[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotations-Mehrfarben-Druckmaschine, die mit einem zentralen
Antriebszahnrad und mit mehreren Druckstationen versehen ist, von denen jede ein Farbwerk,
eine Klischeewalze und eine Gegendruckwalze aufweist, und jede Klischeewalze der dem
zentralen Antriebszahnrad zugeordneten Druckstationen über ein mit der Klischeewalze
drehfest verbundenes Zahnrad angetrieben wird, das mit dem zentralen Antriebszahnrad
in Eingriff ist, und der Antrieb für die jeweils zugeordnete Gegendruckwalze im Bedarfsfall
vom Antrieb der Klischeewalze abgeleitet wird. Derartige Maschinen, bei denen es sich
beispielsweise um Flexo-Druckmaschinen handeln kann, werden für das Bedrucken von
bahnförigem Material benutzt. Die zu bedruckende Bahn wird in der Druckstation zwischen
der Klischeewalze und der Gegendruckwalze hindurchgeführt. Das Vorhandensein von mehreren
Druckstationen ermöglicht das Aufbringen mehrerer Farben in aufeinanderfolgenden Druckvorgängen,
wobei zwischen den einzelnen Druckstationen Einrichtungen zum Trocknen der in der
vorangegangenen Druckstation aufgetragenen Druckfarbe vorhanden sein können.
[0002] Die Druckwerte sind entlang der vom zu bedruckenden Material innerhalb der Druckmaschine
zu durchlaufenden Bewegungsbahn angeordnet. Bei einer durch die DE-OS 3 130 833 bekannten
Flexo-Druckmaschine der einleitend beschriebenen Art sind die Druckwerke so ausgebildet,
daß nicht nur das Zahnrad der Klischeewalze, sondern auch das Zahnrad der Gegendruckwalze
mit dem zentralen Antriebszahnrad in Eingriff ist. Dies hat zur Folge, daß bei einem
Wechsel der Klischeewalzen jedenfalls dann, wenn sich auch der Durchmesser der Klischeewalzen
ändert, nicht nur aufgrund der sich ändernden Achsabstände die Klischeewalzen neu
positioniert werden müssen, sondern zumindest in einigen der Druckstationen dies
auch bei den Andrückzylindern erforderlich ist. Dadurch wird das Umrüsten der Maschine
auf unterschiedliche Formate kompliziert. Hinzu kommt, daß bei einer Positionsveränderung
sowohl der Klischeewalze als auch der Gegendruckwalze die Länge des Abschnitts des
zu bedruckenden Materials zwischen zwei benachbarten Druckstationen sich ändert mit
der Folge, daß weitere zusätzliche Maßnahmen beim Einstellen der Maschine nach einem
Formatwechsel erforderlich sind.
[0003] Es ist auch eine Ausführungsform bekannt, bei welcher nur eine einzige zentrale Gegendruckwalze
mit entsprechend großem Durchmesser vorhanden ist, an deren Umfang die Klischeewalzen
der einzelnen Druckwerke angeordnet sind. Eine derartige Ausgestaltung der Druckmaschine
soll der Tatsache Rechnung tragen, daß beim Bedrucken von sehr dünnem Material, z.
B. Folien, aus denen Tragetaschen hergestellt werden, dieses Material erheblichen
Dehnungen unterworfen ist, wenn die üblichen Druckwerke verwendet werden, bei denen
jeder Klischeewalze eine eigene Gegendruckwalze zugeordnet ist. Bei Verwendung einer
großen Walze sind aufgrund der großen Kontaktfläche zwischen Gegendruckwalze und Bahn
Dehnungen weniger zu befürchten. Jedoch wird dies mit dem Nachteil erkauft, daß eine
große, zentrale Gegendruckwalze außerordentlich aufwendig ist, zumal der Mantel sehr
genau bearbeitet werden muß und während des Druckens im Durchmesser maßstabil gehalten
werden muß.
[0004] Die Erfindung geht aus von einer Rotations-Mehrfarben-Druckmaschine der einleitend
beschriebenen Art. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Druckmaschine so
auszubilden, daß die vorerwähnten Nachteile vermieden werden, insbesondere eine schnelle
und unkomplizierte Umrüstung auf andere Formate ermöglicht wird dadurch, daß eine
Änderung der Position der Gegendruckwalze vermeidbar ist. Zur Lösung dieser Aufgabe
schlägt die Erfindung vor, daß zwischen der Klischeewalze und dem sie antreibenden
Stirnrad, welches mit dem zentralen Antriebszahnrad in Eingriff ist, einParallelkurbelgetriebe
angeordnet ist, welches in Drehrichtung kein Spiel aufweist, und auf der Welle der
Klischeewalze ein Zahnrad fest angeordnet ist, welches mit einem Zahnrad auf der Welle
der Gegendruckwalze in Eingriff ist.
[0005] Diese Ausgestaltung vermeidet die Notwendigkeit, bei einem Formatwechsel auch die
Position der Gegendruckwalze zu ändern. Vielmehr genügt ist, das Farbwerk an die neue
Position der Klischeewalze anzupassen. Die Länge des zwischen zwei Druckstationen
befindlichen Abschnittes des zu bedruckenden Bahnmaterials kann ebenfalls bei Formatwechsel
unverändert bleiben, wodurch die nach einem Formatwechsel notwendigen Einstellarbeiten,
insbesondere das Positionieren des Klischeezylinders,ebenfalls eine Vereinfachung
erfahren. Außerdem ist bei der Ausgestaltung gemäß der Erfindung nur ein Zahnspiel
zwischen zentralem Antriebszahnhrad und Klischeewalze vorhanden, welche Tatsache die
Genauigkeit, mit welcher die einzelnen Druckbilder einander zugeordnet sind, erhöht.
[0006] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schema dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer Flexo-Druckmaschine,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung der Pfeile II-II der Fig. 1.
[0007] Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel weist vier Druckstationen 10,
12, 14 und 16 auf, mittels welcher eine kontinuierlich durch die Druckmaschine hindurchlaufende
Bahn 18 bedruckt wird. Die einzelnen Druckwerke 10 bis 16 sind in gleicher Weise aufgebaut.
Jedes Druckwerk weist eine Klischeewalze 20 und eine Gegendruckwalze 22 auf, zwischen
denen die zu bedruckende Bahn 18 hindurchläuft, wobei von der Klischeewalze 20 das
jeweilige Druckbild auf die Bahn 18 übertragen wird. Ferner ist jedes Druckwerk mit
einem Farbwerk versehen, das eine Tauchwalze 24 und eine Auftragswalze 26 aufweist.
Die Tauchwalze 24 nimmt aus einem Vorrat die Druckfarbe auf, die dann auf die Auftragswalze
übertragen und von dieser an die Klischeewalze abgegeben wird.
[0008] Die Druckstationen 10 bis 16 werden über ein gemeinsames zentrales Zahnrad 28 angetrieben,
welches über ein Zahnrad 30 durch einen nicht dargestellten Motor um seine Achse 32
in Rotation versetzt wird.
[0009] Jeder Druckstation 10 bis 16 ist ein Zahnrad 34 zugeordnet, welches mit dem zentralen
Zahnrad 28 kämmt. Die Übertragung des Drehmomentes vom Zahnnrad 34 auf die die Klischeewalze
20 tragende Welle 36 erfolgt unter Zwischenschaltung eines Differentialgetriebes 38
und eines Parallelkurbelgetriebes 40. Das Differentialgetriebe 38 ist am Maschinenrahmen
60 angebracht. Das Zahnrad 34 treibt eine mit dem Differentialgetriebe 38 verbundene
Hohlwelle 42 an, innerhalb welcher eine Welle 43 angeordnet ist, die den Abtrieb des
Differentialgetriebes 38 darstellt und das Parallel-Kurbelgetriebe 40 antreibt. Das
Differentialgetriebe 38 dient der exakten Einstellung der jeweils zugeordneten Klischeewalze
20, so daß alle Klischeewalzen 20 in die richtige relative Winkelstellung gebracht
werden können, die sich aus der Position des von der jeweiligen Klischeewalze aufgebrachten
Druckbildes zu der Position des auf die jeweils andere Klischeewalze zurückgehenden
Druckbildes ergibt. Die Zwischenschaltung des Parallel-Kurbelgetriebes 40 in jeder
Druckstation trägt der Tatsache Rechnung, daß in Abhängigkeit von der Länge des aufzutragenden
Druckbildes Klischeewalzen unterschiedlichen Formats, d. h. unterschiedlichen Durchmessers
verwendet werden. Das Parallel-Kurbelgetriebe 40 ist ein Maschinenelement zur Übertragung
von Drehmomenten zwischen achsparallel versetzten Wellen, wobei der Wellenversatz
nach Größe und Richtung den jeweiligen Erfordernissen angepaßt, also verändert werden
kann. Bei Anwendung der Lehre gemäß der Erfindung können z. B. Parallel-Kurbelgetriebe
der Firma Inkoma Maschinenbau verwendet werden. Parallel-Kurbelgetriebe sind auch
in Ausführungen auf dem Markt, bei denen in Drehrichtung des Getriebes kein Spiel
vorhanden ist. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel überbrückt
das Parallel-Kurbengetriebe 40 den seitlichen Abstand zwischen der Welle 36 der Klischeewalze
20 und der Antriebswelle 43 des Differentialgetriebes 38. Letzteres ist in Umfangsrichtung
ebenfalls spielfrei. Klischeewalze 20, Auftragswalze 26 und Tauchwalze 24 mit Farbvorrat
und dem übrigen Zubehör sind derart zu einer Baueinheit 62 zusammengefaßt, daß sie
gemeinsam, also als Einheit 62, in Abhängigkeit vom Durchmesser der Klischeewalze
einstellbar sind. D. h., daß die Lage der Andrückwalzen 22 auch bei wechselnden Klischeewalzen
mit unterschiedlichen Durchmessern nicht geändert zu werden braucht.
[0010] Auf der die Klischeewalze tragenden Welle 36 ist ein Zahnrad 44 fest angebracht,
welches zwei Zahnräder 46 und 48 antreibt, von denen das Zahnrad 46 fest auf der die
Gegendruckwalze 22 tragenden Welle 50 und das Zahnrad 48 fest auf der die Auftragswalze
26 tragenden Welle 52 angebracht ist. Über ein weiteres auf der Welle 52 sitzendes
Zahnrad 54 wird ein Zahnrad 56 angetrieben, welches fest auf der die Tauchwalze 24
tragenden Welle 58 angebracht ist. Die beschriebene Anordndung hat zur Folge, daß
von den Walzen jedes Druckwerks die Klischeewalze 20 vom zentralen Zahnrad 28 angetrieben
und die Rotation der anderen Walzen von der Klischeewalze 20 bzw. der sie tragenden
Welle 36 abgeleitet ist. Abweichend von der Darstellung in der Zeichnung kann das
der Gegendruckwalze 22 zugeordnete Zahnrad 46 unter Zwischenschaltung einer Kupplung
mit der Welle 50 verbunden sein, so daß die Verbindung zwischen Stirnrad 46 und Gegendruckwalze
22 unterbrochen werden kann. Dies ist dann möglich, wenn aus irgendwelchen Gründen
die Gegendruckwalze 22 nicht gesondert angetrieben, sondern durch die zu bedruckende
Bahn mitgenommen werden soll.
[0011] Im übrigen ist die Anordnung in der üblichen Weise so getroffen, daß der Teilkreis
des Zahnrades 44 dem Außendurchmesser der Klischeewalze 20, gemessen über dem Klischee,
entspricht. In gleicher Weise entsprechen die Teilkreise der Zahnräder 46 und 48 den
Außendurchmessern der jeweils zugehörigen Walzen 22 bzw. 26. Bei der Übertragung
der Drehbewegung von der Welle 52 auf die Tauchwalze 24 kann eine Übersetzung gewählt
sein, die dazu führt, daß die beiden Walzen 24 und 26 mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit
umlaufen. Dadurch soll ein gleichmäßiges Verteilen der Farbe auf der Walze 26 erreicht
werden.
[0012] Da das Zahnrad 28 axial gegenüber den Druckstationen 10 bis 16 soweit versetzt angeordnet
ist, daß es sich vor bzw. hinter den Druckstationen befindet, ist der Bereich, der
von der zu bedruckenden Bahn 18 durchlaufen wird, jedenfalls von einer Seite gut
zugänglich. Außerdem gibt diese Anordnung die Möglichkeit, die Parallel-Kurbelgetriebe
in hinsichtlich der Kraftübertragung besonders einfacher Weise anzubringen.
1. Rotations-Mehrfarben-Druckmaschine, die mit einem zentralen Antriebszahnrad (28)
und mit mehreren Druckstationen (10 - 16) versehen ist, von denen jede ein Farbwerk,
eine Klischeewalze (20) und eine Andrückswalze (22) aufweist, und jede Klischeewalze
(20) der dem zentralen Antriebszahnrad (28) zugeordneten Druckstationen (10 - 16)
über ein mit der Klischweewalze (20) drehfest verbundenes Zahnrad (34) angetrieben
wird, das mit dem zentralen Antriebszahnrad (28) in Eingriff ist, und der Antrieb
für die jeweils zugeordnete Andrückwalze (22) im Bedarfsfall vom Antrieb der Klischeewalze
abgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Klischeewalze (20) und dem
mit ihr drehfest verbundenen Zahnrad (34), welches mit dem zentralen Antriebsrad (28)
in Eingriff ist, ein verstellbares Parallel-Kurbelgetriebe angeordnet ist, welches
in Drehrichtung kein Spiel aufweist, und auf der Welle (36) der Klischeewalze (20)
ein Zahnrad (44) drehfest angeordnet ist, welches mit einem fest auf der Welle (50)
der Andrückwalze (22) angebrachten Zahnrad (46) in Eingriff ist.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen gemeinsamen
Antriebszahnrad (28) und jeder von diesem angetriebenen Klischeewalze (20) ein Differentialgetriebe
(38) angeordnet ist.