[0001] Die Erfindung betrifft einen Changierfadenführer für Aufspulmaschinen zum Aufspulen
von Fäden. Der Changierfadenführer wird durch eine drehend angetriebene Kehrgewindewalze
angetrieben. Unter Kehrgewindewalze wird eine Walze verstanden, die auf ihrem Umfang
eine gewindeförmige Nut hat, die an den Enden des Changierhubes ihre Steigung umkehrt.
Durch Drehung der Kehrgewindewalze wird der Changierfadenführer über den Changierhub
hin- und hergeführt. Der Changierfadenführer besteht aus einem Stück, z.B. Plastik,
und weist auf einer Seite ein Schiffchen und auf der anderen Seite den Fadenführer
auf. Das Schiffchen ist ein längliches Gebildet, das sich der Gewindenut anpaßt und
mit dieser kämmt. Der Fadenführer besteht aus einem verschleißfesten Material, z.B.
Keramik, und ist in dem Körper des Changierfadenführers eingelassen. Der Fadenführer
besitzt einen Schlitz zur Führung des Fadens. Zwischen Fadenführer und Schiffchen
ist der Changierfadenführer mit Führungskanten versehen, die ein gleichseitiges Parallelogramm
umschreiben. Der plattenförmige Fadenführer liegt auf der längeren Diagonalen des
Parallelogramms. Der Schlitz zur Führung des Fadens liegt über dem Schnittpunkt der
Diagonalen des Parallelogramms. Dieser Changierfadenführer ist durch das US-Patent
3,664,596 (Bag. 662) bekannt. Die bekannte Ausführung sieht vor, daß die Führungskanten
durch ein rautenförmiges Führungsplättchen gebildet wird. Dieses Führungsplättchen
dient der Geradführung des Changierfadenführers zwischen zwei geraden Führungsschienen.
[0002] Diese Führungsschienen haben einen Abstand, der im wesentlichen der Länge der Diagonale
des Führungsplättchens entspricht, welche senkrecht zu dem Fadenführer liegt. Die
Führungskanten und das Schiffchen sind nun so zueinander geneigt, daß stets zwei sich
gegenüberliegende parallele Führungskanten an den beiden Führungsschienen anliegen,
wenn das Schiffchen in der Kehrgewindenut gleitet. In den Umkehrbereichen, in denen
die Kehrgewindenut ihre Steigung umkehrt, wird die Geradführung von jeweils dem anderen
Paar gegenüberliegender Führungskanten übernommen.
[0003] Diese Führungsschienen umfassen bei der bekannten Ausführung das Führungsplättchen
auf der Vor- und Rückseite, so daß der Changierfadenführer sowohl in Umfangsrichtung
als auch in beiden zur Kehrgewindewalze radialen Richtungen zwangsgeführt ist. Der
bekannte Changierfadenführer ist ein unverzichtbares Bauteil für alle Kehrgewindewellen-Changiereinrichtungen
in Aufspulmaschinen für Chemiefasern, die mit Geschwindigkeiten von mehr als 1.000
m/min Fadenaufwickelgeschwindigkeit betrieben werden.
[0004] Die Changiergeschwindigkeit hängt von der Aufwickelgeschwindigkeit ab. Ferner ist
zum Aufbau einer guten zylindrischen Spule eine sehr plötzliche Umkehr des Changierfadenführers
an den Hubenden erforderlich. Das heißt mit anderen Worten, daß die Kehrgewindenut
an den Hubumkehrstellen einen sehr kleinen Krümmungsradius haben muß. Hierdurch wird
der Changierfadenführer an den Hubenden hohen Beschleunigungen unterworfen. Es ist
daher ersichtlich, daß die Standzeit eines derartigen Changierfadenführers insbesondere
durch Abrieb und Ermüdung begrenzt ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung des bekannten Changierfadenführers, insbesondere
die Erhöhung der Standzeit. Diese Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs
1.
[0006] Bisher wurde versucht, das Standzeitproblem durch Minimierung des Gewichts und durch
Optimierung der Materialauswahl zu lösen. Es wurden ferner so große Krümmungsradien
der Kehrgewindenut an den Hubumkehrpunkten in Kauf genommen, die wickeltechnisch nicht
mehr optimal waren.
[0007] Die Erfindung wendet sich von den bekannten Bemühungen ab. Sie schafft Ersatz für
das parallelogrammförmige Führungsplättchen des bekannten Changierfadenführers. Ihre
Bedeutung liegt darin, daß den Führungskanten eine weitere, bisher nicht vorhandene
Funktion zugemessen wird. Die Führungskanten sind erfindungsgemäß so ausgebildet,
daß sie in der Lage sind, Ungleichförmigkeiten der Bewegung, denen der Changierfadenführer
durch Störungen der Geradführung und unvermeidliche Schwingungen sowie durch die Umkehrbeschleunigungen
unterworfen ist, auszugleichen und zu dämpfen. Erste, konstruktiv nicht optimierte
Versuchsmuster ergaben eine Verbesserung der Standzeit von mehr als 30% gegenüber
den optimalen Ausführungen des bekannten Changierfadenführers.
[0008] Der Erfindungsgedanke wird dadurch verwirklicht, daß die Führungskanten durch längliche
Führungsstege gebildet sind, die an dem Changierfadenführer federnd befestigt sind.
Die Führungsstege sind also etwa in der Mittelebene des Schiffchens mit dem Changierfadenführer
fest verbunden und sind als dünne Kragarme ausgebildet. Die Führungskanten dieser
Führungsstege liegen auf den Seiten eines rautenförmigen, gleichseitigen Parallelogramms.
Sie sind im Bereich zumindest eines der stumpfen Winkel des Parallelogramms angeordnet.
Vorzugsweise sind 4 Führungsstege, also auf jeder Seite zwei, an einem Ende mit dem
Changierfadenführer fest, jedoch federnd verbunden. Die Führungsstege ragen mit ihrem
anderen Ende in den Bereich der spitzen Winkel des Parallelogramms und sind dort elastisch
beweglich. Durch entsprechende Materialauswahl kann auch für gute Dampfungseigenschaften
gesorgt werden.
[0009] In einer Ausführung der Erfindung sind die Führungsstege auskragend an dem Changierfadenführer
befestigt. Das heißt, daß die Führungsstege wie einseitig eingespannte Federstäbe
elastisch beweglich sind. Hierbei ist es zur Erzielung einer ausreichend großen Standfestigkeit
und Wechselfestigkeit (Anzahl der erträglichen Lastwechsel) erforderlich, die Führungsstege
im Bereich ihrer Befestigung relativ dick auszubilden.
[0010] Bei einer anderen Ausführung der Erfindung ist dies nicht erforderlich. Hier stützen
sich die Führungsstege an ihren freien Enden gegenseitig ab. Daher trägt bei dieser
Ausführung auch der jeweils andere Führungssteg zur Festigkeit des einen Führungssteges
bei.
[0011] Da die Führungsstege - in radialer Richtung der Kehrgewindewalze gesehen - oberhalb
des Schiffchens liegen, trägt das Schiffchen zur Befestigung des aus verschleißfestem
Material bestehenden Fadenführers vorzugsweise einen Mittelsteg, der zwischen den
Führungsstegen innerhalb des von ihnen umschriebenen, gleichzeitigen Parallelogramms,
vorzugsweise auf der großen Diagonalen dieses Parallelogramms liegt. In diesen Mittelsteg
kann der Fadenführer eingelassen werden.
[0012] Bei dieser Ausführung ist es auch möglich, daß sich die freien Enden der Führungsstege
an dem Mittelsteg abstützen. In dieser Ausführung ist auch der Mittelsteg als flexibler,
federelastischer Steg ausgebildet, der einerseits eine ausreichende Federelastizität
für die Führungsstege gewährleistet, andererseits aber auch zur Festigkeit und insbesondere
Wechselfestigkeit der Führungsstege beiträgt.
[0013] Wenn die Führungsstege mit ihren Enden miteinander oder jeweils mit dem Mittelsteg
verbunden werden, so kann diese Verbindung besonders weich ausgebildet werden, so
daß auch diese Verbindung zur Federelastizität der Führungsstege beiträgt.
[0014] Es sind verschiedene Möglichkeiten gegeben, um die Führungsstege an dem Changierfadenführer
zu befestigen. In einer Ausführung ist vorgesehen, daß die Führungsstege unmittelbar
auf der Oberseite des Schiffchens befestigt sind. In dieser Ausführung wird zumindest
ein Teil der Unterseite der Führungsstege und - falls vorhanden auch des Mittelsteges
- so ausgeführt, daß dieser Teil als Gleitfläche auf dem Umfang der Kehrgewindewalze
geeignet ist. Bei dieser Ausführung ist mithin vorgesehen, daß die Führungsschienen
für die Geradführung im Querschnitt nicht - wie bei dem bekannten Ausführungsbeispiel
- U-förmig, sondern L-förmig ausgebildet sind. Die Geradführung und Festlegung des
Changierfadenführers in Umfangsrichtung der Kehrgewindewelle erfolgt durch die zueinander
parall elen Flanken der Geradführung. Die Festlegung des Changierfadenführers
in radialer Richtung zur Kehrgewindewelle erfolgt auf der von der Kehrgewindewelle
abgewandten Seite durch jeweils die L-Flanke, die senkrecht von der Führungsflanke
der Geradführung absteht und auf der der Kehrgewindewelle zugewandten Seite unmittelbar
durch die Kehrgewindewelle selbst.
[0015] Weiterhin ist es möglich, die Führungsstege auskragend an Tragstegen zu befestigen,
wobei diese Tragstege auf der Oberseite des Schiffchens im wesentlichen in dessen
Mittelebene, also auf der kurzen Diagonalen des von den Führungsstegen umschriebenen
Parallelogramms befestigt sind.
[0016] Bei einer alternativen Ausführung ist vorgesehen, daß die Tragstege an dem Mittelsteg,
und zwar etwa in seiner Längsmitte, und parallel zum Schiffchen an dem Mittelsteg
befestigt sind und an ihren freien Enden die Führungsstege tragen. Diese Ausführung
ist insbesondere dann möglich und vorteilhaft, wenn der Fadenführer und der Mittelsteg,
der den Fadenführer trägt, durch einen eingeschnürten Hals mit dem Schiffchen verbunden
sind, wie dies in entsprechender Form bei dem bekannten Changierfadenführer der Fall
ist.
[0017] Eine Ausführung, die sich durch sehr kompakte, kleine Bauweise bei großer Stabilität
und guten Feder- und Dämpfungseigenschaften auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberseite des Schiffchens seitlich auskragend die Führungsstege und mittig
dazwischen der Mittelsteg befestigt sind. Mittelsteg und Führungsstege sind durch
Tragstege miteinander verbunden, wobei die Tragstege ebenfalls mit dem Schiffchen
verbunden sind.
[0018] Es wurde bereits zuvor darauf hingewiesen, daß es nach der Lösung von Anspruch 1,
2 und Anspruch 5 auch möglich ist, das Schiffchen mit dem Mittelsteg und den Führungsstegen
bzw. auch den Tragstegen über einen eingeschnürten Hals zu verbinden. Die Ausführung
der Erfindung, die sich durch besonders kompakte Bauweise als besonders geeignet für
eine weitere Optimierung der Standzeit erweist, ist jedoch dadurch gekennzeichnet,
daß keine solche Einschnürung vorhanden ist, sondern daß die Führungsstege, der Mittelsteg,
die Tragstege - soweit vorhanden - unmittelbar auf der Oberseite des Schiffchens sitzen
und daß die Unterseite der Führungsstege, des Mittelstegs, der Tragstege - soweit
vorhanden - ganz oder teilweise als Gleitfläche ausgebildet ist, die geeignet ist,
auf der Oberfläche der Kehrgewindewalze zu gleiten.
[0019] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben, wobei das erste
Ausführungsbeispiel in einer Aufsicht (Fig. 1), einem Teilschnitt durch Changiergehäuse
und Kehrgewindewelle (Fig. 2), einer perspektivischen Aufsicht (Fig. 3) und einer
perspektivischen Untersicht (Fig. 4), das zweite Ausführungsbeispiel in einem Teilschnitt
durch Changiergehäuse und Kehrgewindewelle (Fig. 5), das dritte Ausführungsbeispiel
in einer Aufsicht (Fig. 6), das vierte Ausführungsbeispiel in einer Aufsicht (Fig.
7) sowie beide letztgenannten Ausführungsbeispiele in einer Seitenansicht mit Teilschnitt
durch Changiergehäuse und Kehrgewindewelle in einer Ebene der Gewindenut (Fig. 8)
gezeigt werden.
[0020] Zu den Fig. 1 bis 4:
Der Changierfadenführer 1 weist auf seiner Vorderseite den über die Führungsschiene
9 hinausragenden, dreieckförmigen Fadenführer 2 auf. Dieser besitzt einen Fadenführungsschlitz
15, in dem der Faden geführt wird. Der Fadenführer 2 ist ein z.B. keramisches, verschleißfestes
Plättchen. Er ist mit einer Längskante in den Mittelsteg 3 eingelassen. Der Changierfadenführer
1 besteht im übrigen aus einem Stück, z.B. einem geeigneten thermoplastischen oder
duroplastischen Kunststoff. Das Schiffchen 4 ist ein länglicher Körper, der so gekrümmt
ist, daß er sich dem Krümmungsradius der Gewindenut 8 der Kehrgewindewelle 7 anpaßt.
Außerdem schmiegt sich das Schiffchen 4 auch im Querschnitt und in Längsrichtung der
Gewindenut 8 an. Die Gewindenut ist in Fig. 3 gestrichelt eingezeichnet. Auf der Obrseite
des Schiffchens sind außer dem Mitt elsteg 3 auch die Führungsstege
6 befestigt. Die Führungsstege 6 umschreiben mit ihren Außenkanten 12 ein im wesentlichen
gleichseitiges Parallelogramm. Die Führungsstege sind durch Tragstege 5 mit dem Mittelsteg
3 in der Mittelebene des Schiffchens 4 verbunden. Die freien Enden der Führungsstege
6 sind im Rahmen der Materialeigenschaft elastisch federnd und dämpfend beweglich.
[0021] Es ist zu bemerken, daß bei vorgegebener Drehrichtung der Kehrgewindewelle 7 nur
die Führungsstege auf einer Seite des Changierfadenführers 1 unmittelbar tragen -
in Fig. 1 und 2 die unteren Führungsstege. Die anderen beiden - in Fig. 1 und 2 oberen
- Führungsstege haben im wesentlichen die Funktion der Stabilisierung und können evtl.
auch weggelassen oder durch ein anderes geformtes Führungselement ersetzt werden,
dessen Form die Kippbewegung des Changierfadenführers an den Changierhubenden um die
mit dem Führungsschlitz 14 fluchtende Kippachse zuläßt.
[0022] Wie in Fig. 2 und überdies auch in Fig. 3 ersichtlich, stützt sich der Changierfadenführer
1 mit der Unterseite 13 des Mittelstegs und der Führungsstege in radialer Richtung
auf der Oberfläche der Kehrgewindewelle 7 ab. In Umfangsrichtung ist der Changierfadenführer
durch seine Führungsstege 6 in den Führungsschienen 9 geradgeführt. Die Führungsschienen
9 sind dabei L-förmig ausgebildet. Sie besitzen zwei zueinander parallele Führungsflanken
10, an denen die beiden Führungsstege 6.1, die einander gegenüberliegen, geradgeführt
sind. Jede Führungsschiene besitzt ferner eine Halteflanke 11, die die Führungsstege
und Tragstege bis in den Bereich des Mittelsteges umfaßt und verhindert, daß der Changierfadenführer
aus der Gewindenut 8 herausfällt. Die Konturen der Führungsstege mit ihren Führungskanten
12 sind so geformt, daß bei Umkehr der Gewindesteigung an den Hubenden die Führungsstege
die Führung wechseln. Während bei der in Fig. 3 angedeuteten Steigung der Gewindenut
8 die Führungsstege 6.1 mit den Führungskanten 12.1 führen, übernehmen bei der Umkehr
der Steigung die Führungsstege 6.2 mit den Führungskanten 12.2 die Führung. Der Changierfadenführer
ist mithin an den Changierhubenden um eine zur Kehrgewindewelle im wesentlichen radiale
Achse, die im wesentlichen mit dem Führungsschlitz 14 im Fadenführer 2 fluchtet, schwenkbar.
[0023] In Fig. 5 ist eine Alternativversion im Schnitt in der Mittelebene des Schiffchens
dargestellt, bei der der Mittelsteg 3 durch einen Hals 15 mit dem Schiffchen 4 verbunden
ist. An dem Mittelsteg sitzen seitlich - etwa in der Mittelebene des Schiffchens 4
- die Tragstege 5. An den Enden der Tragstege 5 sitzen die Führungsstege 6. Bei dieser
Version sind die Führungsschienen 9 U-förmig ausgebildet. Neben der Führungsflanke
10 besitzen die Führungsschienen zwei weitere Flanken 16, die die Führungsstege 6
auf der Vorderseite und der Rückseite des Changierfadenführers umgreifen.
[0024] Die Changierfadenführer - Ausführungsbeispiele nach Fig. 6 und 7 - und ergänzend
dazu Fig. 8 sind ähnlich wie die zuvor geschilderten Ausführungsbeispiele ausgeführt.
Gemeinsam ist den Ausführungsbeispielen, daß auf der Vorderseite des Changierfadenführers
1 der Fadenführer 2 befestigt ist, der über die Führungsschiene 9 hinausragt. In dem
Fadenführungsschlitz 15 des Fadenführers 2 wird der Faden geführt. Der Fadenführer
2 ist in den Mittelsteg 3 eingelassen. Der Changierfadenführer 1 besteht im übrigen
aus einem Stück, z.B. einem geeigneten thermoplastischen oder duroplastischen Kunststoff.
Das Schiffchen 4 ist ein länglicher Körper, der so gekrümmt ist, daß er sich dem Krümmungsradius
der Gewindenut 8 der Kehrgewindewelle 7 anpaßt. Außerdem schmiegt sich das Schiffchen
4 auch in Längsrichtung der Gewindenut 8 an (vgl. Fig. 3). Auf der Oberseite des Schiffchens
sind außer dem Mittelsteg 3 auch die Führungsstege 6 befestigt. Die Führungsstege
6 umschreiben mit ihren Außenkanten 12 ein im wesentlichen gleichseitiges Parallelogramm.
Die Führungsstege sind durch Tragstege 5 mit dem Mittelsteg 3 in der Mittelebene des
Schiffchens 4 verbunden. Die freien Enden der Führungsstege 6 sind im
Rahmen der Materialeigenschaften elastisch federnd und dämpfend beweglich.
[0025] Es ist zu bemerken, daß bei vorgegebener Drehrichtung der Kehrgewindewelle 7 nur
die Führungsstege auf einer Seite des Changierfadenführers 1 unmittelbar tragen -
in Fig. 1 und 2 die unteren Führungsstege. Die anderen beiden - in Fig. 1 und 2 oberen
- Führungsstege haben im weentlichen die Funktion der Stabilisierung und können evtl.
auch weggelassen oder durch ein anderes geformtes Führungselement ersetzt werden,
dessen Form die Kippbewegung des Changierfadenführers an den Changierhubenden um die
mit dem Führungsschlitz 14 fluchtende Kippachse zuläßt.
[0026] Wie in Fig. 8 ersichtlich, stützt sich der Changierfadenführer 1 mit der Unterseite
13 des Mittelstegs und der Führungsstege in radialer Richtung auf der Oberfläche der
Kehrgewindewelle 7 ab. In Umfangsrichtung ist der Changierfadenführer durch seine
Führungsstege 6 in den Führungsschienen 9 geradgeführt. Die Führungsschienen 9 sind
dabei L-förmig ausgebildet. Sie besitzen zwei zueinander parallele Führungsflanken
10, an denen die beiden Führungsstege, die einander gegenüberliegen, geradgeführt
sind. Jede Führungsschiene besitzt ferner eine Halteflanke 11, die die Führungsstege
und Tragstege bis in den Bereich des Mittelsteges umfaßt und verhindert, daß der Changierfadenführer
aus der Gewindenut 8 herausfällt. Die Konturen der Führungsstege mit ihren Führungskanten
12 sind so geformt, daß bei Umkehr der Gewindesteigung an den Hubenden die Führungsstege
die Führung wechseln. Der Changierfadenführer ist mithin an den Changierhubenden um
eine zur Kehrgewindewelle im wesentlichen radiale Achse, die im wesentlichen mit dem
Führungsschlitz 14 im Fadenführer 2 fluchtet, schwenkbar.
[0027] In Fig. 8 ist die Alternativversion nach Fig. 7 in einer seitlichen Ansicht dargestellt.
Der untere Führungssteg und der Verbindungssteg sind teilweise - wie aus Fig. 7 ersichtlich
- weggeschnitten. Es ist erkennbar, daß ein Teil der Unterseite, und zwar der Bereich,
der - radial zur Kehrgewindewalze gesehen - unter dem Fadenführer liegt, besonders
eben ausgebildet ist, so daß dieser Bereich auf der Kehrgewindewalze gleiten und den
Changierfadenführer in radialer Richtung abstützen kann. Es ist weiterhin ersichtlich,
daß die Führungsstege 12 als U-Profil ausgebildet sind. Durch eine derartige Profilierung
läßt sich einerseits eine gute Elastizität, d.h. eine geringe Federkonstante und andererseits
eine hohe Festigkeit, insbesondere Wechselfestigkeit erreichen.
[0028] Im übrigen unterscheiden sich die Ausführungsbeispiele nach den Figuren 6 und 7 voneinander
und von den zuvor geschilderten Ausführungsbeispielen durch folgendes:
Das Ausführungsbeispiel nach Fig 6 hat Führungsstege, die an ihren freien Enden durch
Stützstege 16 mit dem Mittelsteg 3 verbunden sind. Die Stützstege sind ebenfalls biegeweich,
vorzugsweise jedoch auch federelastisch ausgebildet. Mit dieser Ausführungsform können
die Führungsstege eine besonders niedrige Federkonstante erhalten. Denn die Führungsstege
erhalten ihre Festigkeit durch Abstützung an dem Mittelsteg. Andererseits wird die
Gesamtelastizität nur wenig behindert, weil der Mittelsteg und - selbstverständlich
auch - der gegenüberliegende Führungssteg federelastisch ausgebildet sind. Bei dieser
Ausführung werden insbesondere Dauerbrüche, die eventuell in dem Bereich entstehen,
in dem Führungsstege an die Tragstege 5 angesetzt sind, vermieden.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 sind die Führungsstege an ihren freien Enden
durch Stützstege 17 miteinander verbunden. Auch hier wird jeder einzelne Führungssteg
besonders biegeweich mit niedriger Federkonstante ausgebildet. Die Festigkeit wird
dadurch nicht beeinträchtigt, weil der Führungssteg sich an dem gegenüberliegenden
Führungssteg abstützt. Auch die Stützstege 17 können besonders weich ausgebildet sein.
[0030] Um eine Vorstellung von den Größenverhältnissen zu vermitteln, sei darauf h
ingewiesen, daß das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 etwa im Verhältnis 1:3 vergrößert
ist.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0031]
1 Changierfadenführer
2 Fadenführer
3 Mittelsteg
4 Schiffchen
5 Tragsteg
6 Führungssteg
7 Kehrgewindewelle
8 Nut, Gewindenut
9 Führungsschiene
10 Führungsflanke
11 Halteflanke
12 Führungskanten, Außenkanten
13 Unterseite
14 Führungsschlitz, Fadenführungsschlitz
15 Hals
16 Stützstege
17 Stützstege
1. Changierfadenführer für Aufspulmaschinen für Fäden, der durch eine rotierende Walze
angetrieben wird;
die rotierende Walze ist eine Kehrgewindewalze, die auf ihrer Oberfläche mit einer
endlosen Gewindenut versehen ist;
der Changierfadenführer (1) besteht aus einem Fadenführungsstück, in dem ein Fadenführer
für den Faden vorhanden ist,
einem Schiffchen (4), das in die Gewindenut (8) eingreift
sowie aus Führungskanten, die auf den Seiten eines gleichseitigen Parallelogramms
liegen und die zwischen zwei parallelen Führungsflanken (10) einer Geradführung (9)
geführt sind;
der Changierfadenführer besteht aus einem Stück, wobei das Fadenführungsstück (2)
und das Schiffchen ohne Zwischenschaltung eines Gelenks starr verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fadenführungskanten (12) längliche Führungsstege (6) sind, die an dem Changierfadenführer
(1) federnd befestigt sind.
2. Changierfadenführer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die länglichen Führungsstege einseitig auskragend an dem Changierfadenführer (1) befestigt
sind.
3. Changierfadenführer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schiffchen (4) auf seiner Oberseite einen Mittelsteg (3) trägt, in den der Fadenführer
(2) eingelassen ist und aus dem der Fadenführer herausragt
und der im wesentlichen in der Längsmitte des Schiffchens (4) und senkrecht zum Schiffchen
(4) liegt.
4. Changierfadenführer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsstege (6) an der Oberseite des Schiffchens (4) befestigt sind.
5. Changierfadenführer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsstege (6) an Tragstegen (5) befestigt sind, die ihrerseits auf der Oberseite
des Schiffchens (4) im wesentlichen in dessen Mittelebene befestigt sind.
6. Changierfadenführer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
an den beiden Seiten des Mittelsteges (3) ungefähr in der Mittelebene des Schiffchens
(4) im wesentlichen zum Mittelsteg senkrechte Tragstege (5) befestigt sind, an deren
Enden die Führungsstege (6) befestigt sind.
7. Changierfadenführer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite des Schiffchens (4) seitlich auskragend die Führungsstege (6) und
im wesentlichen mittig dazwischen der Mittelsteg (3) befestigt sind,
und daß diese durch Tragstege (5), die ebenfalls mit dem Schiffchen (4) verbunden
sind und die im wesentlichen auf der Mittelebene des Schiffchens liegen, auch untereinander
fest verbunden sind.
8. Changierfadenführer nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die auf dem Schiffchen (4) sitzenden Teile (3, 5, 6) des Changierfadenführers (1)
eine dem Schiffchen zugekehrte Unterseite haben, die zumindest teilweise als Gleitfläche
auf der Oberfläche der Kehrgewindewelle (7) ausgebildet ist, wenn das Schiffchen in
die Gewindenut (8) eingelegt ist,
wobei die Geradführung (9) der Changiereinrichtung L-förmige Flanken (10, 11) aufweist,
deren zuein ander parallele Flanken (10) eine Führungsnut
bilden, in der die zueinander parallelen Führungsstege (6) des Changierfadenführers
geradgeführt sind und deren in einer Ebene liegenden Flanken (11) die auf der Fadenführerseite
gelegenen Oberseiten der Führungsstege (6) bis in den Bereich des Mittelsteges (3)
umgreifen.
9. Changierfadenführer nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsstege (6) mit ihren freien Enden gegeneinander abgestützt sind.
10. Changierfadenführer nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsstege (6) jeweils mit ihrem freien Ende an dem jeweiligen freien Ende
des Mittelsteges abgestützt sind.
11. Changierfadenführer nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsstege (6) im Querschnitt ein massearmes Profil mit hoher Festigkeit aufweisen.