(19)
(11) EP 0 213 230 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1987  Patentblatt  1987/11

(21) Anmeldenummer: 85111035.3

(22) Anmeldetag:  02.09.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F01B 9/06, F01B 1/12, F02B 75/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI SE

(71) Anmelder: NAUTSCHNO PROIZVODSTVENA LABORATORIA za DVIGATELI s VATRESCHNO GORENE
Varna (BG)

(72) Erfinder:
  • Kolev, Nikola Todorov, Dipl.-Ing.
    Varna (BG)

(74) Vertreter: Finck, Dieter, Dr.Ing. et al
Patentanwälte v. Füner, Ebbinghaus, Finck Mariahilfplatz 2 - 3
81541 München
81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Brennkraftmaschine in Modulbauweise


    (57) Die Brennkraftmaschine in Modulbauweise, die stationär und mobil, insbesondere bei Schiffen, einsetzbar ist, hat einen kreuzförmigen Zylinderblock, der aus einem obe­ren Deckel mit Sichtöffnung und aus einem unteren Deckel besteht, die zwei zueinander senkrechte zylindrische Längs- und Queröffnungen bilden, deren Achsen in einer Ebene lie­gen. Auf beiden Seiten der Deckel längs der zylindrischen Längsöffnung sind Zylinder mit Wasserbuchsen und Zylin­derköpfen sowie eine obere und eine untere Schale befestigt. Die Schalen haben an ihrem einen Ende eine Abstufung, um eine koaxiale Versetzung zu verhindern.
    Die so gebaute Brennkraftmaschine in Modulbauweise hat einen einfachen Aufbau, kleine Abmessungen, ein geringes Gewicht, einen hohen Wirkungsgrad, arbeitet betriebssi­cher und ist reparaturfreundlich und ermöglicht bei Kop­pelung mehrerer Moduleinheiten die Erzielung eines Dreh­moments hoher Gleichmäßigkeit.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine in Modul­bauweise.

    [0002] Eine solche Brennkraftmaschine in Modulbauweise kann so­wohl stationär angeordnet als auch bei Fahrzeugen, insbe­sondere bei Schiffen, eingebaut werden.

    [0003] Aus der FR-B-1381957 ist bereits eine Brennkraftmaschi­ne in Modulbauweise bekannt, die einen mit der Welle ver­bundenen drei Spitzen aufweisenden Nocken hat, gegen den Rollen drücken, welche auf Achsen gelagert sind, die an den beiden Enden eines Rahmens befestigt sind, der die angetriebene Welle umfasst. Die beiden Enden des Rahmens gehen in Stangen über, and deren freien Enden jeweils ein Kolben befestigt ist, dem jeweils ein Zylinder zugeordnet ist. Die beiden Zylinder sind an einem Zylinderblock be­festigt, in welchem sich der drei Spitzen aufweisende Nocken dreht.

    [0004] Nachteilig bei dieser Brennkraftmaschine ist, daß sie ei­ne komplizierte Konstruktion der Kolbengruppe, ein kom­pliziertes Einspannen des drei Spitzen aufweisenden Nok­kens zwischen den Rollen, große Abmessungen und ein hohes Gewicht aufweist. Durch die vertikale Kraftbelastung der Zylinder ergeben sich hohe Reibungsverluste.

    [0005] Bei einer anderen bekannten Brennkraftmaschine dieser Bau­weise, wie sie in der US-A-3482554 beschrieben ist, er­setzt ein drei Spitzen aufweisender Nocken die Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine mit V-förmig angeordneten Zylin­dern. Die Kolben sind über Stangen jeweils mit einer Rol­le verbunden, die auf dem Profil des Nockens abrollt. Je­de Rolle wird mittels eines speziellen Mechanismus ge­gen den Nocken gedrückt.

    [0006] Nachteilig bei dieser bekannten Brennkraftmaschine sind die großen Außenabmessungen sowie der komplizierte Aufbau. Aufgrund der Kräfteverteilung ergibt sich ein hoher Ver­schleiß. Im Dauerbetrieb ändern sich außerdem die Be­triebsbedingungen beim Andrücken der Rolle gegen das Nok­kenprofil.

    [0007] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Brennkraftmaschine in Modulbauweise zu schaffen, die bei einfachem Aufbau, geringem Gewicht und kleinen Abmes­sungen eine Reduzierung des Abriebs zwischen Kolben und Zylinder und eine Steigerung des Wirkungsgrades ermöglicht.

    [0008] Diese Aufgabe wird durch eine Brennkraftmaschine in Modul­bauweise gelöst, welche einen kreuzförmigen Zylinderblock aufweist, der aus einem oberen Deckel mit Sichtöffnung (Bullauge) und einem unteren Deckel besteht, in welchem zwei zueinander senkrechte zylindrische Längsöffnungen und Queröffnungen ausgebildet sind. In der zylindrischen Längsöffnung zum oberen und unteren Deckel sind jeweils entsprechend eine obere bzw. eine untere Schale befestigt. An den beiden zum oberen und unteren Deckel koaxialen En­den sind die Zylinder angebracht, von denen jeder eine Wasserbuchse und einen Zylinderkopf aufweist. In dem von der obe­ren und unteren Schale und den Zylindern gebildeten läng­lichen zylindrischen Hohlraum ist ein zusammengesetzter Kolben angeordnet. Zwischen den beiden Stirnseiten des zusammengesetzten Kolbens und dem zugehörigen Zylinder mit Zylinderkopf ist jeweils eine Verbrennungskammer aus­gebildet. In den beiden Enden des zusammengesetzten Kol­bens ist weiterhin jeweils ein sphärisches Gelenk mit einer Selbstspannrolle angebracht. Zwischen den Selbst­spannrollen, den vertikalen Einschnitten des zusammenge­setzten Kolbens und den äußeren Einschnitten der oberen und unteren Schale sowie dem inneren Hohlraum des Zylin­derblocks ist der drei Spitzen aufweisende Nocken ange­ordnet, dessen Welle in der zylindrischen Queröffnung ge­lagert ist.

    [0009] Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine in Modulbauweise hat den Vorteil, daß sie in ihrer Bauweise einfach ist, kleine Abmessungen aufweist und ein geringes Gewicht hat. Die Brennkraftmaschine arbeitet mit hohem Wirkungsgrad, ist betriebssicher und reparaturfreundlich und läßt die Verbindung einer Vielzahl der Module zu, die ohne weite­res auswechselbar sind.

    [0010] Anhand von Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 Einen Längsschnitt durch eine Brennkraftmaschine

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Selbstspannrolle und

    Fig. 3 einen Querschnitt durch die Brennkraftmaschine.



    [0011] Die in den Figuren 1 und 3 gezeigte Brennkraftmaschine in Modulbauweise hat einen kreuzförmigen Zylinderblock 1 mit einem oberen Deckel 2 , der eine Sichtöffnung 3 aufweist, und mit einem unteren Deckel 4 , wodurch eine zylindrische Längsöffnung 5 und eine zylindrische Quer­öffnung 6 gebildet werden, die zueinander senkrecht sind und deren Achsen in einer Ebene liegen. An den beiden Seiten des oberen Deckels 2 und des unteren Deckels 4 sind längs der zylindrischen Längsöffnung 5 Zylinder 7 mit Wasserbuchsen 8 und Zylinderköpfen 9 angebracht. Am oberen Deckel 2 und am unteren Deckel 4 sind ent­sprechend eine obere Schale 10 und eine untere Schale 11 befestigt. Die obere Schale 10 und die untere Schale 11 haben an ihrem einen Ende eine Abstufung 12 , um eine koaxiale Versetzung zu vermeiden. In dem von der oberen Schale 10 , der unteren Schale 11 und den Zylin­dern 7 gebildeten zylindrischen Hohlraum 13 ist ein zusammengesetzter Kolben 14 angeordnet, der aus einem oberen Körper 15 und aus einem unteren Körper 16 so­wie Stirnflächen 17 besteht, wobei auf beiden Seiten Kanäle für Dichtungssegmente 18 vorgesehen sind. Zwi­schen den Stirnflächen 17 , den Zylindern 7 und den Zylinderköpfen 9, befinden sich Verbrennungskammern 19 . An dem zusammengesetzten Kolben 14 sind vertikale Einschnitte 20 und horizontale Einschnitte 21 ausge­bildet. Im oberen Deckel 2 und im unteren Deckel 4 sowie in der oberen Schale 10 und in der unteren Scha­le 11 sind äußere Einschnitte 22 vorgesehen. An den beiden Enden des zusammengesetzten Kolbens 14 befindet sich jeweils ein sphärisches Gelenk 23 , das eine Achse 24 hat, auf der eine Lagerbuchse 25 sitzt, auf welche wiederum eine Buchse mit einer sphärischen Außenfläche 26 angeordnet ist. Auf der Buchse mit der sphärischen Außen­fläche 26 sitzt ein rechtes sphärisches Segment 27 und ein linkes sphärisches Segment 28 , auf welchem je­weils eine Rolle 29 sitzt, die selbstanpassend ist.

    [0012] In der zylindrischen Queröffnung 6 ist eine obere Lager­schale 30 und eine untere Lagerschale 31 vorgesehen, in denen eine Welle 32 für den drei Spitzen aufweisenden Nocken 33 gelagert ist. Der drei Spitzen aufweisende Nocken 33 ragt außerdem in den vertikalen Einschnitt 20 , den horizontalen Einschnitt 21 und den äußeren Einschnitt 22 . Der drei Spitzen aufweisende Nocken 33 stellt geometrisch mit den sich selbst-anpassenden Rol­len 29 einen Spannungseingriff.

    [0013] Die Ausführungsform einer Brennkraftmaschine ist eine Mo­duleinheit, die bestimmte Leistungsdaten hat. Durch Ver­binden von einzelnen Moduleinheiten erhält man einen in Flammen gesetzten Brennkraftmaschinenantrieb der gewünsch­ten Leistung.

    [0014] Die Brennkraftmaschine in Modulbauweise arbeitet folgen­dermaßen:
    Der Arbeitstakt wird durch Zündung des Brennstoffgemisches im Zylinder 7 eingeleitet. Durch den Druck der Verbren­nungsgase auf die Stirnfläche 17 verschiebt sich der zu­sammengesetzte Kolben 14 entsprechend, wobei er auf der oberen Schale 10 und auf der unteren Schale 11 glei­tend gelagert ist. Die sich selbst-anpassende Rolle 29 drückt gegen das Profil des drei Spitzen aufweisenden Nockens 33 mit einer Kraft, die senkrecht zur abstützen­den Oberfläche gerichtet ist, wodurch ein Drehmoment an der Welle 32 unter Belastung der oberen Lagerschale 30 und der unteren Lagerschale 31 erzeugt wird. Die Reaktion der Kraft auf den zusammengesetzten Kolben 14 wird vom Zylinderblock 1 aufgenommen. Bei der Expansion der Ver­brennungsgase auf der einen Seite des zusammengesetzten Kolbens 14 erfolgt gleichzeitig eine Verdichtung der Luft in dem gegenüberliegenden Verbrennungsraum, so daß also die für die Verdichtung erforderliche Arbeit verlust­los übertragen werden kann.

    [0015] Für eine Umdrehung der Welle 32 des drei Spitzen auf­weisenden Nockens 33 ergeben sich drei Arbeitsprozesse auf beiden Seiten des zusammengesetzten Kolbens 16 , al­so insgesamt sechs Arbeitsprozesse.

    [0016] Wenn die einzelnen Moduleinheiten zu einer Brennkraftma­schine zusammengesetzt sind, läßt sich das Drehmoment die­ser zusammengesetzten Brennkraftmaschine um so mehr ver­gleichmäßigen, je größer die Anzahl der eingesetzten Mo­duleinheiten ist.


    Ansprüche

    Brennkraftmaschine in Modulbauweise mit einem von zwei Rollen (29) erfassten, drei Spitzen aufweisenden Nok­ken (33), dadurch gekennzeichnet , daß ein kreuzförmiger Zylinderblock (1) vorgesehen ist, der aus einem oberen Deckel (2) mit Sichtöffnung (3) und aus einem unteren Deckel (4) besteht, in denen ei­ne zylindrische Längsöffnung (5) und eine zylindrische Queröffnung (6) ausgebildet sind, die zueinander senk­recht angeordnet sind, wobei in der zylindrischen Längs­öffnung (5) entsprechend dem oberen Deckel (2) und dem unteren Deckel (4) eine obere Schale (10) und eine un­tere Schale (11) befestigt ist, daß seitlich vom Zy­linderblock koaxial zu seiner Achse und zum oberen Dek­kel (2) und zum unteren Deckel (4), Zylinder (7) mit Wasserbuchsen (8) und Zylinderköpfen (9) vorgesehen sind, daß in dem von der oberen Schale (10) und der unteren Schale (11) sowie den Zylindern (7) gebildeten zylindrischen Hohlraum (13) ein zusammengesetzter Kol­ben (14) angeordnet ist, daß auf beiden Seiten des zu­sammengesetzten Kolbens (14) zwischen dessen Stirnflä­chen (17) und den Zylinderköpfen (9) Verbrennungskam­mern (19) asugebildet sind, daß an den beiden Enden des zusammengesetzten Kolbens (14) sphärische Gelenke (23) mit selbstanpassenden Rollen (29) vorgesehen sind, daß zwischen den Rollen (29) in vertikalen Einschnit­ten (29) des zusammengesetzten Kolbens (14), in äuße­ren Einschnitten (22) der oberen Schale (10) und der unteren Schale (11) und in dem Innenhohlraum (13) des Zylinderblocks (1) der drei Spitzen aufweisenden Nok­ken (33) angeordnet ist und daß die Welle (32) des drei Spitzen aufweisenden Nockens (33) in der zylindrischen Queröffnung (6) gelagert ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht