[0001] Die Erfindung betrifft Verbindungen, welche durch Mischen und/oder Mahlen eines
Phosphats und einer Festschmierstoffkomponente erhältlich sind, sowie solche Verbindungen
in gemischter und/oder gemahlener Form enthaltende Schmierstoffe.
[0002] Es ist bekannt, Schmierstoffen, wie Oelen oder Fetten, einen Festschmierstoff, beispielsweise
Molybdändisulfid oder Graphit, beizumischen. In der DE-OS 21 04 041 und DE-OS 29 21
620 wird beschrieben, Schmierölen die Additionsprodukte von Dialkyldithiophosphorsäuren
als Schmierstoffadditive in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.% zuzumischen.
[0003] Nachteile der Festschmierstoffe war beispielsweise die Korrosivität des Molybdändisulfids
enerseits, oder die schlechte Haftung des Graphits auf metallischen Oberflächen andererseits.
Um eine erkennbare Verbesserung der Schmierleistung zu erzielen, müssen Zusätze von
Additionsverbindungen von Phosphaten in verhältnismässig grossen Mengen angewendet
werden.
[0004] Es wurde überraschend eine Klasse von Verbindungen gefunden, welche sich durch leichte
Verarbeitbarkeit und leichte Handhabung auszeichnet, eine hohe Schmierleistung aufweist,
nicht korrosiv wirkt und eine extreme Hochdruckfestigkeit zeigt.
[0005] Die vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen erhältlich durch Mischen und/oder
Mahlen eines Phosphats und einer Festschmierstoffkomponente.
[0006] Die erfindungsgemäss einzusetzenden Phosphate sind bekannte Verbindungen und z.B.
in der DE-OS 21 04 041, der US-PS 4 456 539 und der US-PS 3 919 158 beschrieben.
[0007] Es handelt sich dabei beispielsweise um Phosphate der allgemeinen Formeln I, II
oder III
worin R¹ und R² unabhängig voneinander C₁-C₂₅ Alkyl oder unsubstituiertes oder mit
1 bis 3 C₁-C₈ Alkylgruppen substituiertes Phenyl oder Naphthyl sind, X and Y unabhängig
voneinander Sauerstoff oder Schwefel bedeuten, R³ C₁-C₅ Alkyl ist, R⁴ ein Alkoxyrest
ist, der sich von einem aliphatischen C₂-C₂₀ Alkohol mit 1 bis 4 Hydroxygruppen ableitet,
R⁵ Wasserstoff oder C₁-C₃ Alkyl ist, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander C₁-C₂₀ Alkyl,
C₅-C₈ Cycloalkyl oder unsubstituiertes oder mit 1 bis 3 C₁-C₈ Alkylgruppen substituiertes
Phenyl oder Naphthyl bedeuten, M ein Metallkation oder Ammonium ist, n eine ganze,
der Wertigkeit des Kations M entsprechende Zahl ist und t eine ganze Zahl von 1 bis
4 ist, welche der Funktionalität des Alkohols entspricht, von welchem sich der Rest
R⁴ ableitet, und m 0 bis 3 bedeutet.
[0008] Die Bedeutungen von R¹, R², M und n kann der US-PS 4 456 539 entnommen werden. Bevorzugt
ist mindestens eine der Reste X und Y Schwefel, insbesondere aber beide. M bedeutet
vorzugsweise Zn.
[0009] R³ is in der US-PS 3 919 158 definiert. Die bevorzugte Bedeutung von R³ ist iso-Propyl
und von m 1, 2 oder 3, sowie Mischungen davon.
[0010] Die Bedeutungen von R⁴, R⁵, R⁶, R⁷ und t sind der DE-OS 21 04 041 zu entnehmen. Bevorzugt
ist mindestens einer der Reste X und Y Schwefel, insbesondere aber beide. Von besonderem
Interesse ist das Phosphat (iso-C₃H₇O)₂P(S)-S-CH₂CH₂COOC₂H₅.
[0011] Vorzugsweise werden 10 bis 50 Gew.% des Phosphats eingesetzt. Besonderes Interesse
gilt flüssigen Phosphaten.
[0012] Die Festschmierstoffkomponente bzw. deren Mischungen wird insbesondere in Mengen
von 50 bis 90 Gew.% angewendet und kann aus der Reihe Graphit, den Bisulfiden und
Seleniden Des Mo, Nb, Ta, Ti und W, Bornitrid, Bleisulfid, aus den Interkalationsverbindungen
von Graphit mit den Metallchloriden NiCl₂, CoCl₂, CrCl₃, YCl₃, PtCl₄, RuCl₃, PdCl₃,
RhCl₃, AlCl₃, von Graphit mit den Metallen Co, Ni, Fe, Cu, Rh, Pt, Od, Ru, und den
Graphitfluoriden (CF
x)
n, wobei x grösser als 1 ist, ausgewählt werden.
[0013] Die Festschmierstoffkomponente kann sowohl homogen sein, als auch ein Gemisch der
genannten Festschmierstoffkomponenten unter sich darstellen.
[0014] Zweckmässig wird als Festschmierstoff ein Graphit in Schmierstoffqualität, mit einem
Kohlenstoffgehalt von grösser als 85% und vorzugsweise grösser als 90%, und einer
Kristallitlänge von L
c von grösser als 50 nm und vorzugsweise grösser als 60 nm, eingesetzt.
[0015] Besonders bevorzugte Verbindungen enthalten 5 bis 35 Gew.% der Verbindung (iso-C₃H₇O)₂P(S)-S-CH₂-CH₂COOC₂H₅
und 65 bis 95 Gew.% eines Graphits in Schmierstoffqualität mit einem Kohlenstoffgehalt
von grösser als 95% und vorzugsweise grösser als 90% und einer Kristallitlänge L
c von grösser als 50 nm under vorzugsweise von grösser als 60 nm.
[0016] Die erfindungsgemässen Verbindungen werden derart hergestellt, dass die Festschmierstoffkomponente
in Gegenwart des Phosphats durch stetes Vermischen in unmittelbarem Kontakt zueinander
stehen, wobei aktive Bruchflächen erzeugt werden können.
[0017] Dieses Herstellungsverfahren kann demnach auch einen gleichzeitigen Misch- und Mahlprozess
darstellen, wobei zweckmässig neue Bruchflächen an den einzelnen Partikeln der Festschmierstoffkomponente
durch eine Misch- und/oder Mahloperation, vorzugsweise in einer Kugelmühle, erzeugt
werden.
[0018] Als Mühlen, ausser der Kugelmühle, können allgemein Mühlen mit losen Mahlwerkzeugen,
Prallzerkleinerungsmaschinen, z.B. Hammermühlen, Prallmühlen, Strahlmühlen, oder
im Sinne einer Nassmahlung kann auch ein Walzenstahl angewendet werden.
[0019] Es ist auch möglich, die Schmierstoffkomponenten im Sinne einer Nassmahlung in einer
der genannten und für eine Nassmahlung geeigneten Mühle zu mahlen, indem das Phosphat
gleichzeitig als Mahlflüssigkeit dient, oder dass die Mahlung beispielsweise in Gegenwart
eines flüssigen Schmierstoffes oder eines Lösungsmittels für das Phosphat ausgeführt
wird.
[0020] Es kann ferner zweckmässig sein, die Schmierwirkstoffkomponente vorzumischen, z.B.
in einem Kneter, und das vorgemischte Produkt, wie beschrieben, einer Mahlung zu
unterwerfen.
[0021] Die erfindungsgemässen Verbindungen sind als Zusätze zu Schmierstoffen besonders
geeignet und führen zu einer Verbesserung der Hochdruck- und Antiverschleiss-Eigenschaften,
ebenso ist auch auf ihre antikorrosive Wirkung hinzuweisen. Ausserdem ist schliesslich
die Herstellung von sogenannten Masterbatches möglich.
[0022] Die erfindungsgemässen Verbindungen wirken schon in sehr geringen Mengen als Additive
in Schmierstoffen. Sie werden den Schmierstoffen in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.%,
vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 6 Gew.%, bezogen auf den Schmierstoff, zugesetzt.
Die in Frage kommenden Schmierstoffe sind dem Fachmann geläufig und z.B. in "Schmierstoffe
und verwandte Produkte" (Verlag Chemie, Weinheim, 1982) beschrieben. Besonders geeignet
sind neben Schmierfetten z.B. Mineralöle, Poly-α-Olefine, Schmierstoffe auf Esterbasis,
Phosphate, Glycole und Polyalkylenglycole.
[0023] Die Schmierstoffe können zusätzlich andere Additive enthalten, die zugegeben werden,
um die Grundeigenschaften von Schmierstoffen noch weiter zu verbessern; dazu gehören:
Antioxidantien, Metallpassivatoren, Rostinhibitoren, ViskositätsindexVerbesserer,
Stockpunkterniedriger, Dispergiermittel, Detergentien, Hochdruck-Zusätze und Antiverschleiss-Additive.
Beispiele für phenolische Antioxidantien
[0024]
1. Alkylierte Monophenole
2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol
2,6-Di-tert-butylphenol
2-Tert-butyl-4,6-dimethylphenol
2,6-Di-tert-butyl-4-ethylphenol
2,6-Di-tert-butyl-4-ethylphenol
2,6-Di-tert-butyl-4-n-butylphenol
2,6-Di-tert-butyl-4-iso-butylphenol
2,6-Di-cyclopentyl-4-methylphenol
2-(α-Methylcyclohexyl)-4,6-dimethylphenol
2,6-Di-octadecyl-4-methylphenol
2,4,6-Tri-cyclohexylphenol
2-Tert-butylphenol
2. Alkylierte Hydrochinone
2,6-Di-tert-butyl-4-methoxyphenol
2,5-Di-tert-butyl-hydrochinon
2,5-Di-tert-amyl-hydrochinon
2,6-Diphenyl-4-octadecyloxyphenol
3. Hydroxylierte Thiodiphenylether
2,2′-Thio-bis-(6-tert-butyl-4-methylphenol)
2,2′-Thio-bis-(4-octylphenol)
4,4′-Thio-bis-(6-tert-butyl-3-methylphenol
4,4′-Thio-bis-(6-tert-butyl-2-methylphenol)
4. Alkyliden-Bisphenole
2,2′-Methylen-bis-(6-tert-butyl-4-methylphenol)
2,2′-Methylen-bis-(6-tert-butyl-4-ethylphenol)
2,2′-Methylen-bis-[4-methyl-6-(α-methylcyclohexyl)-phenol]
2,2′-Methylen-bis-(4-methyl-6-cyclohexylphenol)
2,2′-Methylen-bis-(6-nonyl-4-methylphenol)
2,2′-Methylen-bis-(4,6-di-tert-butylphenol)
2,2′-Ethyliden-bis-(4,6-di-tert-butylphenol)
2,2′-Ethyliden-bis-(6-tert-butyl-4-sec-butylphenol)
2,2′-Methylen-bis-[8-(α-methylbenzyl)-4-nonylphenol]
2,2′-Methylen-bis-[6-(α,α-dimethylbenzyl)-4-nonylphenol]
4,4′-Methylen-bis-(2,6-di-tert-butylphenol)
4,4′-Methylen-bis-(6-tert-butyl-2-methylphenol)
1,1-Bis-(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)-butan
2,6-Di-(3-tert-butyl-5-methyl-2-hydroxybenzyl)-4-methylphenol
1,1,3-Tris-(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)-3-n-dodecyl-mercaptobutan
Ethylenglycol-bis-[3,3-bis-(3′-tert-butyl-4′-hydroxyphenyl)-butyrat]
Di-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)-dicyclopentadien
Di-(2-(3′-tert-butyl-2′-hydroxy-5′-methyl-benzyl)-6-tert-butyl-4-methylphenyl]-terephthalat.
Benzylverbindungen
1,3,5-Tri-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-2,4,6-trimethylbenzol
Di-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-sulfid
3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl-mercaptoessigsäure-isooctylester
Bis-(4-tert-butyl-3-hydroxy-2,6-dimethylbenzyl)-dithiol-terephthalat
1,3,5-Tris-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-isocyanurat 1,3,5-Tris-(4-tert-butyl-3-hydroxy-2,6-dimethylbenzyl)-isocyanurat
3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonsäure-dioctadecylester
3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonsäure-monoethylester-calcium-salz
6. Acylaminophenole
4-Hydroxy-laurinsäureanilid
4-Hydroxy-stearinsäureanilid
2,4-Bis-octylmercapto-6-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyanilino)-s-triazin
N-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-carbaminsäureoctylester
7. Ester der β-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure
- mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, wie z.B. mit
8. Ester der β-(5-tert-butyl-4-hydroxy-3-methylphenyl)-propionsäure
mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, wie z.B. mit
9. Amide der β-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure
wie z.B.
N,N′-Di-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)-hexamethylendiamin
N,N′-Di-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)-trimethylendiamin
N,N′-Di-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)-hydrazin
Beispiele für aminische Antioxidantien:
[0025] N,N′-Di-isopropyl-p-phenylendiamin
N,N′-Di-sec-butyl-p-phenylendiamin
N,N′-Bis-(1,4-dimethyl-pentyl)-p-phenylendiamin
N,N′-Bis-(1-ethyl-3-methyl-pentyl)-p-phenylendiamin
N,N′-Bis-(1-methyl-heptyl)-p-phenylendiamin
N,N′-Diphenyl-p-phenylendiamin
N,N′-Di-(naphthyl)-2)-p-phenylendiamin
N-Isopropyl-N′-phenyl-p-phenylendiamin
N-(1,3-Dimethyl-butyl)-N′-phenyl-p-phenylendiamin
N-(1-Methyl-heptyl)-N′-phenyl-p-phenylendiamin
N-Cyclohexyl-N′-phenyl-p-phenylendiamin
4-(p-Toluol-sulfonamido)-diphenylamin
N,N′-Dimethyl-N,N′-di-sec-butyl-p-phenylendiamin
Diphenylamin
4-Isopropoxy-diphenylamin
N-Phenyl-1-naphthylamin
N-Phenyl-2-naphthylamin
octyliertes Diphenylamin
4-n-Butylamino-phenol
4-Butyrylamino-phenol
4-Nonanoylamino-phenol
4-Dodecanoylamino-phenol
4-Octadecanoylamino-phenol
Di-(4-methoxy-phenyl)-amin
2,6-Di-tert-butyl-4-dimethylamino-methyl-phenol
2,4′-Diamino-diphenylmethan
4,4′-Diamino-diphenylmethan
N,N,N′,N′-Tetramethyl-4,4′-diamino-diphenylmethan
1,2-Di-[(2-methyl-phenyl)-amino]-ethan
1,2-Di-(phenylamino)-propan
(o-Tolyl)-biguanid
Di-[4-(1′,3′-dimethyl-butyl)-phenyl]-amin
tert-octyliertes N-Phenyl-1-naphthylamin
Gemisch aus mono- und dialkylierten tert-Butyl-/tert-Octyldiphenylaminen
Beispiele für Metallpassivatoren sind:
[0026] für Kupfer, z.B.:
Triazole, Benztriazole, Tetrahydrobenztriazol, 2-Mercaptobenzthiazol, 2,5-Dimercaptothiadiazol,
Salicyliden-propylendiamin, Salze von Salicyl-aminoguanidin.
Beispiele für Rost-Inhibitoren sind:
[0027]
a) Organische Säuren, ihre Ester, Metallsalze und Anhydride, z.B.:
N-Oleoyl-sarcosin, Sorbitan-mono-oleat, Blei-naphthenat, Dodecenylbernsteinsäure-anhydrid,
Alkenylbernsteinsäurehalbester, 4-Nonylphenoxy-essigsäure.
b) Stickstoffhaltige Verbindungen, z.B.:
I. Primäre, sekundäre oder tertiäre aliphatische oder cycloaliphatische Amine und
Amin-Salze von organischen und anorganischen Säure, z.B. öllösliche Alkylammoniumcarboxylate.
II. Heterocyclische Verbindungen, z.B.:
Substituierte Imidazoline und Oxazoline.
c) Phosphorhaltige Verbindungen, z.B.:
Aminsalze von Phosphorsäurepartialestern.
d) Schwefelhaltige Verbindungen, z.B.:
Barium-dinonylnaphthalin-sulfonate, Calciumpetroleum-sulfonate.
Beispiele für Viskositätsindex-Verbesserer sind z.B.:
[0028] Polymethacrylate, Vinylpyrrolidon/Methacrylat-Copolymere, Polybutene, Olefin-Copolymere,
Styrol/Acrylat-Copolymere.
Beispiele für Stockpunkterniedriger sind z.B.:
[0029] Polymethacrylat, alkylierte Naphthalinderivate.
Beispiele für Dispergiermittel/Tenside sind z.B.:
[0030] Polybutenylbernsteinsäure-imide, Polybutenylphosphonsäurederivate, basiche Magnesium-,
Calcium- und Bariumsulfonate und -phenolate.
Beispiele für Verschleissschutz-Additive sind z.B.:
[0031] Schwefel, Schwefel und/oder Phosphor und/oder Halogen enthaltende Verbindungen,
wie z.B. geschwefelte pflanzliche Oele, Zinkdialkyldithiophosphate, Tritolyl-phosphat,
chlorierte Paraffine, Alkyl- und Aryldisulfide.
[0032] Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung:
Beispiel 1
[0033] Es wurden 8 kg Graphit (99.9% Kohlenstoffgehalt, Kristallitlänge L
c von grösser als 100 nm) und 4 kg Phosphat der Formel (iso-C₃H₇O)₂P(S)-S-CH₂CH₂COOC₂H₅
in einem Kneter bis zur Homogenität vorgemischt und danach wurde das Gemisch in eine
Kugelmühle übergeführt. Das Mahlen erfolgte über einen Zeitraum von 30 Minuten. Es
konnte dann der Mühle eine leicht pastöse Masse entnommen werden.
[0034] Als Testmatrix für die Wirksamkeit der erfindungsgemässen Verbindung wurde ein Basisfett
der Konsistenz NLGI2 (Lithium-12-Hydroxystearat) verwendet.
[0035] Es wurden Schmierstoffe, enthaltend jeweils 2 Gew.% und 6 Gew.% des erfindungsgemässen
Schmierwirkstoffes im Basisfett vorbereitet und verschiedenen Messungen unterzogen.
Beispiel 2
[0036] Mit dem Shell-Vierkugel-Apparat (IP 239/73 "Extreme pressure and wear lubricant test
for oils and greases" Four-Ball machine) wurde folgender Wert bestimmt:
W.L. = Weld load (Schweisslast). Das ist die Last, bei der die 4 Kugeln innerhalb
von 10 Sekunden zusammenschweissen.
1. Verbindungen, erhältlich durch Mischen und/oder Mahlen eines Phosphats und einer
Festschmierstoffkomponente.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, erhältlich durch Mischen und gleichzeitiges Mahlen
eines Phosphates und einer Festschmierstoffkomponente.
3. Verbindungen gemäss Anspruch 1 oder 2, erhältlich aus 10 bis 50 Gew.% eines Phosphats
und 50 bis 90 Gew.% einer Festschmierstoffkomponente.
4. Verbindungen gemäss Anspruch 1 oder 2, erhältlich aus einem flüssigen Phosphat.
5. Verbindungen gemäss Anspruch 3 und/oder 4, erhältlich aus einem Phosphat der allgemeinen
Formeln I, II oder III
worin R¹ und R² unabhängig voneinander C₁-C₂₅ Alkyl oder unsubstituiertes oder mit
1 bis 3 C₁-C₈ Alkylgruppen substituiertes phenyl oder Naphthyl sind, X und Y unabhängig
voneinander Sauerstoff oder Schwefel bedeuten, R³ C₁-C₅ Alkyl ist, R⁴ ein Alkoxyrest
ist, der sich von einem aliphatischen C₂-C₂₀ Alkohol mit 1 bis 4 Hydroxygruppen ableitet,
R⁵ Wasserstoff oder C₁-C₃ Alkyl ist, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander C₁-C₂₀ Alkyl,
C₅-C₈ Cycloalkyl oder unsubstituiertes oder mit 1 bis 3 C₁-C₈ Alkylgruppen substituiertes
Phenyl oder Naphthyl bedeuten, M ein Metallkation oder Ammonium ist, n eine ganze,
der Wertigkeit des Kations M entsprechende Zahl ist und t eine ganze Zahl von 1 bis
4 ist, welche der Funktionalität des Alkohols entspricht, von welchem sich der Rest
R⁴ ableitet, und m 0 bis 3 bedeutet.
6. Verbindungen gemäss Anspruch 5, welche sich von einem Phosphat der Formel I ableiten.
7. Verbindungen gemäss Anspruch 5, welche sich von einem Phosphat der Formel II ableiten.
8. Verbindungen gemäss Anspruch 5, welche sich von einem Phosphat der Formel III
ableiten.
9. Verbindungen gemäss Anspruch 8, welche sich von (iso-C₃H₇O)₂P(S)-S-CH₂CH₂COOC₂H₅
ableiten.
10. Verbindungen gemäss einem der Ansprüche 1-9, erhältlich aus einer oder mehreren
Festschmierstoffkomponenten aus der Reihe Graphit, Bisulfide und Selenide des Mo,
Nb, Ta, Ti und W, Bornitrid, Bleisulfid, den Interkalationsverbindungen von Graphit
mit den Metallchloriden NiCl₂, CoCl₂, FeCl₃, CuCl₂, CrCl₃, YCl₃, PtCl₄, RuCl₃, PdCl₂,
RhCl₃, AlCl₃, von Graphit mit den Metallen Co, Ni, Fe, Cu, Rh, Pt, Pd, Ru, und von
Graphitfluoriden (CFx)n, wobei x grösser als 1 ist.
11. Verbindungen gemäss einem der Ansprüche 1-10, erhältlich aus Graphit in Schmierstoffqualität,
mit einem Kohlenstoffgehalt von grösser als 85% und einer Kristallitlänge Lc von grösser als 50 nm.
12. Verbindungen gemäss Anspruch 1 oder 2, erhältlich aus 5 bis 35 Gew.% der Verbindung
(iso-C₃H₇O)₂P(S)-S-CH₂CH₂COOC₂H₅
und 65 bis 95 Gew.% eines Graphits in Schmierstoffqualität mit einem Kohlenstoffgehalt
von grösser als 85% und vorzugsweise grösser als 90% und einer Kristallitlänge Lc von grösser als 50 nm, vorzugsweise grösser als 60 nm.
13. Verbindungen gemäss Anspruch 1 oder 2, erhältlich aus 10 bis 50 Gew.% Phosphat
und 50 bis 90 Gew.% einer Festschmierstoffkomponente, wobei die Festschmierstoffkomponente
unter Ausbilding aktiver Bruchflächen mit dem Phosphat vermischt und/oder zweckmässig
gemahlen, vorzugsweise gemischt und gleichzeitig gemahlen wird.
14. Verbindungen gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die neuen Bruchflächen
durch eine Misch- und Mahloperation in einer Kugelmühle erzeugt werden.
15. Verfahren zur Herstellung von Schmierwirkstoffen in pulvriger bis pastöser Form
für Schmieröle und Schmierfette, dadurch gekennzeichnet, dass 10 bis 50 Gew.% Phosphat
und 50 bis 90 Gew.% mindestens einer Festschmierstoffkomponente in einer Misch- und/oder
Zerkleinerungsvorrichtung in gegenseitigen Kontakt gebracht werden.
Verfahren gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Phosphat und die Festschmierstoffkomponenten
in einer Misch- und/oder Zerkleinerungsvorrichtung in gegenseitigen Kontakt gebracht
werden, wobei unter Ausbildung stets neuer Bruchflächen an den einzelnen Partikeln
der Festschmierstoffkomponenten die Bestandteile innig vermischt werden.
17. Schmierstoff, enthaltend Verbindungen gemäss einem der Ansprüche 1-9.