2) Derzeitiger Stand der Technik
[0001] Zum Verschließen von Säcken oder Zusammenhalten von Gegenständen dienen derzeit:
(2.1) Gummiringe, (2.2) Schnüre, (2.3) Verdrillverschlüsse, oder (2.4) Gummibänder
mit Endhaken, sowie auch riemenartige Bindevorrichtungen wie (2.5) Gürtel, (2.6)
selbsthemmende Durchzugsschlaufen, oder (2.7) Klettenverschlüsse.
[0002] Die erwähnten Bindevorrichtungen haben die Nachteile, daß sie entweder zugeknotet
werden müssen (2.2), umständlich lösbar sind (2.3), für Drahtrollen oder dergleichen
nicht geeignet sind, weil sie aus einem geschlossenen Ring bestehen (2.1), sowie bei
allen riemenartigen Vorrichtungen (2.5,6,7), daß sich beim kontinuierlichen Bindevorgang
die Vorrichtung stets schraubenartig um ihre Längsachse verdreht, was für ein dichtes
Abbinden manuell korrigiert werden muß. Beim Klettenverschluß tritt nach längerem
Gebrauch durch Schmutz und Verfilzung auch eine Minderung der Haftfähigkeit ein. Der
Nachteil bei Gummibändern mit Endhaken (2.4) liegt darin, daß die beiden Haken dieser
Bindevorrichtung nur dann miteinander einhängt werden können, wenn die Länge des
gedehnten Bandes dem einfachen oder vielfachen Umfang des Bindegutes exakt entspricht,
was oft nur durch korrigierende Veränderung der Zugspannung erreicht werden kann.
3) Zweck
[0003] Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung zu schaffen, welche die
unter Punkt 2 angeführten Nachteile der bisher bekannten Bauformen von Bindevorrichtungen
für die unter Punkt 4 angeführten Aufgaben nicht aufweist, wodurch zumindest eine
geringe Verkürzung der Abbindezeit gegeben ist, was bei betrieblicher Benützung zumindest
eine geringe Steigerung der Arbeitsproduktivität bedeutet.
4) Aufgaben der Bindevorrichtung
[0004] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat die Aufgaben, wiederholbar Gegenstände, welche
beisammengehalten werden sollen, (z.B. Stromkabelwindungen beim Transport von Elektrogeräten,
Stoffballen oder Drahtrollen), beisammenzuhalten, und insbesondere Sacköffnungen
welche vorübergehend verschlossen werden sollen, zu verschließen, wobei der Bindevorgang
manuell erfolgen und reversibel sein soll und schnell und mühelos wieder lösbar sein
soll ohne das beim Lösen die Bindevorrichtung beschädigt oder zerstört wird, und hat
weiters die Aufgabe, aus einer einzigen Funktionseinheit zu bestehen und kein zusätzliches
Bindematerial zu benötigen, sowie weiters die Aufgabe, mit bauartgleichen Bindevorrichtungen
in uneingeschränkter Anzahl hintereinander reversibel einhängbar zu sein, um als
Kombinationsvorrichtung größere Bindegutumfänge umschließen zu können.
5) Gegenstand der Erfindung
[0005] Dadurch gekennzeichnet, daß in einer Hälfte der bandartigen flexiblen Bindevorrichtung
mehrere gleichartige Einhängevor - richtungen (Teil D) in achsialer Bandrichtung
hintereinander lokalisiert befestigt sind, welche sich beim Bindevorgang automatisch
um den Umfang des Bindegutes verteilen und sich somit zwangsweise jenem einzeln stehenden
Haken am anderen Ende des Bandes (Teil A, im Folgenden "Primärhaken" genannt) nähern,
mit welchem der Bindevorgang durch Einhängen der nun am nächsten gelegenen Einhängevorrichtung
(siehe FIG. 6, räumliche Darstellung) abgeschlossen wird, wobei die Zugspannung, die
beim Bindevorgang entsteht, vom Benützer willkürlich dem Bindegut angepasst werden
kann und automatisch, selbst bei geringer Zugspannung, ein unbeabsichtigtes Öffnen
der miteinander eingehängten Vorrichtungen (Teil A und D) verhindert.
6) Stückliste einer Bindevorrichtung
[0006]
6.1 ein flexibles Bandstück (Teil C, FIG. 1,2,3,4)
6.2 ein Haken, im folgenden "Primärhaken" genannt (Teil A,FIG.1,2,3,4)
6.3 mehrere Einhängevorrichtungen (Teil D, FIG. 1,2,3,4)
6.4 mehrere Haltevorrichtungen (Teil B, FIG. 1,2,3,4)
6.5 zwei Endklammern (Teil E, FIG. 2,3)
7) Erläuterungen zu den Zeichnungen
[0007] Die unter Punkt 6 angeführten Einzelteile können erfindungsgemäß in verschiedenen
Ausführungsformen Zweck und Aufgaben erfüllen, welche unter Punkt 3 und 4 angeführt
sind.
Beispiele für Ausführungsformen der Einzelteile sind in den beigelegten Zeichnungen
und in den Patentansprüchen gezeigt.
In der folgenden Tabelle werden die Ausführungsformen der Einzelteile, welche in
den Zeichnungen verwendet werden, angeführt.
zu FIG.1 und FIG.4
[0008] Die Funktion der Endklammern (Teil E) wird hier durch die Haltevorrichtungen (Teil
B) erfüllt.
zu FIG.5
[0009] Bei Ausführung der Bindevorrichtung mit Kugeln als Einhängevorrichtung (FIG.1) können
die Kugeln zusätzlich zu den Achsialbohrungen auch Einfräsungen aufweisen (FIG.5),
in denen die Haltevorrichtungen (Teil B) versenkt werden können.
zu FIG.6
[0010] Hier wird in räumlicher Darstellung gezeigt, wie sich die Einhängevorrichtungen
(Teil D, hier als Kugeln dargestellt) um den Umfang des Bindegutes verteilen und auch
bei verschiedenen Umfängen ein sicheres Einhängen ermöglichen.
[0011] - Hier sei nochmals erwähnt, daß bei größeren Bindegutumfängen mehrere der erfindungsgemäßen
Bindevorrichtungen hintereinander kombiniert werden können.
[0012] - Werden an diese Bindevorrichtung von industrieller Seite höhere Festigkeits- und
Sicherheitsansprüche gestellt, so ist der Primärhaken mit Verriegelung (FIG.3, Teil
A) ausgeführt und der Zugspannungsarbeitsbereich durch Verwendung stärkerer Banddimensionen
erhöht.
[0013] - Für schonend zu behandelndes Abbindegut (z.B. Hosenbein eines Radfahrers, oder
ein Blumenstrauß) wird der Primärhaken auf eine der äußeren Einhängevorrichtungen
eingehängt, was eine weniger straffe Zugspannung bewirkt.
8) Handhabung
Am Beispiel des Verschließens eines Sackes durch einen gewohnheitsmäßig rechtshändigen
Menschen.
[0014]
8.1 Man nimmt den Sack mit beiden Händen und rafft seine Öffnung auf den kleinstmöglichen
Querschnitt zusammen.
8.2 Man hält nun die verengte Öffnung mit der linken Hand so beisammen, daß das distale,
äußerste Daumenglied des linken Daumens direkt auf der verengten Sacköffnung liegt.
8.3 Nun klemmt man mit der rechten Hand den Primärhaken (Teil A) so zwischen den linken
Daumen und die verengte Sacköffnung, daß die Hakenöffnung vom Sack weggewendet ist,
und verharrt mit der linken Hand in dieser Stellung, bis der Bindevorgang beendet
ist.
8.4 Mit der rechten Hand umbindet man die verengte Sacköffnung je nach deren Durchmesser
mit dem an dem Primärhaken (Teil A) befestigten Band (Teil C) ein - oder mehrmals,
bis eine der Einhängevorrichtungen (Teil D) direkt neben der Hakenöffnung zu liegen
kommt, was zwangsweise eintritt (siehe FIG.6, räumliche Darstellung).
8.5.1 Bei Bauformen nach FIG. 1 bez FIG.6:
Diese bei der Primärhakenöffnung zunächst gelegene Einhängevorrichtung (Teil D) ziehe
man nun in solcher Weise an der Primärhakenöffnung vorbei, daß das Band in der Primärhakenöffnung
zu liegen kommt.
8.5.2 Bei Bauform nach FIG.2,3,4:
Diese der Primärhakenöffnung zunächst gelegene Einhängevorrichtung (Teil D) verhake
man nun mit dem Primärhaken (Teil A).
8.6 Durch loslassen des Primärhakens (Teil A), welcher bisher mit dem linken Daumen
gehalten wurde, und loslassen des zweiten Bandendes, welches mit der rechten Hand
um die verengte Sacköffnung gebunden wurde, wird der Bindevorgang beendet.
8.7 Das Öffnen des Sackes erfolgt durch Aushängen der Einhängevorrichtung (Teil D)
aus dem Primärhaken (Teil A), worauf sich die gesamte Bindevorrichtung durch die Zugspannung
des Bandes (Teil C) in den meissten Fällen selbsttätig und vollständig vom Sack löst.
9) Anwendungsmöglichkeiten
[0015] Der Vorteil dieser Bindevorrichtung liegt neben einfachen und schnellen Handhabung
in der Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten, von denen im Folgenden einige Beispiele
angeführt sind:
HAUSHALT: Kabel an Elektrogeräten, Gefriersäcke, Müllsäcke, Blumengebinde
FREIZEIT: Bootssäcke, dichtes Verschließen von Plastiksäcken z.B. für Photoausrüstung,
Zeltsäcke, Hosenbein von Radfahrern, Jausensackerl
HOBBY und INDUSTRIE: Elektrokabelrollen (z.B. Post), Stangenmaterial, Ballen - und
Rollenmaterial.
1) Die vorliegende Vorrichtung umfasst erfindungsgemäß eine Funktionseinheit zum
reversiblen und wiederholbaren Zusammenbinden mindestens eines Gegenstandes, insbesondere
zum vorübergehenden Verschließen einer Sacköffnung, und ist gekennzeichnet durch
ein flexibles Bandstück (Teil C), an welches auf einer Bandseite ein einzelner Haken
(Primärhaken, Teil A) befestigt ist, und an welches auf der anderen Bandseite mehrere
Einhängevorrichtungen (Teil D) in achsialer Bandrichtung hintereinander angeordnet
befestigt sind, wobei sich die Einhängevorrichtungen (Teil D) beim Bindevorgang um
den Umfang des Bindegutes verteilen, wobei die Befestigung der oben genannten Teile
A und D an das Bandstück (Teil C) durch je zumindest eine Haltevorrichtung erfolgt
(Teil B), und ist weiters gekennzeichnet dadurch, daß die Bindevorrichtung mit bauartgleichen
Bindevorrichtungen in uneingeschränkter Anzahl hintereinander einhängbar ist.
1.1 Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Bandenden je eine
Endklammer (Teil E) angebracht ist(FIG.2,3).
2) Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein flexibles BANDSTÜCK (Teil
C), welches mittels Haltevorrichtungen (Teil B) den Primärhaken (Teil A) und die Einhängevorrichtungen
(Teil D) trägt.
2.1 Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandstück dehnbar
ist (Teil C).
2.2 Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandstück wenig
dehnbar ist (Teil C).
2.3 Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandstück (Teil
C) einen runden Querschnitt hat (FIG.1,2,3).
2.4 Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandstück (Teil
C) einen flachen Querschnitt hat (FIG.4).
3) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßein einzelner HAKEN (Primärhaken,
Teil A) an einem Bandende so befestigt ist, daß seine Hakenöffnung zum Bandstück
hin (Teil C) geöffnet ist.
3.1 Einrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärhaken
(Teil A) aus Flachmaterial gebogen ist(FIG.1,4).
3.2 Einrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärhaken
(Teil A) aus Draht gebogen ist (FIG.2).
3.3 Einrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärhaken
(Teil A) eine Sicherheitsverriegelung aufweist (FIG.3).
3.4 Einrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärhaken
(Teil A) aus Metall gefertigt ist.
3.5 Einrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärhaken(Teil
A) aus Kunststoff gefertigt ist.
4) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere gleichartige EINHÄNGEVORRICHTUNGEN
(Teil D) in solcher Weise auf dem dem Primärhaken (Teil A) entgegengesetzten Bandende
lokalisiert sind, das sie mittels Haltevorrichtung (Teil B) in achsialer Bandrichtung
hintereinander befestigt sind.
4.1 Einrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einhängevorrichtungen
(Teil D) Kugeln mit achsialer Bohrung sind (FIG.1).
4.1.1 Einrichtung nach Anspruch 1, 4 und 4.1, dadurch gekennzeichnet, daß diese Kugeln
Senkungsbohrungen für die Haltevorrichtungen (Teil B) aufweisen (FIG. 5).
4.2 Einrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einhängevorrichtungen
(Teil D) Bandschlaufen sind(FIG.2).
4.3 Einrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einhängevorrichtungen
(Teil D) Ringe sind (FIG.3).
4.4 Einrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einhängevorrichtungen
(Teil D) Haken sind (FIG.4).
5) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die HALTEVORRICHTUNGEN
(Teil B) die Befestigungsteile für die Einhängevorrichtungen (Teil D) an das Bandstück
(Teil C) sind.
5.1 Einrichtung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese Haltevorrichtungen
(Teil B) Klammern sind (FIG.1).
5.2 Einrichtung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese Haltevorrichtungen
(Teil B) Knoten sind (FIG.2,3).
5.3 Einrichtung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese Haltevorrichtungen
(Teil B) Nieten sind (FIG.4).
5.4 Einrichtung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese Haltevorrichtungen
(Teil B) aus Klebstoff bestehen.
5.5 Einrichtung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese Haltevorrichtung
(Teil B) aus einer Fadennaht bestehen.
5.6 Einrichtung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese Haltevorrichtungen
(Teil B) durch schweißen gebildet sind.