfungsraum 25 in Verbindung.

    [0031] Im Normalbetrieb des Drehkolbengebläses ist das An­fahr- und Sicherheitsventil 48 geschlossen; das Rückschlagventil 40 ist geöffnet, so daß die Drehkolben 2 über den Druckstutzen 36 Fördermedium unter Druck an den Verbraucher liefern.

    [0032] Tritt bspw. durch Absperren des Druckstutzens 36 eine Druckerhöhung in dem druckseitigen Schall­dämpfungsraum 25 auf, so wird über den Druckkanal 70 und die Ventilbohrung 66 die Ventilspindel 67 gegen den eingestellten Druck der Feder 68 längs­verschoben, womit die Bohrung 69 freigegeben und die obere Seite des Differenzkolbens 51 mit dem erhöhten Druck beaufschlagt wird. Da die wirksame obere Fläche des Kolbens 51 größer ist als die wirksame Fläche des Ventilverschlußgliedes 50, wird der Kolben 51, bezogen auf Fig. 5, nach unten bewegt, womit das Ventilverschlußstück 50 geöffnet und der druckseitige Schalldämpfungs­raum 25 über den Auslaß 61 zur Atmosphäre entlüftet wird. Die sich entspannende Druckfeder 57 beschleu­nigt die Öffnungsbewegung, während der zwischen dem Führungsteil 55 und der Innenwand des Hals­teiles 54 vorhandene Ringspalt eine gedrosselte Flüssigkeitsströmung zwischen dem die Druckfeder 57 enthaltenden und sich vergrößernden Raum sowie dem Druckraum 52 gestattet.

    [0033] Um zu verhüten, daß beim Anfahren nach einer Still­setzung des Gebläses das Gebläse sofort gegen den vollen Leitungsdruck arbeiten muß, wenn bspw. mehrere Gebläse parallel miteinander arbeiten, muß das Anfahr- und Sicherheitsventil 48 beim Anfahren zunächst ge­öffnet sein. Dies ist dadurch gewährleistet, daß beim Abstellen des Gebläses der Druck in dem druckseitigen Schalldämpfungsraum 25 verschwindet und damit das Ventilverschlußglied 50 entlastet wird, so daß es durch die Druckfeder 57 schnell in die in Fig. 5 links der Symmetrielinie veranschaulichte geöffnete Stellung überführt werden kann.

    [0034] Steigt beim Anfahren des Gebläses der Druck in dem druckseitigen Schalldämpfungsraum 25 an, so strömt das Fördermedium zunächst durch den von der Ring­nase 62 begrenzten Ringspalt und den Auslaß 61 ins Freie ab. Mit zunehmendem Druck wird aber das Ventil­verschlußstück 50 gegen die Wirkung der Druckfeder 57 nach oben bewegt, bis schließlich die Dichtungs­fläche 63 bei Erreichen eines vorbestimmten Druck­wertes an der Ringwand 60 anliegt und damit das Ventil geschlossen ist. Die aus dem die Druckfeder 57 enthaltenden Raum verdrängte Flüssigkeit gelangt über den Ringspalt auf der Innenseite des Hals­teiles 54 in den Druckraum 52, der durch eine nicht weiter dargestellte Entlüftungsbohrung nach außen entlüftet ist.


    Ansprüche

    1. Drehkolbengebläse, dessen drehbar gelagerte und über ein Getriebe miteinander gekuppelte Dreh­kolben in einem Fördergehäuse umlaufen, an das Fördermediumszu- und -abführeinrichtungen schall­gedämpft angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Fördergehäuse (3) in einem Außengehäuse (6) angeordnet und mit diesem verbunden ist, das das Fördergehäuse (3) zumindest radial umschließt und in dem anschließend an das Fördergehäuse (3) saug­seitige Schalldämpfungsräume (24) und/oder -kanäle (27) sowie davon getrennte druckseitige Schall­dämpfungsräume (25) und/oder -kanäle (32) ausge­bildet sind, die jeweils mit dem Fördergehäuse­innenraum über entsprechende Öffnungen (4,5) ver­bunden sind, und daß diese Schalldämpfungsräume (24,25) und/oder -kanäle (27,32) mit den an dem Außengehäuse (6) angeordneten Fördermediumszu- bzw. -abführeinrichtungen (29,36) in Verbindung stehen und schallschluckende oder -dämpfende Einrichtungen enthalten.
     
    2. Drehkolbengebläse nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Schalldämpfungsräume (24, 25) und/oder -kanäle (27,32) zumindest teilweise schalldämpfend ausgekleidet sind.
     
    3. Drehkolbengebläse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Außen­gehäuse (6) quer zu der Wellenrichtung der Dreh­kolben (2) geteilt und das Fördergehäuse (3) stirnseitig durch die die Lager (11,12) der Drehkolbenwellen (1) enthaltenden Stirnwände des Außengehäuses (6) abgeschlossen ist.
     
    4. Drehkolbengebläse nach Anspruch 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Fördergehäuse (3) mit einem Mittelteil (8) des Außengehäuses (6) lediglich über angeformte schmale Quertraversen (23) verbunden ist.
     
    5. Drehkolbengebläse nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderge­¸ häuse (3) radial im wesentlichen allseitig von saug- und druckseitigen Schalldämpfungsräumen (24,25) umgeben ist.
     
    6. Drehkolbengebläse nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der saugseitige Schalldämpfungsraum (24) im wesentlichen auf einer Seite des Fördergehäuses (3) angeordnet und über wenigstens eine schalldämpfenden, zumindest eine Umlenkung enthaltenden Kanal (27) in dem Außengehäuse (6) mit der Fördermediumszuführeinrichtung (29) in Verbindung steht.
     
    7. Drehkolbengebläse nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß der saugseitige Schalldämpfungsraum (24) im wesentlichen unterhalb und seitlich des Fördergehäuses (3) angeordnet ist.
     
    8. Drehkolbengebläse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (27) im Bereiche einer Einlaßöffnung (29) der Fördermediumszuführ­einrichtung von der Gehäuseaußenseite her einfüg­bare Filtermittel (30) enthält.
     
    9. Drehkolbengebläse nach einem der vohergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der druck­seitige Schalldämpfungsraum (25) im wesentlichen auf einer dem saugseitigen Schalldämpfungsraum (24) gegenüberliegenden Seite des Fördergehäuses (3) angeordnet ist.
     
    10. Drehkolbengebläse nach Anspruch 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß der druckseitige Schalldämpfungs­raum (25) mit einem wenigstens einen Förder­mediumsauslaß (36) aufweisenden Ventilgehäuse (34) verbunden ist, das auf das Außengehaüse (6) außen aufgesetzt ist und zumindest ein Rückschlag­ventil (40) enthält.
     
    11. Drehkolbengebläse nach Anspruch 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß der druckseitige Schalldämpfungsraum (25) mit einer von dem Rückschlagventil (40) ge­trennten Kammer (47) des Ventilgehäuses (34) in Verbindung steht, die ein Anfahr- und Sicherheits­ventil (48) enthält oder mit diesem verbunden ist.
     
    12. Drehkolbengebläse nach Anspruch 11, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Anfahr- und Sicherheitsventil (48) ein mit einem gehäusefesten Sitz (60) zusammen­wirkendes Ventilverschlußglied (50) aufweist, das mit einem Differenzdruckkolben (51) verbunden ist, der über ein einstellbares Steuerventil (65) von dem druckseitigen Schalldämpfungsraum (25) aus in der Ventilöffnungsrichtung mit Druck beaufschlagt ist.
     
    13. Drehkolbengebläse nach Anspruch 12, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Differenzdruckkolben (51) an einem Gehäuseteil (55) axial geführt und in seiner Bewegung gedämpft ist.
     
    14. Drehkolbengebläse nach Anspruch 13, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Ventilverschlußglied (50) in der geschlossenen Stellung in Öffnungsrichtung federnd vorgespannt ist.
     
    15. Drehkolbengebläse nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der ge­öffneten Ventilstellung durch das tellerförmige Ventilverschlußglied (50) und dieses umgebende Gehäuseteile (64) ein die Fördermediumsabströmung drosselnder Ringspalt begrenzt ist.
     
    16. Drehkolbengebläse nach Anspruch 15, dadurch ge­kennzeichnet, daß das tellerförmige Ventilver­schlußglied (50) eine den Ringspalt begrenzende abdrehbare Ringnase (62) aufweist.
     
    17. Drehkolbengebläse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Außengehäuse (6) ein das die beiden Drehkolben (2) miteinander kuppelnde Getreibe (14) enthalten­der Getrieberaum (15) ausgebildet ist und daß der Getrieberaum (15) zumindest radial im wesentlichen von saug- oder druckseitigen Schalldämpfungsräumen oder -kanälen (27) umschlossen ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht