[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenoffsetmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Zur Ausrüstung einer Qualitäts-Offsetdruckmaschine gehört in aller Regel ein Steuerpult,
das zumindest mit einer Fernsteuereinrichtung, wenn nicht gleichzeitig auch mit einer
Meßeinrichtung für die Qualitätskontrolle versehen ist. Eine solche Bogenoffsetdruckmaschine
ist aus der DE-OS 27 28 738 bekannt. Das Steuerpult, eine Bedieneinheit . und ein
Drucker sind bei dieser Bogenoffsetdruckmaschine in unmittelbarer Nähe des Kettenauslegers
angeordnet. Diese Fernsteuereinheit ist so angeordnet, daß sie die Entnahme des vollen
Bogenstapels aus dem Kettenausleger in Bogenförderrichtung nicht behindert. Ein dem
Kettenausleger entnommener Probebogen muß bei der bekannten Ausführung in umständlicher
und zeitraubender Weise von Hand jedes Mal auf den Tisch der Bogenablage des Steuerpults
befördert werden. Darüber hinaus ist die Anordnung des Steuerpults in einem gewissen
Abstand von der Maschine sperrig und platzraubend.
[0003] Bekannt ist ferner aus der japanischen GBM-Offenlegung Nr. Sho 58-55941, die Auslagestapel
eines Doppelstapelauslegers seitlich zu entnehmen. Am Ende des Kettenauslegers ist
ein Auffangtisch offensichtlich zur Aufnahme von Probebögen vorgesehen. Diesem Auffangtisch
müssen ebenfalls noch die einzelnen ausgeworfenen Probebögen entnommen und in umständlicher
Weise auf die Bogenablage eines Steuerpults befördert werden, um diese auswerten zu
können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Probebogenentnahme sowie die sich daran unmittelbar
anschließende Bogenqualitätskontrolle zu vereinfachen.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1. Die erfindungsgemäße Probebogenentnahme kann voll automatisiert sein. Ein Transportieren
der ausgeworfenen Probebogen von Hand entfällt völlig. Das Steuerpult läßt sich kompakt
und in raumsparender Weise am Ende des Kettenauslegers anbringen. Der schräg abwärts
verlaufende Tisch der Bogenablage ist auf den Probebogenausgang abgestimmt. Alle Bedien-,
Anzeige-, Steuer-, Speicher- und Ausdruckelemente können im Steuerpult zusammengefaßt
sein, auch jene Bedienelemente, die ohnehin üblicherweise am hinteren Ende des Kettenauslegers
vorgesehen sind. Vorteilhaft ist auch, daß der Bedienende die Druckmaschine während
der Qualitätskontrolle stets im Auge behält, wobei sowohl der auf den Tisch geförderte
Probebogen als auch die zonalen Bedienelemente des Steuerpults den Farbzonen der Druckwerke
genau zugeordnet bleiben. Auf Einfärbe- und Feuchtungsfehler sowie auf sonstige Störungen
kann der Drucker schneller reagieren,als wenn er den Probebogen erst zum abseits stehenden
Steuerpult transportieren müßte. Das schnelle Reagieren auf Fehleinstellungen macht
sich besonders in der Anlaufphase der Bogenoffsetdruckmaschine günstig bemerkbar.
[0006] Vorzugsweise ist der Kettenausleger seitlich entsorgbar ausgebildet, insbesondere
dann, wenn die Verarbeitung von dickem Karton eine Doppelbogenauslage fordert. Im
Bedarfsfalle besteht aber auch die Möglichkeit, das Steuerpult vom Kettenauslegerende
entweder abfahrbar, hochfahrbar oder wegschwenkbar anzuordnen, so daß der Stapel in
Bogenförderrichtung entsorgbar ist.
[0007] Zur sicheren und schnellen Förderung der von einer Probebogen-Entnahmevorrichtung
vom Kettenausleger abgenommenen Bogen auf die Bogenablage des Steuerpults können zwischen
dem Kettenausleger bzw. zwischen einer Probebogen-Entnahmevorrichtung und der Bogenablage
des Steuerpults Bogenführungselemte vorgesehen sein. Vorteilhafterweise lassen sich
solche BogenfUhrungselemente als Greifertransportvorrichtungen ausführen, die den
dem Kettenausleger entnommenen Bogen der Bogenablage des Steuerpults zwangsläufig
zuführen. Aber auch ein als Saugwalze ausgebildetes Bogenfuhrungselement, das unterhalb
des Kettenauslegerendes angeordnet wird, ermöglicht eine ruhige und exakte Bogenzuführung
zur Bogenablage des Steuerpults. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den UnteransprUchen niedergelegt.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden durch zwei AusfUhrungsbeispiele anhand der Zeichnung
erläutert.
[0009] Es zeigt:
Fig. 1 einen Normalbogenausleger nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die AusfUhrungsform nach Fig. 1 sowie
Fig. 3 einen Doppelstapelausleger nach der Erfindung.
[0010] Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch einen Kettenausleger 1, dessen Auslagestapel
2 zur Bedienungsseite hin herausgezogen werden kann. Die Entsorgung eines vollen Auslagestapels
sowie das Einführen von leeren Stapeltischen erfolgt somit von der Bedienungsseite
aus. An das Ende des Kettenauslegers 1 schließt sich das Steuerpult 3 an. Es kann
mit den Seitenwänden 4 und 5 der Bogenrotationsdruckmaschine fest verbunden sein.
Unterhalb der Kettenräder 6 der Auslegerkette 7 ist in den Seitenwänden 4 und 5 eine
Probebogen- Entnahmevorrichtung vorgesehen, die jedoch nicht dargestellt ist. Sie
kann beispielsweise ausgebildet sein, wie in dem deutschen Gebrauchsmuster G-83 18
009.5 dargestellt.
[0011] Das Steuerpult 3 hat eine Bogenablage 10, deren Tisch 11 schräg abwärts verläuft.
Das obere Ende des Tisches 11 befindet sich unmittelbar vor dem Probebogenausgang.
Nach unten hin ist der Tisch 11 der Bogenablage 10 durch eine Auffangschiene 12 begrenzt,
gegen die sich die Vorderkante des ankommenden Probebogens anlegt.
[0012] In dem Steuerpult 3 sind alle zur Steuerung der Druckmaschine erforderlichen Steuer-
und Speicherelemente vorgesehen. Das Bedienertableau 13 des Steuerpults 3 weist neben
einem Display 14 eine Reihe von verschiedenartigen Bedienelementen 15 auf. Die Bogenablage
10 kann doppelt breit ausgeführt sein, um seitlich die hinsichtlich ihrer Qualität
bereits kontrollierten Bogen ablegen zu können. Das Steuerpult kann natürlich auch,
vor allem wenn es doppelt breit ausgeführt wird, mit einem Bildschirm versehen sein,
einen Drucker für Kontrollstreifen aufweisen sowie eine Kassettenabspielvorrichtung
beinhalten. Ferner besteht die Möglichkeit, die Bogenablage 10 mit einer Meßvorrichtung
zur densitometrischen Qualitätskontrolle auszustatten. In einem solchen Falle bietet
sich eine vollautomatische Regelung der Bogenrotations-Offsetdruckmaschine an, indem
jeder x-te Bogen der zu druckenden Auflage mit Hilfe der Probebogen-Entnahmevorrichtung
auf den Tisch 11 der Bogenablage 10 befördert und dort anschließend densitometrisch
ausgemessen wird.
[0013] Die ermittelten Werte bilden Grundlage einer verbesserten Einstellung der Bogenoffsetdruckmaschine.
Nach der Qualitätskontrolle wird der auf dem Tisch 11 liegende Bogen mit Hilfe nicht
dargestellter Transportmittel zur Seite auf die Ablage befördert. So bietet die erfinderische
Anordnung des Steuerpults, falls gewünscht, die Möglichkeit einer vollautomatischen
Selbstkontrolle und Regelung der Bogenoffsetdruckmaschine hinsichtlich Farb- und Feuchtgebung,
Registereinstellung usw.
[0014] Die. AusfÜhrungsform nach Fig. 3 unterscheidet sich nur unwesentlich von derjenigen
nach Fig. 1. Der Kettenausleger 1 ist in diesem Falle mit zwei einander nachgeschalteten
Auslagestapeln 2 und 16 versehen. Beide sind zur Bedienungsseite hin entsorgbar; während
der eine gespeist wird, kann der andere zwecks Entsorgung herausgenommen werden. Ein
Doppelstapelausleger empfiehlt sich dann ganz besonders, wenn dicke Materialien, wie
Karton, verarbeitet werden sollen, weil in einem solchen Falle die Auslagestapel sehr
schnell ihre Endhöhe erreicht haben. Das Steuerpult 3 ist in genau derselben Weise
angeordnet und ausgebildet wie in der Ausführungsform nach Fig. l. Bei schnellaufenden
Maschinen, insbesondere bei der Verarbeitung von Karton, ist ein schnelles Reagieren
auf Fehleinstellungen erforderlich. Gerade in einem solchen Fall ist die Anwendung
der erfinderischen Anordnung des Steuerpults 3 von großem Nutzen.
[0015] Die Saugwalze 17 transportiert die Probebogen, die vom letzten Druckwerk 18 mittels
der Greiferbrücken 19 an den Transportketten 7 der Kettenauslage 1 zugeführt werden,
direkt auf den Tisch 11 der Bogenablage 10. Im nicht dargestellten Antrieb der Saugwalze
17 kann ein an sich bekanntes Verzögerungsgetriebe vorgesehen sein, mit dem die Geschwindigkeit
der Saugwalze 17 im Bereich des zu transportierenden Bogenendes stark verringert wird,
um eine ruhige Bogenablage zu gewährleisten. Die Geschwindigkeitsverringerung läßt
sich in gleicher Weise über die elektrische Steuerung eines separaten Antriebsmotors
vorsehen, um den Bogen abzubremsen.
1. Bogenoffsetmaschine mit Kettenausleger und einem Steuerpult, in dem eine Fernsteuereinrichtung
untergebracht ist, und mit einer Bogenablage für die Qualitätskontrolle der frisch
bedruckten Bogen während des Laufs der Maschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kettenausleger (1) zur Probebogen-Entnahme ein Steuerpult (3) zugeordnet ist,
daß das Steuerpult (3) mit der Bogenablage (10), in Bogenla.ufrichtung gesehen, unmittelbar
am Ende des Kettenauslegers (1) angeordnet ist, und
daß die Bogenablage (10) in Verlängerung des Kettenauslegers (1) unterhalb der Bogenförderbahn
bzw. des Probebogenausgangs vorgesehen ist.
2. Bogenoffsetmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Kettenausleger (1) seitlich entsorgbar ausgebildet ist.
3. Bogenoffsetmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Steuerpult (3) vom Kettenauslegerende entweder abfahrbar, hochfahrbar oder
wegschwenkbar angeordnet ist.
4. Bogenoffsetmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß zwischen dem Kettenausleger (1) bzw. zwischen einer Probebogen-Entnahmevorrichtung
und der Bogenablage (10) des Steuerpults (3) Bogenführungselemente (17) vorgesehen
sind.
5. Bogenoffsetmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß zwischen der Probebogen-Entnahmevorrichtung und der Bogenablage (10) eine Greifertransportvorrichtung
vorgesehen ist, die den dem Kettenausleger (1) entnommenen Bogen der Bogenablage (10)
des Steuerpults (3) zwangsläufig zuführt.
6. Bogenoffsetmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Bogenführungselement eine Saugwalze (17) unterhalb des Kettenauslegerendes
angeordnet ist.
7. Bogenoffsetmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenablage (10) des Steuerpults (3) als Tisch (11) ausgebildet ist, der die
doppelte Breite eines Bogens maximalen Formats aufweist.
8. Bogenoffsetmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenablage (10) mit Bogenfang- und Bogenhaltemitteln (12) versehen ist, so
daß mehrere Bogen übereinander liegen können, und
daß die Geschwindigkeit der Saugwalze (17) im Bereich des Bogenendes des Probebogens
über ein Verzögerungsgetriebe oder eine Steuerschaltung verzögerbar ist.
9. Bogenoffsetmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Bogenablage (10) mit einer Meßeinrichtung für die Qualitätskontrolle bestückt
ist.
10. Bogenoffsetmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Steuerpult (3) alle Bedien-, Meß-, Steuer-, Speicher-, Anzeige- und Ausdruckelemente
untergebracht sind.