(19)
(11) EP 0 213 616 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1987  Patentblatt  1987/11

(21) Anmeldenummer: 86111925.3

(22) Anmeldetag:  28.08.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01B 7/08, H01B 11/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB NL

(30) Priorität: 31.08.1985 DE 8524944 U

(71) Anmelder: Kabelwerke Reinshagen GmbH
D-42369 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Vohwinkel, Wilfried
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)

(74) Vertreter: Priebisch, Rüdiger, Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) 
Kabelwerke Reinshagen GmbH Patentabteilung Reinshagenstrasse 1
42369 Wuppertal
42369 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kombinierte Datenübertragungsleitung


    (57) Kombinierte Datenübertragungsleitung (l) in ge­schirmter Bauart, mit mehreren koaxialen Leitungen (2 bis 2e), einer mehradrigen Datenleitung (7) und einer mehradrigen Tonleitung (ll). Zur Erzielung einer größeren Anschlußfreundlichkeit und weiterer Vorteile wird eine speziell aufgebaute Flachleitung (l) vorgeschlagen, die einen vorzugsweise ex­trudierten Innen- und Außenmantel (l7 bzw. 20) aufweist, zwischen denen eine bandartige Gesamt­abschirmung (l9) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Datenübertragungsleitung nach dem Oberbegriff des Anspruches l.

    [0002] Eine derartige Leitung ist durch den Prospekt "Peritelevision Interconnecting Cables" der Firma Pope BV, NL, bekanntgeworden. Dieser Stand der Technik zeigt runde Leitungen, deren Enden mit 20poligen geschirmten Steckern verbunden sind. Derartige Stecker sind durch die Norm DIN EN 50 049 (Entwurf September l98l) genormt. Diese Norm nennt hierzu vier Leitungstypen. Die Erfindung betrifft ins­besondere den Leitungstyp U (Universal), der alle in der Norm genannten Verbindungsleitungen umfaßt, näm­lich für Video-, Audio- und digitale Signale.

    [0003] Die vorgenannten Leitungen sind aufwendig, insbeson­dere von Hand, an die zugehörigen Stecker anzu­schließen, da besondere Sorgfalt aufgewendet werden muß, um Leitervertauschungen zu vermeiden. Aufgrund der vorhandenen relativ schlechten elek­trischen Werte sind sie nur für kurze Verbindungs­strecken geeignet. So sind mit Steckern versehene Leitungen nur in Längen bis 1,50 m bekannt geworden. Schließlich führt die praktizierte Zusammenfassung von völlig ver­schieden aufgebauten Leitungseinzelelementen zu einer runden Verseileinheit dazu, daß nach einiger Zeit, insbesondere unter Biege- oder Vibrationsbe­lastung, die schwächsten Elemente brechen. Dann fällt die Verbindungsleitung und damit auch die Nutzung der entsprechenden Geräte aus.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kombi­nierte Datenübertragungsleitung der genannten Art zu schaffen, die insbesondere montagefreundlicher in dem Sinne ist, daß sie automatisch, d. h. maschi­nell, an die Normstecker angeschlossen werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Lei­tung mit den Merkmalen des Schutzanspruches l ge­löst. Vorteilhafte Varianten der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0006] Die Erfindung schafft für den speziellen Anwendungs­fall eine Leitung, die sich infolge ihres kostruktiven Aufbaues auszeichnet durch geringe Herstellkosten, große Montagefreundlichkeit, sehr gute elektrische Werte und lange Lebensdauer.

    [0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das im nachfolgenden näher beschrieben wird.

    [0008] Die einzige Figur zeigt eine Flachleitung l im Quer­schnitt, in stark vergrößertem Maßstab. Das Raster­maß, das ist das Maß zwischen der zentrierten Mitte der einzelnen Leitungen, nicht der Dielektrikums­ mitte, beträgt 3,28 mm. Die Flachleitung l besteht aus sechs isolierten und geschirmten Koaxialleitun­gen 2 bis 2e. Die Koaxialleitungen 2 bis 2e sind im konstruktiven Aufbau bis auf die Farben der Isolie­rung identisch, so daß hier nur die koaxiale Lei­tung 2 beschrieben wird. Die Koaxialleitung 2 besteht aus einem zentralen Leiter 3, der aus sieben Kupferdrähten mit 0,l2 mm Durchmesser ver­seilt und verzinnt ist. Die Isolierung 4 besteht aus verzelltem Polyäthylen, wobei die Isolierungen der jeweiligen Leitungen 2 bis 2e unterschiedliche Farben, nämlich blau, gelb, orange, rot, braun und schwarz aufweisen. Neben der Isolierung 4 ver­läuft ein blanker Beidraht 5, dessen Aufbau mit dem des Leiters 3 identisch ist. Zur Abschir­mung umfaßt ein längslaufendes, mit Überlappung angeordnetes und mit Polyäthylenterephtalat be­schichtetes Aluminiumband 6 die Isolierung 4 und den Beidraht 5 so, daß die Aluminiumseite des Bandes 6 innen liegt und den blanken Bei­draht 5 kontaktiert. Die Abmessung der Koaxial­leitung 2 beträgt l,48 × l,84 mm.

    [0009] Neben den Koaxialleitungen 2 bis 2e ist eine drei­adrige Datenleitung 7 angeordnet, deren isolierte und verseilte Adern 8 jeweils aus einem Leiter 9 bestehen, dessen Aufbau dem des Leiters 3 ent­spricht, und aus einer Isolierung l0 aus unver­zelltem Polyäthylen. Die Farben der Isolierung l0 sind blau, weiß und rot. Der Durchmesser der Datenleitung 7 beträgt l,52 mm.

    [0010] Neben der Datenleitung 7 ist eine vieradrige Tonleitung ll angeordnet, deren identische und mit­einander verseilte Adern l2 aus einem Leiter l3 bestehen, dessen Aufbau dem des Leiters 3 ent­spricht, und aus einer Isolierung l4 aus unverzell­tem Polyäthylen. Zur Unterscheidung sind die Isolie­rungen l4 in den Farben blau, weiß, rot und orange eingefärbt. In einem Außenzwickel ist ein blanker Beidraht l5 angeordnet, dessen Aufbau mit dem des Leiters 3 identisch ist. Zur Abschirmung umfaßt ein längslaufendes, mit Überlappung angeordnetes und mit Polyesterterephtalat beschichtetes Aluminium­band l6 die Isolierungen l4 und den Beidraht l5 so, daß die Aluminiumseite des Bandes 6 innen liegt und den blanken Beidraht l5 kontaktiert. Der Durch­messer der Tonleitung ll beträgt l,78 mm.

    [0011] Alle Leitungen 2 bis 2e, 7 und ll sind von einem gemeinsamen Innenmantel l7 aus schwarzem Polyvinyl­chlorid umgeben, der mittels Extrudieren nach Art einer Stegleitung aufgebracht ist und eine an­nähernd konstante Wanddicke aufweist. Die Gesamt­dicke der Leitung beträgt nun 2,l8 mm. Neben der äußeren Koaxialleitung 2 ist ein längslaufender blanker Beidraht l8 angeordnet, dessen Aufbau dem des Leiters 3 entspricht. Alle Leiter lie­gen entweder in der Längsmittelebene X -- X der Leitung l oder sind symmetrisch zu dieser ange­ ordnet, vergleiche Leitung 7 und ll.

    [0012] Der Innenmantel l7 und der Beidraht l8 werden von einem längslaufenden, überlappten Aluminiumband l9 umfaßt, das im Aufbau den Bändern 6 und l6 ent­spricht und eine gemeinsame Abschirmung für alle Leitungen darstellt; dabei wird der Beidraht l8 von der Aluminiumseite des Bandes l9 kontaktiert.

    [0013] Zum Abschluß ist als Außenmantel 20 ein schwarzer, gerillter Polyvinylchlorid-Schlauch extrudiert, der das Band l9 sowie die gesamte Innenkonstruktion mit annähernd gleicher Wanddicke umschließt. Die Endabmessung der Flachleitung beträgt 2,6 × 26,78 mm.


    Ansprüche

    1. Kombinierte Datenübertragungsleitung (l) mit
    - mehreren isolierten und einzeln geschirmten Koaxialleitungen (2 bis 2e)
    - mindestens einer mehradrigen, isolierten, geschirmten und verseilten Datenleitung (7) und
    - mindestens einer mehradrigen, isolierten, geschirmten und verseilten Tonleitung (ll),
    dadurch gekennzeichnet,
    - daß alle Leitungen (l,2 bis 2e, 7, ll) nebenein­ander in Form einer Flachleitung mit gleichem Ra­sterabstand angeordnet sind;
    - daß die so gebildete Flachleitung einen alle Leitungen (2 bis 2e, 7, ll) umfassenden Innen­mantel (l7) nach Art einer Stegleitung umfaßt;
    - daß über dem Innenmantel (l7) eine Abschirmung (l9) in Form einer Metallfolie angeordnet ist, die sich geschlossen über den gesamten Umfang des Innenmantels (l7) erstreckt und einen längs­laufenden, blanken Beidraht (l8) kontaktiert, und
    - daß über der Abschirmung (l9) ein Außenmantel (20) nach Art eines Schlauchmantels angeordnet ist.
     
    2. Leitung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß jede Koaxialleitung (2 bis 2e) und mindestens die Tonleitung (ll) unterhalb des Innenmantels (l7) eine innere Abschirmung in Form einer leitenden Folie (6; 16) aufweisen, daß jede dieser inneren leitenden Folien (6; 16) die betreffende Leitung (2 bis 2e; 1l) und einen längslaufenden, blanken leitenden Beidraht (5; 15) umschließt und den Beidraht (5; 15) kontaktiert und daß alle Beidräh­te (5; 15) in der Längsmittelebene (X - X) der Flachleitung angeordnet sind.
     
    3. Leitung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Abschirmungen (6; 16) der Leitungen (2 bis 2e, ll) als auch die Abschirmung (l9) zwischen den Mänteln (l7, 20) aus einer längslaufenden, sich überlappenden, einseitig isolierten Metallfolie besteht.
     
    4. Leitung nach einem der Ansprüche l bis 3, gekennzeich­net durch folgenden Aufbau:

    a) Jede Koaxialleitung (2 bis 2e) besteht aus einem Leiter (3) aus einem mehrdrähtigen, verseilten oder verwürgten und verzinnten oder versil­berten Kupferdraht und einer Isolierung (4) aus einem Zell-Polyäthylen, aus einem blanken Beidraht (5), ausgebildet wie der Leiter (3) der Koaxialleitung (2), aus einer Abschirmung (6) aus einer längslaufenden, den isolierten Leiter (3 und 4) und den Beidraht (5) umschließenden so­wie den Beidraht (5) kontaktierenden Folie aus einem Polyäthylenterephtalat-beschichtetem Alu­miniumband;

    b) Die Datenleitung (7) besteht aus drei Leitern (9), aufgebaut wie die Leiter (3) der Koaxialleitung, (2) und aus einer Isolierung (l0) aus unverzell­tem Polyäthylen;

    c) Die Tonleitung (ll) besteht aus vier Adern (l2), deren Leiter (l3) wie der Leiter (3) der Koaxial­leitung (2) ausgebildet sind, aus einer Aderiso­lierung (l4) aus unverzelltem Polyäthylen, aus einem blanken Beidraht (l5), ausgebildet wie der Leiter (3) der Koaxialleitung (2), in einem Außenzwickel angeordnet und kontaktiert mit einer Abschirmung (l6), ausgebildet wie die Ab­schirmung (6) der Koaxialleitung (2).


     
    5. Leitung nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Innenmantel (l7) nach Art einer Stegleitung und der Außenmantel (20) nach Art eines Schlauches aus PVC mit annähernd gleichförmiger Wand­dicke extrudiert sind.
     




    Zeichnung