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EP 0 150 231 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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25.03.1987 Patentblatt 1987/13 |
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Anmeldetag: 25.01.1984 |
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Webmaschine
Loom
Métier à tisser
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE FR IT LI |
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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07.08.1985 Patentblatt 1985/32 |
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Anmelder: MASCHINENFABRIK SULZER-RÜTI AG |
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CH-8630 Rüti (Zürich) (CH) |
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Erfinder: |
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- Steiner, Alois
CH-8731 Rieden (CH)
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Vertreter: Sparing Röhl Henseler
Patentanwälte |
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Postfach 14 04 43 40074 Düsseldorf 40074 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine, insbesondere eine Reihenfachwebmaschine,
mit eine Anschlagkante aufweisenden Anschlaglamellen. Eine solche Maschine ist in
des EP-A-12253 beschrieben.
[0002] Bei einer Reihenfachwebmaschine werden die Schussfäden von Anschlaglamellenkämmen,
die sich auf dem Webrotor befinden, angeschlagen. Dabei kann sich die nachteilige
Erscheinung bemerkbar machen, dass ein Anschlagkamm das Gewebe an der Anschlaglinie
aus der Kett- und Gewebeebene verdrängt. Die vorgeschriebene Schussdichte ist dann
schwierig oder nicht zu erreichen. Beim Rotationsanschlag nämlich treten die Kettfäden
an irgendeinem Punkt des Umfangs der Lamellen aus diesen aus. An diesem Austrittspunkt
fängt die Anschlagkante der Lamellen, die kurvenförmig verläuft, an. Die Anschlagkante
steht in diesem Punkt unter einem gewissen Winkel zur Kett- und Gewebeebene. Bei einer
bekannten Reihenfachwebmaschine dieser Art beträgt der Winkel ungefähr 30° bis 45°.
Bei diesem Winkel können die Anschlagkanten der Lamellen bei gewissen Gewebeartikeln
das Gewebe an der Anschlaglinie leicht aus der Kett- und Gewebeebene verdrängen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde bei einer Reihenfachwebmaschine der eingangs
definierten Art das Verdrängen des Gewebes am Anschlagrand zu verhindern. Diese Aufgabe
wird gemäss der Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.
[0004] Gemäss der Erfindung werden die Anschlaglamellen so gestaltet, dass ihre Anschlagkante
im Anschlagbereich senkrecht zur Gewebeebene verläuft, so dass sie das Gewebe während
des Anschlagens eines Schussfadens nicht aus der Kett- und Gewebeebene verdrängen
können. Damit die rotierenden Anschlaglamellen jedoch nach dem Anschlagen noch unter
das Gewebe wegtauchen können, ist eine Vorrichtung vorgesehen, die das Gewebe nach
dem Anschlag in Richtung Gewebeabzug vorwärts zieht und zwar mit mindestens der Umfangsgeschwindigkeit
der Lamellen.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand der Zeichnung
beschrieben. Es ist :
Figur 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäss der Erfindung ;
Figur 2 die Seitenansicht mit eingezeichneter Steuerscheibe ;
Figuren 3a-3d eine schematische Darstellung der Vorgänge beim Anschlagen eines Schussfadens.
[0006] Fig. 1 zeigt schematisch einen Webrotor 1, der mit (nicht gezeichneten) einander
am Umfang abwechselnden Schussfadeneintragskämmen und Schussfadenanschlagkämmen besetzt
ist. Innerhalb dieser Kämme befinden sich in bekannter Weise Fachbildungsorgane 2
für die Hochfachstellung der Kette und Fachbildungsorgane 3 für die Tieffachstellung
der Kette. An der Fachspitze 4 findet der Anschlag des soeben eingetragenen Schussfadens
durch die Lamellen des eintreffenden Anschlagkammes statt. Es ist deutlichkeitshalber
nur eine Anschlagkante 5 einer Anschlaglamelle 6 dieses Kammes schematisch dargestellt.
Die Anschlagkante 5 hat einen solchen Verlauf, dass sie beim Anschlagen des Schussfadens
im wesentlichen senkrecht zur Ebene des Gewebes steht, wie noch beschrieben werden
wird. Das gebildete Gewebe 7 verläuft entlang einer Unterkante 8 einer zylindrischen
Umlenkschale 9 und von dort über einen kontinuierlich rotierenden Schaltbaum 10 und
einen Umlenkbaum 11 nach einem (nicht gezeichneten) Warenbaum, auf dem das Gewebe
aufgewickelt wird. Die offene Seite 9' der Umlenkschale 9 ist dem Schaltbaum 10 zugekehrt.
[0007] Die Umlenkschale 9 erstreckt sich über die ganze Breite des Gewebes und ist mit beiden
Enden drehbar in den Wangen der Maschine gelagert. Auf dem einen Ende des Webrotors
1 ist koaxial eine Steuerscheibe 15 befestigt, die so viel Nocken aufweist wie es
Anschlagkämme auf dem Webrotor 1 gibt. Es ist nur ein Nocken 16 gezeichnet. Mit der
Steuerscheibe 15 wirkt ein Kniehebel 17 zusammen, der eine Folgerolle 18 für die Steuerscheibe
besitzt. Der Kniehebel 17 ist um eine Achse 19, die auf der Maschine 20 befestigt
ist, drehbar. Der Kniehebel 17 weist ein Langloch 21 auf, in dem ein Stift 22 eines
Hebels 23 steckt. Der Hebel 23 ist mittels einer Schraube 24 auf einem geschlossenen
Abschnitt 25 der Umlenkschale 9 geklemmt. Zur Verstärkung der Umlenkschale 9 gegen
Durchbiegungen nach oben durch die Zugkraft der Kette bzw. des Gewebes sind Konsolen
26 an der Maschine befestigt, die eine Aussparung 27 aufweisen, in der die Schale
anliegt. Die Konsolen 26 sind mittels einer Schraube 28 auf einer Achse 29 geklemmt
und darauf in Längsrichtung verschiebbar.
[0008] Die Vorrichtung arbeitet wie folgt :
Fig. 3a zeigt schematisch einen Teil des Webrotors 1 mit der Anschlaglamelle 6 und
der Anschlagkante 5. Die Kettfäden 30 und 31 bilden ein Webfach 32, in dem sich ein
Schussfaden 33 befindet. Die Vorrichtung befindet sich in der Ausgangslage.
Fig. 3b zeigt den Anfang des Einschlagens des Schussfadens 33, wenn die Anschlaglamelle
6 mit der Anschlagkante 5 die Webfachspitze 4 erreicht hat. Die Anschlagkante 5 steht
dann etwa senkrecht zur Fachspitze 4. Die Lamelle 6 drückt dabei das Webfach 32 über
einen kleinen Abstand a nach unten (Fig. 3c), wobei der Schussfaden 33 fest in das
Gewebe 7 eingeschlagen wird. Etwa am Ende dieser Anschlagbewegung wird die Folgerolle
18 mit dem Kniehebel 17 durch den Nocken 16 von der Steuerscheibe 15 im Gegenuhrzeigersinn
gedreht, so dass der Hebel 23 und damit die Umlenkschale 9 im Uhrzeigersinn gedreht
werden. Das Gewebe 7 wird dadurch an der Umlenkstelle 8 über einen Abstand b (in Fig.
1 mit b' bezeichnet) abwärts (Fig. 3d), von der Anschlagkante 5 weg, gezogen, und
zwar mit einer Geschwindigkeit, die gleich oder grösser ist als die Umfangsgeschwindigkeit
der Lamelle 6. Da die Lamelle 6 gleichzeitig eine Kreisbahn beschreibt, kann sie aus
dem Webfach 32 und unter das Gewebe 7 wegtauchen. Die Folgerolle 18 kommt nun wieder
in Kontakt mit einem kreisförmigen Abschnitt 40 der Steuerscheibe 15 mit grösserem
Radius, so dass der Kniehebel 17 im Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Umlenkkante 8
der Umlenkschale 9 wird dabei angehoben und sie gibt das Gewebe 7 frei zur Aufwärtsbewegung
in die Lage vor dem Anschlagen des Schussfadens.
[0009] Um das Ausmass der Rückziehbewegung des Gewebes einstellen zu können, ist der Stift
22 in einem Gleitstück 41 befestigt. Durch Aendung der Lage des Gleitstückes wird
das Hebelverhältnis des Kniehebels 17 und des Hebels 23 und damit die Auslenkung des
letzteren eingestellt.
[0010] Ein bevorzugter Bereich für den Winkel zwischen Anschlagkante 5 der Lamelle 6 und
der Ebene des Gewebes erstreckt sich zwischen 84° und 96°.
[0011] Die Steuerscheibe 15 ist nach Lösen einer Schraube 15' hinsichtlich des Webrotors
1 verdrehbar um den Zeitpunkt der Rückziehbewegung der Umlenkschale 9 einstellen zu
können.
[0012] Obschon die Erfindung für eine Reihenfachwebmaschine beschrieben ist, ist sie auch
anwendbar bei einer Webmaschine mit einem Rotations-Anschlagkamm, wobei die Anschlaglamellen
auf einer Schraubenlinie oder auf einer Zylindermantellinie liegen.
1. Webmaschine, insbesondere Reihenfachwebmaschine, mit eine Anschlagkante aufweisenden
Anschlaglamellen, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagkante (5) der Anschlaglamellen
(6) einen solchen Verlauf hat, dass sie während des Anschlagens des Schussfadens (33)
im wesentlichen senkrecht zur Ebene des Gewebes (7) gerichtet ist, und dass eine Vorrichtung
vorgesehen ist, die nach jedem erfolgten Anschlag des Schussfadens das Gewebe (7)
mit mindestens der Umfangsgeschwindigkeit der Anschlagkante in Abzugsrichtung zieht
bis die Anschlaglamellen ausser Kontakt mit dem Gewebe sind.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen
sich über die Gewebebreite erstreckenden, das Gewebe (7) erfassenden, zwecks Ausführung
einer Zugbewegung auf das Gewebe um seine Längsachse drehbaren Zugkörper (9) aufweist.
3. Webmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugkörper
eine zylindrische Umlenkschale (9) ist, deren offene Seite (9') dem Schaltbaum (10)
der Webmaschine zugekehrt ist und an deren dem Webrotor (1) zugekehrten Rand (8) das
Gewebe (7) zum Schaltbaum hin umgelenkt ist.
4. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkschale
(9) von einer mit dem Webrotor (1) verbundenen Steuerscheibe (15) gesteuert ist.
5. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkschale
(9) über ein Hebelsystem (17, 23) von der Steuerscheibe (15) gesteuert ist.
6. Webmaschine nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuerscheibe (15) hinsichtlich des Webrotors (1) verstellbar ist.
7. Webmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelwirkung des
Hebelsystems einstellbar ist.
8. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1-7, - dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagkante
(5) während des Anschlagens des Schussfadens (33) unter einem Winkel zwischen 84°
und 96° zur Ebene des Gewebes gerichtet ist.
1. A weaving machine, in particular of the kind of a series-shed weaving machine,
having beating-up lamellae with a beating-up edge, characterised in that the beating-up
edge (5) of the beating-up lamellae (6) has a shape such as to be substantially perpendicular
to the plane defined by the cloth during beating-up ; and means are provided which
operate after every beating-up of the weft yarn to draw the cloth (7) in the take-
off direction at least the peripheral velocity of the beating-up edge (5) until the
beating-up lamellae are out of engagement with the cloth.
2. A machine according to claim 1, characterised in that the means have a drawing
or pull member (9) which extends over cloth width, engages the cloth (7) and, in order
to apply a pulling or drawing movement thereto, is rotatable around its longitudinal
axis.
3. A machine according to claim 1 or 2, characterised in that the drawing or pull
member is a cylindrical deflection shell (9) whose open side (9') is near the stepping
beam (10) of the machine, the cloth (7) being pivoted round towards the stepping beam
(10) on the shell edge (8) which is near the weaving rotor (1).
4. A machine according to any of claims 1 to 3, characterised in that a cam disc (15)
connected to the weaving rotor (1) actuates the shell (9).
5. A machine according to any of claims 1 to 4, characterised in that the cam disc
(15) actuates the shell (9) by way of linkage (17, 23).
6. A machine according to claim 4 and/or 5, characterised in that the cam disc (15)
is adjustable relatively to the weaving rotor (1).
7. A machine according to claim 5, characterised in that the lever action of the linkage
(17, 23) is adjustable.
8. A machine according to any of claims 1 to 7, characterised in that the beating-up
edge (5) extends at an angle of from 84 to 96° to the plane defined by the cloth during
beating-up of the weft yarn (33).
1. Machine à tisser, en particulier machine à tisser à foule en série comportant des
lamelles de butée présentant une arête de butée, caractérisée en ce que l'arête de
butée (5) des lamelles de butée (6) a une allure telle qu'elle est dirigée pendant
la butée du fil de trame (33) sensiblement perpendiculairement au plan du tissu (7)
et en ce qu'on prévoit un dispositif qui, après chaque butée du fil de trame, tire
le tissu avec au moins la vitesse périphérique de l'arête de butée dans le sens d'enlèvement
jusqu'à ce que les lamelles de butée ne soient plus en contact avec le tissu.
2. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que le dispositif
présente un corps de traction (9) s'étendant sur la largeur du tissu, saisissant le
tissu (7) et pouvant tourner autour de son axe longitudinal dans le but d'exécuter
un mouvement de traction sur le tissu.
3. Machine à tisser selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que le corps
de traction est une coquille cylindrique de renvoi (9) dont le côté ouvert (9') est
tourné vers l'arbre de commutation (10) de la machine à tisser, tandis que sur son
bord (8) tourné vers le rotor de tissage (1) le tissu est dévié vers l'arbre de commutation.
4. Machine à tisser selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que la
coquille de renvoi (9) est commandée par un disque de commande (15) relié au rotor
de tissage (1).
5. Machine à tisser selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que la
coquille de renvoi (9) est commandée par le disque de commande (15) par l'intermédiaire
d'un système à levier (17, 23).
6. Machine à tisser selon l'une des revendications 4 ou 5, caractérisée en ce que
le disque de commande (15) peut être déplacé par rapport au rotor de tissage (1).
7. Machine à tisser selon la revendication 5, caractérisée en ce que l'action de levier
du système à leviers est réglable.
8. Machine à tisser selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que l'arête
de butée (5) est dirigée pendant la butée du fil de trame (33) en faisant un angle
entre 84 et 96° 'par rapport au plan du tissu.