(19)
(11) EP 0 214 955 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.1987  Patentblatt  1987/12

(21) Anmeldenummer: 86890247.9

(22) Anmeldetag:  04.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 15/14, E04F 15/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 06.09.1985 AT 2608/85

(71) Anmelder: Ebner, Josef Erwin
A-4040 Puchenau (AT)

(72) Erfinder:
  • Ebner, Josef Erwin
    A-4040 Puchenau (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Gerhard, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abgewinkelter Randstreifen zur Trennung eines Estrichs vom aufgehenden Mauerwerk


    (57) Um einen aus einer Materialbahn mit eingeschlossenen Luft­kammern (11) gebildeten Randstreifen (7) zur Trennung eines Estrichs vom aufgehenden Mauerwerk einfach entlang einer vorgegebenen Buglinie abwinkeln zu können, liegen die Außenwände (9, 10) der Luftkammern (11) im Bereich (12) der Buglinie aneinander an.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen abgewinkelten Rand­streifen zur Trennung eines Estrichs vom aufgehenden Mauer­werk, bestehend aus einer Luftkammern aufweisenden Material­bahn.

    [0002] Um trittschalldämmende, schwimmende Estriche herzustellen, ist es bekannt, zwischen auf der Rohdecke verlegten Tritt­schalldämmplatten und dem Estrich eine Trennschicht vorzu­sehen, der die Aufgabe zukommt, einerseits einen mechani­schen Schutz der Dämmung beim Einbringen des Estrichs zu bieten und anderseits die Dämmung vor einem Eindringen von Feuchtigkeit abzudichten. Zur Vermeidung von Trittschall­brücken werden abgewinkelte Randstreifen entlang des auf­gehenden Mauerwerkes hochgezogen, so daß durch diese Rand­streifen der Estrich vom aufgehenden Mauerwerk getrennt wird. Mit besonderem Vorteil werden dabei als Trennschicht bzw. als Randstreifen Luftpolstermatten eingesetzt, die aus zwei oder drei Folien bestehen, zwischen denen Luftpolster noppenartig eingeschlossen sind, weil sich durch diese Luftpolstermatten eine zusätzliche Dämmung ergibt. Nachteilig ist allerdings, daß sich solche Randstreifen nicht einfach verlegen lassen, da die noppenartigen Luft­polster in gegeneinander versetzten Reihen angeordnet sind und daher ein Abbiegen der Randstreifen entlang einer Geraden beeinträchtigen. Die gleichen Nachteile treten bei anderen Randstreifen auf, die aus einer mit Luftkammern ver­sehenen Materialbahn, beispielsweise aus Schaumstoff, be­stehen.

    [0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu vermeiden und einen Randstreifen der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß er entlang einer vorgegebenen Buglinie problemlos ab­gewinkelt werden kann.

    [0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß im Bereich der Buglinie die einander gegenüberliegenden Außen­wände zumindest eines Teiles der Luftkammern aneinander­liegen.

    [0005] Durch das Aneinanderliegen der Außenwände der im Bereich der Buglinie befindlichen Luftkammern ergibt sich die Bugkante beim Abwinkeln des Randstreifens von selbst, weil in diesem Bereich im Gegensatz zu den anschließenden Schenkelbereichen das Abbiegen nicht durch eingeschlossene Luftpolster be­hindert wird. Der entlang des aufgehenden Mauerwerkes hoch­zuziehende Schenkel des Randstreifens kann folglich entlang der vorgesehenen Buglinie aufgekantet werden, ohne vorhan­dene Luftpolster beschädigen zu müssen. Es ist allerdings nicht erforderlich, alle Luftkammern entlang der Buglinie zusammenzudrücken, weil bereits durch den Fortfall eines Teiles der Luftpolster die Abkantung des Randstreifens erheblich erleichtert wird. Vorteilhafte Verhältnisse werden bei den üblichen Materialbahnen sichergestellt, wenn im Bereich der Buglinie die Außenwände wenigstens jeder zweiten Luftkammer aneinanderliegen.

    [0006] Die günstigsten Verhältnisse werden bei Randstreifen aus wenigstens zwei zwischen sich Luftpolster einschließenden Folien erzielt, die im Bereich der Buglinie über deren Länge durchgehend aneinanderliegen.

    [0007] Die Buglinie, die durch einen Bereich der ohne Luftein­schlüsse aneinanderliegenden Außenwände der Luftkammern bestimmt wird, kann bereits bei der Herstellung der Rand­streifen berücksichtigt werden, indem z. B. bei Luftpolster­matten im Bugbereich die Ausbildung von noppenartigen Luft­polstern zwischen den Folien verhindert wird. Werden diese Luftpolster dadurch erzeugt, daß eine der Folien vor ihrer Verbindung mit einer Deckfolie über eine Saugwalze mit noppenartigen Ausnehmungen gezogen wird, in die diese Folie eingesaugt wird, so kann der Bugbereich durch ein Abdecken der noppenartigen Ausnehmungen entlang eines Walzenumfanges hergestellt weden. Es ist aber auch möglich, das Aneinander­liegen der Folien des Randstreifens bzw. der Außenwände der Luftkammern durch einen Schweißvorgang sicherzustellen, der während oder nach der Randstreifenherstellung für ein bereichsweises Austreiben der Luft aus den Luftkammern sorgt. Wesentlich ist lediglich, daß entlang der Buglinie durch eine Verminderung der Anzahl der Luftpolster ein Gelenk zwischen den sonst biegesteiferen Randstreifenschen­keln gebildet wird.

    [0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispiels­weise dargestellt. Es zeigen

    Fig. 1 eine Geschoßdecke eines Bauwerkes im Bereich eines aufgehenden Mauerwerkes mit einem schwimmenden Estrich und einem erfindungsgemäßen Randstreifen zwischen Estrich und Mauerwerk in einem schemati­schen Querschnitt,

    Fig. 2 einen Randstreifen zur Trennung eines Estrichs vom aufgehenden Mauerwerk in einem schematischen Quer­schnitt im Bereich der Buglinie in einem größeren Maßstab und

    Fig. 3 diesen Randstreifen in einer Draufsicht.



    [0009] Gemäß Fig. 1 ist auf einer Rohdecke 1 eine Trittschall­dämmung 2 verlegt, und zwar auf einer Abdeckfolie 3, bei­spielsweise einer Bitumenpappe. Zwischen dem schwimmenden Estrich 4 und der Trittschalldämmung 2 ist eine Trennschicht 5 aus Luftpolstermatten vorgesehen, die aus drei zwischen sich noppenartige Luftpolster einschließenden Folien besteht. Der Abschluß des Estrichs 4 zum aufgehenden Mauer­werk 6 hin wird durch einen abgewinkelten Randstreifen 7 gebildet, der gleich der Trennschicht 5 aufgebaut ist. Eine noppenartige Ausnehmungen aufweisende mittlere Folie 8 wird beidseits durch Deckfolien 9 und 10 abgedeckt, so daß zwischen der mittleren Folie 8 einerseits und insbesondere der Deckfolie 9 noppenartige Luftpolster 11 gebildet werden. Da diese Luftpolster 11 gegeneinander reihenweise versetzt angeordnet sind, liegen zumindest im Bereich von quer zu diesen Reihen verlaufenden Buglinien stets Luftpolster, die ein Aufkanten eines Randstreifenschenkels entlang einer solchen Buglinie beeinträchtigen. Zur Vermeidung dieses Nachteiles liegen die Folien 8, 9 und 10 im Bereich 12 der Buglinie über deren Länge durchgehend aneinander an, so daß in einfacher Weise eine vorgegebene Buglinie sichergestellt wird, entlang der der Randstreifen einfach abgewinkelt werden kann, weil sich im Buglinienbereich 12 ein wesent­lich geringerer Biegewiderstand als im Bereich der an­schließenden Randstreifenschenkel ergibt. Der abgewinkelte Schenkel des Randstreifens 7 ist in Fig. 2 strichpunktiert angedeutet.

    [0010] Da der Biegewiderstand gegenüber den anschließenden Rand­streifenschenkeln auch herabgesetzt wird, wenn nicht alle Luftpolster 11 zusammengedrückt werden, genügt es beispiels­weise, wenn die Folien 8, 9, 10 lediglich im Bereich jedes zweiten Luftpolsters 11 aneinanderliegen.


    Ansprüche

    1. Abgewinkelter Randstreifen (7) zur Trennung eines Estrichs (4) vom aufgehenden Mauerwerk (6), bestehend aus einer Luftkammern (11) aufweisenden Materialbahn, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich (12) der Buglinie die ein­ander gegenüberliegenden Außenwände zumindest eines Teiles der Luftkammern (11) aneinanderliegen.
     
    2. Randstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich (12) der Buglinie die Außenwände wenigstens jeder zweiten Luftkammer (11) aneinanderliegen.
     
    3. Randstreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Luftkammern aus zwischen wenigstens zwei Folien (8, 9, 10) eingeschlossenen Luftpolstern (11) be­stehen und daß die Folien (8, 9, 10) im Bereich (12) der Buglinie über deren Länge durchgehend aneinanderliegen.
     




    Zeichnung