(19)
(11) EP 0 213 310 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1987  Patentblatt  1987/11

(21) Anmeldenummer: 86108842.5

(22) Anmeldetag:  28.06.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F25D 23/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.08.1985 DE 3529852

(71) Anmelder: Hakemann, Fritz
D-49424 Goldenstedt (DE)

(72) Erfinder:
  • Hakemann, Fritz
    D-49424 Goldenstedt (DE)

(74) Vertreter: Jabbusch, Wolfgang, Dr.Jur. Jabbusch, Wehser & Lauerwald Patentanwälte  
Koppelstrasse 3
D-26135 Oldenburg
D-26135 Oldenburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aus Kunststoff extrudiertes Profil für Kühlschränke oder dergleichen


    (57) Ein aus Kunststoff extrudiertes Profil für Kühlschränke, Kühl­fächer, Kühlboxen oder dergleichen zeichnet sich dadurch aus, daß es zwei in einem rechten Winkel zueinander angeordnete Schenkelbereiche (2,3) aufweist und daß der eine Schenkelbereich (2) eine zur Außenseite des Schenkelbereiches offene Rinne (5) aufweist. Vorzugsweise weist der andere Schenkelbereich (3) an seinem freien Ende eine nach hinten offene Aufnahme für ein Wandungsblech des Kühlschrankes oder dergleichen auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein aus Kunststoff extrudiertes Profil für Kühlschränke, Kühlfächer, Kühlboxen oder dergleichen.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aus Kunststoff extrudiertes Profil für Kühlschränke, Kühlfächer, Kühlboxen oder dergleichen Kühlbehältnisse zu schaffen, das zur verein­fachten Ausbildung der Vorderfront dieser Schränke oder der­gleichen geeignet und insbesondere so ausgebildet ist, daß es auftretendes Wasser aufzufangen in der Lage ist.

    [0003] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß das Profil zwei in einem rechten Winkel zueinander angeordnete Schenkelbereiche aufweist und daß der eine Schenkelbereich ei­ne zur Außenseite des Schenkelbereichs offene Rinne aufweist.

    [0004] Dieses Profil bietet einmal den Vorteil, daß die ausgeformte Rinne als bei den Kühlbehältnissen der bezeichneten Gattung re­gelmäßig erforderliche Wasserauffangrinne eingesetzt werden kann, die somit nicht mehr in die Stahlblechbereiche der Be­hältnisse eingeformt werden muß. Daraus ergibt sich eine ko­stensenkende Vereinfachung in der Herstellung dieser Behältnis­se; denn es kann mit einem einheitlichen Profil die Frontge­staltung und die Wasserrinnengestaltung der Kühlbehältnisse ausgeführt werden. Ein weiterer Vorteil dieser Rinnenausbil­dung in dem Profil besteht darin, daß die Rinne etwa bei senk­recht eingebautem Profil oder bei im oberen Bereich der Be­ hältnisse waagerecht verlaufendem Profil als Aufnahmekanal für Kabel und Leitungen verwendet werden kann, wodurch entsprechen­de bauliche Einrichtungen an den Kühlbehältnissen eingespart uns somit die Herstellungskosten weiter gesenkt werden. Werden die Profile miteinander nicht auf Gehrung verbunden, sondern so angeordnet, daß ein unteres waagerechtes Profil sich bis zu einer stirnseitigen Außenwand des Behältnisses erstreckt, so können dann je nach Wahl die Enden des Profils mit einer End­kappe versehen oder mit einem Wasser-Abflußrohr verbunden sein. Entsprechend kann ein oberes waagerechtes Profil stirn­seitig aus dem Behältnisgehäuse herausgeführt sein und können hier die Kabel und Leitungen in das Gehäuse eingeführt werden, so daß das Gehäuse keine besonderen Kabel- bzw. Leitungsöffnun­gen aufweisen muß. Diese genannten Vereinfachungen sind auch deshalb von Vorteil, weil die Wände der Behältnisse zwecks gu­ter Isolierung einerseits doppelwandig ausgeführt sind und an­dererseits jede Durchbrechung dieser Wände die Gefahr von Käl­teverlusten erzeugt.

    [0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung hat der andere Schenkel­bereich des Profiles an seinem freien Ende eine nach hinten of­fene Aufnahme für ein Wandungsblech des Kühlschrankes oder der­gleichen. Die bauliche Anordnung des Profils kann damit so ge­troffen werden, daß die Wandungsbleche der Außenwandung und die Innenwandung des Kühlschrankes oder dergleichen in das Pro­fil eingeführt sind, derart, daß die Außenwandung in die nach hinten offene Aufnahme des Profils eingeschoben und die Innen­wandung nach innen abgewinkelt in die Rinne des Profils einge­schoben ist.

    [0006] Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung hat der zweite Schenkelbereich nahe der Profilecke einen nach außen offenen Nutabschnitt und einen daran anschließenden Kastenprofilab­schnitt. Nach anderen Weiterbildungen der Erfindung ist in dem Nutabschnitt eine Dichtung zusammen mit einer Anschlagleiste angeordnet. Wird aus waagerecht und lotrecht angeordneten Pro­filen die Vorderwand eines Kühlschrankes oder dergleichen zu­sammengesetzt, so bilden die Nutabschnitte einen um eine Fach­öffnung umlaufenden Nutbereich und bildet die in die Nutab­schnitte eingelegte umlaufende Dichtung einen Dichtungsan­schlag für eine an der Vorderwand anzuordnende die Fachöffnung verschließende Tür. Im einzelnen kann dann eine Lasche der An­schlagleiste in den Nutabschnitt hineinragen und eine weitere Lasche den Nutabschnitt teilweise abdecken und parallel zur Vorderfläche des Kastenprofils ausgerichtet sein, so daß die zugeordnete Tür, mit einer Magnetleiste ausgestattet, an die weitere Lasche anschlagen kann.

    [0007] Nach anderen Weiterbildungen der Erfindung hat der erste Schen­kelbereich zwischen der Profilecke und der Rinne eine ebene Vorderfläche und weist entsprechend das Kastenprofil des zwei­ten Schenkelbereichs eine ebene Vorderfläche auf. Diese ebenen Außenflächen-Abschnitte machen das Profil als Bauelement zur Vorderfrontgestaltung der Kühlbehältnisse zusätzlich geeignet.

    [0008] Weiterhin kann die Ausbildung so getroffen sein, daß in dem Ek­kenbereich des Profils zwischen dem Kastenprofil und der Rinne wenigstens ein Steg angeordnet is, der den Eckenbereich ver­steift. Mit den Stegen können auch Hohlräume begrenzt werden. Diese Hohlräume verbessern die wärmeisolierenden Eigenschaften des Profils wesentlich.

    [0009] Ausführungs- und Verwendungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, sind in der Zeich­nung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebilde­tes Profil in einem vergrößterten Maßstab,

    Fig. 2 ein Verwendungsbeispiel für das Profil gemäß Fig. 1 bei einem Kühlschrank-Gehäuse und

    Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2.



    [0010] Das in Fig. 1 dargestellte, aus Kunststoff extrudierte Profil 1 weist zwei in einem rechten Winkel zueinander angeordnete Schenkelbereiche 2 und 3 auf.

    [0011] Der Schenkelbereich 2 hat einen an die Profilecke anschließen­den Stegabschnitt 4, dem sich eine Rinne 5 anschließt. Der Stegabschnitt 4 hat eine ebene Vorderfläche 8 und geht an sei­ner freien Längskante in eine nach hinten vorstehende Nase 8a über. Die Rinnenwandung 11 verläuft von der Rückseite des Steg­abschnitts 4, zur Nase 8a etwas seitlich versetzt, kreisring­förmig so, daß ihr freies Ende in der Ebene des Stegabschnitts 4 liegt. An diesem freien Ende der Rinnenwandung 11 ist ein Flansch 12 ausgeformt, der parallel zur Vorderfläche 8 liegt, und der zu beiden Seiten der Rinnenwandung 11 vorsteht und ei­ne Nase 12a aufweist, die entsprechend der Nase 8a nach hinten vorsteht. Von der Rückseite des Stegabschnittes 4, etwa auf halber Breite desselben, verläuft ein Steg 9 rechtwinklig nach hinten, dessen freies Ende in einen Steg 10 übergeht, der wink­lig zur Rinnenwandung 11 hin verläuft. Der Stegabschnitt 4, die Stege 9,10 und die Rinnenwandung 11 schließen damit einen Hohlraum 32 ein.

    [0012] Der den anderen Schenkel des Profils 1 bildende Schenkelbe­reich 3 hat einen an die Profilecke anschließenden, nach außen offenen Nutabschnitt 6 und einen daran anschließenden Kasten­profilabschnitt 7 mit einem Kastenprofil 16. Der Nutabschnitt 6 wird zunächst gebildet durch einen von der Profilecke ein­wärts verlaufenden Nutsteg 14, der einen an die Profilecke an­schließenden Schrägabschnitt 14a und einen den rückwärtigen Teil des Nutabschnittes 6 verbreiternden Hintergreifabschnitt 14b aufweist, welcher in den Steg 9 übergeht. Der Stegab­schnitt 4, der Nutsteg 14 mit seinen Abschnitten 14a und 14b und der Steg 9 umschließen einen Hohlraum 33. Die andere Seite des Nutabschnitts 6 wird von der einen Stirnfläche des Kasten­profils 16 gebildet, das mit dem Steg verbunden ist. Das ka­stenprofil 16 hat einen rechteckigen Querschnitt und eine Vor­derfläche 17, die eben ausgebildet ist und eine Winkelfläche des Profils 1 bildet. Das Kastenprofil 16 umschließt einen Hohlraum 34. Der die freie Stirnseite des Kastenprofils 16 bil­dende Steg 18 ist zu einem nach hinten über das Kastenprofil vorstehenen Stegvorsprung 19 verlängert. Die Vorderfläche 17 des Kastenprofils 16 ist über die freie Stirnseite des Kasten­profils 16 hinaus verlängert und weist an ihrem freien Rand ei­nen Flansch 20 auf, der parallel zum Steg 18 nach hinten ver­läuft.

    [0013] In dem Nutabschnitt 6 ist eine Dichtung 13 zusammen mit einer Anschlagleiste 15 angeordnet. Dabei ist die Ausbildung so ge­troffen, daß die Anschlagleiste 15 mit einer Lasche in den Nut­abschnitt 6 hineinragt und dort an dem Kastenprofil 16 anliegt und mit einer weiteren Lasche den Nutabschnitt 6 teilweise ab­deckt und dabei parallel zur Vorderfläche 17 des Kastenprofils 16 ausgerichtet ist.

    [0014] Die Fig. 2 und 3 zeigen den Aufbau eines wandhängenden Kühl­schrankes unter Verwendung von Profilabschnitten, die entspre­chend dem in Fig. 1 dargestellten Profil ausgebildet sind. Fig. 2 zeigt den linken Endbereich eines solchen Kühl­schrank-Gehäuses 22, das sich nach rechts hin über die Länge mehrerer Fächer erstrecken kann. Die abgebildete Vorderfront des Kühlschrank-Gehäuses weist oben und unten je einen längs­verlaufenden Profilabschnitt 25 und 26 auf, die mit querver­laufenden Quer-Profilabschnitten 27,28 und 29 einen Rahmen bilden, der mehrere Fachöffnungen aufweist. Verbindungsschrau­ben sind mit 31 bezeichnet.

    [0015] Fig. 3 zeigt diese Ausbildung in Schnittansicht. Der Hauptkör­per des Kühlschrank-Gehäuses besteht aus zwei winklig abgebo­ genen in einem Abstand parallel zueinander verlaufenden Wandun­gen, aus einer Außenwandung 23 und einer Innenwandung 24. Beim Ausführungsbeispiel sind diese Wandungen aus nicht rostendem Stahlblech gefertigt. Der Hohlraum zwischen den Wandungen ist mit Isolierschaum ausgefüllt. An den Stirnenden und zwischen den Fachöffnungen sind nichtdargestellte Querwände angeordnet. Der obere freie Rand und der untere freie Rand der Außenwan­dung 23 sind in den oberen Längs-Profilabschnitt 25 und in den unteren Längs-Profilabschnitt 26 eingeschoben, und zwar je­weils in den Zwischenraum, der sich zwischen dem Steg 18 und dem Flansch 20 befindet (Fig. 1). Weiterhin sind die freien Ränder der Innenwandung 24 nach außen zu Flanschen 30 abgewin­kelt, die in die Rinne 5 der beiden Profile 25 und 26 hineinra­gen. Damit ist gewährleistet, daß sich in den Kühlschrankfä­chern bildendes Wasser in die Rinne 5 des unteren Längs-Profil­abschnittes 26 hineinlaufen kann. Das Kühlschrank-Gehäuse weist eine nicht dargestellte Wasserabflußeinrichtung auf, die an geeigneter Stelle mit der Rinne 5 des Profilabschnittes 26 verbunden ist.

    [0016] Beim Ausführungsbeispiel kann die Rinne 5 des oberen Längs-Pro­filabschnittes 25 beispielsweise zur Aufnahme von elektrischen Kabeln dienen. Weil die Rinne 5 der Quer-Profilabschnitte 27,28,29 an den Stoßstellen mit den Längs-Profilabschnitten 25,26 offen in die Rinnen 5 der Längs-Profilabschnitte überge­hen, können bei Bedarf in der Rinne 5 des Längs-Profilabschnit­tes 25 verlaufende Kabel ohne weiteres auch in die Rinnen 5 der Quer-Profilabschnitte 27,28,29 eingeführt werden.

    [0017] Die die Schrankfläche verschliedenden Türen sind in Fig. 2 und 3 nicht dargestellt. Diese Türen können Magnetbänder aufwei­sen, die sich in bekannter Weise beim Schließen der Türen an die Anschlagleisten 15 und die Dichtungen 13 der Profile anle­gen.


    Ansprüche

    1. Aus Kunststoff extrudiertes Profil für Kühlschränke, Kühlfä­cher, Kühlboxen oder dergleichen,
    dadurch gekennzeichnet, daß es zwei in einem rechten Winkel zu­einander angeordnete Schenkelbereiche (2,3) aufweist und daß der eine Schenkelbereich (2) eine zur Außenseite des Schen­kelbereiches offene Rinne (5) aufweist.
     
    2. Profil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der andere Schenkelbereich (3) an seinem freien Ende eine nach hinten of­fene Aufnahme für ein Wandungsblech des Kühlschrankes oder der­gleichen aufweist.
     
    3. Profil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schenkelbereich (3) nahe der Profilecke einen nach au­ßen offenen Nutabschnitt (6) und einen daran anschließenden Ka­stenprofilabschnitt (7) hat.
     
    4. Profil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten­profilabschnitt (7) ein Kastenprofil (16) mit einer ebenen Vor­derfläche (17) aufweist.
     
    5. Profil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutab­schnitt (6) durch einen von der Profilecke einwärts verlaufen­den Nutsteg (14) und von der benachbarten Stirnfläche des Ka­stenprofils (16) gebildet ist.
     
    6. Profil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Nut­abschnitt (6) eine Dichtung (13) zusammen mit einer Anschlag­leiste (15) angeordnet ist und daß eine Lasche der Anschlag­leiste in den Nutabschnitt (6) hineinragt und eine weitere La­sche den Nutabschnitt (6) teilweise abdeckt und parallel zur Vorderfläche (17) des Kastenprofils (16) ausgerichtet ist.
     
    7. Profil nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeich­net, daß die freie Stirnseite des Kastenprofils (16) einen nach hinten über das Kastenprofil vorstehenden Stegvorsprung (19) aufweist und daß die Vorderfläche (17) des Kastenprofils (16) über die freie Stirnseite des Kastenprofils (16) hinaus verlängert ist und an ihrem freien Rand einen Flansch (20) auf­weist, der parallel zum Steg (18) nach hinten verläuft.
     
    8. Profil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­zeichnet, daß der erste Schenkelbereich (2) einen an die Pro­filecke anschließenden Stegabschnitt (4) mit einer ebenen Vor­derfläche (8) hat, an den sich die Rinne (5) anschließt.
     
    9. Profil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­zeichnet, daß es in seinem Eckenbereich zwischen dem Kastenpro­fil (16) und der Rinne (5) von Stegen (8,9,10,14) eingeschlos­sene Hohlräume (32 und 33) aufweist.
     




    Zeichnung