(19)
(11) EP 0 214 952 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.1987  Patentblatt  1987/12

(21) Anmeldenummer: 86890225.5

(22) Anmeldetag:  07.08.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63B 49/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 09.09.1985 AT 2632/85

(71) Anmelder: Head Sportgeräte Gesellschaft m.b.H. & Co.OHG.
A-6921 Kennelbach (AT)

(72) Erfinder:
  • Wäger, Karl-Heinz
    A-6840 Götzis (AT)

(74) Vertreter: Haffner, Thomas M., Dr. et al
Patentanwalt Schottengasse 3a
A-1014 Wien
A-1014 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tennisschlägerrahmen mit einem Herzstück


    (57) Das Herzstück (2) eines Tennisschlägers mit einem aus Hohlprofilen aufgebauten Rahmen (1) ist mit den Rahmenpro­filen (1) verschraubt. Die Schrauben werden durch Hülsen (6) hindurchgeführt, welche in entsprechende Bohrungen (10) des Herzstückes (2) hineinragen. Ein unmittelbarer Kontakt der Schrauben (4) mit der Innenkontur der Durchbrechungen (3), durch welche die Hülsen hindurchgeführt sind, wird auf diese Weise vermieden. Die Hülsen (6) bestehen aus einem schwin­gungsdämpfenden Material.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Tennisschlägerrahmen mit einem Herzstück, welches durch den Rahmen durchsetzende Kopfschrauben mit dem Rahmen verbunden ist.

    [0002] Insbesondere bei Tennisschlägerrahmen aus Metallprofilen oder aus Hohlkunststoffprofilen ist es bekannt, Herzstücke einzu­setzen, welche mit den Metall- oder Hohlkunststoffrahmentei­len verschraubt bzw. starr an diesen festgelegt werden. Diese Herzstücke dienen hiebei dazu, die in Schlägerlängsrichtung verlaufenden Saiten exakt zu positionieren und festzulegen.

    [0003] Aus der AT-PS 321 165 ist ein Rahmen für Tennisschläger bekanntgeworden, bei dem in eine äußere Umfangsnut am Rahmen ein Band mit Buchsen für die Aufnahme der Saiten eingelegt wird, worauf die Enden des Bandes mit Schrauben am Rahmenpro­fil festgelegt werden, und bei dem ein trapezförmiges Herz­stück in eine innere Umfangsnut des Rahmenprofils eingesetzt und mit dem Rahmen verschraubt wird. Die starre Verbindung bzw. Verschraubung des Herzstückes mit dem Rahmen hat aber nun den Nachteil, daß sich beim Ballaufschlag die auftreten­den Vibrationen überaus stark in den Griff und damit in den Arm des Spielers übertragen. Um diese Vibrationen zu elimi­nieren, sind bereits aufwendige Konstruktionen mit Dämpfungs­gliedern im Griffbereich des Schlägers bekanntgeworden.

    [0004] Die vorliegende Erfindung zielt nun darauf ab, die Über­tragung der unerwünschten Schwingungen in den Rahmen herabzu­setzen und auf diese Weise eine bessere Isolation des Griffes gegenüber Vibrationen zu schaffen. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß jeder Schraubenschaft im Bereich des Rahmens von einer rohrförmigen Hülse aus einem elastischen Material, insbesondere aus Kunststoff, umgeben ist, welche den Rahmen durchsetzt und an ihrem an der Außenseite des Rahmens zu liegen kommenden Ende eine Erweiterung aufweist, die eine Unterlegscheibe für den Schraubenkopf bildet. Durch diese Maßnahme wird sicherge­stellt, daß eine den Rahmen durchsetzende Schraube, welche in der Regel aus Metall besteht, nie unmittelbar mit einer Innenkontur einer Ausnehmung des Rahmens in Kontakt kommt, sondern immer nur unter Zwischenschaltung von dämpfenden Elementen an den Rahmen anschließt. Nach dem Festspannen der Saiten am Herzstück kann auch bei entsprechender elastischer Verformung bzw. Verschiebung des Herzstückes relativ zum Rahmen nie derjenige Fall eintreten, daß die metallische Schraube unmittelbar mit dem metallischen Profil oder dem Kunststoffprofil des Schlägerrahmens in Kontakt gelangt. Die Schwingungen bzw. Vibrationen werden auf diese Weise nie unmittelbar in das Material des Rahmens, sondern immer unter Zwischenschaltung einer Dämpfung, insbesondere einer Dämpfungsbrücke an den Rahmen abgeleitet.

    [0005] In besonders einfacher Weise kann die Ausbildung hiebei so getroffen sein, daß die rohrförmige Hülse wenigstens über einen Bruchteil der Schraubenlänge in eine im Herzstück vorgesehene Aufnahmebohrung für das Schraubengewinde hinein­ragt. Während bei einem Verschrauben ohne Zwischenschaltung einer Hülse die Gefahr besteht, daß sich das Herzstück so weit relativ zum Rahmen verschiebt, daß wiederum die me­tallische Schraube mit der Innenkontur der Ausnehmung des Rahmens, welche von der Schraube durchsetzt wird, in Kontakt gelangt, hat diese Ausbildung den Vorteil, daß darüberhinaus eine gute Lagepositionierung des Herzstückes beim Festschrau­ben gesichert wird. Dadurch, daß eine exakte Geometrie für die Festlegung des Herzstückes eingehalten wird, lassen sich unerwünschte Vibrationen auch viel besser und exakter voraus­sehen und entsprechend dämpfen.

    [0006] Die Hülsen können hiebei in einfacher Weise aus einem schwin­gungsdämpfenden Material ausgebildet sein.

    [0007] Die Dämpfungseigenschaften können dadurch verbessert werden, daß die Hülse mindestens bis zu dem dem Schraubenkopf gegen­überliegenden Ende der völlig eingeschraubten Schraube in die Aufnahmebohrung des Herzstückes hineinragt und, beispiels­weise mit gegenüber dem den Rahmen durchsetzenden Abschnitt vergrößerter Wandstärke im Bereich des Herzstückes, als Dübel ausgebildet ist. Auf diese Weise wird ein unmittelbarer Kontakt der Schrauben mit den Ausnehmungen des Herzstückes vermieden und vor allen Dingen der Vorteil erreicht, daß beim Festziehen der Schrauben die Geometrie der Festlegung des Herzstückes zwischen den Rahmenprofilen nicht mehr beein­trächtigt wird. Während nämlich beim Festschrauben von Herz­stücken in konventioneller Weise durch die eingetriebene Schraube ein Anpressen der Außenkontur des Herzstückes an den inneren Rand des Rahmenprofiles des Tennisschlägers erfolgt, kann bei einer derartigen Ausbildung, bei welcher die Hülse als Dübel ausgebildet ist, die Spannkraft, welche zwischen Herzstück und Schlägerrahmen wirksam wird, vorgegeben werden und lediglich durch die Einspannung des Rahmen beim Festlegen bestimmt sein. Durch das Festschrauben der Schraube ändert sich diese vorgegebene Geometrie in der Folge nicht mehr.

    [0008] In besonders vorteilhafter Weise ist die erfindungsgemäße Ausbildung so getroffen, daß die Hülsen einstückig mit einem an sich bekannten um den Außenumfang des Rahmens herumgeleg­ten bandförmigen Träger ausgebildet sind, welcher eine Mehrzahl von rohrförmigen Ansätzen zum Hindurchführen der Saiten des Tennisschlägers aufweist, wodurch sich bedeutende Vorteile in bezug auf die Wirtschaftlichkeit des Zusammen­baues ergeben.

    [0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen: Fig. 1 eine Darstellung der Anschlußstelle eines Herzstückes an einen Tennisschlägerrahmen im Schnitt durch die Ebene der Besaitung, Fig. 2 eine abgewandelte Ausbildung in analogem Schnitt, Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung einer dämpfenden Hülse, Fig. 4 eine abgewandelte Ausbildung in analoger Darstellung wie Fig. 3 im Axialschnitt durch die Schraube, Fig. 5 eine weitere abgewandelte Ausbil­dung in vergrößerter Darstellung mit verdecktem Schrauben­kopf, und Fig. 6 eine weitere abgewandelte Ausbildung gleich­falls mit verdecktem Schraubenkopf.

    [0010] Nach der Ausbildung nach Fig. 1 ist mit 1 das Rahmenprofil eines Tennisschlägerrahmens bezeichnet, an welches ein Herzstück 2 angeschlossen wird. Das Rahmenprofil 1 weist Durchbrechungen 3 für das Hindurchführen von Schrauben 4 auf, über welche das Herzstück 2 relativ zum Rahmen 1 verspannt wird. Es sind weiters Durchbrechungen 5 für das Hindurch­führen von Saiten vorgesehen, um die ordnungsgemäße Be­spannung des Schlägers zu ermöglichen. In die Durchbrechungen 3 und 5 greifen hülsenförmige Fortsätze 6 eines Trägerbandes 7 ein, welche durch die Durchbrechungen 3 und 5 hindurch­gehen. Die für die Besaitung vorgesehenen hülsenförmigen Fortsätze 6 erstrecken sich bis an die Innenkontur 8 des Herzstückes und durchsetzen hiebei entsprechende Bohrungen 9 des Herzstückes. Die für die Aufnahme der Schrauben 4 vorge­sehenen hülsenförmigen Fortsätze 6 sind bei dieser Ausbildung kürzer bemessen und ragen in entsprechende Ausnehmungen 10 des Herzstückes hinein, wobei sie auf jeden Fall die Innen­kontur 11 des Rahmenprofiles durchsetzen. Zur weiteren Verbesserung der Dämpfung kann das Herzstück 2 unter Zwischenschaltung einer dämpfenden Zwischenlage 12 mit dem Rahmen verspannt sein, wobei durch Eintreiben der Schrauben 4 eine Anpreßkraft unter flächiger Pressung der dämpfenden Zwischenlage 12 erfolgt.

    [0011] Das Herzstück 2, welches üblicherweise aus Kunststoff be­steht, weist darüberhinaus Durchbrechungen 13 für die in Schlägerlängsrichtung orientierten Saiten auf.

    [0012] Bei der Ausbildung nach Fig. 2, welche im wesentlichen der Ausbildung nach Fig. 1 entspricht, sind die hülsenförmigen Fortsätze für die Aufnahme der Schrauben 4 mit 14 bezeichnet und weisen eine axiale Länge auf, welche der gesamten axialen Länge der Schrauben 4 entspricht. Die hülsenförmigen Fort­sätze 14 weisen hiebei in dem Bereich, in welchem sie das Rahmenprofil des Rahmens 1 durchsetzen, eine größere lichte Weite auf, wohingegen die lichte Weite der hülsenförmigen Fortsätze 14 innerhalb des Herzstückes 2 abgestuft oder abgesetzt ausgebildet ist, und auf diese Weise als Dübel wirksam wird. Nach dem Einstecken des Herzstückes in die entsprechenden hülsenförmigen Fortsätze erfolgt beim Fest­spannen der Schrauben 4 hier keine Einleitung einer Spann­kraft, welche zu einer Kompression der dämpfenden Zwischenla­ge 12 führen würde, und die exakte Lage der Verspannung wird durch das Festziehen der Schrauben nicht mehr verändert. Auch bei dieser Ausbildung sind die hülsenförmigen Fortsätze einstückig mit einem Trägerband 7 ausgebildet.

    [0013] Bei der Ausbildung nach Fig. 3 ist das Hohlprofil 1 des Rahmens des Schlägers vergrößert dargestellt. Das Herzstück 2 ist wiederum unter Zwischenschaltung einer dämpfenden Zwischenlage 12 mit dem Rahmenprofil 1 verspannt, und es sind einzelne Hülsen 17 für die Aufnahme von Schrauben 4 vorge­sehen. Die Hülsen 17 erstrecken sich in entsprechende Ausneh­mungen 18 des Herzstückes 2 und durchsetzen die Ausnehmungen 3 des Rahmenprofiles 1. Beim Eintreiben der Schrauben erfolgt bei dieser Ausbildung eine Verspannung des Herzstückes unter Kompression der dämpfenden Zwischenlage 12 gegen das Profil 1 des Rahmens.

    [0014] Bei der Ausbildung nach Fig. 4 ist eine der Ausbildung nach Fig. 3 analoge Konstruktion ersichtlich, bei welcher die Hülse 19 nunmehr als Dübel ausgebildet ist. Zu diesem Zweck ist die lichte Weite a der Hülse in demjenigen Bereich, welcher die Ausnehmungen 3 des Rahmenprofiles 1 durchsetzt, größer ausgebildet als die lichte Weite b der Hülse 19 im Bereich der entsprechenden Bohrungen 20 des Herzstückes 2. Beim Eintreiben einer Schraube 4 wird die Hülse 19 in demje­nigen Bereich, in welchem die lichte Weite auf die kleinere Weite b abgesetzt ist, aufgeweitet und preßt sich an die Bohrungen 20 des Herzstückes 2 an. Eine Preßkraft auf die dämpfende Zwischenlage 12 wird bei dieser Ausbildung nicht ausgeübt, und die Anpressung des Herzstückes 2 gegen den Rahmen 1 erfolgt ausschließlich auf Grund der vorgegebenen Spannkräfte während des Einschraubens, und ist unabhängig vom Drehmoment, mit welchem die Schrauben 4 angezogen werden.

    [0015] Bei der Ausbildung nach Fig. 5 und 6 sind Hülsen 17 und 19 entsprechend den Fig. 3 und 4 vorgesehen, wobei die Hülse 19 nach Fig. 6 wiederum als Dübel wirksam ist. Diese Hülsen sind, ebenso wie bei der Ausbildung nach Fig. 3 und 4, gesonderte Hülsen, welche nicht einstückig mit einem Träger­band 7 verbunden sind. Das Trägerband 7 trägt wiederum Hülsen 21 für die Durchführung von Saiten der Bespannung, und weist in demjenigen Bereich, in welchem Schraubenköpfe 22 der Schrauben 4 zu liegen kommen, Ausnehmungen 23 auf. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß die Schraubenköpfe 22 durch das Trägerband abgedeckt werden, so daß die Gefahr von Verletzungen durch scharfkantige Teile der Schraubenköpfe an der Außenseite vermieden wird. Darüberhinaus ist eine derar­tige Ausbildung auch ästhetisch wünschenswert.


    Ansprüche

    1. Tennisschlägerrahmen mit einem Herzstück (2), welches durch den Rahmen (1) durchsetzende Kopfschrauben (4) mit dem Rahmen (1) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schraubenschaft (4) im Bereich des Rahmens (1) von einer rohrförmigen Hülse (6,14,17,19) aus einem elastischen Ma­terial, insbesondere aus Kunststoff, umgeben ist, welche den Rahmen (1) durchsetzt und an ihrem an der Außenseite des Rahmens (1) zu liegen kommenden Ende eine Erweiterung auf­weist, die eine Unterlegscheibe für den Schraubenkopf bildet.
     
    2. Tennisschlägerrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die rohrförmige Hülse (6,17) wenigstens über einen Bruchteil der Schraubenlänge in eine im Herzstück (2) vorgesehene Aufnahmebohrung (10,18) für das Schraubengewinde hineinragt (Fig.1,3,5).
     
    3. Tennisschlägerrahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen aus einem schwingungsdämpfen­den Material ausgebildet sind.
     
    4. Tennisschlägerrahmen nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (14,19) mindestens bis zu dem dem Schraubenkopf gegenüberliegenden Ende der völlig einge­schraubten Schraube (4) in die Aufnahmebohrung (10,20) des Herzstückes (2) hineinragt und, beispielsweise mit gegenüber dem den Rahmen (1) durchsetzenden Abschnitt vergrößerter Wandstärke, als Dübel ausgebildet ist.
     
    5. Tennisschlägerrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (6,14) einstückig mit einem an sich bekannten, um den Außenumfang des Rahmens (1) herumgelegten bandförmigen Träger (7) ausgebildet sind, welcher eine Mehrzahl von rohrförmigen Ansätzen zum Hindurch­führen der Saiten des Tennisschlägers aufweist (Fig.1,2).
     




    Zeichnung