[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere für den Einsatz unter Tage
zur Fernübertragung von Informationen aus einem Bohrloch gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 30 28 813 bekannt. Zur Druckpulserzeugung
ist dabei ein Drosselventil im Bohrgestänge so angeordnet, daß die Spülflüssigkeit
dieses anund umströmt. Alle zum Antrieb des Drosselventils notwendigen Einrichtungen
bilden mit dem Drosselventil eine Baueinheit. Sie werden über Kanäle mit Energie
versorgt, die durch Stege geführt sind, welche das Drosselventil mit der Bohrrohrwandung
verbinden, und in der Spülmittelströmung liegen. Die Spülflüssigkeit treibt bei derartigen
Bohrgestängen wie aus der DE-PS 21 61 353 bekannt, in der Regel über eine Turbine
den Bohrmeißel an. Da die Spülflüssigkeit jedoch mit Feinmaterial wie Bohrklein versetzt
ist, sind die Stege und die Turbine einer sehr abrasiven Strömung ausgesetzt, die
schnell zur Zerstörung derselben führt. Wird auf den Einsatz einer Turbine verzichtet,
wird also das Bohrgestänge selbst als Antrieb für die Bohrkrone benutzt, so sind die
Antriebsaggregate für das Drosselventil sowie die Übertragungselemente für die Signale
von den Meßinstrumenten zum Drosselventil durch die Bohrtätigkeit und die Drehbewegung
starken Belastungen ausgesetzt.
[0003] Es ist im Stand der Technik auch bereits die Ausführungsform eines drehenden Bohrgestänges
bekannt, bei der im Bereich des Bohrmeißels ein Innenrohr dreh bar in einem feststehenden
Außenrohr angeordnet ist. Dieser Teil des Bohrgestänges wird auch Zielbohrstange
genannt. Allgemein gesehen ist eine Zielbohrstange ein in den Bohrgestängezug eingebautes
Bohrrohr, welches Meßwerte aufnimmt und weitergibt, die von Meßgeräten und Wächtern
in der Zielbohrstange stammen. Die Meßwerte geben über den Verlauf der Bohrung, d.h.
über etwaige Abweichungen von einer vorgegebenen Bohrlochrichtung Auskunft, während
die Wächter Meßwerte liefern, welche die Funktionsüberwachung der verschiedenen Einrichtungen
einer solchen Zielbohrstange ermöglichen und welche mit einer Einrichtung zur Korrektur
der Bohrung versehen sind. Eine solche Einrichtung besteht in der Regel aus mehreren,
am Außenrohr schwenkbar gelagerten Steuerleisten, die sich auf den Stößen des Bohrloches
abstützen und iber hydraulisch beaufschlagbare Zylinder einzeln verstellt werden können,
um die Richtung des Bohrgestänges zu korrigieren. Eine derartige Zielbohrstange ist
z.B. aus der DE-OS 30 00 239.2 bekannt. In das Außenrohr dieser Zielbohrstange sind
zur Steuerung der hydraulisch beaufschlagbaren Verstellzylinder der Steuerleisten
meistens mehrere, vorzugsweise zwei Neigungsmesser in rechtwinklig zueinander orientierten
senkrechten Meßebenen vorgesehen. Deren Meßwerte liefern nicht nur die Eingangsgrößen
der eingebauten automatischen Steuerleistenverstellung, sondern werden zu einem am
Bohrlochmund angeordneten Steuerstand mit der telemetrischen Einrichtung übertragen.
Diese telemetrische Einrichtung arbeitet mit elektrischen Signalen, welche über entweder
in einem Schlepp kabel oder in den Bohrungen selbst untergebrachte Leiter übermittelt
werden. Die so übermittelten Signale sind ausreichend genau, weil zu ihrer Erzeugurg
und Übertragung eine von dem Spülstrom unabhängige Stromquelle dient, welche die Signalenergie
liefert und den Druckerzeuger antreiben kann, sofern dieser nicht unmittelbar seine
Bewegungsenergie von dem drehenden Innenrohr erhält. Obwohl als Stromquelle auch
eine Batterie in Frage kommt, handelt es sich vorzugsweise um einen Generator, dessen
Läufer von dem drehenden Innenrohr angetrieben wird.
[0004] Nachteilig wirkt sich jedoch die für die Übertragung der Signale erforderliche Leiterverbindung
aus. Wenn sie im Bohrgestänge untergebracht wird, ist die Herstellung und Aufrechterhaltung
einwandfreier Kontaktverbindungen zwischen den Bohrrohren schwierig. Bedient sich
die telemetrische Einrichtung eines Schleppkabels, so ist die Verbindung zwar elektrisch
einwandfrei, unterliegt aber allen mechanischen und sonstigen Beanspruchungen durch
das drehende Bohrgestänge, die Bohrlochstöße und die Bohrlochspülung.
[0005] Weiterhin ist aus der DE-OS 29 41 102 eine als Schwerstange ausgebildete Zielbohrstange
bekannt, welche als drehendes Bohrrohr ausgeführt ist. Hierbei dient als telemetrische
Einrichtung der durch den Spülkanal verlaufende Spülstrom und ein hydraulischer Wandler,
welcher die elektrischen Signale in Druckimpulse der Spülung umsetzt. Der so druckmodulierte
Spülstrom kann am Bohr lochausgang vermessen werden, wodurch sich die Druckimpulse
von einem Empfänger aufnehmen und zur Weiterleitung in elektrische Größen umwandeln
lassen. Als Wandler für die Druckmodulation des Spülstromes dient in der Schwerstange
ein Rohrventil, daß den Spülstrom drosselt und mit Hilfe eines eingebauten, in sich
geschlossenen hydraulischen Kreises betätigt wird. Die Steuerung des hydraulischen
Arbeitsmediums geschieht mit Hilfe eines Magnetventils, daß mit den elektrischen
Neigungsdaten beaufschlagt wird.
[0006] Eine solche telemetrische Einrichtung setzt eine axiale Anordnung des Rohrventils,
d.h. des Ventilkörpers konzentrisch in einem Spülkanal voraus, der die Spülung hinter
der Drosselstelle an dem Rohrventil vorbeileitet. Einerseits ergibt sich hieraus ein
räumliches Problem, wenn nämlich das den Spülkanal aufweisende Bohrrohr verhältnismäßig
dünnwandig ist. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich um das Innenrohr
einer Zielbohrstange handelt, die ein stehendes Außenrohr aufweist. Andererseits kann
aber bei entsprechend dickwandigen Bohrrohren ein stehendes Außenrohr nicht verwirklicht
werden. Das bedingt die Unterbringung des Stromerzeugers in dem drehenden Bohrrohr
und setzt dann für den Antrieb des Generators eine von der Spülung angetriebene Turbine
voraus. Diese Turbine verursacht wegen des druckmodulierten Spülstromes und andere,
den Spülstrom beeinflussende Größen Fehler der Bildung der elektrischen Signale, die
übertragen werden sollen. Im Ergebnis sind die Drucksignale durch einen ungleichmäßigen,
jedenfalls aber flachen Druckanstieg und -abfall gekennzeichnet, wenn sie mit der
bekannten Einrichtung erzeugt und übermittelt werden. Das ist nachteilig, weil dadurch
nicht nur das Erkennen der Drucksignale erschwert wird, sondern auch die Signalfrequenz
gering und dadurch die Genauigkeit der auf diese Weise zu übermittelnden Daten beschränkt
bleibt.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß bei einem zur Zielbohrung geeigneten Bohrgestänge die zum
Antrieb des Drosselventils vorgesehenen Aggregate zum Schutz gegen die abrasive Spülflüssigkeit
außerhalb derselben in einem Teil des Bohrgestanges, der weniger der Beanspruchung,
Erschütterung und Belastung durch die Bohrtätigkeit ausgesetzt ist, angeordnet sind
und die mit der eingebauten elektrohydraulischen Einrichtung erzeugten Signale mit
der erforderlichen Genauigkeit übermittlet werden.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit Hilfe der Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0009] Die Erfindung ermöglicht es erstmals, eine Zielbohrstange mit drehendem Innenrohr
und feststehendem Außenrohr und ein im Innenrohr angeordnetes Drosselventil miteinander
zu kombinieren. Die zur Betätigung der an der Zielbohrstange angeordneten Meßinstrumente,
der Steuerleisten etc. notwendige Energie wird entweder durch einen Generator erzeugt,
der von der drehenden Innenstange angetrieben wird oder durch einen Elektromotor.
Als Übertragungsmedium der elektrischen Meßimpulse, welche durch das Drosselventil
in eine Folge von Druckpulsen umgewandelt wird, dient die Spülflüssigkeit. Die am
Bohrlochmund empfangenen Druckpulse werden über einen Meßwandler wieder in elektrische
Impulse umgewandelt und geben Auskunft über den Zustand der Zielbohrstange und ermöglichen
es, die Bohrrichtung zu korrigieren. Dieses Prinzip wird bei einer dem grundsätzlichen
Aufbau der erfindungsgemäßen Zielbohrstange entsprechenden Zielbohrstange erst durch
die Miniaturisierung des Wandlers ermöglicht, der sich deswegen in den beschränkten
räumlichen Verhältnissen unterbringen läßt, wobei gleichzeitig für die erforderliche
Form der Druckimpulse gesorgt wird. Diese Miniaturisierung des Wandlers geschieht
durch die Verlegung aller dem Drosselventil nachgeordneten Teile und Baugruppen in
das Außenrohr, während durch die Anordnung und Ausbildung des Drosselventils Druckimpulse
erzeugt werden können, die einer genauen Auswertung zugänglich sind. Die Erfindung
hat den Vorteil, daß außer den von den Neigungsmessern gelieferten Signalen auch eine
Vielzahl von weiteren Daten der Zielbohrstange nach außen übertragen werden kann.
Dabei lassen sich die dazu erforderlichen Meßgeräte und Wächter in dem stehenden und
daher verhältnismäßig weniger mechanisch belasteten Außenrohr unterbringen und lediglich
die von ihnen gelieferten Signale nach Wandlung in hydraulische oder mechanische Impulse
für das Drosselventil auf den Spülstrom übertagen. Das Drosselventil gemäß der Erfindung
besteht aus einem ringförmig ausgebildeten, drehfest mit dem Innenrohr verbundenen
Grundkörper, dessen anströmseitiges Ende verjüngt ist und als Ventilsitz dient und
einem im Grundkörper konzentrisch angeordneten Hohlkörper, welcher über Stege mit
dem Grundkörper verbunden und beidseitig offen ist, und in dem ein axial verschiebbarer
Widerstandskörper geführt ist, welcher gegen den Hohlkörper abgedichtet ist. Eine
Antriebseinrichtung im Außenrohr betätigt in Abhängigkeit der Meßwerte den Widerstandskörper,
der in Zusammenwirken mit dem Ventilsitz den Strömungsquerschnitt der Spülflüssigkeitsströmung
variiert. Die Übertragungsmittel für die umgewandelten Meßwerte sind dabei zum Schutz
gegen die abrasive Spülflüssigkeit in den Stegen untergebracht. Einzig und allein
der Widerstandskörper und die Stege sind der Spülflüssigkeitsströmung ausgesetzt,
während sämtliche empfindlichen Einrichtungen wie. Meßinstrumente, Wandler, Drosselventilantrieb
und die Energieversorgung entweder im weniger stark beanspruchten Außenrohr angeordnet
sind oder in gegen die Spülflüssigkeit abgedichteten Räumen.
[0010] Vorteilhafterweise ist der Widerstandskörper anströmseitig als eine auf dem Hohlkörper
in axialer Richtung verschiebbare stromlinienförmige Kappe und abströmseitig als im
Hohlkörper in axialer Richtung verschiebbare stromlinienförmige Kappe ausgebildet.
Hierdurch wird der abrasiven Strömung ein möglichst geringer Widerstand entgegengesetzt.
Zur Betätigung des Drosselventils kann ein hydraulischer bzw. pneumatischer Antrieb
vorgesehen sein, in dem der Widerstandskörper durch Bohrungen im Innenrohr und in
den Stegen des Hohlkörpers über eine im Außenrohr angeordnete Druckmittelversorgung
betätigbar ist, wobei der Widerstandskörper über zwei hermetisch gegeneinander abgedichtete
Kammern verfügt, in die je eine der Bohrungen mündet. Wird die anströmseitige Kammer
mit hydraulischem bzw. pneumatischem Druckmittel versorgt, so schiebt sich die Kappe
gegen den Ventilsitz und verringert den Strömungsquerschnitt bzw. unterbindet die
Strömung ganz. Die Kappe sitzt auf dem Außenumfang des Hohlkörpers.
[0011] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der WiderstandskörperdurchHebel
betätigbar ist, die am Widerstandskörper angreifen und durch im Außenrohr angeordnete
Antriebe angetrieben sind. Dabei können die Hebel als Gabelwippen ausgebildet sein,
die durch die Stege einsetzbar und am Hohlkörper gelagert sind. Die durch den Antrieb
betätigten Gabelwippen betätigen ihrerseits einen im Hohlkörper angeordneten Kolben,
der die Kappen in oder entgegen der Strömungsrichtung verschiebt. Statt der Gabelwippen
können als Hebel auch starre Verbindungen zwischen dem Antrieb und dem Widerstandskörper
verwendet werden. Als Antrieb für die Hebel ist ein hydraulisch bzw. pneumatisch betreibbarer
Ringkolben vorgesehen, der im Außenrohr gelagert ist. Dabei sind die antriebsseitigen
Hebelenden an einem Rotationslager angeordnet, dessen feststehender Teil am Ringkolben
befestigt ist. Die antriebsseitigen Hebelenden können jedoch auch elektromechanisch
bzw. elektromagnetisch betätigt werden, darüber hinaus kann der Widerstandskörper
jedoch auch direkt elektromagnetisch bzw. elektromechanisch angetrieben sein.
[0012] Ausführungsformen und weitere Vorteile der Erfindung sind im folgenden anhand von
Zeichnungen dargestellt und näher erläutert. Es zeigen;
Fig. 1 in abgebrochener Darstellung eine Zielbohrstange mit darin angeordnetem Drosselventil
(Hebelbetätigung),
Fig. 2 Querschnitt des Drosselventils (druckmittelbetätigt),
Fig. 3 in abgebrochener Darstellung Querschnitt durch eine Zielbohrstange mit darin
angeordnetem Drosselventil, Draufsicht des Widerstandskörpers (druckmittelbetätigt),
Fig. 4 anströmseitige Ansicht des Innenrohres mit darin angeordnetem Drosselventil.
[0013] In der Zeichnung Figur 1 ist in abgebrochener Darstellung eine Zielbohrstange allgemein
mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Sie besteht aus einem im Bohrloch feststehenden
Außenrohr 2, welches auf seiner Außenseite mit schwenkbar an diesem gelagerten, nicht
dargestellten Steuerleisten versehen ist, die sich auf den Stößen des Bohrloches abstützen
und über hydraulisch beaufschlagbare Zylinder einzeln verstellt werden können, um
die Richtung des Bohrgestänges zu korrigieren. Drehbar im Außenrohr 2 ist ein Innenrohr
3 gelagert. Drehfest mit dem Innenrohr 3 verbunden ist konzentrisch in diesem ein
allgemein mit 4 bezeichnetes Drosselventil angeordnet. Das Drosselventil 4 besteht
aus einem ringförmigen Grundkörper 5, in dem konzentrisch ein Hohlkörper 6 angebracht
ist, der über Stege 7 und 8 mit dem Grundkörper 5 verbunden ist. Die Stege 7 und 8
sind innen hohl ausgebildet und fluchten mit Öffnungen 9 und 10 im Innenrohr 3. Die
Öffnungen 9 und 10 münden in Kammern 11, die ringförmig um das Innenrohr 3 im Außenrohr
2 herumgeführt sind. Der Grundkörper 5 ist beidseitig offen, wobei eine Seite 12
verjüngt ausgebildet ist. Auch der Hohlkörper 6 ist beidseitig offen. Auf dem Außenumfang
des Hohlkörpers 6 und zwar an seinem der verjüngten Seite 12 des Grundkörpers 5 zugewandten
Ende ist eine stromlinienförmige Kappe 13 verschiebbar gelagert und mit Ringdichtungen
14 und 15 gegen den Hohlkörper abgedichtet. An seinem anderen Ende verfügt der Hohlkörper
6 über eine weitere Kappe 16, die jedoch in dem durch das Hohlkörperende gebildeten
Zylinder als Kolben geführt und mit Ringdichtungen 17 und 18 gegen den Hohlkörper
6 abgedichtet ist. Die Kappen 13 und 16 sind mit einer Stange 19 verbunden. Dort,
wo die Stange 19 den Stegbereich passiert, greifen die abtriebsseitigen Enden 20 und
21 von als Gabelwippen 22 und 23 ausgebildeten Hebeln an der Stange 19 an. Die Gabelwippen
22 und 23 sind am Grundkörper 5 drehbar gelagert. Die antriebbseitigen Enden 24 und
25 der Gabelwippen 22 und 23 sind an Zapfen 26 befestigt. Die Zapfen 26 sind an einem
Ring 27 angeordnet, der um das Innenrohr 3 herumgeführt ist und drehbar an Rotationslagern
28 gelagert, die an einem Ringkolben 29 befestigt sind. Der Ringkolben 29 ist lediglich
in axialer Richtung verschiebbar. Der Ringkolben 29 wird z.B. über Druckmittelkanäle
30 und 31 mit Druckmittel beaufschlagt. Mit Hilfe der Dichtungen 32, 33 und 34 sind
der Ringkolben und die Druckmittelkanäle gegen das Außenrohr 2 abgedichet. Wird der
Ringkolben 29 im Ringraum 11 in eine Richtung verschoben, so verschieben die Gabelwippen
22 und 23 die Stange 19 in die entgegengesetzte Richtung. Die Stange 19, an der die
Kappen 13 und 16 angeordnet sind, verschiebt somit die Kappen 13 und 16 entweder in
Richtung auf die verjüngte Öffnung 12 des Grundkörpers 5, wobei im Extremfall die
Kappe 13 auf den Rand der Öffnung 12 aufliegt. Die Öffnung 12 mündet im Spülflüssigkeitskanal
35, der Spülflüssigkeit vom nicht dargestellten Bohrlochmund zur ebenfalls nicht
dargestellten Bohrkrone führt. Die Spülflüssigkeit strömt auf die Kappe 13 zu, an
dieser, dem Hohlkörper 6 und der Kappe 16 vorbei, zur Bohrkrone. Nicht dargestellte
Meßinstrumente im Außenrohr 2, die Meßwerte über den Zustand der Zielbohrstange und
deren Richtung aufnehmen, geben diese an einen ebenfalls nicht dargestellten Wandler
im Außenrohr 2 weiter, der die elektrischen Impulse in hydraulische Impulse umwandelt,
die über die Kanäle 30 und 31 den Ringkolben 29 betätigen. Die Betätigung des Ringkolbens
29 führt zur Verschiebung der Kappen 13 und 16 und somit zu Querschnittsveränderungen
des Spülflüssigkeitsquerschnitts. Hierdurch werden Druckpulse auf den Spülflüssigkeitsstrom
übertragen, die durch geeignete Instrumente am Bohrlochmund aufgefangen und weiterverarbeitet
werden. Zum Einbau der Gabelwippen und für Wartungsarbeiten ist der Ringraum 11 über
Deckel 36 zugänglich.
[0014] In den Figuren 2 und 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt, wobei gleiche Teile wie in Figur 1 mit denselben Bezugszeichen versehen
sind. Im Unterschied zum Drosselventil gemäß Figur 1 werden die Kappen 13 und 16 hydraulisch
bzw. pneumatisch betätigt. Ein Ringkolben entfältt daher, ebensowie die Gabelwippen.
Dafür sind in den Stegen Kanäle 40 und 41 sowie 42 und 43 vorgesehen, die mit Kanälen
44 bis 47 im Innenrohr 3 fluchten. Die Kanäle 40 bis 47 werden von einer nicht dargestellten
Druckmittelversorgung im Außenrohr 2 beaufschlagt. Die Kanäle 40 bis 43 münden in
zwei voneinander getrennten Kammern 48 und 49 im Hohlkörper 6. Das Druckmittelströmt
je nach gewünschter Verschieberichtung der Kappen 13 und 16 in die Kammern 48 oder
49 und drückt somit entweder die Kappe 13 zur Öffnung 12 oder die Kappe 16 zur entgegengesetzten
Öffnung des Grundkörpers 5, wodurch sich die oben angesprochene Druckpulserzeugung
im Flüssigkeitsstrom ergibt. Durch entsprechende Gestaltung der Durchmesserverhältnisse
von d1, d2 und d3 ergibt sich die Möglichkeit der hydrostatischen Druckkompensation.
Ist w1 = w2 = w3 = 0 so ist, abgesehen von der axialen Systemausdehnung (statisches
Druckgefälle)
p1 = p2 = p3
und über
d1² - d2²

d3²
ist durch die äußere Strömung (w = 0)
v1 = v2 = 0.
[0015] Das heißt: Der Strömungswiderstandskörper (Kappen 13 und 16 und Hohlkörper 6) ist
hydrostatisch druckkompensiert und erfährt keine Axialverschiebung durch die äußeren
Druckkräfte.
[0016] Ist w1 ≠ w2 ≠ w3 dann ist über die Energiegleichung von Bernulli
p1 ≠ p2 ≠ p3.
[0017] D.h.: Das System areitet über
w3 < w2 < w1 und d1² - d2²

d3²
unter Berücksichtigung der Strömungsverluste aus Form, Oberfläche und Strömungszustandsänderung
hydrodynamisch teildruckkompensiert und teilweise kraftkompensiert (axial).
1. Vorrichtung, insbesondere für den Einsatz unter Tage, zur Fernübertragung von Informationen
aus einem Bohrloch während des Betriebes eines Bohrgerätes, das einen Bohrmeißel,
einen Bohrrohrstrang und eine Spülflüssigkeit im Bohrrohrstrang umfaßt, bestehend
aus dem Bohrrohrstrang zugeordneten Meßgeräten zur Ermittlung gewunschter Informationsdaten,
einem Wandler zum Umwandeln der Informationsdaten in eine kodierte Folge von Signalen,
einem in Höhe eines Geberbereiches des Bohrrohrstranges in der Strömung der Spülflüssigkeit
angeordneten, den Strömungsquerschnitt für die Spülflüssigkeit beherrschenden, in
axialer Richtung des Bohrrohrstranges verschieblich angeordnetes Drosselventil, durch
das der Druck der Spülflüssigkeit im Bohrstrang veränderbar ist, einen in Abhängigkeit
von den Signalen des Wandlers steuerbaren Antrieb für Öffnungs- und Schließbewegungen
des Drosselventils sowie einem am Bohrlochmund angeordneten Meßwandler zum Messen
des Drucks der Spülflüssigkeit und zum Rückwandeln der aufgenommenen Druckpulsfolgen
in auswertbare Informationsdaten, wobei das Drosselventil mit einer die auf sie einwirkenden
hydraulischen Drücke kompensierenden Ausgleichsvorrichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bohrgerät in bekannter Weise im Bereich des Bohrmeißels über eine Zielbohrstange
(1) verfügt, bei der ein von einem Bohrgestänge angetriebenes Innenrohr (3) konzentrisch
in einem stehenden Außenrohr (2) angeordnet ist, welches für einen in der Zielbohrstange
(1) untergebrachten Steuerkreis einen Druckerzeuger aufweist, dessen beweglicher Teil
von dem Innenrohr (3) gebildet oder von einem Elektromotor angetrieben ist, dessen
Antrieb von dem Innenrohr (3) abgeleitet ist, wobei die Meßwerte von im Außenrohr
(2) untergebrachten Meßgeräten über die Spülflüssigkeit aus dem Bohrloch auf den Meßwandler
übermittelt werden und daß der zur Betätigung des Drosselventils (4) vorgesehene Antrieb
im Außenrohr (2) angeordnet ist, wobei das Drosselventil (4) aus einem ringförmig
ausgebildeten, drehfest mit dem Innenrohr (3) verdundenen Grundkörper (5) besteht,
dessen anströmseitiges Ende (12) verjüngt ist und als Ventilsitz dient, und einem
in Grundkörper (5) konzentrisch angeordneten Hohlkörper (6), welcher über Stege (7,
8) mit dem Grundkörper (5) verbunden und beidseitig offen ist, und in dem ein axial
verschiebbarer Widerstandskörper (13, 16) geführt ist welcher gegen den Hohlkörper
(6) abgedichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Widerstandskörper (13, 16) anströmseitig eine auf den Hohlkörper (6) in axialer
Richtung verschiebbare stromlinienförmige Kappe (13) und abströmseitig eine im Hohlkörper
(6) in axialer Richtung verschiebbare stromlinienförmige Kappe (16) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß der Widerstandskörper (13, 16) durch Bohrungen (40 bis 43; 44 bis 47) im Innenrohr
(3) und in den Stegen (7, 8) des Hohlkörpers (6) über eine im Außenrohr (2) angeordnete
Druckmittelversorgung betätigbar ist, wobei der Widerstandskörper (13, 16) über zwei
hermetisch gegeneinander abgedichtete Kammern (48, 49) verfügt, in die je eine der
Bohrungen (40 bis 43) mündet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandskörper (13, 16) über Hebel (22, 23) betätigbar ist, die am Widerstandskörper
(13, 16) angreifen und durch im Außenrohr (2) angeordnete Antriebe (29) angetrieben
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (22, 23) als Gabelwippen ausgebildet sind, die durch die Stege (7,
8) einsetzbar und am Hohlkörper (6) gelagert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (22, 23) starre Verbindungen zwischen Antrieb (29) und Widerstandskörper
(13, 16) sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (22, 23) über einen hydraulisch bzw. pneumatisch betriebenen Ringkolben
(29) im Außenrohr (2) betätigbar sind, wobei die an triebsseitigen Hebelenden an
einem Rotationslager (28) angreifen, dessen feststehender Teil am Ringkolben (29)
befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die antriebsseitigen Hebelenden elektromechanisch betätigbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch genkennzeichnet, daß die antriebsseitigen Hebelenden elektromagnetisch betätigbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandskörper (13, 16) direkt elektromagnetisch bzw. elektromechanisch
antreibbar ist.