(19)
(11) EP 0 214 434 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.1987  Patentblatt  1987/12

(21) Anmeldenummer: 86110317.4

(22) Anmeldetag:  25.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C10M 141/10
// (C10N30/06, 50:00, 70:00),(C10M141/10, 125:00, 137:04, 137:06, 137:10)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 09.09.1985 CH 3880/85

(71) Anmelder:
  • LONZA AG
    CH-3945 Gampel/Wallis (CH)
  • CIBA-GEIGY AG
    4002 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Kristen, Ulrich, Dr.
    Rheinfelden (Kanton Aargau) (CH)
  • Häring, Ulrich, Dr.
    Riehen (Kanton Basel-Stadt) (CH)
  • Fischer, Francis, Dr.
    Sins (Kanton Aargau) (CH)
  • Cron, Alain, Dr.
    Hildisrieden (Kanton Luzern) (CH)

(74) Vertreter: von Füner, Alexander, Dr. et al
Patentanwälte v. Füner, Ebbinghaus, Finck, Postfach 95 01 60
D-81517 München
D-81517 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schmierwirkstoff in pulvriger bis pastöser Form


    (57) Verbindungen, erhältlich durch Mischen und/oder, gege­benenfalls gleichzeitiges, Mahlen eines vorzugsweise flüssigen Phosphats und einer Festschmierstoffkompo­nente, wie Graphit, eignen sich vorzüglich als Addi­tive für Schmierstoffe.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Verbindungen, welche durch Mischen und/­oder Mahlen eines Phosphats und einer Festschmierstoffkompo­nente erhältlich sind, sowie solche Verbindungen in gemischter und/oder gemahlener Form enthaltende Schmierstoffe.

    [0002] Es ist bekannt, Schmierstoffen, wie Oelen oder Fetten, einen Festschmierstoff, beispielsweise Molybdändisulfid oder Graphit, beizumischen. In der DE-OS 21 04 041 und DE-OS 29 21 620 wird beschrieben, Schmierölen die Additionsprodukte von Dialkyldi­thiophosphorsäuren als Schmierstoffadditive in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.% zuzumischen.

    [0003] Nachteile der Festschmierstoffe war beispielsweise die Korro­sivität des Molybdändisulfids enerseits, oder die schlechte Haftung des Graphits auf metallischen Oberflächen andererseits. Um eine erkennbare Verbesserung der Schmierleistung zu erzie­len, müssen Zusätze von Additionsverbindungen von Phosphaten in verhältnismässig grossen Mengen angewendet werden.

    [0004] Es wurde überraschend eine Klasse von Verbindungen gefunden, welche sich durch leichte Verarbeitbarkeit und leichte Hand­habung auszeichnet, eine hohe Schmierleistung aufweist, nicht korrosiv wirkt und eine extreme Hochdruckfestigkeit zeigt.

    [0005] Die vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen erhältlich durch Mischen und/oder Mahlen eines Phosphats und einer Fest­schmierstoffkomponente.

    [0006] Die erfindungsgemäss einzusetzenden Phosphate sind bekannte Ver­bindungen und z.B. in der DE-OS 21 04 041, der US-PS 4 456 539 und der US-PS 3 919 158 beschrieben.

    [0007] Es handelt sich dabei beispielsweise um Phosphate der allgemei­nen Formeln I, II oder III

    worin R¹ und R² unabhängig voneinander C₁-C₂₅ Alkyl oder unsub­stituiertes oder mit 1 bis 3 C₁-C₈ Alkylgruppen substituiertes Phenyl oder Naphthyl sind, X and Y unabhängig voneinander Sauerstoff oder Schwefel bedeuten, R³ C₁-C₅ Alkyl ist, R⁴ ein Alkoxyrest ist, der sich von einem aliphatischen C₂-C₂₀ Alkohol mit 1 bis 4 Hydroxygruppen ableitet, R⁵ Wasserstoff oder C₁-C₃ Alkyl ist, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander C₁-C₂₀ Alkyl, C₅-­C₈ Cycloalkyl oder unsubstituiertes oder mit 1 bis 3 C₁-C₈ Al­kylgruppen substituiertes Phenyl oder Naphthyl bedeuten, M ein Metallkation oder Ammonium ist, n eine ganze, der Wertigkeit des Kations M entsprechende Zahl ist und t eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist, welche der Funktionalität des Alkohols entspricht, von welchem sich der Rest R⁴ ableitet, und m 0 bis 3 bedeutet.

    [0008] Die Bedeutungen von R¹, R², M und n kann der US-PS 4 456 539 entnommen werden. Bevorzugt ist mindestens eine der Reste X und Y Schwefel, insbesondere aber beide. M bedeutet vorzugs­weise Zn.

    [0009] R³ is in der US-PS 3 919 158 definiert. Die bevorzugte Bedeu­tung von R³ ist iso-Propyl und von m 1, 2 oder 3, sowie Mischungen davon.

    [0010] Die Bedeutungen von R⁴, R⁵, R⁶, R⁷ und t sind der DE-OS 21 04 041 zu entnehmen. Bevorzugt ist mindestens einer der Reste X und Y Schwefel, insbesondere aber beide. Von besonderem Inter­esse ist das Phosphat (iso-C₃H₇O)₂P(S)-S-CH₂CH₂COOC₂H₅.

    [0011] Vorzugsweise werden 10 bis 50 Gew.% des Phosphats eingesetzt. Besonderes Interesse gilt flüssigen Phosphaten.

    [0012] Die Festschmierstoffkomponente bzw. deren Mischungen wird ins­besondere in Mengen von 50 bis 90 Gew.% angewendet und kann aus der Reihe Graphit, den Bisulfiden und Seleniden Des Mo, Nb, Ta, Ti und W, Bornitrid, Bleisulfid, aus den Interkalationsver­bindungen von Graphit mit den Metallchloriden NiCl₂, CoCl₂, CrCl₃, YCl₃, PtCl₄, RuCl₃, PdCl₃, RhCl₃, AlCl₃, von Graphit mit den Metallen Co, Ni, Fe, Cu, Rh, Pt, Od, Ru, und den Graphit­fluoriden (CFx)n, wobei x grösser als 1 ist, ausgewählt wer­den.

    [0013] Die Festschmierstoffkomponente kann sowohl homogen sein, als auch ein Gemisch der genannten Festschmierstoffkomponenten unter sich darstellen.

    [0014] Zweckmässig wird als Festschmierstoff ein Graphit in Schmier­stoffqualität, mit einem Kohlenstoffgehalt von grösser als 85% und vorzugsweise grösser als 90%, und einer Kristallitlänge von Lc von grösser als 50 nm und vorzugsweise grösser als 60 nm, eingesetzt.

    [0015] Besonders bevorzugte Verbindungen enthalten 5 bis 35 Gew.% der Verbindung (iso-C₃H₇O)₂P(S)-S-CH₂-CH₂COOC₂H₅ und 65 bis 95 Gew.% eines Graphits in Schmierstoffqualität mit einem Kohlen­stoffgehalt von grösser als 95% und vorzugsweise grösser als 90% und einer Kristallitlänge Lc von grösser als 50 nm under vor­zugsweise von grösser als 60 nm.

    [0016] Die erfindungsgemässen Verbindungen werden derart hergestellt, dass die Festschmierstoffkomponente in Gegenwart des Phosphats durch stetes Vermischen in unmittelbarem Kontakt zueinander stehen, wobei aktive Bruchflächen erzeugt werden können.

    [0017] Dieses Herstellungsverfahren kann demnach auch einen gleich­zeitigen Misch- und Mahlprozess darstellen, wobei zweckmässig neue Bruchflächen an den einzelnen Partikeln der Festschmier­stoffkomponente durch eine Misch- und/oder Mahloperation, vor­zugsweise in einer Kugelmühle, erzeugt werden.

    [0018] Als Mühlen, ausser der Kugelmühle, können allgemein Mühlen mit losen Mahlwerkzeugen, Prallzerkleinerungsmaschinen, z.B. Ham­mermühlen, Prallmühlen, Strahlmühlen, oder im Sinne einer Nass­mahlung kann auch ein Walzenstahl angewendet werden.

    [0019] Es ist auch möglich, die Schmierstoffkomponenten im Sinne einer Nassmahlung in einer der genannten und für eine Nassmahlung ge­eigneten Mühle zu mahlen, indem das Phosphat gleichzeitig als Mahlflüssigkeit dient, oder dass die Mahlung beispielsweise in Gegenwart eines flüssigen Schmierstoffes oder eines Lösungs­mittels für das Phosphat ausgeführt wird.

    [0020] Es kann ferner zweckmässig sein, die Schmierwirkstoffkomponente vorzumischen, z.B. in einem Kneter, und das vorgemischte Pro­dukt, wie beschrieben, einer Mahlung zu unterwerfen.

    [0021] Die erfindungsgemässen Verbindungen sind als Zusätze zu Schmierstoffen besonders geeignet und führen zu einer Verbes­serung der Hochdruck- und Antiverschleiss-Eigenschaften, eben­so ist auch auf ihre antikorrosive Wirkung hinzuweisen. Ausser­dem ist schliesslich die Herstellung von sogenannten Master­batches möglich.

    [0022] Die erfindungsgemässen Verbindungen wirken schon in sehr ge­ringen Mengen als Additive in Schmierstoffen. Sie werden den Schmierstoffen in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.%, vorzugs­weise in einer Menge von 0,5 bis 6 Gew.%, bezogen auf den Schmierstoff, zugesetzt. Die in Frage kommenden Schmierstoffe sind dem Fachmann geläufig und z.B. in "Schmierstoffe und ver­wandte Produkte" (Verlag Chemie, Weinheim, 1982) beschrieben. Besonders geeignet sind neben Schmierfetten z.B. Mineralöle, Poly-α-Olefine, Schmierstoffe auf Esterbasis, Phosphate, Gly­cole und Polyalkylenglycole.

    [0023] Die Schmierstoffe können zusätzlich andere Additive enthalten, die zugegeben werden, um die Grundeigenschaften von Schmier­stoffen noch weiter zu verbessern; dazu gehören: Antioxidan­tien, Metallpassivatoren, Rostinhibitoren, Viskositätsindex­Verbesserer, Stockpunkterniedriger, Dispergiermittel, Detergen­tien, Hochdruck-Zusätze und Antiverschleiss-Additive.

    Beispiele für phenolische Antioxidantien



    [0024] 

    1. Alkylierte Monophenole
    2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol
    2,6-Di-tert-butylphenol
    2-Tert-butyl-4,6-dimethylphenol
    2,6-Di-tert-butyl-4-ethylphenol
    2,6-Di-tert-butyl-4-ethylphenol
    2,6-Di-tert-butyl-4-n-butylphenol
    2,6-Di-tert-butyl-4-iso-butylphenol
    2,6-Di-cyclopentyl-4-methylphenol
    2-(α-Methylcyclohexyl)-4,6-dimethylphenol
    2,6-Di-octadecyl-4-methylphenol
    2,4,6-Tri-cyclohexylphenol
    2-Tert-butylphenol

    2. Alkylierte Hydrochinone
    2,6-Di-tert-butyl-4-methoxyphenol
    2,5-Di-tert-butyl-hydrochinon
    2,5-Di-tert-amyl-hydrochinon
    2,6-Diphenyl-4-octadecyloxyphenol

    3. Hydroxylierte Thiodiphenylether
    2,2′-Thio-bis-(6-tert-butyl-4-methylphenol)
    2,2′-Thio-bis-(4-octylphenol)
    4,4′-Thio-bis-(6-tert-butyl-3-methylphenol
    4,4′-Thio-bis-(6-tert-butyl-2-methylphenol)

    4. Alkyliden-Bisphenole
    2,2′-Methylen-bis-(6-tert-butyl-4-methylphenol)
    2,2′-Methylen-bis-(6-tert-butyl-4-ethylphenol)
    2,2′-Methylen-bis-[4-methyl-6-(α-methylcyclohexyl)-phenol]
    2,2′-Methylen-bis-(4-methyl-6-cyclohexylphenol)
    2,2′-Methylen-bis-(6-nonyl-4-methylphenol)
    2,2′-Methylen-bis-(4,6-di-tert-butylphenol)
    2,2′-Ethyliden-bis-(4,6-di-tert-butylphenol)
    2,2′-Ethyliden-bis-(6-tert-butyl-4-sec-butylphenol)
    2,2′-Methylen-bis-[8-(α-methylbenzyl)-4-nonylphenol]
    2,2′-Methylen-bis-[6-(α,α-dimethylbenzyl)-4-nonylphenol]
    4,4′-Methylen-bis-(2,6-di-tert-butylphenol)
    4,4′-Methylen-bis-(6-tert-butyl-2-methylphenol)
    1,1-Bis-(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)-butan
    2,6-Di-(3-tert-butyl-5-methyl-2-hydroxybenzyl)-4-methylphenol
    1,1,3-Tris-(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)-3-n-dode­cyl-mercaptobutan
    Ethylenglycol-bis-[3,3-bis-(3′-tert-butyl-4′-hydroxyphenyl)-­butyrat]
    Di-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)-dicyclopentadien
    Di-(2-(3′-tert-butyl-2′-hydroxy-5′-methyl-benzyl)-6-tert-­butyl-4-methylphenyl]-terephthalat.

    Benzylverbindungen
    1,3,5-Tri-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-2,4,6-trimethyl­benzol
    Di-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-sulfid
    3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl-mercaptoessigsäure-isooctyl­ester
    Bis-(4-tert-butyl-3-hydroxy-2,6-dimethylbenzyl)-dithiol-tere­phthalat
    1,3,5-Tris-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-isocyanurat 1,3,5-Tris-(4-tert-butyl-3-hydroxy-2,6-dimethylbenzyl)-iso­cyanurat
    3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonsäure-dioctadecyl­ester
    3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonsäure-monoethylester-­calcium-salz

    6. Acylaminophenole
    4-Hydroxy-laurinsäureanilid
    4-Hydroxy-stearinsäureanilid
    2,4-Bis-octylmercapto-6-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyanilino)-­s-triazin
    N-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-carbaminsäureoctylester

    7. Ester der β-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure
    - mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, wie z.B. mit

    8. Ester der β-(5-tert-butyl-4-hydroxy-3-methylphenyl)-propion­säure
    mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, wie z.B. mit

    9. Amide der β-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure
    wie z.B.
    N,N′-Di-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)-hexa­methylendiamin
    N,N′-Di-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)-trimethy­lendiamin
    N,N′-Di-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)-hydrazin


    Beispiele für aminische Antioxidantien:



    [0025] N,N′-Di-isopropyl-p-phenylendiamin
    N,N′-Di-sec-butyl-p-phenylendiamin
    N,N′-Bis-(1,4-dimethyl-pentyl)-p-phenylendiamin
    N,N′-Bis-(1-ethyl-3-methyl-pentyl)-p-phenylendiamin
    N,N′-Bis-(1-methyl-heptyl)-p-phenylendiamin
    N,N′-Diphenyl-p-phenylendiamin
    N,N′-Di-(naphthyl)-2)-p-phenylendiamin
    N-Isopropyl-N′-phenyl-p-phenylendiamin
    N-(1,3-Dimethyl-butyl)-N′-phenyl-p-phenylendiamin
    N-(1-Methyl-heptyl)-N′-phenyl-p-phenylendiamin
    N-Cyclohexyl-N′-phenyl-p-phenylendiamin
    4-(p-Toluol-sulfonamido)-diphenylamin
    N,N′-Dimethyl-N,N′-di-sec-butyl-p-phenylendiamin
    Diphenylamin
    4-Isopropoxy-diphenylamin
    N-Phenyl-1-naphthylamin
    N-Phenyl-2-naphthylamin
    octyliertes Diphenylamin
    4-n-Butylamino-phenol
    4-Butyrylamino-phenol
    4-Nonanoylamino-phenol
    4-Dodecanoylamino-phenol
    4-Octadecanoylamino-phenol
    Di-(4-methoxy-phenyl)-amin
    2,6-Di-tert-butyl-4-dimethylamino-methyl-phenol
    2,4′-Diamino-diphenylmethan
    4,4′-Diamino-diphenylmethan
    N,N,N′,N′-Tetramethyl-4,4′-diamino-diphenylmethan
    1,2-Di-[(2-methyl-phenyl)-amino]-ethan
    1,2-Di-(phenylamino)-propan
    (o-Tolyl)-biguanid
    Di-[4-(1′,3′-dimethyl-butyl)-phenyl]-amin
    tert-octyliertes N-Phenyl-1-naphthylamin
    Gemisch aus mono- und dialkylierten tert-Butyl-/tert-Octyldi­phenylaminen

    Beispiele für Metallpassivatoren sind:



    [0026] für Kupfer, z.B.:
    Triazole, Benztriazole, Tetrahydrobenztriazol, 2-Mercaptobenz­thiazol, 2,5-Dimercaptothiadiazol, Salicyliden-propylendiamin, Salze von Salicyl-aminoguanidin.

    Beispiele für Rost-Inhibitoren sind:



    [0027] 

    a) Organische Säuren, ihre Ester, Metallsalze und Anhydride, z.B.:
    N-Oleoyl-sarcosin, Sorbitan-mono-oleat, Blei-naphthenat, Dodecenylbernsteinsäure-anhydrid, Alkenylbernsteinsäure­halbester, 4-Nonylphenoxy-essigsäure.

    b) Stickstoffhaltige Verbindungen, z.B.:

    I. Primäre, sekundäre oder tertiäre aliphatische oder cycloaliphatische Amine und Amin-Salze von organischen und anorganischen Säure, z.B. öllösliche Alkylammoniumcarboxy­late.

    II. Heterocyclische Verbindungen, z.B.:
    Substituierte Imidazoline und Oxazoline.

    c) Phosphorhaltige Verbindungen, z.B.:
    Aminsalze von Phosphorsäurepartialestern.

    d) Schwefelhaltige Verbindungen, z.B.:
    Barium-dinonylnaphthalin-sulfonate, Calciumpetroleum-sul­fonate.


    Beispiele für Viskositätsindex-Verbesserer sind z.B.:



    [0028] Polymethacrylate, Vinylpyrrolidon/Methacrylat-Copolymere, Poly­butene, Olefin-Copolymere, Styrol/Acrylat-Copolymere.

    Beispiele für Stockpunkterniedriger sind z.B.:



    [0029] Polymethacrylat, alkylierte Naphthalinderivate.

    Beispiele für Dispergiermittel/Tenside sind z.B.:



    [0030] Polybutenylbernsteinsäure-imide, Polybutenylphosphonsäurederi­vate, basiche Magnesium-, Calcium- und Bariumsulfonate und -phenolate.

    Beispiele für Verschleissschutz-Additive sind z.B.:



    [0031] Schwefel, Schwefel und/oder Phosphor und/oder Halogen enthal­tende Verbindungen, wie z.B. geschwefelte pflanzliche Oele, Zinkdialkyldithiophosphate, Tritolyl-phosphat, chlorierte Paraffine, Alkyl- und Aryldisulfide.

    [0032] Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Er­findung:

    Beispiel 1



    [0033] Es wurden 8 kg Graphit (99.9% Kohlenstoffgehalt, Kristallit­länge Lc von grösser als 100 nm) und 4 kg Phosphat der Formel (iso-C₃H₇O)₂P(S)-S-CH₂CH₂COOC₂H₅ in einem Kneter bis zur Homo­genität vorgemischt und danach wurde das Gemisch in eine Kugel­mühle übergeführt. Das Mahlen erfolgte über einen Zeitraum von 30 Minuten. Es konnte dann der Mühle eine leicht pastöse Masse entnommen werden.

    [0034] Als Testmatrix für die Wirksamkeit der erfindungsgemässen Ver­bindung wurde ein Basisfett der Konsistenz NLGI2 (Lithium-12-­Hydroxystearat) verwendet.

    [0035] Es wurden Schmierstoffe, enthaltend jeweils 2 Gew.% und 6 Gew.% des erfindungsgemässen Schmierwirkstoffes im Basisfett vorbe­reitet und verschiedenen Messungen unterzogen.

    Beispiel 2



    [0036] Mit dem Shell-Vierkugel-Apparat (IP 239/73 "Extreme pressure and wear lubricant test for oils and greases" Four-Ball ma­chine) wurde folgender Wert bestimmt:
    W.L. = Weld load (Schweisslast). Das ist die Last, bei der die 4 Kugeln innerhalb von 10 Sekunden zusammenschweissen.




    Ansprüche

    1. Verbindungen, erhältlich durch Mischen und/oder Mahlen eines Phosphats und einer Festschmierstoffkomponente.
     
    2. Verbindungen nach Anspruch 1, erhältlich durch Mischen und gleichzeitiges Mahlen eines Phosphates und einer Fest­schmierstoffkomponente.
     
    3. Verbindungen gemäss Anspruch 1 oder 2, erhältlich aus 10 bis 50 Gew.% eines Phosphats und 50 bis 90 Gew.% einer Fest­schmierstoffkomponente.
     
    4. Verbindungen gemäss Anspruch 1 oder 2, erhältlich aus einem flüs­sigen Phosphat.
     
    5. Verbindungen gemäss Anspruch 3 und/oder 4, erhältlich aus einem Phos­phat der allgemeinen Formeln I, II oder III

    worin R¹ und R² unabhängig voneinander C₁-C₂₅ Alkyl oder unsubstituiertes oder mit 1 bis 3 C₁-C₈ Alkylgruppen sub­stituiertes phenyl oder Naphthyl sind, X und Y unabhängig voneinander Sauerstoff oder Schwefel bedeuten, R³ C₁-C₅ Alkyl ist, R⁴ ein Alkoxyrest ist, der sich von einem ali­phatischen C₂-C₂₀ Alkohol mit 1 bis 4 Hydroxygruppen ablei­tet, R⁵ Wasserstoff oder C₁-C₃ Alkyl ist, R⁶ und R⁷ unab­hängig voneinander C₁-C₂₀ Alkyl, C₅-C₈ Cycloalkyl oder un­substituiertes oder mit 1 bis 3 C₁-C₈ Alkylgruppen substi­tuiertes Phenyl oder Naphthyl bedeuten, M ein Metallkation oder Ammonium ist, n eine ganze, der Wertigkeit des Kations M entsprechende Zahl ist und t eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist, welche der Funktionalität des Alkohols entspricht, von welchem sich der Rest R⁴ ableitet, und m 0 bis 3 bedeutet.
     
    6. Verbindungen gemäss Anspruch 5, welche sich von einem Phos­phat der Formel I ableiten.
     
    7. Verbindungen gemäss Anspruch 5, welche sich von einem Phos­phat der Formel II ableiten.
     
    8. Verbindungen gemäss Anspruch 5, welche sich von einem Phos­phat der Formel III ableiten.
     
    9. Verbindungen gemäss Anspruch 8, welche sich von (iso-C₃H₇O)₂P(S)-S-CH₂CH₂COOC₂H₅ ableiten.
     
    10. Verbindungen gemäss einem der Ansprüche 1-9, erhältlich aus einer oder mehreren Festschmierstoffkomponenten aus der Reihe Graphit, Bisulfide und Selenide des Mo, Nb, Ta, Ti und W, Bornitrid, Bleisulfid, den Interkalationsverbindungen von Graphit mit den Metallchloriden NiCl₂, CoCl₂, FeCl₃, CuCl₂, CrCl₃, YCl₃, PtCl₄, RuCl₃, PdCl₂, RhCl₃, AlCl₃, von Graphit mit den Metallen Co, Ni, Fe, Cu, Rh, Pt, Pd, Ru, und von Gra­phitfluoriden (CFx)n, wobei x grösser als 1 ist.
     
    11. Verbindungen gemäss einem der Ansprüche 1-10, erhältlich aus Graphit in Schmierstoffqualität, mit einem Kohlenstoffgehalt von grös­ser als 85% und einer Kristallitlänge Lc von grösser als 50 nm.
     
    12. Verbindungen gemäss Anspruch 1 oder 2, erhältlich aus 5 bis 35 Gew.% der Verbindung
    (iso-C₃H₇O)₂P(S)-S-CH₂CH₂COOC₂H₅
    und 65 bis 95 Gew.% eines Graphits in Schmierstoffqualität mit einem Kohlenstoffgehalt von grösser als 85% und vor­zugsweise grösser als 90% und einer Kristallitlänge Lc von grösser als 50 nm, vorzugsweise grösser als 60 nm.
     
    13. Verbindungen gemäss Anspruch 1 oder 2, erhältlich aus 10 bis 50 Gew.% Phosphat und 50 bis 90 Gew.% einer Festschmierstoff­komponente, wobei die Festschmierstoffkomponente unter Aus­bilding aktiver Bruchflächen mit dem Phosphat vermischt und/oder zweckmässig gemahlen, vorzugsweise gemischt und gleichzeitig gemahlen wird.
     
    14. Verbindungen gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die neuen Bruchflächen durch eine Misch- und Mahlope­ration in einer Kugelmühle erzeugt werden.
     
    15. Verfahren zur Herstellung von Schmierwirkstoffen in pulv­riger bis pastöser Form für Schmieröle und Schmierfette, dadurch gekennzeichnet, dass 10 bis 50 Gew.% Phosphat und 50 bis 90 Gew.% mindestens einer Festschmierstoffkomponente in einer Misch- und/oder Zerkleinerungsvorrichtung in gegen­seitigen Kontakt gebracht werden.
     
    Verfahren gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Phosphat und die Festschmierstoffkomponenten in einer Misch- und/oder Zerkleinerungsvorrichtung in gegenseitigen Kontakt gebracht werden, wobei unter Ausbildung stets neuer Bruchflächen an den einzelnen Partikeln der Festschmier­stoffkomponenten die Bestandteile innig vermischt werden.
     
    17. Schmierstoff, enthaltend Verbindungen gemäss einem der Ansprüche 1-9.