(19)
(11) EP 0 213 353 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1987  Patentblatt  1987/11

(21) Anmeldenummer: 86109791.3

(22) Anmeldetag:  16.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B24D 11/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.07.1985 DE 3526502

(71) Anmelder: Norddeutsche Schleifmittel-Industrie Christiansen & Co. (GmbH & Co.)
D-2000 Hamburg 53 (DE)

(72) Erfinder:
  • Toillié, Eberhard, Dipl.-Ing.
    D-2082 Tornesch (DE)

(74) Vertreter: Glawe, Delfs, Moll & Partner 
Patentanwälte Postfach 26 01 62
80058 München
80058 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schleifband mit einer quer zu seiner Längsrichtung verlaufenden Verbindungsfuge


    (57) Schleifband mit einer Schleifkornschicht (1) auf einer ein textiles Material enthaltenden Unterlage und mit einer quer zu seiner Längsrichtung verlaufenden Verbindungsfuge (4). Diese enthält ein Verbindungsband (5) in einerAusfälzung auf der der Schleifkornschicht abgewandten Seite der Unterlage. Eine Schar von zueinander parallelen Fäden (2) des textilen Naterials verläuft quer zu der Verbindungsfuge (4). Zur Erhöhung der Fugenqualität wird als textiles Material ein solches verwendet, in welchem die Schar von zueinander parallelen Fäden eine nicht verwebte Schicht bildet. Diese Fadenschicht (2) wird auf der der Schleifkornschicht (1) zugewandten Seite des textilen Materials angeordnet. Zusammengehalten wird diese Schicht (2) durch eine auf ihrer der Schleifkornschicht (1) abgewandten Seite befindliche weitere Schicht (3). Da sich die Ausfälzung in dieser weiteren Schicht (3) befindet, bleiben die für die Übertragung der Längszugkräfte verantwortlichen, quer zur Verbindungsfuge (4) verlaufenden Fäden (2), unbeeinträchtigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schleifband mit einer Schleifkornschicht auf einer ein textiles Material enthaltenden Unterlage und mit einer quer zu seiner Längsrichtung verlaufenden Verbindungsfuge, die ein Verbindungsband in einer Ausfalzung auf der der Schleifkornschicht abgewandten Seite der Unterlage enthält, wobei eine Schar von zueinander parallelen Fäden des textilen Materials quer zu der Verbindungsfuge verläuft.

    [0002] Es ist bekannt, die miteinander zu verbindenden Ränder eines Schleifbands im Bereich der Verbindungsfuge mit einem Verbindungsband zu überbrücken, das in der rückseitigen Ausfälzung des Bandes an Ort und Stelle aus erhärtetem Material gegossen (US-PS 4 215 516) oder vorgefertigt eingeklebt wird (FR-PS 928 656). Für die Herstellung der Ausfälzung wird ein Teil der Unterlage einschießlich des darin enthaltenden Gewebes entfernt, so daß der verbleibende Teil geschwächt wird. Auch wenn die Ausfälzung sich nur über einen geringeren Teil als die Hälfte der Gewebedicke erstreckt oder wenn die Ausfälzungsflächen geneigt verlaufen (US-PS 3 154 897), läßt sich nicht vermeiden, daß auch die quer zur Fuge verlaufenden Fäden des Gewebes in denjenigen Bereichen unterbrochen oder mindestens geschwächt werden, in welchem sie im Bereich eines Bindungspunktes unter den quer zu ihnen verlaufenden Fäden hindurchgehen. Häufig verzichtet man, um diese Schwächung zu vermeiden, auf eine vollständige Einsenkung des Verbindungsbandes in der Ausfälzung, was aber den Nachteil hat, daß das Verbindungsband rückseitig über die Bandoberfläche störend vorsteht.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schleifband der eingangs genannten Art zu schaffen, in welchem die genannte Schwächung durch die Ausfälzung der Verbindungsfuge vermieden oder vermindert wird.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Schar von zueinander parallelen, quer zur Verbindungsfüge verlaufenden Fäden eine nicht verwebte, auf der der Schleifkornschicht zugewandten Seite des textilen Materials gelegene Schicht bildet, die durch eine auf ihrer der Schleifkornschicht abgewandten Seite befindliche weitere Schicht zusammengehalten ist, in welcher sich die Ausfalzung für die Bandverbindung befindet.

    [0005] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei der Verwendung einer bestimmten Art von textilen Flächengebilden das als solches in Schleifbändern bekannt ist (EP-PS 00 45 408; DE-PS 23 33 980) die schichtförmige Anordnung der verschiedenen Fadenlagen in der Schleifbandunterlage die Möglichkeit gibt, diejenige Fadenlage, die für die Übertragung der Längszugkräfte im Schleifband hauptsächlich verantwortlich ist, in der der Schleifkornschicht zugewandten Unterlagenschicht anzuordnen und die Ausfalzung für die Schleifbandverbindung im wesentlichen in der anderen, rückseitigen Schicht des textilen Flächengebildes vorzusehen und dadurch die für die Übertragung der Längszugkräfte verantwortliche Fadenlage vor einer Schwächung durch die Ausfälzung vollständig oder weitgehend zu bewahren.

    [0006] :Während das textile Material im Zusammenhang der Erfindung stets eine Schicht mit quer zur Verbindungsfuge laufenden Fäden, die für die Übertragung der Längszugkräfte des Schleifbandes verantwortlich ist, enthalten muß, besteht in der Auswahl derjenigen Schicht, die die Fäden der erstgenannten Schicht zusammenhält und rückseitig von dieser angeordnet ist, weitgehende Freiheit. Vorzugsweise wird aber auch diese Schicht von einem Fasermaterial, vorzugsweise einer quer zu den Fäden der erstgenannten Schicht verlaufenden Fadenschar, gebildet, wobei die Schichten durch beliebige Mittel verbunden sein können, vorzugsweise aber in der Art eines Nähgewirks (wie dies beispielsweise in der EP-PS 00 45 408 und der darin bezeichneten Literatur beschrieben ist).

    [0007] Bei normal breiten Schleifbändern können die Kettfäden des textilen Materials in Längsrichtung des Bandes verlaufend die Schar der zueinander parallen Fäden bilden; in diesem Fall ist im allgemeinen nur eine Verbindungsfuge vorgesehen.

    [0008] Wenn es sich jedoch um ein Schleifbreitband handelt, dessen Breite größer ist als die Herstellungsbreite üblicher, für die Verwendung der Unterlage verwendete Textilbahnen, ist eine Mehrzahl von Verbindungsfugen vorgesehen, wobei die Schar der zueinander parallelen, quer zu den Verbindungsfugen verlaufenden Fäden von den Schußfäden des textilen Materials gebildet ist.

    [0009] Die Angabe, daß die für die Übertragung der Längszugkräfte verantwortlichen Fäden quer zur Verbindungsfuge verlaufen, dient lediglich zu deren Identifizierung, nicht aber zur Angabe eines bestimmten Winkels zwischen diesen Fäden und der Verbindungsfuge. Insbesondere ist es nicht erforderlich, daß ein rechter Winkel zwischen diesen;Fäden und der Verbindungsfuge besteht. Ebenso wenig brauchen diese Fäden genau in Längsrichtung des Schleifbandes zu verlaufen.

    [0010] Die Verbindungsfuge kann einen beliebigen Verlauf haben. Sie muß nicht unbedingt gradlinig sein, sondern kann beispielsweise auch gewellt oder gezackt sein.

    [0011] Die Ausfälzung kann im Querschnitt durch die Fuge rechtwinklig begrenzt sein. Sie kann aber auch an jedem der beiden zu verbindenden Ränder keilförmig schräg oder bogenförmig verlaufen. Sie hat zweckmäßigerweise in Längsrichtung der Fuge konstanten Querschnitt; jedoch kann man die Ausfälzung auch aus einer Reihe hintereinander angeordneter Nuten zusammensetzen, die in Längsrichtung des Bandes oder in Längsrichtung der quer zur Fuge verlaufenden Fäden verlaufen, wie dies an sich bekannt ist.

    [0012] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiels in einem schematischen Querschnitt durch eine Schleifband-Verbindungsfuge veranschaulicht.

    [0013] Die Schleifkornschicht 1 wird getragen von einer flexiblen Unterlage, die als tragendes Textilmaterial ein Nähgewirk enthält, das aus zwei Schichten besteht, von denen die obere, unmittelbar unterhalb der Schleifkornschicht 1 gelegene Schicht eine Schar von Fäden 2 enthält, die etwa in Längsrichtung des Schleifbandes verlaufen, während die zweite, darunter gelegene Schicht aus quer zu den Fäden 2 verlaufenden Fäden 3 besteht. Bei 4 enthält das Schleifband eine quer zu seiner Längsrichtung und quer zur Zeichenebene verlaufende Verbindungsfuge, die daher auch quer zur Richtung der Fäden 2 verläuft. Die Verbindung wird vermittelt durch ein Verbindungsband 5, das eingelegt ist in eine Ausfälzung der beiderseits der Fuge miteinander zu verbindenden Ränder. Die Tiefe der Ausfälzung gleicht der Dicke des Verbindungsbandes 5, so daß dieses vollständig darin enthalten ist. Dies ist vorteilhaft aber nicht in allen Fällen unbedingt erforderlich.

    [0014] Die Tiefe der Ausfälzung gleicht der Dicke der von den Fäden 3 gebildeten Schicht, so daß nur das dieser Schicht angehörende Material bei der Herstellung der Ausfälzung entfernt wurde, während die von den Fäden 2 gebildete Schicht unverletzt ist. Die Zugkräfte können unmittelbar von den Fäden 2 der einen Fugenseite auf das Verbindungsband 5 und von diesem auf die Fäden 2 der anderen Verbindungsseite übertragen werden.

    [0015] Die Erfindung führt zu einer Fugenverbindung hoher Belastbarkeit und Sicherheit.

    [0016] Der Aufbau des Verbindungsbands 5 sowie die Technik seiner Verbindung mit dem Schleifband können von bekannter Art sein.


    Ansprüche

    1. Schleifband mit einer Schleifkornschicht auf einer ein textiles Material enthaltenden Unterlage und mit einer quer zu seiner Längsrichtung verlaufenden Verbindungsfuge, die ein Verbindungsband in einer Ausfälzung auf der der Schleifkornschicht abgewandten Seite der Unterlage enthält, wobei eine Schar von zueinander parallelen Fäden des textilen Materials quer zu der Verbindungsfuge verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Schar von zueinander parallelen Fäden (2) eine nicht verwebte, auf der der Schleifkornschicht (1) zugewandten Seite des textilen Materials gelegene Schicht bildet, die durch eine auf ihrer der Schleifkornschicht abgewandten Seite befindliche weitere Schicht (3) zusammengehalten ist, in welcher sich die Ausfalzung für die Bandverbindung befindet.
     
    2. Schleifband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Material von einem Nähgewirk gebildet ist.
     
    3. Schleifband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schar der zueinander parallelen Fäden (2) von den in Längsrichtung durchlaufenden Kettfäden des textilen Materials gebildet ist und eine Verbindungsfuge vorgesehen ist.
     
    4. Schleifband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Schleifbreitband mit einer Mehrzahl von Verbindungsfugen ausgebildet ist und die Schar der zueinander parallelen, quer zur Verbindungsfuge verlaufenden Fäden (2) von den Schußfäden des textilen Materials gebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht