[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein beinloses Sitzmöbel, insbesondere für Freizeitzwecke,
mit einem direkt auf den Boden auflegbaren Sitz, der schwenkbar an einem Rahmen angeordnet
ist, welcher aus Rohr- oder Stangenelementen zusammensetzbar ist und ein auf den Boden
aufsetzbares Stützteil sowie ein unter einem festen Winkel zum Stützteil angeordnetes
Rückenlehnenteil aufweist, wobei Stützteil und Rückenlehnenteil jeweils aus einem
U-förmigen Rohr- oder Stangenelement gebildet sind, die an ihren freien Schenkeln
über je ein L-förmiges Rohr- oder Stangenelement, das als Verbindungselement dient,
durch Steckverbindung miteinander verbunden sind, und die Verbindungselemente um die
Achsen der Schenkel des Stützteiles nach innen schwenkbar sind, wobei die mit dem
Rückenlehnenteil verbundenen Schenkel der Verbindungselemente kürzer sind als der
Abstand der Schenkel des Stützteils an ihren Enden, und der Rahmen mit einem Bezug
versehen ist, an dem der Sitz im Bereich der Verbindungselemente befestigt ist.
[0002] Ein derartiges Sitzmöbel ist an sich bekannt und beispielsweise in US-PS 42 08 070
und US-PS 44 10 214 beschrieben.
[0003] Derartige beinlose Sitzmöbel, die man auch als "Erdsessel" bzw. als "Erdstuhl" bezeichnen
könnte, bewähren sich insbesondere beim Sitzen im freien, gegebenenfalls unebenem
Geländer. Sitzt man in derartigem Gelände direkt auf dem Boden oer auf einem auf den
Boden gelegten Sitzkissen, so ergibt sich die Schwierigkeit, daß keine Rückenstütze
vorhanden ist, was das Sitzen nach einiger Zeit außerordentlich anstrengend macht.
[0004] Die bekannten beinlosen Sitzmöbel bieten die Möglichkeit, auch auf dem Boden gut
im Rücken abgestützt zu sitzen. Sie weisen aber eine Reihe von Nachteilen auf, die
sowohl das Sitzen als auch den Auf- und Abbau des Sitzmöbels bzw. den Transport unbequem
machen.
[0005] So hat beispielsweise das oben angegebene bekannte Sitzmöbel einen Sitz, der nach
hinten keilförmig abfällt und praktisch kurz vor der Befestigungsstelle am Rahmenteil
endet. Ist nun das Rahmenteil mit einem elastischen Bezug versehen, so beult es sich
beim Sitzen auf dem Sitz nach hinten aus, und beim Zurückrutschen sitzt man an der
Stelle des Sitzes, die am wenigsten gepolstert ist bzw. mit einem Teil des Gesäßes
direkt auf dem Boden.
[0006] Ein weiterer Nachteil des bekannten Sitzmöbels ist darin zu sehen, daß infolge der
Art der Befestigung zwischen Sitz und Rahmen der Sitz nicht vollständig an das Rükkenlehnenteil
heranklappbar ist. Dies ist für den Transport des Sitzmöbels ungünstig. Weiterhin
ist das, beispielsweise in US-PS 44 10 214 beschriebene, Sitzmöbel zerlegbar, indem
die Rohr- oder Stangenelemente, die den Rahmen zusammensetzen, auseinander genommen
werden können. Hierzu muß aber zunächst der Bezug entfernt werden, was einerseits
unbequem ist und andererseits den weiteren Nachteil mit sich bringt, daß man nach
dem Auseinandernehmen einen Haufen von Einzelteilen vor sich hat, der in irgendeiner
Weise in einer Tasche oder einem anderen Behälter verstaut werden muß. Dabei ist besonders
unbequem, daß die einzelnen Rohr- und Stangenelemente des Rahmens sehr unterschiedliche
Dimensionen aufweisen, so daß sie unbequem zu verpacken sind und insbesondere die
kleineren Verbindungselemente leicht verlorengehen können.
[0007] Schließlich ist noch nachteilig, daß der Rahmen zum Teil aus Rohrelementen (Stützteil
und Rückenlehnenteil) und zum Teil aus Stangenelementen (Verbindungselemente) ausgebildet
ist, die einfach ineinander gesteckt werden. Dadurch entstehen am Rahmen relativ scharfe
Kanten, die unbequem sind und zu Verletzungen führen können.
[0008] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin,ein beinloses Sitzmöbel
der oben beschriebenen und im Oberbegriff des Schutzanspruches 1 angegebenen Art so
zu verbessern, daß die vorgenannten Nachteile vermieden werden und ein Sitzmöbel geschaffen
wird, auf dem einerseits ein sehr bequemes Sitzen möglich ist und bei dem andererseits
der Rahmen zerlegt werden kann, ohne daß der Bezug entfernt werden muß, und nach dem
Zerlegen das Sitzmöbel zusammengefaltet werden kann, wobei die Teile des Rahmens im
Bezug verbleiben, und im zusammengelegten Zustand ein zusammenhängendes Paket kleiner
Abmessungen entsteht, das leicht zu tragen ist und leicht verstaut werden kann.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die Längen der Schenkel
des Stützteils und des Rückenlehnenteils so bemessen sind, daß die Summe aus der Länge
eines Schenkels des Stützteils und der Länge des mit diesem verbundenen Schenkels
des Verbindungselementes im wesentlichen gleich der Länge des Sitzes und die Länge
der Schenkel des Rückenlehnenteils kleiner oder gleich der Länge des Sitzes ist, und
daß die Verbindungselemente sowie das Stützteil und das Rückenlehnenteil aus Rohr-oder
Stangenelementen mit gleichem Außendurchmesser bestehen, die absatzlos über Loch-Zapfen-Verbindungen
aneinander anschließen, und der Sitz so ausgebildet ist, daß seine Dicke über die
gesamte Länge konstant ist, und daß die Schwenkbefestigung zwischen dem Sitz und dem
Bezug des Rahmens so ausgebildet ist, daß sie mit dem Sitz an dessen Seitenflächen
oder Oberseite in einem vorgegebenen Abstand vom hinteren Sitzrand verbunden ist und
mit dem Bezug an einer Stelle verbunden ist, die um einen vorgegebenen Betrag gegenüber
der Unterfläche des Stützteils nach oben versetzt ist.
[0010] Vorteilhafte Ausführungsformen des neuen Sitzmöbels sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0011] Wie weiter unten anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, schafft die
gemeinsame Anwendung der oben erwähnten Merkmale ein Sitzmöbel, bei dem im aufgeklappten
Betriebszustand der Sitz an seinem hinteren Rand den Rahmen untergreift, was ein besonders
bequemes Sitzen ermöglicht. Trotzdem ist aufgrund der besonderen Befestigung des Sitzes
am Bezug des Rahmens und infolge der besonderen Bemessung der Einzelteile des Rahmens
ein rasches und leichtes Zerlegen und Zusammenklappen des Sitzmöbels möglich, wobei,
wenn ein Bezugsmaterial ausreichender Elastizität verwendet wird, ein Zerlegen des
Rahmens innerhalb des Bezuges leicht möglich ist. Als Material für den Bezug kann
entsprechend dem Einsatzzweck des Sitzmöbels beispielsweise ein fester, staubdichter
strapazierfähiger Bezugsstoff verwendet werden, beispielsweise einer Qualität, wie
sie bei der Herstellung von Hauszelten verwendet wird. Selbstverständlich können auch
andere Materialien verwendet werden, die eine gewisse Elastizität aufweisen.
[0012] An verschiedenen Seiten des Sitzmöbels können auch unterschiedliche Materialien als
Bezug verwendet werden. So kann beispielsweise an der Bodenseite ein feuchtigkeitsabweisender
und verrottungsfester Bezugsteil verwendet werden, während an den dem Körper zugewendeten
Seiten hautsympathische Materialien verwendet werden.
[0013] Als Polstermaterial kann beispielsweise ein geeigneter Schaumkunststoff verwendet
werden.
[0014] Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für
das erfindungsgemäße Sitzmöbel näher erläutert.
[0015] In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein beinloses Sitzmöbel im aufgeklappten, auf
den Boden aufgesetzten Zustand;
Fig. Z das Sitzmöbel nach Fig. 1 im Vertikalschnitt;
Fig. 3 und 4 Teilansichten des Sitzmöbels nach Fig. 1 und 2 von der Seite mit herunter-
bzw. hochgeklapptem Sitz;
Fig. 5 in einer explodierten Seitenansicht den Rahmen des Sitzmöbels nach Fig. 1 ohne
Bezug.
Fig. 6 in einer explodierten Vorderansicht den Rahmen des Sitzmöbels nach Fig. 1 ohne
Bezug;
Fig. 7 das Sitzmöbel nach Fig. 1 in Seitenansicht in zusammengeklappten Zustand;
Fig. 8 das Sitzmöbel nach Fig. 1 in Aufsicht in zusammengeklapptem Zustand.
[0016] Das in den Zeichnungen dargestellte beinlose Sitzmöbel besteht aus einem direkt auf
den Boden auflegbaren, gepolsterten Sitz 1, der innerhalb eines Bezuges 6 angeordnet
ist, welcher um einen aus Rohrelementen 2, 3, 4, 5 zusammensetzbaren Rahmen herumgeführt
ist.
[0017] Der Rahmen besteht somit aus vier Teilen, nämlich einem im wesentlichen U-förmig
ausgebildeten, auf dem Boden aufliegenden Stützteil 2, einem ebenfalls im wesentlichen
U-förmig ausgebildeten Rückenlehnenteil 3 und zwei im wesentlichen L-förmig ausgebildeten,
das Stützteil 2 mit dem Rückenlehnenteil 3 verbindenden Verbindungselementen 4 und
5. Die Teile 2 und 3 sowie die Teile 4 und 5 sind identisch ausgebildet. Die Verbindung
der Teile 2 bis 5 untereinander erfolgt über Loch-Zapfenverbindungen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel weisen Stützteil 2 und Rückenlehnenteil 3 an den freien Enden
ihrer Schenkel Zapfen 2.1 bzw. 3.1 auf, die in entsprechende Löcher an den freien
Enden der Schenkel der Verbindungselemente 4 und 5 einsteckbar sind. Die Verbindungselemente
4 und 5 schließen zwischen ihren freien Schenkeln einen Winkel = 80° ein. Sämtliche
Teile des Rahmens weisen den gleichen Außendurchmesser auf, und die Loch-Zapfenverbindungen
2.1 bzw. 3.1 sind so ausgebildet, daß die ineinander gesteckten Rahmenteile absatzlos
aneinander anschließen. Weiterhin ist die Verbindung so beschaffen, daß beim Lösen
der Loch-Zapfenverbindung 3.1 die Verbindungselemente 4 und.5 um die Loch-Zapfenverbindung
2.1 nach innen geschwenkt werden können. Die Länge der mit dem Rückenlehnenteil 3
verbundenen Schenkel der Verbindungselemente 4 und 5 ist dabei so bemessen, daß im
nach innen geschwenkten Zustand diese Schenkel, wie aus Fig. 8 ersichtlich, innerhalb
des Stützteiles 2 liegen.
[0018] Selbstverständlich kann die Loch-Zapfenverbindung zwischen den Elementen des Rahmens
aucn so ausgebildet sein, daß sich die Zapfen an den Verbindungselementen 4, 5 und
die entsprechenden Löcher am Stützteil 2 und am Rückenlehnenteil 3 befinden.
[0019] Stützteil 2, Rückenlehnenteil 3 und die Verbindungselemente 4, 5 können aus Metallrohren
bestehen, wobei die Rohrbögen den geringstmöglichen Radius aufweisen können, der noch
eine Kaltverformung ohne Querschnittsreduzierung zuläßt.
[0020] Die äußeren Oberflächen der Teile können in an sich bekannter Weise korrosionsgeschützt
ausgebildet sein.
[0021] Weiterhin können in einer in der Zeichnung nicht dargestellten Weise die freien Schenkel
des Stützteils 2 und des Rückenlehnenteils 3 so ausgerichtet sein, daß sie nicht parallel
zueinander verlaufen, sondern sich unter einem kleinen spitzen Winkel öffnen. Hierdurch
wird eine bessere Spannung des um den Rahmen herumgeführten Bezuges 6 erreicht.
[0022] Im zusammengesetzten Zustand wird der aus den Teilen 2, 3, 4 und 5 bestehende Rahmen
durch einen um ihn herumgeführten Bezug 6 zusammengehalten.
[0023] Der Bezug 6 kann aus einem textilen Material bestehen, das für den jeweiligen Einsatzort
des Sitzmöbels am besten geeignet ist. Er ist zweckmäßig aus einer durchlaufenden
Materialbahn gefertigt und so zusammengenäht, daß er sowohl den Rahmen 2 bis 5 als
auch den gepolsterten Sitz 1 umfaßt. Diese Materialbahn kann, wie in Fig. 2 dargestellt,
beispielsweise an der hinteren Seite des Rückenlehnenteils 3 beginnen, ist dann um
die Rahmenoberkante zur Vorderseite des Rahmens und an dieser abwärts zur Oberfläche
des Sitzes 1 heruntergeführt, läuft an dieser entlang zur Vorderkante des Sitzes 1,
ist an dieser herumgeführt, um an der Unterseite des Sitzes 1 entlang zur Hinterkante
des Sitzes zu laufen. Dort umfaßt sie das hintere Ende des Sitzes in einer doppelten
Falte 6.2, wobei der Scheitel der Falte 6.2 zur Oberseite des Sitzes 1 zurückgeführt
ist, bis in den Bereich der an der Vorderseite des Rahmens abwärtslaufenden Bahn und
zumindest an den beiden Seitenrändern des Sitzes 1, wie in Fig. 3 und 4 dargestellt,
beispielsweise durch Vernähen, fixiert ist. Die Bahn 6 ist dann im Anschluß an die
Doppelfalte 6.2 an der Unterseite des Stützteils 2 entlanggeführt und läuft über die
Oberseite des Stützteils 2 zurück zur hinteren Seite des Rückenlehnenteils 3, wo ihr
Ende überlappend mit dem Bahnanfang zusammenstößt und an dieser Stelle ein Schlitz
vorgesehen ist, der es ermöglicht, in das Innere des Bezuges hineinzugreifen, um die
Rahmenteile auseinanderzulegen bzw. zusammenzustecken.
[0024] Die Seitenränder der Bahn sind dort, wo sie gemäß der oben geschilderten Führung
an den Seiten des Rahmens und des Sitzes einander gegenüberliegen, durch Nähte 7 miteinander
verbunden. Dies ist bei der geschilderten Führung der Bahn einfach durchzuführen.
Auf der Stoffbahn sind nur einige Markierungen anzubringen. Danach ist es möglich,
den Bezug komplett zu ver- ------------nähen, ohne daß komplizierte Zuschneidearbeiten
durchgeführt werden müssen.
[0025] Der Bezug wird so maßgenau vernäht, daß er fest und faltenlos am Rahmen und am Sitzpolster
1 anliegt. Das Material soll dabei eine solche Elastizität aufweisen, und es wird
soviel Spielraum in Längsrichtung gelassen, daß sich das Rückenlehnenteil 3 auch bei
gespanntem Bezug innerhalb des Bezuges von den beiden Verbindungselementen 4 und 5
nach oben abziehen läßt.
[0026] Wie Fig. 1 bis 3 zu entnehmen, ist der Sitz 1, der beispielsweise aus einem innerhalb
des Bezuges 6 angeordneten Stück aus einem geeigneten Schaumkunststoff bestehen kann,
so ausgebildet und angeordnet, daß seine Dicke über die gesamte Länge konstant ist.
Seine Breite kann mindestens im Bereich des hinteren Sitzrandes etwas kleiner sein
als der Abstand der freien Schenkel des Stützteils 2 an dieser Stelle. Auf diese Weise
kann der Sitz 1 an seinem hinteren Rand entweder unter oder zwischen die Teile 2,
4 und 5 des Rahmens geführt werden, und zwar mit etwa 1/10 seiner Länge vom hinteren
Rand aus gemessen. Dies hat den großen Vorteil, daß beim Sitzen auf dem Sitzmöbel,
wobei im allgemeinen beim Anlehnen an das Rückenlehnenteil der Bezug etwas nach hinten
durchgewölbt wird, das Gesäß des Sitzenden ganz auf dem Sitz 1 ruht, was einen außerordentlich
bequemen Sitz ermöglicht.
[0027] Der Sitz 1 ist über den Bezug 6 nach oben schwenkbar mit dem Rahmen 2 bis 5 verbunden.
Die Schwenkbefestigung erfolgt über eine flexible Brücke 6.1, die durch den Bezug
6 an dieser Stelle, und zwar durch die einander gegenüberliegenden Bahnabschnitte,
an der Vorderseite des Rahmens bzw. der Oberseite des Sitzes 1 und der Doppelfalte
6.2 an der Unterseite gebildet ist.
[0028] Die Abmessung dieser Brücke in Längsrichtung beträgt etwa 55% der Dicke des Sitzes.
Die beiden seitlichen Enden der Doppelfalte 6.2 sind miteinander vernäht und mit den
Seitenflächen des Sitzes 1 in einer Höhe von etwa D = 75% der Sitzdicke von der Unterfläche
des Sitzes 1 aus gemessen durch Vernähen verbunden.
[0029] Auf diese Weise entsteht eine flexible Schwenkbefestigung zwischen dem Sitz 1 und
dem Bezug 6, der es erlaubt, den Sitz 1 nach oben (Pfeilrichtung S in Fig. 2) zu klappen,
bis er an der Vorderseite des Rahmens 3, 4, 5 anliegt.
[0030] Die flexible Brücke 6.1 ist so angeordnet und ausgebildet, daß die Summe aus der
Länge der Brücke 6.1 und der Höhe ihres Befestigungspunktes am Bezug 6 des Rahmens
kleiner ist als der Abstand d des Befestigungspunktes der Brücke 6.1 am Sitz 1 vom
hinteren Sitzrand. Auf diese Weise wird erreicht, daß, wie Fig. 4 nicht unmittelbar
zu entnehmen, nach dem Hochschwenken des Sitzes, wenn der Sitz an der Vorderseite
des Rahmens anliegt, der hintere Sitzrand auf dem Boden aufsitzt und sich das Gewicht
des gesamten Rahmens über die Brücke 6.1 und den Sitz 1 sowie den hinteren Sitzrand
auf dem Boden abstützt. Der Rahmen liegt somit in diesem Zustand nur noch mit dem
in Fig. 2 linken äußeren Ende auf dem Boden auf und stützt sich rechts über den Sitz
1 ab. Durch die wirkenden Kräfte wird der Sitz 1 nach oben geschoben und durch die
Schrägstellung des Rückenlehnenteils entsteht eine Kraftkomponente, die den Sitz 1
an die Vorderseite des Rahmens 3, 4, 5 andrückt. Dies hat zur Folge, daß der Sitz
1 in der hochgeklappten Stellung eine sehr stabile Lage einnimmt und beispielsweise
durch Windeinwirkung nicht ohne weiteres von selbst wieder herunterfällt.
[0031] Das Sitzmöbel kann zum Transport leicht demontiert und zusammengelegt werden, wobei
ein Paket entsteht, das in seinen Abmessungen in der Länge und der Breite der Größe
des Sitzes 1 entspricht.
[0032] Um dies zu erreichen, weisen die Einzelteile des Rahmens besondere Bemessungen auf.
Die freien Schenkel des Stützteils 2 und des Rückenlehnenteils 3 besitzen die gleiche
Länge 12 bzw. 13, die etwa 2/3 der Länge 11 des Sitzes 1 entspricht. Die Länge 15
der mit dem Rückenlehnenteil 3 verbundenen Schenkel der Verbindungselemente 4 und
5 entspricht im wesentlichen dem Abstand der Schenkel des Stützteils 2 an ihrem Ende,
wobei unter Berücksichtigung des Winkels α = 80° zwischen den Schenkeln der Verbindungselemente
4 und 5 der hier zur Verfügung stehende Raum optimal ausgenutzt werden kann.
[0033] Die mit dem Stützteil 2 verbundenen Schenkel der Verbindungselemente 4 und 5 sind
so bemessen, daß die Summe aus der Länge 12 eines Schenkels des Stützteils 2 und der
Länge 14 des mit diesem verbundenen Schenkels des Verbindungselementes 4 bzw. 5 im
wesentlichen gleich der Länge 11 des Sitzes ist.
[0034] Das Demontieren und Zusammenfalten des Sitzmöbels geschieht dann in folgender Weise:
Infolge der Elastizität des Bezuges 6 kann das Rückenlehnenteil 3 nach oben aus den
Verbindungselementen 4 und 5 herausgezogen werden. Die mit dem Rückenlehnenteil 3
verbundenen Schenkel der Verbindungselemente 4 und 5 fallen dann nach innen oder werden
mit der Hand nach innen geschwenkt (Pfeilrichtung J in Fig. 6). Das Rükkenlehnenteil
3 wird im Bezug gelassen und auf das Stützteil 2 aufgelegt, wobei sich im Bezug die
in Fig. 7 sichtbare Falte 6.3 bildet. Dann wird der Sitz 2 herumgeschwenkt und auf
das Rückenlehnenteil 3 aufgelegt. Es entsteht das in den Fig. 7 und 8 dargestellte
Paket, das beispielsweise leicht in einer nicht eigens dargestellten Tragetasche verpackt
werden kann.
[0035] Die Wiederaufstellung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Es wird zunächst der Sitz
1 nach vorne geklappt, dann das Rückenlehnenteil 3 mit dem daran hängenden Bezug hochgehoben,
durch Eingreifen in den Schlitz 6.4 (Fig. 2) des Bezuges werden die Verbindungselemente
4 und 5 aufgerichtet und das Rückenlehnenteil 3 in sie eingesteckt.
1. Beinloses Sitzmöbel, insbesondere für Freizeitzwecke, mit einem direkt auf den
Boden auflegbaren Sitz, der schwenkbar an einem Rahmen angeordnet ist, welcher aus
Rohr- oder Stangenelementen zusammensetzbar ist und ein auf den Boden aufsetzberes
Stützteil sowie ein unter einem festen Winkel zum Stützteil angeordnetes Rückenlehnenteil
aufweist, wobei Stützteil und Rückenlehnenteil jeweils aus einem U-förmigen Rohr-
oder Stangenelement gebildet sind, die an ihren freien Schenkeln über je ein L-förmiges
Rohr- oder Stangenelement, das als Verbindungselement dient, durch Steckverbindung
miteinander verbunden sind, und die Verbindungselemente um die Achsen der Schenkel
des Stützteiles nach innen schwenkbar sind, wobei die mit dem Rückenlehnenteil verbundenen
Schenkel der Verbindungselemente kürzer sind als der Abstand der Schenkel des Stützteils
an ihren Enden, und der Rahmen mit einem Bezug versehen ist, an dem der Sitz im Bereich
der Verbindungselemente befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Längen der
Schenkel des Stützteils (2) und des Rückenlehnenteils (3) so bemessen sind, daß die
Summe aus der Länge (1 2) eines Schenkels des Stützteils (2) und der Länge (1 4) des
mit diesem verbundenen Schenkels des Verbindungselementes (4, 5) im wesentlichen gleich
der Länge (1 1) des Sitzes (1) und die Länge (1 3) der Schenkel des Rückenlehnenteils
(3) kleiner oder gleich der Länge (1 1) des Sitzes (1) ist, und daß die Verbindungselemente
(4, 5) sowie das Stützteil (2) und das Rückenlehnenteil (3) aus Rohr- oder Stangenelementen
mit gleichem Außendurchmesser bestehen, die absatzlos über Loch-Zapfen-Verbindungen
(2.1, 3.1) aneinander anschließen, und der Sitz so ausgebildet ist, daß seine Dicke
über die gesamte Länge konstant ist, und daß die Schwenkbefestigung zwischem dem Sitz
(1) und dem Bezug (6) des Rahmens so ausgebildet ist, daß sie mit dem Sitz (1) an
dessen Seitenflächen oder Oberseite in einem vorgegebenen Abstand (d) vom hinteren
Sitzrand verbunden ist und mit dem Bezug (6) an einer Stelle verbunden ist, die um
einen vorgegebenen Betrag (D) gegenüber der Unterfläche des Stützteils (2) nach oben
versetzt ist.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel des Stützteils
(2) einerseits und des Rückenlehnenteils (3) andererseits die gleiche Länge aufweisen.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (15) der mit dem
Rückenteil (3) verbundenen Schenkel der Verbindungselemente (4, 5) im wesentlichen
dem Abstand der Schenkel des Stützteils (2) an ihren Enden entspricht, und die Länge
(12, 13) der Schenkel von Stützteil (2) und Rückenlehnenteil (3) etwa 2/3 der Länge
(11) des Sitzes (1) entspricht.
4. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel
jedes Verbindungselementes (4, 5) einen Winkel (α) von ca. 80° einschliessen.
5. Sitzmöbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenkbefestigung zwischen
Sitz (1) und Bezug (6) eine Brücke (6.1) aus flexiblem Material dient, deren Länge
etwa 55% der Dicke des Sitzes entspricht und die am Bezug (6) des Rahmens an einer
Stelle befestigt ist, die gegenüber der Unterfläche des Stützteils (2) um etwa 75%
der Dicke des Sitzes (1) nach oben versetzt ist.
6. Sitzmöbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Brücke (6.1) aus dem
Material des Bezuges (6) gebildet ist.
7. Sitzmöbel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezug (6) aus einer
durchgehenden Bahn aus flexiblem, elastischen Material gebildet ist, die in ihrer
Länge beginnend an der hinteren Seite der Rückenlehne (3) um die Rückenlehne herum,
an deren Vorderseite zur Oberfläche des Sitzes (1), an dieser entlang zum vorderen
Sitzrand, diesen umfassend an der Unterfläche des Sitzes (1) entlang zum hinteren
Sitzrand und diesen in einer Falte (6.2) umfassend zur Unterseite des Stützteils (2),
sowie an dieser entlang zur Oberseite des Stützteils (2) und zur hinteren Seite des
Rückenlehnenteils (3) zurückgeführt ist, wobei die an dem Rückenlehnenteil (3), dem
Sitz (1) und dem Stützteil (2) einander gegenüberliegenden Seitenränder der Bahn (6)
miteinander verbunden sind.
8. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der Befestigungsstelle der Brücke (6.1) an der Oberseite oder Seitenfläche des Sitzes
(1) vom hinteren Sitzrand ca. 10 bis 15% der Sitzlänge (11) beträgt.
9. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die freien
Schenkel des Stützteils (2) und/oder des Rückenlehnenteils (3) jeweils einen kleinen
spitzen Winkel einschließen.
10. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
des Sitzes (1) mindestens im Bereich des hinteren Sitzrandes kleiner oder gleich dem
Abstand der Schenkel des Stützteils (2) an ihren Enden ist.
11. Sitzmöbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe aus der Länge
der Brücke (6.1) und der Höhe ihres Befestigungspunktes am Bezug (6) des Rahmens kleiner
ist als der Abstand (d) des Befestigungspunktes der Brücke (6.1) am Sitz (1) vom hinteren
Sitzrand.