(19)
(11) EP 0 122 521 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
18.03.1987  Patentblatt  1987/12

(21) Anmeldenummer: 84103413.5

(22) Anmeldetag:  28.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04G 21/14, E04C 5/12

(54)

Transportanker für Betonfertigteile

Anchor insert for the manipulation of prefabricated elements

Ancrage pour le transport d'éléments préfabriqués


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.04.1983 DE 3312458

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
24.10.1984  Patentblatt  1984/43

(71) Anmelder: Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH & Co.
D-8940 Memmingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hoyer, Peter, Ing. Grad.
    D-8940 Memmingen (DE)

(74) Vertreter: Pfister, Helmut, Dipl.-Ing. 
Buxacher Strasse 9
87700 Memmingen
87700 Memmingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Transportanker für Betonfertigteile, bestehend aus einem Gewindeteil zur Verbindung des Transportankers mit einem Hebezeug und einem stabförmigen Ankerteil, der an seinem einen geraden Ende den Gewindeteil trägt, und in der Nähe seines anderen Endes wellenförmige Abbiegungen aufweist.

    [0002] Ein Transportanker der vorgenannten Gattung ist beispielsweise bekanntgeworden durch die DE-A 1 434 518. Der in dieser Druckschrift beschriebene Transportanker besteht aus Stangenmaterial, das im wesentlichen über seine ganze Länge verteilt viele Abbiegungen aufweist. Der Radius der Abbiegungen wird dabei fortlaufend kleiner, wobei sich die engste Abbiegung am inneren Ende des Transportankers befindet.

    [0003] Bei diesem Transportanker wird offenbar von der Überlegung ausgegangen, daß es wichtig ist, die Kräfte über die ganze Länge des Transportankers verteilt in das Betonfertigteil einzuleiten. Jede der Abbiegungen leitet daher einen Teil der Kräfte in den Beton ein.

    [0004] Der bekannte Transportanker ist in seiner Herstellung verhältnismäßig aufwendig. Dies ist bedingt durch die Vielzahl der Abbiegungen und durch den Umstand, daß jede Abbiegung eine andere Gestalt besitzt. Insbesondere ist bei der Anbringung der Abbiegung mit dem kleinsten Radius die Anwendung von Wärme unerläßlich, wenn eine Beschädigung des Stabmaterials wegen übermäßiger Verformung vermieden werden soll.

    [0005] Die aufwendige Herstellung des bekannten Ankers steht im Widerspruch zu dem Umstand, daß der Anker im wesentlichen nur einmal, nämlich beim Transport des Betonfertigteiles von der Herstellungsstelle zur Einbaustelle benötigt wird. Ein derartiger Anker ist ein Verbrauchsteil, das möglichst billig herstellbar sein sollte.

    [0006] Es ist auch bekannt, stabförmige Anker ohne Abbiegungen und in einer solchen Länge zu verwenden, daß eine sichere Kraftübertragung in dem Beton erfolgen kann. Die dafür notwendigen verhältnismäßig großen Stablängen bringen wiederum einen erheblichen Aufwand mit sich. Auch ist es schwierig, für solche Anker die notwendigen Einsatzstellen am Betonfertigteil zu finden.

    [0007] Es ist auch schon vorgeschlagen worden, bei stabförmigen Ankern am inneren Ende eine tellerartige Verdickung, oder eine hakenartige Umbiegung anzuordnen. Hierdurch läßt sich die erforderliche Stablänge zwar verringern, weil die Halterung im Beton verbessert wird. Die Anordnung einer Verdickung oder einer Umbiegung ist jedoch ebenfalls verhältnismäßig aufwendig. Auch nimmt der Platzbedarf des Ankers in seitlicher Richtung zu, so daß er in dünnwandigen Betonfertigteilen nicht verwandt werden kann.

    [0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Transportanker der eingangs beschriebenen Art derart auszubilden, daß bei möglichst geringem Materialverbrauch und Herstellungsaufwand eine sichere Verbindung des Gewindeteils mit dem Betonfertigteil erhalten wird, daß jedoch der Platzbedarf rechtwinklig zur Längsachse des stabförmigen Ankerteils gering bleibt.

    [0009] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung einen Transportanker der eingangs beschriebenen Art vor, daß die durch Kaltverformung gewonnenen Abbiegungen nur aus einer einzigen Welle mit zwei aneinander anschließenden Bögen bestehen, wobei der sich an den geraden Bereich des stabförmigen Ankerteils anschließende Bogen verhältnismäßig kurz ist, und der sich daran anschließende, zur anderen Seite weisende Bogen eine solche Länge aufweist, daß das Ende des Ankerteils auf die andere Seite des Transportankers hinüberragt.

    [0010] Die Anwendung einer Kaltverformung ist bei der Erfindung deshalb möglich, weil bei der Erfindung auch bei vergleichsweise großen Krümmungsradien eine sichere Verankerung im Betonfertigteil erhalten werden kann.

    [0011] Die Anordnung einer einzigen Welle am inneren Ende des Ankerteils sorgt dafür, daß bei Überlastung des Ankers nicht der Anker aus dem umgebenden Beton ausgerissen wird, sondern daß durch den Anker ein Ausbruchskegel entsteht. Die Größe dieses Ausbruchskegels ist für die Übertragung der Haltekräfte entscheidend. Die Erfindung spart auf diese Weise die Notwendigkeit, eine Vielzahl von Abbiegungen anzuordnen. Es ist auch nur notwendig, die Stablänge so groß zu halten, daß der Ausbruchskegel eine ausreichende Größe besitzt. Dadurch wird der Herstellungsaufwand, nämlich sowohl der materialmäßige, als auch der bearbeitungsmäßige Herstellungsaufwand minimal.

    [0012] Auch der Platzbedarf in seitlicher Richtung ist beim erfindungsgemäßen Anker gering. Der Anker kann daher auch in dünnen Betonfertigteilen angeordnet werden.

    [0013] Es wurde gefunden, daß es bei der Erfindung genügt, wenn die Abbiegungen ein seitliches Maß aufweisen, daß etwa dem ein- bis zweifachen Maß des Durchmessers des Ankerteils entspricht.

    [0014] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.

    [0015] Der gezeigte Transportanker besteht aus dem Gewindeteil 10 und dem Ankerteil 9. Der Gewindeteil ist im gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine durchgehende Hülse gebildet, die im einen Teil ein Innengewinde 11 aufweist, das zur Verbindung mit einem Hebezeug dient. Der andere Teil 12 der Innenbohrung dient der Verbindung mit dem Ankerteil 9, das durch eine äußere radiale Pressung mit dem Gewindeteil verbunden ist. Wenn auch die gezeigte Ausbildung des Gewindeteils die vorzugsweise Anwendungsform der Erfindung darstellt, so kann der gezeigte Gewindeteil doch auch durch andere Gewindeteile, beispielsweise schraubenartige Ausbildungen oder ähnliche Konstruktionen ersetzt werden. Die Pressverbindung im Innenbohrungsteil 12 ist für die Erfindung von Vorteil, jedoch ebenfalls durch andere Verbindungsmittel ersetzbar, beispielsweise durch eine Schweißung od.dgl.

    [0016] Der Ankerteil 9 ist aus einem geraden Betonstahlstab gefertigt worden, der auf seiner Oberfläche die Rippen 13 besitzt, die beispielsweise durch Walzung gewonnen sind. Durch diese Rippen 13 wird, wie an sich bekannt, die Verankerung im Beton verbessert. Die Erfindung kann aber auch bei solchen Ankerteilen angewandt werden, deren Außenfläche relativ glatt ist oder die ein anderes Profil aufweisen. Mittels der Rippen 15 wird auch die Verbindung mit dem Gewindeteil in verbesert.

    [0017] Aus dem geraden, stabförmigen Ankerteil, dessen ursprüngliche Gestalt mit strichpunktierten Linien 14 angedeutet ist, ist durch kalte Verformung ein kurzer Bogen 5 an den geraden Bereich 2 angeformt. Der zugehörige Krümmungsmittelpunkt ist mit 15 bezeichnet. An den kurzen Bogen 1 schließt sich ein längerer Bogen 5 an, dessen Krümmungsmittelpunkt mit 15 bezeichnet ist. Auf diese Weise gelangt des Ende 7 auf die Seite 8 des Tranportankers, während der Hauptteil der Abbiegungen 1 auf der gegenüberliegenden Seite 4 verläuft.

    [0018] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ragt das Ende 7 nur knapp auf die Seite 8 hinüber, während die Abbiegung auf der Seite 4 etwa das Eineinhalbfache des Durchmessers des Ankerteils beträgt. Es wurde gefunden, daß eine solche Bauform allen Forderungen voll gerecht wird. Selbstverständlich ist es möglich, den Platzbedarf nach beiden Seiten 4 und 8 gleich groß zu gestalten. Eine zusätzliche Stablänge am Ende 7 bringt jedoch keine wesentlichen Vorteile mehr, da die Größe des Ausbruchkegels hierdurch nicht nennenswert verbessert wird.

    [0019] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die wellenförmigen Abbiegungen in einer einzigen Ebene angeordnet, was für die erfindungsgemäßen Zwecke in der Regel ausreicht. Es ist aber auch möglich, die wellenförmigen Abbiegungen in mehreren Ebenen vorzusehen.


    Ansprüche

    1. Transportanker für Betonfertigteile, bestehend aus einem Gewindeteil (10) zur Verbindung des Transportankers mit einem Hebezeug und einem stabförmigen Ankerteil (9), der an seinem einen, geraden Ende den Gewindeteil trägt, und in der Nähe seines anderen Endes (7) wellenförmige Abbiegungen (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Kaltverformung gewonnenen Abbiegungen nur aus einer einzigen Welle mit zwei aneinander anschließenden Bögen bestehen, wobei der sich an den geraden Bereich (2) des stabförmigen Ankerteils (9) anschließende Bogen (5) verhältnismäßig kurz ist, und der sich daran anschließende, zur anderen Seite (8) weisende Bogen (6) eine solche Länge aufweist, daß das Ende (7) des Ankerteile auf die andere Seite (8) des Transportankers hinüberragt.
     
    2. Transportanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbiegungen (1) ein seitliches Maß aufweisen, das etwa dem ein- bis zweifachen Maß des Durchmessers des Ankerteils (9) entspricht.
     


    Revendications

    1 - Ancre de transport pour éléments préfabriques en béton constituée par une partie taraudée (10) destinée à relier l'ancre de transport à un engin de levage et par une partie formant ancre (9) en forme de barre qui porte à l'une de ses extrémités, à savoir celle rectiligne, la partie taraudée, et présente au voisinage de son autre extrémité (7) des courbures ondulées (1), caractérisée en ce que les courbures obtenues par façonnage à froid ne sont constituées que par une seule onde avec deux arcs qui se suivent, l'arc (5) faisant suite à la portion rectiligne (2) de la partie formant ancre (9) en forme de barre étant relativement court, et l'arc (6) faisant suite à ce dernier et orienté de l'autre côté (8) présentant une longueur telle que l'extrémité (7) de la partie formant ancre fasse saillie de l'autre côté (8) de l'ancre de transport.
     
    2 - Ancre de transport selon la revendication 1, carctérisée en ce que les courbures (1) présentent une dimension latérale qui vaut à peu près une à deux fois la dimension du diamètre de la partie formant ancre (9).
     


    Claims

    1. An anchor tie member for use in carrying prefabricated concrete components, comprising a threaded portion (10) for connecting the tie member to a lifting device and a tie rod (9) having a thread at its linear end portion and undulated- shaped bends (1) close to the other end portion said bends being shaped by cold forming consisting of one single undulation with two neighbouring arcs, said neighbouring arc (5) located next to linear portion (2) of the tie rod (9) is relatively short and the second neighbouring arc (6) directing to the other side (8) has such a length that end portion (7) of the tie rod extends to the other side (8) of the anchor tie member.
     
    2. Anchor tie member according to claim 1 said bends (1) having a lateral dimension being one or two times the diameter of the tie rod (9).
     




    Zeichnung