[0001] Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Wegeventil mit einem Körper, in dem eine
zentrale Öffnung und damit verbundene zuführende Kanäle und ableitende Kanäle sowie
Arbeitskanäle und Bypasskanäle vorgesehen sind, und mit einem in der zentralen Öffnung
angeordneten Steuerschieber, der einen mittleren Bund und endseitige Bunde, zwischen
denen Schaftabschnitte ausgebildet sind, und an einem Ende einen Bypassnut aufweist,
wobei die Arbeitskanäle sich senkrecht zur zentralen Öffnung erstrecken und jeweils
mit einem Rückschlagventil versehen sind.
[0002] Die hydraulischen Wegeventile werden bei Bau- und Strassenbaufahrzeugen sowie bei
Elektrostaplern und Diesel-Gabelstaplern verwendet.
[0003] Aus der US-A-4209031 ist bereits ein hydraulisches Wegeventil bekannt, das einen
Körper mit einer zentralen Öffnung und damit in Verbindung stehende zuleitende Kanäle,
ableitende Kanäle, Arbeitskanäle und Bypasskanäle aufweist. In der zentralen Öffnung
ist ein Steuerschie ber angeordnet, der für den Kontakt mit der Wand der zentralen
Öffnung einen mittleren Bund und endseitige Bunde sowie dazwischenliegende Schaftabschnitte
mit geringerem Durchmesser als die Bunde und in gleicher Anzahl vorgesehene Bypasskanäle
aufweist. Im Steuerschieber ist eine stufenartige Öffnung ausgebildet, in der ein
kleiner Kolben angeordnet ist. In die zwischen der stufenartigen Öffnung und der
Außenfläche des Steuerschiebers ausgebildete Wand ist eine Nut eingeschnitten. In
dem einem Arbeitskanal ist ein Rückschlagventil angeordnet, das über einen Stößel
gesteuert wird, der senkrecht zum Steuerschieber so gelagert ist, daß das eine Ende
seiner Stange in die Nut des Steuerschiebers vor dem kleinen Kolben ragt, während
das andere Ende der Stange mit dem Rückschlagventil verbunden ist.
[0004] Der Aufbau dieses bekannten Wegeventils ist sehr kompliziert. Zum Öffnen des Rückschlagventils
ist außerdem das Anlegen eines hohen Drucks erforderlich, der über die ganze Dauer
einer Operation, beispielsweise dem Absenken einer Last mit einem Diesel-Gabelstapler,
aufrecht erhalten werden muß, was einen hohen Energieaufwand bedeutet.
[0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, ein wesentlich einfacher
gebautes hydraulisches Wegeventil der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem
zur Verringerung des Energieaufwandes, vor allem beim Absenken einer Last mit Hilfe
eines Diesel-Gabelstaplers, nur eine geringe Betätigungskraft zum Öffnen des Rückschlagventils
erforderlich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die von den Schaftabschnitten
zwischen den Bunden und der Wand der zentralen Öffnung gebildeten Räume über einen
Hilfskanal verbunden sind.
[0007] Dabei kann der Hilfskanal im mittleren Bund des Steuerschiebers oder im Körper des
Wegeventils ausgebildet werden.
[0008] Das erfindungsgemäße Wegeventil hat einen einfachen Aufbau. Die für die Betätigung
der Rückschlagventile erforderliche Kraft ist relativ gering, so daß beispielsweise
beim Absenken einer Last bei dem Gabelstapler für die Rückschlagventilbetätigung nur
ein geringer Energieaufwand erforderlich ist.
[0009] Anhand von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 im Längsschnitt eine erste Ausführungsform eines hydraulischen Wegeventils
in Form einer doppelt wirkenden Vierwege-Dreistellungs-Steuereinheit,
Fig. 2 den Schnitt A-A von Fig. 1,
Fig. 3 im Längsschnitt eine zweite Ausführungsform eines hydraulischen Wegeventils
in Form einer einfach wirkenden Dreiwege-Dreistellungs-Steuereinheit und
Fig. 4 den Schnitt A-A von Fig. 2.
[0010] Das in Fig. 1 gezeigte Wegeventil in Form einer doppelt wirkenden Steuereinheit hat
einen Körper 1 mit einer zentralen Öffnung 2 , mit der nacheinander ein erster ableitender
Kanal 3 , ein erster Arbeitskanal 4 , ein zuführender Kanal 5 , ein zweiter Arbeitskanal
6 , ein zweiter ableitender Kanal 7 und ein Bypasskanal 8 verbunden sind. In der zentralen
Öffnung 2 ist ein Steuerschieber 9 angeordnet, der sich aus folgenden, hintereinander
angeordneten Teilen zusammensetzt: Einem ersten endseitigen Bund 10 , einem ersten
Schaftabschnitt 11 , einem mittleren Bund 12 , einem zweiten Schaftabschnitt 13 ,
einem zweiten endseitigen Bund 14 und einem Bypassnut 15 .
[0011] In dem Arbeitskanal 4 ist ein Rückschlagventil 17 , im Arbeitskanal 6 ein Rückschlagventil
18 angeordnet. In der Neutralstellung des Steuerschiebers 9 steht die Bypassnut 15
mit dem Bypasskanal 8 in Verbindung. Die ableitenden Kanäle 3 und 7 sind durch die
endseitigen Bunde 10 bzw. 14 abgedeckt. Der zuführende Kanal 5 ist durch den mittleren
Bund 12 abgedeckt. Die Schaftabschnitte 11 und 13 liegen axialsymmetrisch zu den Achsen
der Arbeitskanäle 4 und 6 . Die zwischen den entsprechenden Bunden und den Schaftabschnitten
11 und 13 und der Innenwand der zentralen Öffnung 2 gebildeten Räume sind bei der
in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform durch einen sich durch den mittleren Bund
12 erstreckenden Hilfskanal 16 verbunden.
[0012] Das in den Figuren 1 und 2 gezeigte hydraulische Wegeventil arbeitet folgendermaßen:
Wenn sich der Steuerschieber 9 in seiner Neutralstellung befindet, fließt von einer
Pumpe des Hydrauliksystems geförderte Hydraulikflüssigkeit über den Bypasskanal 8
und die Bypassnut 15 in einen Speicherbehälter zurück. Die mit Arbeitsräumen eines
von dem hydraulischen Wegeventils gesteuerten Hydroantriebs verbundenen Arbeitskanäle
4 und 6 werden von den Rückschlagventilen 17 bzw. 18 geschlossen.
[0013] Wenn der Steuerschieber 9 aus der Neutralstellung mit Hilfe eines nicht gezeigten
Antriebs beispielsweise nach oben verschoben wird, wird durch die Verschiebung der
Bypassnut 15 der Bypasskanal 8 geschlossen, wodurch die von der Pumpe geförderte Hydraulikflüssigkeit
über den zuführenden Kanal 5 zum ersten Arbeitskanal 4 geleitet wird, wodurch das
darin angeordnete Rückschlagventil 17 öffnet. Gleichzeitig liegt der Förderdruck
der Pumpe über den Hilfskanal 16 auch am zweiten Arbeitskanal 6 an, wodurch dessen
Rückschlagventil 18 aufgrund der herrschenden Druckverhältnisse mechanisch leicht
geöffnet werden kann. Das Öffnen und das Halten des Rückschlagventils 18 in der Offenstellung
erfolgt mechanisch über den Schaftabschnitt 13 des Steuerschiebers 9 . Gleichzeitig
setzt der zweite endseitige Bund 14 des Steuerschiebers 9 den zweiten ableitenden
Kanal 7 frei. Die von der Pumpe geförderte Hydraulikflüssigkeit wird durch den zuführenden
Kanal 5 vorbei am Rückschlagventil 17 einem Arbeitsraum eines Hydroantriebs zugeführt,
während die Hydraulikflüssigkeit aus dem anderen Arbeitsraum über das Rückschlagventil
18 und den zweiten ableitenden Kanal 7 in den Speicherbehälter zurückfließt. Bei
diesem Arbeitsvorgang geht nur ein minimaler Teil der Pumpendurchflußmenge verloren,
die über den Hilfskanal 16 in den Speicherbehälter eintritt.
[0014] Wenn sich der Steuerschieber wieder in der Neutralstellung befindet, fließt Hydraulikflüssigkeit
von der Pumpe über den Bypasskanal 8 in den Behälter zurück. Der mit dem Arbeitsraum
des Hydroantriebs verbundene Arbeitskanal 6 wird vom Rückschlagventil 18 geschlossen.
[0015] Wenn der Steuerschieber 9 aus seiner Neutralstellung nach unten bewegt wird, wird
der Bypasskanal 8 wieder gechlossen. Die von der Pumpe geförderte Hydraulikflüssigkeit
strömt durch den zuführenden Kanal 5 zum Arbeitskanal 6 , dessen Rückschlagventil
18 öffnet. Durch den durch den mittleren Bund 12 gehenden Hilfskanal 16 wird das erste
Rückschlagventil 17 des Arbeitskanals 4 mit Druck beaufschlagt, so daß es leicht geöffnet
werden kann.
[0016] Bei der in Figur 3 und 4 gezeigten Ausführungsform hat das als einzeln wirkende Steuereinheit
ausgebildete hydraulische Wegeventil nur einen Arbeitskanal 6 mit einem Rückschlagventil
18 . Im Körper 1 ist neben dem Bypasskanal 8 ein weiterer Bypasskanal 19 für das Zusammenwirken
mit der Bypassnut 15 vorgesehen. Anstelle des bei der Ausführungsform von Fig. 1 durch
ein mittleren Bund 12 hindurchgehenden Hilfskanals 16 ist im Körper 1 ein Hilfskanal
2 derart ausgebildet, daß er die von den Schaftabschnitten 11 und 13 zwischen den
Bunden und der Innenwand der zentralen Öffnung 2 gebildeten Räume in der Neutralstellung
des Steuerschiebers 9 verbindet.
[0017] Wenn der Steuerschieber des hydraulischen Wegeventils in der Ausführung der Figuren
3 und 4 beispielsweise nach unten bewegt wird, deckt der mittlere Bund 12 des Steuerschiebers
9 den Hilfskanal 20 ab, ehe der erste endseitige Bund 10 den ersten ableitenden Kanal
3 freigibt , so daß zunächst die gesamte geförderte Hydraulikflüssigkeit zum Rückflußraum
des Hydroantriebs geleitet wird. Wenn dann der Bypasskanal 8 geschlossen wird, liegt
der Förderdruck der Pumpe über den zuführenden Kanal 5 und den Hilfskanal 20 am Arbeitskanal
6 an,wodurch das Rückschlagventil 18 mit diesem Druck beaufschlagt wird und mechanisch
leicht geöffnet werden kann. Das Öffnen und Halten des Rückschlagventils 18 in der
Offenstellung erfolgt mechanisch durch den Schaftabschnitt 13 des Steuerschiebers
9 . Wenn der zweite endseitige Bund 14 des Steuerschiebers 9 den zweiten ableitenden
Kanal 7 freigibt, strömt die Hydraulikflüssigkeit aus dem Arbeitsraum des Hydroantriebs
über das Rückschlagventil 18 und den zweiten ableitenden Kanal 7 in den Speicherbehälter
zurück. Gleichzeitig kommt die Bypassnut 15 mit dem zweiten Bypasskanal 19 in Fluchtung,
so daß von der Pumpe geförderte Hydraulikflüssigkeit in den Behälter zurückströmen
kann.
1. Hydraulische Wegeventil mit einem Körper (1), in dem eine zentrale Öffnung (2)
und damit verbundene zuführende Kanäle (5) und ableitende Kanäle (3, 7) sowie Arbeitskanäle
(4, 6) und Bypasskanäle (8, 19) vorgesehen sind, und mit einem in der zentralen Öffnung
(2) angeordneten Steuerschieber (9), der einen mittleren Bund (12) und endseitige
Bunde (10, 14), zwischen denen Schaftabschnitte (11, 13) ausgebildet sind, und an
einem Ende eine Bypassnut (15) aufweist, wobei die Arbeitskanäle (4, 6) sich senkrecht
zur zentralen Öffnung (2) erstrecken und jeweils mit einem Rückschlagventil (17,
18) versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Schaftabschnitten (11, 13) zwischen den Bunden (10, 12, 14) und der
Wand der zentralen Öffnung (2) gebildeten Räume über einen Hilfskanal (16, 20) verbunden
sind.
2. Hydraulisches Wegeventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskanal (16) im mittleren Bund (12) des Steuerschiebers (9) ausgebildet
ist.
3. Hydraulisches Wegeventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskanal (20) im Körper (1) ausgebildet ist.