(19)
(11) EP 0 213 257 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1987  Patentblatt  1987/11

(21) Anmeldenummer: 86100431.5

(22) Anmeldetag:  15.01.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.08.1985 DE 3527938

(71) Anmelder:
  • Ganter, Paul
    D-7808 Waldkirch (DE)
  • Ganter, Evelyne
    D-7808 Waldkirch (DE)
  • Ganter, Leonhard
    D-7808 Waldkirch (DE)
  • Löffler, Christine
    D-7808 Waldkirch-Siensbach (DE)
  • Ganter, Mechtild
    D-7808 Waldkirch (DE)
  • Ganter, Bernhard
    D-7808 Waldkirch (DE)
  • Ganter, Stefan
    D-7808 Waldkirch (DE)

(72) Erfinder:
  • Ganter, Paul
    D-7808 Waldkirch (DE)
  • Ganter, Max
    D-7808 Waldkirch (DE)

(74) Vertreter: Patent- und Rechtsanwaltssozietät, Schmitt, Maucher & Börjes 
Dreikönigstrasse 13
79102 Freiburg i. Br.
79102 Freiburg i. Br. (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schuh- oder Laufsohle


    (57) Eine Schuh- oder Laufsohle (1) hat eine im wesentlichen plane, jedoch bereichsweise vertiefte Unterseite (2) und besteht aus druck- oder biegeelastischem Werkstoff, so daß sie vor allem im Bereich der unterseitigen Vertie­fungen (3 bis 7) unter der Belastung des darauf abrollen­den Fußes (8) nachgeben kann. Die Vertiefungen (3 bis 7) sind entlang denjenigen unterseitigen Bereichen der Sohle (1) angeordnet, durch welche die Linie größter Druckbela­stung beim Abrollen des Fußes (8) verläuft. Somit gibt es eine Vertiefung (3) im Fersenbereich, eine Vertiefung (4) im Bereich des Außenrandes (11), eine Vertiefung (5) im Bereich des Ballens und ferner Vertiefungen (6 und 7) im Bereich der Zehen. Beim Abrollen des Fußes drücken sich die entsprechenden belasteten Bereiche des Fußes in die Sohle ein, weil diese aufgrund der gegenüberliegenden Ver­tiefungen an diesen belasteten Stellen besonders gut nach­geben kann, so daß sich der Fuß beim Abrollen praktisch selbst sein ihm angemessenes Fußbett ausbilden kann




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schuh- oder Laufsohle mit im wesentlichen ebener oder planer, jedoch bereichsweise ver­tiefter Unterseite aus druck- und/oder biegeelastischem Werkstoff.

    [0002] Derartige Sohlen sind in vielfältiger Form bekannt.

    [0003] Aus der DE-OS 14 85 580 ist beispielsweise eine Sohle für einen Sportschuh bekannt, die im Fersenbereich eine Ver­tiefung hat. Dadurch soll die Dämpfung in diesem Bereich bei gleichzeitig guter Standsicherheit vergrößert werden. Demgemäß läuft um die Vertiefung ein breiter Rand um, der die Ferse bei Sprüngen oder starkem Aufprall schützen soll.

    [0004] Auch aus der US-PS 4 259 792 ist eine Sohlenkonstruktion mit Ausnehmung bzw.Vertiefung im Fersenbereich bekannt, um eine gute Dämpfung zu erzielen.

    [0005] Aus der DE-OS 27 52 300 ist eine Vertiefung des hinteren Absatzbereiches in Form einer Abschrägung mit gekrümmtem Querschnitt bekannt, um das Abrollverhalten beim ersten Aufsetzen des Fußes zu verbessern.

    [0006] Für eine möglichst bequeme und gute Unterstützung des Fußes während des Gehens in der weiteren Abrollphase hat man sich bisher auf die Ausgestaltung des Fußbettes an der Ober­seite der Sohle konzentriert. Dies bewirkt jedoch vor allem bei fabrikmäßiger Vorfertigung, daß die im Prinzip jeweils verschiedenen Füße nur unvollkommen zu einem solchen Fuß­bett passen und häufig durch ausgeprägte Fußbetten einge­engt oder sogar ungünstig abgestützt werden.

    [0007] Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Sohle der eingangs er­wähnten Art zu schaffen, bei welcher der Fuß beim Abrollen entsprechend den auftretenden Belastungen jeweils gut abge­stützt wird, ohne durch ein Fußbett beengt zu werden.

    [0008] Die Lösung dieser scheinbar widersprüchlichen Aufgabe be­steht darin, daß Vertiefungen entlang denjenigen untersei­tigen Bereichen der Sohle angeordnet sind, durch welche die Linie größter Druckbelastung beim Abrollen des Fußes ver­läuft, wobei der Fersenbereich, der vom Fersenbereich zu den Ballen verlaufende Außenrand, der Ballenbereich und der Zehenbereich Vertiefungen haben. Durch diese Maßnahme wird die gesamte Laufsohlen-Unterseite in den Fuß entlastenden Komfort beim Gehen oder Laufen einbezogen. Entsprechend dem Barfußlaufen auf weichem Boden kann sich der Fuß in dem Schuh in die Sohle jeweils dort stärker eindrücken, wo er beim Abrollen eine entsprechend größere Belastung erfährt, selbst wenn auf harten Böden gelaufen wird. Dies wird auf­grund des weichen und elastischen Sohlenmateriales in Ver­bindung mit den entsprechenden Vertiefung an der Sohlen­unterseite gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht. So­mit genügt ein nur schwach ausgebildetes Fußbett oder ge­gebenenfalls ist sogar gar kein Fußbett erforderlich, um dem Fuß dennoch während des Laufens durch die aufgrund der Vertiefungen möglichen Reaktionen und Verformungen an der Sohle jeweils eine bestmögliche Anpassung und Unterstüt­zung zu vermitteln. Praktisch kann sich der Fuß aufgrund der erfindungsgemäßen Sohlenform beim Laufen sein Fußbett jeweils immer wieder neu formen und in die Sohle eindrük­ken. Somit werden auch unterschiedlich geformte Füße von der erfindungsgemäßen Sohle beim Gehen und Abrollen best­möglich unterstützt.

    [0009] Ausgestaltungen der Erfindung und insbesondere der Anord­nung und Zuordnung der Vertiefungen zueinander sowie auch der Abmessung der Vertiefungen zur guten Abstützung des Fußes bei gleichzeitig guter Anpaßbarkeit sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 18 und 20.

    [0010] Es sei erwähnt, daß selbstverständlich die nicht vertief­ten Flächen der Unterseite auch profiliert sein können, um die Griffigkeit der Sohle zu erhöhen. Die bei einer sol­chen Profilierung notgedrungen vorhandenen Niveauunter­schiede gelten jedoch nicht als Vertiefungen im Sinne der vorliegenden Erfindung, die ihrerseits ähnlich einem Fuß­bett, jedoch auf der dem Fuß abgewandten Seite der Sohle ausgebildet sind.

    [0011] Vor allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der in den Ansprüchen 1 bis 20 enthaltenen Merkmale und Maßnahmen ergibt sich eine einfach herstellbare Schuh- oder Lauf­sohle, die ohne oder mit nur geringer Fußbettung auf der dem Fuß zugewandten Seite dennoch eine optimale Unterstüt­zung und Anpassung an die Fußunterseite ermöglicht, wobei aber dennoch eine gute Abstützung des Fußes vor allem auch an den Seitenrändern gegeben ist, so daß sich der Fuß in einem Schuh, einer Sandale oder dergleichen mit der erfin­dungsgemäßen Sohle ausgestatteten Schuhwerk an seine Un­terstützung etwa so anpassen kann wie beim Barfußlaufen auf Sand oder weichem Boden, wobei aber zusätzlich eine seitliche Abstützung durch den die Vertiefungen begrenzen­den Sohlenrand erzielt wird, die ein besser geführtes Gehen oder Laufen und eine Verminderung der Gefahr eines Umknickens bedeutet. Darüberhinaus kann der Verschleiß der Unterseite der Sohle durch Anpassung an die Abmes­sungen der Vertiefungen vergleichmäßigt werden.

    [0012] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben.

    [0013] Es zeigt in schematisierter Darstellung:

    Fig. 1 eine Ansicht auf die Unterseite der erfindungsge­mäßen Sohle und die dort vorgesehenen Vertiefungen,

    Fig. 2 einen Querschnitt der Sohle im Zehenbereich gemäß der Linie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 einen Querschnitt der Sohle im Ballenbereich gemäß der Linie III-III,

    Fig. 4 einen Querschnitt der Sohle im Fersenbereich gemäß der Linie IV-IV in Fig. 1,

    Fig. 5 den Querschnitt der Sohle im Zehenbereich gemäß Fig. 2 unter Belastung,

    Fig. 6 den Querschnitt der Sohle im Ballenbereich gemäß Fig. 3, jedoch unter Belastung,

    Fig. 7 den Querschnitt der Sohle im Fersenbereich gemäß Fig. 4 unter Belastung,

    Fig. 8 eine Ansicht auf die Unterseite einer abgewandel­ten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sohle,

    Fig. 9 einen Querschnitt der Sohle im Ballenbereich gem. der Schnittlinie IX-IX in Fig. 8 sowie

    Fig. 10 den Querschnitt der Sohle gemäß Fig.9, jedoch unter Belastung.



    [0014] Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Schuh- oder Laufsohle, im folgenden auch kurz Sohle 1 genannt, hat eine im we­sentlichen ebene oder plane Unterseite 2, die jedoch mit noch näher zu beschreibenden Vertiefungen versehen ist und aus druck- und/oder biegeelastischem Werkstoff besteht, also unter Belastung nachgiebig ist.

    [0015] Vor allem in Fig. 1 erkennt man, daß Vertiefungen 3,4,5, 6 und 7 entlang denjenigen unterseitigen Bereichen der Sohle 1 angeordnet sind, durch welche eine gedachte Linie größter Druckbelastung beim Abrollen des Fußes 8 verläuft, wobei die Vertiefung 3 im Bereich der Ferse 9 (vgl. Fig. 1 und 7) und die Vertiefung 4 entlang dem vom Fersenbe­reich zu den Ballen 10 verlaufenden Außenrand 11 außer­halb der Mitte der Sohle 1 näher zu diesem Außenrand 11 angeordnet sind. Die Vertiefung 5 befindet sich im Be­reich des Fußballens 12 (Fig. 1 und Fig. 6) wobei diese Vertiefung 5 vom Außenballen bis zum Innenballen reicht. Schließlich sind im Bereich der Zehen 13 und 14 die Ver­tiefungen 6 und 7 angeordnet.

    [0016] Genau in der vorbeschriebenen Reihenfolge erfolgt das Abrollen des Fußes über die Ferse 9, den Außenrand, den Ballen 12 und die Zehen 13 und 14, so daß im Verlaufe die­ses Abrollens die Sohle 1 gemäß den Fig.7 bis 5 jeweils im Bereich der Vertiefungen nach unten nachgibt und ver­formt wird, so daß praktisch während des Abrollens des Fußes an jeder Belastungsstelle eine entsprechende Fußbet­tung immer wieder neu erzeugt wird.

    [0017] In Fig. 1 erkennt man, daß die Vertiefung 3 im Bereich der Ferse 9 von der benachbarten Vertiefung 4 des Außen­randes 11 durch einen nicht vertieften Sohlenbereich 15 als Stützbereich getrennt ist. Gegebenenfalls könnte in diesem Bereich aber auch eine weniger ausgeprägte Ver­tiefung vorgesehen sein. Dieser nicht vertiefte Sohlen­bereich 15 hilft bei der Führung und Stabilisierung des Fußes während des Geh- oder Laufvorganges, um vor allem ein seitliches Abknicken zu verhinder.

    [0018] Die Vertiefungen 4 und 5 des Außenrandes 11 und der Fuß­ballen 12 gehen im Ausführungsbeispiel ohne Unterbrechung ineinander über, so daß in dieser Abrollphase, bei wel­cher die Hauptbelastung von der Außenseite zur Innenseite überwechselt, ein entsprechend ununterbrochener Übergang bei der Anpassung der Sohle 1 gewährleistet ist.

    [0019] Zwischen der Vertiefung 5 des Bereiches des Ballens 12 und den Vertiefungen 6 und 7 im Zehenbereich verläuft wie­derum ein nicht vertiefter Sohlenbereich 16 als Abstüt­zung der am Fuß 12 zwischen Ballen 12 und Zehen 13 und 14 befindlichen Vertiefung. Beim Abrollen wird an diesem Be­reich die Sohle 1 an ihrer Oberseite nicht nachgeben, so daß die Zehen sich an dem dann entstehenden Wulst, wenn sie selbst sich aufgrund der unterseitigen Vertiefungen 6 und 7 tiefer in die Sohlenoberseite eindrücken, eine gewünschte Abstützung finden.

    [0020] Dabei erkennt man in Fig. 1 ferner, daß im Bereich der Zehen 13 und 14 zwei voneinander getrennte Vertiefungen 6 und 7 vorgesehen sind, wobei die eine Vertiefung 6 im Bereich der großen Zehe 13 und die andere Vertiefung 7 im Bereich der übrigen Zehen-Beeren angeordnet ist. Dadurch wird berücksichtigt, daß die große Zehe beim Abrollen häufig einer stärkeren Belastung als die übrigen Zehen ausgesetzt ist bzw. sich die Belastung einigermaßen gleich­mäßig auf die große Zehe einerseits und die übrigen Zehen andererseits aufteilt. Dabei ist es außerdem wünschens­wert für die Führung des Fußes, wenn zwischen der großen und den übrigen Zehen eine gewisse Abstützung und Führung gegeben ist, die durch die gewählte Anordnung der Vertie­fungen bei der Belastung wiederum dadurch entsteht, daß im Bereich der Vertiefungen die gegenüberliegende Ober­seite der Sohle 1 nachgibt, während sie an den nicht aus­genommenen oder vertieften Bereichen nicht oder nur weni­ger nachgibt.

    [0021] Insgesamt wird praktisch durch die Anordnung der Vertie­fungen auf der Unterseite, die in gewissem Sinne ähnlich wie bei einer Fußbettung angeordnet und orientiert sind, erreicht, daß die gegenüberliegende Seite jeweils bei Be­lastung eine entsprechende Fußbettung kurzzeitig ausbil­det.

    [0022] Vor allem anhand der Fig. 2 bis 4 erkennt man, daß die Vertiefungen 3 bis 7 bezüglich ihrer Tiefe je nach zu er­wartender Druckbelastung verschieden sind und im Bereich größerer Druckbelastungen jeweils eine tiefere Vertiefung vorgesehen ist. Dabei ist im Bereich der Ferse 9, im Be­reich des Innenballens und im Bereich der großen Zehe 13 jeweils eine tiefere Vertiefung vorgesehen als in den übrigen vertieften Bereichen, wobei dadurch einerseits der erwähnten größeren Druckbelastung an diesen Stellen beim Abrollen des Fußes und auch der eventuellen stärkeren Aus­prägung der Fußunterseite Rechnung getragen wird.

    [0023] Die größeren Vertiefungen erlauben bei der größeren Druck­belastung ein entsprechend stärkeres Nachgeben, bis die in der Vertiefung befindliche Oberfläche der Sohlenunter­seite Kontakt mit dem begangenen Boden oder Untergrund er­hält.

    [0024] In den Fig. 5 bis 7 ist dabei angedeutet, daß die Tiefe der Vertiefungen 3 bis 7 zweckmäßigerweise so gewählt ist, daß wenigstens der mittlere Bereich der Vertiefung bei Be­lastung bis in den Niveaubereich der nicht vertieften Oberfläche der Unterseite 2 der Sohle 1 verformbar ist. Dadurch ergibt sich in überraschender und effektvoller Weise zusätzlich, daß im Belastungsfalle der jeweils be­lastete Sohlenbereich praktisch ganzflächig am Untergrund aufliegen kann, obwohl Vertiefungen vorgesehen sind. Dem­gem. kann es vorteilhaft sein, wenn die Unterseite 2 der Sohle 1 und auch die Oberflächen der Vertiefungen 3 bis 7 ganz oder teilweise profiliert sind, da sie ebenfalls mit dem Untergrund in Kontakt kommen können und durch die Pro­filierung der Bodenkontakt verbessert sein kann.

    [0025] In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Über­gänge von der äußeren Oberfläche der Unterseite 2 der Soh­le 1 zu dem Innenbereich der Vertiefungen 3 bis 7 abge­stuft. Diese Übergänge könnten aber auch fließend und stu­fenlos sein. Bei den gewählten abgestuften Übergängen sind die einzelnen Stufen 17 jeweils etwa gleich groß, während die größere Tiefe mancher Vertiefungen durch eine ent­sprechend vergrößerte Anzahl solcher Stufen 17 erreicht wird. Man erkennt in den Zeichnungen, daß im Bereich der Ferse 9 und dem Bereich des Innenballens sowie auch im Bereich der großen Zehe 13 jeweils zwei Abstufungen 17 und in den übrigen Bereichen eine Abstufung 17 zur Bildung der Vertiefungen vorgesehen sind. Dabei kann das größte Tiefenmaß der Vertiefungen etwa 3 mm betragen. Die Abmes­ sung jeder Stufung 17 kann etwa 1/2 bis 1 1/2 mm, insbe­sondere etwa 3/4 oder 4/5mm oder 1 mm betragen.

    [0026] Eine nicht dargestellte Variante kann auch darin bestehen, daß der erste Bereich der tieferen Vertiefungen und/oder die flacheren Vertiefungen von der Oberfläche der Unter­seite 2 der Sohle 1 ausgehend fließende Übergänge haben und die tieferen Bereiche der Vertiefungen abgestuft sind oder es könnte umgekehrt vorgesehen sein, daß zunächst ein erstes Vertiefungsniveau über eine Stufe 17 erzeugt ist, während von da aus noch tiefere Bereiche über flies­sende Übergänge erreicht werden.

    [0027] In den Fig. 1 ist noch ein wichtiges Merkmal zu erkennen, wonach nämlich alle Vertiefungen 3 bis 7 der Unterseite 2 zum Sohlenrand hin jeweils von einem nicht vertieften Be­reich der Unterseite 2 der Sohle 1 begrenzt sind. Abgese­hen von der am Innengelenk angeordneten, nicht zur Erfin­dung gehörenden Vertiefung 18 ist also keine einzige rand­offene Vertiefung vorgesehen, die bei Belastung zu einem Abkippen der Sohle in diesem Vertiefungsbereich führen könnte. Vielmehr wird der Vorteil der großen Trittsicher­heit einer an der Unterseite planen oder ebenen Sohle trotz der erfindungsgemäßen Vertiefungen entlang den Haupt belastungslinien beim Abrollen beibehalten. Die erfin­dungsgemäße Sohle eignet sich aufgrund der vorteilhaften Anpassung an die Fußform für Freizeit-, Gymnastik- und Sportschuhe gegebenenfalls mit geringer Absatzhöhe bis hin zum Negativabsatz.

    [0028] In Fig. 1 ist ferner vorgesehen, daß die Vertiefung 4 und die Vertiefung 5 ohne Unterbrechung im Bereich des Außen­ballens verbunden sind. Die Vertiefung 4 geht also in die Vertiefung 5 über, wenngleich im Bereich des Innenballens dann die Vertiefung noch einmal eine größere Tiefe gewinnt. Dabei ist in Fig.1 und 8 und den zugehörigen Querschnit­ten angedeutet, daß die Tiefe der Fersen-Vertiefung 3, der Innenballen-Vertiefung 5 und/oder der Vertiefung 6 für die große Zehe größer als die der der Fußaußenseite entspre­chenden Vertiefungen 4 und 7 ist. Dies entspricht, wenn auch auf der dem Fuß selbst abgekehrten Seite der Anatomie des Fußes und der Größe der beim Abrollen auftretenden Druckbelastung.

    [0029] In Fig. 8 bis 10 ist eine abgewandelte Ausführungsform dargestellt, bei welcher die Vertiefung 4 in Abrollbewe­gungsrichtung vor dem Bereich der Vertiefung 5 für die Ballen endet und zwischen der Vertiefung 4 und der Vertie­fung 5 eine auf dem Niveau der Sohlenunterseite 2 befind­liche, ggf. eine die Griffigkeit der Sohle 1 erhöhende Profilierung aufweisende Stützzone 19 vorgesehen ist. De­ren Aufgabe entspricht somit weitgehend der der Sohlenbe­reiche 15 und 16.

    [0030] Im übrigen entspricht diese Ausführungsform der gem. den Figuren 1 bis 7, weshalb auch übereinstimmende Bezugszei­chen für übereinstimmende Vertiefungen und Sohlenbereiche vorgesehen sind, die somit einer zusätzlichen Beschrei­bung nicht bedürfen.

    [0031] Es sei noch erwähnt, daß diese nicht vertieften Flächen 15,16 und 19 der Unterseite 2 profiliert sein können, um die Griffigkeit der Sohle 1 zu erhöhen. Da aber auch die Innenflächen der Vertiefungen gemäß den Fig.5 bis 7 und 10 unter Druckbelastung Bodenkontakt erhalten können, können ggf. auch diese Innenflächen mit einer solchen die Grif­figkeit erhöhenden Profilierung versehen sein.


    Ansprüche

    1. Schuh- oder Laufsohle mit im wesentlichen ebener oder planer, jedoch bereichsweise vertiefter Unterseite (2) aus druck- und/oder biegeelastischem Werkstoff, da­durch gekennzeichnet, daß Vertiefungen (3 bis 7) entlang denjenigen unterseitigen Bereichen der Sohle (1) angeordnet sind, durch welche die Linie größter Druckbelastung beim Abrollen des Fußes (8) ver­läuft, wobei der Fersenbereich, der vom Fersenbereich zu den Ballen (10) verlaufende Außenrand (11), der Ballenbereich und der Zehenbereich Vertiefungen haben.
     
    2. Sohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (3) im Bereich der Ferse (9) von der benach­barten Vertiefung (4) des Außenrandes (11) durch einen nicht vertieften Sohlenbereich (15) als Stützbereich getrennt ist.
     
    3. Sohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (4,5) des Außenrandes (11) und der Fußballen (12) ohne Unterbrechung ineinander übergehen.
     
    4. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß zwischen der Vertiefung (5) des Bereiches des Ballens (12) und der Vertiefung im Zehenbereich (6,7) ein nicht vertiefter Sohlenbereich als Abstützung der Vertiefung des Fußes zwischen Ballen und Zehe ver­läuft.
     
    5. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß im Zehenbereich wenigstens zwei voneinan­der getrennte Vertiefungen (6,7) vorgesehen sind, wo­bei eine Vertiefung (6) im Bereich der großen Zehe (13) und die andere Vertiefung (7) im Bereich der übrigen Zehen-Beeren angeordnet ist.
     
    6. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Vertiefungen (3 bis 7) bezüglich ihrer Tiefe je nach Druckbelastung verschieden sind und im Bereich größerer Druckbelastungen eine tiefere Ver­tiefung vorgesehen ist.
     
    7. Sohle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Ferse (9) und/oder der Bereich des Innen­ballens und/oder der Bereich der großen Zehe (13) eine tiefere Vertiefung als die übrigen mit Vertiefungen versehenen Bereiche der Sohle haben.
     
    8. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Tiefe der Vertiefungen (3 bis 7) so gewählt ist, daß wenigstens der mittlere Bereich der Vertiefung bei Belastung bis in den Niveau-Bereich der nicht vertieften Oberfläche der Unterseite (2) der Sohle (1) verformbar ist.
     
    9. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Unterseite (2) der Sohle (1) und/oder die Oberfläche der Vertiefungen (3 bis 7) profiliert sind.
     
    10. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Übergänge von der äußeren Oberfläche (2) der Sohle (1) zu dem Innenbereich der Vertiefungen (3 bis 7) abgestuft und/oder fließend sind.
     
    11. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß bei abgestuften Übergängen in das Innere der Vertiefungen die einzelnen Stufen (17) vorzugsweise gleich groß sind, aber je nach Tiefe der Vertiefungen mehr Stufen (17) vorgesehen sind.
     
    12. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn­zeichnet, daß im Bereich der Ferse (9) und vorzugsweise im Bereich des Innenballens sowie ggf. im Bereich der großen Zehe (13) jeweils zumindest zwei Abstufungen (17) und im übrigen Bereich wenigstens eine Abstufung (17) der Vertiefung vorgesehen sind.
     
    13. Sohle nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das größte Tiefenmaß der Vertie­fungen etwa 3 mm beträgt.
     
    14. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Abmessung jeder Abstufung (17) der Vertiefungen etwa 1/2 bis 1 1/2 mm, insbesondere etwa 3/4 oder 4/5 bis 1 mm beträgt.
     
    15. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge­kennzeichnet, daß der erste Bereich der tieferen Ver­tiefungen und/oder die flacheren Vertiefungen von der Oberfläche der Unterseite (2) der Sohle (1) ausgehend fließende Übergänge haben und tiefere Bereiche der Vertiefungen abgestuft sind.
     
    16. Sohle nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle Vertiefungen (3 bis 7) der Unterseite (2) zum Sohlenrand hin jeweils von einem nicht vertieften Bereich der Unterseite (2) der Lauf­sohle (1) begrenzt sind.
     
    17. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Vertiefung (4) in Abrollbewegungs­richtung vor dem Bereich der Vertiefung (5) für die Ballen endet und zwischen der Vertiefung (4) und der Vertiefung (5) eine auf dem Niveau der Sohlenunterseite (2) befindliche, ggf. eine die Griffigkeit der Sohle (1) erhöhende Profilierung aufweisende Stützzone (19) vorge­sehen ist.
     
    18. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Vertiefung (4) und die Vertiefung (5) ohne Unterbrechung im Bereich des Außenballens verbun­den sind.
     
    19. Sohle nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht vertieften Flächen (15, 16,19,11) der Unterseite (2) und ggf. die Innenflächen der Vertiefungen (3,4,5,6,7) profiliert sind.
     
    20. Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Tiefe der Fersen-Vertiefung (3) der Innenballen-Vertiefung (5) und/oder der Vertiefung (6) für die große Zehe größer als die der der Fußaußen­seite entsprechende Vertiefungen (4 und 7) ist.
     




    Zeichnung