[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spulmaschine für kontinuierlich anfallende Fäden
zum verlustlosen Spulenwechsel, wie sie z.B. in der DE-C- 23 64 284 gezeigt ist. Bei
einer derartigen Spulmaschine sind zwei Spannfutter (im Rahmen dieser Anmeldung als
Spulspindeln bezeichnet) drehbar gelagert und abwechselnd im Aufspulbetrieb. Hierzu
sind die Spulspindein auf einer translatorisch oder rotatorisch beweglichen Tragvorrichtung
gelagert. Bei der bekannten Spulmaschine wird als Tragvorrichtung ein sog. Spulenrevolver
verwandt, der um eine Achse drehbar ist und an dem die beiden Spulspindeln einander
gegenüberliegend gelagert sind.
[0002] In der DE-C- 23 64 284 wird das Problem des "Anwerfens" der Spulspindel mit den Leerhülsen
beim Spulenwechsel beschrieben. Es wird vorgesehen, daß - in Drehrichtung des Spulenrevolvers
- vor der ersten Kontaktwalze, welche den Antrieb der Spulspindel beim Aufspulen übernimmt,
eine zweite, mit selbständigen Antriebseinrichtungen verbundene Kontaktwalze angeordnet
ist, so daß in der Phase des Spulenwechsels die Spulspindel mit den Leerhülsen durch
die zweite Kontaktwalze angeworfen und die Spulspindel mit den vollen Spulen weiterhin
durch die erste Kontaktwalze angetrieben wird. Diese Lösung hat den Nachteil, daß
die an sich nur als "Hilfsmittel" für den kurzen Zeitraum des Anwerfens der Leerhülse
dienende zweite Kontaktwalze das zum Anwerfen der Spulspindel mit hoher Beschleunigung
erforderliche hohe Drehmoment aufbringen muß. Hierdurch wird ein angesichts der nur
kurzzeitigen Beanspruchung unangemessener Aufwand verursacht.
[0003] Ferner dient in dem Ausführungsbeispiel nach der DE-C- 23 64 284 die zweite Kontaktwalze
auch als Changierwalze. Dies hat sich als nachteilig herausgestellt, da die Funktionen
der Changierung mit der Funktion, das hohe Anwerfmoment für die Leerspindel in einem
nur sehr kurzen Zeitraum aufzubringen, nur mit hohem technischen Aufwand in Übereinstimmung
zu bringen ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Vermeidung dieser Nachteile. Insbesondere soll ein
Hilfsantrieb geschaffen werden, der nur ein geringes Drehmoment aufzubringen hat.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung, welche durch die im Anspruch 1 ausgeführten Merkmale
zum Ausdruck kommt, hält einerseits daran fest, daß zwei Kontaktwalzen vorgesehen
sind. Jedoch wird mittels der nur zeitweilig in Betrieb befindlichen Kontaktwalze
die Spulspindel mit den darauf aufgespannten vollen Spulen angetrieben. Hierzu ist
kein Beschleunigungsmoment erforderlich. Ebenso spielt es keine Rolle, wenn infolge
Schlupf oder eines nicht vollständig ausreichenden Drehmoments die Drehzahl der vollen
Spule geringfügig abfällt, da die hierdurch erfolgende Fadenverschlappung bei dem
in Sekundenschnelle stattfindenden Fadenwechsel ohne nachteilige Auswirkungen bleibt.
Andererseits ist die für den Dauerbetrieb bestimmte erste Kontaktwalze auch ohne Nachteile
geeignet, das zum Anwerfen der Spulspindel mit den Leerhülsen erforderliche Drehmoment
aufzubringen und durch reibschlüssige Anlage an den Leerhülsen zu übertragen.
[0006] Eine vorteilhafte Ausführung dieser Erfindung, die sich durch einen sehr geringen
Bauaufwand, geringen Platzaufwand und sichere Funktion auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Kontaktwalze von ihrem Antriebsmotor über Getriebe angetrieben wird
und daß auf der Treibwelle des Antriebmotors unmittelbar die zweite Kontaktwalze sitzt,
wobei der Durchmesser der ersten Kontaktwalze dem Durchmesser der zweiten Kontaktwalze,
multipliziert mit dem Übersetzungsverhältnis des Getriebes, entspricht. Bei dieser
Ausführung ist der Motor bevorzugt parallel zu und neben der ersten Kontaktwalze derart
angeordnet, daß sein erstes Wellenende, an dem das Getriebe, insbesondere eine Zahnriemenscheibe
sitzt, in derselben Normalebene wie das Getriebeende der ersten Kontaktwalze liegt,
während das andere Ende der Treibwelle des Motors etwa im Längsmittenbereich der ersten
Kontaktwalze endet und die auf diesem Ende sitzende zweite Kontaktwalze sich nur über
diesen Längsmittenbereich erstreckt.
[0007] Es ist sehr häufig gefordert, daß auf einer Spulspindel zwei Spulen hergestellt werden.
Für diesen Fall ist die im Längsmittenbereich der ersten Kontaktwalze bzw. Spulspindeln
angeordnete zweite Kontaktwalze so angeordnet, daß sie an den benachbarten Endbereichen
der Spule anliegt. Als Kontaktwalze im Rahmen dieser Erfindung werden sowohl sog.
Reibwalzen als auch sog. Meßwalzen bezeichnet.
[0008] Das Konzept dieser Erfindung ist insbesondere anwendbar in Spulmaschinen, bei denen
die Spulspindeln bzw. Spulen mittels der Kontaktwalzen angetrieben werden. Hierzu
sind die Kontaktwalzen mit Antrieben ausgestattet, die das zum Antrieb der Spulen
erforderliche Drehmoment aufbringen können. Derartige Reibwalzen liegen hierzu in
Umfangskontakt auf der Spule. Bei Verwendung der Kontaktwalze als Reibwalze liegt
der Vorteil nach Anspruch 3 bis 7 insbesondere darin, daß nur ein einziger Antriebsmotor
erforderlich ist.
[0009] Die Erfindung läßt sich jedoch auch auf Spulmaschinen anwenden, bei denen jede Spulspindel
durch jeweils einen direkt auf die Spule wirkenden Motor (Achsantriebsmotor) angetrieben
wird. In diesem Falle dienen die Kontaktwalzen zum Messen der Spulenumfangsgeschwindigkeiten
und zum Steuern der Drehzahl der Achsantriebsmotoren mit einer solchen Drehzahl, daß
die Spulenumfangsgeschwindigkeiten auf einen im wesentlichen konstanten Wert ausgeregelt
werden.
[0010] Hierzu wird die Drehzahl der Meßwalze erfaßt. Das Meßsignal wird sodann der Steuerung,
insbesondere dem Frequenzumformer eines Achsantriebmotors aufgegeben. Der Achsantriebsmotor
treibt die Spindel direkt. Als Achsantriebsmotor wird vorzugsweise ein Synchron- oder
Asynchronmotor verwandt. Die Drehzahlmessung ist in der Phase des Spulenwechsels mit
größerer Genauigkeit dann möglich, wenn - wie weiterhin bevorzugt vorgeschlagen -
die Kontaktwalzen ständig durch einen Hilfsantriebsmotor angetrieben werden mit einer
Leistungsaufnahme, die im wesentlichen der Leerlaufleistung der Kontaktwalzen entspricht.
Dieser Antrieb wird mit einer solchen Frequenz betrieben, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Kontaktwalzen bei Nennfrequenz gleich der Sollumfangsgeschwindigkeit der Spule
ist. Als Meßsignal für die Oberflächengeschwindigkeit der Meßwalze bzw. Spulen dient
bevorzugt die Stromaufnahme bzw. Leistungs- oder Drehmomentabgabe des einen Antriebsmotors
für die Kontaktwalzen. Durch den ständigen Antrieb beider Kontaktwalzen mit nur einem
Antriebsmotor wird es möglich, den Betriebswechsel von der einen zur anderen Spulspindel
ohne Umschaltung der Meßeinrichtung und ohne wesentliche Änderungen des Meßsignals
vorzunehmen. Es besteht daher keine Gefahr, daß die Meßgröße den Regelbereich verläßt
und dadurch die durch die Meßgröße gesteuerten Antriebsmotoren der Sputspindetn außer
Tritt fallen.
[0011] Die Spulspindel mit den Leerhülsen wird erst zu einem späteren Zeitpunkt in drehfeste
Verbindung mit der ersten Kontaktwalze gebracht, da diese Spulspindel mit einem besonderen
Anlaßmotor mit einer fest vorgegebenen Anfangsfrequenz angetrieben wird, die ebenfalls
die Sollumfangsgeschwindigkeit der Spulspindel ergibt. Hierzu wird z.B. auf DE-C-26
55 544 verwiesen.
[0012] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
[0013] Es zeigen
Fig. 1A, 1B eine Spulmaschine in einer Phase des Spulenwechsels und in der Betriebsstellung;
Fig. 2 die Spulmaschine in einer Aufsicht;
Fig. 3 die schematische Ansicht einer Spulmaschine mit Meßwalzen und Achsantriebsmotoren.
[0014] In der Aufspulmaschine werden zwei Fäden 3 jeweils der in der Betriebsstellung befindlichen
Spulspindel 2.1 oder 2.2 und den darauf aufgespannten Leerhülsen über Changierung
1 zugeführt. Die Changierung besteht für jeden Faden aus einem zwei-, drei- oder vierarmigen
Flügelstern 7, der in einer ersten Drehebene I durch Rotor 12 angetrieben wird, und
aus einem gegensätzlich dazu durch Welle 13 angetriebenen Flügelstern 8 mit derselben
Anzahl von Armen, der in der Drehebene 11 rotiert. Jeder Faden 3 wird durch die Flügel
des einen Flügelsterns 7 hin und durch die Arme des anderen Flügeisterns 8 längs eines
Leitlineals 9 zurückgeführt. Mit 5 ist ein Schutzblech bezeichnet, das einen Längsschlitz
6 besitzt, der sich als Fadendurchlaß vor jeder Spule erstreckt.
[0015] Die Spulspindeln mit den darauf aufgespannten Spulen werden an ihrem Umfang durch
eine erste Kontaktwalze 11 in ihrer Betriebsstellung und durch eine zweite Kontaktwalze
10 in einer Übergangsstellung angetrieben. Die Spulspindeln sind auf einem Spulenrevolver
24 drehbar gelagert, der um den Mittelpunkt 14 mit Drehrichtung 15 drehbar ist. Die
Changierung 1 und die Kontaktwalzen 10 und 11.sind in einem Schlitten 16 gelagert
und können mit dem Schlitten auf- und abbewegt werden. Hierzu sind Führungen 21 vorgesehen,
auf denen Buchsen 22 gleiten. Durch einen oder mehrere Pneumatikzylinder 25, die über
Drossel 27 aus Druckquelle 26 und nicht dargestelltem Ventil gespeist werden, wird
das Schlittengewicht im Betrieb zum Teil aufgefangen und kann der Schlitten 16 auf-
und abbewegt werden. Infolge der Beweglichkeit des Schlittens 16 kann die Kontaktwalze
11 im Betrieb vor dem wachsenden Spulendurchmesser ausweichen, ohne daß dabei der
Revolver 24 gedreht wird.
[0016] Einzelheiten des Antriebes ergeben sich aus Fig. 2, die mit der Spulenwechselphase
nach Fig. 1A übereinstimmt. In-dieser Phase liegt die Spulspindel 2.1 mit den darauf
aufgespannten beiden Leerhülsen an der Kontaktwalze 11 an. Die Spulspindel 2.2 mit
den beiden darauf aufgespannten Spulen 4.1 und 4.2 liegt an der Kontaktwalze 10 an.
Der eleztrische Antriebsmotor, eine Synchronmaschine 17, ist auf dem Schlitten 16
achsparallel zu der ersten Kontaktwalze 11 angeordnet, und zwar derart, daß das eine
Ende seiner Treibwelle 18 mit der Zahnriemenscheibe 19 und das eine Ende der Kontaktwalze
11 mit der Zahnriemenscheibe 20 auf einer gemeinsamen Normalebene liegen. Der Antriebsmotor
17 und seine Treibwelle 18 erstrecken sich über angenähert die Hälfte der Länge der
Kontaktwalze 11 bzw. der Spulspindein. Auf dem anderen Ende der Treibwelle 18 ist
die Kontaktwalze 10 befestigt. Die Kontaktwalze 10 hat einen größeren Durchmesser
als das Gehäuse des Motors 17 und umgreift - je nach Länge des Motors 17 - das Gehäuse
zumindest teilweise. Die Kontaktwalze 10 erstreckt sich lediglich über eine Teillänge
der Spulspindeln, und zwar derart, daß sie die beiden Spulen 4.1 und 4.2 lediglich
in ihren Endbereichen angreift.
[0017] Beim Spulenwechsel wird nun wie folgt verfahren:
Die in Fig. 1B dargestellte Drehstellung des Revolvers 24 ist die Betriebsstellung.
In dieser Betriebsstellung liegt die Spulspindel 2.1 mit den darauf aufgespannten
Leerhülsen in Umfangskontakt an der Kontaktwalze 11 und wird durch diese angetrieben.
Hierdurch werden aus den anlaufenden Fäden 3 zwei Spulen 4.1 und 4.2 auf den Hülsen
gebildet. Zum Ende der Spulreise, d.h. wenn die Spulen ihren gewünschten Durchmesser
erreicht haben, oder - im Falle der Betriebsstörung - auch schon früher, wird der
Spulenrevolver 24 mit Drehrichtung 15 verschwenkt und dabei der Schlitten 16 so weit
abgesenkt, daß die Kontaktwalze 11 in Kontakt mit der Spulspindel 2.2 und die Kontaktwalze
10 in Kontakt mit den Spulen 4.1,4.2 gerät, wie dies in den Fig. 1A und 2 dargestellt
ist. Hierdurch übernimmt die Kontaktwalze 10 zeitweilig den Antrieb der Spulen, so
daß der Faden 3 weiter aufgespult werden kann. Zuvor ist die Spulspindel 2.2 mit den
darauf aufgespannten Leerhülsen in Drehung versetzt worden, so daß die Oberflächengeschwindigkeit
im wesentlichen derjenigen der Kontaktwalze 11 und der Fadengeschwindigkeit entspricht.
Zum Anlassen der Spulspindel 2.2 kann die Kontaktwalze 11 dienen. Bevorzugt ist ein
Anlaßmotor z.B. nach DE-C- 26 55 544 vorgesehen. Die Spulspindeln 2.1 und 2.2 können
jedoch auch jeweils einen Achsantriebsmotor als Anlaßmotor aufweisen, mit dem sie
in direkter Verbindung stehen. Der Anlaßmotor wird bei Einleitung des Spulenwechsels
derart in Betrieb gesetzt, daß die Spulspindel 2.2 zumindest einen wesentlichen Teil
der erforderlichen Umfangsgeschwindigkeit schon erreicht hat, bevor sie in Kontakt
mit der Kontaktwalze 11 gerät. Hierdurch kann die Zeit des Spulenwechsels, insbesondere
die Zeit, in der der Revolver 24 verschwenkt wird, schon zum Hochfahren der Drehzahl
der Spulspindel 2.2 benutzt werden.
[0018] Nunmehr werden Fadenwechseleinrichtungen, wie sie z.B. in den DE-C- 23 64 284 und
DE-C- 24 61 223 gezeigt und beschrieben sind, in Gang gesetzt, und der Faden wird
an die Hülsen auf Spulspindel 2.2 angelegt. Nunmehr wird der Spulenrevolver 24 mit
Drehrichtung 15 wiederum bis in die Stellung verschwenkt, die der in Fig. 1B gezeigten
Stellung um 180° entgegengesetzt ist. Es werden nunmehr zwei Spulen auf der Spulspindel
2.2 gebildet. Während der Betriebsphase nach Fig. 1B läuft die Kontaktwalze 10 leer
und ohne Funktion mit.
[0019] Die Kontaktwalze 11, die verantwortlich ist für die exakte Fadenablage auf der Spule
nach dem durch die Changierung vorgegebenen Changiergesetz hat einen möglichst kleinen
Durchmesser. Andererseits hat die Kontaktwalze 10 einen Durchmesser, der größer als
das Gehäuse des Antriebsmotors 17 ist. Um zu gewährleisten, daß gleichwohl die Umfangsgeschwindigkeiten
der beiden Kontaktwalzen 10 und 11 im wesentlichen gleich sind, ist das Durchmesserverhältnis
D1 (Kontaktwalze 11) zu D2 (Kontaktwalze 10) gleich dem Übersetzungsverhältnis, das
durch die Größe der Zahnriemenscheiben 19 und 20 vorgegeben ist.
[0020] In der schematischen Ansicht der Spulmaschine nach Fig. 3 ist der besseren Übersicht
halber die Changiereinrichtung nicht gezeichnet. Insofern wäre auf Fig. 1A und 1 B
Bezug zu nehmen. Wesentlicher Bestandteil der Changierung ist auch die in Fig. 3 dargestellte
Kontaktwalze 11, die gleichzeitig zum Führen des Fadens zwischen der Changierung und
der Spule und damit zur Verkürzung der Schlepplänge dient.
[0021] Nicht dargestellt in Fig. 3 ist ferner das Gestell der Spulmaschine und insbesondere
ein Spulenrevolver, auf dem die Spulspindeln 2.1 und 2.2 gelagert sind. Auch insofern
wird auf die Figuren 1A und 1 B verwiesen.
[0022] In Fig. 3 ist dargestellt, daß die Spulspindel 2.1 mit den aufgesteckten Leerhülsen
30.1 und 30.2 nahe an ihre Betriebsstellung herangefahren ist. Die Spulspindel 2.2
mit den darauf gebildeten vollen Spulen 4.1 und 4.2 befindet sich dagegen in der letzten
Phase des Aufspulbetriebes, in der das Umlegen der Fäden 3.1 und 3.2 von den vollen
Spulen 4.1,4.2 auch die Leerhülsen 30.1, 30.2 unmittelbar bevorsteht. In dieser Phase
des Aufspulvorganges wird die Spulspindel 2.2 noch durch ihren Achsantriebsmotor 28
angetrieben. Der Achsantriebsmotor 28 ist ein Drehstrommotor, der durch den steuerbaren
Frequenzwandler 31 gespeist wird. Die Steuerung des Frequenzwandlers 31 erfolgt so,
daß die Oberflächengeschwindigkeit der Spulen 4.1 und 4.2 trotz des wachsenden Spulendurchmessers
konstant bleibt. Hierzu wird die Oberfläche mit der Kontaktwalze 10 abgetastet. Wie
in Fig. 2 gezeigt, erstreckt sich die Kontaktwalze 10 lediglich über eine Teillänge,
und zwar über die benachbarten Endbereiche der beiden Spulen 4.1 und 4.2. Die Kontaktwalze
10 liegt auf den Spulenumfängen reibschlüssig auf. Die Kontaktwalze 10 wird durch
den Antriebsmotor 17 angetrieben. Der Antriebsmotor 17 wird durch Frequenzumformer
33 gespeist. Dabei ist jedoch die aufgenommene Leistung des Motors 17 im wesentlichen
gleich der Leerlaufleistung der Kontaktwalze 10. Als Leerlaufleistung wird die Leistung
der Kontaktwalze 10 bezeichnet, die erforderlich ist, um die Kontaktwalze 10 mit der
erforderlichen Geschwindigkeit, aber ohne Anlage an den Spulen 4.1, 4.2 anzutreiben.
Zusätzlich ist in dieser Leerlaufleistung der Leistungsanteil enthalten, der für den
Leerlaufantrieb der Kontaktwalze 11 erforderlich ist. Wesentlich ist, daß durch die
Kontaktwalze 10 kein Drehmoment auf die Spulen 4.1, 4.2 und die Spulspindel 2.2 übertragen
wird.
[0023] Mit 33 ist eine Meßeinrichtung bezeichnet. In dieser Meßeinrichtung 33 wird der von
dem Antriebsmotor 17 der Kontaktwalze 10 aufgenommene Strom oder die aufgenommene
Leistung gemessen. Geeignete Einrichtungen zum Messen des Stroms oder der Leistung
sind z.B. durch die DE-C- 25 35 457 und DE-C- 26 06 093 (& US-A- 4,069,985) bekannt.
Durch Schalter 34 ist die Meßeinrichtung 33 mit dem Frequenzumformer 31 in einem geschlossenen
Regelkreis verbunden.
[0024] In dieser Phase des Aufspulvorgangs wird die Spulspindel 2.1 mit den Leerhülsen 30.1
und 30.2 mittels Schalter 38, Frequenzumformer 32 und Achsantriebsmotor 29 mit der
durch den Frequenzumformer 32 vorgegebenen maximalen Drehzahl angetrieben. Diese maximale
Drehzahl ist so abgestimmt, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Leerhülsen 30.1 und
30.2 im wesentlichen der Umfangsgeschwindigkeit der Spulen 4.1 und 4.2 und der Kontaktwalzen
10 und 11 entsprechen. Es ist günstig, wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Leerhülsen
geringfügig höher liegt, da dadurch das Abnehmen der Fäden von den vollen Spulen 4.1
und das Anlegen der Fäden an die Leerhülsen 30.1 und 30.2 erleichtert wird. Dieser
Wechsel der Fäden erfolgt in der gezeichneten Stellung der Spulspindeln 2.1 und 2.2.
Wenn die Fäden an die Leerhülsen 30.1 und 30.2 angelegt sind und von den vollen Spulen
4.1 und 4.2 abgerissen sind, werden neue Spulen auf den Leerhülsen 30.1 und 30.2 gebildet.
Nunmehr wird der (nicht dargestellte) Spulenrevolver weitergedreht, so daß der Umfang
der Leerhülsen 30.1 und 30.2 bzw. der darauf gebildeten Spulenkörper in Umfangskontakt
mit der Kontaktwalze 11 gelangen. Gleichzeitig verlieren die vollen Spulen 4.1 und
4.2 den Umfangskontakt mit der Kontaktwalze 10. Der Antriebsmotor 28 wird durch Betätigung
des Schalters 34 aus dem Regelkreis ausgeschaltet und durch Betätigung des Schalters
37 abgeschaltet. Nunmehr wird die Spulspindel 2.2 durch eine nicht gezeigte Bremse
abgebremst. Ebenso ist es möglich, die Spulspindel 2.2 bei Verwendung eines geeigneten
Achsantriebsmotors 28 elektrisch abzubremsen. Sobald der Umfangskontakt zwischen den
Leerhülsen 30.1 und 30.2 bzw. den darauf gebildeten Spulkörpern und der Kontaktwalze
11 hergestellt ist, wird der Schalter 35 und damit der Regelkreis geschlossen, durch
welchen die Umfangsgeschwindigkeit der neu zu bildenden Spulen konstant gehalten wird.
Wenn die auf der Spulspindel 2.1 gebildeten Spulen ihren Enddurchmesser annähernd
erreicht haben, wird der (nicht dargestellte) Spulenrevolver so weit gedreht, daß
die Spulspindel 2.1 die Position einnimmt, in der in Fig. 3 die Spulspindel 2.2 gezeigt
ist. In dieser Position liegen die auf der Spulspindel 2.1 gezeigten Spulen also wiederum
an der Kontaktwalze 10 an, während sie den Kontakt mit der Kontaktwalze 11 verloren
haben. Es erfolgt nunmehr das bereits geschilderte Umlegen der Fäden.
[0025] Geeignete Vorrichtungen zum Wechseln der Fäden zwischen den Vollspulen und den Leerhülsen
sind z.B. in der US-A- 3,913,852 gezeigt.
[0026] Durch die gezeigte Anordnung der Kontaktwalzen 10 und 11 können die Antriebe 28,
29 der Spulspindel ständig und auch in der Phase des Fadenwechsels auf die erforderliche
Spulenumfangsgeschwindigkeit ausgeregelt werden.
1. Spulmaschine für kontinuierlich anlaufende Fäden, bestehend aus
einer Changiereinrichtung (1),
zwei drehbar gelagerten Spulspindeln (2.1,2.2), die abwechselnd in eine Betriebsstellung
bei Reibkontakt mit einer ersten Kontaktwalze (11), beim Spulenwechsel in Reibkontakt
mit einer zweiten Kontaktwalze (10) sowie in Spulenwechselstellung zu bringen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Kontaktwalze (10) in der Bewegungsbahn der Spulspindel (2.1; 2.2) mit den
darauf aufgewickelten Spulen zwischen der Betriebsstellung und der Spulenwechselstellung
liegt.
2. Spulmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
beide Kontaktwalzen (10, 11) ständig mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben
sind, die im wesentlichen der Umfangsgeschwindigkeit der Spulen bei vorgegebener Fadengeschwindigkeit
entspricht.
3. Spulmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
beide Kontaktwalzen (10, 11) durch einen einzigen Motor (17) mit gleicher Oberflächengeschwindigkeit
angetrieben werden.
4. Spulmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Kontaktwalze durch einen achsparallelen Motor (17) über Getriebe, z.B. Zahnriemen,
angetrieben wird, daß auf der Treibwelle des Motors (17) die zweite Kontaktwalze (10)
sitzt und daß das Übersetzungsverhältnis I - Drehzahl des Motors (17) / Drehzahl der
ersten Kontaktwalze (11) gleich dem Durchmesserverhältnis D2 / D1 der zweiten zur
ersten Kontaktwalze ist.
5. Spulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Motor (17) achsparallel neben der ersten Kontaktwalze (11) derart liegt, daß das
eine Ende seiner Treibwelle in derselben Normalebene wie das eine Ende der ersten
Kontaktwalze (11) liegt
und daß in dieser Normalebene der Zahnriementrieb liegt, und daß am anderen Ende der
Treibwelle die zweite Kontaktwalze (10) liegt, deren Durchmesser größer als der Gehäusedurchmesser
des Motors (17) ist.
6. Spulmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Kontaktwalze (10) etwa im Längsmittenbereich der ersten Kontaktwalze (11)
angeordnet ist.
7. Spulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf jeder Spulspindel (2.1, 2.2) zwei Spulen gebildet werden und daß die zweite Kontaktwalze
(10) sich über die benachbarten Endbereiche der beiden Spulen erstreckt.
8. Spulmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spulspindeln (2.1,2.2) frei drehbar gelagert sind und daß ein Anlaßmotor vorgesehen
ist, der mit der Spulspindel mit Leerhülsen in Antriebsverbindung gebracht wird, bevor
die Leerhülsen in Umfangskontakt mit der ersten Kontaktwalze (11) gelangen.
9. Spulmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede der Spulspindeln jeweils durch einen Drehstrommotor mit Frequenzumformer angetrieben
wird, und daß der Frequenzumformer, der den Drehstrommotor der Spulspindel mit den
Vollspulen speist, in Abhängigkeit von der Strom- oder Leistungsaufnahme der zweiten
Kontaktwalze steuerbar ist.
10. Spulmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spulspindeln auf einem dreh- oder schwenkbaren Spulenrevolver (24) drehbar gelagert
sind.
11. Spulmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Flügelchangierung.
1. Winding machine for continuously advancing yarns comprising
a yarn traversing device (1),
two rotatably mounted winding spindles (2.1, 2.2) which are to be brought alternately
into an operating position, where they are in frictional contact with a first contact
roll (11), into frictional contact with a second contact roll (10) during the package
transfer operation
as well as into a package doffing position,
characterized by the fact
that the second contact roll (10) is positioned in the path of motion between the
operating position and the package doffing position of the winding spindle (2.1; 2.2)
with the packages wound thereon.
2. Winding machine according to claim 1,
characterized by the fact
that both of the contact rolls (10, 11) are continuously driven at a circumferential
speed which essentially corresponds to the circumferential speed of the packages,
with the yarn running speed being predetermined.
3. Winding machine according to claim 2,
characterized by the fact
that both of the contact rolls (10, 11) are driven by a common motor (17) at the same
peripheral speed. c
4. Winding machine according to claim 3,
characterized by the fact
that the first contact roll (11) is driven by a coaxial drive motor (17) via a gearing,
e.g. a timing belt, that the drive shaft of the motor (17) mounts the second contact
roll (10),
and that the speed ratio I = speed of the motor (17) to the speed of the first contact
roll (11) equals the ratio of the diameters D2/D1 of the second contact roll to the
first contact roll.
5. Winding machine according to any one of claims 1 to 3,
characterized by the fact
that the motor (17) is mounted parallel to and spaced from the axis of the first contact
roll (11), so that the one end of its drive shaft lies in the same normal plane as
the one end of the first contact roll (11),
and that the timing belt drive is located in said normal plane,
and that the other end of the drive shaft mounts the second contact roll (10), the
diameter of which is larger than that of the housing of the motor (17).
6. Winding machine according to claim 4,
characterized by the fact
that the second contact roll (10) is arranged approximately in the longitudinal centre
area of the first contact roll (11).
7. Winding machine according to any one of claims 1 to 6,
characterized by the fact
that two packages are wound on each winding spindle (2.1, 2.2)
and that the second contact roll (10) extends over the neighbouring end areas of the
two packages (4.1, 4.2).
8. Winding machine according to any one of the preceding claims,
characterized by the fact
that the winding spindles (2.1, 2.2) are mounted so as to rotate freely,
and that a starting motor is provided which is drivingly connected with the winding
spindle mounting the empty tubes (30.1, 30.2), before the empty tubes come into circumferential
contact with the first contact roll (11).
9. Winding machine according to any one of the preceding claims 2 to 7,
characterized by the fact
that each of the winding spindles is driven by one three-phase motor, resp., having
a frequency converter, and that the frequency converter which feeds the threephase
motor of the winding spindle mounting the full packages can be controlled as a function
of the current or power input of the second contact roll.
10. Winding machine according to any one of the preceding claims,
characterized by the fact
that the winding spindles are mounted to rotate on a rotary or pivotal turret (24).
11. Winding machine according to any one of the preceding claims,
characterized by
a rotary blade yarn traversing system.
1. Bobinoir pour fils arrivant en continu, comprenant:
un dispositif de va-et-vient (1),
deux broches de bobinage (2.1, 2.2) qui, montées rotatives, peuvent être amenées alternativement
à une position de fonctionnement avec liaison par friction avec un premier rouleau
de contact (11) puis, lors du changement de bobine, en liaison par friction avec un
second rouleau de contact (10), ainsi qu'à une position de changement de bobine,
caractérisé par le fait que
le second rouleau de contact (10) est placé dans la trajectoire que les broches de
bobinage (2.1,2.2) portant les bobines enroulées dessus suivent entre la position
de fonctionnement et la position de changement de bobine.
2. Bobinoir selon la revendication 1,
caractérisé par le fait que
les deux rouleaux de contact (10, 11) sont constamment entraînés à une vitesse périphérique
qui correspond sensiblement à la vitesse périphérique des bobines pour une vitesse
prédéterminée du fil.
3. Bobinoir selon la revendication 2,
caractérisé par le fait que
les deux rouleaux de contact (10, 11) sont entraînés à même vitesse périphérique par
un moteur unique (17).
4. Bobinoir selon la revendication 3,
caractérisé par le fait que
le premier rouleau de contact est entraîné par l'intermédiaire d'une transmission,
par exemple une courroie dentée, par un moteur (17) parallèle à l'axe, que le second
rouleau de contact (10) repose sur l'arbre du moteur (17) et que le rapport de multiplication
1 - vitesse de rotation du moteur (17)/vitesse de rotation du premier rouleau de contact
(11) est égal au rapport des diamètres D2/D1 du second et du premier rouleaux de contact.
5. Bobinoir selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé par le fait que
le moteur (17) est placé parallèlement à l'axe et à côté du premier rouleau de contact
(11) de façon qu'une extrémité de son arbre soit située dans le même plan normal qu'une
extrémité du premier rouleau de contact (11) et que dans ce plan normal soit situé
l'entraînement à courroie dentée, et qu'à l'autre extrémité de l'arbre est installé
le second rouleau de contact (10) dont le diamètre est plus grand que le diamètre
de la carcasse du moteur (17).
6. Bobinoir selon la revendication 4,
caractérisé par le fait que
le second rouleau de contact (10) est installé à peu près dans la zone médiane longitudinale
du premier rouleau de contact (11).
7. Bobinoir selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé par le fait que
sur chaque broche de bobinage (2.1, 2.2) sont formées deux bobines et que le second
rouleau de contact (10) s'étend sur les zones d'extrémités, mutuellement voisines,
des deux bobines.
8. Bobinoir selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
les broches de bobinage (2.1, 2.2) sont montées en rotation libre et qu'il est prevu
un moteur de démarrage qui est raccordé à la broche de bobinage portant les tubes
vides et entraîne cette dernière avant que les tubes vides ne soient appliqués sur
la périphérie du premier rouleau de contact (11).
9. Bobinoir selon l'une des revendications 2 à 7,
caractérisé par le fait que
chacune des broches de bobinage est respectivement entraînée par un moteur à courant
triphasé avec convertisseur de fréquence et que le convertisseur de fréquence, qui
alimente le moteur à courant triphasé de la broche portant les bobines pleines, est
commandé en fonction du courant ou de la puissance absorbée du second rouleau de contact.
10. Bobinoir selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
les broches de bobinage sont montées mobiles en rotation sur un dispositif-révolver
(24) rotatif ou pivotable.
11. Bobinoir selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé par
un dispositif de va-et-vient à pales.