(19)
(11) EP 0 214 951 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.1987  Patentblatt  1987/12

(21) Anmeldenummer: 86890208.1

(22) Anmeldetag:  15.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47C 1/14, A47C 7/72
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 13.09.1985 AT 2687/85

(71) Anmelder: Austria Campingsport Gesellschaft m.b.H.
A-4655 Vorchdorf (AT)

(72) Erfinder:
  • Gruber, Alfed, Mag. Ing.
    A-4060 Leonding (AT)

(74) Vertreter: Berger, Erhard, Dr. 
Siebensterngasse 39 Postfach 306
1071 Wien
1071 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel


    (57) Die Erfindung betrifft ein leicht bewegbares, insbeson­dere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel für den Frei­luft- und/oder Naßraumeinsatz mit vorzugsweise zusam­menlegbarem, z.B. klappbarem Tragkörper, Gestell od. dgl. (1), und einer, gegebenenfalls integrierten, ge­polsterten Auflage (3), zumindest im Aufliegebereich für den Kopf (5) eines Benützers, wobei neben und außer­halb des mittigen Aufliegebereiches (6) für den Kopf zumindest ein Lautsprecher od. dgl. (7), welcher zu­mindest teilweise, vorzugsweise in einer Ausnehmung, in der Auflage (3) angeordnet ist, vorgesehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel für den Freiluft- und/oder Naßraumeinsatz.

    [0002] Eine hohe Anzahl von technischen Entwicklungen hat sich zur Aufgabe gesetzt, Umweltschädigungen bzw. Umweltbe­lästigungen zu eliminieren bsw. zumindest zu reduzieren. Diese Bestrebungen sind sowohl bei Schadstoff- als auch bei Schallemissionen bekannt. Im Bereich der Fertigung von Gütern werden immer strengere Richtlinien zur ge­ringeren Belastung der Umwelt erlassen. Im Freizeitbe­reich kann die Entwicklung beobachtet werden, daß ver­sucht wird, mit geringster Einschränkung des Ausübenden, die Beeinträchtigung der diesem benachbarten Personen mög­lichst gering zu halten. Eine derartige Entwicklung stellt beispielsweise ein tragbares, akustisches Wiedergabegerät dar, welches mit Kopfhörern ausgestattet ist. Ein derar­tiges Gerät findet einen besonders breiten Einsatz, ins­besondere bei Personen, die Musik hören wollen ohne größere Belästigung der Umgebung. Nachteilig bei derartigen Kopf­hörern ist, daß einerseits die Bewegungsfreiheit stark eingeengt ist, da eine elektrische Verbindung, beispiels­weise ein Kabel zwischen den Kopfhörern und dem Wieder­gabegerät bestehen muß, und andererseits ein immer größer werdender Personenkreis von Allergien befallen wird, die beispielsweise durch Kopfhöhrer, Weichmacher in Kunststoff und dgl. hervorgerufen werden können. Weiters stellt der mechanische Druck, welcher durch die Kopfhörer gegen die Ohren ausgeübt werden muß, eine weitere Benachteiligung dar. Neben diesen angeführten Nachteilen führen derartige Kopfhörer auch zur sozialen Desintegrierung, da ein Sprech­verkehr teilweise nur über geeignete Sprechtasten am Wieder­gabegerät möglich ist.

    [0003] Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, ein Liege- und/oder Sitzmöbel zu schaffen, welches es dem Besitzer gestattet, eine akustische Konsumation durchzuführen, ohne eine Beeinträchtigung der Umwelt zu verursachen, wobei eine freie Beweglichkeit des Be­nützers gegeben sein soll und das gleichzeitig eine für den akustischen Genuß erforderliche Lautstärke gestattet, wobei gleichzeitig soziale akustische Kommunikation nicht verhindert wird.

    [0004] Das erfindungsgemäße leicht bewegbare, insbesondere trag­bare, Liege- und/oder Sitzmöbel für den Freiluft- und/­oder Naßraumeinsatz mit, vorzugsweise zusammenlegbarem, z.B. klappbarem Tragkörper, Gestell od. dgl. und einer, ge­gebenenfalls integrierten, gepolsterten Auflage zumindest im Aufliegebereich für den Kopf eines Benützers, besteht im wesentlichen darin, daß neben und außerhalb des mittigen Aufliegebereiches für den Kopf zumindest ein Lautsprecher od. dgl., welcher zumindest teilweise, vorzugsweise in einer Ausnehmung,in der Auflage angeordnet ist, vorgesehen ist. Damit wurde ein Möbel für den Freizeitbedarf geschaffen, welches es dem Besitzer gestattet, ohne Einschränkung seiner Bewegungsfreiheit Musik od. dgl. zu hören, wobei gleich­zeitig durch die Anordnung von zumindest einem Lautsprecher in unmittelbarer Nähe des Kopfliegebereiches eine optimale Lautstärke gegeben sein kann, da die Intensität der Schall­wellen mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt, ist auch keine Belastung der Umwelt gegeben. Weiters wird durch eine derartige Anordnung die leichte Transportfähigkeit des Frei­zeitmöbels nicht behindert, so kann ein derartiger Klapp­stuhl oder Liege seine herkömmliche Konstruktion aufweisen, und ohne zusätzlichen Volumsbedarf in an sich bekannter Weise zusammengeklappt bzw. zusammengefaltet werden. Auf­grund der Anatomie des Menschens ist der bevorzugte Be­ nützungsbereich durch den Kopf in der Mitte einer Liege, Stuhl, od. dgl. beim Kopfteil gegeben, sodaß auch keine Abnahme des Komforts bedingt ist.

    [0005] Ist beidseitig des Aufliegebereiches für den Kopf zumin­dest je ein Lautsprecher od. dgl. vorgesehen, so kann der Benützungskomfort des Möbels weiterhin aufrecht erhalten werden, wobei durch die je Lautsprecher abgestrahlte hal­be Leistung die Entfernung, in welcher noch Musik gehört wird, besonders gering gehalten werden kann, da der Kopf des Benützers zwischen den beiden Lautsprechen als Schall­schutz dient.

    [0006] Eine unbeschränkte Beweglichkeit des Möbels bei gleich­zeitiger höchster Schonung der elektrischen Zuleitungen ergibt sich dann, wenn die elektrisch leitenden Kabal von zumindest einem, insbesondere allen Lautsprechern od. dgl. in der Polsterung, insbesondere an der der Auf­lagefläche benachbarten Fläche der Polsterung, insbe­sondere zum Randbereich desselben geführt sind. Eine be­sonders gute Fixierung des Lautsprechers in der Polsterung ergibt sich dann, wenn in derselben eine Ausnehmung vorge­sehen ist, welche kleiner als der Lautsprecher od. dgl. ist.

    [0007] Ist der Lautsprecher od. dgl. mit einem, insbesondere mit hartelastischem Kunststoff aufgebauten Halte­teil, welcher zumindest eine Öffnung für den Schalldurch­tritt aufweist, in der Polsterung gehalten, so kann eine besonders leichte Montage des Lautsprechers durchgeführt werden, wobei es nicht erforderlich ist, beispielsweise einen Dekorstoff noch zu endeln oder sonst irgendwie vor der Desintegration zu bewahren, da die Schnittränder keiner erhöhten Belastung ausgesetzt werden können.

    [0008] Weist der Halteteil einen in die Polsterung ragenden Ringteil auf, so kann dieser Ringteil mit einem ent­sprechenden Ringteil oder mit Distanzteilen am Lautsprecher od. dgl. kooperieren, sodaß ein Klemmsitz des Laut­sprechers im Halteteil auf besonders einfache Art er­reicht werden kann. Ist bei einer mit einem z.B. in einem Rahmen angeordneten Traggewebe, Vlies, od. dgl. versehenen Polsterung zumindest ein Lautsprecher, vorzugsweise alle Lautsprecher durch das Traggewebe, Vlies. od. dgl. und über im bzw. am Traggewebe mittel- bzw. unmittel­bar, z.B. über Nieten angeordneten und/oder befestigten Halteteil gehalten, so ist eine besonders einfache Be­festigung des Lautsprechers gewährleistet, wobei gleich­zeitig durch das Traggewebe ein Schutz des Lautsprechers gegen mechanische Beschädigung, z.B. Abreißen der Kon­takte und dgl., gewährleistet ist.

    [0009] Ein Schutz der Polsterung, die beispielsweise aus Schaum­stoff besteht, welcher in der Regel eine geringere Weiter­reißfestigkeit aufweist, kann dann erreicht werden, wenn der Lautsprecher zumindest teilweise von einem weichela­stischen Werkstoff umhüllt ist.

    [0010] Ist bei zumindest je einem beidseitig des Aufliegeberei­ches für den Kopf angeordneten Lautsprecher od. dgl. ein Schalter zum gegenseitigen Wechsel der elektrischen An­speisung vorgesehen, so können sowohl in Rücken- als auch in Bauchlage des Benützers bei Life-Musikdarbietungen die Schallemissionen der verschiedenen Musikinstrumente auf der jeweiligen richtigen Seite gehört werden.

    [0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.

    [0012] Es zeigen Fig. 1 eine Liege in Draufsicht, Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linien II/II, Fig. 3 einen Halte­teil in Draufsicht, Fig. 4 eine Tasche zur Aufnahme eines akustischen Wiedergabegerätes und Fig. 5 eine Roll-Sitz-Liege in Seiten- und Vorderansicht.

    [0013] Das in Fig. 1 dargestellte leicht tragbare und zusammen­klappbare Liegemöbel weist einen Rahmen 1 auf, in welchem über Zugfedern 2 eine Polsterung 3 mit Traggewebe 4 be­festigt ist. Im Kopfteil 5 ist ein mittiger Bereich 6 schraffiert gezeichnet, welcher den mittigen Aufliegebe­reich für den Kopf eines Benützers darstellt. Im wesent­lichen in der Ebene des Aufliegebereiches jedoch außer­halb und neben demselben sind drei Lautsprecher 7 ange­ordnet. Diese Lautsprecher weisen elektrischen leitende Kabel 8 (strichliert dargestellt) auf, die in der Polsterung 3 bis zum Randbereich derselben geführt sind. Die Kabel münden in einen Schalter 9, welcher ein Umschalten für die Anspeisung der einzelnen Lautsprecher ermöglicht, sodaß je nach Rückenlage oder Bauchlage die Schallemission ent­sprechend der Instrumentenstellung von der richtigen Seite und damit aus dem entsprechenden Lautsprecher er­folgen kann. Die in Fig. 4 dargestellte Tasche 10 weist drei Ösen 11 auf, welche mit den Zugfedern 2, z.B. im Kopfteil oder im daran anschließenden Teil kooperieren können, sodaß die Tasche durch die Zugfedern am Rahmen gehalten wird. Diese Tasche kann beispielsweise zur Auf­nahme eines akustischen Wiedergabegerätes dienen, wobei ein Klettenverschluß od. dgl. ebenfalls vorgesehen sein kann.

    [0014] In Fig. 2 ist der Schnitt entlang der Linie II/II gemäß Fig. 1 dargestellt, wobei aus Übersichtsgründen die Teile noch nicht vollständig montiert sind. Auf dem Traggewebe 4 befindet sich eine Schaumstoffschichte 12, in welche eine zylinderförmige Ausnehmung 13 gestanzt wurde. Der Laut­sprecher 7 ist mit einer Umhüllung aus weichelastischem Gummi versehen. An der dem Traggewebe 4 abgewandten Seite des Schaumstoffes ist ein Dekorstoff 14 angeordnet. Ober­halb des Lautsprechers ist ein Halteteil 15 aus Polyäthylen dar­gestellt, welcher - wie besonders deutlich Fig. 3 zu entnehmen - eine zentrale Ausnehmung 16 aufweist. Weiters weist der Halteteil einen Ringteil 17 auf, welcher mit einem ent­sprechenden zylindrischen Bereich 18 des Lautsprechers 7 kooperieren kann, wodurch eine Halterung des Lautsprechers im Halteteil gegeben ist. Der Halteteil is über Nieten 19 (unvernietet dargestellt) am Traggewebe 4 fixiert. Im mon­tierten Zustand wird der Lautsprecher vom Halteteil gegen den Dekorstoff 14 unter teilweiser Deformation des Schaum­stoffes 12 gepreßt. Dadurch ist jegliches Weiterreißen des Dekorstoffes sicher vermieden. Das elektrische Kabel 8 ist zwischen Schaumstoff 12 und Traggewebe 4 geführt.

    [0015] Wie in Fig. 5 dargestellt, können derartige Lautsprecher od. dgl., welche bereits witterungsfest im Handel sind, auch auf einem Sitzmöbel angebracht werden, wobei der in der Beschreibungeinleitung angegebene Effekt ebenfalls vollauf erreichbar ist.

    [0016] Durch eine Anordnung eines Lautsprechers, z.B. gemäß Fig. 2 in der Polsterung, kann eine Polsterung erhalten werden welche den normalen Anforderungen, insbesondere auch der Verstaubarkeit gerecht wird, ohne daß eine besondere Sorgfalt oder andere Behandlung erforderlich ist.


    Ansprüche

    1. Leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel für den Freiluft- und/oder Naßraum­einsatz mit vorzugsweise zusammenlegbarem, z.B. Klapp­barem Tragkörper, Gestell od. dgl. (1), und einer, gegebenen­falls integrierten, gepolsterten Auflage (3), zumindest im Aufliegebereich für den Kopf (5) eines Benützers, dadurch gekennzeichnet, daß neben und außerhalb des mittigen Aufliegebereiches (6) für den Kopf zumindest ein Laut­sprecher od. dgl. (7), welcher zumindest teilweise, vor­zugsweise in einer Ausnehmung (13), in der Auflage (3) angeordnet ist, vorgesehen ist.
     
    2. Leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß beidseitig des Aufliegebereiches (6) für den Kopf zumindest je ein Lautsprecher od. dgl. (7) vorge­sehen ist.
     
    3. Leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß elektrisch leitende Kabel (8) von zu­mindest einem, insbesondere allen Lautsprechern od. dgl. (7) in der gepolsterten Auflage (3), insbesondere an der der Auflagfläche benachbarten Fläche der Polsterung, ins­besondere zum Randbereich derselben geführt sind.
     
    4. Leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (13) in der gepolsterten Auflage (3) kleiner als der Lautsprecher od. dgl. (7) ist.
     
    5. Leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lautsprecher od. dgl. (7) mit einem,insbesondere mit hartelastischem Kunst­stoff, aufgebauten Halteteil (15), welcher zumindest eine Öffnung (16) für den Schalldurchtritt aufweist, in der Polsterung (3) gehalten ist.
     
    6. Leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Halteteil (15) einen in die Polsterung (3) ragenden Ringteil (17) aufweist.
     
    7. Leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer mit einem, z.B. in einem Rahmen angeordneten Traggewebe, Vlies, od. dgl. versehenen Polsterung (4) zumindest ein Lautsprecher (7), vorzugs­weise alle Lautsprecher durch das Traggewebe, Vlies, od. dgl. und über im bzw. am Traggwebe mittel- bzw. unmittelbar, z.B. über Nieten (19), angeordneten und/oder befestigten Halteteil (15) gehalten ist.
     
    8. Leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Lautsprecher zumindest teilweise von einem weichelastischen Werkstoff umhüllt ist.
     
    9. Leicht bewegbares, insbesondere tragbares, Liege- und/oder Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei beidseitig des Kopfauf­liegebereiches (6) angeordneten Lautsprechern od. dgl. (7) ein Schalter (9) zum gegenseitigen Wechsel der elek­trischen Anspeisung vorgesehen ist.
     




    Zeichnung