[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kaminhaube zur Ueberwachung des Zuges in
einem Kaminrohr, insbesondere einem Schornstein, einem Deflektor, welcher eine zentrale
Oeffnung und daran anschliessend eine nach unten geneigte Oberfläche aufweist, und
dass über dem erst genannten Deflektor ein zweiter, vollständig geschlossener Deflektor
vorgesehen ist, der mindestens die zentrale Oeffnung des ersten Deflektors vollständig
überdeckt.
[0002] Eine Kaminhaube der eingangs genannten Art zeigt beispielsweise die CH-PS 638'288
(Mitchell). Diese bekannte Lösung zeigt zwischen dem ersten und zweiten Deflektor
mehrere Lamellen, die wie die beiden Deflektoren je mit einer zentralen Oeffnung versehen
sind. Zwischen dem oberen Deflektor und der obersten Lamellen ist ein kreisrundes
Abweiselement angeordnet, welches aus zwei kegelförmigen gegeneinander gerichtete
Bleche besteht, welches nach dem Venturiprinzip arbeitend den durchstreichenden Wind
beschleunigt, wodurch ein Unterdruck im Kaminrohr entsteht, der den Zug des Kaminrohres
erhöht.
[0003] Dieser Effekt ist wünschenswert, wenn die Feuerungsanlage die mit dem Kaminrohr in
Verbindung steht in Betrieb genommen wird. Der Venturi-Effekt bleibt jedoch erhalten,
wenn bereits die Betriebstemperatur erreicht ist und somit ein grosser termischer
Auftrieb im Kamin wirkt. Dies führt dazu, dass während dem Dauerbetrieb ein hoher
Energieverlust auftritt.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kaminhut der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, dass während der Anfeuerungsperiode der Venturi-Effekt erhalten
bleibt, jedoch bei Erreichen einer bestimmten Betriebstemperatur im Kamin der thermische
Auftrieb im Kaminrohr gebremst wird, wodurch der Energieverbrauch gesenkt wird.
[0005] Diese Aufgabe löst eine Kaminhaube der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des
kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1. In der Zeichnung ist ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt und anhand der nachfolgenden
Beschreibung erläutert.
Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung der Kaminhaube und
Figur 2 stellt die auf einen Kamin montierte Kaminhaube, teilweise im Schnitt, dar.
[0006] Die in der Figur dargestellte Kaminhaube umfasst zur Hauptsache zwei in einem bestimmten
Abstand übereinander montierte Deflektoren 1 und 2, welche mittels Befestiguns- und
Stützorganen 3,30 auf einem Kamin 4 befestigt sind. Beide Deflektoren zeigen einen
kreisförmigen Aussenrand 5, wobei der untenliegende Deflektor 1 eine zentrale, ebenfalls
kreisförmige Oeffnung 6 aufweist. Der Durchmesser dieser zentralen Oeffnung 6 liegt
vorzugsweise in der Grössenordnung zwischen 38 und 45% des Aussendurchmesser des Deflektors
1. Der Aussendurchmesser ist so bemessen, dass er den äusseren Brüstungsrand des Kamins
etwas überragt.
[0007] Der Deflektor 2, der koaxial in einem bestimmten Abstand über den Deflektor 1 montiert
ist, ist vollständig geschlossen, dass heisst er weist keine zentrale Oeffnung auf.
Ansonsten ist die Oberflächenform 7 beider Deflektoren annähernd identisch. Genauer
ist in dieser speziellen Ausführungsform die Oberfläche 7 beider Deflektoren 1 und
2 im Bereiche ihres äusseren Randes 5 konkav und geht in Richtung zur Mitte in eine
konvexe Form über.
[0008] Erfindungsgemäss ist zwischen den beiden Deflektoren 1 und 2, nahe genug über der
zentralen Oeffnung 6 des unten liegenden Deflektors 1, eine Einengung 8 vorgesehen,
so dass die durch die Oeffnung 6 aufsteigenden Gase, wie durch den Pfeil 9 angegeben,
eine Beschleunigung beim Verlassen der Oeffnung erfahren. In der dargestellten Ausführungsform
wird diese Verengung 8 durch eine zentrisch unter dem genannten zweiten Deflektor
2 vorgesehenen Leitblech 10 bestimmt, welches sich über der zentralen Oeffnung 6 erstreckt
und eine zur Oeffnung gerichtete etwa kugelförmige Seite 11 aufweist. Folglich bewirkt
das Leitblech in Zusammenwirkung mit der Oberfläche 7 des Deflektors 1 ein Venturi-Effekt.
Das an der Unterseite des zweiten Deflektors 2 montierte Leitblech 10 bildet mit jenem
einen Hohlraum 12. Das Leitblech 10 erstreckt sich mit seinem gewölbten Teil über
der zentralen Oeffnung 6 des Deflektors 1 bis zu dessen inneren Rand 13. Dadurch entsteht
unter dem zweiten Deflektor 2 ein ringförmiges, kuppelartiges Gewölbe 14.
[0009] Die gesamte Konstruktion der Kaminhaube ist so ausgelegt, dass sie ohne Schweissnaht
mit lediglich wenigen Schrauben vollständig montiert beziehungsweise demontiert werden
kann. Die Deflektoren 1 und 2, sowie das Leitblech 10, die in etwa horizontale Ebene
verlaufende ringförmigen Bereiche aufweisen, sind mit übereinander angeordneten, korrespondierenden
Durchgangslöchern versehen. Mittels Kunststoffschrauben 15, die durch die vorgenannten
Durchgangslöcher führen, sind die beiden Teile auf Distanzbolzen 16 aus Kunststoff,
die mit entsprechenden Gewinden versehen sind, fest aufeinander geschraubt. Die Distanzbolzen
16 stehen nahe dem inneren Rand 13 des unteren Deflektors 1 auf denselben auf und
definieren den gewünschten Abstand zwischen den beiden Deflektoren 1 und 2. Unterhalb
des unteren Deflektors 1 sind Stützorgane 17 angeordnet, die genau unter den Distanzbolzen
16 verlaufen. Auch die Stützorgane 17 sind mit Durchgangsbohrungen versehen, die mit
den Durchgangsbohrungen im unteren Deflektor 1 in der Montagelage korrespondieren.
Wiederum mit Kunststoffschrauben 18 sind die Stützorgane 17 zusammen mit dem Deflektor
1 an den Distanzbolzen 16 geschraubt. Die Stützorgane 3 haben die Form von aus striefenförmig
zugeschnittenen Material gefertigten Auflagebügel, die im Randbereich 5 des unteren
Deflektors 1 eine doppelte Umbiegung aufweisen. Die Auflagefläche 19 des Auflagebügels
17 kann mit einer vorgepressten Bugstelle versehen sein, damit die Auflagedistanz
zwischen Kaminrand und dem äusseren Rand 5 des unteren Deflektors 1 höheneinstellbar
ist. Die als Auflagebügel geformte Stützorgane 17 haben einen Arm 20, der vom inneren
Rand 13 der zentralen Oeffnung des ersten Deflektors 1 im montierten Zustand nach
unten in den Kamin hineinragen. Die unteren Enden der Arme 20, der Stützorgane 17
sind untereinander durch Befestigunsorgane 30 miteinander verbunden. Die Befestigungsorgane
30 bestehen aus einem Ring 31 sowie patinierten Schrauben 32 die den Ring 31 und je
einen Arm 20 der Stützorgane 17 durchsetzen. Die Schrauben 32 sind mittels in den
Armen 20 gehaltenen Schraubhülsen 33 gesichert.
[0010] Die Länge der Distanzbolzen definieren den Abstand zwischen dem oberen und dem unteren
Deflektor. Je nach Grösse der Kaminhaube muss die Länge der Distanzbolzen 16 angepasst
sein. Ist die Distanz zwischen den Deflektoren zu gross, so verflacht der gewünschte
Effekt, ist die Distanz zwischen den Deflektoren 1 und 2 zu klein, so wird der Rückstau
zu gross. Die Länge der Distanzbolzen 16 sollten zwischen 20 und 45% des Masses des
Durchmessers der Oeffnung 6 betragen. Optimale Werte wurden bei einer Länge der Distanzbolzen
von circa 30% des Durchmessers der Oeffnung 6 erzielt.
[0011] Im Nachfolgenden sei die wirkungsweise der erfindungsgemässen Kaminhaube kurz beschrieben.
[0012] Beim Anheizen besteht im Kamin kaum ein thermischer Auftrieb. Jeder, auch der geringste
Wind der durch die Kaminhaube streicht, wird zwischen den beiden Deflektoren 1 und
2 durch das Leitblech 10 beschleunigt, weil dieses einen Venturi-Effekt bewirkt. Hierdurch
entsteht im Kaminrohr ein gewünschter Sog, der die Feuerung positiv beeinflusst. Nach
einer gewissen Feuerungszeit hat sich der Kamin 4 erwärmt und der thermische Auftrieb
im Kamin nimmt mehr und mehr zu. Ohne den gewünschten Wärmeaustauscheffekt genügend
vollbracht zu haben, treten die erhitzten Gase nach aussen. Ist der thermische Auftrieb
gross, so prallen die erhitzten Gase auf das Leitblech 10 und steigen in das ringförmige
kuppelartige Gewölbe 14, wo sie vom oberen Deflektor 2 nach unten abgebogen werden
und eine Turbulenz T bewirken. Die Turbulenz T verunmöglicht so einen Windeintritt
und stoppen somit den Venturi-Effekt. Auf diese Weise wird der Austritt der erhitzten
Gase aus dem Kamin 4 verzögert und damit ein unnötiger Wärmeverlust gebremst. Die
vorhandene Thermik im Kamin bewirkt, dass trotzdem noch genügend Gase aus dem Kamin
aufsteigen können. Die gestoppte Sogwirkung jedoch vermindert den Brand in der Feuerungsanlage,
wodurch Heizenergie gespart werden kann.
1. Kaminhaube zur Ueberwachung des Zuges in einem Kaminrohr, insbesondere einen Schornstein,
mit einem Deflektor, welcher eine zentrale Oeffnung und daran anschliessend eine nach
unten geneigte Oberfläche aufweist, und dass über dem erstgenannten Deflektor ein
zweiter, vollständig geschlossener Deflektor vorgesehen ist, der mindestens die zentrale
Oeffnung des ersten Deflektors vollständig überdeckt, dadurch gekennzeichnet, dass
an der Unterseite des zweiten, oberen Deflektors (2) über der Oeffnung (6) des ersten
Deflektors (1) ein kalottenförmiges Leitblech (10) angeordnet ist, dessen Durchmesser
kleiner als der Durchmesser des oberen Deflektors (2) ist, wobei über dem inneren
Rand (13) der zentralen Oeffnung (6) im ersten Deflektor (1) im Anschlussbereich zwischen
dem Leitblech (10) und dem zweiten Deflektor (2) ein ringförmiges, kuppelartiges Gewölbe
(14) gebildet ist.
2. Kaminhaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des unteren
Deflektors (1) im äusseren Randbereich konkav und zur Mitte hin konvex geformt ist.
3. Kaminhaube nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Deflektoren
(1,2) im überlappenden Bereich annähernd identische Oberflächen aufweisen.
4. Kaminhaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Deflektoren
(1,2) lösbar miteinander verbunden sind.
5. Kaminhaube nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Deflektoren (1,2)
über Distanzbolzen (16) aus Kunststoff mittels Kunststoffschrauben (15,18) lösbar
miteinander verbunden sind.
6. Kaminhaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das der erste Deflektor (1)
mit Stütz- und Befestigungsorganen (3,30) versehen ist, womit die Haube auf einem
wählbaren Abstand über dem Kaminrohr (4) befestigbar ist.
7. Kaminhaube nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützorgane (3) Auflagebügel
(17) aufweisen die an der Unterseite des unteren Deflektors (1) befestigt und mit
einer vorgepressten Bugstelle versehen sind.
8. Kaminhaube nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsorgane
(30) aus einem Ring (31) und darin gehaltene, radial nach aussen gerichteten Schrauben
(32) bestehen.
9. Kaminhaube nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass beide Deflektoren (1,2)
und das kalottenförmige Leitblech (10) je eine deckungsgleich übereinander angeordnete
in annähernd horizontalen Ebenen verlaufende ringförmige Bereiche aufweisen, durch
welche die Kunststoffschrauben (15,68) verlaufen und in die Distanzbolzen (16), die
ebenso auf diesen Bereichen aufliegen, geschraubt sind, wobei dieselben beidseitig
mit Gewinde versehen sind.
10. Kaminhaube nach den Ansprüchen 5,7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagebügel
(17) einseitig so verlängert sind, dass sie an der Unterseite des ersten Deflektors
bis zur zentralen Oeffnung verlaufen und dort senkrecht nach unten zum Ring (31),
wobei sie von den Kunststoffschrauben (18) die in den Distanzbolzen (16) greifen,
sowie von den Befestigungsschrauben (32) durchsetzt sind.
11. Kaminhaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Distanzbolzen
(16) zwischen 20 und 45% des Masses des Durchmessers der Oeffnung (6) im unteren Deflektor
(1) beträgt.