[0001] Die Erfindung betrifft öffnungshilfen für Ampullen, die ein sicheres und gefahrloses
öffnen der Ampullen gewährleisten und gleichzeitig ein rasches, verlustfreies überführen
des gesamten Ampulleninhalts in ein Gefäß, z. B. einen Meßkolben oder ein Becherglas,
ermöglichen.
[0002] Bei den zu öffnenden Ampullen handelt es sich vor allem um Kunststoffampullen mit
konzentrierten Lösungen zur Herstellung von Maß-, Standard- und Pufferlösungen. Die
wohl bekanntesten öffnungshilfen für diese Ampullen sind Glasstäbe. Im Sinne des Gerätesicherheitsgesetzes
handelt es sich beim Glasstab um ein Gerät, das Gefahren in sich birgt. Beim Benutzen
der bis zu 30 cm langen Glasstäbe können diese aus unterschiedlichen Gründen durchbrechen
und die nachdrückende Hand gerät in den gesplitterten Glasstumpf.
[0003] Eine bekannte Weiterentwicklung sind kunststoffummantelte Glasstäbe; diese besitzen
jedoch eine Reihe von Nachteilen: Das Ablaufverhalten von Wasser und wäßrigen Lösungen
ist ungünstig; die Ummantelung kann sich an der Übergangsstelle Glas/Kunststoff ablösen;
diese Glasstäbe sind unverhältnismäßig teuer.
[0004] Kunststoff- und Metallstäbe scheiden aus Gründen der Stabilität gegen die in der
Maßanalyse benutzten Reinigungsmittel (ethanolische Kalilauge oder Chromschwefelsäure)
für eine wiederholte Verwendung aus. Der Metallstab ist außerdem für Arbeiten auf
dem Gebiet der Spurenanalytik von Metallen nicht zu gebrauchen,-da er die Standardlösungen
verunreinigt.
[0005] Eine weitere auf dem Markt befindliche öffnungshilfe für Ampullen ist ein Plastikmesser.
Aber auch dieses Hilfsmittel ist mit Nachteilen behaftet: Verlust des Ampulleninhaltes,
da das Messer nicht abgespült werden kann; Verlust des Ampulleninhaltes beim Umdrehen
der einseitig geöffneten Ampulle; steckt man den Meßkolben vor dem Umdrehen auf die
Ampulle und dreht beides gemeinsam um, so besteht die Gefahr, daß der Meßkolben bei
dieser umständlichen Operation zu Bruch geht; bei zu kleiner öffnung am Ampullenende
läuft der Inhalt sehr langsam aus und beim Ausspülen der Ampulle ergeben sich Schwierigkeiten.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, öffnungshilfen zur Verfügung
zu stellen, die eine rasche und quantitative Entleerung des Ampulleninhalts bei geringem
nachfolgendem Ausspülen ermöglichen und mit denen die oben geschilderten Nachteile
nicht auftreten.
[0007] Gegenstand der Erfindung sind öffnungshilfen für mit Kunststoffmembranen (1) verschlossene
Ampullen (2), die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als Hülsen (3) ausgebildet
sind, die im Innern eine als Schneide (5) ausgebildete Vorrichtung (4) enthalten.
Die Hülsen (3) haben vorzugsweise die Form eines Trichters, wobei sich die Vorrichtung
(4) im röhrenförmigen Teil des Trichters befindet.
[0008] Die Vorrichtung (4) ist vorzugsweise als inneres Rohr ausgebildet, das an einem Ende
entweder über den gesamten Umfang oder über Stege (6) mit der Hülse (3) verbunden
ist. Das andere Ende des inneren Rohrs ist sowohl über den gesamten Umfang als auch
von außen nach innen abgeschrägt und stellt damit eine wirkungsvolle Schneide (5)
dar. Die Schneiden können auch mit der Kunststoffmembran (1) so verschweißt sein,
daß bereits ein Drehen der Hülse (3) ein Zerreißen der Kunststoffmembran (1) bewirkt.
[0009] In der Abbildung 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Ampulle mit den erfindungsgemäßen
öffnungshilfen dargestellt. Mit (1) ist die Kunststoffmembran, mit (2) die Ampulle,
mit (3) die Hülse, mit (4) die als Schneide ausgebildete Vorrichtung, mit (5) die
Schneide, mit (6) die Stege, mit (7) das Gewinde und mit (8) der Ampullenhals bezeichnet.
Abbildung 2 zeigt einen Querschnitt durch die Hülse (3), wobei die Stege (6) erkennbar
sind. Wie aus der Abbildung 1 hervorgeht, können die Ampullenhälse (8) und entsprechend
auch die zugehörigen Hülsen (3) unterschiedliche Durchmesser haben, vorzugsweise hat
der an der Auslaufstelle der Ampulle sitzende Hals (8) einen solchen Durchmesser,
daß der Ampulleninhalt auch in Meßkolben mit Normschliff NS 14/23 entleert werden
kann.
[0010] Alle Teile der Ampulle und der erfindungsgemäßen öffnungshilfen bestehen aus Kunststoffen
wie Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylidendifluorid oder Methylpenten-Polymeren.
Die Abmessungen können entsprechend den gewünschten Flüssigkeitsmengen gewählt werden.
Eine 100 cm
3 fassende Ampulle ist z. B. einschließlich der röhrenförmigen Ansätze etwa 160-200
mm lang und hat einen Durchmesser von etwa 25-35 mm.
[0011] Zum öffnen der Ampulle werden zwei der erfindungsgemäßen öffnungshilfen entsprechend
der Abbildung 1 auf die Ampulle aufgesetzt. Die untere öffnungshilfe wird anschließend
auf einen Meßkolben aufgesetzt, und die Kunststoffmembranen (1) werden durch Eindrücken
oder Eindrehen der Hülsen (3) auf- bzw. abgeschnitten. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die untere Kunststoffmembran durch Eindrehen der Hülse (3) geöffnet. Zu diesem
Zweck ist der Ampullenkörper mit einem Gewinde (7) versehen, das aufgrund seines Profils
und seines Profilquerschnittes eine einwandfreie und zuverlässige Führung auf der
mit einem entsprechenden Gegengewinde versehenen Hülse (3) erlaubt. Auf diese Weise
wird die Drehbewegung in eine axiale Bewegung umgesetzt. Die obere Kunststoffmembran
wird vorzugsweise durch Eindrücken geöffnet, wobei die öffnungshilfe als Schiebehülse
(3) auf dem Ampullenhals (8) in axialer Richtung geführt wird. Es ist natürlich möglich,
auch die obere öffnungshilfe mit einem Gewinde zum Eindrehen zu versehen. Die gleiche
Funktion wie das Gewinde kann eine Führungsnut erfüllen.
[0012] Die Hülse (3) enthält ein inneres Rohr, dessen Ende zu einer scharfkantigen Schneide
(5) ausgebildet ist. Dieses Rohr ist vorzugsweise an 2-6 Stellen über Stege mit der
Hülse (3) verbunden, so daß ein Hochsteigen des Ampulleninhaltes zwischen der Außenseite
des Ampullenhalses und dem inneren Rohr bei der Entleerung verhindert wird.
[0013] Zur Transportsicherung können die öffnungshilfen umgekehrt auf die Ampulle aufgesetzt
werden, so daß die Schneide (5) von der Kunststoffmembran (1) abgewandt ist. Werden
öffnungshilfen verwendet, die über ein Gewinde (7) eine Drehbewegung in eine axiale
Bewegung umsetzen, so können zwei umlaufende ringförmige Wülste auf dem röhrenförmigen
Ansatz der Ampulle, die einen entsprechenden Wulst im Aufstecktrichter halten, eine
Sperre bilden. Durch kräftiges Drehen kann diese Sperre überwunden werden; eine Überwindung
durch senkrecht einwirkende Kräfte, wie z. B. beim Herabfallen der Ampulle, ist nicht
möglich. Andere Möglichkeiten der Transportsicherung sind z. B. Bajonettverschlüsse
oder eine Abreißlasche, die vor dem Eindrehen entfernt werden muß. Die erfindungsgemäße
öffnungshilfe gewährleistet ein gefahrloses öffnen der Ampulle und ein rasches, vollständiges
und verlustfreies Uberführen des Ampulleninhalts in einen Meßkolben oder in ein Becherglas.
Zur öffnung der Ampulle sind keine weiteren eventuell gefährlichen oder den Ampulleninhalt
beeinträchtigenden Hilfsmittel erforderlich.
1. öffnungshilfen für mit Kunststoffmembranen (1) verschlossene Ampullen (2), dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Hülsen (3) ausgebildet sind, die im Innern eine als Schneide
(5) ausgebildete Vorrichtung (4) enthalten.
2. öffnungshilfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (3) trichterförmig
ausgebildet sind und sich die Vorrichtung (4) im röhrenförmigen Teil des Trichters
befindet.
3. öffnungshilfen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in
den Hülsen (3) befindliche Vorrichtung (4) als inneres Rohr ausgebildet ist, das über
den gesamten Umfang oder über Stege (6) mit der Hülse (3) verbunden ist.
4. Öffnungshilfen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß öffnungshilfe
und Ampulle (2) so ausgestaltet sind, daß über ein Gewinde (7) eine Drehbewegung in
eine axiale Bewegung umgesetzt wird.
5. öffnungshilfen nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungshilfe
als Schiebehülse (3) auf dem Ampullenhals (8) in axialer Richtung geführt wird.